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Patent Searching and Data


Title:
ROLLER PRESS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/233647
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a roller press, more particularly for comminuting material, comprising two rotatably mounted pressing rollers (1), between which a roller gap (2) is formed, in which the material to be processed is guided, wherein: - the roller gap (2) is delimited at the roller end faces by means of delimiting plates (3); - the delimiting plates each have a base plate (5) and an anti-wear layer (6) fastened to the base plate (5); - the anti-wear layer (6) is formed by individual anti-wear elements at least in a first wear zone (6a), which anti-wear elements consist of a wear-resistant material having a greater hardness than the base plate (5). Said roller press is characterized in that the anti-wear elements are designed as pins (9) in the first wear zone (6a), that the base plate (5) has a plurality of individual holes (10) formed in the base plate (5) in the first wear zone (6a), and that a single pin (9) is inserted over the full length (L) thereof into each hole (10) in such a way that the pins (9) do not protrude from the holes (10).

Inventors:
GARDULA ZDZISLAW ANDREW (AU)
Application Number:
PCT/EP2019/056491
Publication Date:
December 12, 2019
Filing Date:
March 14, 2019
Export Citation:
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Assignee:
KOEPPERN & CO KG MASCHF (DE)
International Classes:
B02C4/28
Domestic Patent References:
WO2014209417A12014-12-31
Foreign References:
US20160129449A12016-05-12
DE102014100199B32015-02-19
US4915311A1990-04-10
EP0516952A11992-12-09
DE102007032177B32009-01-08
Attorney, Agent or Firm:
ANDREJEWSKI • HONKE PATENT- UND RECHTSANWÄLTE GBR (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Walzenpresse, insbesondere für die Zerkleinerung von Material, mit zwei drehbar gelagerten Presswalzen (1 ) zwischen denen ein Walzenspalt (2) gebildet ist, in dem das zu verarbeitende Material geführt wird, wobei der Walzenspalt (2) walzenstirnseitig mittels Begrenzungsplatten (3) begrenzt wird, wobei die Begrenzungsplatten jeweils eine Grundplatte (5) und eine an der Grundplatte (5) befestigte Verschleißschutzschicht (6) aufweisen, wobei die Verschleißschutzschicht (6) zumindest in einer ersten Verschleißzone (6a) von einzelnen Verschleißschutzelementen gebildet wird, die zumindest bereichsweise aus einem verschleißbeständigen Material mit gegenüber der Grundplatte (5) größerer Härte bestehen, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschleißschutzelemente in der ersten Verschleißzone (6a) als Stifte (9) ausgebildet sind, dass die Grundplatte (5) in der ersten Verschleißzone (6a) eine Vielzahl von einzelnen, in die Grundplatte (5) eingearbeiteten Ausnehmungen (10) aufweist und dass in die Ausnehmung (10) jeweils ein einzelner Stift (9) mit seiner vollen Länge (L) derart eingesteckt ist, dass die Stifte (9) nicht über die Ausnehmungen (10) heraus vorkragen.

2. Walzenpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stifte (9) bündig fluchtend in die Ausnehmung (10) eingesetzt sind.

3. Walzenpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge (L) der Stifte (9) gleich der Tiefe (T) der Ausnehmungen (10) ist.

4. Walzenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen (10) durch Trennstege (11 ) voneinander getrennt sind und die Stifte (9) mit ihrer vollen Länge (L) derart in die Ausnehmungen (10) eingesteckt sind, dass die Stifte (9) nicht über die Trennstege (11 ) hinaus aus den Ausnehmungen (10) vorkragen, wobei die Stifte bevorzugt bündig mit den Trennstegen (11 ) abschließen.

5. Walzenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen (10) zylindrisch ausgebildet sind, insbesondere als

Bohrungen, und dass die Stifte (9) zylindrisch ausgebildet sind.

6. Walzenpresse nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennstege (11 ) eine minimale Dicke (b) aufweisen, die geringer als der halbe Durchmesser (d) der Ausnehmungen ist.

7. Walzenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stifte (9) einen Durchmesser (D) von 6 mm bis 20 mm, vorzugsweise 10 mm bis 20 mm, z. B. 14 mm bis 16 mm aufweisen und/oder dass die Trennstege (11 ) eine minimale Dicke (b) von weniger als 8 mm, vorzugsweise weniger als 6 mm aufweisen.

8. Walzenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die in die Ausnehmung (10) eingesteckten Stifte (9) zusätzlich

stoffschlüssig in den Ausnehmungen (10) befestigt sind, z. B. geklebt, gelötet oder geschweißt.

9. Walzenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatten aus duktilem Metall, insbesondere Stahl, gefertigt sind, vorzugsweise jeweils einstückig durch spanabhebende Bearbeitung.

10. Walzenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschleißschutzelemente, insbesondere Stifte (9), aus einem verschleißbeständigen, mehrphasigen Werkstoff, z. B. aus Hartmetall gefertigt sind.

11. Walzenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatten jeweils eine zweite Verschleißzone (6b) aufweisen, die von einer flächigen Vertiefung (8) gebildet wird, in die eine Vielzahl aneinander anliegender Verschleißschutzelemente eingesetzt sind, die als plattenförmige Kacheln (7) ausgebildet sind.

12. Walzenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , dadurch gekenn- zeichnet, dass die Begrenzungsplatten (3) jeweils lösbar an Trägerplatten (4) befestigt sind, z. B. mittels Schrauben, wobei die Trägerplatten (4) mit den daran befestigten Begrenzungsplatten (3) an einem Maschinengestell der Walzenpresse befestigt sind. 13. Begrenzungsplatte (3) für eine Walzenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die Begrenzungsplatte (3) eine Grundplatte (5) und eine an der Grundplatte (5) befestigte Verschleißschutzschicht (6) aufweist, wobei die Verschleißschutzschicht (6) zumindest in einer ersten Verschleißzone (6a) von einzelnen Verschleißschutzelementen gebildet wird, die aus einem ver-

schleißbeständigen Material mit gegenüber der Grundplatte (5) größerer Härte bestehen, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschleißschutzelemente in der ersten Verschleißzone (6a) als stiftförmige Verschleißschutzelemente und folglich als Stifte (9) ausgebildet sind, dass die Grundplatte (5) in der ersten Verschleißzone (6a) eine Vielzahl von einzelnen, in die Trägerplatte (5) eingearbeiteten Ausnehmungen (10) mit einer Tiefe (T) aufweist und dass in die Ausnehmungen (10) jeweils ein einzelner Verschleißschutzstift (9) mit seiner vollen Länge (L) derart eingesteckt ist, dass die Stifte (9) nicht über die Ausnehmungen (10) heraus vorkragen, wobei sie bevorzugt bündig mit den Ausnehmungen (10) abschließen.

Description:
Walzenpresse

Beschreibung:

Die Erfindung betrifft eine Walzenpresse mit zwei drehbar gelagerten Presswalzen, zwischen denen ein Walzenspalt gebildet ist, in den das zu verarbeitende Material geführt wird, wobei der Walzenspalt walzenstirnseitig (bzw. seitlich) mittels Begrenzungs- platten begrenzt wird, wobei die Begrenzungsplatten jeweils eine Grundplatte und eine an der Grundplatte befestigte Verschleißschutzschicht aufweisen, wobei die Verschleißschutzschicht zumindest in einer ersten Verschleißzone (mit hoher Beanspruchung) von einzelnen Verschleißschutzelementen gebildet wird, die (zumindest bereichsweise) aus einem verschleißbeständigen Material mit gegenüber der Grundplatte größerer Härte bestehen.

Diese Walzenpresse dient insbesondere der Zerkleinerung von Material, insbesondere von stark abrasivem Material, z. B. Erz, Zementklinker, Schlacke, Kimberlit, Kohle oder Keramikgrundstoffe. Eine solche Walzenpresse für die Hochdruckzerkleinerung wird auch als Gutbettwalzenmühle bezeichnet. Die Erfindung betrifft aber auch Walzenpressen für die Kompaktierung oder Brikettierung von Material. Stets treten bei der Verarbeitung von Material, z. B. bei der Zerkleinerung von sprödem, körnigem Material, hohe Kräfte auf und die Walzenoberflächen werden stark beansprucht, so dass dem Verschleißschutz der Walzenoberflächen in der Praxis eine besondere Bedeutung zukommt. So werden für den Verschleißschutz der Walzenoberflächen z. B. zylindrische Hartmetallstifte bzw. Noppenbolzen verwendet, die„igelartig“ in entsprechende Sacklochbohrungen des Walzenkörpers eingelagert werden und zusammen mit dem eingepressten Mahlgut eine autogene Verschleißschutzschicht bilden (vgl. EP 0 516 952 A1 ).

Aber nicht nur die Oberflächen der Presswalzen, sondern auch die den Walzenspalt seitlich begrenzenden Begrenzungsplatten unterliegen hohen Beanspruchungen und einem starken Verschleiß, so dass sie mit einer Verschleißschutzschicht versehen werden. Solche Begrenzungsplatten werden in der Praxis auch als„cheek plates“ bezeichnet. Sie begrenzen den sich in der Drehrichtung der Presswalzen bzw. in der Förderrichtung trichterförmig verjüngenden Walzenspalt seitlich bzw. walzenstirnseitig. Eine Walzenpresse mit solchen seitlichen Begrenzungsplatten bzw. Mahlgutführungsblechen ist z. B. aus der DE 10 2007 032 177 B3 bekannt.

In der Praxis wird bei einer solchen Begrenzungsplatte z. B. eine durchgehende Verschleißschutzschicht durch Auftragsschweißung oder mit anderen Mitteln auf die Grundplatte aufgebracht bzw. an dieser befestigt. Außerdem ist es aus der Praxis bekannt, zumindest in einer ersten Verschleißzone, die insbesondere den Bereich der minimalen Spaltweite des Walzenspaltes betrifft, in dem besonders hohe Kräfte auftreten, eine Verschleißschutzschicht aus einzelnen Verschleißschutzelementen vorzusehen. Dabei kann es sich um eine Vielzahl von plattenförmigen Verschleißschutzelementen (Kacheln) handeln, die z. B. aus einem verschleißbeständigen Verbundmaterial, z. B. aus Hartmetall, gefertigt sind und die in einer dichten Anordnung nebeneinander flächig an der Grundplatte befestigt werden, z. B. durch Löten. Der Einsatz solcher Begrenzungsplatten bzw. cheek plates mit einer kachelartigen, verschleißbe- ständigen Oberfläche hat sich in der Praxis grundsätzlich bewährt. Bei hohen Kräften in besonders kritischen Bereichen kann es jedoch zu einem Absplittern einzelner Teile der Kacheln kommen und dieses bietet wiederum Angriffspunkte für weitere Ausbrüche, so dass Lösungen mit kachelartiger Struktur grundsätzlich weiterentwicklungsfähig sind. - Hier setzt die Erfindung ein.

Im Übrigen ist aus der WO 2014/209417 A1 eine Walzenpresse mit verstellbaren, seitlichen Begrenzungselementen bekannt. Dabei können auch Begrenzungselemente vorgesehen sein, bei denen stiftartige Verschleißschutz- elemente verschiebbar in hülsenförmigen Halterungen angeordnet werden, so dass die Verschleißschutzelemente verschiebbar in den Halterungen angeord- net sind, um z. B. den Überstand des Verschleißschutzelementes über die Halterung hinaus einstellen zu können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Walzenpresse der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, bei der im Bereich der seitlichen Begrenzungsplatten bzw. cheek plates Beschädigungen der Verschleißschutz- schicht zuverlässig vermieden werden. Die Verschleißschutzschicht im Bereich der cheek plates soll sich durch eine besonders hohe Haltbarkeit und folglich einen optimalen Verschleißschutz auszeichnen. Außerdem soll eine solche Begrenzungsplatte zur Verfügung gestellt werden.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Walzenpresse der eingangs beschriebenen Art, dass die Verschleißschutz- elemente als stiftförmige Verschleißschutzelemente und folglich als Stifte (d. h. Verschleißschutzstifte) ausgebildet sind, dass die Grundplatte in der ersten Verschleißzone eine Vielzahl von einzelnen, in die Grundplatte eingearbeiteten (lediglich frontseitig offenen) Ausnehmungen aufweist und dass in die Ausnehmungen (bzw. in jede Ausnehmung) jeweils ein einzelner Verschleißschutzstift mit seiner vollen Länge derart eingesteckt ist, dass die Stifte nicht über die Ausnehmungen heraus vorkragen. Besonders bevorzugt sind die Stifte (im Wesentlichen) bündig fluchtend in die Ausnehmungen

eingesetzt. Dieses lässt sich z. B. dadurch realisieren, dass die Stifte eine Länge aufweisen, die (im Wesentlichen) der Tiefe der Ausnehmungen entspricht. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, dass sämtliche Ausnehmungen dieselbe Tiefe aufweisen und dann ist es zweckmäßig, dass auch sämtliche Stifte dieselbe Länge aufweisen. Es liegt jedoch ebenso im Rahmen der Erfindung, dass die Ausnehmungen eine unterschiedliche Tiefe aufweisen und in diesem Fall ist es zweckmäßig, wenn die Längen der Stifte an die jeweilige Tiefe der Ausnehmung angepasst ist, so dass insgesamt die bevorzugte bündig fluchtende Anordnung realisiert wird. Bevorzugt sind die Ausnehmungen durch Trennstege voneinander getrennt, welche die jeweilige Ausnehmung vollumfänglich oder teilumfänglich umgeben. Die Stifte sind mit ihrer vollen Länge derart in die Ausnehmungen eingesteckt, dass die Stifte nicht über die Trennstege hinaus aus den Ausnehmungen vorkragen. Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Stifte (mit ihren Vorderflächen) bündig mit den Trennstegen abschließen, so dass die Stifte bzw. deren Vorderflächen und die Oberflächen der Trennstege eine fluchtende und folglich einheitlich, ebene Oberfläche bilden.

Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass sich die bei Begrenzungsplatten mit einer kachelartigen Oberfläche gegebenenfalls auftretenden Absplitterungen auf einfache Weise zuverlässig vermeiden lassen, wenn eine Verschleißschicht aus einer Vielzahl von stiftartigen Verschleißschutzelementen realisiert wird, wobei die Stifte jedoch nicht seitlich gegeneinander anliegen, sondern jeweils eigenständig in einer Vielzahl von Ausnehmungen, z. B. Bohrungen, vollständig abgestützt und damit stabilisiert sind. Da jeder einzelne Stift in einer einzelnen Bohrung über den vollen Umfang und die volle Länge abgestützt ist, besteht nicht die Gefahr des Absplitterns und damit bilden sich auch keine Angriffspunkte für weitere Zerstörungen der

Fläche. So wird ein Fortschreiten einer Zerstörung eines einzelnen Elementes durch diese Struktur zuverlässig vermieden.

Bei der Ausgestaltung der stiftartigen Verschleißschutzelemente (Stifte) kann auf grundsätzlich bekannte Erkenntnisse zurückgegriffen werden. Denn solche Verschleißschutzstifte, die auch als„Studs“ bezeichnet werden, kommen in der Praxis seit langem im Bereich der Walzenoberflächen von Presswalzen zur Zerkleinerung von sprödem Mahlgut zum Einsatz. Im Bereich solcher Walzenoberflächen kommt es jedoch wesentlich darauf an, dass die Stifte über den Grundkörper der Walze hinaus herausragen, so dass sich durch das zu zerkleinernde Material im Bereich der Zwischenräume ein autogener Verschleißschutz ausbildet. Demgegenüber kommt es erfindungsgemäß im Bereich der seitlichen Begrenzungsplatte nicht auf die Ausbildung eines solchen autogenen Verschleißschutzes an, so dass die Stifte nicht über die sie begrenzende Oberfläche hinausragen. Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung werden jegliche Biegebelastungen der Stifte vermieden und dieses führt wiederum dazu, dass Stifte aus besonders hartem Material zum Einsatz kommen können, da sie keinen Biegebelastungen standhalten müssen. Außerdem kann - da kein autogener Verschleißschutz angestrebt wird - eine besonders enge Anordnung der Stifte realisiert werden, d. h. die Stifte werden mit möglichst geringem Abstand möglichst dicht beieinander angeordnet, um eine möglichst vollflächige Verschleißschutzschicht aus diesen Stiften zu erhalten. Die Verschleißschutzstifte werden bei den erfindungsgemäßen seitlichen Begrenzungsplatten folglich aufgrund anderer Überlegungen und in anderer Anordnung eingesetzt, als bei üblichen„Studlining“ Oberflächen von Presswalzen.

Die Ausnehmungen einerseits und die Stifte andererseits sind bevorzugt zylindrisch ausgebildet. Die Ausnehmungen können z. B. als Bohrungen und bevorzugt als Sacklochbohrungen ausgebildet sein. Es ist vorteilhaft, wenn die Grundplatte aus einem duktilen Metall, z. B. aus Stahl, gefertigt ist. Bevorzugt sind die Ausnehmungen unmittelbar einstückig in eine solche Grundplatter integriert, z. B. durch spanabhebende Bearbeitung, bevorzugt durch Bohren, Fräsen oder dergleichen. Die Verschleißschutzstifte sind bevorzugt aus einem verschleißbeständigen mehrphasigen Werkstoff, z. B. aus Hartmetall, gefertigt. Dabei handelt es sich um einen nicht oxydischen Werkstoff auf Hartstoffbasis in Form einer intermetallischen (intermediären) Phase, die aus einem Hartstoff und einer Bindephase besteht. Als Hartstoffe kommen insbesondere Karbide, bevorzugt Wolframkarbid (WC) oder alternativ auch Nitride oder Boride zum Einsatz. Als wichtigstes Bindemittel bzw. Bindephase wird Kobalt (Co) eingesetzt. Zur Herstellung der Hartmetallstifte wird in der Regel die Pulvermischung aus den Hartstoffen, z. B. Karbiden, und aus dem Bindemetall und gegebenenfalls einem organischen Presshilfsmittel verpresst, und anschließend z. B. durch Sintern oder heißisostatisches Pressen konsolidiert. Besonders interessant ist im Rahmen der Erfindung, dass Stifte mit besonders hoher Härte eingesetzt werden können, da die Stifte aus den beschriebenen Gründen keiner Biegebelastung unterliegen. Damit können z. B. Stifte aus einem Hartmetall mit besonders geringem Bindemittelanteil, z. B. besonders geringem Kobaltanteil, verwendet werden. Der Anteil des Bindemittels bzw. der Bindephase, z. B.der Kobaltanteil, kann z. B. weniger als 12 Gew.%, insbesondere weniger als 10 Gew.%, z. B. weniger als 6 Gew.% betragen.

Die Stifte werden erfindungsgemäß vollständig in die (vorzugsweise im Durchmesser exakt angepassten) Ausnehmungen eingesteckt und in den Ausnehmungen formschlüssig und/oder reibschlüssig gehalten, indem die Stifte z. B. in die Ausnehmungen eingepresst werden. Es besteht jedoch optional die Möglichkeit, die Stifte in den Ausnehmungen zusätzlich stoffschlüssig zu befestigen, z. B. durch Kleben, Löten und/oder Schweißen.

Die Stifte werden bevorzugt besonders dicht auf der Grundplatte angeordnet. Daraus folgt, dass die die Ausnehmungen umgebenden und die einzelnen Ausnehmungen von einer trennenden Trennstege im Bereich der minimalen Dicke besonders schmal ausgebildet sind. Dabei kann die minimale Dicke geringer als der halbe Durchmesser der Ausnehmungen selbst sein. Die Ausnehmungen und dementsprechend auch die Stifte können z. B. einen Durchmesser von 6 mm bis 20 mm, z. B. 10 mm bis 20 mm, z. B. 14 mm bis 16 mm aufweisen. Die Trennstege können eine minimale Dicke von weniger als

8 mm, vorzugsweise weniger als 6 mm ausweisen.

Im Übrigen ist vorgesehen, dass die Stifte als stiftförmige Verschleißschutz- elemente eine Länge (d. h. Ausgangslänge) aufweisen, die größer ist als der Durchmesser der Stifte, vorzugsweise mehr als das 1 ,5-fache des Durchmessers beträgt, z. B. mehr als das Doppelte. Die Länge der Stifte beträgt z. B. 10 mm bis 50 mm, vorzugsweise 20 mm bis 40 mm. Bei einem Durchmesser von 10 mm kann die Länge z. B. 16 mm oder bei einem Durchmesser von 35 mm z. B. 53 mm betragen.

Die Ausnehmungen, die z. B. als Bohrungen ausgebildet sind, haben bevorzugt einen flachen bzw. ebenen Boden. Ferner ist es zweckmäßig, wenn auch die Stifte einen der Verschleißoberfläche abgewandten Boden aufweisen, der ebenfalls flach bzw. eben ausgebildet ist.

Es ist nicht erforderlich, dass die erfindungsgemäße Anordnung mit Ausnehmungen und Stiften über die gesamte Fläche der Begrenzungsplatte realisiert wird. Vielmehr ist in einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass sich diese Ausgestaltung lediglich auf eine räumlich begrenzte, erste Verschleißzone beschränkt, die den Bereich des Walzenspaltes mit minimaler Spaltweite abdeckt. Insofern kann es sich z. B. um eine erste Verschleißzone mit einer Breite von 50 mm bis 300 mm, z. B. 100 mm bis 200 mm und mit einer Höhe von 100 mm bis 500 mm, z. B. 150 mm bis 350 mm handeln. Bevorzugt weist die Begrenzungsplatte eine zweite (größere) Verschleißzone auf, die den Bereich außerhalb der genannten ersten Verschleißzone abdeckt. Diese zweite Verschleißzone, die insbesondere den Bereich oberhalb der ersten Verschleißzone in dem sich entgegen der Drehrichtung aufweitenden Spalt abdeckt, kann z. B. mit herkömmlichen Verschleißschutzelementen in der Ausführungsform als plattenförmige Kacheln oder mit einer flächigen Auftragschweißung ausgerüstet sein. Plattenförmige Kacheln meint plattenförmige Verschleißschutzelemente, deren Durchmesser bzw. Breite größer als deren Höhe bzw. Dicke ist. Es kann sich insbesondere um mehreckige Kacheln handeln. Diese Kacheln sind jedoch in der zweiten Verschleißzone nicht einzeln in einzelnen Ausnehmungen angeordnet, sondern flächig nebeneinander in einer flächigen Vertiefung der Grundplatte. Es wird bevorzugt mit einer einstückig gefertigten Grundplatte gearbeitet, in welche einerseits eine oder mehrere flächige Vertiefungen für die plattenförmigen Kacheln im Bereich der zweiten Verschleißzone und andererseits eine Vielzahl von erfindungsgemäßen Ausnehmungen für die Stifte eingearbeitet sind, z. B. durch spanabhebende Bearbeitung.

Es liegt im Übrigen im Rahmen der Erfindung, dass die beschriebenen Begrenzungsplatten, die bevorzugt (jeweils) eine einstückig gefertigte

Grundplatte und die Verschleißschutzschicht aufweisen, zum Zwecke der Befestigung lösbar an Trägerplatten bzw. Montageplatten befestigt sind. Bei einer solchen Walzenpresse sind folglich seitlich der Presswalzen bzw. walzenstirnseitig jeweils eine Trägerplatte vorgesehen, die z. B. an dem Maschinenrahmen befestigt ist und die selbst nicht aus verschleißfestem bzw. verschleißbeständigem Material gefertigt ist. An diesen Trägerplatten werden die erfindungsgemäßen Begrenzungsplatten mit der Verschleißschicht lösbar befestigt, z. B. mittels Schrauben oder dergleichen. Die Trägerplatten bzw. Montageplatten können bevorzugt größer ausgebildet sein als die eigentlichen Begrenzungsplatten, die die Verschleißschutzplatten bilden.

Gegenstand der Erfindung ist im Übrigen auch eine Begrenzungsplatte für eine Walzenpresse der beschriebenen Art. Das bedeutet, dass die erfindungsge- mäße Begrenzungsplatte, die mit den stiftförmigen Verschleißschutzelementen ausgerüstet ist, auch selbständig unter Schutz gestellt wird. Sämtliche Varianten und Optionen, die im Zusammenhang mit der Walzenpresse erläutert sind, lassen sich folglich auch bei den isoliert unter Schutz gestellten Begrenzungsplatten realisieren. Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 schematisch stark vereinfacht einen Ausschnitt aus einer

Walzenpresse im Bereich einer Begrenzungsplatte,

Fig. 2a eine Begrenzungsplatte der Walzenpresse nach Fig. 1 ,

Fig. 2b einen Schnitt A-A durch den Gegenstand nach Fig. 2a

Fig. 2c einen Schnitt B-B durch den Gegenstand nach Fig. 2a,

Fig. 3a die Begrenzungsplatte nach Fig. 2a ohne Verschleißschutzelemente, Fig. 3b einen Schnitt C-C durch den Gegenstand nach Fig. 3a und Fig. 3c einen Schnitt D-D durch den Gegenstand nach Fig. 3a.

In den Figuren ist schematisch stark vereinfacht der Materialeinzugsbereich einer Walzenpresse dargestellt, die z. B. für die Zerkleinerung von Material eingesetzt werden kann und die auch als Flochdruckwalzenpresse oder Gutbettwalzenmühle bezeichnet wird. Die Walzenpresse weist zwei Presswalzen 1 auf, die gegenläufig drehbar in einem nicht dargestellten Maschinenrahmen gelagert sind. Die Presswalzen 1 sind lediglich angedeutet. Zwischen den Presswalzen 1 ist ein sich in der Drehrichtung der Walzen trichterförmig verjüngender Walzenspalt 2 ausgebildet. In diesen Walzenspalt 2 wird von oben das zu verarbeitende Material eingeführt, z. B. im Sinne einer Schwerkraftzuführung oder auch mittels eines Schneckenzuteilers. Einzelheiten sind nicht dargestellt. Denn die Erfindung betrifft in besonderem Maße die seitlichen Begrenzungsplatten 3, die bei einer solchen Walzenpresse seitlich der Presswalzen 1 angeordnet sind und folglich den Walzenspalt 2 walzenstirnseitig begrenzen. In Fig. 1 ist lediglich eine dieser Begrenzungs- platten 3 dargestellt, wobei eine solche Begrenzungsplatte 3 an einer Trägerplatte 4 befestigt ist. Diese Trägerplatten 4 sind wiederum an dem nicht dargestellten Maschinengestell bzw. Maschinenrahmen der Walzenpresse befestigt, so dass es sich um austauschbare Begrenzungsplatten 3 handelt, denn die Begrenzungsplatten 3 unterliegen im Betrieb der Walzen einem erheblichen Verschleiß. Die an der Trägerplatte 4 gemäß Fig. 1 befestigte

Begrenzungsplatte 3 ist wiederum in den Fig. 2a, 2b und 2c in jeweils unterschiedlicher Ansicht dargestellt.

In den Fig. 2a, 2b und 2c ist erkennbar, dass die Begrenzungsplatte 3, die in der Praxis auch als„cheek plate“ bezeichnet wird, einerseits eine Grundplatte 5 und andererseits eine an der Grundplatte 5 befestigte Verschleißschutzschicht 6 aufweist. Die Verschleißschutzschicht 6 weist im Bereich besonders hoher Beanspruchung eine erste Verschleißzone 6a auf, die insbesondere den

Bereich der minimalen Spaltweite des Walzenspaltes 2 abdeckt, da in diesem Bereich besonders hohe Kräfte und damit eine besonders hohe Beanspruchung mit entsprechendem Verschleiß auftreten. Ferner weist die Verschleiß- schutzschicht 6 eine zweite Verschleißzone 6b auf, die insbesondere den

Bereich oberhalb der ersten Verschleißzone 6a betrifft, in dem sich der Walzenspalt entgegen der Drehrichtung der Walzen trichterförmig aufweitet. Ferner umfasst diese zweite Verschleißzone 6b die beiden Außenbereiche seitlich der ersten Verschleißzone 6a, da auch in diesem Bereich geringere Kräfte auftreten. Im Bereich der zweiten Verschleißzone 6b wird die Verschleißschutzschicht 6 in grundsätzlich bekannter Weise von einzelnen Verschleißschutzelementen aus einem verschleißbeständigen Material gebildet, die plattenförmig als Kacheln 7 ausgebildet sind. Dazu weist die Grundplatte 5 eine flächige Vertiefung 8 auf, in die eine Vielzahl solcher aneinander anliegender Kacheln 7 eingesetzt sind, so dass im Bereich der zweiten Verschleißzone 6b eine flächige Verschleißschutzschicht aus diesen Kacheln 7 gebildet ist. Diese Kacheln 7 sind z. B. aus Flartmetall gefertigt.

Erfindungsgemäß sind jedoch die Verschleißschutzelemente im Bereich der ersten Verschleißzone 6a als stiftförmige Verschleißschutzelemente und folglich als Verschleißschutzstifte bzw. Stifte 9 ausgebildet. Diese weisen bevorzugt eine Länge L auf, die größer als der Durchmesser D der Stifte 9 ist,

vorzugsweise mehr als das Doppelte des Durchmessers D beträgt. Ferner ist in den Figuren erkennbar, dass die Grundplatte 5 in der ersten Verschleißzone 6a eine Vielzahl von einzelnen, in die Grundplatte eingearbeiteten Ausnehmungen 10 aufweist. In diese Ausnehmungen 10 sind nun jeweils einzeln die Stifte 9 mit ihrer vollen Länge L eingesteckt, und zwar derart, dass die Stifte 9 nicht über die Ausnehmungen 10 hinaus vorkragen, sondern im Ausführungsbeispiel bündig fluchtend in die Ausnehmungen 10 eingesetzt sind. Dieses ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch realisiert, dass die Länge L der Stifte (im Wesentlichen) der Tiefe T der Ausnehmungen 10 entspricht. Die Stifte 9 können (ebenfalls) aus Hartmetall gefertigt sein.

Die Grundplatte 5 ist aus einem duktilen Metall, z. B. aus Stahl, gefertigt. Bevorzugt wird die Grundplatte 5 einstückig gefertigt, d. h. sowohl die flächige Vertiefung 8 als auch die einzelnen Ausnehmungen 10 sind unmittelbar in die Grundplatte integriert, z. B. durch spanabhebende Bearbeitung. Die zylindrischen Ausnehmungen 10 für die Stifte 9 können z. B. als Bohrungen ausgebildet sein, und zwar bevorzugt mit einem flachen Boden.

Die Ausgestaltung der Grundplatte 5 ergibt sich insbesondere aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 2a, 2b und 2c mit den Fig. 3a, 3b und 3c, denn die Fig. 2a, 2b, 2c zeigen die fertige Begrenzungsplatte 3 mit Grundplatte 5 und daran befestigter Verschleißschutzschicht 6. Demgegenüber zeigen die Fig. 3a, 3b und 3c lediglich die Grundplatte 5 ohne die Verschleißschutzschicht, d. h. ohne die Kacheln und die Stifte.

Insbesondere in den Fig. 3a bis 3c ist erkennbar, dass die Ausnehmungen 10 in der Grundplatte 5 durch Trennstege 11 voneinander getrennt sind, wobei diese Trennstege jeweils die Ausnehmung 10 vollumfänglich oder teilumfänglich umgeben. Die Stifte 9 sind nun derart in die Ausnehmungen 10 eingesteckt,

dass die Stifte 9 nicht über die Trennstege 11 hinaus aus den Ausnehmungen vorkragen, sondern die Stifte 9 schließen mit ihren Vorderflächen bevorzugt bündig mit den Trennstegen 10 ab, so dass im Bereich der ersten Verschleißzone 6a eine einheitliche, ebene Oberfläche der Verschleißschutz- Schicht gebildet wird. Dabei ist im Übrigen erkennbar, dass die Ausnehmungen 10 und damit auch die Stifte 9 sehr dicht nebeneinander angeordnet sind, d. h. die Trennstege sind im Bereich ihrer minimalen Dicke verhältnismäßig schmal ausgebildet, sie weisen eine minimale Dicke b auf, die geringer als der halbe Durchmesser d der Ausnehmungen 10 ist.

Im Übrigen ist erkennbar, dass auch die Kacheln 7 bzw. die flächige Vertiefung 8 so dimensioniert sind, dass die Kacheln 7 mit Ihrer Oberfläche bündig mit der flächigen Vertiefung 8 bzw. der Umrandung der flächigen Vertiefung 8 abschließen und auch bündig mit den Stiften 9 abschließen, so dass insgesamt eine einheitliche Verschleißschutzschicht 6 mit im Wesentlichen ebener Oberfläche realisiert ist.