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Title:
SCAFFOLDING SYSTEM COMPRISING INCLINED POSTS AND SPHERICAL CLAMPS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/041479
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a scaffolding system (10) comprising posts (20) and spherical clamps (25), in which one or more posts (10) are positioned at an angle. The spherical clamps (25) are formed from two hemispheres (30) each comprising at least two elements (30A, 30B) which each surround the posts (20). The bases (32) of the hemispheres (30), each of which is formed by the at least two elements (30A, 30B), deviate at the angle (α) from a plane perpendicular to an inclined post (20), at which angle this same post (20) is inclined. As a result, the bases (32) are aligned horizontally. Furthermore, the hemispheres (30) of the clamps (25) have receptacles (40) for the insertion of attachment parts (60).

Inventors:
KOEHLER KARL-HEINZ (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/075265
Publication Date:
March 23, 2023
Filing Date:
September 12, 2022
Export Citation:
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Assignee:
BERLINER SEILFABRIK GMBH & CO (DE)
International Classes:
E04G1/06; A63B9/00; A63B17/04; E04B1/19; E04B1/58; E04G7/20; E04G7/22; E04G7/24
Domestic Patent References:
WO1997007342A11997-02-27
WO2002076565A12002-10-03
Foreign References:
DE8712119U11987-10-29
US20060128530A12006-06-15
GB271709A1927-06-02
FR2513736A11983-04-01
Attorney, Agent or Firm:
GULDE & PARTNER PATENT- UND RECHTSANWALTSKANZLEI MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Gerüstsystem (10) mit Pfosten (20) und kugelförmigen Schellen (25), bei dem mindestens ein Pfosten (20) jeweils in einem Winkel geneigt angeordnet ist und jeweils mindestens eine kugelförmige Schelle (25) an einem Pfosten (20) angeordnet ist und wobei eine kugelförmige Schelle (25) jeweils

- aus zwei Kugelhälften (30) zusammengesetzt ist und wobei jede der beiden Kugelhälften (30) jeweils aus den gleichen mindestens zwei Elementen (30A, 30B) gebildet ist, die sich innerhalb einer Kugelhälfte (30) voneinander unterscheiden,

- die mindestens zwei Elemente (30A, 30B) jeder Kugelhälfte (30) den Pfosten (20) umfassen,

- die sich durch die mindestens zwei Elemente (30A, 30B) einer Kugelhälfte (30) bildenden Äquatorflächen (32) in dem Winkel (a) von einer zu dem zugehörigen Pfosten (20) rechtwinkligen Ebene abweichen, in dem dieser Pfosten (20) geneigt ist, um diese Äquatorflächen (32) horizontal auszurichten,

- die mindestens zwei Elemente (30A, 30B) einer Kugelhälfte (30) miteinander verschraubt sind, so dass eine Klemmwirkung zwischen der Kugelhälfte (30) und dem zugehörigen Pfosten (20) resultiert,

- die Kugelhälften (30) miteinander verschraubt sind, und

- die Elemente (30A, 30B) im Bereich der Äquatorflächen (32) der Kugelhälften (30) Aufnahmen (40) für das Einsetzen von mindestens einem Anbauteil (60) aufweisen.

2. Gerüstsystem (10) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Pfosten (20) einen runden Querschnitt aufweist und die Kugelhälften (30) der mindestens einen an ihm angeordneten Schelle (25) den Pfosten (20) jeweils ringförmig umfassen.

3. Gerüstsystem (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Pfosten (20) in einem Winkel im Bereich von 2° bis 12°, insbesondere um im Wesentlichen 5° geneigt angeordnet ist.

4. Gerüstsystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Elemente (30A, 30B) einer Kugelhälfte (30) verschiedene Farben aufweisen. Gerüstsystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anbauteil (60) ausgewählt ist aus der Gruppe Rohr (60.1), Griff (60.3), Dekorationselement (60.5, 60.6), Sonnenschutz (60.4), Seil (60.7), Verschlussstopfen (60.2). Gerüstsystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmen (40) für Anbauteile (60) um jeweils 90° versetzt entlang der Äquatorflächen (32) angeordnet sind. Gerüstsystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anbauteil (60) in dem Bereich, der in eine Aufnahme (40) der kugelförmigen Schelle (25) eingesetzt wird, mit einer Profilierung (42), insbesondere einer umlaufenden achteckigen Profilierung ausgebildet ist und die Aufnahmen (40) der kugelförmigen Schelle (25) mit einer korrespondierenden Profilierung (44) ausgebildet sind, um einen Formschluss zwischen Anbauteil (60) und Aufnahme (40) zu verwirklichen. Gerüstsystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Element einer ersten Kugelhälfte (30) mit einer Auswölbung (46) in einem Randbereich der Kugelhälfte (30), die in den Randbereich des benachbarten Elementes der anderen Kugelhälfte (30) hineinreicht, insbesondere mit einer Ausstülpung (48) im Bereich dieser Auswölbung (46) ausgebildet ist, und das benachbarte Element der anderen Kugelhälfte (30) eine korrespondierende Ausnehmung (50), insbesondere mit einer Aufnahme (52), die mit der Ausstülpung (48) korrespondiert, ausgebildet ist. Gerüstsystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass entlang der Äquatorflächen (32) der Kugelhälften (30) jeweils zueinander korrespondierende Erhebungen (54) und/oder Vertiefungen (56) ausgebildet sind, um einen Formschluss zwischen den Kugelhälften (30) zu verwirklichen. Gerüstsystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ausgehend von der Oberfläche der kugelförmigen Schelle (25) Ausnehmungen (39) in Richtung der Verschraubungen ausgebildet sind.

11. Gerüstsystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Elemente (30A, 30B) zur Ausbildung der Kugelhälften (30) als Hohlkörper ausgeführt sind. 12. Verwendung eines Gerüstsystems (10) nach einem der vorherigen Ansprüche für

Spielplatzaufbauten, Spielplatzelemente und/oder Klettergerüste.

Description:
Gerüstsystem mit geneigten Pfosten und kugelförmigen Schellen

Die Erfindung betrifft ein Gerüstsystem mit Pfosten und kugelförmigen Schellen, bei dem ein oder mehrere Pfosten geneigt angeordnet werden. Die kugelförmigen Schellen sind aus zwei Kugelhälften mit jeweils mindestens zwei Elementen gebildet, die den Pfosten jeweils umfassen. Die Äquatorflächen der Kugelhälften, die durch die jeweils mindestens zwei Elemente gebildet werden, weichen dabei in dem Winkel von einer Ebene rechtwinklig zu einem geneigten Pfosten ab, in dem ebendieser Pfosten geneigt ist. Dadurch werden die Äquatorflächen horizontal ausgerichtet. Weiter weisen die Kugelhälften der Schellen Aufnahmen für das Einsetzen von Anbauteilen auf.

Spielplatzinstallationen und Klettergerüste werden häufig aus Systemteilen zusammengesetzt. Die damit zu verwirklichenden gestalterischen Lösungen sind demnach begrenzt. Sie bedingen dabei häufig auch eine vertikale und horizontale Ausrichtung von Einbauteilen wie Pfosten und daran befestigten Anbauteilen, die resultierend aus der Verwendung von Systemteilen rechtwinklig zueinander ausgerichtet werden. Eine solche Anordnung wird jedoch als weniger kreativ und anregend für spielende Kinder und zudem auch als wenig organisch empfunden, gerade wenn die Spielplatzinstallationen und Klettergerüste bekannte Objekte oder Figuren, wie beispielsweise ein Piratenschiff, nachempfinden sollen. Soll die Anordnung von Einzelbauteilen von dem rechtwinkligen Raster abweichen, sind üblicherweise Sonderlösungen erforderlich, die aufwändig und damit kostenintensiv sind.

Wünschenswert wäre es, wenn Bauteile für die Gestaltung von Spielplatzinstallationen und Klettergerüste flexibler gestaltet werden könnten und insbesondere von der rein vertikalen und horizontalen Ausrichtung der Bauteile abgewichen werden könnte, ohne dabei jedes Mal auf individuelle Sonderlösungen zurückgreifen zu müssen. Um dies zu ermöglichen, sind Lösungen gesucht, die vor allem die Verbindung und Befestigung der Einzelbauteile miteinander und aneinander in abweichenden Winkeln ermöglichen.

Die Aufgabe der Erfindung wird daher darin gesehen, solche Knotenpunkte so zu gestalten, dass eine geneigte Anordnung von Bauteilen möglich ist.

Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst mit einem Gerüstsystem nach Anspruch 1 und einer

Verwendung nach Anspruch 12. Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.

Ein erfindungsgemäßes Gerüstsystem ist mit Pfosten und kugelförmigen Schellen gebildet, wobei mindestens ein Pfosten jeweils in einem Winkel geneigt angeordnet ist und jeweils mindestens eine kugelförmige Schelle an einem geneigten Pfosten angeordnet ist, und wobei eine kugelförmige Schelle jeweils

- aus zwei Kugelhälften zusammengesetzt ist und wobei jede der beiden Kugelhälften jeweils aus den gleichen mindestens zwei Elementen gebildet ist, die sich innerhalb einer Kugelhälfte voneinander unterscheiden,

- die mindestens zwei Elemente jeder Kugelhälfte den Pfosten umfassen,

- die sich durch die mindestens zwei Elemente einer Kugelhälfte bildenden Äquatorflächen in dem Winkel von einer zu dem zugehörigen Pfosten rechtwinkligen Ebene abweicht, in dem dieser Pfosten geneigt ist, um diese Äquatorflächen horizontal auszurichten,

- die mindestens zwei Elemente einer Kugelhälfte miteinander verschraubt sind, so dass eine Klemmwirkung zwischen der Kugelhälfte und dem zugehörigen Pfosten resultiert,

- die Kugelhälften miteinander verschraubt sind, und

- die Elemente im Bereich der Äquatorflächen der Kugelhälften Aufnahmen für das Einsetzen von mindestens einem Anbauteil aufweisen.

Das Gerüstsystem weist also Pfosten und kugelförmige Schellen auf, die in der für das Gerüst beziehungsweise den Anwendungsfall notwendigen Anzahl kombiniert werden. Als Pfosten wird dabei ein tragendes Bauteil in einer vorwiegenden Längsausdehnung verstanden, das vertikal ausgerichtet ist beziehungsweise dessen Ausrichtung hauptsächlich vertikal orientiert ist.

Mindestens einer dieser Pfosten ist dabei in einem Winkel gegen die Vertikale geneigt. Ein Pfosten kann insbesondere rohrförmig beziehungsweise als Hohlkörper ausgebildet sein.

An einem geneigten Pfosten ist mindestens eine kugelförmige Schelle angeordnet. Diese kugelförmige Schelle wird aus zwei zusammengesetzten Kugelhälften gebildet, die wiederum aus jeweils mindestens zwei Elementen zusammengesetzt sind. Innerhalb einer Kugelhälfte unterscheiden sich die Elemente bedingt durch die auszubildende Neigung der Äquatorfläche und gegebenenfalls die Ausgestaltung der Verschraubungen oder andere optionale Ausgestaltungen, wie noch gezeigt wird, jedoch sind die Kugelhälften untereinander gleich. Sie bestehen also aus baugleichen Elementen. Die Kugelhälften bilden jeweils eine obere und eine untere Kugelhälfte und werden dabei so übereinander angeordnet, dass sie eine Kugelform bilden. Der Begriff Kugelhälften ist dabei nicht als Kugelhälfte im geometrischen korrekten Sinne zu verstehen. Vielmehr entsprechen die Gruppierungen jeweils mindestens zweier Elemente in etwa einer Kugelhälfte. Sie haben also eine Anmutung beziehungsweise die Erscheinungsform einer Kugelhälfte, weichen jedoch durch die noch zu erläuternde geneigte Äquatorfläche von einer Halbkugelform im geometrischen Sinne ab. Nach dem Zusammensetzen der Kugelhälften, das nachfolgend noch erläutert wird, entsteht die Anmutung einer Kugel für die kugelförmige Schelle.

Die jeweils mindestens zwei Elemente einer Kugelhälfte umfassen den Pfosten. Sie sind also so geformt und angeordnet, dass sie im eingebauten Zustand den Pfosten umschließen. Dazu weisen die Elemente der jeweilen Kugelhälften jeweils abschnittsweise eine Form auf, die der äußeren Kontur des Pfostens entspricht, so dass die Elemente der Kugelhälften in diesem Bereich an dem Pfosten anliegen.

Die mindestens zwei Elemente jeder Kugelhälfte bilden jeweils eine Äquatorfläche aus. Damit ist die kreisförmige Grundfläche der jeweiligen Kugelhälfte gemeint. Diese Äquatorfläche erstreckt sich aber erfindungsgemäß nicht in einer Ebene, die senkrecht zu dem geneigten Pfosten ausgerichtet ist. Stattdessen weicht sie um den Winkel, in dem der Pfosten geneigt ist, von der zu ihm rechtwinkligen Ebene ab. Damit wird sie im Einbauzustand horizontal ausgerichtet, ist also im Rahmen der Fertigungs- und Aufbautoleranzen im Wesentlichen waagerecht.

Ermöglicht wird dies durch die konstruktive Ausgestaltung der Elemente der Kugelhälften. Die in Richtung Äquatorfläche ausgerichteten Oberflächen der mindestens zwei Elemente verwirklichen die gewünschte Neigung. Diese Oberflächen sind dabei nicht rechtwinklig zu einer vertikalen Achse der jeweiligen Kugelhälfte ausgebildet, sondern diese sind um den besagten Winkel geneigt ausgebildet. Dies erfolgt dabei so, dass die benachbarten Elemente einer Kugelhälfte jeweils die Neigung der der Äquatorfläche zugewandten Oberflächen der Nachbarelemente fortsetzen und eine gemeinsame Äquatoroberebene gebildet wird, sobald sie zusammengesetzt werden. Die beiden Kugelhälften werden dann beim Zusammenbau so übereinandergesetzt, dass eine geschlossene kugelförmige Schelle gebildet wird. Die Kugelhälften sind unabhängig vom tatsächlichen Zusammenbau im Ergebnis gegeneinander rotiert, so dass die Neigung der Äquatorflächen der beiden Kugelhälften eine bündige Anlage der oberen Äquatorfläche auf der unteren Äquatorfläche erlaubt. Durch die Befestigung an dem geneigten Pfosten wird dabei bewirkt, dass die Äquatorfläche im Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist.

Die Elemente jeweils einer Kugelhälfte sind miteinander verschraubt, also mittels Schrauben miteinander verbunden. Neben der Verbindung der Elemente innerhalb einer Kugelhälfte wird auch eine Klemmwirkung zwischen den mindestens zwei Elementen einer Kugelhälfte und dem geneigten Pfosten erreicht, so dass ein Abrutschen der kugelförmigen Schelle entlang des geneigten Pfostens verhindert wird.

Zudem werden die beiden Kugelhälften miteinander verschraubt, um deren Relativposition zueinander zu sichern.

Für die Schraubverbindungen sind vorzugsweise jeweils mindestens zwei Schrauben vorgesehen. Diese werden durch entsprechende Schraublöcher in einem der mindestens zwei Elemente einer Kugelhälfte in korrespondierende Gewindebuchsen in einem benachbarten Element innerhalb der Kugelhälfte eingeschraubt, wenn die Elemente einer Kugelhälfte miteinander verschraubt werden sollen.

Im Fall der Verschraubung beider Kugelhälften miteinander sind die Schraublöcher jeweils in mindestens einem Element der einen Kugelhälfte vorgesehen und Gewindebuchsen in dem mindestens einen Element der anderen Kugelhälfte, das beim Zusammenbau der kugelförmigen Schelle zu diesem benachbart angeordnet ist.

Am Beispiel einer kugelförmigen Schelle mit jeweils zwei Elementen in einer Kugelhälfte werden also acht Schrauben verwendet, nämlich zwei pro Kugelhälfte um die Elemente der Kugelhälften jeweils miteinander zu verschrauben und jeweils weitere zwei um ein Element der oberen Kugelhälfte mit einem der unteren Kugelhälfte miteinander zu verschrauben.

Schließlich weisen die Elemente der Kugelhälften im Bereich der Äquatorflächen Aufnahmen auf, in die mindestens ein Anbauteil eingesetzt werden kann. Darunter sind Aussparungen in den Elementen der Kugelhälften zu verstehen, in die Anbauteile beziehungsweise deren Enden eingelegt oder angeordnet werden können. Anbauteile sind ebenfalls Elemente des Gerüstsystems. Die Aufnahmen sind insbesondere so ausgebildet, dass sie je hälftig in einem Element der unteren Kugelhälfte und einem dazu benachbarten Element der oberen Kugelhälfte angeordnet sind, wobei diese hälftigen Aufnahmen zueinander in Lage und Größe korrespondieren und nach dem Zusammensetzen ein eingesetztes Anbauteil beziehungsweise dessen Ende umschließen.

Wesentlicher Erfindungsgedanke ist bei dem erfindungsgemäßen Gerüstsystem, dass die Elemente der beiden Kugelhälften gleich sind. Die obere Kugelhälfte und die untere Kugelhälfte sind also gleich. Die Neigung im Bereich der Äquatorflächen, die Schraublöcher und Gewindebuchsen für die Verschraubungen der Kugelhälften miteinander und die Aufnahmen für Anbauteile sind so ausgebildet, angeordnet und ausgerichtet, dass die Kugelhälften einfach zusammengesetzt und miteinander verbunden werden können.

Am Beispiel der kugelförmigen Schelle mit jeweils zwei Elementen je Kugelhälfte sei der Zusammenbau exemplarisch beschrieben: Jede Kugelhälfte dieses Beispiels ist mit einem Element A und einem Element B gebildet. Zunächst werden das Element A und das Element B der unteren Kugelhälfte an dem geneigten Pfosten positioniert und miteinander verschraubt. Dann können Anbauteile in die dafür vorgesehenen Aufnahmen eingesetzt oder eingelegt werden. Danach wird das Element B der oberen Kugelhälfte auf das Element A der unteren Kugelhälfte aufgesetzt und verschraubt, danach das Element A der oberen Kugelhälfte auf das Element B der unteren Kugelhälfte. Dann werden die Elemente A und B der oberen Kugelhälfte miteinander verschraubt und das Element A der oberen Kugelhälfte mit dem Element B der unteren Kugelhälfte. Es empfiehlt sich, jeweils nur das oder die Anbauteil(e) in die dafür vorgesehenen Aufnahmen einzusetzen, deren Elemente sogleich verschraubt werden, um ein herabfallen zu verhindern, bis das zugehörige Element der oberen Kugelhälfte montiert wird.

Wie vorstehend ersichtlich wird, ist die obere Kugelhälfte zur unteren Kugelhälfte versetzt angeordnet, so dass ein Element B über einem Element A sitzt und ein Element A über einem Element B. Dies ergibt sich aus der Zusammensetzung der Elemente A und B innerhalb der Kugelhälften und die dort ausgebildete Gesamtneigung der Äquatorfläche, die sich aus den geneigten Teilflächen der einzelnen Elemente im Bereich der Äquatorfläche zusammensetzt. Durch den Versatz der Kugelhälften zueinander im Sinne einer Rotation um eine vertikale Achse werden die Äquatorneigungen der oberen und der unteren Kugelhälften passend zueinander ausgerichtet, so dass sich eine geschlossene Kugelform ergibt.

Durch die identische Ausbildung der oberen und der unteren Kugelhälfte mit ihren einzelnen Elementen können standardisierte Elemente für die Kugelhälften bereitgestellt und genutzt werden, die jeweils immer gleich zueinander angeordnet und miteinander verbunden werden. Da die einzelnen Elemente erst beim Anbau an den geneigten Pfosten zusammengesetzt werden, müssen sie nicht mühsam über diesen bis in die gewünschte Position geschoben werden.

Der Fachmann wird erkennen, dass eine ähnliche Kugelschelle auch ohne Neigung ausgebildet werden kann. Das Gerüstsystem kann mit weiteren Pfosten und kugelförmigen Schellen gebildet sein, die mit anderen Neigungswinkeln und/oder ohne Neigung ausgebildet und angeordnet sein können.

Mit dem erfindungsgemäßen Gerüstsystem wird es daher möglich, geneigte Pfosten zu verbauen, jedoch die Anschlüsse für Anbauteile aller Art stets in einer horizontalen Ausrichtung bereitzustellen. Durch die geneigte Anordnung von Pfosten können Spielplatzinstallationen und Klettergerüste organischer und gefälliger und mit größerem gestalterischen Spielraum ausgestaltet werden.

In einer ersten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der mindestens eine Pfosten einen runden Querschnitt aufweist und die Kugelhälften der mindestens einen an ihm angeordneten Schelle den Pfosten jeweils ringförmig umfassen. Ist der Pfosten mit einem runden Querschnitt gebildet, weist er keine Kanten oder Ecken auf, an denen sich ein Benutzer des Gerüstsystems stoßen und verletzen kann. Zudem wird gestalterisch eine gefälligere Erscheinung bewirkt. Die kugelförmige Schelle, die an einem solchen runden, geneigten Pfosten angeordnet wird, umfasst diesen ringförmig. Die Elemente der Kugelhälften sind dazu an den dem Pfosten zugewandten Flächen bezogen auf eine Draufsicht mit Kreisbogenabschnitten ausgeformt, die nach dem Zusammensetzen einen Kreis bilden, der dem Durchmesser des runden Pfostens entspricht. Im räumlichen Bezug ergeben die Innenflächen einen Zylinder, durch den der Pfosten verläuft.

In einer zweiten Ausgestaltung des Gerüstsystems ist ein Pfosten in einem Winkel im Bereich von 2° (Grad) bis 12° (Grad), insbesondere um im Wesentlichen 5° geneigt angeordnet. Eine Neigung im Bereich von 2° bis 12° wird bereits durch das Auge des Betrachters als Neigung und Abweichung von der Vertikalen wahrgenommen und erlaubt vielfältigere Gestaltungen von Spielplatzinstallationen und Klettergerüsten. Größere Neigungswinkel stellen bereits höhere Anforderungen hinsichtlich der Standfestigkeit und Stabilität des Gerüstsystems.

Gemäß einer nächsten Ausgestaltung des Gerüstsystems weisen die mindestens zwei Elemente einer Kugelhälfte verschiedene Farben auf. Die Farben sollten sich dabei vorzugsweise erkennbar unterscheiden. Die jeweilige Farbe dient zur Identifikation der einzelnen Elemente. Alle Elemente eines Typs weisen also die gleiche Farbe auf. Dank der verschiedenen Farben kann beim Zusammenbau einfach und sicher unterschieden werden, welche Elemente zusammengesetzt werden sollen und welches Element zum vollständigen Zusammenbau noch hinzugefügt werden muss, ohne das aufgedruckte oder eingeprägte Kennzeichnungen gesucht und/oder die Elemente ausgemessen werden müssen. Demnach kann ein Zusammenbau auch anhand einer einfachen farbigen Bildvorlage erfolgen. Die Farbgebung der oberen und unteren Kugelhälfte ist gleich, da in beiden Kugelhälften jeweils die gleichen Elemente verwendet werden.

Für das Gerüstsystem können verschiedene Anbauteile vorgesehen sein. Ein Anbauteil ist ausgewählt aus der Gruppe Rohr, Griff, Dekorationselement, Sonnenschutz, Seil, Verschlussstopfen. Ein Anbauteil kann so ausgebildet sein, dass es mittels einer Aufnahme in der kugelförmigen Schelle fixiert wird, aber auch mittels mehrerer Aufnahmen in der gleichen kugelförmigen Schelle. Einige Anbauteile haben lediglich einen Befestigungspunkt an einer Schelle, andere sind an mehreren Schellen aufgenommen und damit befestigt.

Ein Rohr als längenausgedehnter Hohlkörper kann beispielsweise als horizontale Verbindung zwischen zwei kugelförmigen Schellen an zwei Pfosten, insbesondere geneigten Pfosten verwendet werden. Damit kann es eine Absturzsicherung bilden, aber auch eine Befestigungsmöglichkeit für Verkleidungen, Dekorationen und andere Anbauteile, die nicht für eine Befestigung an einer kugelförmigen Schelle ausgestaltet sind. Ein Rohr kann dabei lediglich eine Längenausdehnung aufweisen, also als gerades Rohr ausgebildet sein, es kann aber auch in gebogenen Formen zum Einsatz gelangen.

Ein Griff ist ein Anbauteil, das dazu dient, Benutzern des Gerüstsystems Halt zu bieten oder einen Ein- beziehungsweise Aufstieg zu erleichtern. Ein Griff kann beispielsweise als gebogenes Element zwischen zwei kugelförmigen Schellen verlaufen.

Dekorationselemente sind sehr vielfältig. Sie schließen unter anderem Verkleidungen ein, aber auch Leitern, Kletterstangen oder andere Auf- und Einstiegshilfen in das Gerüstsystem ein. Auch Elemente für einen Sonnenschutz können an den Aufnahmen der kugelförmigen Schellen gehalten sein und sich beispielsweise als Sonnensegel über Bereiche des Gerüstes erstrecken, so dass die Benutzer vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden.

Seile sind weitere Elemente, die an einer kugelförmigen Schelle befestigt werden können oder zwischen kugelförmigen Schellen verlaufen können. Diese können sowohl als Absturzsicherung dienen, aber auch zum Klettern und Spielen.

Für die Fälle, in denen eine Aufnahme der kugelförmigen Schelle nicht genutzt wird, kann diese mit einem Verschlussstopfen verschlossen werden. Ein Verschlussstopfen soll dabei als ein Formteil verstanden werden, das die Aufnahme nach außen verschließt, so dass kein Schmutz und Wasser eindringen kann und auch niemand in die durch eine Aufnahme gebildete Öffnung hineingreifen und sich verletzen kann.

In einer Ausgestaltung des Gerüstsystems sind die Aufnahmen für Anbauteile um jeweils 90° (Grad) versetzt entlang der Äquatorflächen angeordnet. In Summe können also vier Aufnahmen entlang einer Äquatorfläche verteilt werden, die sich gleichmäßig entlang der kreisförmigen Grundfläche verteilen. Damit können in vier Hauptrichtungen von der kugelförmigen Schelle und damit dem Pfosten aus Anbauteile eingesetzt werden. Wird eine Kugelhälfte wie vorstehend beispielhaft beschrieben, mit zwei Elementen gebildet, und sind diese gleich groß, wären jeweils zwei Aufnahmen je Element ausgebildet. Durch eine solche regelmäßige Anordnung können Lasten, die über Anbauteile in die Aufnahmen und damit die kugelförmige Schelle eingeleitet werden, gleichmäßig verteilt und aufgenommen werden.

Eine weitere Ausgestaltung des Gerüstsystems besteht darin, dass ein Anbauteil in dem Bereich, der in eine Aufnahme der kugelförmigen Schelle eingesetzt wird, mit einer Profilierung ausgebildet ist und die Aufnahmen der kugelförmigen Schelle mit einer korrespondierenden Profilierung ausgebildet sind, um einen Formschluss zwischen Anbauteil und Aufnahme(n) zu verwirklichen.

Unter einer Profilierung im Endbereich beziehungsweise Auflagerbereich eines Anbauteiles soll eine gesondert geformte äußere Form dieses Bereiches verstanden werden, die durch einen Kurvenverlauf, einen Radius, Vor- und Rücksprünge, Kanten und dergleichen so gestaltet und ausgebildet ist, dass sie mit einem korrespondieren Oberflächenprofil in einer Aufnahme in Eingriff gelangt und somit ein Verdrehen und/oder Verrutschen in der Aufnahme verhindert wird. Sie wird vorzugsweise eingeprägt, so dass das Anbauteil in diesem Bereich einen geringeren Querschnitt aufweist. Durch eine Profilierung des Anbauteils und die korrespondierende Profilierung der Aufnahme kann zudem eine Ausrichtung des Anbauteiles vorgegeben werden, was den Einbau erleichtert.

Insbesondere kann die Profilierung eine umlaufende achteckige Profilierung des Anbauteils im Bereich der Auflage in der Kugelschelle sein. Am Beispiel eines Rohres als Anbauteil sei dies verdeutlicht: Im Endbereich des Rohres, das in die kugelförmige Schelle eingelegt wird, ist bereichsweise eine achteckige Kontur ausgeführt, die beispielsweise mittels einer Radialbackenpresse ausgebildet werden kann. Diese ist umlaufend im Endbereich des Rohres ausgebildet wie ein eingeprägter Ring. Die Aufnahmen in den Elementen der kugelförmigen Schelle weisen jeweils Erhebungen auf, die mit den Vertiefungen dieser beispielhaften achteckigen Profilierung korrespondieren. Wird das Anbauteil in die Aufnahme eingelegt oder eingesetzt, gelangen die Profilierungen im Endbereich des Anbauteils und die der Aufnahme in berührenden Kontakt und bilden so einen Formschluss aus.

Vorzugsweise ist die Profilierung des Anbauteiles nicht bis zu seinem Ende ausgebildet, sondern dort verbleibt ein Abschnitt ohne Profilierung. Damit kann das Anbauteil gegen Herausziehen oder Herausrutschen aus der Aufnahme gesichert werden, da die Aufweitung hinter dem profilierten Aufnahmebereich auch einen Formschluss in dieser Richtung bewirkt.

Die formschlüssige Ausbildung im Aufnahmebereich der kugelförmigen Schelle kann für sämtliche Anbauteile zur Anwendung gelangen.

Um den Einbau der Elemente der oberen Kugelhälfte und deren Ausrichtung zu vereinfachen, kann ein Element einer ersten Kugelhälfte mit einer Auswölbung in einem Randbereich der Kugelhälfte, die in den Randbereich des benachbarten Elementes der anderen Kugelhälfte hineinreicht, ausgebildet sein und das benachbarte Element der anderen Kugelhälfte eine korrespondierende Ausnehmung. Es ist also vorgesehen, dass ein Element einer Kugelhälfte in seinem Randbereich, also entlang der Kugelkontur, in den Randbereich der anderen Kugelhälfte und insbesondere das dort befindliche Element hineinreicht, welches zu diesem Zwecke eine korrespondierende Ausnehmung aufweist. Dieser Bereich kann für die Montage ein Drehpunkt sein, um den das Element der oberen Kugelhälfte in seine Endposition geschwenkt werden kann. Da die obere Kugelhälfte mit den gleichen Elementen ausgebildet ist, wie die untere, wird es noch eine weitere, gleichartige Kombination mit Auswölbung und Ausnehmung in umgekehrter Anordnung geben.

Wird die Auswölbung zudem mit einer Ausstülpung ausgebildet und weist die Ausnehmung des anderen Elementes eine korrespondierende Aufnahme auf, kann bei der Montage die Ausstülpung an der Auswölbung des einen Elementes mit der Aufnahme in der Ausnehmung des anderen Elementes in Eingriff gelangen und so einen zusätzlichen Halt verwirklichen. Dies kann insbesondere als Lagesicherung dienen, insbesondere bis die Verschraubung aller Elemente miteinander abgeschlossen ist. Die Ausstülpung kann beispielsweise in Form einer Nase oder einer stiftartigen Erhebung im Bereich der Auswölbung erfolgen.

Alternativ oder zusätzlich können entlang der Äquatorflächen der Kugelhälften jeweils zueinander korrespondierende Erhebungen und/oder Vertiefungen ausgebildet sein, um einen Formschluss zwischen den Kugelhälften zu verwirklichen. Auch dadurch kann eine Verschiebung der Kugelhälften relativ zueinander beziehungsweise der Elemente während des Einbaus entlang der Äquatorflächen verhindert werden. Im Fall versagender Schraubverbindungen kann damit auch eine gewisse Restsicherheit bereitgestellt werden.

In dieser Ausgestaltung ist also vorgesehen, dass auf den Grundflächen der Kugelhälften, die die Äquatorflächen ausbilden, Erhebungen und/oder Vertiefungen ausgebildet sind, wobei eine Erhebung auf einem Element einer Kugelhälfte mit einer Vertiefung im gegenüberliegenden Element der anderen Kugelhälfte einhergeht. Werden die Elemente zusammengebaut, gelangen Erhebung und Vertiefung in Eingriff und bilden so den Formschluss aus.

Als besonders geeignet für diese Ausgestaltung erweisen sich die Bohrlöcher und Schraublöcher zur Verbindung der beiden Kugelhälften miteinander. So kann im Bereich des Bohrloches in Richtung der anderen Kugelhälfte eine Erhebung ausgebildet sein und im Bereich des Schraubloches in der anderen Kugelhälfte eine Vertiefung. Die dortige Gewindebuchse wäre dann etwas tiefer im Element versenkt. Der Vorteil ergibt sich daraus, dass beim Zusammenbau der Elemente jeweils Bohrloch und Schraubloch übereinander aufgerichtet werden und die Schraube schnell und einfach eingeführt und eingeschraubt werden kann.

Damit die Sch rauben köpfe der Schrauben zur Verbindung der Elemente innerhalb einer Kugelhälfte beziehungsweise der Kugelhälften miteinander nicht hervorstehen und ein Verletzungsrisiko bilden, sollten ausgehend von der Oberfläche der kugelförmigen Schelle Ausnehmungen in Richtung der Verschraubungen ausgebildet sein. Darunter soll verstanden werden, dass in dem Bereich eines Elementes, in dem eine Schraube zur Verbindung mit einem anderen Element eingeführt werden soll, eine Ausnehmung im Sinne einer Vertiefung in Richtung des Schraubloches ausgebildet ist, so dass der Schraubenkopf bei Verschrauben darin versenkt wird. Er liegt somit tiefer als die übrige Oberfläche des Elementes, so dass ein versehentliches Hängenbleiben an dem Schraubenkopf vermieden werden kann. Zudem kann die Schraube so vor einem unbefugten Zugriff geschützt werden.

Noch eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gerüstsystems sieht vor, dass die Elemente zur Ausbildung der Kugelhälften als Hohlkörper ausgeführt sind. Sie sollen also nicht als massive Vollkörper bereitgestellt sein, sondern dort, wo es hinsichtlich der zu erwartenden Belastungen sinnvoll und technisch möglich ist, Hohlräume aufweisen. Die Hohlräume müssen dabei keine geschlossenen Hohlräume sein, sie können vielmehr auch in eine oder mehrere Richtungen offen ausgebildet sein. Mit einer solchen Ausbildung der Elemente kann erheblich Gewicht reduziert werden, was wiederum eine weitläufigere und freie Gestaltung von Spielplatzinstallationen und/oder Klettergerüsten erlaubt.

Das erfindungsgemäße Gerüstsystem soll vorzugsweise bei Spielplatzaufbauten, Spielplatzelementen und/oder Klettergerüsten verwendet werden. Spielplatzaufbauten und Spielplatzelemente können auch unter dem Begriff Spielplatzinstallationen zusammengefasst werden. Mittels geneigter (und nicht geneigter) Pfosten, den kugelförmigen Schellen sowie Anbauteilen, die an den Schellen oder anderweitig mit dem Gerüstsystem verbunden sind, können eine Vielzahl von Spielplatzinstallationen und/oder Klettergerüsten gestaltet werden. Durch die Abweichung von rechtwinkligen Konstruktionen wirken derartige Spielplatzinstallationen und/oder Klettergerüste spielerischer, organischer und regen die Kreativität der Benutzer, also der Kinder an. Auch können Orte, Figuren oder Objekte einfacher und besser nachgebildet werden, wenn keine Beschränkung auf ein rechtwinkliges Befestigungs- beziehungsweise Konstruktionssystem besteht.

Mit dem erfindungsgemäßen Gerüstsystem wird eine Lösung vorgeschlagen, wie Spielplatzinstallationen und/oder Klettergerüste mit Pfosten und Schellen gestaltet werden können, ohne auf ein rechtwinkliges System beschränkt zu sein. Es ermöglicht die Neigung der Pfosten, während durch kugelförmige Schellen der Neigungswinkel ausgeglichen werden kann, so dass waagerecht ausgerichtete Aufnahmen für Anbauteile aller Art bereitgestellt werden können. So können Zwischenebenen schnell und einfach installiert werden und sind dabei sofort waagerecht ausgerichtet. Selbstverständlich kann eine solche Schelle auch an einem nicht geneigten Pfosten angebaut werden und damit eine geneigte Äquatorfläche bereitstellen. Auch können die kugelförmigen Schellen an geneigte Pfosten mit abweichendem Winkel montiert werden. Beliebige Kombinationen sind möglich und erweitern den Gestaltungsspielraum für die Entwicklung von Spielplatzinstallationen und/oder Klettergerüsten.

Die verschiedenen in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen der Erfindung sind, sofern im Einzelfall nicht anders ausgeführt, mit Vorteil miteinander kombinierbar.

Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:

Figuren 1 und 2 exemplarische Ausgestaltungen der Elemente für eine Kugelhälfte einer kugelförmigen Schelle,

Figur 3 das Zusammensetzen der Elemente aus den Figuren 1 und 2 zu einer kugelförmigen Schelle in einer Ansicht,

Figuren 4 bis 8 den Zusammenbau einer kugelförmigen Schelle an einem geneigten Pfosten, und

Figuren 9 bis 11 beispielhafte Spielplatzinstallationen mit dem erfindungsgemäßen Gerüstsystem.

Figur 1 und 2 zeigen Elemente 30A, 30B zur Ausbildung einer Kugelhälfte 30 für eine kugelförmige Schelle 25 eines erfindungsgemäßen Gerüstsystems 10 mit zwei Elementen innerhalb einer Kugelhälfte 30. Beide Figuren werden gemeinsam erläutert. Die Ausbildung mit zwei Elementen 30A, 30B in einer Kugelhälfte 30 ist lediglich eine beispielhafte Ausführungsform.

Die Elemente 30A, 30B sind dafür vorgesehen, an einem um einen Winkel a geneigten Pfosten angeordnet zu werden. In beiden Figuren ist jeweils in Figurteil a eine Ansicht aus Richtung der Äquatorfläche 32, in den Figurteilen b und c seitliche Ansichten und in Figurteil d eine perspektivische Ansicht gezeigt. Nach den Ausführungen zu den Elementen 30A, 30B wird deren Zusammenbau und Verwendung mit Bezug zu den übrigen Figuren beschrieben.

In Figur 1 also ist ein erstes Element 30A gezeigt. Es nimmt etwa die Hälfte einer Kugelhälfte 30 ein und ist annähernd einem Kugelviertel nachempfunden. Gleiches gilt für Element 30B in Figur 2. Beide Elemente 30A, 30B weisen in Richtung der zukünftigen vertikalen Achse eine Aussparung auf, die der Aufnahme des Pfostens dient. Sie ist mit dem Radius R gekennzeichnet.

Die Elemente 30A, 30B weisen Schraublöcher 34 und Gewindebuchsen 36 auf, in die Schrauben eingeführt werden können, mittels derer die beiden Elemente 30A, 30B miteinander und mit den Elementen 30A, 30B der anderen Kugelhälfte 30 verschraubt werden können. Element 30B in Figur 2 weist im Bereich seiner Schraublöcher 34, die auf der zu bildenden Äquatorfläche 32 angeordnet sind, Erhebungen 54 auf. Element 30A in Figur 1 weist im Bereich der Gewindebuchsen 36, die der zu bildenden Äquatorfläche 32 zugewandt sind, Vertiefungen 56 auf. Beide Elemente 30A, 30B bilden gemeinsam eine Kugelhälfte 30.1 und in der gleichen Kombination eine zweite Kugelhälfte 30.2, wie in den nachfolgenden Figuren noch gezeigt wird. Werden diese Kugelhälften 30.1 und 30.2 zusammengesetzt, gelangt ein Element 30A über eine Element 30B und ein Element 30B über ein Element 30A. Dann greifen die eben erläuterten Erhebungen 54 und Vertiefungen 56 ineinander und bilden eine Formschluss zwischen den Kugelhälften 30.1 und 30.2.

Damit nach der Montage der Kugelhälften 30.1 und 30.2 im Gerüstsystem die dafür notwendigen Schrauben kein Verletzungsrisiko bilden, sind ausgehend von deren Oberfläche Ausnehmungen 39 in Richtung der Verschraubungen, das heißt der Schraublöcher 34 ausgebildet, in denen die Schrauben versenkt werden.

Damit die kugelförmige Schelle 25 bestimmungsgemäß Anbauteile (hier nicht gezeigt) aufnehmen kann, sind in jedem Element 30A, 30B Aufnahmen 40 vorgesehen. Sie sind bezogen auf die Grundfläche der zu bildenden Kugelhälften 30 in einem 90°-Raster angeordnet. Jede der Aufnahmen 40 weist eine Profilierung 44 auf, die einer Profilierung an einem Anbauteil entspricht, um einen Formschluss zwischen Anbauteil und Element 30A, 30B der Kugelschelle 25 zu bewirken. Die Aufnahmen 40 und damit auch die Profilierungen 44 sind jeweils hälftig in einem Element 30A, 30B ausgebildet. Die Profilierung 44 stellt jeweils eine Einengung in der Aufnahme 40 dar. Exemplarisch soll die Profilierung der Anbauteile als achteckiger umlaufender Ring um das Anbauteil verlaufen (dazu auch Figur 5).

Um den Einbau zu erleichtern und einen weiteren Formschluss zwischen den Kugelhälften 30.1 und 30.2 zu bewirken, weist das Element 30B eine Auswölbung 46 in seinem Randbereich auf (Figur 2), der in Richtung des Elementes 30A der anderen Kugelhälfte auskragt und dieses dort überlappt. Das Element 30A weist dazu korrespondierend eine Ausnehmung 50 auf, in die diese Auswölbung 46 hineinreichen kann. Damit ist eine Verschiebung der Kugelhälften 30.1 und 30.2 gegeneinander nicht mehr möglich. Die Relativposition der beiden Elemente 30A, 30B in den beiden übereinander angeordneten Kugelhälften 30.1 und 30.2 wird weiter fixiert, weil die Auswölbung 46 mit einer Ausstülpung beziehungsweise Nase 48 gebildet ist, die in eine Aufnahme 52 der Ausnehmung 50 eingreift, wenn die Elemente 30A, 30B zusammengesetzt werden.

Jeweils in Figur 1 c und 2c wird die Ausbildung der Elemente 30A, 30B zum Ausgleich des geneigten Pfostens um den Winkel a deutlich: Statt einer Fläche senkrecht zur Vertikalachse V des Elementes 30A, 30B (in Figur 1 b und 2b) verlaufen die Flächen der Elemente 30A, 30B, die die Äquatorfläche 32 bilden, geneigt um den Winkel a.

Die Funktionsweise und das Zusammenspiel der Elemente 30A, 30B einer Kugelhälfte werden am besten in Figur 3 deutlich. Dort sind die Elemente 30A und 30B in einer seitlichen Ansicht gezeigt, wie sie zueinander angeordnet werden. Auch hier ist der Winkel a gekennzeichnet. Wie bereits ausgeführt, bilden ein Element 30A und eine Element 30B eine Kugelhälfte 30.1 beziehungsweise in gleicher weise eine Kugelhälfte 30.2. Jede Kugelhälfte 30.1 , 30.2 weist eine Äquatorfläche 32.1 beziehungsweise 32.2 auf, die jeweils über beide Elemente 30A, 30B verläuft. Die Elemente 30A, 30B einer Kugelhälfte 30.1 , 30.2 setzen die Neigung um den Winkel a jeweils fort, so dass eine gemeinsame Ebene ausgebildet wird. Werden die Kugelhälften 30.1 und 30.2 übereinander angeordnet, müssen sie (wie in Figur 3 gezeigt) um 180° gegeneinander verdreht angeordnet sein, damit die Neigungen der Äquatorflächen 32.1 und 32.2 eine bündige Anlage aneinander und die Ausbildung der Kugelform der Schelle 25 erlauben. Dabei kommen auch die bereits beschriebenen Schraublöcher 34 und Gewindebuchsen 36 in die korrekte Relativposition, ebenso wie die Auswölbungen 46 und Ausnehmungen 50.

Die Darstellung der Elemente 30A, 30B in Figur 3 weicht allerdings insofern von der Einbauposition ab, dass die dort eingezeichnete vertikale Achse 70 in Einbauposition der Achse des geneigten Pfostens entspricht, also um den Winkel a geneigt wäre (gekennzeichnet als Achse 72), womit die Äquatorflächen 32.1 und 32.2 waagerecht ausgerichtet werden, wie es erfindungsgemäß vorgesehen ist.

Nachfolgend werden nur die Figuren 4 bis 8 erläutert, die den tatsächlichen Zusammenbau beziehungsweise eine Möglichkeit des Zusammenbaus beschreiben. In Figur 4a ist ein Pfosten 20 dargestellt, der um einen Winkel a geneigt ist, wie anhand von Figur 4b verdeutlicht wird. Der Winkel a soll beispielhaft 5° (Grad) betragen. Der Pfosten 20 ist mit einem runden Querschnitt als Rohr ausgebildet.

An dem Pfosten 20 sollen Elemente 30A und 30B der unteren Kugelhälfte 30.1 angebracht werden. Diese sind, wie aus Figur 4a erkennbar ist, teilweise als Hohlkörper ausgeführt, um Gewicht zu reduzieren. Sie weisen zudem verschiedene Farben auf, um sie schnell und sicher voneinander zu unterscheiden, so dass der Einbau vereinfacht und beschleunigt wird.

Die Elemente 30A, 30B werden einzeln an den Pfosten 20 herangeführt, bis sie ihn ringförmig umfassen und dann mit Schrauben 38 miteinander verschraubt. Dazu werden die vorstehend schon beschriebenen Schraublöcher 34 und Gewindebuchsen 36 genutzt. Dadurch entsteht auch eine Klemmwirkung der unteren Kugelhälfte 30.1 am Pfosten 20. Die von den Elementen 30A, 30B gebildete Äquatorfläche 32 ist nun durch die Ausbildung der Elemente 30A, 30B, wie zuvor erläutert, waagrecht ausgerichtet.

In Figur 5 werden Anbauteile 60 in die dafür vorgesehenen Aufnahmen 40 des Elementes 30A eingelegt. In dieser Figur jeweils ein Rohr 60.1 , das beispielsweise als horizontale Verbindung zwischen zwei Pfosten dienen soll. Die Rohre 60.1 weisen in ihren Endbereichen Profilierungen 42 in Form eines achteckigen Rings auf, die mit den Profilierungen 44 der Aufnahmen 40 korrespondieren. Das Ende der Rohre 60.1 weist keine Profilierung mehr auf. Da die Profilierungen 42 eine Einengung des Querschnittes bilden und die Rohre 60.1 danach ohne Profilierung wieder einen weiteren Querschnitt aufweisen, können sie nicht entlang ihrer Längsachse aus den Aufnahmen herausgezogen werden. Die Profilierungen 42, 44 verhindern ein Verdrehen und Verrutschen der Rohre 60.1 in den Aufnahmen 40 und bieten die Möglichkeit einer Vorausrichtung von Anbauteilen 60, bis das Element der oberen Kugelhälfte angebaut und fixiert werden kann. Die hier gezeigten Profilierungen 42, 44 können in gleicher Weise bei anderen Anbauteilen 60 zur Anwendung gelangen.

Der Einbau des oberen Elementes 30B erfolgt in Figur 6. Dabei macht Figur 6a deutlich, dass das Element 30B der oberen Kugelhälfte 30.2 mit seiner Auswölbung 46 an der Ausnehmung 50 des Elementes 30A der unteren Kugelhälfte 30.1 angesetzt und um dieses in Richtung Pfosten 20 rotiert wird. Dabei gelangt auch die Ausstülpung 48 mit der Aufnahme 52 in Eingriff. Die Rohre 60.1 , beziehungsweise andere Anbauteile, werden nun in ihrer Lage fixiert. Wie in Figur 6b ersichtlich, werden das obere Element 30B und das untere Element 30A mittels Schrauben 38 miteinander verbunden. Nun können Verschlusstopfen 60.2 oder andere Anbauteile 60 in die Aufnahmen 40 des unteren Elementes 30B eingesetzt werden (Figur 7) und das obere Element 30A montiert werden. Dieses wird sowohl mit dem Element 30B der gleichen Kugelhälfte 30.2, als auch dem Element 30B der unteren Kugelhälfte 30.1 verschraubt (Figur 8). Nun sind beide Kugelhälften 30.1 und 30.2 vollständig und in ihrer Lage gesichert und bilden damit die kugelförmige Schelle 25 mit waagerecht angeschlossenen Anbauteilen 60.

Die Anwendung der kugelförmigen Schelle 25 und des gesamten erfindungsgemäßen Gerüstsystems 10 ist beispielhaft in den Figuren 9 bis 11 gezeigt. Die Figuren werden gemeinsam beschrieben und dabei wird vor allem auf die Unterschiede hingewiesen. Bezugszeichen werden jeweils nur an relevante Elemente vergeben und erläutert, jedoch wird nicht jedes Element einzeln bezeichnet.

Alle drei Figuren 9 bis 11 zeigen jeweils eine Spielplatzinstallation mit Kletter- und Spielelementen, die mit dem Gerüstsystem 10 umgesetzt sind. Die Pfosten 20 sind dabei zumeist geneigt. An den Pfosten 20 ist eine Vielzahl von kugelförmigen Schellen 25 angeordnet, an denen wiederum Anbauteile 60 aller Art eingesetzt sind. So sind in Figur 9 Sonnensegel 60.4 an jeweils zwei Aufnahmen einer Schelle 25 eingesetzt und befestigt. Griffe 60.3 sind zwischen zwei Schellen 25 angeordnet und erleichtern den Einstieg in das Klettergerüst. Rohre 60.1 verbinden Schellen 25 horizontal miteinander und dienen der Befestigung von Verkleidungselementen und dekorativen Elementen, die nicht an einer Schelle 25 befestigt werden können. Manche Schellen 25 werden auch nur dekorativ mit Stopfen 60.2 genutzt. In Figur 10 bilden Schellen 25 Ausgangspunkte für Aufstiegshilfen 60.5 und Leitern 60.6. Figur 11 zeigt zudem den Anschluss von Seilen 60.7 an den kugelförmigen Schellen 25.

Bezugszeichen

10 Gerüstsystem

20 Pfosten

25 kugelförmige Schelle

30 Kugelhälfte

30A Element einer Kugelhälfte

30B Element einer Kugelhälfte

32 Äquatorfläche

34 Schraubloch

36 Gewindebuchse

38 Schraube

39 Ausnehmung für Schraube

40 Aufnahme

42 Profilierung am Anbauteil

44 Profilierung im Element

46 Auswölbung

48 Ausstülpung in Auswölbung

50 Ausnehmung

52 Aufnahme in Ausnehmung

54 Erhebung auf der Äquatorfläche

56 Vertiefung in der Äquatorfläche

60 Anbauteil

70 Achse

72 Achse a Neigungswinkel des Pfostens

R Radius (Innenradius)

V Vertikalachse