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Patent Searching and Data


Title:
SEAT HAVING BODY SUPPORT FUNCTION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/003215
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a seat (1) comprising a support (3) in addition to a seat surface (2), which for example is tilted forward. The weight of the upper body (5) can lie substantially on the support (3). Said support begins in the lower area of the upper body (5). The upper body (5), which is stretched forward, already rests at the hip (6) and/or the abdomen. The low-lying rest makes the upper body (5) free to such an extent that high mobility results especially in the lower back area (8). The upper body (5) can move freely and perform all conceivable tasks. Relaxation of the back, back training, and better blood circulation through the entire body occur. The seat (1) can be combined with training devices or can even be a retrofit kit or part of a means of transportation, for example, a bicycle or the like.

Inventors:
DEL CURTO MARCO (CH)
Application Number:
PCT/CH2010/000171
Publication Date:
January 13, 2011
Filing Date:
July 02, 2010
Export Citation:
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Assignee:
DEL CURTO MARCO (CH)
International Classes:
A47C9/00
Foreign References:
US20060181136A12006-08-17
US20070052275A12007-03-08
CH694077A52004-07-15
GB2348124A2000-09-27
US20040245836A12004-12-09
FR2510896A11983-02-11
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
RÖMPLER, Aldo (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Sitz mit Körperstützfunktion, gekennzeichnet durch eine sich oberhalb einer Sitzfläche (2) nach vorn erstreckenden Stütze (3), wobei diese im räumlichen Verhältnis zur Sitzfläche (2) so angeordnet ist, dass der untere Bereich eines menschlichen Oberkörpers (5), namentlich Hüfte (6) und/oder Bauch (31 ) darauf aufliegen kann.

2. Sitz nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzfläche (2) nach vorn geneigt oder nach vorn neigbar ist, mit dem Zweck, den Oberkörper (5) in einer von der senkrechten abweichenden, nach vorn ausgerichteten Stellung zu bringen.

3. Sitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stütze (3) nach hinten geneigt oder nach hinten neigbar ist, wodurch ihr der Sitzfläche (2) zugewandtes Ende tiefer liegt.

4. Sitz nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stütze (3) eine dem menschlichen Körper angepasste Aufliegefläche aufweist, zum Beispiel schalenförmig gerundet ist.

5. Sitz nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stütze (3) beidseitig Führungen (7) aufweist, mit dem Zweck, dem Körper seitlichen Halt zu geben.

6. Sitz nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stütze (3) an ihrem der Sitzfläche (2) abgewandten Ende mittig eine Ausformung (29) aufweist, mit dem Zweck, den Oberkörper (5) zur Brust (4) hin mittig zu stützen.

7. Sitz nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stütze (3) an ihrem der Sitzfläche (2) zugewandten Ende eine körpergerechte, gerundete Formgebung (30) aufweist.

8. Sitz nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass das der Stütze (3) zugewandte Ende der Sitzfläche (2) sich verjüngt.

9. Sitz nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine mittig aus der Sitzfläche (2) ragende Ausformung (26).

10.Sitz nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass er mit einem Fusskreuz versehen ist, wobei mindestens ein sich unter die Stütze (3) erstreckende oder dorthin auszurichtende Fuss (16) länger als die übrigen Füsse ist, mit dem Zweck, eine Kippgefahr aus- zuschliessen.

11.Sitz nach einem der Ansprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Stütze (3) so angelenkt ist, dass sie um eine Schwenkachse (34) in einer Schwenkbewegung (35) auf und ab kippbar ist, entweder als Verstell- oder als Wippmöglichkeit.

12. Sitz nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzfläche (2) derart mit der Stütze (3) gekoppelt ist, dass sie gemeinsam um eine Schwenkachse (13) in einer Schwenkbewegung (35) auf und ab kippbar sind, entweder als Verstell- oder als Wippmöglichkeit.

13.Sitz nach Anspruch 11 oder 12, gekennzeichnet durch eine Federung, die die Stütze (3) und/oder die Sitzfläche (2) in Bezug auf die Schwenkbewegung (35) in eine Grundposition zurückdrückt.

14. Sitz nach einem der Ansprüche 1 - 13, dadurch gekennzeichnet, dass er Teil einer Baueinheit mit einem Arbeitstisch ist (Fig. 4).

15. Sitz nach einem der Ansprüche 1 - 14, gekennzeichnet durch einen auf die Stütze (3) setzbaren Aufsatz, auf den eine Tastatur stellbar ist.

16. Sitz nach einem der Ansprüche 1 - 15, gekennzeichnet durch mindestens eine Trainingseinrichtung (19, 24, 25, 27, 28, 32), mit dem Zweck, den Körper bewegen und dessen Muskulatur trainieren zu können, zum Beispiel die Bauch-, Rücken- und/oder Bauchmuskulatur.

17. Sitz nach Anspruch 16, gekennzeichnet durch mindestens eine beweglich angeordnete Beinanlage (19, 32) oder Klappe (27, 28), die so platziert ist, dass sie mit einem Bein oder Oberschenkel bewegbar ist.

18. Sitz nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Beinanlage (19, 32) oder Klappe (27, 28) entgegen einer Federkraft schwenkbar ist, wozu mindestens eine Feder vorhanden ist und/oder die Beinanlage (19, 32) oder Klappe (27, 28) an einem federnden Arm angeordnet ist.

19. Sitz nach einem der Ansprüche 16 - 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzfläche (2) entweder schwenkbare Klappen (27) aufweist oder aus schwenkbaren Klappen (28) gebildet wird.

20. Sitz nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schwenkachse (B - B, C - C) der Klappen (27, 28) entweder in deren hinteren Bereich oder mittig liegt.

21. Sitz nach den Ansprüchen 10 und 19, dadurch gekennzeichnet, dass beidseitig der Ausformung (26) der Sitzfläche (2) je eine Klappe (27) vorhanden ist.

22. Sitz nach einem der Ansprüche 17 - 21 , dadurch gekennzeichnet, dass die Beinanlage (19, 32) so angeordnet ist, dass diese durch ein Bein (12) oder Oberschenkel nach oben und/oder unten und/oder zur Seite und/oder zwischen den Beinen (12) zusammendrückbar ist.

23. Sitz nach Anspruch 16, gekennzeichnet durch mindestens ein unterhalb der Sitzfläche (2) und/oder der Stütze (3) angeordnetes Laufband (24).

24. Sitz nach Anspruch 16, gekennzeichnet durch unterhalb der Sitzfläche (2) und/oder der Stütze (3) angeordnete Pedale (25), wodurch der Sitz als Heimfahrrad verwendbar ist.

25.Sitz nach einem der Ansprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass er Teil einer Baueinheit mit einem Fortbewegungsmittel ist, wie zum Beispiel einem Fahrrad, Laufrad, Motorfahrrad oder Motorrad, oder dass er als Nachrüstsatz für diese Geräte ausgebildet ist.

26. Sitz nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, dass ein Lenker an der Stütze (3) ausgeformt oder angeordnet ist.

Description:
Sitz mit Körperstützfunktion

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sitz mit Körperstützfunktion.

Der Mensch ist nicht für das Sitzen geschaffen, sondern für die wechselnden Belastungen der Muskulatur durch die ständigen Bewegungen, die sich beim Laufen, Jagen und Sammeln ergeben. So führt das tägliche stundenlange Sitzen, wie es insbesondere bei Bürotätigkeiten praktisch unvermeidbar ist, oft zu Haltungsschäden und Rückenproblemen. Diese entstehen dadurch, dass das Körpergewicht auf dem Gesäss ruht und der Oberkörper in meist gebückter Haltung über einem Arbeitstisch verharrt. Die Rückenlehne des Bürostuhls nützt eher wenig. Das führt zunächst zu Verspannungen der Rückenmuskulatur und schliesslich zu Schmerzen, die den Büroalltag unerträglich machen können. Rückenleiden sind zu einer Volkskrankheit geworden, die irgendwann Arztbesuche und Physiotherapien nach sich zieht, schlimmstenfalls sogar zu Rückenoperationen führt. Für die Betroffenen ist das äusserst unangenehm. Die Folge sind aber auch erhebliche Kostensteigerungen für die Arbeitgeber durch eine verminderte Arbeitsleitung und sich mehrenden Fehlzeiten sowie für die Allgemeinheit durch die damit verbundenen Ausgaben im Gesundheitswesen. Zwar betreiben viele Menschen Sport oder besuchen Fitnessstudios, wo sie die Muskulatur an entsprechenden Geräten trainieren, doch kann dies für eine beschränkte Zeit erst nach Feierabend erfolgen, also nach acht oder mehr Stunden des für den Körper ungünstigen Sit- zens. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse setzt sich die Erfindung die Aufgabe, einen Sitz mit einer speziellen Körperstützfunktion zu schaffen, wobei eine sinnvolle Bewegung und Kräftigung der Rückenmuskulatur ermöglicht wird.

Der erfindungsgemässe Sitz entspricht den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausbildungen des Erfindungsgedankens sind aus den abhängigen Patentansprüchen ersichtlich.

Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der schematischen Zeichnung näher beschrieben.

Fig. 1 zeigt ein erstes Beispiel des Sitzes;

Fig. 2 zeigt ein zweites Beispiel in Form eines Büro- oder

Arbeitsstuhls mit Rückenlehne;

Fig. 3 zeigt einen Sitz nach Fig. 1 mit einer Trainingsfunktion

für die Bein- und Bauchmuskulatur;

Fig. 4 zeigt einen Sitz in Verbindung mit einem Arbeitstisch;

Fig. 5 - 6 zeigen Ausführungen mit zusätzlichen Trainingsfunktionen in Form eines stationären Laufens oder Fahrradfahrens;

Fig. 7 - 12 zeigen Beispiele von Detaillösungen des erfindungs- Gemässen Sitzes.

Wie anhand der ersten Ausführung des Sitzes 1 nach Fig. 1 ersichtlich, ist zwar eine Sitzfläche 2 vorhanden, das Gewicht des Körpers kann jedoch in erheblichem Mass auf einer davor angeordneten Stütze 3 aufliegen. Diese setzt nicht erst an der Brust 4, sondern vielmehr bereits im unteren Bereich des Oberkörpers 5 an. Vorzugsweise so, dass der wie dargestellt nach vorn gestreckte Oberkörper 5 bereits mit der Hüfte 6 aufliegt. Je eine seitliche Führung 7 kann den Oberkörper 5 am Wegrutschen hindern. Durch die tief sitzende Auflage ist der Oberkörper 5 soweit frei, dass sich speziell im unteren Rückenbereich 8 eine hohe Beweglichkeit ergibt. Selbstverständlich setzt sich diese auch bis zum oberen Rückenbereich 9 fort. Der Oberkörper 5 kann sich somit frei nach links und rechts neigen, sich um die Wirbelsäule 10 drehen und alle denkbaren Arbeiten ausführen, ohne sich mit den Armen 11 abstützen zu müssen. Dabei wird die Muskulatur im unteren Rückenbereich 8 vielfältig bewegt und gut durchblutet. Die Bewegungen des Kopfes und der Arme 11 haben eine entsprechende Trainingswirkung auf den oberen Rückenbereich 9. Zudem sind trotz der Stütze 3 auch die Beine 12 voll beweglich, was weitere Trainingsmöglichkeiten mit sich bringt, auf die später eingegangen wird.

Im Übrigen kann der Sitz 1 weitgehend wie ein herkömmlicher Büro- oder Arbeitsstuhl ausgebildet sein. In Fig. 1 ist die Sitzfläche 2 nach vorn geneigt dargestellt. Sie kann um eine Schwenkachse 13 entweder frei beweglich oder in entsprechender Schwenkposition feststellbar sein. Die Stütze 3 ist beispielsweise mittels eines Stützarms 14 an einer üblichen Säule 15 angeordnet. Andere Lösungen sind ebenfalls möglich, siehe zum Beispiel den unter der waagerecht stehenden Sitzfläche 2 durchgeführten Stützarm 14 in der Ausführung nach Fig. 2. In beiden Ausführungen sind Füsse vorhanden. Vorzugsweise wird ein Fusskreuz mit vier bis sechs Füssen verwendet, wobei mindestens der oder die sich unter die Stütze 3 erstreckenden oder im Fall eines Drehstuhls dorthin auszurichtenden Füsse 16 so lang sein müssen, dass eine Kippgefahr aus- zuschliessen ist. Es können auch Rollen 17 vorhanden sein. In der Ausführung nach Fig. 2 ist eine normale Rückenlehne 18 vorgesehen. Das bedeutet, dass man sich zwischendurch in normaler Sitzposition zurücklehnen kann. Auch könnte die Stütze 3 abnehmbar sein, vorzugsweise mittels einen Schnellverschlusses, so dass man im Verlauf des Tages rasch zwischen einem herkömmlichen Büro- und Arbeitsstuhl und einem Trainings-Sitz mit Körperstützfunktion hin- und herwechseln kann. Auch könnte die Stütze 3 bei normaler Sitzposition als Auflage für eine Tastatur dienen oder mit einem entsprechenden Aufsatz versehen sein. Das würde auch bei dieser Verwendung eine für den Rücken gute Sitzposition sicherstellen.

Das in Fig. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel ist mit einer Trainingseinrichtung für die Bein- und Bauchmuskulatur ausgestattet. Konkret weist er mindestens eine von oben auf dem Bein 12, beziehungsweise dem Oberschenkel, ansetzende Beinanlage 19 auf. Diese ist entgegen einer Federkraft 20 nach oben drückbar. Die gezeichnete Feder ist hier nur symbolisch zu verstehen, sie kann beliebig ausgebildet sein. Die Beinanlage 19 kann auch an einem federnden Arm angeordnet sein. Wird sie durch den Oberschenkel in Richtung des Pfeils 21 nach oben gedrückt, vorzugsweise in einer sich wiederholenden Bewegung, so werden die Bein- und insbesondere die Bauchmuskulatur gebraucht und trainiert. Es kann auch, abwechselnd mit dem linken und dem rechten Bein 12, eine Tretbewegung ausgeführt werden. Nicht ausgeschlossen ist auch eine Anordnung der Beinanlage 19, bei der der Schenkeldruck nicht nach oben sondern nach unten erfolgen muss. Eine weitere Variante wird später anhand von Fig. 10 beschrieben. Nur um zu veranschaulichen, dass die Stütze 3 auch anders als in den Fig. 1 und 2 dargestellt dimensioniert sein kann, ragt sie in Fig. 3 weiter in den Brustbereich. In diesem Fall ist der obere, bis in den Brustbereich ragende Teil der Stütze 3 vorzugsweise verjüngt, siehe auch die Draufsicht in Fig. 7 und 8. In Fig. 4 ist der Sitz 1 mit einem Arbeitstisch 22 verbunden, somit bildet er mit diesem eine Baueinheit. Die konstruktiven Details können indessen auch beliebig anders ausgeführt sein. Sofern der Arbeitstisch nicht stabil verankert ist, kann der Sitz 1 eine eigene Säule 15 aufweisen. Daraus ist in jedem Fall ersichtlich, wie an einem Computer 23 gearbeitet und trotzdem der Körper mühelos fit gehalten werden kann.

Dem letzteren Zweck dienen auch die Ausführungen nach den Fig. 5 und 6. In der ersten ist der Sitz 1 mit einem Laufband 24 versehen. Sinnvollerweise wird das Laufband zweigeteilt sein, das heisst, links und rechts wird je ein Laufband 24 angeordnet. Gemeinsame Umlenkwellen und Stützrollen sind dennoch möglich. Trotz der vorn aufliegenden Körperposition lässt sich das Laufband 24 sehr gut auch für rasche Laufbewegungen benützen. Die Höhe der Sitzfläche 2 und der Stütze 3 kann hierzu angepasst werden. Dies ist auch bei den anderen Ausführungen möglich. Dadurch dass der Körper gestützt wird und somit das Körpergewicht nicht voll auf den Füssen steht, werden die Kniegelenke gegenüber einem normalen Laufband sogar erheblich geschont. Der Trainingseffekt eines Laufbandes kann somit frei von Nachteilen für die Knie erzielt werden. Mehr noch, das Laufband 24 kann auf ungefährliche und therapeutisch sinnvolle Weise vielfach auch von Benutzern verwendet werden, die bereits Knieprobleme haben. Und dies ohne Zeitdruck, auch in sich wiederholenden kürzeren Trainingseinheiten während der Arbeitszeit.

Ähnliches gilt auch für die Ausführung nach Fig. 6, wo anstelle eines Laufbandes 24 Pedale 25 vorhanden sind. Auch in diesem Fall kann während des Arbeitens der Körper bewegt werden. Selbstverständlich könnte dieses Ausführungsbeispiel auch zum vollwertigen Hometrainer, beziehungsweise Heimfahrrad ausgebaut werden, indem zusätzlich Lenkergriffe und eventuell Anzeigen bezüglich der Trainingsleistung und so weiter montiert werden, wie sie bei derartigen Geräten üblich sind. Letzteres Beispiel führt auch zur Möglichkeit, den Sitz 1 an einem Fahrrad oder einem Laufrad einzusetzen. Er würde also mit dem Fahrrad oder Laufrad eine Baueinheit bilden, wobei theoretisch auch eine Nachrüstung bestehender Fahrräder oder Laufräder denkbar wäre. Der Sitz 1 kann somit nicht nur als stationäres Sitzmöbel mit Stützfunktion sondern auch bei Sportgeräten und Fortbewegungsmitteln eingesetzt werden. Das schliesst auch Motorfahrräder und Motorräder ein, wo der Rücken gerade bei längeren Fahrten entlastet werden kann. Die Stütze 3 käme annähernd zwischen der Sitzfläche 2 und dem Lenker zu liegen, das kann auch auf dem Benzintank sein. Dabei würde der Körper durch die Anordnung der Sitzfläche 2 und der Stütze 3 ebenfalls stützend gehalten. Es sei hier noch angemerkt, dass auch eine Kombination von Sitz 1 und Lenker möglich ist, bei der der Lenker Teil des Sitzes ist.

Weitere Varianten konstruktiver Detaillösungen des erfindungsgemässen Sitzes 1 gehen aus den Fig. 7 bis 12 hervor. In der Draufsicht nach Fig. 7 ist erkennbar, dass die Sitzfläche 2 eine von einem herkömmlichen Bürooder Arbeitsstuhl abweichende Form aufweisen kann. Eine mittig aus der Sitzfläche 2 in Richtung auf die Stütze 3 ragende Ausformung 26 führt zu einer breiten, sich vorn verjüngenden Sitzform, wie man sie ähnlich von Motorrollern her kennt. Ferner können Klappen 27 und 28 vorgesehen sein, die eine Schwenkbewegung ermöglichen. Deren Schwenkachse B - B oder C - C kann beispielsweise im hinteren Bereich der Klappe 27 oder auch annähernd mittig liegen. Im Beispiel nach Fig. 7 sind die Klappen 27 beidseitig der Ausformung 26 angeordnet, wobei es selbstverständlich frei bleibt, diese Ausformung 26 auch wegzulassen. Gemäss Fig. 8 kann die Sitzfläche 2 auch vollständig von Klappen 28 gebildet werden. Diese schwenkbaren Klappen 27 oder 28 ermöglichen eine auf und ab Bewegung des Oberschenkels. Letztlich ergibt sich dadurch ebenfalls eine Tretbewegung, nur ohne Pedale 25. Diese beweglichen Klappen 28 eignen sich besonders in Verbindung mit der Laufband-Version nach Fig. 5. Dabei kann auch eine Verstellbarkeit der Schwenkachse 13 und/oder 34 nützlich sein.

Wie die Sitzfläche 2, kann auch die Stütze 3 eine Ausformung 29 aufweisen, so dass der Oberkörper 5 mittig annähernd bis zur Brust 4 gestützt wird, die Brust 4 selbst aber frei und beweglich bleibt. Die der Sitzfläche 2 zugewandte Seite der Stütze 3 kann ebenfalls eine körpergerechte, zum Beispiel gerundete Formgebung 30 haben. Fig. 9 zeigt einen Schnitt durch die Stütze 3 nach der Linie A - A in Fig. 8. Die Stütze 3 weist eine dem menschlichen Körper angepasste, beispielsweise schalenförmige Aufliegefläche auf, so dass der Bauch 31 und/oder schon die Hüfte 6 bequem platz findet. Diese Aufliegefläche kann selbstverständlich gepolstert sein. Halt geben die seitlichen Führungen 7.

Eine weitere Variante von Beinanlagen 32 zeigt schliesslich Fig. 10. Im Gegensatz zur Ausführung nach Fig. 3 müssen die Beine 12 entgegen einer Federkraft nicht nach oben sondern in Pfeilrichtung 33 auseinander gedrückt werden. Dadurch kann wiederum die Bein- sowie auch die Ge- sässmuskulatur trainiert werden.

In den Fig. 11 und 12 werden zwei Versionen mit weiteren Verstell- oder Wippmöglichkeiten vorgestellt. Im ersten Beispiel ist die Stütze 3 so am Sitz 1 angelenkt, dass sie um eine Schwenkachse 34 auf und ab kippbar ist, so wie es gestrichelt angedeutet ist. Dabei schwenkt der Stützarm 14 mit der daran angeordneten Stütze 3 um die waagerecht verlaufende Schwenkachse 34. Im zweiten Beispiel nach Fig. 12 sind die Sitzfläche 2 und die Stütze 3 miteinander gekoppelt. Das bedeutet, dass sich die Sitzfläche 2 und die Stütze 3 gemeinsam um die Schwenkachse 13 bewegen. Selbstverständlich können beide Versionen technisch auch anders als skizziert gelöst werden. Das betrifft insbesondere auch die Form und Anordnung des Stützarms 14 und/oder der Schwenkachsen 13 und 34. Insbesondere können die Schwenkachsen 13 und/oder 34 weiter nach rechts in Richtung Oberkörper verschoben werden. Beiden Versionen ist gemeinsam, dass die Schwenkbewegung 35 im Sinn einer individuellen Einstellung der Sitz-, beziehungsweise Stützposition und/oder als angenehme Wippmöglichkeit konzipiert werden kann. Im letzteren Fall wird auf sinnvolle Weise eine entsprechende Federung vorhanden sein, die die Stütze 3 und/oder die Sitzfläche 2 in die konstruktiv vorgesehene oder in eine individuell einstellbare Grundposition zurückdrückt.

Es liegt im Rahmen der Erfindung nach Patentanspruch 1 den Sitz im einzelnen auch anders als gezeichnet und vorgehend erläutert auszubilden. Insbesondere können die Konstruktionsteile des Sitzes 1 beliebig anders ausfallen, und zwar sowohl hinsichtlich der technischen Ausgestaltung als auch hinsichtlich des Designs. Die verschiedenen Ausführungen und Varianten lassen sich miteinander kombinieren. Besonders bezüglich der am Sitz einsetzbaren Trainingseinrichtungen 19, 24, 25, 27, 28 und 32 ergeben sich die vielfältigsten Möglichkeiten, die an dieser Stelle nicht erschöpfend dargestellt und beschrieben werden können. Es liegt auf der Hand, dass die Sitzfläche 2, sofern sie nicht verstellbar ist, auch in einem anderen Winkel als gezeichnet nach vorn geneigt sein kann.

Der Sitz 1 kann überall dort eingesetzt werden, wo der Mensch den Belastungen eines längeren Sitzens ausgesetzt ist. Das Gewicht des Oberkörpers 5 kann weg von der Sitzfläche 2 und hin zur Stütze 3 verlagert werden. Dabei kann die Gewichtsverteilung zwischen der Sitzfläche 2 und der Stütze 3 sehr unterschiedlich ausfallen. Die Stütze 3 kann jedoch ohne weiteres den Grossteil dieses Gewichtes aufnehmen. In jedem Fall findet eine Entlastung des Rückens, ein Rückentraining und eine bessere Durchblutung des ganzen Körpers statt. Dies kann eine Verringerung der Krankheitsausfälle bewirken. Es darf sogar von einer verbesserten Durchblutung des Gehirns und infolgedessen von einer verbesserten Konzentration und Arbeitsleistung ausgegangen werden. Nicht zuletzt werden Taille, Gesäss und Oberschenkel gestrafft.