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Patent Searching and Data


Title:
SEAT BELT BRACKET FOR A RECREATIONAL VEHICLE, AND RECREATIONAL VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/112617
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a seat belt bracket (100) for arrangement in the interior of a recreational vehicle for a seat arrangement with at least two seats. The seat belt bracket (100) is characterized in that a base body (110) of the seat belt bracket (100) is made from plastic and/or a composite material. The invention further relates to a recreational vehicle comprising such a seat belt bracket (100).

Inventors:
FIEDLER ANDREAS (DE)
HÖRMANN HANNES (DE)
SAWETZKI BERNHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/083665
Publication Date:
June 02, 2022
Filing Date:
November 30, 2021
Export Citation:
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Assignee:
HYMER GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
B60N2/42; B60N2/68; B60P3/32; B60R22/22
Foreign References:
DE102010055198A12012-06-21
DE102016205055A12017-09-28
Attorney, Agent or Firm:
WALLER, Stefan (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Gurtbock (100) zur Anordnung im Inneren eines Freizeitfahrzeugs für eine Sitzanordnung mit mindestens zwei Sitzplätzen, dadurch gekennzeichnet, dass ein Grundkörper (110) des Gurtbocks (100) aus Kunststoff und/oder einem Verbundwerkstoff gefertigt ist.

2. Gurtbock (100) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (110) des Gurtbocks (100) einteilig hergestellt ist.

3. Gurtbock (100) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (110) des Gurtbocks (100) in Kunststoff- Schalenbauweise hergestellt ist.

4. Gurtbock (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (110) des Gurtbocks (100) Versteifungsrippen (112) aufweist.

5. Gurtbock (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (110) des Gurtbocks (100) mithilfe von Fließpressen oder Spritzguss hergestellt ist.

6. Gurtbock (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (110) des Gurtbocks (100) eine Endlosfaserverstärkung (120) zur Traglasterhöhung aufweist, welche so angeordnet ist, dass zumindest an einer Stelle eines Lastpfades des Grundkörpers (110) eine Kraft des Lastpfades von der Endlosfaserverstärkung (120) aufgenommen wird. 7. Gurtbock (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (110) des Gurtbocks (100) eine kreuzartige Struktur (130) aufweist, wobei die kreuzartige Struktur (130) aufweist: eine bei bestimmungsgemäßen Gebrauch vertikal verlaufende säulenartige Struktur (132), welche ein Fußelement (133) aufweist, welches so ausgeführt und eingerichtet ist, dass es an einem Fußboden (210) des Freizeitfahrzeugs befestigbar ist; eine bei bestimmungsgemäßen Gebrauch horizontal verlaufende Struktur (135), deren Längsachse (136) auf einer Flöhe eines an dem Gurtbock zu befestigenden Sitzgelegenheit, insbesondere eines Sitzpolsters, verläuft; und ein Abstützelement (138), welches mit einem ersten Ende (139) an einem Fußboden (210) des Freizeitfahrzeugs befestigbar ist und an einem zweiten Ende (140), welches dem ersten Ende (139) gegenüberliegt, mit der horizontal verlaufenden Struktur (135) verbunden ist, wobei eine Längsachse des Abstützelements (138) mit einer Längsachse der säulenartigen Struktur (132) einen Winkel zwischen 20 und 70° einschließt.

8. Gurtbock (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (110) des Gurtbocks (100) eine flächige Konstruktion aufweist

9. Gurtbock (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper des Gurtbocks (100) mindestens eine flächige Verstärkung oder Einlage und/oder mindestens eine punktuelle Verstärkung oder Einlage aufweist, wobei die mindestens eine flächige Verstärkung oder Einlage und/oder die mindestens eine punktuelle Verstärkung oder Einlage jeweils so gestaltet ist, dass mindestens ein Element der nachfolgenden Liste mit dem Grundkörper des Gurtblocks (100) reversibel lösbar verbindbar ist, wobei die Liste aufweist: eine Isofix- Aufnahme, eine Sitzpolsteraufnahme, mindestens eine Kopfstütze, mindestens eine Gurtumlenklasche, mindestens eine Befestigungsöse für ein Gurtschloss, mindestens einen Retraktor und mindestens eine Kabeldurchführung für Sitzplatzerkennung.

10. Freizeitfahrzeug mit einem Gurtbock (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche.

Description:
Beschreibung

Gurtbock für ein Freizeitfahrzeug sowie Freizeitfahrzeug

Die Erfindung betrifft einen Gurtbock für ein Freizeitfahrzeug sowie ein Freizeitfahrzeug mit einem solchen Gurtbock.

Im Stand der Technik sind Gurtböcke bzw. Rückhaltesysteme für Sitzbänke bekannt. Eine Funktion eines Gurtbocks besteht darin, eine Sitzgelegenheit fest mit einem Fahrgestell des Freizeitfahrzeugs reversibel lösbar zu verbinden sowie mindestens einen Gurt für die Sitzgelegenheit bereitzustellen. In Serienausführung werden solche Gurtböcke bzw. Rückhaltesysteme derzeit ausschließlich als Stahl- Schweißkonstruktion hergestellt. In der Fahrzeugklasse N1 liegt das Gewicht von solchen Gurtböcke bzw. Rückhaltesysteme bei rund 20kg. Gurtböcke des Stands der Technik weisen Stahl-Schweißkonstruktion mit Vierkantprofilen und Flachbändern auf.

Gurtböcke sind in der Regel zum nachträglichen Einbau ins Reisemobil gedacht. Hierbei kann eine vorhandene Sitzbank weiterverwendet werden. In der Gurtbock- Säule werden die 3-Punkt-Gurte verdeckt geführt. So eignet sich eine Wohnmobilsitzbank z.B. für das Befestigen von Kindersitzen. Die Konstruktion ist freitragend, d.h. der Stauraum unter der Bank bleibt erhalten.

Im Stand der Technik sind Freizeitfahrzeuge bekannt. Unter einem Freizeitfahrzeug wird ein Fahrzeug oder Anhänger verstanden, welches oder welcher zumindest ein mobil einsetzbares Element zum Camping aufweist oder zumindest temporär eine Einrichtung zum Campen aufweisen kann. Unter einem Freizeitfahrzeug wird insbesondere ein Campingfahrzeug verstanden. Unter einem Freizeitmobil wird ein motorisiertes Freizeitfahrzeug verstanden. Unter einem Campingfahrzeug wird vorliegend ein Wohnmobil oder ein Wohnwagen verstanden, also vorzugsweise diejenigen Fahrzeuge oder Anhänger, bei denen ein Nutzer eine Möglichkeit zum Schlafen oder Wohnen in diesem Fahrzeug hat. Eine Motorisierung der Fahrzeuge ist nicht erforderlich. Eine andere Bezeichnung für ein Wohnmobil ist zum Beispiel ein Reisemobil. Ein Wohnwagen kann zum Beispiel alternativ als Caravan oder Campinganhänger bezeichnet werden. Unter einem Campervan wird vorliegend ein Freizeitfahrzeug, insbesondere Freizeitmobil, verstanden, welches aus einem Transportfahrzeug mit serienmäßiger Karosserie gebildet ist, insbesondere einer Blechkarosserie.

Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, den Stand der Technik zu verbessern. Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt insbesondere darin, einen Gurtbock für ein Freizeitfahrzeug bereitzustellen, welcher leichter, kostengünstiger, variabler und ressourcensparender herzustellen ist als ein Gurtbock des Stands der Technik.

Diese Aufgabe wird durch einen Gurtbock zur Anordnung im Inneren eines Freizeitfahrzeugs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Der Gurtbock ist für eine Sitzanordnung mit mindestens zwei Sitzplätzen vorgesehen. Ein Grundkörper des Gurtbocks ist aus Kunststoff gefertigt. Bevorzugt ist der Grundkörper des Gurtbocks aus Kunststoff und/oder einem Verbundwerkstoff gefertigt. Alternativ ist der Grundkörper des Gurtbocks in Kunststoff- oder Kunststoffmisch- bauweise gefertigt.

Folgendes Begriffliche sei erläutert:

Unter dem Grundkörper des Gurtbocks wird vorliegend eine Struktur verstanden, welche zur Aufnahme der Kräfte vorgesehen ist, welche bei einer Bremsung des Freizeitfahrzeugs zwischen dem Gurtbock und dem Fahrgestell des Freizeitfahrzeugs auftreten.

Der erfindungsgemäße Gurtbock spart vorteilhafterweise Kosten und Gewicht ein. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Gurtbocks besteht in der Flexibilität durch Wechseleinsätze beim Werkzeug. Der erfindungsgemäße Gurtbock kann vorteilhafterweise schnell und in einfacher Art und Weise an unterschiedliche Geometrien im Inneren eines Freizeitfahrzeugs angepasst werden. Dadurch, dass das Material des Gurtbocks Kunststoff und/oder ein Verbundwerkstoff aufweist, kann die Steifigkeit des Grundkörpers, insbesondere durch Zugbandanbringung und / oder flexible Material- oder Wandstärken, eingestellt werden.

Die Erfindung ermöglicht weiterhin eine topologieoptimierte Konstruktion, wodurch Ressourcen eingespart werden können.

Bevorzugt ist der Grundkörper ein Faserverbundbauteil. Bevorzugt ist der Verbundwerkstoff ein Faser-Kunststoff-Verbund. Unter einem Faserverbundbauteil wird ein Bauteil verstanden, dessen Material einen Faserverbund aufweist oder aus einem solchen besteht. Ein Faserverbund kann alternativ auch Faser-Kunststoff-Verbund (FKV), faserverstärkter Kunststoff oder Faserverbundkunststoff (FVK) genannt werden. Unter einem Faserverbund wird ein Werkstoff verstanden, welcher Verstärkungsfasern und eine Kunststoffmatrix aufweist. Die Matrix umgibt die Fasern, die durch Adhäsiv oder Kohäsivkräfte an die Matrix gebunden sind. Durch die Verwendung von Faserwerkstoffen, hat ein Faserverbund im Allgemeinen ein richtungsabhängiges Elastizitätsgesetz.

Ohne Matrixwerkstoff sind die hohen spezifischen Festigkeiten und Steifigkeiten der Verstärkungsfaser nicht nutzbar. Erst durch die geeignete Kombination von Faser- und Matrixwerkstoff entsteht ein neuer Konstruktionswerkstoff.

Ein Faserverbund weist in der Regel eine hohe spezifische Steifigkeit und Festigkeit auf. Dies macht ihn zu einem geeigneten Werkstoff in Leichtbauanwendungen. Aus Faserverbunden werden überwiegend flächige Strukturen hergestellt.

Die mechanischen und thermischen Eigenschaften von Faserverbunden können über eine Vielzahl von Parametern eingestellt werden. Neben der Faser-Matrix-Kombination können z.B. der Faserwinkel, der Faservolumenanteil, die Schichtreihenfolge usw. variiert werden.

Faser-Kunststoff-Verbunde gehören zu der Klasse der faserverstärkten Werkstoffe, die Mitglied der Klasse der Verbundwerkstoffe sind. Ein Faserkunststoffverbund kann als Konstruktion aufgefasst werden. Seine Elemente müssen so kombiniert werden, dass sich die gewünschten Eigenschaften einstellen. Durch das Zusammenspiel der spezifischen Eigenschaften von Faserwerkstoff und Matrixwerkstoff entsteht ein neuer Werkstoff.

Die Fasern leiten die Kräfte. Durch ihre im Vergleich zur Matrix hohe Steifigkeit ziehen sie die Last auf sich. Da die Faser eine höhere Steifigkeit als die Matrix hat, wird die Last entlang der Fasern geleitet. Quer zur Faser haben Matrix und Faser oft ähnliche Elastizitätsmodule. Zusätzlich müssen die Kräfte durch Adhäsivkräfte über die Faser- Matrix-Grenzfläche geleitet werden. Daher findet quer zur Faser in der Regel keine Verstärkungswirkung statt. Grund hierfür ist auch die Dehnungsvergrößerung.

Die Matrix bettet die Fasern. „Betten“ meint dabei, dass sie die Fasern räumlich fixiert und die Lasteinleitung und Lastausleitung ermöglicht. Zusätzlich stützt die Matrix die Fasern, z.B. gegen Ausknicken bei faserparallelem Druck. Die Lastübertragung erfolgt über die Adhäsion zwischen Faser und Matrix. Sie kann über Normal- oder Schubkräfte erfolgen. Verbünde, bei denen keine Faser-Matrix-Flaftung besteht, sind nur in Sonderfällen belastbar. Die Matrix hat zudem die Aufgabe, die Fasern gegen Umgebungseinflüsse zu schützen.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Grundkörper des Gurtbocks einteilig hergestellt. Flierdurch wird vorteilhafterweise erreicht, dass der Grundkörper eine deutlich erhöhte Stabilität aufweist.

Gemäß einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform ist der Grundkörper des Gurtbocks in Kunststoff-Schalenbauweise hergestellt. Flierdurch wird vorteilhafterweise erreicht, dass der Grundkörper des Gurtbocks ein geringes Gewicht aufweist, aufgrund der ressourcensparenden Fierstellungsmethode günstig zu produzieren ist und trotzdem eine hohe Stabilität aufweist.

Gemäß einer anderen Ausführungsform weist der Grundkörper des Gurtbocks Versteifungsrippen auf. Flierdurch wird die Stabilität des Grundkörpers weiter erhöht. Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform ist der Grundkörper des Gurtbocks mithilfe von Fließpressen oder Spritzguss hergestellt. Dies sind Standardverfahren, welche weit verbreitet sind und somit mit niedrigen Kosten verbunden sind.

Gemäß noch einer weiteren, anderen Ausführungsform weist der Grundkörper des Gurtbocks eine Endlosfaserverstärkung zur Traglasterhöhung auf, welche so angeordnet ist, dass zumindest an einer Stelle eines Lastpfades des Grundkörpers eine Kraft des Lastpfades von der Endlosfaserverstärkung aufgenommen wird.

Eine Endlosfaserverstärkung kann eine Kohle- oder eine Glasfaserverstärkung sein, z.B. eine Kohlefaserband oder ein Glasfaserband.

Unter einem Lastpfad versteht man die Richtung, in der jede aufeinanderfolgende Last durch das Faserverbundbauteil verläuft. Der Belastungspfad ist eine Darstellung, wie die Last von einem Element auf ein anderes übertragen wird. Er hilft bei der Identifizierung der kritischen Komponenten, welche den Großteil der Lasten aufnehmen, so dass die Konstruktion optimiert werden kann. Jedes Strukturelement der Endlosfaserverstärkung oder des Faserverbundbauteils ist für alle Belastungen, die durch es hindurchgehen, auszulegen.

Insbesondere kann die Kraft eines oder mehrerer Lastpfade durch gezielten Materialeinsatz an einem oder mehreren Lastpfaden oder durch eine Ausrichtung der Fasern entlang eines oder mehrere Lastpfade gut in die Endlosfaserverstärkung oder das Faserverbundbauteil aufgenommen werden.

Durch dieses Merkmal wird vorteilhafterweise erreicht, dass bei gleichem Gewicht des Gurtbocks höhere Kräfte aufgenommen werden können oder bei niedrigerem Gewicht des Gurtbocks gleich große Kräfte aufgenommen werden können.

Gemäß einer anderen Ausführungsform weist der Grundkörper des Gurtbocks eine kreuzartige Struktur auf.

Hierbei weist die kreuzartige Struktur eine bei bestimmungsgemäßen Gebrauch vertikal verlaufende säulenartige Struktur, eine bei bestimmungsgemäßen Gebrauch horizontal verlaufende Struktur sowie ein Abstützelement auf. Bevorzugt ist die säulenartige Struktur an einem unteren Ende breiter und bei an einem oberen Ende schmaler.

Die vertikal verlaufende säulenartige Struktur weist ein Fußelement auf, welches so ausgeführt und eingerichtet ist, dass es an einem Fußboden des Freizeitfahrzeugs befestigbar ist. Die vertikal verlaufende säulenartige Struktur hat bevorzugt eine balkenartige oder säulenartige Struktur und eine im Wesentlichen gleichbleibende Dicke.

Die Längsachse der bei bestimmungsgemäßen Gebrauch horizontal verlaufenden Struktur verläuft auf einer Flöhe eines an dem Gurtbock zu befestigenden Sitzgelegenheit, insbesondere eines Sitzpolsters.

Das Abstützelement ist mit einem ersten Ende an einem Fußboden des Freizeitfahrzeugs befestigbar und an einem zweiten Ende, welches dem ersten Ende gegenüberliegt, mit der horizontal verlaufenden Struktur verbunden.

Hierbei schließt eine Längsachse des Abstützelements mit einer Längsachse der säulenartige Struktur einen Winkel zwischen 20° und 70° ein, bevorzugt zwischen 40° und 50° und weiter bevorzugt 45° beträgt.

Bei bestimmungsgemäßen Gebrauch des Gurtbocks ist eine Position auf dem Fußboden des Freizeitfahrzeugs, an der das zweite Ende des Abstützelements zu befestigen ist, gegenüber einer Position auf dem Fußboden des Freizeitfahrzeugs, an der das Fußelement zu befestigen ist, bevorzugt entlang der Fahrtrichtung des Freizeitfahrzeugs versetzt angeordnet. Hierdurch wird vorteilhafterweise erreicht, dass das Abstützelement den Gurtbock bei einer Bremsung von vorne abstützt.

Falls der Grundkörper einteilig ist, so überlappen sich die vertikal verlaufende säulenartige Struktur und die horizontal verlaufende Struktur. Anders ausgedrückt kann man sagen, dass die säulenartige Struktur und die horizontal verlaufende Struktur sich durchkreuzen oder überschneiden. Das bedeutet, dass es Stellen in der kreuzartigen Struktur gibt, welche sowohl zur vertikal verlaufenden säulenartige Struktur als auch zur horizontal verlaufenden Struktur gehören. Bevorzugt verläuft die vertikal verlaufende säulenartige Struktur in einem mittleren Bereich, bevorzugt in der Mitte, durch die horizontal verlaufende Struktur.

Das Abstützelement, welches an der horizontal verlaufenden Struktur bevorzugt mittig angebracht ist, kann gemäß anderen Ausführungsformen auch beidseitig oder außermittig angebracht werden. Dadurch kann der Bauraum vor dem Gurtbock flexibel gestaltet werden bzw. auf Störgeometrien wie z.B. eine Heizung reagiert werden.

Bevorzugt weist das Fußelement der vertikal verlaufenden säulenartigen Struktur zwei parallel zueinander verlaufender balkenförmige Strukturen, z.B. auf, zwischen denen ein Loch angeordnet ist. Hierbei sind die zwei parallel zueinander verlaufender balkenförmige Strukturen an einem unteren Ende an einer Platte des Fußelements und einem oberen Ende mit der horizontal verlaufenden Struktur verbunden. Zwischen der horizontal verlaufende Struktur und der Platte des Fußelements ist ein rechteckiges bzw. quaderförmiges Loch angeordnet. Am oberen Ende dieses Lochs, am unteren Ende der horizontal verlaufenden Struktur ist das Abstützelement bevorzugt befestigt.

Bevorzugt weist der Grundkörper ein horizontal verlaufendes Gurtbefestigungselement auf, welche in einem oberen im Bereich, bevorzugt im oberen Fünftel, noch weiter bevorzugt im oberen Zehntel, der vertikal verlaufenden säulenartigen Struktur angeordnet ist. Bevorzugt kann an dem Gurtbefestigungselement eine Gurtlasche befestigt sein, durch welche ein Gurt geführt werden kann. Das Gurtsystem ist bevorzugt ein 3-Punkt-Gurt. Die Länge des Gurtbefestigungselements ist bevorzugt genau so lang wie die horizontal verlaufende Struktur.

Gemäß einer anderen Ausführungsform weist der Grundkörper des Gurtbocks eine flächige Konstruktion auf.

Hierdurch kann vorteilhafterweise erreicht werden, dass für ein Rückenpolster eine große Auflagefläche entsteht, so dass dem Fahrgast mehr Sitzkomfort geboten wird. Zudem wird durch die flächige Ausführung aufgrund einer besseren Verteilung der Kraftverhältnisse vorteilhafterweise eine komplexitätsreduzierte Konstruktion möglich.

Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform ist der Grundkörper des Gurtbocks so ausgeführt und eingerichtet, dass er an unterschiedliche Bodenhöhen, Bodenkonzepte oder verschiedene Störkonturen innerhalb der Sitzgruppe angepasst ist. Dies kann in einfacher Art und Weise durch unterschiedliche Werkzeugwechseleinsätze realisiert werden.

Gemäß einer anderen Ausführungsform weist der Grundkörper des Gurtbocks mindestens eine flächige Verstärkung oder Einlage und/oder mindestens eine punktuelle Verstärkung oder Einlage auf. Hierbei ist die mindestens eine flächige Verstärkung oder Einlage und/oder die mindestens eine punktuelle Verstärkung oder Einlage jeweils so gestaltet, dass eine Isofix-Aufnahme, eine Sitzpolsteraufnahme, mindestens eine Kopfstütze, mindestens eine Gurtumlenklasche, mindestens eine Befestigungsöse für ein Gurtschloss, mindestens einen Retraktor oder mindestens eine Kabeldurchführung für Sitzplatzerkennung mit dem Grundkörper des Gurtblocks reversibel lösbar verbindbar ist. Hierbei kann eine Form bzw. Geometrie des Grundkörpers oder des Gurtbocks so gestaltet werden, dass die genannten Aufnahmen mit der Geometrie im Inneren des Freizeitfahrzeugs auseinander abgestimmt sind, d. h. sie sich nicht gegenseitig stören.

Hierdurch erreicht man vorteilhafterweise punktuelle Verstärkungen an stark belasteten Stellen. Ein weiterer Vorteil besteht in der Funktionsintegration z.B. durch Anbindung der Polster, Nackenstützen usw.

Der Gurtbock ist bevorzugt für die Fahrzeugklasse N1 geprüft.

In einem weiteren Aspekt wird die Aufgabe der Erfindung gelöst durch ein Freizeitfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst. Die Vorteile des Freizeitfahrzeugs umfassen die oben genannten Vorteile des Gurtbocks.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.

Figur 1 zeigt eine schematische dreidimensionale Ansicht eines Gurtbocks gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung in einer Vorderansicht. Figuren 2 und 3 zeigen jeweils eine schematische dreidimensionale Darstellung einer Rück- und einer Vorderansicht eines Gurtbocks gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung.

Figuren 1 und 2 zeigen jeweils eine erste Ausführungsform des durch Fließpressen oder Spritzguss einteilig hergestellten Gurtblocks 100. Der Gurtbock 100 ist im Inneren eines Freizeitfahrzeugs anzuordnen. Der Gurtbock ist für eine Sitzanordnung mit mindestens zwei Sitzplätzen vorgesehen.

Die erste Ausführungsform des Gurtblocks 100 weist einen Grundkörper 110 auf, welcher aus Kunststoff in Kunststoff-Schalenbauweise gefertigt ist. Zur Erhöhung der Stabilität weist der Grundkörpers 110 zwischen den Kunststoffschalen Versteifungsrippen 112 auf.

Der Grundkörper 110 der ersten Ausführungsform des Gurtbocks 100 hat eine kreuzartige Struktur 130, welche eine bei bestimmungsgemäßen Gebrauch vertikal verlaufende säulenartige Struktur 132, eine bei bestimmungsgemäßen Gebrauch horizontal verlaufende Struktur 135 sowie ein Abstützelement 138 aufweist.

Die säulenartige Struktur 132 weist an einem unteren Ende ein Fußelement 133 auf, an einem Fußboden 210 des Freizeitfahrzeugs befestigbar ist. Flierzu weist das Fußelement 133 ein plattenförmiges Element auf, welches bevorzugt eine oder mehrere Bohrungen aufweist, so dass das plattenförmige Element an dem Fahrgestell des Freizeitfahrzeugs befestigt, insbesondere verschraubt, werden kann.

Eine Längsachse 136 der horizontal verlaufenden Struktur 135 ist auf einer Flöhe eines an dem Gurtbock zu befestigenden Sitzpolsters angeordnet.

Da der Grundkörper 110 einstückig ausgeführt ist, durchkreuzen sich die säulenartige Struktur 132 und die horizontal verlaufende Struktur 135 an einer Kreuzung 145, welche zur Stärkung des Grundkörpers 110 eine Verdickung aufweist.

Das Abstützelement 138 ist mit einem ersten Ende 139 an einem Fußboden 210 des Freizeitfahrzeugs befestigbar und an einem zweiten, dem ersten Ende 139 gegenüberliegen Ende 140 mit der horizontal verlaufenden Struktur 135 verbunden. Hierbei schließt eine Längsachse des Abstützelements 138 mit einer Längsachse der säulenartigen Struktur 132 einen Winkel von 45° ein.

Das Abstützelement 138 ist an der horizontal verlaufenden Struktur 135 in einem mittleren Bereich, dort, wo die säulenartige Struktur 132 die horizontal verlaufende Struktur 135 durchquert, angebracht. Alternativ kann das Abstützelement 138 an den Punkten 147 angebracht werden, zum Beispiel auch beidseitig oder außermittig. Dadurch kann der Bauraum vor dem Gurtbock flexibel gestaltet werden bzw. auf Störgeometrien wie z.B. eine Heizung reagiert werden.

Bei bestimmungsgemäßen Gebrauch des Gurtbocks 100 ist eine Position auf dem Fußboden 210 des Freizeitfahrzeugs, an der das zweite Ende 140 des Abstützelements 138 zu befestigen ist, gegenüber einer Position auf dem Fußboden 210 des Freizeitfahrzeugs, an der das Fußelement 133 zu befestigen ist, entlang der Fahrtrichtung des Freizeitfahrzeugs versetzt angeordnet.

Der Grundkörper 110 weist ferner ein horizontal verlaufendes Gurtbefestigungselement 170 auf, welche in einem oberen im Bereich, bevorzugt im oberen Fünftel, noch weiter bevorzugt im oberen Zehntel, der vertikal verlaufenden säulenartigen Struktur angeordnet ist. Bevorzugt kann an dem Gurtbefestigungselement eine Gurtlasche befestigt sein, durch welche ein Gurt geführt werden kann. Das Gurtsystem ist bevorzugt ein 3-Punkt-Gurt. Die Länge des Gurtbefestigungselements ist bevorzugt genau so lang wie die horizontal verlaufende Struktur 125.

Figur 2 und 3 zeigt jeweils eine zweite Ausführungsform des Gurtbocks 100, dessen Grundkörper 110 keine Versteifungsrippen 112 aufweist. Stattdessen weist der Gurtbocks 100 an Lastpfaden Kohlefaserbänder 120 zur Traglasterhöhung auf. Die Kohlefaserbänder 120 sind hierbei so angeordnet, dass zumindest an einer Stelle eines Lastpfades des Grundkörpers 110 eine Kraft des Lastpfades von der Endlosfaserverstärkung 120 aufgenommen wird. Man erkennt, dass Endlosfaserverstärkung 120 bevorzugt an den Oberflächen des Grundkörpers 110 angeordnet sind, welche eine hohe Krümmung aufweisen.