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Patent Searching and Data


Title:
SEALING PROFILE FOR EMBEDDING INTO A MOULDING OF CURABLE MATERIAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/215715
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a sealing profil for embedding into a moulding of curable material, in particular a concrete or plastic moulding, and to a sealing arrangement comprising such a sealing profile. The object of the present invention is to provide a sealing profile for embedding into a moulding of curable material that can be anchored into the moulding in particular such that displacements of the seal in its seat occur to a significantly lesser extent, if at all, when installing or assembling the mouldings. The object is achieved by a sealing profile (1) with a profile region (2) having a profile region surface (4) which is directed towards the moulding (3) after embedding the sealing profile (1), wherein the profile region (2) has, at least in a subregion (6), fibres (5) which are fixedly connected to the sealing profile (1) and extend beyond the profile region surface (4).

Inventors:
KLUG MATTHIAS (DE)
STENDER MATTHIAS (DE)
Application Number:
PCT/DE2017/200051
Publication Date:
December 21, 2017
Filing Date:
June 12, 2017
Export Citation:
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Assignee:
DÄTWYLER SEALING TECH DEUTSCHLAND GMBH (DE)
International Classes:
E21D11/08; E21D11/38; F16J15/06; F16L21/02
Foreign References:
EP0896173A21999-02-10
DE3142177A11983-05-11
DE102012105398A12013-12-24
DE20121210U12003-03-13
DE4218710C11993-11-18
DE102007032236A12009-01-15
DE19841047C12000-01-13
DE2833345A11980-02-14
Attorney, Agent or Firm:
STÜVEN, Ralf et al. (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Dichtungsprofil zur Einbettung in ein Formteil aus aushärtbarem Material, insbesondere ein Beton- oder Kunststoffformteil, wobei das Dichtungsprofil (1) einen Profilbereich (2) mit einer Profilbereichoberfläche (4) aufweist, die nach Einbettung des Dichtungsprofils (1) zum Formteil (3) weist, und wobei das Dichtungsprofil (1) mindestens in einem Teilbereich (6) des Profilbereichs (2) fest mit dem Dichtungsprofil (1) verbundene, sich über die

Profilbereichoberfläche (4) hinaus erstreckende Fasern (5) aufweist.

2. Dichtungsprofil nach Anspruch 1, wobei die Fasern (5) indirekt mittels einer Klebschicht (7) auf der Profilbereichoberfläche (4) des Profilbereichs (2) oder direkt durch Einbettung in den Profilbereich (2) mit dem Dichtungsprofil (1) fest verbunden sind.

3. Dichtungsprofil nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Dichtungsprofil (1) in dem

Profilbereich (2) mindestens einen Verankerungsfuß (16) zur Verankerung des Dichtungsprofils (1) in dem Formteil (3) aufweist.

4. Dichtungsprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Dichtungsprofil (1) in dem Profilbereich (2) zwei oder mehr voneinander beabstandete Verankerungsfüße (16) und ein oder mehrere Teilbereiche (6) mit Fasern (5) zwischen jeweils zwei benachbarten Verankerungsfüßen (16) aufweist.

5. Dichtungsprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Dichtungsprofil (1) aus einem elastomeren Material, vorzugsweise aus EPDM, SBR, CR oder NBR, bevorzugt NBR, besteht, und wobei das elastomere Material vorzugsweise eine Shorehärte von 60-80° aufweist.

6. Dichtungsprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Fasern Metall-, Glas-, Baumwoll- oder Kunststofffasern sind, vorzugsweise Polyamid-, Polyester-, oder Aramidfasern.

7. Dichtungsprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere für

Tunneltübbinge, wobei der Profilbereich (2) eine Profilbasis (8) mit einer nach Einbettung des Dichtungsprofils (1) zum Formteil (3) weisenden Profilbasisoberfläche (41) und mindestens eine Profilfianke (10) mit einem basisseitigen Flankenteil (11) mit einer nach Einbettung des Dichtungsprofils (1) zum Formteil (3) weisenden Flankenteiloberfiäche (42) umfasst, und wobei die Profilbasis (8) mindestens in einem Teilbereich (6) fest mit ihr verbundene, sich über die Profilbasisoberfläche (41) hinaus erstreckende Fasern (5) aufweist und/oder der basisseitige Flankenteil (11) mindestens in einem Teilbereich (6) fest mit dem basisseitigen Flankenteil (11) verbundene, sich über die Flankenteiloberfläche (42) hinaus erstreckende Fasern (5) aufweist.

8. Dichtanordnung, umfassend ein Formteil (3) aus aushärtbarem Material und ein darin eingebettetes Dichtungsprofil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Fasern (5) einerseits fest mit dem Dichtungsprofil (1) und andererseits fest mit dem Formteil (3) verbunden sind.

9. Dichtanordnung nach Anspruch 8, wobei das Formteil (3) ein Beton- oder

Kunststoffformteil, bevorzugt ein Betontübbing für den Tunnelbau, ein Betonring für

Schachtbauten, ein Betonrohr für den Kanal- oder Rohrleitungsbau oder ein Kunststoffrohr, bevorzugt ein GFK-Rohr, ist.

Description:
DICHTUNGSPROFIL ZUR EINBETTUNG IN EIN FORMTEIL AUS AUSHÄRTBAREM MATERIAL

Die Erfindung betrifft ein Dichtungsprofil zur Einbettung in ein Formteil aus aushärtbarem Material, insbesondere ein Beton- oder Kunststoffformteil, und eine ein solches Dichtungsprofil umfassende Dichtanordnung.

Schacht- und Tunnelbauten sind regelmäßig aus einzelnen monolithischen Fertigbauteilen (Tübbingen) zusammengesetzt, zwischen denen Kontaktfugen vorhanden sind, die mit geeigneten Dichtungen abgedichtet werden, um beispielsweise ein Eindringen von

umgebendem Medium (z.B. Wasser) zu verhindern. Die Herstellung solcher Tübbinge erfolgt in der Regel mit Hilfe von Schalungsformen, wie sie beispielsweise aus DE 4218710 Cl, DE 10 2007 032 236 AI oder DE 19841047 Cl bekannt sind. Dabei wird ein aushärtbares Material, z.B. Beton, in die Schalungsform gegossen, die nach dem Aushärten des Materials geöffnet und entfernt wird. Dichtungen zur Abdichtung der Kontaktfugen können nach dem Aushärten eines Formteils in dafür vorgesehenen umlaufenden Nuten in den Stoßseiten der Fertigbauteile angeordnet werden. Ein Beispiel für eine solche Dichtung ist in DE 2833345 AI beschrieben. Häufig werden die Dichtungen, die zur Abdichtung der Fugen erforderlich sind, die später beim Zusammensetzen der Fertigbauteile zu einem Schacht oder Tunnel entstehen, jedoch bereits beim Gießen in die Fertigbauteile integriert, indem sie mit eingegossen und verankert werden.

Zur Einbettung in Fertigbauteile vorgesehene Dichtungen sind in der Regel mit so genannten Verankerungsfüßen versehen, die beim Gießen eines Fertigbauteils von dem aushärtbaren Material umschlossen werden und dazu dienen sollen, die Dichtung zuverlässig im

ausgehärteten Fertigbauteil zu halten. Es kommt jedoch trotzdem beim Einbau der

Fertigbauteile, z.B. Tübbinge, immer wieder zu Verschiebungen der Dichtung in dem

Fertigbauteil. Insbesondere bei rahmenartig ausgestalteten Dichtungen, wie sie häufig im Tunnelbau bei Tunneltübbingen eingesetzt werden, kann es dadurch beispielsweise zur

Deformation der Dichtung im Bereich der Rahmenecken kommen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Dichtungsprofil zur Einbettung in ein Formteil aus aushärtbarem Material bereitzustellen, das die Nachteile bekannter Dichtungsprofile nicht aufweist, insbesondere so in dem Formteil verankert werden kann, dass es beim Ein- oder Zusammenbau der Fertigteile, nicht oder in deutlich geringerem Ausmaß zu Verschiebungen der Dichtung in ihrem Sitz kommt. Gelöst wird die Aufgabe durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

In einem ersten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Dichtungsprofil zur Einbettung in ein Formteil aus aushärtbarem Material, insbesondere ein Beton- oder Kunststoffformteil, beispielsweise einen Betontübbing oder ein Kunststoffrohr, bereit, wobei das Dichtungsprofil einen Profilbereich mit einer Profilbereichoberfläche aufweist, die nach Einbettung des Dichtungsprofils zum Formteil weist, und wobei das Dichtungsprofil mindestens in einem Teilbereich des Profilbereichs fest mit dem Dichtungsprofil verbundene, sich über die

Profilbereichoberfläche hinaus erstreckende Fasern aufweist.

Es wurde gefunden, dass die in der Praxis beobachteten Verschiebungen von

Tübbingdichtungen weitgehend verhindert werden können, wenn das Dichtungsprofil in dem Formteil zumindest zusätzlich mit Fasern verankert wird, die fest mit einem Bereich des Dichtungsprofils verbunden sind. Es wird angenommen, dass die in der Praxis beobachteten Verschiebungen von integrierten Dichtungen darauf zurückzuführen sind, dass die

Verankerungsfüße insbesondere bei strangförmigen Dichtungsprofilen in Längsrichtung des Profils kontinuierlich ausgebildet sind und einer Kraftwirkung in dieser Richtung nicht vollständig standhalten können, so dass es zu Verschiebungen und beispielsweise Stauchungen der Dichtung in ihrem Sitz kommen kann. Kerngedanke der vorliegenden Erfindung ist es daher, solche Verschiebungen zu verhindern und generell die Haftung der Dichtung mit dem

Formteil zu verbessern, indem fest mit einem Profilteil des Dichtungsprofils verbundene Fasern entweder anstelle oder zusätzlich zu mindestens einem Verankerungsfuß in das Formteil eingebettet werden. Unter einem„Tübbing" werden vorgefertigte Bauteile der Außenschale von Tunneln,

Schächten, Rohren etc. verstanden. Es kann sich beispielsweise um ringsegment- oder ringförmige Bauteile, z.B. aus Beton, handeln. Unter einem„aushärtbaren Material" wird hier ein zunächst fließ fähiges, später jedoch unter Normalbedingungen von selbst oder unter äußerem Einfluss, z.B. von Wärme, UV-Licht etc., aushärtendes Material verstanden. Es kann sich dabei beispielsweise um Beton, Kunstharz, Klebstoff und ähnliches handeln. Es kann sich beispielsweise auch um ein faserhaltiges

Kunstharz handeln, das zu einem faserverstärkten Kunststoff, beispielsweise GFK, aushärtet.

Unter einem„Dichtungsprofil" wird hier ein vorzugsweise strangförmiges und/oder ringförmiges Elastomerprofil mit Dichtungsfunktion verstanden, beispielsweise eine

Tübbingdichtung, Beton- oder Kunststoffrohrdichtung oder Schachtdichtung. Ein

„Elastomerprofü" ist ein Profil aus elastomerem Material. Beispiele für geeignete elastomere Materialien sind Naturkautschuk (NR), Styrol-Butadien- Kautschuk (SBR), Butylkautschuk (HR), Ethylen-Propylenkautschuk (EPDM), Butadien- Acrylnitrilkautschuk (NBR), hydrierter Acrylnitrilkautschuk (HNBR) Chloroprenkautschuk (CR), chlorsulfoniertes Polyethylen (CSM), Polyacrylatkautschuk (ACM), Polyurethankautschuk (PU), Silikonkautschuk (Q), Fluorsilikonkautschuk (MFQ) und Fluorkautschuk (FPM). Bevorzugt sind EPDM, SBR, CR oder NBR, besonders bevorzugt NBR, wobei das elastomere Material vorzugsweise eine Shorehärte von 60-80° aufweist. Auch Mischungen von Elastomeren, beispielsweise der oben genannten, sind möglich. Ein Dichtungsprofil kann auch bereichsweise aus unterschiedlichen Elastomermaterialien bestehen. Beispielsweise kann der Rückenteil eines Tübbingprofils, d.h. der Profilbereich, mit dem das Profil in eine Schalungsform eingesetzt ist, aus einem anderen, zum Beispiel härteren, Elastomermaterial bestehen als die Basis des Profils, oder umgekehrt. Profile, die Bereiche aus unterschiedlichen elastomeren Materialien aufweisen, können beispielsweise durch Koextrusion hergestellt sein.

Unter dem Begriff„integrierte Dichtung" wird hier ein Dichtungsprofil verstanden, das zur Einbettung in ein Formteil aus aushärtbarem Material vorgesehen und entsprechend ausgestaltet, z.B. mit mindestens einem Verankerungsfuß oder sonstigen Einrichtungen zur Einbettung des Dichtungsprofils in das aushärtbares Material ausgestattet ist.

Unter einem„Verankerungsfuß" wird hier ein Profilfortsatz verstanden, der in das spätere Formteil hineinragt und einen Formschluss zwischen Profil und Formteil bewirkt, so dass das Profil an bzw. in dem ausgehärteten Formteil so befestigt ist, dass es ohne Beschädigung des Formteils und/oder des Profils (z.B. durch Abreißen des Profilfortsatzes) nicht entfernt werden kann. Hierzu können die Profilfortsätze beispielsweise schwalbenschwanzartig oder allgemein mit einem zum Fortsatzende hin zunehmenden Querschnitt ausgestaltet sein. Ein

Verankerungsfuß kann alternativ oder zusätzlich auch mit Widerhaken, Hinterschneidungen und dergleichen versehen sein.

Unter dem Begriff„Profilbasis" wird hier der Teil des Dichtungsprofils verstanden, der nach dessen Verankerung dem Formteil zugewendet ist und an dem gegebenenfalls der mindestens eine Verankerungsfuß angeordnet ist. Der Begriff„Profilrücken" bezeichnet den der Profilbasis im Wesentlichen gegenüberliegenden Teil des Dichtungsprofils, der im fertigen Formteil die Dichtfläche bereitstellt, die beispielsweise im Falle von Tübbingen für den Tunnelbau am Profilrücken eines Dichtungsprofils in einem benachbarten Formteil anliegt. Der Begriff „Profilflanke" bezeichnet zwischen Profilbasis und Profilrücken liegende seitliche Bereiche des Dichtungsprofils. Der Begriff„rückenseitiger Flankenteü" bezeichnet jenen Teil einer

Profilflanke, der näher in Richtung Profilrücken liegt, während der Begriff„basisseitiger Flankenteü" jenen Teil einer Profilflanke bezeichnet, der näher in Richtung Profilbasis liegt.

Die Formulierung, wonach das Dichtungsprofil sich„über die Profilbereichoberfläche hinaus erstreckende Fasern aufweist", ist so zu verstehen, dass die Fasern mit einem Ende in einem Bereich des Dichtungsprofils, beispielsweise in der Profilbasis, oder in einer Klebschicht auf einer Profilbereichoberfläche verankert sind und mit dem anderen Ende über die

Profilbereichoberfläche in Richtung des künftigen Formteils hinausstehen bzw. sich von einem Bereich des Dichtungsprofils oder einer darauf aufgebrachten Klebschicht in Richtung des (künftigen) Formteils erstrecken. Die Fasern stehen bevorzugt im Wesentlichen senkrecht auf der Profilbereichoberfläche.„Im Wesentlichen senkrecht" bedeutet, dass die Fasern mit ihren Längsachsen zumindest überwiegend, vorzugsweise zu mindestens 80, 85, 90 oder 95%, einen Winkel von etwa 90 °± 5°, 90 ° ± 10°, 90 ° ± 15° oder 90 ° ± 20° zur Profilbereichoberfläche bilden.

Wenn hier davon gesprochen wird, dass die Fasern in einem Teilbereich des Profilbereichs vorgesehen sind, schließt das auch ein, dass die Fasern in zwei oder mehr nicht zusammenhängenden Bereichen des Profilbereichs vorgesehen sein können. Der Teilbereich mit den Fasern kann also auch diskontinuierlich sein.

Die Fasern sind in mindestens einem Bereich des Dichtungsprofils angeordnet, der nach der Einbettung mit dem Formteil, gegebenenfalls indirekt über eine Klebschicht, in Kontakt gebracht ist.

Wie bereits angegeben, kann das erfindungsgemäße Dichtungsprofil auch alleine über die Fasern in dem Formteil verankert werden. Es ist also nicht unbedingt erforderlich, einen oder mehrere Verankerungsfüße vorzusehen. Bei dieser Ausführungsform ist das Dichtungsprofil nur durch eine Vielzahl von über die Fasern hergestellten punktuellen Verbindungen mit dem Formteil verbunden. Dies ist beispielsweise bevorzugt für den Fall einer ringförmigen Dichtung für Kunststoffrohre oder Rohrkupplungen, die mittels der Fasern in der Rohrwand oder

Kupplungswand verankert werden. In einer Ausführungsform der Erfindung weist das

Dichtungsprofil jedoch in dem Profilbereich, der später dem Formteil zugewendet ist, mindestens einen Verankerungsfuß zur Verankerung des Dichtungsprofils in dem Formteil auf. Bei dieser Ausführungsform, die insbesondere bei strangförmig ausgebildeten

Dichtungsprofilen bevorzugt ist, wie sie beispielsweise häufig für Tunneltübbinge verwendet werden, dienen die Fasern neben dem mindestens einen, in der Regel kontinuierlich

ausgebildeten Verankerungsfuß für eine zusätzliche Verankerung des Dichtungsprofils in dem Formteil, um insbesondere Verschiebungen des Dichtungsprofils in Profillängsebene zu verhindern bzw. zu verringern.

Für den Fall, dass das erfindungsgemäße Dichtungsprofil in dem Profilbereich, der später dem Formteil zugewendet ist, zwei oder mehr voneinander beabstandete Verankerungsfüße aufweist, beispielsweise jeweils seitlich von der Profillängsachse angeordnete

Verankerungsfüße, sind die Fasern bevorzugt in dem Profilbereich zwischen den

Verankerungsfüßen angeordnet. Sind mehr als zwei Verankerungsfüße vorhanden, ist es bevorzugt, jeweils zwischen allen benachbarten Verankerungsfüßen Fasern vorzusehen. Dies ist jedoch nicht in jedem Fall erforderlich, d.h. Fasern können auch im Falle von beispielsweise drei Verankerungsfüßen lediglich zwischen zwei benachbarten Verankerungsfüßen vorgesehen sein. Die Fasern können entweder direkt oder indirekt mit dem Profilbereich fest verbunden sein. Eine direkte Verbindung kann beispielsweise dadurch hergestellt werden, dass die Fasern mit einem Ende in den Profilbereich eingebettet sind. Dies kann beispielsweise bei der Herstellung des Profils geschehen, indem die Fasern mit einvulkanisiert werden. Eine indirekte Verbindung kann mittels einer Klebschicht auf dem Profilbereich, in die die Fasern mit einem Ende eingebettet werden, hergestellt werden. Dies kann beispielsweise mittels elektronischer Beflockung geschehen. Die Fasern können beispielsweise aus Metall, Glas, Baumwolle oder Kunststoff, beispielsweise aus Polyamid, Polyester, oder Aramid, bestehen. Bevorzugt weisen die Fasern im Wesentlichen die gleiche Länge auf. Geeignete Faserlängen können vom

Fachmann einfach ermittelt werden. Die Faserlänge kann zum Beispiel 0,5-12 mm, bevorzugt 1-10, 1-7, 1-5, 1-4 oder 1-3 mm betragen. Art, Querschnitt, Länge und Eindringtiefe der Fasern können vom Fachmann abhängig vom jeweiligen Zweck und unter Berücksichtigung der zu erwartenden bzw. aufzufangenden Kräfte ausgewählt bzw. angepasst werden.

Das Dichtungsprofil besteht bevorzugt aus einem elastomeren Material, vorzugsweise aus EPDM, SBR, CR oder NBR, bevorzugt NBR, wobei das elastomere Material vorzugsweise eine Shorehärte von 60-80° aufweist. In einer insbesondere für Tunneltübbinge geeigneten Ausführungsform der Erfindung umfasst der Profilbereich eine Profilbasis mit einer nach Einbettung des Dichtungsprofils zum Formteil weisenden Profilbasisoberfläche und mindestens eine Profilflanke mit einem basisseitigen Flankenteil mit einer nach Einbettung des Dichtungsprofils zum Formteil weisenden

Flankenteiloberfläche, wobei die Profilbasis mindestens in einem Teilbereich fest mit ihr verbundene, sich über die Profilbasisoberfläche hinaus erstreckende Fasern aufweist und/oder der basisseitige Flankenteil mindestens in einem Teilbereich fest mit dem basisseitigen

Flankenteil verbundene, sich über die Flankenteiloberfläche hinaus erstreckende Fasern aufweist. Solche Dichtungsprofile weisen häufig ein, zwei oder mehrere Verankerungsfüße zur Verankerung des Dichtungsprofils in dem Formteil auf. In diesem Fall ist es bevorzugt, Fasern zwischen mindestens zwei der Verankerungsfüße anzuordnen. In einem zweiten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung auch eine Dichtanordnung, umfassend ein Formteil aus aushärtbarem Material, insbesondere ein Beton- oder

Kunststoffformteil, und ein darin eingebettetes erfindungsgemäßes Dichtungsprofil nach dem ersten Aspekt der Erfindung, wobei die Fasern einerseits fest mit dem Dichtungsprofil und andererseits fest mit dem Formteil verbunden sind.„Einerseits fest mit dem Dichtungsprofil und andererseits fest mit dem Formteil verbunden" bedeutet, dass die Fasern mit einem Ende fest mit einem Bereich des Dichtungsprofils verbunden sind, sei es mittels einer Klebschicht auf der Profilbereichoberfläche, in die die Fasern mit einem Ende eingebettet sind, oder mittels direkter Einbettung der Faserenden in die Matrix des Profilbereichs, z.B. der Profilbasis, selbst, und mit dem gegenüberliegenden Ende (in Längsrichtung der Fasern gesehen) in dem Formteil eingebettet, d.h. von dem ausgehärteten Material des Formteils umgeben, sind.

Bei der erfindungsgemäßen Dichtanordnung ist ein erfindungsgemäßes Dichtungsprofil über eine Vielzahl von durch die Fasern gebildeten punktuellen Verbindungen in dem Formteil verankert. Das Dichtungsprofil kann dabei nur über die Fasern oder zusätzlich mit einem oder mehreren Verankerungsfüßen in dem Formteil verankert sein.

Das Formteil kann beispielsweise ein Betontübbing für den Tunnelbau, ein Betonring für einen Schacht oder ein Betonrohr(abschnitt), z.B. für den Kanal- oder Rohrleitungsbau, oder ein Kunststoffrohr, beispielsweise ein GFK-Rohr, sein.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand der angehängten Figuren rein zu

Veranschaulichungszwecken näher erläutert. Fig. 1 Schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen

Dichtungsprofils, eingebettet in ein Formteil.

Fig. 2 Schematische Darstellung von Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen

Dichtungsprofils im Querschnitt. A. Ausführungsform ohne Verankerungsfuß mit

einvulkanisierten Fasern. B. Ausführungsform ohne Verankerungsfuß, mit Fasern, die über eine Klebschicht mit der Profilbasis verbunden sind. C. Ausführungsform mit Verankerungsfuß mit einvulkanisierten Fasern. D. Ausführungsform mit Verankerungsfuß, mit Fasern, die über eine Klebschicht mit der Profilbasis verbunden sind.

Figur 3 zeigt schematisch eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dichtungsprofils für Betonrohre oder -Schächte. A. Ausführungsform mit Verankerungsfüßen, mit Fasern, die über eine Klebschicht mit dem Profil verbunden sind. B. Ausführungsform mit Verankerungsfüßen, mit Fasern die direkt in das Profil eingebettet sind.

Figur 4 zeigt schematisch eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen

Dichtungsprofils für Betonrohre oder -Schächte. A. Ausführungsform mit Fasern, die über eine Klebschicht mit dem Profil verbunden sind. B. Ausführungsform mit Fasern, die direkt in das Profil eingebettet sind.

Figur 1 zeigt schematisch eine Dichtanordnung 100, umfassend ein Dichtungsprofil 1, wie es auch in Figur IC dargestellt ist, und ein Formteil 3, hier einen Betontübbing für den Tunnelbau, von dem nur ein Ausschnitt dargestellt ist.

Das hier im Querschnitt allgemein hexagonale Dichtungsprofil 1 aus elastomerem Material weist einen (hier schraffiert dargestellten) Profilbereich 2 mit einer zum Formteil 3 weisenden Profilbereichoberfläche 4 auf. Der Profilbereich 2 umfasst eine Profilbasis 8 mit einer

Profilbasisoberfläche 41 und basisseitige Profilflankenteile 11 der seitlichen Pro filflanken 10 mit einer Profilflankenoberfläche 42. Das Dichtungsprofil 1 weist einen der Profilbasis 8 gegenüberliegenden Profilrücken 9 und rückenseitige Flankenteile 12 auf. Fasern 5 sind mit einem ihrer Enden direkt in dem Dichtungsprofil 1, d.h. in einem Teilbereich 6 des

Profilbereichs 2, hier der Profilbasis 8, eingebettet. Bei der hier mit zwei

schwalbenschwanzförmigen, voneinander beabstandeten Verankerungsfüßen 16 ausgestatteten Ausführungsform liegt der Teilbereich 6 mit den Fasern 5 in dem Bereich der Profilbasis 8 zwischen den Verankerungsfüßen 16. Das Dichtungsprofil 1 weist in Längsrichtung des Dichtungsprofils 1 verlaufende Längskanäle 15 auf, wie dies auch bei Profilen aus dem Stand der Technik bekannt ist. Bei dem hier dargestellten Dichtungsprofil 1 sind flankenseitige Dichtlippen 14 vorhanden, die jeweils in Höhe der Ebene 13 (s. Fig. 2) angeordnet sind, oberhalb derer in der Darstellung die rückenseitigen Flankenteile 12 und unterhalb derer hier die basisseitigen Flankenteile 11 liegen. Das Dichtungsprofil 1 ist hier basisseitig bis zu den Dichtlippen 14 von dem aushärtbaren Material, beispielsweise Beton, umgeben. Bei der hier dargestellten Ausführungsform erfolgt die Verankerung des Dichtungsprofils 1 sowohl über die Verankerungsfüße 16 als auch über die Fasern 5. Die Fasern 5 verhindern bzw. erschweren hier durch ihre punktuelle Verbindung mit dem Formteil 3 eine Verschiebung des Dichtungsprofils 1 in dessen Längsrichtung, d.h. in Richtung senkrecht zur Papierebene.

Figur 2 zeigt schematisch verschiedene Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen

Dichtungsprofils 1 im Querschnitt. Fig. 2A zeigt eine Ausführungsform eines

erfindungsgemäßen Dichtungsprofils 1 ohne Verankerungsfuß 16 mit direkt in die Profilbasis 8 einvulkanisierten Fasern 5. Fig. 2B zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dichtungsprofils 1 ohne Verankerungsfuß 16, mit Fasern 5, die über eine Klebschicht 7 mit der Profilbasis 8 verbunden sind. Fig. 2C zeigt die in Figur 1 eingebettet in ein Formteil 3 dargestellte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dichtungsprofils 1 mit zwei

Verankerungsfüßen 16 mit einvulkanisierten Fasern 5. Fig. 2D zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dichtungsprofils 1 mit Verankerungsfüßen 16, und mit Fasern 5, die über eine Klebschicht 7 mit der Profilbasis 8 verbunden sind. Dargestellt sind jeweils

Querschnitte durch ein strangförmiges Dichtungsprofil 1, d.h. Schnitte quer zur Längsachse des strangförmigen Dichtungsprofils 1, das man sich oberhalb und unterhalb der Papierebene fortgesetzt denken muss. Die in den Figuren 2A und 2B dargestellten Ausführungsformen weisen keine

Verankerungsfüße 16 auf. Die in den Figuren 2C und 2D dargestellten Ausführungsformen weisen zwei von der Profilbasis 8 aus sich erstreckende, hier schwalbenschwanzförmige, voneinander beabstandete Verankerungsfüße 16 auf. Fasern 5 sind mit einem ihrer Enden entweder direkt in die Profilbasis 8 (Fig. 2A, C) oder in eine Klebschicht 7 (Fig. 2B, D) auf der Profilbasisoberfläche 41 eingebettet. Bei Ausführungsformen mit Verankerungsfüßen 16 (Fig. 2C, D) sind die Fasern 5 in dem Bereich der Profilbasis 8 zwischen den Verankerungsfüßen 16 angeordnet. Die Dichtungsprofile 1 weisen in Längsrichtung des Dichtungsprofils 1 verlaufende Längskanäle 15 auf, wie dies auch bei Profilen aus dem Stand der Technik bekannt ist.

Figur 3 zeigt einen Querschnitt durch eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen

Dichtungsprofils 1, das besonders für Betonrohre oder Schächte geeignet ist. Das

Dichtungsprofil 1 verfügt hier über Verankerungsfüße 16 und Fasern 5, mit deren Hilfe das Dichtungsprofil 1 in eine Betonrohrmuffe (nicht dargestellt) eingebettet werden kann. Die Fasern 5 sind entweder mittels einer Klebschicht 7 auf der Profilbereichoberfläche 4 mit dem Profilbereich 2 verbunden, der dem späteren Formteil 3, d.h. der Betonrohrmuffe, zugewendet ist (siehe Figur 3A), oder direkt in den Profilbereich 2 eingebettet (siehe Figur 3B). Die Fasern 5 sind in Teilbereichen 6 des Profilbereichs 2 zwischen den Verankerungsfüßen 16 angeordnet. Auch hier sind in dem Dichtungsprofil 1 Längskanäle 15 vorhanden.

Figur 4 zeigt einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dichtungsprofils 1, das besonders für Betonrohre oder Schächte geeignet ist. Zur Verankerung des Dichtungsprofils 1 dienen hier im Wesentlichen die über einen ausgedehnten Teilbereich 6 vorgesehenen Fasern 5. Der einzige im Randbereich des Dichtungsprofils 1 noch vorhandene Verankerungsfuß 16 dient im Wesentlichen als Einlaufschutz gegen flüssigen Beton beim Gießen des Formteils 3. Auch bei dieser Ausführungsform sind die Fasern 5 entweder mittels einer Klebschicht 7 auf der Profilbereichoberfläche 4 mit dem Profilbereich 2 verbunden, der dem späteren Formteil 3, d.h. der Betonrohrmuffe, zugewendet ist (siehe Figur 4A), oder direkt in den Profilbereich 2 eingebettet (siehe Figur 4B).