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Patent Searching and Data


Title:
SCISSORS, IN PARTICULAR HAIRDRESSING SCISSORS OR CRAFT SCISSORS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/158523
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to scissors (1), in particular hairdressing scissors or craft scissors, comprising a first scissor blade (8) and a second scissor blade (9), the first scissor blade (8) being a double cutting blade. In order to provide improved, multi-functional scissors, according to the invention an orientation of the first scissor blade (8) can be fixed in a first position (I) or a second position (II) such that in the first position (I), a first cutting edge (8a) of the first scissor blade (8) co-operates with the second scissor blade (9), and in the second position (II), a second cutting edge (8b) of the first scissor blade (8) co-operates with the second scissor blade (9).

Inventors:
JUNKERS THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/053428
Publication Date:
August 22, 2019
Filing Date:
February 12, 2019
Export Citation:
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Assignee:
JUNKERS THOMAS (DE)
International Classes:
B26B13/04; B26B13/06; B26B13/08
Foreign References:
US7966735B12011-06-28
FR2820678A12002-08-16
DE102011016134A12012-12-20
US3978584A1976-09-07
US0300153A1884-06-10
DE809045C1951-07-23
DE3839237A11989-04-27
DE7733515U11978-03-09
DE7733515U11978-03-09
DE8517639U11986-10-16
DE102011016134A12012-12-20
DE29911467U11999-10-28
Attorney, Agent or Firm:
MOSER GÖTZE & PARTNER PATENTANWÄLTE MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Schere (1 ), insbesondere Friseurschere oder Bastelschere, mit einem ersten Scherenblatt (8) und einem zweiten Scherenblatt (9), wobei das erste Scherenblatt (8) als Doppelschneidblatt ausgestaltet ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine

Orientierung des ersten Scherenblattes (8) derart in einer ersten Stellung (I) oder einer zweiten Stellung (II) feststellbar ist, dass in der ersten Stellung (I) eine erste Schneide (8a) des ersten Scherenblattes (8) mit dem zweiten Scherenblatt (9) zusammenwirkt und in der zweiten Stellung (II) eine zweite Schneide (8b) des ersten Scherenblatts (8) mit dem zweiten Scherenblatt (9) zusammenwirkt.

2. Schere (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das zweite

Scherenblatt (9) als Doppelschneidblatt ausgestaltet ist und eine Orientierung des zweiten Scherenblattes (9) derart in einer ersten Stellung (I) oder einer zweiten Stellung (II) feststellbar ist, dass in der ersten Stellung (I) eine erste Schneide (9a) des zweiten Scherenblattes (9) mit dem ersten Scherenblatt (8) zusammenwirkt und in der zweiten Stellung (II) eine zweite Schneide (9b) des zweiten Scherenblatts (9) mit dem ersten Scherenblatt (8) zusammenwirkt. 3. Schere (1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die

Orientierung des ersten und/oder zweiten Scherenblatts (8, 9) mittels eines

Orientierungsmechanismus (12) änderbar und feststellbar ist.

4. Schere (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und/oder zweite Scherenblatt (8, 9) durch Drehen um seine Längsachse (L), insbesondere durch Drehen um 180°, von der ersten Stellung (I) in die zweite Stellung (II) sowie umgekehrt überführbar ist und insbesondere in jeder dieser Stellungen (I, II) feststellbar ist. 5. Schere (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und/oder zweite Scherenblatt (8, 9) mit dem zugehörigen

Orientierungsmechanismus (12) lösbar verbunden ist.

6. Schere (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Scherenblatt (8, 9) einem Beck (10, 11 ) zugeordnet ist, jedes Beck (10, 1 1 ) einen Griff (2, 3) umfasst und das jeweilige Scherenblatt (8, 9) über den zugehörigen Orientierungsmechanismus (12) an dem zugehörigen Griff (2, 3) befestigbar ist. 7. Schere (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils die erste Schneide (8a, 9a) des jeweiligen Scherenblattes (8, 9) von der zweiten Schneide (8b, 9b) des jeweiligen Scherenblattes (8, 9), insbesondere hinsichtlich ihrer Funktion, verschieden ist, insbesondere ist die erste Schneide (8a, 9a) des jeweiligen Scherenblattes (8, 9) glatt und die zweite Schneide (8b, 9b) des jeweiligen Scherenblattes (8, 9) gezahnt ausgebildet.

8. Schere (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Haarschneideschere verwendbar ist, wenn zwei glatte Schneiden (8a, 9a) der Scherenblätter (8, 9) Zusammenwirken und sie als Modellierschere verwendbar ist, wenn je eine glatte Schneide (8a, 9a) und eine gezahnte Schneide (8b, 9b) der Scherenblätter (8, 9) Zusammenwirken und dass sie als Effilierschere verwendbar ist, wenn zwei gezahnte Schneiden der Scherenblätter (8, 9) Zusammenwirken.

9. Schere (1 ) nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Orientierungsmechanismus (12) ein Federelement, ein Stiftelement und ein formschlüssig wirkendes Rastelement umfasst, die zusammen wirken, um die

Orientierung des jeweiligen Scherenblatts (8,9) ändern und feststellen zu können.

10. Verwendung der Schere (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche als Bastelschere oder als Friseurschere, insbesondere als Haarschneideschere,

Modellierschere oder Effilierschere.

Description:
Schere, insbesondere Friseurschere oder Bastelschere

Die Erfindung betrifft eine Schere, insbesondere Friseurschere zum Schneiden von menschlichen Haaren oder Tierhaaren oder Bastelschere zum Schneiden von Papier, Pappe oder textilen Stoffen, mit einem ersten Scherenblatt und einem zweiten Scherenblatt, wobei das erste Scherenblatt als Doppelschneidblatt ausgestaltet ist.

Aus dem Stand der Technik sind herkömmliche Scheren, insbesondere Scheren zum Schneiden von menschlichen Haaren oder Tierhaaren oder Bastelscheren zum Schneiden von Papier, Pappe oder textilen Stoffen, bekannt, die in üblicher weise zwei gegeneinander bewegliche und dadurch zusammenwirkende Scherenblätter mit jeweils einer Schneide aufweisen, wobei jeweils ein Scherenblatt Teil eines auch als Scherenschenkel bezeichneten Becks ist und die beiden Becks jeweils einen Griff aufweisen, an dem ein Griffauge ausgebildet ist. Scheren zum Schneiden von menschlichen Haaren oder Tierhaaren werden nachfolgend als Friseurscheren bezeichnet.

Insbesondere Friseure arbeiten mit verschiedenen Scherentypen, nämlich mit einer nachfolgend als Haarschneideschere bezeichneten Friseurschere zum„normalen“ Schneiden von Haaren, die zwei glatte Schneiden umfasst und häufig auch

Sliceschere genannt wird. Zusätzlich ist zum Ausdünnen von Haaren die Verwendung einer nachfolgend als Effilierschere bezeichneten Friseurschere mit zwei gezahnten Schneiden mit entsprechend geeigneten Zähnen sowie einer sogenannten

Modellierschere, die eine glatte Schneide und eine gezahnte Schneide mit geeigneten Zähnen umfasst, möglich. Bei der Verwendung der Schere als Effilierschere wird das Haar leicht ausgedünnt. Die beidseitige Zahnung führt bei der Effilierschere nämlich dazu, dass nur etwa ein Drittel der Haare pro Haarsträhne erfasst und abgeschnitten werden. Bei der Verwendung der Schere als Modellierschere wird das Haar demgegenüber verstärkt ausgedünnt. Die einseitige Zahnung führt bei der

Modellierschere dazu, dass etwa die Hälfte der Haare pro Haarsträhne erfasst und abgeschnitten werden. Je nach Ausgestaltung der Zahnung sind auch weniger Haare erfassbar, insbesondere etwa zwischen einem Drittel und der Hälfte der Haare einer Haarsträhne.

Aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE 77 33 515 ist eine multifunktionale Friseurschere bekannt, die mit drei verschiedenen Scherenblättern ausgestattet ist. Dabei hat ein erstes, äußeres Scherenblatt eine gewöhnliche, glatte Schneide. Die glatte Schneide ist einem mittleren, zweiten Scherenblatt zugewandt. Das zweite, mittlere Scherenblatt ist als Doppelschneidblatt ausgebildet, das mit einer dem ersten Scherenblatt zugwandten glatten Schneide und der glatten Schneide

gegenüberliegend mit einer gezahnten Schneide ausgestattet ist. Ein drittes, äußeres Scherenblatt ist an seiner inneren, d.h. dem mittleren Doppelschneidblatt

zugewandten Schneide mit Ausdünnungszähnen versehen, die den Zähnen des Doppelschneidblattes entsprechen. Je nach Stellung der drei Schneidblätter zueinander - das mittlere Scherenblatt kann mit je einer der äußeren Scherenblätter über eine Klinke in Eingriff gebracht werden - kann die Schere als

Haarschneideschere oder Ausdünnungsschere verwendet werden. Die drei verschiedenen Scherenblätter kombinieren somit die Funktion des Schneidens und des Ausdünnens in einer einzigen Schere.

Das deutsche Gebrauchsmuster DE 85 17 639 offenbart eine sogenannte

Effilierschere, also eine Friseurschere zum Ausdünnen des Haars. Die Schere umfasst ein erstes Scherenblatt mit gezahnter Schneide und ein zweites Scherenblatt mit glatter Schneide. Das zweite Scherenblatt weist außerdem eine an ihr erzeugte Zahnung auf, deren einzelne Zähne unterschiedliche Längen haben und gegenüber der glatten Schneide des Scherenblatts vorstehen. Durch eine derartige Schere treten die beim Effilieren entstehenden Stufen bei der fertigen Frisur nicht mehr in

Erscheinung. Vorteilhaft kann die Verzahnung an einem für sich hergestellten Körper erzeugt werden, welcher als Schieber ausgebildet ist und über eine an dem zweiten Scherenblatt angeordnete Führung mit dieser in lösbare Verbindung gebracht werden kann.

Aus der Offenlegungsschrift DE 10 201 1 016 134 A1 ist eine Schere mit einem Doppelschneidblatt bekannt, die für Links- und Rechtshänder gleichermaßen geeignet sein soll.

Die DE 299 1 1 467 U1 offenbart eine Schere mit vergrößertem Anwendungsbereich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte multifunktionale Schere, insbesondere Friseurschere oder Bastelschere, bereit zu stellen. Diese Aufgabe wird durch eine Schere mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. In den abhängigen Ansprüchen 2 bis 9 10 und der nachfolgenden Beschreibung sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.

Eine Schere, insbesondere Friseurschere zum Schneiden von menschlichen Haaren oder Tierhaaren oder Bastelschere zum Schneiden von Papier, Pappe oder textilen Stoffen, mit einem ersten Scherenblatt und einem zweiten Scherenblatt, wobei das erste Scherenblatt als Doppelschneidblatt ausgestaltet ist, wird erfindungsgemäß dadurch verbessert, dass eine Orientierung des ersten Scherenblattes derart in einer ersten Stellung oder einer von der ersten Stellung verschiedenen zweiten Stellung feststellbar ist, dass in der ersten Stellung eine erste Schneide des ersten

Scherenblattes mit dem zweiten Scherenblatt zusammenwirkt und in der zweiten Stellung eine zweite Schneide des ersten Scherenblatts mit dem zweiten Scherenblatt zusammenwirkt.

Unter einem Doppelschneidblatt ist im Rahmen dieser Erfindung ein Scherenblatt zu verstehen, das zwei funktionsfähige Schneiden umfasst. Hierbei sind die Schneiden üblicherweise an ein und demselben und insofern einstückigen Scherenblatt gebildet. Die Schneide kann hierbei eine glatte, insbesondere durchgehend glatte,

Schneidkante ohne Zahnung oder auch eine gezahnte Schneidkante aufweisen. Dies gilt nicht nur für Doppelschneidblätter, sondern auch für einfache Scherenblätter mit nur einer Schneide. Die glatte Schneide und die gezahnte Schneide, letztere insbesondere im Bereich der Zähne, können sowohl bei einfachen Scherenblättern als auch bei Doppelschneidblättern mittels eines besonderen Schliffs geschärft sein. Durch Zusammenwirken von zwei entsprechenden Schneiden können dann mit Friseurscheren beispielsweise Haare geschnitten oder ausgedünnt und mit

Bastelscheren beispielsweise Papier, Pappe oder textilen Stoffen mit geraden oder ungeraden, insbesondere gezackten, Schnitt-Linien beziehungsweise Schnitt- Geometrien geschnitten werden. Bei aus dem Stand der Technik bekannten

Doppelschneidblättern sind die Schneiden meist gegenüberliegend angeordnet, also entlang einer Längsachse des Doppelschneidblattes um 180° versetzt. Vorliegend wird unter einem Doppelschneidblatt aber auch jede andere mögliche Anordnung der Schneiden zwischen 0° und 180° zueinander an dem jeweiligen Scherenblatt verstanden. Vorteilhafter Weise vereint die Schere, welche über ein als Doppelschneidblatt ausgestaltetes und erfindungsgemäß in unterschiedlicher Orientierung feststellbares Scherenblatt verfügt, zwei Funktionen beziehungsweise Scherentypen in einer Schere, nämlich im Fall einer Friseurschere sowohl eine Haarschneideschere zum „normalen“ Schneiden von Haaren als auch eine Modellierschere zum verstärkten Ausdünnen von Haaren im Sinne der obigen Definition. Es sind also nicht mehr zwei separate Scheren für die genannten Verwendungen erforderlich. Entsprechendes gilt im Fall einer Bastelschere, bei der ein entsprechendes Doppelschneidblatt in gleicher Weise in seiner Orientierung geändert und festgestellt werden kann, um

verschiedene, beispielsweise gerade oder ungerade oder verschieden ungerade, Schnitt-Linien beziehungsweise Schnitt-Geometrien zu erzeugen.

In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Schere zwei Scherenblätter, die jeweils als Doppelschneidblatt ausgestaltet sind. In dieser Ausführungsform ist eine Orientierung des zweiten Scherenblattes derart in einer ersten Stellung oder einer zweiten Stellung feststellbar, dass in der ersten Stellung eine erste Schneide des zweiten Scherenblattes mit dem ersten Scherenblatt zusammenwirkt und in der zweiten Stellung eine zweite Schneide des zweiten Scherenblatts mit dem ersten Scherenblatt zusammenwirkt. Anders ausgedrückt ist das jeweilige Scherenblatt als Wendeblatt ausgestaltet und es ist möglich, dass durch Wenden des Scherenblattes die jeweils wirksame Schneide, insbesondere also zwischen einer glatten Schneide und einer gezahnten Schneide, gewechselt werden kann. Bei einer solchen Schere, die über zwei jeweils als Doppelschneidblatt ausgestaltete Scherenblätter verfügt, ist es vorteilhaft möglich, drei Funktionen beziehungsweise Scherentypen in einer Schere zu vereinen, nämlich im Fall einer Friseurschere zusätzlich zu der oben genannten Haarschneideschere und Modellierschere auch eine Effilierschere zum leichten Ausdünnen von Haaren im Sinne der obigen

Definition. Es sind also nicht mehr drei separate Scheren für die genannten

Verwendungen erforderlich. Entsprechendes gilt im Fall einer Bastelschere, bei der die Anzahl möglicher Schnitt-Linien beziehungsweise Schnitt-Geometrien

entsprechend erhöht werden kann. Vorteilhaft ist die Orientierung des ersten und/oder des zweiten Scherenblattes mittels eines Orientierungsmechanismus änderbar und feststellbar. Dabei ist bevorzugt jedem Scherenblatt ein Orientierungsmechanismus zugeordnet. Bei zwei

Scherenblättern mit Doppelschneidblatt umfasst die Schere also zwei

Orientierungsmechanismen. Der jeweilige Orientierungsmechanismus kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung ein Federelement, ein Stiftelement und ein formschlüssig wirkendes Rastelement umfassen, die zusammen wirken, um die Orientierung beziehungsweise Stellung des jeweiligen Scherenblatts ändern und feststellen zu können. Diese zur Verbindung des Scherenblatts mit einem zugehörigen Griff der Schere zwischen dem Scherenblatt und dem Griff angeordneten Elemente können dann derart zusammen wirken, dass das Scherenblatt in der jeweiligen Orientierung beziehungsweise Stellung entlang der Längsachse des Stiftelements von dem Federelement in Richtung des zugehörigen Griffs der Schere gezogen wird, wodurch das Rastelement wirksam und das Scherenblatt formschlüssig an dem Griff festgestellt ist. Zur Änderung seiner Orientierung beziehungsweise Stellung ist das jeweilige Scherenblatt dann entgegen der parallel zur Längsachse des Stiftelements wirkenden Federkraft des Federelements vom zugehörigen Griff weggerichtet zu bewegen. Dadurch wird der Formschluss des Rastelements aufgehoben und eine Änderung in die jeweils andere Orientierung beziehungsweise Stellung kann vorgenommen werden, insbesondere durch eine Drehung um die Längsachse des Stiftelements.

Besonders bevorzugt ist die Orientierung des ersten und/oder des zweiten

Scherenblattes durch Drehen um seine jeweilige Längsachse, insbesondere durch Drehen um 180°, von der ersten Stellung in die zweite Stellung überführbar sowie umgekehrt von der zweiten Stellung in die erste Stellung überführbar und

insbesondere in jeder dieser Stellungen feststellbar. Dadurch lassen sich die unten beschriebenen unterschiedlichen Konfigurationen und damit auch die

unterschiedlichen Scherentypen einstellen.

Eine Entfernung des Scherenblattes aus dem Orientierungsmechanismus ist für die Überführung von der ersten Stellung in die zweite Stellung nicht zwingend vorgesehen. Es ist also möglich, dass das jeweilige Scherenblatt unlösbar und damit dauerhaft, insbesondere also auch beim Stellungswechsel, mit dem jeweiligen Orientierungsmechanismus verbunden bleibt. In einer optionalen und vorteilhaften Ausgestaltung ist das erste und/oder das zweite Scherenblatt mit dem zugehörigen Orientierungsmechanismus jedoch lösbar verbunden und hierfür mit einem

geeigneten Verbindungselement versehen. Das erste und/oder das zweite

Scherenblatt kann dann folglich an dem jeweiligen Orientierungsmechanismus lösbar befestigt werden und von dem jeweiligen Orientierungsmechanismus entfernt werden, um außerhalb des Orientierungsmechanismus die Stellung beziehungsweise

Orientierung des jeweiligen Scherenblatts zu ändern und erst durch erneutes

Befestigen am Orientierungsmechanismus festzustellen. In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Orientierungsmechanismus dann eine Befestigungsvorrichtung zur lösbaren Befestigung des jeweiligen

Scherenblattes. Insbesondere ist es von Vorteil, wenn die Befestigungsvorrichtung formschlüssig mit dem komplementären Verbindungselement des jeweiligen

Scherenblatts wirkt, beispielsweise in Form eines Steckmechanismus oder

Rastmechanismus. Ebenso vorteilhaft kann die lösbare Verbindung magnetisch unterstützt werden, wenn Scherenblatt und Befestigungsvorrichtung magnetisch sind, wie dies beispielsweise von Werkzeugen mit Bit-Aufsätzen bekannt ist.

Vorteilhaft ist vorgesehen, dass jedes Scherenblatt einem Beck zugeordnet ist, wobei jedes Beck in gewohnter Weise einen Griff umfasst. Über den zugehörigen

Orientierungsmechanismus ist jedes Scherenblatt an dem zugehörigen Griff befestigbar. Der zugehörige Orientierungsmechanismus beziehungsweise dessen Befestigungsvorrichtung verbindet das jeweilige Scherenblatt mit dem zugehörigen Griff und ist hierbei insbesondere auf einer von dem jeweiligen Griff abgewandten Seite des Gelenkpunkts angeordnet.

Vorteilhaft ist außerdem vorgesehen, dass jeweils die erste Schneide des jeweiligen Scherenblattes von der zweiten Schneide des jeweiligen Scherenblattes,

insbesondere hinsichtlich ihrer Geometrie und damit auch hinsichtlich ihrer Funktion, verschieden ist. Besonders vorteilhaft ist in diesem Sinne vorgesehen, dass die erste Schneide des jeweiligen Scherenblattes glatt und die zweite Schneide des jeweiligen Scherenblattes gezahnt ausgebildet ist.

Je nach Ausgestaltung des einen oder der beiden Doppelschneidblätter, ist die Schere im Fall einer Friseurschere als Haarschneideschere verwendbar, wenn zwei glatte Schneiden der Scherenblätter Zusammenwirken, als Modellierschere verwendbar, wenn je eine glatte und eine gezahnte Schneide der Scherenblätter Zusammenwirken, und als Effilierschere verwendbar, wenn zwei gezahnte Schneiden der Scherenblätter Zusammenwirken. Entsprechender Weise ist eine Bastelschere für unterschiedliche gerade und/oder ungerade Schnitt-Linien beziehungsweise Schnitt- Geometrien einstellbar und verwendbar

Ebenfalls beansprucht wird eine Verwendung der erfindungsgemäßen Schere als Haarschneideschere, Modellierschere oder Effilierschere. Vorteilhaft bewirkt die vorliegende Erfindung, dass ein Verwendungswechsel oder auch Funktionswechsel zwischen den einzelnen Verwendungen beziehungsweise Funktionen schnell und leicht durchgeführt werden kann. Entsprechendes gilt im Fall einer Bastelschere für den Wechsel zwischen unterschiedlichen Schnitt-Linien beziehungsweise Schnitt- Geometrien.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 eine erfindungsgemäße Schere, geschlossen in Vorderansicht,

Figur 2 eines Scherenblattes mit Doppelschneide aus Figur 1 ,

Figur 3a eine Schere mit zwei Scherenblättern gemäß Figur 2 in einer ersten

Konfiguration A,

Figur 3b eine Schere mit zwei Scherenblättern gemäß Figur 2 in einer zweiten Konfiguration B,

Figur 3c eine Schere mit zwei Scherenblättern gemäß Figur 2 in einer dritten

Konfiguration C,

Figur 3d eine Schere mit zwei Scherenblättern gemäß Figur 2 in einer vierten

Konfiguration D

Die Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße und als Friseurschere zum Schneiden von Haaren ausgebildete Schere 1. Die Schere 1 umfasst zwei gegeneinander bewegliche und dadurch zusammenwirkende Scherenblätter 8, 9, wobei das erste Scherenblatt 8 Teil eines bei der Betätigung der Schere 1 feststehenden ersten Becks 10 und das zweite Scherenblatt 9 Teil eines bei der Betätigung der Schere 1 beweglichen zweiten Becks 11 ist. Die beiden Becks 10, 1 1 weisen zum Betätigen der Schere 1 , das heißt zum Öffnen und Schließen der Schere 1 , jeweils einen Griff 2 beziehungsweise 3 auf. An jedem Griff 2 beziehungsweise 3 ist ein erstes beziehungsweise zweites Griffauge 4 beziehungsweise 5 ausgebildet. An dem ersten Griffauge 4 ist außerdem eine Fingerstütze 6 zum Anlegen des Fingers beim Betätigen der Schere 1 angebracht.

Die beiden Becks 10, 11 sind in üblicher weise an einem Gelenkpunkt 7 miteinander verbunden. Der Gelenkpunkt 7 befindet sich zwischen den Griffaugen 4, 5 und den Scherenblättern 8, 9. Bevorzugt kann an dem Gelenkpunkt 7 eine Gelenkschraube vorgesehen sein, um welche die Becks 10, 1 1 gelenkig aufeinander zu und

voneinander weg, im Sinne eines Öffnens und Schließens der Schere 1 bewegbar sind.

In der Figur 2 ist eine detaillierte Abbildung eines Scherenblattes gezeigt, dem die Scherenblätter 8 und 9 entsprechen. Wie aus der Figur 2 ersichtlich, ist das

Scherenblatt 8, 9 als Doppelschneidblatt mit einer glatten Schneide 8a, 9a und einer, bevorzugt gegenüberliegend angeordneten, gezahnten Schneide 8b, 9b ausgebildet. Außerdem weist das Scherenblatt 8, 9 ein schematisch dargestelltes

Verbindungselement 13 zur Befestigung an dem unten beschriebenen

Orientierungsmechanismus 12 auf. Als Doppelschneidblatt ausgebildete

Scherenblätter sind an sich aus dem Stand der Technik bekannt und haben üblicherweise gegenüberliegend angeordnete Schneiden. Im Rahmen dieser

Erfindung ist unter einem Scherenblatt mit Doppelschneidblatt jedes Scherenblatt zu verstehen, das zwei funktionsfähige Schneiden 8a, 8b, 9a, 9b aufweist. Die funktionsfähigen Schneiden 8a, 8b, 9a, 9b müssen dabei nicht wie abgebildet in einem Winkel von 180° entlang der Längsachse L des jeweiligen Scherenblatts 8, 9 gegenüberliegend angeordnet sein, sondern können auch unter einem geringeren Winkel, beispielsweise zwischen 180° und 90° beabstandet angeordnet sein. Mit funktionsfähig ist gemeint, dass die Schneiden 8a, 8b, 9a, 9b im Sinne der obigen Definition als ungezahnte, glatte oder gezahnte Schneidkanten ausgebildet sind, die insbesondere zum Schneiden beziehungsweise Ausdünnen von Haaren geeignet sind.

In den Figuren 3a bis 3d sind jeweils Detailansichten der erfindungsgemäßen Schere 1 , insbesondere deren Scherenblätter 8, 9 in vier verschiedenen Konfigurationen A, B, C und D dargestellt. Die vier Konfigurationen ergeben sich durch Kombination von zwei unterschiedlichen Orientierungen beziehungsweise Stellungen I und II, in denen jedes der beiden Scherenblätter 8, 9 festgestellt werden kann. Unter der Orientierung des Scherenblattes 8, 9 ist insbesondere die Ausrichtung des Scherenblattes 8, 9 relativ zu seiner Längsachse L und insbesondere relativ zu dem jeweiligen

zugeordneten Griff 2, 3, zu verstehen. Dies wird auch durch die nachfolgende Beschreibung deutlich.

In der Figur 3a ist die Konfiguration A gezeigt, wobei das erste Scherenblatt 8, welches als Doppelschneidblatt ausgestaltet ist, mit seiner ersten, insbesondere glatten, Schneide 8a mit dem zweiten Scherenblatt 9 zusammenwirkt und

dementsprechend dem zweiten Scherenblatt 9 zugewandt ist. Dies entspricht der ersten Stellung I des ersten Scherenblatts 8. Auch das zweite Scherenblatt 9 ist als Doppelschneidblatt ausgebildet, wobei dessen erste, insbesondere glatte Schneide 9a, mit dem ersten Scherenblatt 8 zusammenwirkt und dementsprechend dem ersten Scherenblatt 8 zugewandt ist. Dies entspricht in Bezug auf das zweite Scherenblatt 9 ebenfalls der ersten Stellung I. In der Konfiguration A sind also die glatten ersten Schneiden 8a, 9a einander zugewandt, und wirken derart zusammen, dass die Schere 1 als Haarschneideschere beziehungsweise Sliceschere verwendbar ist.

In einer zweiten Konfiguration B, die in der Figur 3b dargestellt ist, ist das als

Doppelschneidblatt ausgestaltete erste Scherenblatt 8 gegenüber der Konfiguration A in seiner Orientierung geändert. Vorzugsweise durch Drehen um eine Längsachse L des ersten Scherenblattes 8, insbesondere durch Drehen um 180°, ist das erste Scherenblatt 8 in eine von der ersten Stellung I verschiedene zweite Stellung II überführt worden. In dieser zweiten Stellung II wirkt nun eine zweite, insbesondere gezahnte, Schneide 8b des ersten Scherenblattes 8 mit dem zweiten Scherenblatt 9 zusammen und ist dementsprechend dem zweiten Scherenblatt 9 zugewandt. Das zweite Scherenblatt 9 entspricht insbesondere hinsichtlich seiner Orientierung beziehungsweise Feststellung in der ersten Stellung I dem zweiten Scherenblatt 9 aus Figur 3a. In der Konfiguration B sind also die gezahnte zweite Schneide 8b und die glatte erste Schneide 9a einander zugewandt. In dieser Konfiguration B ist die Schere 1 als Modellierschere nutzbar.

Gleichsam als Modellierschere nutzbar ist die Schere 1 in der in Figur 3c dargestellten Konfiguration C. Die Konfiguration C entspricht im Wesentlichen der Konfiguration B, wobei jedoch das erste Scherenblatt 8 in der Stellung I und das zweite Scherenblatt 9 in der Stellung II festgestellt ist. Die gegenüber den Figuren 3a beziehungsweise 3b geänderten Orientierungen der Scherenblätter 8 und 9 sind ebenfalls durch Drehen um die jeweilige Längsachse, besonders bevorzugt durch Drehen um 180°, von der ersten Stellung I in die zweite Stellung II und umgekehrt überführbar. In der

Konfiguration C sind also die glatte erste Schneide 8a und die gezahnte zweite Schneide 9b einander zugewandt und wirken derart zusammen, dass die Schere 1 als Modellierschere nutzbar ist.

In einer vierten Konfiguration D, die in Figur 3d gezeigt ist, sind die als

Doppelschneidblatt ausgestalteten Scherenblätter 8 und 9 im Vergleich zur

Konfiguration A beide in ihrer Orientierung geändert. In dieser Konfiguration D befindet sich das erste Scherenblatt 8 also in der zweiten Stellung II, in welcher die zweite, insbesondere gezahnte, Schneide 8b dem zweiten Scherenblatt 9 zugewandt ist und mit dem zweiten Scherenblatt 9 zusammenwirkt. Auch das zweite Scherenblatt 9 befindet sich in der Konfiguration D in der zweiten Stellung II, in der die zweite, insbesondere gezahnte, Schneide 9b dem ersten Scherenblatt 8 zugewandt ist und mit dem ersten Scherenblatt 8 zusammenwirkt. In der Konfiguration D sind also die gezahnten, zweiten Schneiden 8b, 9b einander zugewandt und wirken derart zusammen, dass die Schere 1 als Effilierschere nutzbar ist.

Es ist also möglich, dass der Scherentyp und damit die Funktion der Schere wie oben erwähnt änderbar ist, indem ein Orientierungswechsel des jeweiligen Scherenblattes 8 und/oder 9 von der ersten Stellung I in die zweite Stellung II beziehungsweise umgekehrt erfolgt. In der jeweiligen Orientierung beziehungsweise Stellung I, II ist das Scherenblatt 8, 9 feststellbar.

Vorteilhaft ist die Orientierung des ersten und/oder zweiten Scherenblattes 8, 9 jeweils mittels eines zugehörigen Orientierungsmechanismus 12 änderbar und feststellbar. Der Orientierungsmechanismus 12 umfasst vorliegend auch eine

Befestigungsvorrichtung, in die das jeweilige Scherenblatt 8, 9 mit dem

Verbindungselement 13 einem Schlüssel-Schloss-Prinzip folgend in der gewünschten Stellung I oder II, nicht jedoch mit einer hiervon abweichenden Orientierung beziehungsweise Stellung, hineinsteckbar und damit feststellbar ist. Das jeweilige Scherenblatt 8, 9 ist dadurch lösbar mit dem zugehörigen Orientierungsmechanismus 12 verbunden. Zur lösbaren Befestigung des Scherenblattes 8, 9 umfasst der jeweilige Orientierungsmechanismus 12 also eine Aufnahme für das Scherenblatt 8, 9 beziehungsweise des Verbindungselements 13. Zum sicheren Halt des Scherenblattes 8, 9 ist es zudem möglich, dass das Scherenblatt 8, 9 in dem

Orientierungsmechanismus 12 derart befestigbar ist, dass ein ungewolltes

Hinausgleiten des Scherenblattes 8, 9 aus dem Orientierungsmechanismus 12 verhindert ist. Dies ist beispielsweise über einen zusätzlich im

Orientierungsmechanismus vorhandenen, beispielsweise formschlüssig wirkenden Verriegelungsmechanismus nach Art eines Rastmechanismus oder

Steckmechanismus möglich, wofür das Verbindungselement 13 dann entsprechend ausgebildet ist. Es ist für die erfindungsgemäße Orientierungsänderung des Scherenblattes 8, 9 beziehungsweise für das Überführen des jeweiligen Scherenblattes 8, 9 von der ersten Stellung I in die zweite Stellung II jedoch nicht zwingend erforderlich, dass das Scherenblatt 8, 9 von dem Orientierungsmechanismus 12 beziehungsweise dessen Befestigungsvorrichtung getrennt wird. Stattdessen kann dies auch durchgeführt werden, wenn kein Verbindungselement 13 zur lösbaren Befestigung vorgesehen ist, sondern eine dauerhafte Verbindung des jeweiligen Scherenblatts 8, 9 mit dem zugehörigen Orientierungsmechanismus 12 realisiert ist.

Bezugszeichenliste

1 Schere

2 erster Griff

3 zweiter Griff

4 erstes Griffauge

5 zweites Griffauge

6 Fingerstütze

7 Gelenkpunkt

8 erstes Scherenblatt

8a glatte Schneide

8b gezahnte Schneide

9 zweites Scherenblatt

9a glatte Schneide

9b gezahnte Schneide

10 erstes Beck

1 1 zweites Beck

12 Orientierungsmechanismus

13 Verbindungselement

A erste Konfiguration der Scherenblätter

B zweite Konfiguration der Scherenblätter

C dritte Konfiguration der Scherenblätter

D vierte Konfiguration der Scherenblätter

L Längsachse des Scherenblattes

I erste Stellung des Scherenblattes 8 beziehungsweise 9

II zweite Stellung des Scherenblattes 8 beziehungsweise 9