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Title:
SAFETY DEVICE AND METHOD FOR DETECTING AN EMERGENCY SITUATION OF A PERSON
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/083979
Kind Code:
A1
Abstract:
The aim of the invention is to better prevent false activations in a safety device which detects an emergency situation of a person wearing the safety device via the movement state. This is achieved in that the acceleration (B) of the person (2) wearing the safety device (1) is detected by means of an acceleration sensor (4) on the safety device (1), and the detected acceleration (B) is analyzed by an analysis unit (5) in order to detect an emergency situation of the person (2) from the acceleration (B) time curve produced from the detected acceleration (B). In the event of a detected emergency situation, a safety action is initiated by the analysis unit (5), wherein the analysis unit (5) initiates the safety action for the produced acceleration (B) time curve after a period of time (TD), said period of time (TD) being set on the basis of the detected acceleration (B).

Inventors:
ALTENBUCHNER MICHAEL (AT)
ORTNER ANDREAS (AT)
Application Number:
PCT/EP2023/079145
Publication Date:
April 25, 2024
Filing Date:
October 19, 2023
Export Citation:
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Assignee:
ADAPTIVE REGELSYSTEME GES M B H (AT)
International Classes:
G08B21/04
Foreign References:
CN104408877A2015-03-11
US20210295668A12021-09-23
RU2629795C22017-09-04
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE PINTER & WEISS OG (AT)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Sicherheitsgerät zum Erkennen einer Notsituation einer Person (2), die das Sicherheitsgerät (1) trägt, wobei am Sicherheitsgerät (1) ein Beschleunigungssensor (4) vorgesehen ist, der eine Beschleunigung (B), vorzugsweise im 3-dimensionalen Raum, der das Sicherheitsgerät (1) tragenden Person (2) erfasst, wobei am Sicherheitsgerät (1) eine Auswerteeinheit (5) vorgesehen ist, die die erfasste Beschleunigung (B) auswertet, um aus einem sich daraus ergebenden zeitlichen Verlauf der Beschleunigung (B) eine Notsituation der Person (2) zu erkennen und die Auswerteeinheit (5) im Falle einer erkannten Notsituation zumindest eine konfigurierte Sicherheitsaktion auslöst, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (5) eingerichtet ist, die Sicherheitsaktion für den sich ergebenden zeitlichen Verlauf der Beschleunigung (B) nach einer Zeitdauer (TD) auszulösen und die Zeitdauer (TD) in Abhängigkeit von der erfassten Beschleunigung (B) zu setzen.

2. Sicherheitsgerät nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (5) die Zeitdauer (TD) umso kürzer setzt, je niedriger die aktuelle erfasste Beschleunigung (B) ist.

3. Sicherheitsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der Auswerteeinheit (5) ein erster Beschleunigungsschwellwert (BS1) vorgesehen ist, dem eine Zeitdauer (TD) zugeordnet ist und die Auswerteeinheit (5) die Sicherheitsaktion auslöst, wenn die erfasste Beschleunigung (TD) während der dem Beschleunigungsschwellwert (BS1) zugeordneten Zeitdauer (TD) den ersten Beschleunigungsschwellwert (BS1) unterschreitet.

4. Sicherheitsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der Auswerteeinheit (5) ein erster Beschleunigungsschwellwert (BS1) und ein zweiter Beschleunigungsschwellwert (BS2) vorgesehen sind, denen jeweils eine Zeitdauer (TD) zugeordnet ist und die Auswerteeinheit (5) die Sicherheitsaktion auslöst, wenn die erfasste Beschleunigung (B) während der dem ersten Beschleunigungsschwellwert (BS1) zugeordneten Zeitdauer (TD) den ersten Beschleunigungsschwellwert (BS1) unterschreitet oder wenn die erfasste Beschleunigung (B) während der dem zweiten Beschleunigungsschwellwert (BS2) zugeordneten Zeitdauer (TD) den zweiten Beschleunigungsschwellwert (BS2) unterschreitet.

5. Sicherheitsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der Auswerteeinheit (5) ein erster Beschleunigungsschwellwert (BS1) und ein zweiter Beschleunigungsschwellwert (BS2) vorgesehen sind, denen jeweils eine Zeitdauer (TD) zugeordnet ist und die Auswerteeinheit (5) eine erste Sicherheitsaktion auslöst, wenn die erfasste Beschleunigung (B) während der dem ersten Beschleunigungsschwellwert (BS1) zugeordneten Zeitdauer (TD) den ersten Beschleunigungsschwellwert (BS1) unterschreitet oder die Auswerteeinheit (5) eine zweite Sicherheitsaktion auslöst, wenn die erfasste Beschleunigung (B) während der dem zweiten Beschleunigungsschwellwert (BS2) zugeordneten Zeitdauer (TD) den zweiten Beschleunigungsschwellwert (BS2) unterschreitet.

6. Sicherheitsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (5) eingerichtet ist, eine Sicherheitsaktion aufgrund einer sich aus einem zeitlichen Verlauf der Beschleunigung (B) ergebenden Zeitdauer (TD) auszulösen.

7. Sicherheitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass am Sicherheitsgerät (1) ein Bewegungssensor (6) vorgesehen ist, der ein den Bewegungszustand charakterisierendes Bewegungssignal (B2) erfasst, das unterschiedlich von der Beschleunigung (B) ist, und dass die Auswerteeinheit (5) die Zeitdauer (TD) zusätzlich in Abhängigkeit vom erfassten Bewegungssignal (B2) setzt.

8. Sicherheitsgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (5) zumindest einen Beschleunigungsschwellwert (BS1 , BS2) in Abhängigkeit vom Bewegungssignal (B2) setzt.

9. Sicherheitsgerät nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Bewegungssensor (6) ein Lagesensor ist und das Bewegungssignal (B2) eine Orientierung der Person (2), vorzugsweise im 3-dimensionalen Raum, angibt.

10. Verfahren zum Erkennen einer Notsituation einer Person (2) mit einem Sicherheitsgerät, das die Person (2) trägt, wobei mit einem Beschleunigungssensor (4) am Sicherheitsgerät (1) eine Beschleunigung (B), vorzugsweise im 3-dimensionalen Raum, der das Sicherheitsgerät (1) tragenden Person (2) erfasst wird und die erfasste Beschleunigung (B) mit einer Auswerteeinheit (5) ausgewertet wird, um aus einem sich aus der erfassten Beschleunigung (B) ergebenden zeitlichen Verlauf der Beschleunigung (B) eine Notsituation der Person (2) zu erkennen und im Falle einer erkannten Notsituation zumindest eine konfigurierte Sicherheitsaktion von der Auswerteeinheit (5) ausgelöst wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (5) die Sicherheitsaktion für den sich ergebenden zeitlichen Verlauf der Beschleunigung (B) nach einer Zeitdauer (TD) auslöst, wobei die Zeitdauer (TD) in Abhängigkeit von der erfassten Beschleunigung (B) gesetzt wird.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitdauer (TD) umso kürzer gesetzt wird, je niedriger die aktuelle erfasste Beschleunigung (B) ist.

12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitsaktion ausgelöst wird, wenn die erfasste Beschleunigung (B) während einer einem vor- gegebenen Beschleunigungsschwellwert (BS1) zugeordneten Zeitdauer (TD) den ersten Beschleunigungsschwellwert (BS1) unterschreitet.

13. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitsaktion ausgelöst wird, wenn die erfasste Beschleunigung (B) während einer einem vorgegebenen ersten Beschleunigungsschwellwert (BS1) zugeordneten ersten Zeitdauer (TD) den ersten Beschleunigungsschwellwert (BS1) unterschreitet oder wenn die erfasste Beschleunigung (B) während einer einem vorgegebenen zweiten Beschleunigungsschwellwert (BS2) zugeordneten zweiten Zeitdauer (TD) den zweiten Beschleunigungsschwellwert (BS2) unterschreitet.

14. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Sicherheitsaktion ausgelöst wird, wenn die erfasste Beschleunigung (B) während einer einem vorgegebenen ersten Beschleunigungsschwellwert (BS1) zugeordneten ersten Zeitdauer (TD) den ersten Beschleunigungsschwellwert (BS1) unterschreitet oder eine zweite Sicherheitsaktion ausgelöst wird, wenn die erfasste Beschleunigung (B) während einer einem vorgegebenen zweiten Beschleunigungsschwellwert (BS2) zugeordneten zweiten Zeitdauer (TD) den zweiten Beschleunigungsschwellwert (BS2) unterschreitet.

15. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sicherheitsaktion aufgrund einer sich aus einem zeitlichen Verlauf der Beschleunigung (B) ergebenden Zeitdauer (TD) ausgelöst wird.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass mit einem Bewegungssensor (6) ein den Bewegungszustand der Person (2) charakterisierendes Bewegungssignal (B2) erfasst wird, das unterschiedlich von der Beschleunigung (B) ist, und dass die Zeitdauer (TD) zusätzlich in Abhängigkeit vom erfassten Bewegungssignal (B2) gesetzt wird.

17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Beschleunigungsschwellwert (BS1) in Abhängigkeit vom Bewegungssignal (B2) gesetzt wird.

Description:
Sicherheitsgerät und Verfahren zum Erkennen einer Notsituation einer Person

Die gegenständliche Erfindung betrifft ein Sicherheitsgerät zum Erkennen einer Notsituation einer Person, die das Sicherheitsgerät trägt, wobei am Sicherheitsgerät ein Beschleunigungssensor vorgesehen ist, der eine Beschleunigung, vorzugsweise im 3-dimensionalen Raum, der das Sicherheitsgerät tragenden Person erfasst, wobei am Sicherheitsgerät eine Auswerteeinheit vorgesehen ist, die die erfasste Beschleunigung auswertet, um aus einem sich daraus ergebenden zeitlichen Verlauf der Beschleunigung eine Notsituation der Person zu erkennen und die Auswerteeinheit im Falle einer erkannten Notsituation zumindest eine konfigurierte Sicherheitsaktion auslöst. Die Erfindung betrifft auch ein zugehöriges Verfahren zum Erkennen einer Notsituation einer Person, die das Sicherheitsgerät trägt.

Wenn eine Person in einem sicherheitskritischen Umfeld arbeitet, kommen mitunter Sicherheitsgeräte zum Einsatz, die mittels Bewegungssensoren kritische Situationen bzw. Notsituationen der Person erkennen. Ein sicherheitskritisches Umfeld ist beispielsweise eine elektrische Anlage, ein elektrisches Energieübertragungssystem, eine Industrieanlage usw. Beispielsweise soll im Falle eines Kreislaufstillstandes einer Person so schnell wie möglich Hilfe gerufen werden. Es geht dabei um Minuten, ja eigentlich sogar um Sekunden, die zwischen dem Tod und der Rettung der Person liegen können. Im Falle einer anderweitig schwer verletzten Person muss auch unbedingt Hilfe gerufen werden, es ist aber nicht ganz so zeitkritisch wie bei einem Kreislaufstillstand. Das ist insbesondere wichtig, wenn die Person alleine arbeitet. Solche Notsituationen erkennt das Sicherheitsgerät, das von der Person getragen wird, oftmals mit Hilfe von Bewegungssensoren, wie beispielsweise Lage- oder Beschleunigungssensoren. Mit einem Bewegungssensor wird ein bestimmter Bewegungszustand erkannt, beispielsweise eine Regungslosigkeit, das Liegen einer Person usw. Solch ein Sicherheitsgerät löst, wenn ein bestimmter Bewegungszustand erkannt wird, einen - meist akustischen - Voralarm aus. Wenn auf den Voralarm nicht reagiert wird, beispielsweise durch eine deutliche Bewegung oder das Drücken einer Taste am Sicherheitsgerät, dann wird ein Alarm ausgelöst und Hilfe gerufen, beispielsweise durch akustische und/oder optische Signale, durch Verschicken von Textnachrichten, durch das Versenden von Emails oder durch Sprachanrufe. Die Voralarme können allerdings sehr häufig auftreten, auch dann, wenn gar keine kritische Situation vorliegt. Sitzt die Person beispielsweise am Schreibtisch oder in einer Besprechung kann ein bewegungsarmer Zustand fälschlicherweise als kritischer Bewegungszustand erkannt werden und ein Voralarm oder gar ein Alarm ausgelöst werden. Das wird früher oder später als lästig empfunden. Eine häufige Reaktion der Person, die das Sicherheitsgerät trägt ist das Ausschalten dieser Sicherheitsfunktion des Sicherheitsgeräts oder des ganzen Sicherheitsgeräts. Vergisst die Person die Sicherheitsfunktion oder das Sicherheitsgerät wieder einzuschalten, entsteht ein Gefahrenpotential, da kritische Situatio- nen nicht mehr erkannt werden können. Eine bekannte Umgehung des Problems liegt darin, die Regungslosigkeit mit einem Lagesensor zu kombinieren. Regungslosigkeit wird nur gemeldet, wenn die Person liegt, oder sich in einem bestimmten Lagewinkel befindet. Es ist allerdings nicht garantiert, dass eine Person nach einem Sturz wirklich waagrecht zu liegen kommt, und auch nicht, dass eine bestimmte Notsituation, beispielsweise ein Herzinfarkt, in einer bestimmten Position der Person, beispielsweise bei einer mehr oder weniger sitzenden Position, eintritt.

Es besteht daher ein Bedarf, ein Sicherheitsgerät und ein Verfahren, das eine Notsituation einer das Sicherheitsgerät tragenden Person über einen Bewegungszustand erkennt, in dieser Hinsicht zu verbessern, insbesondere indem Fehlauslösungen besser unterdrückt werden.

Hierzu ist vorgesehen, dass die Auswerteeinheit eingerichtet ist, die Sicherheitsaktion für den sich ergebenden zeitlichen Verlauf der Beschleunigung nach einer Zeitdauer auszulösen und die Zeitdauer in Abhängigkeit von der erfassten Beschleunigung zu setzen.

Dadurch, dass die Zeitspanne abhängig von der Beschleunigung, also vom aktuellen Bewegungszustand, der Person gesetzt wird, kann besser darauf reagiert, dass ein gewisser Bewegungszustand vorliegt, aber trotzdem keine Notsituation für die Person gegeben ist. Bisher war eine feste Zuordnung zwischen Beschleunigung und Zeitspanne vorgesehen. Damit musste ein Kompromiss gewählt werden, was aber in gewissen Situationen eben zu Fehlauslösungen geführt hat. Durch das erfindungsgemäße Vorgehen ist die Zeitspanne von der Beschleunigung abhängig und kann damit besser an aktuelle Bewegungszustände angepasst werden, wodurch sich Fehlauslösungen besser vermeiden lassen.

Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Auswerteeinheit die Zeitdauer umso kürzer setzt, je niedriger die aktuelle erfasste Beschleunigung ist. Dem liegt die Überlegung zugrunde, dass bei niedrigen Beschleunigungen, beispielsweise bei einer (annähernden) Regungslosigkeit, eher von einer Notsituation der Person ausgegangen werden kann, als bei größeren Beschleunigungen. Bei zu erwartenden Beschleunigungen aufgrund der normalen Bewegung einer Person, kann darauf geschlossen werden, dass gar keine Notsituation vorhanden ist. Das kann durch die Zeitdauer abgebildet werden und damit das Auslöseverhalten des Sicherheitsgerät gezielt konfiguriert werden.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass in der Auswerteeinheit ein erster Beschleunigungsschwellwert vorgesehen ist, dem eine Zeitdauer zugeordnet ist und die Auswerteeinheit die Sicherheitsaktion auslöst, wenn die erfasste Beschleunigung während der dem Beschleunigungsschwellwert zugeordneten Zeitdauer den ersten Beschleunigungs- schwellwert unterschreitet. Das lässt sich besonders einfach umsetzen, weil lediglich ein Beschleunigungsschwellwert mit zugeordneter Zeitdauer vorgegeben werden müssen. Ein Vergleich der erfassten Beschleunigung mit einem Beschleunigungsschwellwert ist zudem einfach implementierbar.

Um das Auslöseverhalten zu verfeinern, kann vorgesehen sein, dass in der Auswerteeinheit ein erster Beschleunigungsschwellwert und ein zweiter Beschleunigungsschwellwert vorgesehen sind, denen jeweils eine Zeitdauer zugeordnet ist und die Auswerteeinheit die Sicherheitsaktion auslöst, wenn die erfasste Beschleunigung während der dem ersten Beschleunigungsschwellwert zugeordneten Zeitdauer den ersten Beschleunigungsschwellwert unterschreitet oder wenn die erfasste Beschleunigung während der dem zweiten Beschleunigungsschwellwert zugeordneten Zeitdauer den zweiten Beschleunigungsschwellwert unterschreitet. Dabei kann jedem Beschleunigungsschwellwert auch eine eigene Sicherheitsaktion zugewiesen sein, um auch unterschiedliche Sicherheitsaktionen auszulösen.

In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist am Sicherheitsgerät zusätzlich ein Bewegungssensor vorgesehen, der ein den Bewegungszustand charakterisierendes Bewegungssignal erfasst, das unterschiedlich von der Beschleunigung ist, und dass die Auswerteeinheit die Zeitspanne zusätzlich in Abhängigkeit vom erfassten Bewegungssignal setzt. Damit kann auf Zeitspanne noch weiter Einfluss genommen werden. Dem liegt der Gedanke zugrunde, dass eine Beschleunigung in Kombination mit einem gewissen Bewegungssignal, das beispielsweise eine Orientierung der Person widerspiegelt, unkritisch sein kann, in Kombination mit einem anderen Bewegungssignal aber sehr wohl kritisch sein kann. Das erlaubt Fehlauslösungen, noch weiter zu unterdrücken.

Das kann umgesetzt werden, indem die Auswerteeinheit zumindest einen Beschleunigungsschwellwert in Abhängigkeit vom Bewegungssignal setzt.

Die gegenständliche Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 6 näher erläutert, die beispielhaft, schematisch und nicht einschränkend vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung zeigen. Dabei zeigt

Fig.1 eine Person mit Sicherheitsgerät,

Fig.2 eine Person mit Sicherheitsgerät in einer Notsituation,

Fig.3 ein Beispiel eines Zusammenhanges zwischen der Beschleunigung und der Zeitdauer,

Fig.4 ein Auslösen bei Unterschreiten eines Beschleunigungsschwellwertes,

Fig.5 ein Auslösen aufgrund einer sich aus einem zeitlichen Verlauf der Beschleuni- gung ergebenden Zeitdauer und

Fig.6 eine Person mit Sicherheitsgerät mit einem zusätzlichen Bewegungssensor.

Die Erfindung betrifft ein Sicherheitsgerät 1 zum Erkennen einer Notsituation einer Person 2, die das Sicherheitsgerät 1 trägt, wie in Fig.1 dargestellt. Eine Notsituation ist eine Situation, in der Gefahr für die Gesundheit der Person 2 besteht, beispielsweise nach einem Unfall oder einen gesundheitlichen Notfall. Das Sicherheitsgerät 1 ist beispielsweise an einem Bekleidungsstück 7, beispielsweise ein Hemd, T-Shirt, Pullover, Hose usw., der Person 2 angeordnet oder in eine Tasche des Bekleidungsstücks 7 eingesteckt oder wird anderweitig von der Person 2 getragen. Das Sicherheitsgerät 1 kann auch in das Bekleidungsstück 7 integriert sein, beispielsweise als intelligentes Kleidungsstück mit integrierter Elektronik. Die Person 2 arbeitet beispielsweise an einer Anlage 3, beispielsweise ein Energieverteiler oder eine Anlage zur Erzeugung, Verteilung oder Übertragung von elektrischer Energie. Die Anlage 3 kann an einer sehr entlegenen Stelle liegen, beispielsweise ein Strommast eines Energieversorgungsnetzes.

Am Sicherheitsgerät 1 ist ein Beschleunigungssensor 4 und eine Auswerteeinheit 5 vorgesehen. Der Beschleunigungssensor 4 erfasst als Bewegungszustand der das Sicherheitsgerät 1 tragenden Person 2 eine Beschleunigung der Person 2, vorzugsweise im 3-dimensionalen Raum. Der Beschleunigungssensor 4 kann im Sicherheitsgerät 1 integriert sein, kann aber auch als separater Bauteil vorliegen und mit der Auswerteeinheit 5 in geeigneter Weise verbunden sein.

Unter Bewegungszustand wird allgemein die Position (Lage), Orientierung, Geschwindigkeit und/oder Beschleunigung der Person 2, üblicherweise im 3-dimensionalen Raum, verstanden.

Die Auswerteeinheit 5 kann eine mikroprozessorbasierte Hardware sein, auf der entsprechende Software abläuft. Die Auswerteeinheit 5 kann aber auch als integrierter Schaltkreis, wie als Field-Programmable Gate Array (FPGA) oder Anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASCI), ausgeführt sein. Auch andere Implementierungen sind grundsätzlich denkbar.

Der Beschleunigungssensor 4 ermittelt beispielsweise die Beschleunigungen im 3- dimensionalen Raum. Der Beschleunigungssensor 4 liefert beispielsweise drei lineare Beschleunigungswerte für die translatorische Bewegung in den drei Raumrichtungen, kann aber auch oder auch zusätzlich drei rotatorische Beschleunigungswerte für die rotatorische Bewegung liefern. Daraus kann eine lineare Beschleunigung der Person 2 im Raum ermittelt werden, aber auch alternativ oder zusätzlich ein rotativer Beschleunigungszustand. Die Be- schleunigung wird üblicherweise auf eine Referenzlage oder Referenzorientierung bezogen, beispielsweise auf ein Referenzkoordinatensystem. Wenn im Folgenden von einer Beschleunigung B der Person 2 gesprochen wird, ist damit eine lineare Beschleunigung im Raum gemeint (oder auch aufgeteilt in den drei Raumrichtungen) und/oder eine rotativer Beschleunigungszustand der Person 2.

Oftmals eingesetzt zur Erfassung eines Bewegungszustands wird eine sogenannte inertiale Messeinheit. Eine inertiale Messeinheit liefert als Messwerte drei lineare Beschleunigungswerte für die translatorische Bewegung und drei Winkelgeschwindigkeiten für die Drehraten eines Körpers (hier der Person 2). Aus diesen Messwerten kann auch eine Geschwindigkeit der Person 2 im Raum (beispielsweise durch Integration der linearen Beschleunigungen) Position der Person 2 im Raum (beispielsweise durch zweimalige Integration der linearen Beschleunigungen) und eine Orientierung der Person 2 im Raum (durch Integration der Winkelgeschwindigkeiten) ermittelt werden, also ein vollständiger Bewegungszustand der Person 2. Der Beschleunigungssensor 2 ist vorteilhaft als inertiale Messeinheit ausgeführt.

Die Auswerteeinheit 5 erhält die den Bewegungszustand der Person 2 charakterisierende Beschleunigung B vom Beschleunigungssensor 4 und wertet diese aus, um über den Bewegungszustand eine Notsituation der das Sicherheitsgerät 1 tragenden Person 2 zu erkennen. Im Falle einer erkannten Notsituation löst das Sicherheitsgerät 1 , z.B. die Auswerteeinheit 5, zumindest eine konfigurierte Sicherheitsaktion aus.

Die Sicherheitsaktion kann beispielsweise das Absetzen eines akustischen und/oder visuellen Alarms umfassen, aber auch die Signalisierung eines Alarms an eine im Sicherheitsgerät 1 konfigurierte Sicherheitszentrale oder Sicherheitsperson oder an einen Rettungsdienst, beispielsweise durch Verschicken einer Textnachricht, durch das Versenden einer Email oder durch einen Sprachanruf, etc. Das Sicherheitsgerät 1 umfasst damit natürlich auch eine geeignete Kommunikationsschnittstelle, um den Alarm absetzen zu können. Die Kommunikationsschnittstelle ist auch abhängig von der Art der Sicherheitsaktion und des Alarms.

Die Auswerteeinheit 5 ist eingerichtet, die Sicherheitsaktion nach einer Zeitspanne TD auszulösen, wobei die Auswerteeinheit 5 die Zeitspanne TD in Abhängigkeit von der erfassten Beschleunigung setzt. Die Zeitspanne TD wird damit an einen Bewegungszustand der Person 2 angepasst, um unerwünschte Fehlauslösungen möglichst zu vermeiden. Der erfindungsgemäße Gedanke dabei ist, dass sich eine Notsituation erst bei kleinen Beschleunigungen, also wenn sich die Person 2 wenig oder gar nicht bewegt, manifestieren wird. Treten hingegen höhere Beschleunigungen B auf, beispielsweise im Rahmen einer normalen Bewegung der Person, wird in der Regel nicht von einer Notsituation der Person 2 auszuge- hen sein, bzw. kann davon ausgegangen werden, dass die Person 2 noch selbst in der Lage ist Hilfe zu rufen.

Bei niedrigen Beschleunigungen B soll die Auswerteeinheit 5 die Sicherheitsaktion schneller auslösen, als bei höheren Beschleunigungen B. Daher wird die Zeitspanne TD in der Auswerteeinheit 5 bei niedrigen Beschleunigungen B kürzer gesetzt, als bei höheren Beschleunigungen B. Liegt eine bestimmte Beschleunigung B oder eine Beschleunigung kleiner einer bestimmten Beschleunigung B während der Zeitspanne TD vor, wird die Sicherheitsaktion ausgelöst. Bei höheren oder normalen Beschleunigungen B kann die Zeitdauer TD sehr groß werden, oder sogar gegen unendlich gehen.

Das lässt sich natürlich unterschiedlich realisieren, wie nachfolgend ausgeführt wird.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird durch die Auswerteeinheit 5 geprüft, ob die Beschleunigung B während der Zeitspanne TD einen vorgegebenen Beschleunigungsschwellwert BS1 unterschreitet.

Die Zeitspanne TD kann dem Beschleunigungsschwellwert BS1 zugeordnet sein, beispielsweise durch Konfiguration der Auswerteeinheit 5. Unterschreitet die erfasste Beschleunigung B den Beschleunigungsschwellwert BS1, wird geprüft, ob die Beschleunigung B während der Zeitspanne TD, die dem Beschleunigungsschwellwert BS1 zugeordnet ist, unterschritten wird. Dabei können natürlich auch mehrere unterschiedliche Beschleunigungsschwellwerte BS1, BS2 vorgesehen sein, denen jeweils eine Zeitdauer TD zugeordnet ist.

Beispielsweise kann die Person 2 durch einen Unfall regungslos am Boden liegen, wie in Fig.2 dargestellt. In einem solchen Bewegungszustand werden vom Beschleunigungssensor

4 nur sehr geringe Beschleunigungen B erfasst, beispielsweise kleiner eines ersten Beschleunigungsschwellwerts BS1 von 25 m-g (Milli-g, also Tausendstel der Erdbeschleunigung g). Selbst im Falle einer Regungslosigkeit der Person 2 ist davon auszugehen, dass kleine Beschleunigungen B erfasst werden, entweder wegen dem Messrauschen des Beschleunigungssensors 4 oder wegen Vibrationen des Bodens auf dem die Person 2 liegt. Daher sollte ein unterster Beschleunigungsschwellwert BS1 solche Einflüsse berücksichtigen. Das deutet aufgrund der Regungslosigkeit auf einen schwerwiegenden Vorfall hin und auf eine gravierende Notsituation der Person 2. In diesem Fall kann die Zeitdauer TD des Unterschreitens kurz gesetzt werden, beispielsweise auf 60 s (Sekunden). Ändert sich an diesem Bewegungszustand während der Zeitdauer TD nichts, wird von der Auswerteeinheit

5 die konfigurierte Sicherheitsaktion ausgelöst, beispielsweise das Absetzen eines Alarms, beispielsweise an einen Rettungsdienst. Wird hingegen eine Beschleunigung B kleiner eines zweiten Beschleunigungsschwellwerts BS2 von 100 m-g erfasst, kann von einer geringen Bewegung der Person 2, beispielsweise aufgrund der Atmung, geschlossen werden. In diesem Fall kann die zweite Zeitdauer TD2 des Unterschreitens etwas länger gesetzt werden, beispielsweise auf 300 s (Sekunden). Über dem zweiten Beschleunigungsschwellwerts BS2 wird beispielsweise gar keine Sicherheitsaktion oder nur die Alarmierung eines Kollegen ausgelöst, oder es können noch weitere Beschleunigungsschwellwerte über dem zweiten Beschleunigungsschwellwert BS2 vorgegeben sein.

Fig.3 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel eines Zusammenhangs zwischen der Beschleunigung und der Zeitdauer TD. Dargestellt sind drei verschiedene erste Bewegungssignale B1 , B2, B3, denen jeweils eine Zeitdauer TD zugeordnet ist. In diesem Beispiel gibt es einen kontinuierlichen (hier linearen) Bereich und diskrete Bereiche der Zuordnung. Für kleineste Beschleunigungen B, kleiner einem Beschleunigungsschwellwert BS1 ist wieder dem Beschleunigungsschwellwert BS1 eine Zeitdauer TD zugeordnet, die für Beschleunigungen B1 unterhalb vom Beschleunigungsschwellwert BS1 zu berücksichtigen ist. Für größere Beschleunigungen B3 ist die Zeitdauer TD kontinuierlich von der Beschleunigung B3 abhängig, d.h., dass jeder Beschleunigung B3 gemäße eines definierten Zusammenhanges eine Zeitdauer TD zugeordnet ist. Ist die Beschleunigung B3 unterhalb des Beschleunigungsschwellwerts BS3, dann wird die Zeitdauer TD auf den Wert gesetzt, der sich aus der Beschleunigung B3 ergibt. Für mittlere Beschleunigungen B2 ist eine Mischung aus einer diskreten und kontinuierlichen Zuordnung vorgesehen, aus der sich die Zeitdauer TD ableitet.

Der Zusammenhang zwischen der Beschleunigung B und der Zeitdauer TD, beispielsweise wie in Fig.2 oder Fig.3 dargestellt, ist in geeigneter Weise in der Auswerteeinheit 5 hinterlegt, beispielsweise in Tabellenform, als mathematische Funktion, diskret oder kontinuierlich.

In dieser Ausgestaltung wird anhand einer aktuellen erfassten Beschleunigung B eine Zeitdauer TD gesetzt und dann überprüft, ob die Beschleunigung B in dieser Zeitspanne einen bestimmten zeitlichen Verlauf aufweist, beispielsweise kleiner einem bestimmten Beschleunigungsschwellwert BS ist. Anders ausgedrückt, hat im Auslösezeitpunkt U der Sicherheitsaktion der vergangene Beschleunigungsverlauf in der vergangenen Zeitspanne TD somit einen bestimmten zeitlichen Verlauf angenommen, beispielsweise kleiner einem bestimmten Beschleunigungsschwellwert BS. Die vergangene Zeitdauer TD ist die unmittelbar vor dem Auslösezeitpunkt U liegende Zeitspanne. Das ist beispielhaft in Fig.4 dargestellt, die die Beschleunigung B über der Zeit t darstellt. Im Auslösezeitpunkt U des Sicherheitsgeräts 1 war die Beschleunigung B während der Zeitdauer TD, die wie oben beschrieben von der Beschleunigung B abhängig ist, kleiner einem Beschleunigungsschwellwert BS.

In einer anderen Ausgestaltung wird die Zeitdauer TD nicht als solche ermittelt, sondern die Zeitdauer TD ergibt sich aus dem zeitlichen Beschleunigungsverlauf und wird auf diese Wei- se in der Auswerteeinheit 5 gesetzt. Die Zeitdauer TD ist damit aber ebenfalls abhängig von der erfassten Beschleunigung B.

In einer möglichen Ausführung, nach Fig.5, wird das Sicherheitsgerät 1 aufgrund einer sich aus einem zeitlichen Verlauf der Beschleunigung B ergebenden Zeitdauer TD ausgelöst.

Beispielsweise wird aus der zu jedem Zeitpunkt (vorzugsweise in zeitdiskreten Abtastschritten) erfassten Beschleunigung B eine Beschleunigungswirkung W ermittelt, beispielsweise als Kehrwert 1/B der Beschleunigung B, gegebenenfalls auch gewichtet, beispielsweise um kleine Beschleunigungen noch stärker zu berücksichtigen. Die Beschleunigungswirkungen W in jedem Zeitpunkt werden über ein vorgegebenes Zeitfenster zu einer Beschleunigungssumme ZB aufaddiert. Das Zeitfenster ist eine vorgegebene Beobachtungszeitspanne, kann aber auch die gesamte Zeitdauer seit Einschalten des Sicherheitsgeräts 1 sein. Gleichzeitig wird in jedem Zeitpunkt von der aktuellen Beschleunigungssumme ZB eine vorgegebene Beschleunigungswirkung W subtrahiert, wobei die Beschleunigungssumme ZB nicht negativ werden kann. Für große Beschleunigungen B ist der Kehrwert klein und die Beschleunigungssumme ZB wird nieder oder sogar Null sein, insbesondere, weil ja auch in jedem Zeitschrift eine Beschleunigungswirkung W subtrahiert wird. Ist hingegen eine aktuelle Beschleunigung B klein, so ist der Kehrwert groß und die Beschleunigungssumme ZB steigt stark an, insbesondere, wenn die Beschleunigung B für einen längeren Zeitraum klein bleibt, beispielsweise im Falle einer Regungslosigkeit der Person 2. Übersteigt die Beschleunigungssumme ZB einen vorgegebenen Grenzwert BG, wird die Sicherheitsaktion ausgelöst. Daraus ergibt sich die Zeitdauer TD als die Zeitspanne vor dem Auslösezeitpunkt U, in der die Beschleunigung B niedrige Werte hatte. Die Wirkung ist damit die gleiche, wie in der Ausgestaltung nach Fig. 4.

Es ist offensichtlich, dass die Beschleunigung B in einer solchen Ausgestaltung auch anders als mit einer Beschleunigungssumme ZB bewertet werden kann. Beispielsweise könnte ein gleitender Mittelwert über ein Zeitfenster ermittelt werden. Ist der Mittelwert kleiner einem Grenzwert könnte die Sicherheitsaktion ausgelöst werden. Ebenso könnte die Fläche unter der Beschleunigung während eines Zeitfensters, beispielsweise als Integral, bewertet werden.

In dieser Ausgestaltung ergibt sich die Zeitdauer TD somit aus einem vergangenen Beschleunigungsverlauf, wobei die Zeitdauer TD umso kürzer wird, je niedriger die Beschleunigung B im vergangenen Beschleunigungsverlauf ist. Der vergangene Beschleunigungsverlauf ist dabei der zeitliche Verlauf der Beschleunigung B in einem vorgegebenen Zeitfenster vor dem aktuellen Zeitpunkt. Die Zeitdauer TD kann zusätzlich von einem zweiten Bewegungssignal B2, das unterschiedlich zum ersten Bewegungssignal B1 ist, abhängig sein, wie anhand von Fig.6 erläutert wird.

In diesem Ausführungsbeispiel umfasst das Sicherheitsgerät 1 einen Bewegungssensor 6, der einen Bewegungszustand der das Sicherheitsgerät 1 tragenden Person 2 erfasst. Der Bewegungssensor 6 erfasst ein Bewegungssignal B2, das unterschiedlich von der erfassten Beschleunigung B ist. Das zweite Bewegungssignal B2 wird der Auswerteeinheit 5 übermittelt und darin ausgewertet.

Der Bewegungssensor 6 ist beispielsweise ein Lagesensor, der ein Bewegungssignal B2 bereitstellt, das die Orientierung der Person 2 im 3-dimensionalen Raum charakterisiert.

Wenn der Beschleunigungssensor 4 als inertiale Messeinheit ausgeführt ist, die auch eine Position oder Orientierung der Person 2 im Raum liefern kann, kann der Beschleunigungssensor 4 natürlich gleichzeitig auch als Bewegungssensor 6 fungieren. Der Beschleunigungssensor 4 und der Bewegungssensor 6 sind damit in einem Sensor integriert ausgeführt.

Wenn die erfasste Beschleunigung B einen vorgegebenen Beschleunigungsschwellwert BS unterschreitet, kann zusätzlich das weitere Bewegungssignal B2 geprüft werden. Ist das Bewegungssignal B2 innerhalb eines vorgegebenen Signalbereichs, wird eine bestimmte Zeitdauer TD gesetzt. Ist das Bewegungssignal B2 außerhalb des vorgegebenen Signalbereichs, wird eine andere Zeitdauer TD gesetzt, wie in Fig.6 angedeutet. Dabei sind natürlich auch mehrere Signalbereiche möglich, denen jeweils eine bestimmte Zeitdauer TD zugeordnet ist.

Im Falle eines Lagesensors als zweiten Bewegungssensor 6 kann als Signalbereich (Lagebereich) beispielsweise ein Bereich von -45° bis +45° (bezogen auf eine Horizontale) gesetzt sein. Wird nun durch die Beschleunigung B ein Beschleunigungsschwellwert BS unterschritten (im obigen Ausführungsbeispiel z.B. 100 m-g), wird die Zeitdauer TD auf 60 s gesetzt, wenn zusätzlich eine Orientierung der Person 2 innerhalb des Lagebereichs festgestellt wird. Ist die Orientierung außerhalb, wird die Zeitdauer TD auf 300 s gesetzt.

Die Zeitdauer TD ist damit nicht nur von der erfassten Beschleunigung B abhängig, sondern auch vom weiteren Bewegungssignal B2.

Ferner ist es denkbar, dass der zumindest eine Beschleunigungsschwellwert BS vom zweiten Bewegungssignal B2 abhängig ist. In diesem Fall ist es möglich, andere Beschleunigungsschwellwerte BS für die Beschleunigung B vorzusehen, in Abhängigkeit von einem aktuellen Bewegungssignal B2. Beispielsweise könnte ein anderer Beschleunigungsschwellwerte BS vorgesehen sein, wenn die Person 2 liegt, gegenüber einem Bewegungszustand, in dem die Person 2 steht oder sitzt. Das Liegen der Person 2 kann beispielsweise wieder durch einen Lagebereich von -45° bis +45° festgestellt werden.