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Title:
SEAT MASSAGE DEVICE HAVING A VARIABLY CONTROLLABLE MASSAGE PROFILE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/178364
Kind Code:
A1
Abstract:
A massage device (100) for arranging in a vehicle seat comprises at least one stroke element (110), which is designed to provide a massage function in the vehicle seat, and at least one sensor device (120), which is designed to sense at least one measurement variable indicating the position of the stroke element (110). The massage device (100) is designed to allow control of the stroke element (110) at least partly in dependence on a sensor signal, which is generated by means of the sensor device (120) and indicates the position of the stroke element (110).

Inventors:
KROMER ALEX (DE)
BICKEL STEFAN (DE)
MÜLLER ALEXANDER (DE)
ROSENTHAL MARKUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/055776
Publication Date:
September 10, 2020
Filing Date:
March 05, 2020
Export Citation:
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Assignee:
BROSE FAHRZEUGTEILE SE & CO KG BAMBERG (DE)
International Classes:
B60N2/90
Foreign References:
CN108839593A2018-11-20
DE102015204492A12016-09-15
DE102015204492A12016-09-15
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Claims:
Ansprüche

1. Massagevorrichtung (100) zur Anordnung in einem Fahrzeugsitz, umfassend:

- wenigstens ein Hubelement (110), das dazu ausgebildet ist, eine Massagefunktion in dem Fahrzeugsitz bereitzustellen; und

- wenigstens eine Sensorvorrichtung (120), die dazu ausgebildet ist, wenigstens eine Messgröße zu erfassen, die auf eine Position des Hubelements (110) hinweist,

wobei die Massagevorrichtung (100) dazu ausgebildet ist, ein Ansteuern des Hubelements (110) wenigstens teilweise in Abhängigkeit von einem Sensorsignal, das mittels der Sensorvorrichtung (120) erzeugt ist und das auf die Position des Hubelements (110) hinweist, zu gestatten.

2. Massagevorrichtung nach Anspruch 1 , wobei die Sensorvorrichtung (120) an dem Hubelement (110) angeordnet ist.

3. Massagevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Hubelement (110) einen Massagestempel und/oder eine pneumatische Blase umfasst.

4. Massagevorrichtung nach Anspruch 3, wobei das Hubelement (110) einen Massagestempel umfasst und die Sensorvorrichtung (120) einen Hall-Sensor umfasst, und/oder wobei das Hubelement (110) eine pneumatische Blase umfasst und die Sensorvorrichtung (120) einen Dehnmessstreifen umfasst.

5. Massagevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Massagevorrichtung (100) eine Mehrzahl von Hubelementen (110) und eine Mehrzahl von Sensorvorrichtungen (120), die den Hubelementen (110) jeweils zugeordnet sind, umfasst.

6. Massagesystem (200) für einen Fahrzeugsitz, umfassend eine Massagevorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, und eine Steuerungseinheit (210), die dazu ausgebildet ist:

- ein erstes Steuersignal zum Ansteuern wenigstens eines Hubelements (110) der Massagevorrichtung (100) auszugeben;

- von wenigstens einer Sensorvorrichtung (120) der Massagevorrichtung (100) ein Sensorsignal zu empfangen, das auf eine Position des Hubelements (110) hinweist; - wenigstens teilweise in Abhängigkeit von dem Sensorsignal ein zweites Steuersignal zum Ansteuern des Hubelements (110) zu erzeugen, und

- das zweite Steuersignal zum Ansteuern des Hubelements (110) auszugeben.

7. Massagesystem nach Anspruch 6, wobei die Steuerungseinheit (210) dazu ausgebildet ist, das zweite Steuersignal wenigstens teilweise auf der Grundlage wenigstens eines Steuerprogramms (301 - 304, 400) zu erzeugen.

8. Massagesystem nach Anspruch 7, wobei die Steuerungseinheit (210) dazu ausgebildet ist, wenigstens einen Steuerparameter der Massagevorrichtung (100), der auf die Position des Hubelements (110) bezogen ist, gemäß dem Steuerprogramm (301 - 304, 400) zu regeln.

9. Massagesystem nach Anspruch 8, wobei der wenigstens eine Steuerparameter eine Hubgeschwindigkeit und/oder eine Hubrichtung des Hubelements (110) umfasst.

10. Massagesystem nach Anspruch 8 oder 9, wobei die Steuerungseinheit (210) dazu ausgebildet ist, den wenigstens einen Steuerparameter gemäß jedwedem von verschiedenen Steuerprogrammen (301 - 304) zu regeln, die in einer

Speichervorrichtung (230) der Steuerungseinheit gespeichert sind.

11. Massagesystem nach Anspruch 10, wobei wenigstens zwei der Steuerprogramme (301 - 304) verschieden sind bezüglich einer maximalen Hubposition, einer maximalen Hubgeschwindigkeit und/oder einer Hubfrequenz des Hubelements (110).

12. Fahrzeugsitz umfassend eine Massagevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und/oder ein Massagesystem nach einem der Ansprüche 6 bis 11.

13. Kraftfahrzeug umfassend eine Massagevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, ein Massagesystem nach einem der Ansprüche 6 bis 11 und/oder einen Fahrzeugsitz nach Anspruch 12.

14. Verfahren (500) zum Betreiben einer Massagevorrichtung, die in einem Fahrzeugsitz angeordnet ist, umfassend:

- Ausgeben (510), mittels einer Steuerungseinheit (210), eines ersten Steuersignals zum Ansteuern wenigstens eines Hubelements (110) der Massagevorrichtung (100), - Empfangen (520), mittels der Steuerungseinheit (210) und von wenigstens einer Sensorvorrichtung (120) der Massagevorrichtung (100), eines Sensorsignals, das auf eine Position des Hubelements (110) hinweist;

- Erzeugen (530), mittels der Steuerungseinheit (210) und wenigstens teilweise in Abhängigkeit von dem Sensorsignal, eines zweiten Steuersignal zum Ansteuern des Hubelements (110), und

- Ausgeben (540), mittels der Steuerungseinheit (210), des zweiten Steuersignals zum Ansteuern des Hubelements (110).

Description:
Sitzmassage-Vorrichtung mit variabel regelbarem Massageprofil

Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein das Gebiet der Massagevorrichtungen. Sie betrifft insbesondere eine Massagevorrichtung mit Sensorvorrichtung zur Anordnung in einem Fahrzeugsitz sowie ein Massagesystem. Sie betrifft ferner einen Fahrzeugsitz, ein Kraftfahrzeug und ein Verfahren zum Betreiben einer Massagevorrichtung.

Verschiedene Techniken zum Bereitstellen einer Massagefunktion in einem Fahrzeugsitz sind bekannt. Bei einigen dieser Techniken sind hinter einem Sitzpolster steuerbare Hubelemente angebracht, wie beispielsweise im Sitz angeordnete Massagestempel oder aufblasbare, sogenannte pneumatische Blasen. Derartige Hubelemente bewirken bei Betätigung einen veränderlichen Massagedruck im entsprechenden Bereich des Sitzes. Auf Massagestempeln oder pneumatischen Blasen beruhende Massagesysteme sind oft dazu ausgebildet, bei Betätigung oszillierend einen vorgegebenen Verfahrweg entsprechend einer Massagebewegung zu beschreiben. Ein Massageelement in Form eines Massagestempels, der über ein Feder-und-Seilzug-System betätigbar ist, ist beispielsweise in der DE 10 2015 204 492 A1 beschrieben.

Bei den bekannten Techniken zum Bereitstellen einer Massagefunktion, insbesondere solcher mit Massagestempeln oder pneumatischen Blasen, werden Massagemuster oft in einer konstanten Geschwindigkeit und mit konstanter Auslenkung des Hubelements wiedergegeben. Beispielsweise werden Stempel oder pneumatische Blasen mit gleichbleibender Geschwindigkeit um einen vorbestimmten Weg ausgefahren und wieder zur Ruheposition eingezogen. Variationsmöglichkeiten für einen Benutzer beschränken sich dabei üblicherweise auf eine Auswahl der Geschwindigkeit oder eines Massagemusters. Dabei können sich Nachteile daraus ergeben, dass die von einem Benutzer wahrgenommene Massageintensität und Massagewirkung oft infolge der nicht-dynamischen Hubbewegungen bald als eintönig oder sogar unangenehm empfunden werden.

Es ist daher eine Technik wünschenswert, die die vorgenannten Nachteile mildert oder vermeidet. Gemäß einem ersten Aspekt wird eine Massagevorrichtung zur Anordnung in einem Sitz beschrieben. Die Massagevorrichtung umfasst wenigstens ein Hubelement, das dazu ausgebildet ist, eine Massagefunktion in dem Fahrzeugsitz bereitzustellen. Die Massagevorrichtung umfasst außerdem wenigstens eine Sensorvorrichtung, die dazu ausgebildet ist, wenigstens eine Messgröße zu erfassen, die auf eine Position des Hubelements hinweist. Die Massagevorrichtung ist dazu ausgebildet, ein Ansteuern des Hubelements wenigstens teilweise in Abhängigkeit von einem Sensorsignal, das mittels der Sensorvorrichtung erzeugt ist und das auf die Position des Hubelements hinweist, zu gestatten.

Die Sensorvorrichtung kann an dem Hubelement angeordnet sein.

Das Hubelement kann einen Massagestempel und/oder eine pneumatische Blase umfassen. Dabei kann das Hubelement einen Massagestempel und die Sensorvorrichtung einen Hall- Sensor umfassen. Zusätzlich oder alternativ dazu kann das Hubelement eine pneumatische Blase und die Sensorvorrichtung einen Dehnmessstreifen umfassen.

Die Massagevorrichtung kann eine Mehrzahl von Hubelementen und eine Mehrzahl von Sensorvorrichtungen umfassen. Dabei können die Sensorvorrichtungen den Hubelementen jeweils zugeordnet sein. Insbesondere kann jedem der Hubelemente jeweils eine Sensorvorrichtung zugeordnet sein.

Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Massagesystem für einen Fahrzeugsitz beschrieben. Das Massagesystem umfasst eine Massagevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, und eine Steuerungseinheit. Die Steuerungseinheit ist dazu ausgebildet, ein erstes Steuersignal zum Ansteuern wenigstens eines Hubelements der Massagevorrichtung auszugeben, von wenigstens einer Sensorvorrichtung der Massagevorrichtung ein Sensorsignal zu empfangen, das auf eine Position des Hubelements hinweist, wenigstens teilweise in Abhängigkeit von dem Sensorsignal ein zweites Steuersignal zum Ansteuern des Hubelements zu erzeugen, und das zweite Steuersignal zum Ansteuern des Hubelements auszugeben.

Die Steuerungseinheit kann dazu ausgebildet sein, das zweite Steuersignal wenigstens teilweise auf der Grundlage wenigstens eines Steuerprogramms zu erzeugen. Dabei kann die Steuerungseinheit dazu ausgebildet sein, wenigstens einen Steuerparameter der Massagevorrichtung, der auf die Position des Hubelements bezogen ist, gemäß dem Steuerprogramm zu regeln. Der wenigstens eine Steuerparameter kann eine Hubgeschwindigkeit, eine Hubrichtung und/oder eine Hubfrequenz des Hubelements umfassen.

Die Steuerungseinheit kann dazu ausgebildet sein, den wenigstens einen Steuerparameter gemäß jedwedem von verschiedenen Steuerprogrammen zu regeln. Die Steuerprogramme können dabei in einer Speichervorrichtung der Steuerungseinheit gespeichert sein.

Wenigstens zwei der Steuerprogramme können verschieden sein bezüglich einer maximalen Hubposition, einer maximalen Hubgeschwindigkeit und/oder einer Hubfrequenz des Hubelements.

Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Fahrzeugsitz beschrieben. Der Fahrzeugsitz umfasst eine Massagevorrichtung und/oder ein Massagesystem der hier jeweils vorgestellten Art.

Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Kraftfahrzeug beschrieben. Das Kraftfahrzeug umfasst eine Massagevorrichtung, ein Massagesystem und/oder einen Fahrzeugsitz der hier jeweils vorgestellten Art.

Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zum Betreiben einer Massagevorrichtung, die in einem Fahrzeugsitz angeordnet ist, beschrieben. Das Verfahren umfasst ein Ausgeben, mittels einer Steuerungseinheit, eines ersten Steuersignals zum Ansteuern wenigstens eines Hubelements der Massagevorrichtung, und ein Empfangen, mittels der Steuerungseinheit und von wenigstens einer Sensorvorrichtung der Massagevorrichtung, eines Sensorsignals, das auf eine Position des Hubelements hinweist. Das Verfahren umfasst zudem ein Erzeugen, mittels der Steuerungseinheit und wenigstens teilweise in Abhängigkeit von dem Sensorsignal, eines zweiten Steuersignal zum Ansteuern des Hubelements, und ein Ausgeben, mittels der Steuerungseinheit, des zweiten Steuersignals zum Ansteuern des Hubelements.

Weitere Einzelheiten, Aufgaben und Vorzüge der Erfindung werden aus den Zeichnungen und der ausführlichen Beschreibung deutlich.

Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Massagevorrichtung gemäß einem

Ausführungsbeispiel; Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Massagesystems gemäß einem Ausführungsbeispiel;

Fign. 3 und 4 Positions-Zeit-Diagramme verschiedener Steuerprogramme für ein

Massagesystem;

Fig. 5 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben einer

Massagevorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel.

Fig. 1 zeigt schematisch und exemplarisch eine Massagevorrichtung 100. Die Massagevorrichtung 100 umfasst ein Hubelement 110 und eine Sensorvorrichtung 120. Die Massagevorrichtung 100 ist beispielsweise zur Anordnung in einem Fahrzeugsitz ausgebildet.

Das Hubelement 1 10 ist dazu ausgebildet, bei Betätigung der Massagevorrichtung 100 eine Massagefunktion in einem Fahrzeugsitz bereitzustellen. Dabei ist die Massagevorrichtung 100 beispielsweise unter einem Polster des Fahrzeugsitzes angeordnet derart, dass die Massagevorrichtung 100 die Massagefunktion durch das Polster bewirkt. Wie in Fig. 1 durch den Doppelpfeil dargestellt, ist das Hubelement 110 dazu ausgebildet, bei Betätigung eine Hubposition des Hubelements 110, in dem gezeigten Beispiel in vertikaler Richtung, zu verändern. Das Hubelement 1 10 umfasst dabei beispielsweise eine pneumatische Blase, die bei Betätigung mit Gas befüllt oder entleert wird, und sich so eine Ausdehnung der pneumatischen Blase in einer Massagerichtung der Massagevorrichtung 100 verändert. In anderen Beispielen umfasst das Hubelement 110 einen Massagestempel. Dabei ist eine Hubposition des Massagestempels beispielsweise mittels eines Motors über ein Feder-und- Seilzug-System veränderbar.

Die Sensorvorrichtung 120 ist dazu ausgebildet, eine Messgröße zu erfassen, die auf eine Position, beispielsweise eine Hubposition, des Hubelements 1 10 hinweist. Die Sensorvorrichtung 120 ist außerdem dazu ausgebildet, ein Signal, dass auf die erfasste Messgröße bzw. die Position des Hubelements 110 hinweist, zu erzeugen und auszugeben.

Die Sensorvorrichtung 120 ist an dem Hubelement 1 10 angebracht. In Beispielen, bei denen das Hubelement 1 10 eine pneumatische Blase umfasst, ist die Sensorvorrichtung 120 beispielsweise als Dehnmessstreifen ausgebildet, der eine Ausdehnung des Hubelements 1 10 erfasst. In anderen Beispielen, bei denen das Hubelement 1 10 als Teil eines Feder-und- Seilzugsystems wirkt, umfasst die Sensorvorrichtung 120 dagegen beispielsweise einen Hall Sensor oder jedweden anderen Sensor, der geeignet ist, auf eine gegenwärtige Position des Hubelements 110 hinzuweisen.

In weiteren Beispielen ist die Sensorvorrichtung 120 nicht an dem Hubelement 1 10, sondern getrennt von diesem angeordnet. Auch hierbei ist die Sensorvorrichtung 120 derart ausgebildet, dass sie eine Messgröße, die auf eine Position des Hubelements 110 hinweist, erfassen kann. Abweichend von dem in Fig. 1 gezeigten Beispiel umfassen weitere Beispiele der Massagevorrichtung 100 zudem mehrere Hubelemente 110, deren jeweilige Positionen auf die vorangehend beschriebene Weise mittels einer oder mehrerer Sensorvorrichtungen 120 erfasst werden können. Eine solche Massagevorrichtung umfasst beispielsweise mehrere der in Fig. 1 gezeigten Hubelemente 1 10, an denen jeweils eine Sensorvorrichtung 120 angebracht ist, die auf eine Position des jeweiligen Hubelements 1 10 hinweisen kann.

Die Massagevorrichtung 100 wie vorangehend beschrieben ist dazu geeignet, ein Ansteuern des Hubelements 1 10 wenigstens teilweise in Abhängigkeit von einem Sensorsignal der Sensorvorrichtung 120 zu ermöglichen. Beispielsweise gestattet die Massagevorrichtung 100 die Bereitstellung einer Massagefunktion, bei der eine Betätigung des Hubelements 1 10 dynamisch und wenigstens teilweise auf der Grundlage einer Position des Hubelements 110 gesteuert bzw. geregelt werden kann, wie nachfolgend näher beschrieben.

Fig. 2 zeigt schematisch und exemplarisch ein Massagesystem 200 für einen Fahrzeugsitz. Das Massagesystem 200 umfasst eine Massagevorrichtung 100, wie im Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben. Insbesondere umfasst die Massagevorrichtung 100 ein Hubelement 1 10 sowie eine Sensorvorrichtung 120, die eine Messgröße erfasst, die auf eine Position des Hubelements 1 10 hinweist. Das Massagesystem 200 umfasst außerdem eine Steuerungseinheit 210, die mit der Massagevorrichtung 100 operativ verbunden ist. Die Steuerungseinheit 210 ist dabei dazu ausgebildet, ein von der Sensorvorrichtung 120 erzeugtes Sensorsignal zu empfangen und ein Steuersignal zum Betätigen des Hubelements 1 10 auszugeben.

In dem gezeigten Beispiel umfasst die Steuerungseinheit 210 eine Prozessoreinheit 220, die zum Empfangen, Verarbeiten, Erzeugen und Ausgeben von Sensor- bzw. Steuersignalen programmierbar ist. Zudem umfasst die Steuerungseinheit 210 in dem gezeigten Beispiel eine Speichervorrichtung 230, die mit der Prozessoreinheit 220 operativ verbunden ist. Dabei hat die Prozessoreinheit 220 Lesezugriff auf Programmcode und Daten, die in der Speichervorrichtung 230 gespeichert sind. Wie im Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben, gestattet das Massagesystem 200 einen Betrieb der Massagevorrichtung 100 wenigstens teilweise in Abhängigkeit von einer erfassten Position des Hubelements 1 10. Dazu ist die Steuerungseinheit 210 dazu ausgebildet, ein erstes Steuersignal zum Ansteuern des Hubelements 110 auszugeben. Gleichzeitig oder anschließend empfängt die Steuerungseinheit 210 ein Sensorsignal von der Sensorvorrichtung 120, das auf eine Position, beispielsweise eine Position im Anschluss an die Ausgabe des ersten Steuersignals, des Hubelements 110 hinweist. Die Steuerungseinheit 210 ist ferner dazu ausgebildet, wenigstens teilweise in Abhängigkeit von dem empfangenen Sensorsignal ein zweites Steuersignal zum Ansteuern des Hubelements 1 10 zu erzeugen, und auch das zweite Steuersignal zum Ansteuern des Hubelements 1 10 auszugeben.

Das Erzeugen eines Steuersignals auf der Grundlage eines empfangenden Sensorsignals gestattet beispielsweise eine Regelung des Betriebs des Hubelements 110 in Abhängigkeit von einer Position des Hubelements 1 10. Dabei wird das Steuersignal beispielsweise mittels der Prozessoreinheit 220 unter Rückgriff auf Routinen, die in der Speichervorrichtung 230 gespeichert sind, und die den erfassten Positionen jeweils bestimmte Steuerparameter zuordnen, erzeugt. In einigen Beispielen erzeugt die Steuerungseinheit 210 wenigstens einen Steuerparameter der Massagevorrichtung 100, der auf die Position des Hubelements 1 10 bezogen ist, gemäß einem in der Speichervorrichtung 230 gespeicherten Steuerprogramm. Ein solcher Steuerparameter umfasst beispielsweise eine Hubgeschwindigkeit, eine Hubrichtung und/oder eine Hubfrequenz des Hubelements 110. Jedweder dieser Steuerparameter kann dabei auf der Grundlage einer erfassten Position des Hubelements 1 10 sowie durch Abgleich mit einer Regelungsvorschrift gemäß dem Steuerprogramm in Hinsicht auf die erfasste Position erfolgen.

In einigen Beispielen sind in der Speichervorrichtung 230 mehrere, voneinander verschiedene Steuerprogramme zum Betreiben der Massagevorrichtung 100 gespeichert. Dabei wird einem Benutzer des Massagesystems 200 beispielsweise eine Funktionalität zum Auswählen eines der Steuerprogramme bereitgestellt. Verschiedene Steuerprogramme unterscheiden sich beispielsweise bezüglich einer maximalen oder mittleren Hubposition, einer maximalen oder mittleren Hubgeschwindigkeit und/oder einer maximalen oder mittleren Hubfrequenz des Hubelements 1 10. Bei jedem der so wählbaren Steuerprogramme wird ein Steuersignal zum Betrieb des Hubelements 110 auf der Grundlage des gewählten Steuerprogramms sowie der erfassten Position des Hubelements 1 10 erzeugt.

In Fig. 2 ist das Massagesystem 200 mit nur einem Hubelement 1 10 dargestellt. In weiteren Beispielen umfasst das Massagesystem 200 eine Mehrzahl von Hubelementen 110, die jeweils mit der Steuerungseinheit 210 operativ verbunden sind. Ein Betrieb verschiedener Hubelemente 1 10 erfolgt dabei beispielsweise jeweils gemäß einer erfassten Position jedwedes der Hubelemente 110, wie vorangehend beschrieben. Bei einigen dieser Massagesysteme 200 finden dabei zudem bei verschiedenen Hubelementen 1 10 verschiedene Hub- bzw. Sensortechniken Verwendung. Zudem sind in einigen der Massagesysteme 200 jeweils mehrere der Hubelemente 110 zu Gruppen von Hubelementen zusammengefasst, die jeweils mit einem gemeinsamen Steuersignal für die jeweilige Gruppe betreibbar sind.

Die vorangehend beschriebenen Techniken gestatten beispielsweise, eine Geschwindigkeit des Massagesystems 200, insbesondere von dessen einzelnen Hubelementen 1 10, abhängig von der aktuellen Position jedwedes oder einiger dieser Hubelemente 1 10 zu regeln. Zu Beginn einer Inbetriebnahme des Massagesystems 200 wird beispielsweise zunächst eine Normierung des Systems 200 bezüglich seiner Sensorvorrichtungen 120, jeweiliger Positionen von Hubelementen 1 10 und weiterer auf den Betrieb der Massagevorrichtung 100 bezogener Mess- bzw. Steuerungsgrößen durchgeführt. Anschließend wird bei Betrieb die aktuelle Position eines Hubelements 110 mittels eines entsprechenden Sensors, beispielsweise eines Hall-Sensors oder eines Messstreifens, abhängig von der verwendeten Sitzmassagetechnologie erfasst. Diese Positionsinformation dient als Grundlage zur Bestimmung einer Steuergröße für die entsprechende Stelleinrichtung der Hubelemente 1 10, beispielsweise einer Solldrehzahl des Motors eines Feder-und-Seilzugsystems. Anhand einer vorbestimmten Zuordnungsregel, beispielsweise auf Grundlage einer mathematischen Funktion, wie etwa einer Geradengleichung mit Steigung und Offset, oder trigonometrischen Funktionen, wie etwa einer Sinusfunktion, wird zwischen einer beliebigen Anzahl an Positionsstützpunkten die Steuergröße, beispielsweise eine Solldrehzahl eines Motors, positionsabhängig berechnet. Diese Solldrehzahl dient wiederum als Eingangsgröße für eine in der Steuerungseinheit 210 umgesetzte Reglereinheit, deren Ausgangsgröße Grundlage für ein Steuersignal zum Ansteuern des jeweiligen Massagestellsystems, wie beispielsweise die Vorgabe eines Duty-Cycle für Motorhalbbrücken eines Feder-und-Seilzugmassagesystems, ist.

Fig. 3 zeigt verschiedene Kennlinien 301 , 302, 303, 304 verschiedener Steuerprogramme in einem Weg-Zeit-Diagramm. Der in dem Diagramm aufgetragene Weg entspricht dabei beispielsweise einer Hubposition eines oder mehrerer Massagevorrichtungen eines Massagesystems über den aufgetragenen Zeitraum. Jede der dargestellten Kennlinien 301 , 302, 303, 304 beginnt in einer Position, die entweder einer zurückgezogenen bzw. einer Startposition nach Systemnormierung der jeweiligen Massagevorrichtung gemäß einer Hubposition von 0 mm oder einer Standby- bzw. Ruheposition der jeweiligen Massagevorrichtung gemäß einer Hubposition von 1 mm entspricht. Ausgehend von diesen Positionen beschreibt zudem jede der Kennlinien ein Verfahren der Massagevorrichtung zu einer hinteren Position des nachfolgenden Massagebetriebs, gemäß einer Position von 8 mm. Ausgehend von dieser hinteren Position beschreibt jede der Kennlinien 301 , 302, 303, 304 anschließend Massagebewegungen zwischen dieser hinteren Position und jeweils einer vorderen Position, bis gemäß jeder der gezeigten Kennlinien die Massagevorrichtung wieder in die Ruheposition zurückfährt.

In Fig. 3 unterscheiden sich die verschiedenen Kennlinien 301 , 302, 303, 304 bezüglich einer Hubposition, die jeweils der vorderen Position der Massagevorrichtung entspricht. Kennlinie 301 weist dabei eine vordere Position bei einer Hubposition von 24 mm auf. Die Hubposition steigt zwischen benachbarten Kennlinien inkrementeil um 2 mm, und nimmt für die Kennlinie 304 den größten Wert, 30 mm, an. Bedingt durch die verschiedenen vorderen Positionen bei gleichbleibender Periodizität unterscheiden sich die verschiedenen Kennlinien zudem bezüglich einer höchsten Geschwindigkeit der Massagevorrichtung. Die höchste Hubgeschwindigkeit weist dabei Kennlinie 304 auf, wohingegen eine geringste Geschwindigkeit bei der Kennlinie 301 vorliegt.

Die gezeigten Kennlinien 301 , 302, 303, 304 entsprechen beispielsweise unterschiedlichen Steuerprogrammen zum Betreiben einer Massagevorrichtung 100. Die hintere Position entspricht dabei etwa einem Anliegen der Massagevorrichtung an dem Rücken eines Benutzers oder leicht dahinter, abhängig von einer gewählten Parametrierung. Das gezeigte Massagemuster ausgehend von dieser anliegenden Position bildet dabei beispielsweise eine reale Massage nach, bei der zunächst ein Anlegen an den Rücken des Benutzers erfolgt und anschließend mit schnelleren Vorschubgeschwindigkeiten ein Drücken des Daumens in den Rücken nachgebildet wird. Während eines Massagebetriebs dient die hintere Position beispielsweise als Warteposition der Massagevorrichtung, bis die Massagevorrichtung erneut verfahren soll. Zudem erfolgt bei einem Beenden des Massagebetriebs beispielsweise ein Zurückfahren der Massagevorrichtung in die Ruheposition.

Fig. 4 zeigt eine weitere Kennlinie 400 in einem Weg-Zeit-Diagramm, ähnlich den Beispielen in Fig. 3. Wie in den Beispielen von Fig. 3 entspricht auch die Kennlinie 400 beispielsweise einem Steuerprogramm, das ein Benutzer des Massagesystems 200 auswählen kann. Im Unterschied zu den Beispielen in Fig. 3 weist die Kennlinie 400 zwischen der hinteren Position gemäß einem Verfahrweg von 8 mm und einer vorderen Position gemäß einem Verfahrweg von 26 mm zudem eine vorgelagerte Position auf, die in dem gezeigten Beispiel einer Hubposition von 20 mm entspricht.

Ähnlich dem Beispiel aus Fig. 3 wird durch die Kennlinie 400 in Fig. 4 ein mehrmaliges Drücken eines Daumens in den Rücken nachgebildet. Dabei fährt die Massagevorrichtung jedoch nicht nach jedem Eindrücken bis zur hinteren Position, sondern lediglich bis zu der vorgelagerten Position zurück und fährt nur zwischen mehreren Druckzyklen zur hinteren Position zurück.

Die anhand von Fign. 3 und 4 beschriebenen Beispiele für Steuerprogramme und entsprechende Positionskennlinien sind nur beispielhaft. Gemäß den vorliegend beschriebenen Techniken können auch abweichende Massageprofile umgesetzt werden. Diese werden dabei jeweils auf eine erfasste Position wenigstens eines Hubelements der dabei eingesetzten Massagevorrichtung angewendet. In einigen Beispielen gestattet das Massagesystem 200 zudem ein Speichern einer Vorauswahl von Massageprogrammen entsprechend bestimmten Kennlinien. Beispielsweise kann ein Benutzer des Massagesystems 200 dieses bezüglich der ausführbaren Steuerprogramme konfigurieren. Ein Benutzer kann das dabei erzielte Massagegefühl seinen jeweiligen Vorlieben anpassen.

Die vorangehend beschriebenen Techniken erweitern einen verwendbaren Funktionsumfang gegenüber herkömmlichen Massagesystemen. Zudem lassen sich durch die beschriebenen Techniken Massageprofile physiotherapeutischer Rückenmassagen in gewissem Umfang nachbilden. So ist etwa die physiologische Wirkung einer Sitzmassage durch die vorangehende beschriebenen Techniken und die einstellbare Druckdynamik verbesserbar. Indem Parameter angepasst werden, ist zudem eine Steigerung der Funktionalität einer Sitzmassage möglich. Insbesondere wirkt sich die variable Gestaltung der Hubverläufe durch Verwendung dynamischer Weg-Geschwindigkeitsverläufe anstatt einer konstanten Vorschubgeschwindigkeit verbessernd auf ein Massageempfinden aus.

Fig. 5 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens 500 zum Betreiben einer Massagevorrichtung, die in einem Fahrzeugsitz angeordnet ist. Das Verfahren 500 umfasst ein Ausgeben, mittels einer Steuerungseinheit, eines ersten Steuersignals zum Ansteuern wenigstens eines Hubelements der Massagevorrichtung, Schritt 510. Das Verfahren 500 umfasst zudem ein Empfangen, mittels der Steuerungseinheit und von wenigstens einer Sensorvorrichtung der Massagevorrichtung, eines Sensorsignals, das auf eine Position des Hubelements hinweist, Schritt 520. Das Verfahren 500 umfasst außerdem ein Erzeugen, mittels der Steuerungseinheit und wenigstens teilweise in Abhängigkeit von dem Sensorsignal, eines zweiten Steuersignals zum Ansteuern des Hubelements, Schritt 530, sowie ein Ausgeben, mittels der Steuerungseinheit, des zweiten Steuersignals zum Ansteuern des Hubelements, Schritt 540.

Das Verfahren 500 ist beispielsweise mittels eines Massagesystems wie vorangehend beschrieben durchführbar. Ein Massagesystem wie vorangehend beschrieben ist vorteilhaft zur Verwendung in einem Fahrzeugsitz geeignet. In weiteren als den beschriebenen Beispielen sind die vorangehend beschriebenen Techniken jedoch auch anderweitig anwendbar. Insbesondere ist in einigen Beispielen ein Massagesystem wie vorangehend beschrieben auch außerhalb von Fahrzeugsitzen, beispielsweise in Sitzmöbeln, verwendbar.

Bezugszeichenliste:

100 - Massagevorrichtung

1 10 - Hubelement

120 - Sensorvorrichtung

200 - Massagesystem

210 - Steuerungseinheit

220 - Prozessoreinheit

230 - Speichervorrichtung

301 , 302, 303, 304,

400 - Steuerprogramme

500 - Verfahren

510 - 540 - Verfahrensschritte