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Title:
ROLLER SET, GRINDING DEVICE AND METHOD FOR ADJUSTING THE GRINDING GAP OF A GRINDING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/016060
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates, inter alia, to a roller set for a grinding device (70), containing a first roller, which is retained by at least one first bearing body (13), and a second roller, which is retained by at least one second bearing body (14), the first bearing body (13) and the second bearing body (14) being adjustable relative to one another by means of an adjusting apparatus (15) in such a way that a grinding gap formed between the first roller and the second roller can be adjusted. The adjusting apparatus (15) contains a mechanical force amplifier (30), which has an input element (31), an output element (32) and amplifier elements (33, 35, 47), which have contact surfaces (34, 36, 45, 46). The contact surfaces (34, 36, 45, 46) are coordinated with one another in such a way that a movement of the first amplifier element (33) in an axial direction (A) causes a movement of the second amplifier element (35) in a transverse direction (Q), which causes a movement of the output element (32) in the axial direction (A). The invention further relates to a grinding device (70) having a roller set of this type and to a method for adjusting the grinding gap of a roller set of this type.

Inventors:
FISCHER DANIEL (CH)
RICKENBACH DANIEL (CH)
Application Number:
PCT/EP2019/068427
Publication Date:
January 23, 2020
Filing Date:
July 09, 2019
Export Citation:
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Assignee:
BUEHLER AG (CH)
International Classes:
B02C4/32; B02C4/38
Domestic Patent References:
WO2009068921A12009-06-04
Foreign References:
CN202315990U2012-07-11
DE69607790T22000-10-26
EP0734770A11996-10-02
EP0752272A11997-01-08
DE19715210A11998-10-15
EP2098110A22009-09-09
Attorney, Agent or Firm:
WILMING, Martin et al. (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Walzenpaket (10) für eine Vermahlungsvorrichtung (70), enthaltend eine erste Walze (11), welche von mindestens einem ersten Lagerkörper (13) gehalten wird, und eine zweite Walze (12), welche von mindestens einem zweiten Lagerkörper (14) gehalten wird,

wobei der erste Lagerkörper (13) und der zweite Lagerkör per (14) mittels einer Stelleinrichtung (15) derart rela tiv zueinander verstellbar sind, dass ein zwischen der ersten Walze (11) und der zweiten Walze (12) gebildeter Mahlspalt verstellbar ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Stelleinrichtung (15) einen mechanischen Kraftver stärker (30) enthält, der aufweist:

- ein Eingangsglied (31) zum Einbringen einer Ein

gangskraft in den Kraftverstärker (30),

- ein mit dem zweiten Lagerkörper (14) gekoppeltes Ausgangsglied (32) zum Einbringen einer Ausgangs kraft in den zweiten Lagerkörper (14),

- mindestens ein durch das Eingangsglied (31) gebilde tes oder damit gekoppeltes erstes Verstärker glied (33), welches in einer Axialrichtung (A) ver schiebbar ist und mindestens eine erste Kontaktflä che (34) aufweist,

- mindestens ein zweites Verstärkerglied (35) , welches in einer von der Axialrichtung (A) verschiedenen Querrichtung (Q) verschiebbar ist und mindestens ei ne zweite Kontaktfläche (36) aufweist, mit der es an der ersten Kontaktfläche (34) des ersten Verstärker glieds (33) anliegt, und mindestens eine dritte Kon taktfläche (45) aufweist, - mindestens ein durch das Ausgangsglied (32) gebilde tes oder damit gekoppeltes drittes Verstärker glied (48), welches in der Axialrichtung (A) ver schiebbar ist und mindestens eine vierte Kontaktflä che (46) aufweist, mit der es an der dritten Kon taktfläche (45) des zweiten Verstärkerglieds (35) anliegt, wobei die Kontaktflächen (34, 36, 45, 46) derart aufei nander abgestimmt sind, dass eine Bewegung des ersten Verstärkerglieds (33) in der Axialrichtung (A) eine Bewe gung des zweiten Verstärkerglieds (35) in der Querrich tung (Q) und dies eine Bewegung des Ausgangsglieds (32) in der Axialrichtung (A) bewirkt.

2. Walzenpaket (10) gemäss Anspruch 1,

wobei der erste Lagerkörper (13) gegenüber einem Maschi nenständer (71) der Vermahlungsvorrichtung (70) unbeweg lich lagerbar ist und der zweite Lagerkörper (14) gegen über dem Maschinenständer (71) beweglich, insbesondere schwenkbar lagerbar ist, und wobei zumindest die Verstär kerglieder (33, 35, 47) des Kraftverstärkers (30) in ei nem der ersten Lagerkörper (13) oder einem der zweiten Lagerkörper (14), insbesondere im ersten Lagerkör per (13), angeordnet oder integriert sind.

3. Walzenpaket (10) gemäss einem der vorangehenden Ansprü che,

wobei das Eingangsglied (31) und das Ausgangslied (32) koaxial zueinander angeordnet sind.

4. Walzenpaket (10) gemäss einem der vorangehenden Ansprü che,

wobei die erste Kontaktfläche (34) und die zweite Kon taktfläche (36) unter einem ersten Winkel (a) zur Axial- richtung (A) verlaufen, der im Bereich von 10° bis 45°, vorzugsweise von 15° bis 20° liegt.

5. Walzenpaket (10) gemäss einem der vorangehenden Ansprü che,

wobei die dritte Kontaktfläche (45) und die vierte Kon taktfläche (46) unter einem zweiten Winkel (ß) zur Axial richtung (A) verlaufen, der im Bereich von 45° bis 80°, vorzugsweise von 50° bis 70° liegt.

6. Walzenpaket (10) gemäss einem der vorangehenden Ansprü che,

wobei das Eingangsglied (31) durch eine erste drehbare Spindel (31) gebildet ist, die an einem ersten Ende (38) über ein Aussengewinde verfügt, und das erste Verstärker glied (33) eine axiale Bohrung (39) mit einem Innengewin de aufweist, in die das Aussengewinde der ersten Spin del (31) eingreift.

7. Walzenpakt (10) gemäss Anspruch 6,

wobei die erste Spindel (31) ein ihrem ersten Ende (38) gegenüberliegendes zweites Ende (41) aufweist, an dem ein Handrad (42) befestigt ist, mittels dessen die erste Spindel (31) drehbar ist.

8. Walzenpaket (10) gemäss einem der vorangehenden Ansprü che,

wobei das Ausgangsglied (32) drehbar am dritten Verstär kerglied (47) gehalten ist.

9. Walzenpaket (10) gemäss Anspruch 8,

wobei das dritte Verstärkerglied (47) eine Zugplatte (37) mit einer Öffnung (48) enthält, durch die sich das Aus gangsglied (32) erstreckt, wobei das Ausgangsglied (32) an einem ersten Ende (59) einen radialen Vorsprung (40) aufweist, mit dem es auf der Zugplatte (37) aufliegt.

10. Walzenpaket (10) gemäss einem der vorangehenden Ansprü che,

wobei das Ausgangsglied (32) als zweite Spindel (32) aus gebildet ist und, insbesondere an einem dem ersten En de (59) gegenüberliegenden zweiten Ende (60), ein Aussen gewinde aufweist und wobei der zweite Lagerkörper (14) ein Gelenk (44) mit einem Innengewinde aufweist, in das das Aussengewinde der zweiten Spindel (32) eingreift.

11. Walzenpaket (10) gemäss einem der vorangehenden Ansprü che,

wobei wenigstens eine der ersten bis vierten Kontaktflä chen (34, 36, 45, 46) als ebene Fläche oder konusmantel förmig ausgebildet ist.

12. Walzenpaket (10) gemäss einem der vorangehenden Ansprü che,

wobei das zweite Verstärkerglied (35) zylinderförmig ist.

13. Walzenpaket (10) gemäss einem der vorangehenden Ansprü che,

wobei das Walzenpaket (10) einen Ausrückhebel (51) auf weist, welcher über ein erstes Ausrückgelenk (52) schwenkbar am ersten Lagerkörper (13) gelagert ist und wobei der Ausrückhebel (51) eine Führungsfläche (56) auf weist und der Kraftverstärker (30) eine Führungsrol le (57) aufweist, an der die Führungsfläche (56) beim Schwenken des Ausrückhebels (51) um das erste Ausrückge lenk (52) entlangrollt.

14. Walzenpaket (10) gemäss einem der vorangehenden Ansprü che,

wobei das Walzenpaket (10) mindestens ein Lagerge lenk (50) und mindestens ein Federelement (58) aufweist, wobei das Lagergelenk (50) über das Federelement (58) fe dernd an einem Maschinenständer (71) der Vermahlungsvor richtung (70) lagerbar ist und der zweite Lagerkör- per (14) schwenkbar und federnd am Maschinenständer (71) lagerbar ist.

15. Vermahlungsvorrichtung (70), insbesondere Müllereiwalzen stuhl (70), enthaltend einen Maschinenständer (71) und mindestens ein Walzenpaket (10) gemäss einem der vorange henden Ansprüche, welches im Maschinenständer (71) einge setzt oder einsetzbar ist.

16. Verfahren zum Verstellen des Mahlspalts, der zwischen der ersten Walze (11) und der zweiten Walze (12) eines Wal zenpakets (10) gemäss einem der vorangehenden Ansprüche gebildet ist, enthaltend einen Schritt, in dem mittels des Eingangsglieds (31) eine Eingangskraft in den Kraft verstärker (30) eingebracht wird, um das Ausgangs glied (32) des Kraftverstärkers (30) zu bewegen und somit eine Ausgangskraft in den zweiten Lagerkörper (14) einzu bringen und den ersten Lagerkörper (13) und den zweiten Lagerkörper (14) relativ zueinander zu verstellen.

Description:
Walzenpaket, Vermahlungsvorrichtung und Verfahren zum Verstellen des Mahlspalts einer Vermahlungsvorrichtung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Walzenpaket, eine Ver mahlungsvorrichtung und ein Verfahren zum Verstellen des Mahl spalts einer Vermahlungsvorrichtung.

Für eine Vielzahl industrieller Anwendungen werden verschie denartige Vermahlungs orrichtungen eingesetzt, mit denen par tikelförmiges Mahlgut vermahlen wird. Hierzu gehören bei spielsweise Müllereiwalzenstühle, Malzschrotmühlen, Futtermüh len und Kaffeemühlen. Derartige Vermahlungsvorrichtungen ent halten ein oder mehrere Walzenpakete mit jeweils mindestens zwei Walzen, die von Lagerkörpern gehalten werden. Zwischen den Walzen ist ein Mahlspalt gebildet, der in vielen Walzenpa keten verstellbar ist, beispielsweise indem die Lagerkörper relativ zueinander verstellbar sind.

Die bekannten Walzenpakete sind im Wesentlichen nach dem glei chen Prinzip aufgebaut: Durch eine beispielsweise mechanisch, pneumatisch oder elektromechanisch angetriebene Stelleinrich tung wird die Breite des Mahlspalts durch Verschieben der be weglich gelagerten Walze auf einen Betriebsspalt verkleinert, d. h. „eingerückt". Um eine optimale Vermahlung zu gewährleis ten, sollte der Mahlspalt auch während des Betriebs mittels der Stelleinrichtung verstellbar sein; dies wird als „Feinein stellung" bezeichnet. Nach einer Nacharbeitung der Mahlwalzen müssen diese näher zusammengerückt werden; dies wird mit einer „Grobeinstellung" erreicht. Stelleinrichtung zum Einstellen von Mahlspalten sind beispielsweise in EP 0 734 770,

EP 0 752 272, DE 197 152 10, WO 2009/068921 und EP 2 098 110 offenbart .

Um die für die Einstellung des Mahlspalts erforderliche Kraft aufbringen zu können, werden in vielen bekannten Walzenpaketen Konstruktionen mit einem Exzenter und einem Hebel verwendet. Diese Konstruktionen erfordern jedoch einen vergleichsweise grossen Bauraum. Zudem hängt die Position des Ausgangsglieds nicht linear vom Eingangsglied ab, was die Einstellung er schwert .

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile auszuräumen. Insbesonde re soll ein Walzenpaket bereitgestellt werden, mit dem mög lichst hohe Kräfte für die Einstellung des Mahlspalts erreicht werden, wobei die Massnahmen hierfür jedoch nur einen mög lichst kleinen Bauraum einnehmen sollen.

Diese und weitere Aufgaben werden in einem ersten Aspekt der Erfindung gelöst durch ein Walzenpaket für eine Vermahlungs vorrichtung, das eine erste Walze, welche von mindestens einem ersten Lagerkörper gehalten wird, und eine zweite Walze, wel che von mindestens einem zweiten Lagerkörper gehalten wird, enthält. Der erste Lagerkörper und der zweite Lagerkörper sind mittels einer Stelleinrichtung derart relativ zueinander ver stellbar, dass ein zwischen der ersten Walze und der zweiten Walze gebildeter Mahlspalt verstellbar ist.

Erfindungsgemäss enthält die Stelleinrichtung einen mechani schen Kraftverstärker enthält, der die folgenden Bauelemente aufweist :

- ein Eingangsglied zum Einbringen einer Eingangskraft in den Kraftverstärker,

- ein mit dem zweiten Lagerkörper gekoppeltes Ausgangsglied zum Einbringen einer Ausgangskraft in den zweiten Lager körper,

- mindestens ein durch das Eingangsglied gebildetes oder damit gekoppeltes erstes Verstärkerglied, welches in ei ner Axialrichtung verschiebbar ist und mindestens eine erste Kontaktfläche aufweist, - mindestens ein zweites Verstärkerglied, welches in einer von der Axialrichtung verschiedenen Querrichtung ver schiebbar ist und mindestens eine zweite Kontaktflache aufweist, mit der es an der ersten Kontaktfläche des ers ten Verstärkerglieds anliegt, und mindestens eine dritte Kontaktfläche aufweist,

- mindestens ein durch das Ausgangsglied gebildetes oder damit gekoppeltes drittes Verstärkerglied, welches in der Axialrichtung verschiebbar ist und mindestens eine vierte Kontaktfläche aufweist, mit der es an der dritten Kon taktfläche des zweiten Verstärkerglieds anliegt.

Dabei sind die Kontaktflächen derart aufeinander abgestimmt, dass eine Bewegung des ersten Verstärkerglieds in der Axial richtung eine Bewegung des zweiten Verstärkerglieds in der Querrichtung und dies eine Bewegung des Ausgangsglieds in der Axialrichtung bewirkt.

Ein Walzenpaket mit einem derartigen Kraftverstärker ermög licht eine besonders effektive und zugleich Platz sparende Verstärkung der für die Einstellung des Mahlspalts erforderli chen Kraft. Zudem kann auf einfache Weise eine lineare Abhän gigkeit der Position des Ausgangsglieds von der des Eingangs glieds erreicht werden, was die Einstellung vereinfacht. Des Weiteren lässt sich der Kraftverstärker mit nur wenigen Bau teilen und mit geringen Kosten hersteilen.

Um störende Drehmomente zu verhindern oder zumindest zu redu zieren, die bei bekannten Lösungen mit Exzentern auftreten, ist es zweckmässig, wenn das Eingangsglied und das Ausgangs lied koaxial zueinander angeordnet sind. Dies lässt sich mit der erfindungsgemässen Aufbau des Kraftverstärkers besonders einfach realisieren.

Von Vorteil ist es weiterhin, wenn der erste Lagerkörper ge genüber einem Maschinenständer der Vermahlungsvorrichtung un- beweglich lagerbar ist und der zweite Lagerkörper gegenüber dem Maschinenständer beweglich, insbesondere schwenkbar lager bar ist, und wenn zumindest die Verstärkerglieder des Kraft verstärkers in einem der ersten Lagerkörper oder einem der zweiten Lagerkörper, insbesondere im ersten Lagerkörper, ange ordnet oder integriert sind. Hierdurch ist nämlich eine beson ders Platz sparende Bauweise möglich.

Eine wirkungsvolle Kraftverstärkung kann erreicht werden, wenn die mindestens eine erste Kontaktfläche und die mindestens ei ne zweite Kontaktfläche unter einem ersten Winkel zur Axial richtung verlaufen, der im Bereich von 10° bis 45°, vorzugs weise von 15° bis 20° liegt. Die ersten und/oder die zweiten Kontaktflächen können beispielsweise eben sein. Es können auch mehrere erste Kontaktflächen vorhanden sein, die jeweils eben, aber nicht zwingend parallel zueinander angeordnet sind. Wei terhin können mehrere zweite Kontaktflächen vorhanden sein, die jeweils eben, aber nicht zwingend parallel zueinander an geordnet sind. Die ersten und/oder die zweiten Kontaktflächen können auch konusmantelförmig ausgebildet sein. So kann etwa die erste Kontaktfläche einen Aussenkonus und die zweite Kon taktfläche einen Innenkonus bilden oder umgekehrt.

Ausserdem kann eine effektive Kraftverstärkung ermöglicht wer den, wenn die dritte Kontaktfläche und die vierte Kontaktflä che unter einem zweiten Winkel zur Axialrichtung verlaufen, der im Bereich von 45° bis 80°, vorzugsweise von 50° bis 70° liegt. Die dritten und/oder die vierten Kontaktflächen können beispielsweise eben sein. Es können auch mehrere dritte Kon taktflächen vorhanden sein, die jeweils eben, aber nicht zwin gend parallel zueinander angeordnet sind. Weiterhin können mehrere vierte Kontaktflächen vorhanden sein, die jeweils eben, aber nicht zwingend parallel zueinander angeordnet sind. Die dritten und/oder die vierten Kontaktflächen können auch konusmantelförmig ausgebildet sein. So kann etwa die dritte Kontaktfläche einen Aussenkonus und die vierte Kontaktfläche einen Innenkonus bilden oder umgekehrt.

Das dritte Verstärkerglied kann das erste Verstärkerglied zu mindest teilweise geometrisch umschliessen, wodurch eine noch malige Reduktion des Bauraums erreicht werden kann.

In einer baulich einfachen Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Eingangsglied durch eine erste drehbare Spindel ge bildet wird, die an einem ersten Ende über ein Aussengewinde verfügt, und das erste Verstärkerglied eine axiale Bohrung mit einem Innengewinde aufweist, in die das Aussengewinde der ers ten Spindel eingreift. Ist zudem eine Rotationsbewegung des ersten Verstärkerglied blockiert, so kann hierdurch eine Dreh bewegung der ersten Spindel in eine Axialbewegung des ersten Verstärkerglieds übersetzt werden.

In dieser Ausführungsform ist es besonders vorteilhaft, wenn die erste Spindel ein ihrem ersten Ende gegenüberliegendes zweites Ende aufweist, an dem ein Handrad befestigt ist, mit tels dessen die erste Spindel drehbar ist. Somit kann durch Drehen des Handrads, insbesondere um die Axialrichtung, das erste Verstärkerglied und somit das Ausgangsglied bewegt wer den. Auf diese Weise kann durch Drehen des Handrads eine Fein einstellung des Mahlspalts erreicht werden.

Vorteilhafterweise ist das Ausgangsglied drehbar am dritten Verstärkerglied gehalten. Dies ist beispielsweise dadurch rea lisierbar, dass das dritte Verstärkerglied eine Zugplatte mit einer Öffnung enthält, durch die sich das Ausgangsglied er streckt, wobei das Ausgangsglied an einem ersten Ende einen radialen Vorsprung aufweist, mit dem es auf der Zugplatte auf liegt. Von weiterem Vorteil kann das Ausgangsglied als zweite Spindel ausgebildet sein und, insbesondere an einem dem ersten Ende gegenüberliegenden zweiten Ende, ein Aussengewinde auf weisen, wobei der zweite Lagerkörper ein Gelenk mit einem In nengewinde aufweist, in das das Aussengewinde der zweiten Spindel eingreift. Auf diese Weise kann durch Drehen der zwei ten Spindel eine Grobeinstellung des Mahlspalts erreicht wer den .

Zum Ausrücken der Mahlwalzen ist es vorteilhaft, wenn das Wal zenpaket einen Ausrückhebel aufweist, welcher über ein erstes Ausrückgelenk schwenkbar am ersten Lagerkörper gelagert ist, und der Ausrückhebel eine Führungsfläche aufweist und der Kraftverstärker eine Führungsrolle aufweist, an der die Füh rungsfläche beim Schwenken des Ausrückhebels um das erste Aus rückgelenk derart entlangrollt, dass der Kraftverstärker rela tiv zum ersten Lagerkörper bewegt wird. Gegenüber den bekann ten Lösungen mit Exzenter und Hebel ist diese Lösung mit Füh rungsfläche und Führungsrolle vorteilhaft, weil sie eine viel kompaktere Bauart erlaubt, ein positionsunabhängiges Rück stellmoment erzeugt sowie eine niedrigere Kraftaufwendung für das Ausrücken erfordert; weiterhin vorteilhaft ist die mit dieser Lösung gegebene Möglichkeit einer geführten Bewegung für die Führungsrolle, die durch eine Kontur einer weiteren Führungsfläche gezielt vorgegeben werden kann. Der Ausrückhe bel kann beispielsweise derart über ein zweites Ausrückgelenk mit einer Kolbenstange eines Zylinders verbunden sein, dass der Ausrückhebel durch Betätigung des Zylinders um das erste Ausrückgelenk verschwenkbar ist. Hierdurch rollt dann die Füh rungsfläche an der Führungsrolle entlang, so dass der Kraft verstärker relativ zum ersten Lagerkörper bewegt wird.

Ein derartiger Mechanismus ist auch für Walzenpakete vorteil haft, die über keinen Kraftverstärker gemäss dem ersten Aspekt der Erfindung verfügen - nämlich allgemein für ein Walzenpaket für eine Vermahlungsvorrichtung, enthaltend eine erste Walze, welche von mindestens einem ersten Lagerkörper gehalten wird, und eine zweite Walze, welche von mindestens einem zweiten La gerkörper gehalten wird, wobei der erste Lagerkörper und der zweite Lagerkörper mittels einer Stelleinrichtung derart rela tiv zueinander verstellbar sind, dass ein zwischen der ersten Walze und der zweiten Walze gebildeter Mahlspalt verstellbar ist. Das Walzenpaket kann einen Ausrückhebel aufweisen, wel cher über ein erstes Ausrückgelenk schwenkbar am ersten Lager körper gelagert ist. Der Ausrückhebel kann eine Führungsfläche aufweisen, und ein mit dem zweiten Lagerkörper gekoppeltes Stellglied kann eine Führungsrolle aufweisen, an der die Füh rungsfläche beim Schwenken des Ausrückhebels um das erste Aus rückgelenk derart entlangrollt, dass das Stellglied und somit der zweite Lagerkörper relativ zum ersten Lagerkörper bewegt wird. Das Stellglied kann beispielsweise ein erfindungsgemäs- ser oder auch ein anderer Kraftverstärker sein, der mit dem zweiten Lagerkörper gekoppelt ist. Auch in diesem allgemeine ren Konzept kann der Ausrückhebel derart über ein zweites Aus rückgelenk mit einer Kolbenstange eines Zylinders verbunden sein, dass der Ausrückhebel durch Betätigung des Zylinders um das erste Ausrückgelenk verschwenkbar ist. Hierdurch rollt dann die Führungsfläche an der Führungsrolle entlang, so dass der zweite Lagerkörper relativ zum ersten Lagerkörper bewegt wird .

Ausserdem ist es zweckmässig, wenn das Walzenpaket mindestens ein Lagergelenk und mindestens ein Federelement aufweist, wo bei das Lagergelenk über das Federelement federnd an einem Ma schinenständer der Vermahlungsvorrichtung lagerbar ist und der zweite Lagerkörper schwenkbar und federnd am Maschinenständer lagerbar ist. Das Federelement kann beispielsweise ein an sich bekanntes Tellerfederpaket sein. Beim Eindringen von Fremdkör pern in den Mahlspalt kann das Lagergelenk gegenüber dem Ma schinenständer bewegt werden, so dass sich der Mahlspalt auf weiten kann. Auf diese Weise wird eine Fremdkörpersicherung ermöglicht .

Auch ein solcher Mechanismus ist für Walzenpakete vorteilhaft, die weder über einen Kraftverstärker gemäss dem ersten Aspekt der Erfindung noch über eine wie oben beschriebene Kombination aus Führungsfläche und Führungsrolle verfügen - nämlich allge- mein für ein Walzenpaket für eine Vermahlungsvorrichtung, ent haltend eine erste Walze, welche von mindestens einem ersten Lagerkörper gehalten wird, und eine zweite Walze, welche von mindestens einem zweiten Lagerkörper gehalten wird, wobei der erste Lagerkörper und der zweite Lagerkörper mittels einer Stelleinrichtung derart relativ zueinander verstellbar sind, dass ein zwischen der ersten Walze und der zweiten Walze ge bildeter Mahlspalt verstellbar ist. Das Walzenpaket kann min destens ein Lagergelenk und mindestens ein Federelement auf weisen, wobei das Lagergelenk über das Federelement federnd an einem Maschinenständer der Vermahlungsvorrichtung lagerbar ist und der zweite Lagerkörper schwenkbar und federnd am Maschi nenständer lagerbar ist.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist eine Vermahlungsvorrich tung, beispielsweise ein Müllereiwalzenstuhl, eine Malzschrot mühle, eine Futtermühle oder eine Kaffeemühle. Die Vermah lungsvorrichtung enthält einen Maschinenständer und mindestens ein wie vorstehend beschriebenes Walzenpaket, das im Maschi nenständer eingesetzt oder einsetzbar ist. Hierdurch ergeben sich für die Vermahlungsvorrichtung die bereits oben für das Walzenpaket erläuterten Vorteile.

In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung auch ein Ver fahren zum Verstellen des Mahlspalts, der zwischen der ersten Walze und der zweiten Walze eines wie oben beschriebenen Wal zenpakets gebildet ist. Das Verfahren enthält einen Schritt, in dem mittels des Eingangsglieds eine Eingangskraft in den Kraftverstärker eingebracht wird, um das Ausgangsglied des Kraftverstärkers zu bewegen und somit eine Ausgangskraft in den zweiten Lagerkörper einzubringen und den ersten Lagerkör per und den zweiten Lagerkörper relativ zueinander zu verstel len. Hierdurch können die bereits erläuterten Vorteile ver wirklicht werden. Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei spiels näher erläutert, zu dem die Zeichnungen zeigen:

Figur 1: eine Seitenansicht eines Teils eines erfindungsge- mässen Müllereiwalzenstuhls, der ein Walzenpaket mit einem Kraftverstärker aufweist;

Figur 2: eine seitliche Schnittansicht des erfindungsgemäs- sen Walzenpakets;

Figur 3: eine Detailansicht eines Kraftverstärkers des er- findungsgemässen Walzenpakets.

Figur 1 zeigt einen Teil eines erfindungsgemässen Müllereiwal zenstuhls 70 mit einem Maschinenständer 71 und einem darin eingesetzten Walzenpaket 10. Das Walzenpaket 10 enthält zwei erste Lagerkörper 13, die gegenüber dem Maschinenständer 71 unbeweglich gelagert sind, und zwei zweite Lagerkörper 14, die um Lagergelenke 50 schwenkbar gelagert sind. Von den ersten Lagerkörpern 13 und den zweiten Lagerkörpern 14 ist jeweils nur einer erkennbar. Die Lagergelenke 50 sind über Tellerfe derpakete 58 federnd am Maschinenständer 71 gelagert. Beim Eindringen von Fremdkörpern in den Mahlspalt werden die Lager gelenke 50 gegenüber dem Maschinenständer 71 bewegt, so dass sich der Mahlspalt aufweiten kann. Auf diese Weise wird eine Fremdkörpersicherung ermöglicht.

Das Walzenpaket 10 enthält weiterhin eine erste Walze 11, die an gegenüberliegenden Enden von den zwei ersten Lagerkör pern 13 gehalten wird, und eine zweite Walze 12, die an gegen überliegenden Enden von den zwei zweiten Lagerkörpern 14 ge halten wird. Die ersten Lagerkörper 13 und die zweiten Lager körper 14 sind mittels einer Stelleinrichtung 15 derart rela tiv zueinander verstellbar, dass ein zwischen der ersten Wal ze 11 und der zweiten Walze 12 gebildeter Mahlspalt verstell bar ist, wie nachfolgende genauer erläutert wird. Die Stelleinrichtung 15 enthält einen in den Figuren 2 und 3 erkennbaren mechanischen Kraftverstärker 30. Dieser verfügt über ein Gehäuse 61, eine erste drehbare Spindel 31 mit einem ersten Ende 38 und einem dem ersten Ende gegenüberliegenden zweiten Ende 41 sowie über eine zweite drehbare Spindel 32.

Die erste Spindel 31 fungiert als Eingangsglied 31, mittels dessen eine Eingangskraft in den Kraftverstärker 30 einge bracht werden kann. Zu diesem Zweck ist an ihrem zweiten En de 41 ein Handrad 42 befestigt, mittels dessen die erste Spin del 31 drehbar ist.

Der Kraftverstärker 30 weist ferner ein in einer Axialrich tung A verschiebbares erstes Verstärkerglied 33 auf. Dieses enthält eine axiale Bohrung 39 mit einem darin gebildeten In nengewinde, das in ein am ersten Ende 38 der ersten Spindel 31 gebildetes Aussengewinde eingreift. Das erste Verstärker glied 33 weist zudem mehrere ebene erste Kontaktflächen 34 auf, die unter einem Winkel a = 18° zur Axialrichtung A ver laufen .

Der Kraftverstärker 30 enthält weiterhin zwei einander gegen über angeordnete zweite Verstärkerglieder 35, welche in einer zur Axialrichtung A senkrechten Querrichtung Q verschiebbar sind. In der Axialrichtung A sind die zweiten Verstärkerglie der 35 durch eine senkrecht zur Axialrichtung A verlaufende Abstützplatte 43 abgestützt. Jedes der zweiten Verstärkerglie der 35 enthält eine zweite Kontaktfläche 36, mit der es an der ersten Kontaktfläche 34 des ersten Verstärkerglieds 33 an liegt. Weiterhin verfügt jedes der zweiten Verstärkerglie der 35 über dritte Kontaktflächen 45, die unter einem Winkel ß = 60° zur Axialrichtung A verlaufen.

Zudem enthält der Kraftverstärker 30 ein drittes Verstärker glied 47, welches in der Axialrichtung A verschiebbar ist und zwei vierte Kontaktflächen 46 aufweist, mit denen es an den dritten Kontaktflächen 45 der zweiten Verstärkerglieder 35 an- liegt. In der Querrichtung Q wird das dritte Verstärker glied 47 durch das Gehäuse 61 abgestützt. Das dritte Verstär kerglied 47 enthält ferner eine Zugplatte 37 mit einer Öff nung 48, durch die sich die zweite Spindel 32 erstreckt. Die zweite Spindel 32 weist an einem ersten Ende 59 einen radialen Vorsprung 40 auf, mit dem es auf der Zugplatte 37 aufliegt.

Auf diese Weise ist die zweite Spindel 32 drehbar am dritten Verstärkerglied 47 gehalten.

Die zweite Spindel 32 bildet ein Ausgangsglied 32 des Kraft verstärkers 30, das das Einbringen einer Ausgangskraft in den zweiten Lagerkörper 14 erlaubt. Zu diesem Zweck weist die zweite Spindel 32 an einem dem ersten Ende 59 gegenüberliegen den zweiten Ende 60 ein Aussengewinde auf, welches in ein In nengewinde eines Gelenks 44 eingreift, das drehbar am zweiten Lagerkörper 14 gehalten ist.

Die Kontaktflächen 34, 36, 45 und 46 sind derart aufeinander abgestimmt, dass die vom Ausgangsglied 32 bereitgestellte Aus gangskraft gegenüber der im Eingangsglied 31 eingebrachten Eingangskraft verstärkt ist: Durch Drehen des Handrades 42 um die Axialrichtung A wird die erste Spindel 31 und damit das an ihrem ersten Ende 38 vorhandene Innengewinde innerhalb des Aussengewindes des ersten Verstärkerglieds 33 bewegt. Da das erste Verstärkerglied 33 gegenüber einer Rotation um die Axi alrichtung A blockiert ist, bewegt es sich entlang der Axial richtung A. Durch Kontakt der ersten Kontaktfläche 34 mit der zweiten Kontaktfläche 36 werden die zweiten Verstärkerglie der 35 in der Querrichtung Q nach aussen gedrückt. Aufgrund des Kontaktes zwischen den dritten Kontaktflächen 45 und den vierten Kontaktflächen 46 wird das dritte Verstärkerglied 47 und damit auch die zweite Spindel 32 in der Axialrichtung A gezogen. Gegen die Kraft einer zwischen den Lagerkörpern 13,

14 angeordneten Feder 49 wird dann der zweite Lagerkörper 14 um das Lagergelenk 50 verschwenkt, wodurch der zwischen der ersten Walze 11 und der zweiten Walze gebildete Mahlspalt ver- kleinert wird. Der Kraftverstärker 30 erlaubt somit eine Fein einstellung des Mahlspalts.

Werden die Mahlwalzen nachgeschliffen oder nachgeriffelt, ver ringert sich ihr Durchmesser, wodurch der Einstellbereich der „Feineinstellung" zu gering werden kann. In dieser Situation kann der Mahlspalt mit einer Grobeinstellung eingestellt wer den. Dies kann durch Drehen der zweiten Spindel 32 erreicht werden .

Die Verstärkerglieder 33, 35, 47 sind im ersten Lagerkörper 13 integriert, was für eine Platz sparende Bauweise sorgt. Da die erste Spindel 31 und die zweite Spindel 32 (also das Eingangs glied und das Ausgangsglied) koaxial zueinander angeordnet sind, werden zudem störende Drehmomente verhindert oder zumin dest reduziert.

Wie den Figuren 1 und 2 weiterhin zu entnehmen ist, verfügt das Walzenpaket 10 über einen Ausrückhebel 51, der über ein erstes Ausrückgelenk 52 schwenkbar am ersten Lagerkörper 13 gelagert ist. Über ein zweites Ausrückgelenk 53 ist er mit ei ner Kolbenstange 54 eines Zylinders 55 verbunden. Durch Betä tigung des Zylinders 55 wird der Ausrückhebel 51 um das erste Ausrückgelenk 52 verschwenkt. Der Ausrückhebel 51 verfügt wei terhin über eine Führungsfläche 56, die bei dieser Bewegung an einer Führungsrolle 57 des Kraftverstärkers 30 entlangrollt. Hierdurch kann der Kraftverstärker 30 entlang der Axialrich tung A bewegt werden. Dies kann beispielsweise erforderlich sein, wenn kein oder zu wenig Mahlgut eingespeist wird.