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Patent Searching and Data


Title:
SEALING FILM FOR BUILDING PROTECTION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/079383
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a sealing film for building protection, which is water-tight and has a high resistance to tearing and flexibility, comprising a single supporting layer (1) made of a tear-resistant and flexible supporting material and comprising a coating (2), which is applied to the supporting layer (1) on one or both sides, is applied in the form of an aqueous dispersion to the supporting layer (1), and is dried thereon. This coating (2), on the one hand, is provided with at least on chemical flameproofing agent and, on the other, has a considerable amount of nonflammable, solid inorganic fillers, particularly nonflammable inorganic fibers. Alternatively at least one supporting layer (1) made of a tear-resistant and flexible supporting material, namely a nonwoven, woven, knitted fabric or bonded fabric, which is open to diffusion by water vapor and which is based on glass fibers and/or acrylic fibers, and a film-like coating (2), which is inseparably joined to the supporting layer (1) are provided. The supporting material forming the supporting layer (1) is provided so that it is flame-resistant, and the film-like coating (2) comprises: a) 10 to 80 % by weight of a plasticized, bitumen-compatible PVC; b) 1 to 30 % by weight of a nitrile rubber or of an acrylic rubber; c) 1 to 10 % by weight of a flameproofing agent, and; d) 20 % by weight to 50 % by weight of a plasticizer based on polyadipate. In both cases, building material class B1 of DIN 4102 can be attained.

Inventors:
WELTER WERNER (DE)
KOEHLER KARL (DE)
SIMONIS UDO (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/012809
Publication Date:
August 03, 2006
Filing Date:
December 01, 2005
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
WELTER WERNER (DE)
KOEHLER KARL (DE)
SIMONIS UDO (DE)
International Classes:
C08K5/00; D06N3/00; C08K7/14; E04B1/94
Foreign References:
GB1425079A1976-02-18
US5496881A1996-03-05
US6316532B12001-11-13
DE19609311A11997-09-11
US20040235379A12004-11-25
DE20023324U12003-09-11
EP0855462A21998-07-29
DE3111899A11982-10-21
US5314530A1994-05-24
DE3200824A11983-07-28
Other References:
DATABASE WPI Section Ch, Week 200554 Derwent Publications Ltd., London, GB; Class A14, AN 2003-061380 XP002395781 & JP 2002 210894 A (HIRAOKA SHOKUSEN KK) 31. Juli 2002 (2002-07-31)
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Claims:
Patentansprüche:
1. Abdichtfolie für den Bautenschutz, die wasserdicht ist und eine hohe Reißfestigkeit und Flexibilität aufweist, mit einer einzigen Tragschicht (1) aus einem reißfesten und flexiblen Trägermaterial und mit einer von einer Seite aus oder von beiden Seiten aus auf die Tragschicht (1) aufgebrachten Beschichtung (2), die als wässrige Dispersion auf die Tragschicht (1) aufgebracht und darauf eingetrocknet worden ist, wobei die Beschichtung (2) zum einen mit mindestens einem chemischen Flammschutzmittel ausgerüstet ist und zum anderen eine erhebliche Menge an nicht brennbaren, festen anorganischen Füllstoffen, insbesondere nicht brennbaren anorganischen Fasern, aufweist.
2. Abdichtfolie nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß das die Tragschicht (1) bildende Trägermaterial als solches nicht brennbar ist oder schwer entflammbar ausgerüstet ist.
3. Abdichtfolie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das die Tragschicht (1) bildende Trägermaterial ist entweder ein für Wasserdampf diffusionsoffenes Material, insbesondere ein Vlies, ein Gewebe, ein Gewirke oder ein Gelege, insbesondere aus Kunstfasern oder Glasfasern, oder ein für Wasserdampf diffusionsdichtes oder diffusionshemmendes Material, insbesondere eine Kunststoffolie oder eine Metallfolie.
4. Abdichtfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung (2) im aufbringbaren, nassen Zustand einen Gehalt an festen anorganischen Füllstoffen von ca. 30% bis ca. 80%, insbesondere von ca. 60% bis ca. 80%, aufweist.
5. Abdichtfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als anorganische Fasern in der Beschichtung (2) Glasfasern vorgesehen sind.
6. Abdichtfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung (2) eine Dicke zwischen ca. 0,2 mm und ca. 1,5 mm nach dem Eintrocknen aufweist.
7. Abdichtfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung (2) als chemisch wirksame Bestandteile mindestens einen in Wasser dispergierbaren Kunststoff sowie das Flammenschutzmittel aufweist.
8. Abdichtfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung (2) auf ihrer Außenseite mit einer Auflage aus einem nicht brennbaren oder aus einem schwer entflammbar ausgerüsteten Vlies, Gewebe, Gewirke oder Gelege, insbesondere aus entsprechend ausgerüsteten Kunstfasern oder Glasfasern, versehen ist.
9. Abdichtfolie für den Bautenschutz, die wasserdicht ist und eine hohe Reißfestigkeit und Flexibilität aufweist, mit mindestens einer Tragschicht (1) aus einem reißfesten und flexiblen Trägermaterial, nämlich einem für Wasserdampf diffusionsoffenen Vlies, Gewebe, Gewirke oder Gelege auf der Basis von Glasfasern und/oder Acrylfasern, und mit einer folienartigen Beschichtung (2), die mit der Tragschicht (1) untrennbar verbunden ist, wobei das die Tragschicht (1) bildende Trägermaterial als solches schwer entflammbar ausgerüstet ist und wobei die folienartige Beschichtung (2) aufweist a) 10 bis 80 Gew.%, vorzugsweise etwa 50 Gew.%, eines weichgemachten, bitumenverträglichen PVC, b) 1 bis 30 Gew.%, vorzugsweise etwa 10 Gew.% eines Nitrilkautschuks oder eines Acrylkautschuks, c) 1 bis 10 Gew.%, vorzugsweise etwa 3 Gew.% bis etwa 6 Gew.%, eines Flammschutzmittels, d) 20 Gew.% bis 50 Gew.%, vorzugsweise etwa 30 Gew.% bis etwa 40 Gew.%, eines Weichmachers auf der Basis von Polyaddipat, sowie geringe Anteile von Stabilisatoren, Füllstoffen, Verarbeitungshilfen und/oder Farbstoffen.
10. Abdichtfolie nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil in d) beträgt: d) 20 Gew.% bis 50 Gew.%, vorzugsweise etwa 30 Gew.% bis etwa 40 Gew.% eines Weichmachersystems auf der Basis eines chlorierten Polyethylens.
11. Abdichtfolie nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Flammschutzmittel ein Antimontrioxid und/oder ein Aluminiumhydroxid und/oder ein Magnesiumhydroxid und/oder bromierte Phenole aufweist.
12. Abdichtfolie nach einem der Ansprüche 9 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, daß die folienartige Beschichtung (2) auf beiden Seiten mit jeweils einer Tragschicht (1) gemäß Anspruch 1 untrennbar verbunden ist.
Description:
Abdichtfolie für den Bautenschutz

Die Erfindung betrifft eine Abdichtfolie für den Bautenschutz, die wasserdicht ist und eine hohe Reißfestigkeit und Flexibilität aufweist.

Abdichtfolien für den Bautenschutz sind seit langem in vielen verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Eine Abdichtfolie für den Bautenschutz, die als Fassadenfolie Verwendung findet (DE 200 23 324 U1), aber auch im Dachbereich eingesetzt wird, weist einen wasser- und luftdichten thermoplastischen Kunststoff oder ein Verbundmaterial aus Kunststoff und Aluminiumfolie als Mittellage auf. Darauf aufgebracht sind beidseitig überputzbare Außenlagen aus Vlies, Gewebe, Gewirke, etc. Diese sind gleichzeitig die Trägermaterialien (Substrate), die die Reißfestigkeit und die gewünschten Dehnungseigenschaften bestimmen.

Aus diesem Stand der Technik ist der Einsatzbereich bei Fassadenfolien bekannt. Insbesondere werden die unterschiedlichen Anforderungen an die Durchlässigkeit für Wasserdampf für verschiedene Anbausituationen der Fassadenfolie oder als Dampfsperrfolie im Dachbereich erläutert.

Eine Fassadenfolie bedarf einer besonders hohen Reißfestigkeit und Flexibilität, weil sie häufig mit engen Bogenradien verlegt werden muß. Dazu hat sie bevorzugt eine Dicke von weniger als 1 mm. Das Flächengewicht der Tragschicht(en) liegt zwischen 20 g/m 2 und 300 g/m 2 , das Flächengewicht der Beschichtung aus Kunststoff liegt bei 20 g/m 2 bis 250 g/m 2 , bevorzugt bei ca. 80 g/m 2 bis 130 g/m 2 . Das Gesamt-Flächengewicht liegt bevorzugt bei ca. 300 g/m 2 . Ist sie überputzbar, wie in der DE 200 20 324 U1 beschrieben, so muß sie auch das Putzgewicht tragen und den Putz haftend halten können. Ü- berdies muß eine Abdichtfolie als Fassadenfolie auch auf dem Mauerwerk und/oder auf Fensterleibungen verklebt werden können.

Bei der bekannten, zuvor erläuterten Abdichtfolie für den Bautenschutz, von der die Erfindung ausgeht, wird dem Aspekt des Brandschutzes keine ausdrückliche Beachtung geschenkt. Selbstverständlich ist für alle Abdichtfolien für den Bautenschutz jedoch

stets auch der Brandschutz im Auge zu behalten. Dafür gilt u.a. die Norm DIN 4102, die sich mit dem "Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen" befaßt. Die Baustoffklassen A betreffen nicht brennbare Baustoffe, während die Baustoffklassen B im Grundsatz brennbare Baustoff betreffen, die jedoch unterschiedlich weitreichend mit Flammschutzmittel ausgerüstet sind. Im einzelnen darf insbesondere auf die DIN 4102-1 , 4102-2 und 4102-4 verwiesen werden.

Im Bereich der Abdichtfolien für den Bautenschutz, insbesondere für den Einsatz als Fassadenfolie, gibt es derzeit nur Produkte der Baustoffklasse B2 "normal entflammbar". Erhöht man in solchen Abdichtfolien den Anteil chemischer Flammschutzmittel, so verliert die Abdichtfolie einen Teil ihrer Flexibilität, sie wird steifer, die Beschichtung ist spröder. Bei dünnen, sehr flexiblen Folien benötigt man zusätzliche Weichmacher. Diese beeinträchtigen die Flammschutzwirkung.

Eine weitere bekannte Abdichtfolie für den Bautenschutz, die wasserdicht ist und eine hohe Reißfestigkeit und Flexibilität aufweist (DE 196 09 311 A1), berücksichtigt ausdrücklich auch Aspekte des Brandschutzes. Sie erreicht die Baustoffklasse B2 der DIN 4102 mit einem gewebten, gewirkten oder vliesartigen textilen Trägermaterial als Tragschicht und einer einseitig oder beidseitig aufgetragenen Beschichtung, die als wässrige Dispersion mit einer Viskosität von bis

zu 3.000 mPas auf die Tragschicht mit mechanischen Auftragsmethoden aufgetragen und darauf eingetrocknet worden ist. Die als wässrige Dispersion vorliegende Beschichtung enthält einen Anteil von bis zu 30 Gew.-% eines Flammschutzmittels. Basis dieser Dispersion ist ein passend eingestelltes Polyurethan mit bis zu 60 Gew.-%. Geeignete chemische Flammschutzmittel werden in der DE 196 09 311 A1 angegeben. Alle übrigen Komponenten werden im Detail und mit Beispielen beschrieben. Für das die Tragschicht bildende Trägermaterial werden insbesondere Polyethylen-, Polypropylen-, Polyester- und Glasfasern angegeben, die besonders bevorzugt in Vliesen mit einem Flächengewicht von 50 bis 300 g/m 2 verarbeitet werden sollen. Im einzelnen darf insgesamt auf den Offenbarungsgehalt der DE 196 09 311 A1 hingewiesen werden, der

durch Bezugnahme in den Offenbarungsgehalt der vorliegenden Patentanmeldung mit einbezogen wird.

Bei der zuvor beschriebenen, bekannten Abdichtfolie für den Bautenschutz wird über eine eigene schwer entflammbare Ausrüstung des Trägermaterials selbst nichts gesagt. Es ist dort erst die Beschichtung, die zu der insgesamt gegebenen Schwerentflammbarkeit führt, die es ermöglicht, daß diese Abdichtfolie am Ende in Baustoffklasse B2 nach DIN 4102 fällt und eine sehr hohe Wasserdichtigkeit mit einer sehr hohen Wasserdampfdurchlässigkeit verbindet.

Bei der zuvor beschriebenen, bekannten Abdichtfolie für den Bautenschutz wird den Besonderheiten nicht Rechnung getragen, die für Fassadenfolien von Bedeutung sind. Insbesondere sind dies Überputzbarkeit der Abdichtfolie und Verklebbarkeit auf Mauerwerk und Fensterleibungen.

Der Erfindung liegt nun das Problem zugrunde, eine Abdichtfolie anzugeben, die eine möglichst hohe Feuerwiderstandsklasse erreicht, insbesondere die die Baustoffklasse B1 "schwer entflammbar" oder eine noch höhere Stufe des Brandschutzes erreicht und gleichwohl auch als Fassadenfolie einsetzbar ist.

Die zuvor aufgezeigte Problematik ist zunächst gelöst bei einer Abdichtfolie für den Bautenschutz mit den Merkmalen von Anspruch 1.

Wie bei der zuvor erläuterten Abdichtfolie, bei der Aspekte des Brandschutzes berücksichtigt worden sind, bildet auch bei der erfindungsgemäßen Abdichtfolie für den Bautenschutz die Beschichtung, die als wäßrige Dispersion auf die Tragschicht aufgebracht und darauf eingetrocknet worden ist, die Außenfläche der Abdichtfolie. Im Gegensatz zu der Beschichtung der bekannten Abdichtfolien weist die in der erfindungsgemäßen Abdichtfolie verwendete Beschichtung jedoch eine erhebliche Menge an nicht brennbaren, festen anorganischen Füllstoffen, insbesondere an nicht brennbaren anorganischen

Fasern auf. Insbesondere kommen auch hier Glasfasern in Frage. Es handelt sich um eine hochelastische, sehr flexible Beschichtung, die auch in größerer Schichtdicke nicht reißt und die Abdichtfolie in ihrer Flexibilität nur geringfügig beeinträchtigt. Durch die nicht brennbaren, festen anorganischen Füllstoffe ergibt sich ein wesentlich erhöhter Feuerwiderstand, so daß eine hohe Feuerwiderstandsklasse von z. B. F 60 bis F 90 erreicht wird. Insgesamt wird ohne weiteres für die Abdichtfolie Baustoffklasse B1 "schwer entflammbar" erreicht. Evtl. wird sogar eine darüberliegende Baustoffklasse des Brandschutzes erreicht.

Die Feuerwiderstandsklasse, die erfindungsgemäß erreicht wird, bestimmt sich nach DIN 4102-2 auch dahingehend, daß eine Feuerweiterleitung über den betroffenen Baustoff für die vorgegebene Zeit unterbunden ist. In dieser Hinsicht kann ein geringes Aufschäumen des Beschichtungsstoffes unter Hitzeeinwirkung hilfreich sein.

Sehr vorteilhaft für die erfindungsgemäße Abdichtfolie schaffen die nicht brennbaren, festen anorganischen Füllstoffe eine vergleichsweise rauhe Oberfläche der Beschichtung. Diese wiederum macht es möglich, daß diese Abdichtfolie wie eine klassische Fassadenfolie überputzt und auch auf dem Mauerwerk und/oder auf Fensterleibungen verklebt werden kann. Putz und Klebemittel finden auf der rauhen Oberfläche hinreichend Halt. Unter Putz im Sinne der vorliegenden Patentanmeldung kann man hydraulisch abbindende Mörtelsysteme auf der Basis Zement und/oder Kalkzement, aber auch Gips oder Anhydritmörtel etc. verstehen, wie sie bei Innen- und Außenputzen, Ansetzbindern etc. üblich sind.

Versuche haben gezeigt, daß eine erfindungsgemäß ausgerüstete Abdichtfolie weit ü- ber 30 Minuten einer offenen Flamme eines Bunsenbrenners Stand hält ohne zu entflammen. Aufgrund des Wasseranteils, der sich auch in der eingetrockneten Beschichtung noch befindet, ergab sich ein Aufschäumen an der Oberfläche der Beschichtung, was eine zusätzliche Wärmedämmwirkung der Beschichtung hervorruft, so daß die im Grundsatz entflammbare Tragschicht aus Kunstfaservlies zusätzlich geschützt wurde.

Bei der erfindungsgemäß verwirklichten Abdichtfolie für den Bautenschutz empfiehlt es sich darüber hinaus, daß das die Tragschicht bildende Trägermaterial als solches nicht brennbar ist oder selbst schwer entflammbar ausgerüstet ist. Im einzelnen kann man vorsehen, daß das die Tragschicht bildende Trägermaterial entweder ein für Wasserdampf diffusionsoffenes Material, insbesondere ein Vlies, ein Gewebe, ein Gewirke o- der ein Gelege, insbesondere aus Kunstfasern oder Glasfasern, oder ein für Wasserdampf diffusionsdichtes oder diffusionshemmendes Material, insbesondere eine Kunststoffolie oder eine Metallfolie, ist. Eine Metallfolie, beispielsweise eine Aluminiumfolie, entspricht selbst bereits der Baustoffklasse A. Die anderen Materialien werden durch ein übliches chemisches Flammschutzmittel, das ihre Flexibilität nicht übermäßig stark beeinträchtigt, in Richtung eigenständiger Schwerentflammbarkeit beeinflußt, so daß insgesamt die Abdichtfolie unter Einschluß dieser besonderen Tragschichten eine hohe Baustoffklasse des Brandschutzes gemäß DIN 4102-1 erreicht.

Besonders bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Abdichtfolie sind hinsichtlich der Beschichtung in den weiteren Unteransprüchen beschrieben.

Die weiter oben aufgezeigte Problematik ist ferner gelöst bei einer Abdichtfolie für den Bautenschutz mit den Merkmalen von Anspruch 9.

Bei dieser Abdichtfolie für den Bautenschutz, die als Fassadenfolie ebenfalls bestimmt und geeignet ist, ergibt sich die gewünschte Flexibilität und die Handhabbarkeit unter Baustellenbedingungen mit einem Aufbau, der dem Aufbau der Abdichtfolie des Ausgangspunkts für die Lehre (DE 200 23 324 U1) gleicht. Anders als bei der zuvor erläuterten Variante der erfindungsgemäßen Abdichtfolie, bei der bei beidseitiger Beschichtung die Tragschicht beidseits von der Beschichtung bedeckt ist, ist bei dieser zweiten Variante der Abdichtfolie die Tragschicht außenliegend angeordnet. Sie bringt also von Hause aus bereits die notwendige Überputzbarkeit und Haftung für Putz und Klebstoffe mit, die bereits beim Ausgangspunkt für die Lehre der vorliegenden Erfindung gegeben ist.

Hier wird die Baustoffklasse B1 "schwer entflammbar" oder sogar eine noch höher liegende Baustoffklasse des Brandschutzes dadurch erreicht, daß eine bestimmte Zusammensetzung der hier als eigenständige Folie auftretenden Beschichtung gewählt wird. Diese Zusammensetzung wird im Anspruch 9 angegeben. Hinzu kommt aber, daß, anders als bei dem den Ausgangspunkt bildenden Stand der Technik, auch das die Tragschicht bildende Vlies, Gewebe, Gewirke oder Gelege auf der Basis von Glasfasern und/oder Acrylfasern selbst bereits schwer entflammbar ausgerüstet ist.

Es ist erfindungsgemäß erkannt worden, daß das außenliegende Vlies, Gewebe, Gewirke oder Gelege selbst dann, wenn es aus Glasfasern und/oder Acrylfasern ausgebildet ist, auf der Oberfläche der folienartigen Beschichtung auf PVC-Basis Hitzenester bildet. Das Vlies, Gewebe, Gewirke oder Gelege wirkt, wenn es selbst bereichsweise entflammt, als Brandbeschleuniger für die folienartige Beschichtung auf PVC-Basis. Diese Funktion nimmt man erfindungsgemäß dem Vlies, Gewebe, Gewirke oder Gelege durch die auch dort bereits von Hause aus durchgeführte Ausrüstung mit einem Flammschutzmittel, so daß dieses Vlies, Gewebe, Gewirke oder Gelege für sich bereits die Baustoffklasse B1 "schwer entflammbar" erfüllt.

Erfindungsgemäß ist erkannt worden, daß damit auch bei einer dünnen folienartigen Beschichtung mit relativ wenig Flammschutzmittel insgesamt ein Entflammen der Abdichtfolie hinreichend lange verzögert werden kann, so daß die Baustoffklasse B1 oder sogar eine noch höhere Baustoffklasse nach DIN 4102-1 bzw. höherer Feuerwiderstand erreicht wird.

Bevorzugte Ausgestaltungen dieser Abdichtfolie sind Gegenstand der weiteren Unteransprüche.

In einer Modifikation der erfindungsgemäßen Abdichtfolie wird der Anteil an Weichmacher auf der Basis von Polyaddipat verringert und statt dessen ein chloriertes Polyethy- len hinzugefügt. Dieses Polyethylen ist so modifiziert, daß es neben der weichmachenden Wirkung für das PVC auch noch eine brandhemmende Wirkung hat.

Hinsichtlich des Flammschutzmittels gibt Anspruch 11 eine Reihe von Hinweisen. Im übrigen wird hierzu auch auf die DE 196 09 311 A1 hingewiesen.

Schließlich empfiehlt es sich, die erfindungsgemäße Abdichtfolie in dieser Variante in der klassischen Weise, also mit beidseits aufkaschierten Tragschichten aus Vlies, Gewebe, Gewirke oder Gelege auf der Basis von Glasfasern und/oder Acrylfasem zu realisieren.

Im folgenden wird die Erfindung einer anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert.

In der Zeichnung zeigt

Fig. 1 in einem Schnitt, stark schematisiert, die Maße der Verdeutlichung halber nicht maßstäblich wiedergegeben, ein Ausführungsbeispiel einer Abdichtfolie für den Bautenschutz gemäß der ersten Variante der Erfindung,

Fig. 2 in einem Schnitt, stark schematisiert, die Maße der Verdeutlichung halber nicht maßstäblich wiedergegeben, ein Ausführungsbeispiel einer Abdichtfolie für den Bautenschutz gemäß der zweiten Variante der Erfindung.

Fig. 1 zeigt eine Abdichtfolie für den Bautenschutz, die wasserdicht ist und eine hohe Reißfestigkeit und Flexibilität aufweist. Dargestellt ist eine Tragschicht 1 aus einem reißfesten und flexiblen Trägermaterial. Diese Tragschicht 1 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel von beiden Seiten aus mit einer Beschichtung 2 versehen. Diese weist mindestens ein chemisches Flammschutzmittel auf und ist als wässrige Dispersion auf die Tragschicht 1 aufgebracht und darauf zu dem in Fig. 1 dargestellten Zustand eingetrocknet worden. Fig. 1 deutet an, daß die Beschichtung 2 eine erhebliche Menge an nicht brennbaren, festen anorganischen Füllstoffen, insbesondere nicht brennbaren anorganischen Fasern aufweist.

Im dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß das die Tragschicht 1 bildende Trägermaterial als solches nicht brennbar oder schwer entflammbar ausgerüstet ist. Im dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das die Tragschicht 1 bildende Trägermaterial ein für Wasserdampf diffusionsoffenes Material, nämlich ein Vlies, insbesondere aus Glasfasern. Im einzelnen werden viele Varianten für dieses Trägermaterial in der DE 196 09 311 A und der DE 200 23 324 U1 beschrieben, auf die hier nochmals als Offenbarungsquelle ausdrücklich hingewiesen werden darf. Das ist das für Fassadenfolien bevorzugte Material.

Als Alternative kommt auch ein für Wasserdampf diffusionsdichtes oder diffusionshem- mendes Material, insbesondere in Form einer Kunststoffolie oder einer Metallfolie, beispielsweise einer Aluminiumfolie, oder auch einer Verbundfolie in Frage.

Im dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß die Be- schichtung 2 im aufbringbaren, nassen Zustand einen Gehalt an festen anorganischen Füllstoffen von ca. 60% bis ca. 80% aufweist. Je nach Anwendungsfall wird man den Gehalt an festen anorganischen Füllstoffen jedoch in weiteren Grenzen variieren können, etwa von ca. 30 % bis ca. 80 %.

Insbesondere sind in erster Linie anorganische Fasern, nämlich Glasfasern als Füllstoffe vorgesehen, hinzu kommen sonstige feste Füllstoffe in Pulverform und auch anorganische, nicht brennbare Pigmente. Der hohe Anteil von festen anorganischen Füllstoffen gewährleistet eine hohe Elastizität trotz vergleichsweise großer Dicke der Beschichtung und damit im Ergebnis auch eine vorzügliche Brandschutzwirkung der Beschichtung 2. Außerdem ergibt sich eine rauhe Oberfläche mit guter Haftwirkung für Putz und Klebstoffe. Für die Erläuterung des Begriffs "Putz" wird auf die entsprechenden Ausführungen in der Beschreibungseinleitung verwiesen.

Es kann sich ergeben, daß die Oberfläche der Beschichtung 2 trotz des Gehalts an festen anorganischen Füllstoffen, insbesondere anorganischen Fasern, nicht rauh genug ist, um eine bestimmte Anwendung mit Überputzen zu ermöglichen. Man kann dann

auch vorsehen, daß die Beschichtung 2 auf ihrer Außenseite ihrerseits mit einer Auflage aus einem nicht brennbaren oder schwer entflammbar ausgerüsteten Vlies, Gewebe, Gewirke oder Gelege, insbesondere aus entsprechend ausgerüsteten Kunstfasern oder Glasfasern, versehen ist. Ein so mit der Beschichtung außenseitig wiederum innig verbundenes Material schafft jedenfalls die notwendige Haftwirkung für Putz und Klebstoffe. Der damit verbundene zusätzliche Aufwand wird zweckmäßigerweise nur dann getrieben, wenn die vorgesehene Anwendung dies auch erfordert. Dabei stehen Gehalt und Art der festen anorganischen Füllstoffe in einer bestimmten Beziehung zu der O- berflächengestalt der Beschichtung 2 und damit auch zu der evtl. gegebenen Notwendigkeit, noch eine zusätzliche Auflage außen einzusetzen.

Im dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß die Beschichtung 2 eine Dicke zwischen ca. 0,2 mm und ca. 1 ,5 mm nach dem Eintrocknen aufweist. Mit diesen Maßangaben ist die Dicke der Beschichtung 2 auf jeweils einer Seite der Tragschicht 1 gemeint. Bei, wie dargestellt, beidseitiger Beschichtung liegt man also zwischen ca. 0,4 mm und ca. 3,0 mm für die Gesamtdicke der Abdichtfolie.

Im dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel einer Abdichtfolie wird als Beschichtung ein seit über 20 Jahren für den Brandschutz von Kabelbündeln handelsübliches Produkt verwendet, das heute von der Firma Cognis Deutschland GmbH & Co. KG (www.cognis.com) unter der Bezeichnung KBS Coating vertrieben wird. Es handelt sich hierbei um einen dispersionsgebundenen Anstrich, der anorganische, nicht brennbare Füllstoffe, insbesondere nicht brennbare Fasern, sowie im zähflüssigen Anteil des Anstrichs eine Reihe flammhemmender Zusätze enthält. Die Viskosität des Materials für die Verarbeitung liegt bei ca. 40.000 mPas, die Dichte beträgt ca. 1 ,43 g/m 2 , der Feststoffgehalt liegt bei ca. 70%. Die Konsistenz des handelsüblichen Produkts wird für den Einsatz bei Abdichtfolien gemäß der Erfindung natürlich angepaßt werden können.

Insgesamt erreicht die erfindungsgemäße Abdichtfolie ohne weiteres die Baustoffklasse B1. Bei entsprechender Einstellung, insbesondere bei beidseitiger Beschichtung, können auch darüber liegende Werte für den Brandschutz erreicht werden.

Fig. 2 zeigt eine Abdichtfolie für den Bautenschutz gemäß der zweiten Variante der Erfindung. Hier sind zwei außenliegende Tragschichten 1 aus einem reißfesten und flexiblen Trägermaterial vorgesehen. Bei dem Trägermaterial handelt es sich jeweils um ein für Wasserdampf diffusionsoffenes Vlies, Gewebe, Gewirke oder Gelege auf der Basis von Glasfasern und/oder Acrylfasem. Ist nur eine Tragschicht 1 vorgesehen, so befindet sich daran untrennbar verbunden einseitig eine folienartige Beschichtung 2, sind zwei Tragschichten 1 vorgesehen, so befindet sich diese folienartige Beschichtung 2 zwischen den beiden Tragschichten 1, mit beiden untrennbar verbunden.

Erfindungsgemäß ist zunächst das die jeweilige Tragschicht 1 bildende Trägermaterial als solches bereits schwer entflammbar ausgerüstet. Zur Ausrüstung eines solchen Vlies, Gewebes, Gewirkes oder Geleges auf der Basis von Glasfasern und/oder Acrylfasem zur Erreichung der Schwerentflammbarkeit der Baustoffklasse B1 kann man vorsehen, daß eine Tränkung mit Borsalzen oder, besser noch, eine Beimischung von Carbonfasern erfolgt.

Im übrigen ist vorgesehen, daß die folienartige Beschichtung 2, die im vorliegenden Fall eine eigenständig extrudierte Folie sein wird, folgende Bestandteile aufweist:

a) 10 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise etwa 50 Gew.-%, eines weichgemachten, bitumenverträglichen PVC, b) 1 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise etwa 10 Gew.-% eines Nitrilkautschuks oder eines Acrylkautschuks, c) 1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise etwa 3 Gew.-% bis etwa 6 Gew.-%, eines Flammschutzmittels, d) 20 Gew.-% bis 50 Gew.-%, vorzugsweise etwa 30 Gew.-% bis etwa 40 Gew.-%, eines Weichmachers auf der Basis von Polyaddipat.

Hinzukommen übliche Zusatzmittel wie Stabilisatoren, Füllstoffe, Verarbeitungshilfen und Farbstoffe.

Nach einer Variante der hier beschriebenen Abdichtfolie kann man auch vorsehen, daß der Anteil des Polyaddipats teilweise bzw. auch komplett durch chloriertes PE (PE-C) ersetzt werden kann. Damit erreicht man einen optimalen Ausgleich zwischen den verschiedenen Zielen, nämlich Flexibilität, Reißfestigkeit, Zähigkeit und Entflammbarkeit. Außerdem ist eine solche Abdichtfolie langjährig standfest, verändert also ihre Charakteristika über viele Jahre nicht.

Als Flammschutzmittel kommen beispielsweise in Frage ein Antimontrioxid und/oder ein Aluminiumhydroxid und/oder ein Magnesiumhydroxid und/oder bromierte Phenole. Im übrigen kann hier auch auf die DE 196 09 311 A1 hingewiesen werden, wo eine Vielzahl von möglichen Flammschutzmitteln angegeben sind.

Im Grundsatz empfiehlt es sich, daß die erfindungsgemäße Abdichtfolie so aufgebaut ist wie die Abdichtfolie, die den Ausgangspunkt für die Lehre der vorliegenden Erfindung bildet (DE 200 23 324 U1), nämlich mit entsprechenden Tragschichten 1 auf beiden Seiten der folienartigen Beschichtung 2.

Bei der Produktion einer Abdichtfolie dieses Ausführungsbeispiels werden die Tragschicht 1 bzw. die Tragschichten 1 im laufenden Produktionsprozeß, so lange der Kunststoff der folienartigen Beschichtung 2 noch plastisch ist, also bei Temperaturen zwischen 130 und 200 0 C, untrennbar mit der folienartigen Beschichtung 2 verbunden. Die von dem Vlies, Gewebe, Gewirke oder Gelege auf der Außenseite der Abdichtfolie geschaffene Oberflächenrauhigkeit bietet die bekannte gute Grundlage für ein Überputzen und ein Verkleben an Mauerwerk und Fensterleibungen.

Aufgrund der Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Abdichtfolie läßt sich auch mit dieser Variante die Baustoffklasse B1 der DIN 4102 "schwer entflammbar" oder sogar eine noch höhere Klasse erreichen.