Durch die CH-PS 4 59 266 ist ein Fünfzylinder-Druckwerk bekannt geworden. Es weist zwei Paare von jeweils Formzylinder und Gummituchzylinder auf. Die Gummituchzylinder können wahlweise an einen Gegendruckzylinder angestellt werden. Hierdurch wird eine"V"-förmige oder annähernd"V"-förmige Anordnung der Zylinderpaare und dem Gegendruckzylinder erreicht.

Weiterhin ist es durch das DE-GM 18 27 845 bekannt, bei einem Fünfzylinder-Druckwerk einen Gegendruckzylinder verschiebbar oder verschwenkbar anzuordnen, um diesen wahlweise mit einem oder mehreren Gummizylindern in Kontakt zu bringen.

Die DE 43 03 904 Al beschreibt Druckeinheiten in Turmbauweise. Dabei sind Fünfzylinder-Druckwerke mit "V"-förmiger oder"W"-förmiger Anordnung vorgesehen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rotationsdruckmaschine mit einer Fünfzylinder-Druckeinheit zu schaffen.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelost.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß aus einem Standarddruckwerksmodul, z. B. einer Fünfzylinderdruckeinheit, eine Mehrzahl verschiedener Zylinderanordnungen geschaffen wurde, mit denen eine Vielzahl von Druckwerkskonfigurationen und Papierbahnführungen möglich ist. Hierzu wird die Lage des Gegendruckzylinders verändert. Dabei können die Gummizylinder jederzeit umgestellt und beliebig mit den benachbarten Gummizylindern bzw. Gegendruckzylindern kombiniert werden. Eine derartige Umstellung kann sowohl werksseitig einmalig als auch kundenseitig in beliebiger Häufigkeit erfolgen.

Es ist möglich, mit zwei Standarddruckwerksmodulen nachfolgende Druckwerkskonfigurationen zu erzielen : 10er-Satelliten-Druckeinheit in stehender oder liegender Form, 9er-Satelliten-Druckeinheit, H-Druckeinheit- z. B. für sog. Achterturm, gebildet aus mehreren H-Druckeinheiten übereinander-, zwei I-Druckeinheiten.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

Es zeigen : Fig. 1 zwei 5-Zylinderstandard-Druckwerke in einer Konfiguration als 10er Satelliten-Druckeinheit in"liegender"Bauform ; Fig. 2 die in Fig. 1 gezeigten Druckwerke als 10er-Satelliten-Druckeinheit in"stehender" Bauform ; Fig. 3 die in Fig. 1 gezeigten Druckwerke als 9er-Satelliten-Druckeinheit ; Fig. 4 die in Fig. 1 gezeigten Druckwerke als H-Druckeinheit ; Fig. 5 die in Fig. 1 gezeigten Druckwerke als zwei I-Druckeinheiten.

In jeweils einem Rahmen oder Modul 01 ; 02 sind zwei drehbare und z. B. mittels nicht dargestellter Einzelantriebe antreibbare Formzylinder 03 ; 04 gelagert.

Jedem Formzylinder 03 ; 04 ist ein vom Formzylinder 03 ; 04 angetriebener Übertragungszylinder, z. B.

Gummizylinder 06 ; 07 zugeordnet, welcher um den Formzylinder 03 ; 04 bewegbar, z. B. schwenkbar ist. Dies kann z. B. auf einer Kreisbahn 08 ; 09 erfolgen. Bei der Bewegung der Gummizylinder 06 ; 07 auf der Kreisbahn 08 ; 09 können beide Gummizylinder 06 ; 07 sowohl miteinander in Kontakt gebracht werden-I-Druckeinheiten- (Fig. 4, 5), als auch jeweils gegen einen zwischen den Zylinderpaaren 03 ; 06 und 04 ; 07 angeordneten Gegendruckzylinder 11 angestellt werden (Fig. 1).

Zweckmäßigerweise z. B. sind die Formzylinder 03 ; 04 exzentrisch und die Gummizylinder 06 ; 07 in Doppelexzentern gelagert.

Dabei kann sich der Gegendruckzylinder 11 in einer ersten Stellung A befinden (Fig. 1), welche dem zweiten Modul 02 zugewandt ist. In dieser Stellung A kreuzen sich durch die Rotationszentren 12 ; 13 der Formzylinder 03 ; 04 verlaufende Linien 14 ; 16 im Rotationszentrum 17 des Gegendruckzylinders 11 in einem Winkel Alpha, z. B. von 90°. Die Zylinder 03 ; 06 ; 11 ; 07 ; 04 sind in Form eines"V"angeordnet.

Der Gegendruckzylinder 11 jedes Moduls 01 ; 02 kann auch z. B. mittels einer nicht dargestellten, in horizontaler Richtung 24 verlaufenden Linearführung in eine zweite Stellung B verbracht werden. Diese Stellung B befindet sich hinter einer gedachten, die Rotationszentren 19 ; 21 der Gummizylinder 06 ; 07 verbindenden, z. B. vertikalen Verbindungslinie 22 (Fig. 2,4). Die Zylinder 03 ; 06 ; 11 ; 07 ; 04 sind in Form eines"W"angeordnet.

Vor dem Verbringen des Gegendruckzylinders 11 von Stellung A nach Stellung B oder umgekehrt, werden die Gummizylinder 06 ; 07 auf den Kreisbahnen 08 ; 09 in eine solche Stellung verschwenkt, die ein lineares Verschieben oder ein Verschwenken des Gegendruckzylinders 11 ermöglicht. Dabei ist ein Abstand der beiden Mantelflächen der Gummizylinder 06 ; 07 größer als ein Durchmesser des Gegendruckzylinders 11.

Der Gegendruckzylinder 11 kann auch auf einer kreisbahnförmigen oder einer etwa U-förmigen Kurvenbahn geführt werden. Eine kreisförmige Kurvenbahn ist mit 26 bezeichnet (Fig. 5).

Es ist weiterhin möglich, die Gummizylinder 06 ; 07 in horizontaler und vertikaler Richtung verschiebbar um den Formzylinder 03 ; 04 anzuordnen.

Eine Anordnung der Zylinder 03,04 ; 06,07 ; 11 im Modul 01 entspricht einer spiegelbildlichen Anordnung o. g.

Zylinder im Modul 02, gespiegelt an einer zwischen den Modulen 01 ; 02 befindlichen vertikalen Linie 18 (Fig. 1 und 4). Aus diesem Grunde wurden für gleiche Bauteile oder Begriffe gleiche Bezugszeichen gewählt.

Zumindest ein Modul 01 ist gegenüber dem zweiten Modul 02 verschiebbar, d. h. z. B. verfahrbar und arretierbar angeordnet.

Durch eine paarweise, beabstandete oder aneinander angrenzende Anordnung der Module 01 ; 02 können nachfolgende Konfigurationen der Zylinder 03,04 ; 06, 07 ; 11 erreicht werden : a) Zwei 5-Zylinderstandard-Druckwerke in einer Konfiguration als 10er-Satelliten-Druckeinheit in "liegender"Bauform nach Fig. 1 ; b) die unter a) genannten Druckwerke als 10er-Satelliten-Druckeinheit in"stehender"Bauform nach Fig. 2 ; c) die unter a) genannten Druckwerke als 9er-Satelliten-Druckeinheit nach Fig. 3, wobei der rechte, in Stellung B befindliche Gegendruckzylinder 11 des Moduls 02 ohne Funktion ist ; d) die unter a) genannten Druckwerke als H-Druckeinheit nach Fig. 4, wobei die in Stellung B befindlichen Gegendruckzylinder 11 ohne Funktion sind. e) die unter a) genannten Druckwerke als I-Druckeinheiten nach Fig. 5, wobei die in Stellung A befindlichen Gegendruckzylinder 11 ohne Funktion sind. Es ist bei dieser Konfiguration von Vorteil, wenn jeder der Gegendruckzylinder 11 auf der Kurvenbahn 26 verschwenkbar ist. So kann z. B. der Gegendruckzylinder 11 des Moduls 01 in eine Stellung C und der Gegendruckzylinder 11 des Moduls 02 in eine Stellung D-jeweils in Fig. 5 gestrichelt dargestellt-verbracht werden. Somit kann eine Papierbahn die Gummizylinder 06 ; 07 beider I-Druckeinheiten ungehindert passieren.

Die o. g. Modulpaare 01 ; 02 können sowohl hintereinander als auch übereinander angeordnet sein.

Jedem Formzylinder 03 ; 04 sind bekannte und nicht dargestellte Farb-und ggf. Feuchtwerke zugeordnet.

Bezugszeichenliste 01 Modul 02 Modul 03 Formzylinder (01 ; 02) 04 Formzylinder (01 ; 02) 05- 06 Gummizylinder (01 ; 02) 07 Gummizylinder (01 ; 02) 08 Kreisbahn (03) 09 Kreisbahn (04) 10- 11 Gegendruckzylinder (01 ; 02) 12 Rotationszentrum (03) 13 Rotationszentrum (04) 14 Linie (12 ; 17) 15- 16 Linie (13 ; 17) 17 Rotationszentrum 18 Linie, vertikal 19 Rotationszentrum (06) 20- 21 Rotationszentrum (08) 22Verbindungslinie (19 ; 21) 23 Verbindungslinie (12 ; 13) 24 Horizontale (11) 25- 26 Kurvenbahn (11) A Stellung, erste (11) B Stellung, zweite (11) C Stellung, dritte (11) D Stellung, vierte (11) Alpha Winkel (14 ; 16)