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Patent Searching and Data


Title:
SEAT BELT STRAP FOR A VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/174968
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a seat belt strap (1) for a vehicle, comprising a woven fabric (2) composed of intersecting warp threads (3) and weft threads (4), the woven fabric (2) being designed at least in part in such a way that it is at least 6-harness, preferably 8-harness in the weave pattern, wherein a) in the weave pattern, each warp thread (3) has at least four, preferably six intersection points with the weft threads (4), the intersection points being those weave points which result between said warp thread (3) and the weft threads (4) when the warp thread switches, within the weave pattern, from a raised warp position to a lowered warp position or vice versa; and • b) within the weave pattern, the largest warp float per warp thread (3) is over two weft threads (4) and the maximum warp lowering is below two weft threads (4), and • c) within the weave pattern, per warp thread (3), there is at least one warp lift above a weft thread (4) and at least one warp lowering below a weft thread (4) in addition to the warp float.

Inventors:
BRIELMANN ROLAND
Application Number:
PCT/EP2021/087680
Publication Date:
August 25, 2022
Filing Date:
December 27, 2021
Export Citation:
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Assignee:
BERGER GMBH & CO HOLDING KG (DE)
International Classes:
D03D1/00; D03D13/00
Foreign References:
DE102012001632B32013-02-28
EP1373755B12004-11-17
Attorney, Agent or Firm:
DALEK, Arkadius Jan (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Sicherheitsgurtband (1) für ein Fahrzeug, umfassend ein Gewebe (2) aus miteinander verkreuzten Kettfäden (3) und Schussfäden (4), wobei das Gewebe (2) wenigstens teilweise derart ausgebildet ist, dass es im Bindungsrapport mindestens 6-bindig, bevorzugt 8-bindig ausgeführt ist, wobei a) der Bindungsrapport je Kettfaden (3) mindestens vier, bevorzugt sechs Kreuzungspunkte mit den Schussfäden (4) umfasst, wobei die Kreuzungspunkte jene Bindungspunkte sind, die sich zwischen dem genannten Kettfaden (3) und den Schussfäden (4) ergeben, wenn der Kettfaden (3) innerhalb des Bindungsrapport von einem Ketthochgang zu einem Ketttiefgang oder umgekehrt wechselt; und b) innerhalb des Bindungsrapports ist die größte Kettflottierung je Kettfaden (3) über zwei Schussfäden (4) und die maximale Kettsenkung liegt unter zwei Schussfäden (4) und c) innerhalb des Bindungsrapports je Kettfaden (3) liegt zusätzlich zu der Kettflottierung mindestens eine Ketthebung über einen Schussfaden (4) und mindestens eine Kettsenkung unter einen Schussfaden (4) vor.

2. Sicherheitsgurtband (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der unmittelbar benachbarte Kettfaden (3) um wenigstens einen Schussfaden (4), bevorzugt um genau einen Schussfaden (4) versetzt ist.

3. Sicherheitsgurtband (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe (2) als Mehrgratköper, umfassend mindestens zwei Köpergrate im Bindungsrapport, ausgebildet ist und der Mehrgratköper mindestens 6-bindig, bevorzugt 8-bindig ist.

4. Sicherheitsgurtband (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Mehrgratköper als gleichseitiger oder ungleichseitiger Mehrgratköper ausgeführt ist.

5. Sicherheitsgurtband (1) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gratrichtung des Mehrgratköpers entlang der Breite oder der Länge des Sicherheitsgurtbandes (1) von einem S-Grat zu einem Z-Grat oder umgekehrt abwechselt.

6. Sicherheitsgurtband (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe (2) ausgehend von der Grundlage des Mehrgratköpers durch Vertauschen der Reihenfolge der Kettfäden (3) neu angeordnet ist.

7. Sicherheitsgurtband (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenfeinheit der Kettfäden (3) zwischen 550 dtex und 2500 dtex und bevorzugt zwischen 800 dtex und 1200 dtex beträgt.

8. Sicherheitsgurtband (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenfeinheit der Schussfäden (4) zwischen 280 dtex und 1400 dtex beträgt.

Description:
Sicherheitsgurtband für ein Fahrzeug

Die Erfindung betrifft ein Sicherheitsgurtband für ein Fahrzeug, bevorzugt ein motorisiertes Fahrzeug. Ein solches kann ein Landfahrzeug, wie Kraftfahrzeug, Lastkraftfahrzeug, Bus oder Schienenfahrzeug sein. Grundsätzlich wird unter dem Begriff Fahrzeug auch ein Wasserfahrzeug oder Luftfahrzeug, wie Flugzeug verstanden.

Sicherheitsgurtbänder werden in den genannten Fahrzeugen für die Herstellung von Sicherheitsgurten verwendet. Letztere sind Teil von Rückhaltesystemen, um Aufprallverletzungen und ein Herausschleudern von Fahrzeuginsassen aus dem Fahrzeug im Falle eines Unfalls zu verhindern. Ein solches Rückhaltesystem weist in der Regel eine am Sicherheitsgurt angehängte Schlosszunge auf, mit welcher es zum Anschnallen des Insassen in ein Gurtschloss einsteckbar ist und zum Abschnallen daraus wieder lösbar ist. Zudem weist das Rückhaltesystem einen Aufrollmechanismus (Refraktor) sowie einen Umlenker, um den Sicherheitsgurt umzulenken und einen Endbeschlag auf.

Sicherheitsgurtbänder sind herkömmlich wenigstens teilweise aus Geweben, also aus miteinander verkreuzten Kettfäden und Schussfäden, hergestellt. Aus dem Stand der Technik bekannte Bindungen für solche Sicherheitsgurtbänder sind z.B. der gleichseitige Eingratköper, der Kett- oder Schussköper im Wechsel und in selteneren Fällen die Rips- oder Leinwandbindung.

Auf dem Markt haben sich Sicherheitsgurtbänder etabliert, die in der Regel 1,2 mm dick oder gar dicker sind. Eine solch vergleichsweise große Dicke wirkt sich jedoch nachteilig auf den Bauraum des Refraktors aus: Denn je dicker das Gurtband, desto höher das Wickelvolumen und desto größer der Bauraum, den ein solcher Refraktor benötigt. Neuere Entwicklungen, wie z.B. das autonome Fahren, fordern eine weitere Bauraum- bzw. Gewichtsreduzierung des Fahrzeugs. Will man diesen Bedürfnissen nachkommen, so muss das Gurtband zwangsläufig dünner ausfallen. Dazu muss die Materialmenge des Sicherheitsgurtbandes pro Quadratzentimeter reduziert werden. Die Reduktion der Materialmenge bringt neben den vorteilhaften Effekten wie geringere Material- und Lohnkosten jedoch auch eine Reihe von Nachteilen mit sich. Die aus dem Stand der Technik bekannten Bindungsweisen sind für dünnere Sicherheitsgurtbänder meist nicht geeignet. Zudem führt eine reine Dickenreduzierung bei gleichzeitiger Reduzierung der Fadenzahl und/oder der Garnfeinheit zu einem Verlust an mechanischen Eigenschaften wie Bruchlast oder Steifigkeit. Das Gewebe büßt durch weniger Material an Stabilität ein. Dies wirkt sich auch negativ auf die Gebrauchseigenschaften, wie das Anlegen und Tragen des Sicherheitsgurtes für die Fahrzeuginsassen, aus. Bei einem dünneren Sicherheitsgurt kann das Aufwickeln im Refraktor negativ beeinflusst werden, die Verdrehungsgefahr in der Schlosszunge erhöht, ein Scheuern durch Aus- und Rückzug im Refraktor sowie an den Schlosszungen und am Umlenker diesen stärker strapazieren. Letztendlich kann ein dünneres Sicherheitsgurtband früher als ein dickeres verschleißen, sodass die Lebensdauer eines solchen Sicherheitsgurtbandes darunter leidet.

Damit betrifft die Erfindung ein gattungsgemäßes Sicherheitsgurtband eines eingangs genannten Rückhaltesystems eines Fahrzeugs.

Es ist daher die Aufgabe der Erfindung ein gegenüber dem Stand der Technik dünneres Sicherheitsgurtband für ein Fahrzeug anzugeben, das im Wesentlichen die gleichen mechanischen Eigenschaften und Gebrauchseigenschaften, wie ein solches bekanntes Sicherheitsgurtband aufweist.

Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird durch ein Sicherheitsgurtband für ein Fahrzeug gemäß dem unabhängigen Anspruch gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben, die wahlweise miteinander kombiniert werden können.

Ein erfindungsgemäßes Sicherheitsgurtband für ein Fahrzeug, umfasst ein Gewebe aus miteinander verkreuzten Kettfäden und Schussfäden, wobei das Gewebe wenigstens teilweise derart ausgebildet ist, dass es im Bindungsrapport mindestens 6- bindig, bevorzugt 8 bindig ausgeführt ist, wobei a) der Bindungsrapport je Kettfaden mindestens vier, bevorzugt sechs Kreuzungspunkte mit den Schussfäden umfasst, wobei die Kreuzungspunkte jene Bindungspunkte sind, die sich zwischen dem genannten Kettfaden und den Schussfäden ergeben, wenn der Kettfaden innerhalb des Bindungsrapport von einem Ketthochgang zu einem Ketttiefgang oder umgekehrt wechselt; und b) innerhalb des Bindungsrapports die größte Kettflottierung je Kettfaden über zwei, bevorzugt genau zwei Schussfäden (Schusseinträge) und die maximale Kettsenkung unter zwei, bevorzugt genau unter zwei Schussfäden (Schusseinträge) ist; und c) innerhalb des Bindungsrapports je Kettfaden zusätzlich zu der Kettflottierung mindestens eine Ketthebung über einen Schussfaden (Schusseintrag) und mindestens eine Kettsenkung unter einen Schussfaden (Schusseintrag) vorliegt.

Mit einer derartigen Gewebebindung kann ein erfindungsgemäßes Sicherheitsgurtband angegeben werden, dass gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Sicherheitsgurtbändern (1,2 mm dick) deutlich dünner ausgeführt ist. Es kommt also mit weniger Material aus. Dennoch weist es vergleichbare mechanische Eigenschaften und Gebrauchseigenschaften auf, wie ein an sich bekanntes Sicherheitsgurtband. Damit lässt es sich im Retraktor gut aufwickeln, die Verdrehungsgefahr in der Schlosszunge ist vergleichsweise gering und auch ist es widerstandsfähiger gegen Scheuern. So kann also ein vergleichsweise dünneres Sicherheitsgurtband angegeben werden, dessen Lebensdauer denen dicker Sicherheitsgurtbänder entspricht. Mit der erfindungsgemäßen Gewebebindung kann ein Sicherheitsgurtband mit einer Dicke von weniger als 1 mm angegeben werden, beispielsweise mit einer Dicke von 0,95 mm.

Bei der Gewebebindung kann der Bindungsrapport je Kettfaden also (genau) zwei Flottierungen in Ketthebung und zwei Flottierungen in Kettsenkung und zusätzlich dazu eine Kettsenkung und eine Ketthebung aufweisen. Der Begriff Kettsenkung steht dabei synonym für den Begriff Ketttiefgang.

Der Begriff Bindungsrapport beschreibt in der Weberei das sich wiederholende Bindungsmuster (auch Bindungsbild genannt) einer Bindungspatrone. Als Bindungspatrone bezeichnet man dabei die schematische Darstellung einer Bindung. Gemäß der Erfindung ist oftmals vom Bindungsrapport für einen einzigen Kettfaden die Rede. Dann ist damit die Bindefolge des ersten Kettfadens des Bindungsrapportes gemeint, die nächsten Kettfäden folgen nach den Regeln der Köperbindung.

Der Begriff Bindigkeit oder „bindig“ meint die Anzahl der Kettfäden und Schussfäden (oder auch Schusseinträge) im Bindungsrapport. Ein 6-bindiger Mehrgratköper weist 6 Kettfäden und 6 Schussfäden (Schusseinträge) im Bindungsrapport auf, ein 8- bindiger entsprechend 8 Fäden.

Wenn von Kettflottierung die Rede ist oder davon gesprochen wird, dass ein Kettfaden flottiert, ist damit gemeint, dass zwischen zwei aufeinanderfolgenden Bindungspunkten des Kettfadens mehr als ein Schussfaden liegt. Anders ausgedrückt flottiert ein Kettfaden dann, wenn entlang des Bindungsrapports der Kettfaden z.B. zwei aufeinanderfolgende Ketttiefgänge oder Ketthochgänge aufweist. Dabei bedeutet ein Ketttiefgang im Bindungsbild, dass der Kettfaden unter dem Schussfaden liegt, ein Ketthochgang, dass der Kettfaden über dem Schussfaden liegt.

Auf herkömmlichen Nadelbandautomaten wird der Schuss mit Hilfe einer Schussnadel ins Webfach eingetragen weshalb sich verfahrensbedingt zwei Schussfäden je Schusseintrag im Gewebe befinden. Durch eine zweite Schussnadel kann auch ein weiterer Schuss eingetragen werden, in diesem Falle wären dann 4 Schussfäden je Schusseintrag im Gewebe. Bei den Ketthebungen über den Schuss und den Kettsenkungen also der Senkung des Kettfaden unter den Schuss sind jeweils nicht die „Schussfäden“, sondern der Schusseintrag oder auch einfach der Schuss als Eins gemeint und dargestellt. Dies zeigt sich auch in der Nummerierung der Schussfäden in dem Bindungsrapport. Es handelt sich bei dem Schussfaden um keine Einzelschüsse, welche nach dem Eintrag abgeschnitten werden, sondern um einen fortlaufenden Schussfaden, welcher zum einen durch die Schussumkehr und zum anderen durch eine Maschenreihe zusammen mit den Kantenkettfaden die Bandkante des fertigen Sicherheitsgurtbandes bildet.

Wird gemäß der Erfindung von Bindungspunkten gesprochen, so ist damit die Verkreuzung eines Kettfadens und eines Schussfadens bzw. eines Schusseintrages im Bindungsbild gemeint. Die Begriffe „Schussfaden“ und „Schusseintrag“ werden daher in der vorliegenden Erfindung synonym verwendet.

Die Definition „mindestens 6-bindig“ bedeutet, dass das Gewebe mindestens 6, bevorzugt genau sechs und besonders bevorzugt genau 8 Kettfäden im Bindungsrapport umfasst. Die Höchstzahl kann hier 10 Kettfäden umfassen, also 10- bindig sein.

Für gewöhnlich verlaufen die Kettfäden in Längserstreckung (Länge) des fertigen Sicherheitsgurtbands. Quer dazu, also in Breitenerstreckung (Breite) des Sicherheitsgurtbands verlaufen die Schussfäden. Die Dickenerstreckung (Dicke) verläuft senkrecht zur Breiten- und Längenerstreckung des Sicherheitsgurtbands.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der unmittelbar benachbarte Kettfaden im Bindungsrapport um wenigstens einen Schussfaden, bevorzugt um genau einen Schussfaden (auch Schuss genannt) versetzt. Für gewöhnlich werden die Kettfäden im Bindungsrapport von links nach rechts durchnummeriert. Bei einem 8-bindigen Bindungsrapport erhält also der erste, linke Kettfaden die Nummer 1 , der rechte und letzte Kettfaden bekommt die Nummer 8. Kettfaden Nummer 2, der direkt dem Kettfaden Nummer 1 benachbart ist, ist also um mindestens einen Schussfaden versetzt. Kettfaden Nummer 3, der dem Kettfaden Nummer 2 unmittelbar benachbart ist, ist wiederum um mindestens einen Schussfaden gegenüber Kettfaden Nummer 2 versetzt, usw.

Das erfindungsgemäße Sicherheitsgurtband, kann von einem Mehrgratköper verwirklicht werden. Ein solcher umfasst mindestens zwei Köpergrate im Bindungsrapport und ist mindestens 6-bindig, bevorzugt 8-bindig. Im Falle des Mehrgratköpers wäre der Versatz einander direkt benachbarter Kettfäden im Bindungsrapport genau eins. Dabei kann der Mehrgratköper als gleichseitiger oder ungleichseitiger Mehrgratköper ausgeführt sein. Der Vorteil eines Mehrgratköpers gegenüber eines 3-bindigen Eingrat-Kettköpers im Wechsel mit einem 3-bindigen Eingrat-Schussköper, wie in der DE102011084336B4 beschrieben ist, dass alle Kettfäden innerhalb des Bindungsrapportes zumindest zeitweise gegentreten und somit eine harte, fadenweise Gegenbindung haben. Der weitere Vorteil eines gleichseitigen Mehrgratköpers ist, dass beide Warenseiten die gleiche Optik haben. Ein weiterer Vorteil eines gleichseitigen Mehrgratköpers, z.B. gegenüber herkömmlichen Eingratköpern ist, dass die Anzahl der Bindungspunkte je Bindungsrapport erhöht ist. Insgesamt tritt so eine geringere Kett- und Schussschiebung im Gewebe auf. Die Schiebefestigkeit eines solchen Gewebes ist daher höher. Dabei wird unter Schiebefestigkeit jene Kraft verstanden, die notwendig ist, um zu verhüten, dass Kett- oder Schussfäden horizontal aus ihrer ursprünglichen Lage verschoben werden, also das Gewebe instabil wird. Gegenbindung bedeutet vorliegend, dass bei einander benachbarten Kettfäden auf Höhe des gleichen Schussfadens gesehen, der eine Kettfaden gehoben ist, also eine Ketthebung vorliegt, wohingegen der andere Kettfaden gesenkt ist, sodass sie einander blockieren und bei Beanspruchung, insbesondere durch Reibung und Druck, sich nicht verschieben.

Bevorzugt kann die Gratrichtung des Mehrgratköpers entlang der Breite oder der Länge des Sicherheitsgurtbandes von einem S-Grat zu einem Z-Grat oder umgekehrt abwechseln. Grundsätzlich ist es denkbar, das Gewebe ausgehend von der Grund- bzw. Ausgangslage des Mehrgratköpers durch Vertauschen der Reihenfolge der Kettfäden neu anzuordnen. Mit diesen Maßnahmen sind verschiedene Muster und damit optisch ansprechende Erscheinungsformen verwirklichbar.

Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen, wie die Gewebebindung und den Einsatz eines 8-bindigen Mehrgratköpers kann ein Gewebe angegeben werden, dass die erfindungsgemäßen Vorteile besonders gut umsetzt.

Bevorzugt kann das Sicherheitsgurtband Kettfäden aufweisen, die eine Fadenfeinheit zwischen 550 dtex und 2500 dtex und bevorzugt zwischen 800 dtex und 1200 dtex haben. Auch kann die Fadenfeinheit der Schussfäden zwischen 280 dtex und 1400 dtex liegen. Es hat sich gezeigt, dass dies optimale Parameter für einen möglichst hohen Gewebefaktor sind. Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt.

Es zeigen:

Fig. 1a: eine Bindungspatrone einer ersten Ausführungsform der Erfindung mit einem 8-bindigen gleichseitigen Mehrgratköper;

Fig. 1 b: die Bindweise des ersten Kettfadens der Bindungspatrone aus Fig. 1 ;

Fig. 2 eine Bindungspatrone einer zweiten Ausführungsform der Erfindung mit einem 8-bindigen gleichseitigen Mehrgratköper mit geänderter Gratfolge;

Fig. 3 eine Bindungspatrone einer dritten Ausführungsform der Erfindung mit einem 8-bindigen Mehrgratköper durch Neuordnung der Kettfäden;

Fig. 4 eine Bindungspatrone einer vierten Ausführungsform der Erfindung mit einem 6-bindigen Mehrgratköper;

Fig. 5 eine Bindungspatrone einer fünften Ausführungsform der Erfindung mit einem 8-bindigen Mehrgratköper mit Gratwechsel und mit seitlichen Kanten;

Fig. 6 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Sicherheitsgurtbandes in einem Rückhaltesystem eines Fahrzeugs. Fig. 1 bis 5 zeigen jeweils in einer sehr schematischen Darstellung der jeweiligen Bindungspatrone unterschiedliche Ausführungsformen des Gewebes 2 eines Teils eines erfindungsgemäßen Sicherheitsgurtbands 1. Eine Bindungspatrone ist also der Zyklus, in dem Kettfäden 3 mit Schussfäden 4 zum Gewebe 2 verkreuzt sind. In jeder der dargestellten Bindungspatronen ist der Bindungsrapport im linken unteren Quadranten der Bindungspatrone durch die seitlichen Striche angedeutet. Er zeigt an, wie viele Kett- und Schussfäden 3, 4 notwendig sind, um das Muster einmal herzustellen. Dabei verlaufen die Kettfäden 3 in den Figuren 1a und 2 bis 5 senkrecht (also in Längserstreckung des herzustellenden Sicherheitsgurtbandes 1), die Schussfäden 4 hingegen waagrecht (also in Breitenersteckung des Sicherheitsgurtbandes 1 ). Jedes der kleinen Quadrate in der Bindungspatrone bildet dabei einen Bindungspunkt eines Kettfadens 3 mit einem Schussfaden 4. Ist das Quadrat schwarz, so liegt ein Ketthochgang vor, der Kettfaden 3 liegt also über dem Schussfaden 4. Ist das Quadrat weiß, dann liegt ein Ketttiefgang vor, der Kettfaden 3 liegt unter dem Schussfaden 4. Den Figuren 1a, 2, 4 und 5 ist gemein, dass es sich um eine gleichseitige Mehrgratköperbindung handelt. Die Figur 3 ist eine Abwandlung einer derartigen Bindung.

Wenn in den Figuren Kettfäden mit Nummern referenziert werden, dann werden sie von links nach rechts beginnend bei 1 nacheinander nummeriert. Schussfäden werden von unten nach oben, beginnend bei der 1 nummeriert. Den Ursprung der Zählung für Kett- und Schussfäden gleichermaßen bildet das erste, linke untere Quadrat der Bindungspatrone.

Betrachtet man den Bindungsrapport jedes einzelnen Kettfadens 3 ausgehend vom Ursprung der Zählung, also vom ersten linken unteren Quadrat, hier also des Kettfadens Nummer 1 , so kann die Bindweise auch wie folgt umschrieben werden: zunächst 2 Ketthebungen, dann eine Kettsenkung, eine Ketthebung, zwei Kettsenkungen, eine Ketthebung und schließlich eine Kettsenkung. Für diesen Bindungsrapport des 8-bindigen Mehrgratköpers ergibt sich folgendes Kurzzeichen nach DIN 61 101 : K z

1 2 ~T

Dabei steht der Buchstabe K für die Köperbindung, der Buchstabe Z für die Gratrichtung, hier Z-Grat. Diese Bindweise ergibt folglich einen gleichseitigen Mehrgratköper, also zwei gleichaussehende Warenseiten des Sicherheitsgurtbandes mit mehreren Graten (Köpergraten).

Im Folgenden wird diese Bindweise als Grund- bzw. Ausganglage des Mehrgratköpers, auch kombinierte Twill-Bindung genannt. Köperbindungen sind grundsätzlich so aufgebaut, dass der dem ersten Kettfaden des Bindungsrapportes unmittelbar benachbarte Kettfaden, also Kettfaden Nummer 2, um genau einen Schussfaden versetzt ist. Man sieht dies aus der Fig. 1a daran, dass der Kettfaden Nummer 2 eine identische Bindweise, wie der Kettfaden Nummer 1 hat, lediglich ist der erstgenannte gegenüber dem zweitgenannten um einen Schussfaden „nach oben“ versetzt. Gleiches gilt auch für den Kettfaden Nummer 3, auch dieser ist wiederum gegenüber seinem direkten Nachbar, den Kettfaden Nummer 2, um einen Schussfaden „nach oben“ versetzt.

In Fig. 1 b ist die Bindweise des Kettfadens Nummer 1 aus Fig. 1a im Detail gezeigt. Nach dem achten Schussfaden 4 von links gesehen (Bindungsrapport), wiederholt sich das Webmuster wieder. Man sieht hier ganz gut, dass die Kettflottierung genau zwei beträgt, dass also der Kettfaden 3 über genau zwei Schussfäden 4 im Ketthochgang und ebenso unter genau zwei Schussfäden 4 im Ketttiefgang verläuft. Zusätzlich sind zu den beiden Flottierungen weitere, einzelne Ketthebungen und Kettsenkungen vorhanden. Damit liegen pro Kettfaden 3 im Bindungsrapport genau zwei Kettflottierungen und insgesamt vier einzelne Ketthebungen und Kettsenkungen vor. Auf diese Weise ergeben sich im Bindungsrapport betrachtet je Kettfaden 3 für einen solche 8-bindige Mehrgratköper also insgesamt sechs Kreuzungspunkte (Abbindungspunkte, die von einem Ketthochgang zu einem Ketttiefgang oder umgekehrt entstehen) mit den Schussfäden 4. Dies ist eine relativ hohe Anzahl, sodass hierdurch die erfindungsgemäßen Vorteile besonders gut umgesetzt werden können. Fig. 2 zeigt eine Abwandlung der Bindungspatrone von Fig. 1a gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung. Dabei liegt auch ein 8-bindiger Mehrgratköper vor, hier ist lediglich die Gratfolge (2/2: 1/1) geändert. Die Bindweise kann durch das folgende Kurzzeichen beschrieben werden:

2 1 1 k z

2 G 1

Auch hier liegen wieder zwei Kettflottierungen über (genau) zwei Schussfäden pro Bindungsrapport eines Kettfaden 3 vor und insgesamt vier weitere, einzelne Ketthebungen/-senkungen.

In Fig. 3 ist eine dritte Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Auch hier handelt es sich um einen 8-bindigen Mehrgratköper. Die Basis für diese Bindeweise bildet wiederum die Ausführungsform der Fig. 1a. Ausgehend von dieser sind die Kettfäden 3 neu angeordnet. Dabei werden nun ausgehend von den Kettfäden Nummer 1 bis 8 des Bindungsrapports je Kettfaden 3 der Fig. 1a die Kettfäden 3 untereinander vertauscht, sodass sich die nun in der Fig. 3 gezeigt neugeordnete Reihenfolge ergibt (wobei die Nummern die Nummer der ursprünglichen Bindeweise aus Fig. 1a wiedergeben): 1-5-2 -6-3-7-4-8.

Die vierte Ausführungsform gemäß der Fig. 4 zeigt im Gegensatz zu den vorhergehenden Alternativen einen 6-bindigen Mehrgratköper. Auch diese Ausführungsform folgt der erfindungsgemäßen Forderung, dass jeder einzelne Kettfaden im Bindungsrapport eine Kettflottierung (über oder unter genau zwei Schussfäden) und dann noch einzelne Ketthebungen und Kettsenkungen aufweist. Die Bindweise für diese Ausführungsform kann durch das folgende Kurzzeichen beschrieben werden:

2 1 k Z

1 2 Auch hier liegen somit für jeden einzelnen Kettfaden im Bindungsrapport insgesamt genau zwei Kettflottierungen und zusätzlich insgesamt zwei einzelne Ketthebungen/Kettsenkungen vor. Auch diese Bindweise ergibt einen gleichseitigen Mehrgratköper.

Das Gewebe, aus dem das erfindungsgemäße Sicherheitsgurtband 1 wenigstens teilweise hergestellt ist, kann durch die jeweilige Bindungspatrone der Fig. 1 bis 4 beschrieben werden. Kombinationen von Bindungsweisen in einem einzigen Sicherheitsgurtband, wie sie in den Ausführungsformen einzeln dargestellt sind, sind denkbar. Das Gewebe eines solchen Sicherheitsgurtbandes 1 könnte dann mehrere Streifen in dessen Breitenerstreckung (in Schussfadenrichtung) umfassen, wobei sich die Bindweisen von Streifen zu Streifen abwechseln können. So kann sich das Muster nach einem ersten Kettrapport (6 oder 8 Kettfäden) über die Breite des Sicherheitsgurtbandes ändern. Auch ist es denkbar, mehrere Streifen einer einzigen Bindungsweise vorzusehen. Denkbar ist auch, dass das Sicherheitsgurtband 1 auch Kanten aufweist, die gemäß dem Stand der Technik als Rips-, Hohl-, Köperbindungen oder als Rukaflex®-Kanten ausgebildet sein können.

Eine fünfte Ausführungsform gemäß der Fig. 5 zeigt eine beispielhafte Bindungspatrone für ein Sicherheitsgurtband 1 umfassend ein Gewebe aus einem Mehrgratköper. Das Gewebe ist der Breite nach in sieben einzelne Streifen 1-7 unterteilt. Die linken und rechten Streifen 1 und 7 bilden die Kanten des Sicherheitsgurtbandes. Sie sind vorliegend 4-bindig. Dies muss aber nicht zwingend der Fall sein. Die Streifen 2-6 sind vorliegend 8-bindig. Die Bindungsweise der Streifen 2, 4 und 6 entspricht der Bindungspatrone (Grundbindung) nach Fig. 1a. Diese weist einen Z-Grat auf. Die Streifen 3 und 5 unterscheiden sich entsprechend in ihrem Grat (hier S-Grat). So wechseln sich hier über die Breite lediglich S- und Z-Grate ab. Mit einer solchen Anordnung können besonders ansprechende optische Warenbilder, Muster und Erscheinungsformen erzielt werden.

Mit beiden hier beispielhaft genannten Geweben können die erwähnten Vorteile bei den geforderten mechanischen und Gebrauchseigenschaften besonders gut erzielt werden. Denn die erfindungsgemäßen Mehrgratköperbindungen punkten im Allgemeinen durch eine vergleichsweise hohe Anzahl an Bindungspunkten, einer sehr hohen Schiebefestigkeit und Stabilität und zusätzlich in Folge der möglichen, erweiterten Gegenbindung jeweils direkt benachbarter Kettfäden.

In Fig. 6 ist ein Rückhaltesystem 5 für Fahrzeuginsassen, wie es die vorliegende Erfindung auch betrifft, gezeigt. Dieses umfasst einen Sicherheitsgurt, der durch Weben aus dem erfindungsgemäßen Sicherheitsgurtband 1 hergestellt ist. Das Sicherheitsgurtband 1 wird in einem Retraktor6 bei Nichtbenutzung, also im Falle des Abschnallens, automatisch (zum Teil) aufgewickelt. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Sicherheitsgurtbandes 1 kann nun ein gegenüber dem Stand der Technik deutlich dünneres Sicherheitsgurtband 1 angegeben werden, dass im Wesentlichen die gleichen mechanischen Eigenschaften und Gebrauchseigenschaften, wie ein solches bekanntes Sicherheitsgurtband aufweist. Durch die erfindungsgemäße Bindungsweise kann weniger Material verwendet werden, dennoch büßt das Gewebe nicht mehr an Stabilität ein. Flierdurch können relativ gute Gebrauchseigenschaften, wie das Anlegen und Tragen des Sicherheitsgurtes für die Fahrzeuginsassen erzielt werden. Die Verdrehungsgefahr in der Schlosszunge wird gesenkt, das Sicherheitsgurtband 1 ist unempfindlicher gegen Scheuern durch Aus- und Rückzug im Refraktor 6 sowie an den Schlosszungen und am Umlenker. Letztendlich kann ein dünneres Sicherheitsgurtband 1 mit vergleichsweise hoher Lebensdauer angegeben werden.

Bezugszeichen

1 Sicherheitsgurtband

2 Gewebe

3 Kettfaden

4 Schussfaden

5 Rückhaltesystem

6 Retraktor