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Title:
SECURITY DOCUMENT SUBSTRATE, SECURITY DOCUMENT AND METHOD OF PRODUCING A SECURITY DOCUMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/180548
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns a substrate for producing security documents, in particular banknotes, comprising a substrate core having at least two superposed plastics layers, the substrate having an IR-radiation-reflecting layer at least on one of its two main surfaces.

Inventors:
RENNER PATRICK (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/001181
Publication Date:
November 13, 2014
Filing Date:
May 02, 2014
Export Citation:
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Assignee:
GIESECKE & DEVRIENT GMBH (DE)
International Classes:
B42D25/382; B41M5/52; B41M7/00; B42D25/355
Domestic Patent References:
WO1998015418A11998-04-16
WO2004028825A22004-04-08
WO2012050223A12012-04-19
Foreign References:
JPH06191137A1994-07-12
JPH02175193A1990-07-06
DE102008058397A12010-05-27
EP1963440A22008-09-03
JPH04303693A1992-10-27
EP1174278A12002-01-23
DE3409761A11985-09-19
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Substrat zur Herstellung von Wertdokumenten, insbesondere Banknoten, umfassend einen Substratkern mit mindestens zwei übereinander angeord- neten Kunststoffschichten, wobei das Substrat zumindest auf einer seiner beiden Hauptflächen eine IR-Strahlung reflektierende Schicht aufweist.

2. Substrat nach Anspruch 1, wobei die IR-Strahlung reflektierende Schicht IR-Strahlung reflektierende Pigmente aufweist.

3. Substrat nach Anspruch 2, wobei die Pigmente jeweils einen IR-Strahlung reflektierenden Kern und eine Weißbeschichtung aufweisen.

4. Substrat nach Anspruch 3, wobei der IR-reflektierende Kern auf einem Me- tall basiert, das von der Gruppe, bestehend aus Aluminium, Kupfer, Zink,

Eisen, Silber und Legierungen, eines oder mehrerer der vorstehend genannten Elemente gewählt ist.

5. Substrat nach Anspruch 3 oder 4, wobei die Weißbeschichtung auf einer Verbindung basiert, die von der Gruppe, bestehend aus Titandioxid, Zinkoxid, Magnesiumoxid, Zinksulfid, Calciumfluorid, Lithiumfluorid, Natri- umfluorid, Kaliumfluorid, Calciumcarbonat, Lithopone, Magnesiumcarbo- nat, Bariumsulfat, Bariumtitanat und Bariumferrit, gewählt ist. 6. Substrat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die IR-Strahlung reflektierende Schicht in Form eines Kennzeichens, insbesondere in Form von Mustern, Buchstaben, Zahlen oder Bildern, bereitgestellt ist.

7. Substrat nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die IR-Strahlung reflektierende Schicht Bereiche mit unterschiedlich hohem IR-Strahlungs- reflexionsgrad aufweist. 8. Substrat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die IR-Strahlung reflektierende Schicht teilweise mit einer IR-Strahlung absorbierenden Schicht versehen ist.

9. Substrat nach Anspruch 8, wobei die IR-Strahlung absorbierende Schicht in Form eines Kennzeichens, insbesondere in Form von Mustern, Buchstaben, Zahlen oder Bildern, bereitgestellt ist.

10. Substrat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Substratkern ein folienartiges Sicherheitselement, nämlich einen Sicherheitsstreifen, einen Si- cherheitsfaden oder ein Patch-förmiges Sicherheitselement, aufweist und die IR-Strahlung reflektierende Schicht vollflächig auf zumindest einer der beiden Hauptflächen des Substrats gebildet ist.

11. Substrat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Substratkern ein folienartiges Sicherheitselement, nämlich einen Sicherheitsstreifen, einen Si- · cherheitsfaden oder ein Patch-förmiges Sicherheitselement, aufweist und die IR-Strahlung reflektierende Schicht teilflächig auf zumindest einer der beiden Hauptflächen des Substrats gebildet ist und das folienartige Sicherheitselement abdeckt.

12. Substrat nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die mindestens zwei übereinander angeordneten Kunststoff schichten des Substratkerns jeweils Polyolefin, das unabhängig voneinander z.B. von der Gruppe, bestehend aus Polyethylen, Polypropylen, Polyethylen niederer Dichte (LDPE), lineares Po- lyethylen niederer Dichte (LLDPE), Polyethylen mittlerer Dichte (MDPE), Polyethylen hoher Dichte (HDPE) und biaxial orientiertes Polypropylen (BOPP), gewählt ist, aufweisen. 13. Substrat nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei der Substratkern drei übereinander angeordnete Kunststoffschichten, z.B. zwei PET-Schichten mit einer dazwischen eingebetteten Schicht aus biaxial orientiertem Polypropylen (BOPP), oder zwei übereinander angeordnete Kunststoffschichten, z.B. PET-Schichten, mit einer dazwischen eingebetteten Papierschicht, aufweist.

14. Substrat nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei die IR-Strahlung reflektierende Schicht vollflächig oder im Wesentlichen vollflächig auf zumindest einer der beiden Hauptflächen des Substrats gebildet ist. 15. Substrat nach Anspruch 14, wobei die IR-Strahlung reflektierende Schicht dazu geeignet ist, die Stabilität des Substrats gegenüber Hitzeeinwirkung zu verbessern.

16. Wertdokument, insbesondere eine Banknote, das ein Substrat nach einem der Ansprüche 1 bis 15 aufweist.

17. Verfahren zum Herstellen eines Wertdokuments, umfassend das Bedrucken eines Substrats nach Anspruch 14 mit Druckfarbe und das Behandeln des bedruckten Substrats mit IR-Strahlung.

Description:
Wertdokumentsubstrat, Wertdokument und Verfahren zum Herstellen eines

Wertdokuments

Die Erfindung betrifft ein Substrat zur Herstellung von Wertdokumenten, insbesondere Banknoten, ein Wertdokument, das ein solches Substrat aufweist und ein Verfahren zum Herstellen eines Wertdokuments. Unter„Wertdokumenten" im Sinne der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise Banknoten, Aktien, Anleihen, Urkunden, Gutscheine, Schecks, Lotteriescheine, hochwertige Eintrittskarten, Pässe, Ausweise, Kreditkarten und andere flächige Wertgegenstände zu verstehen. Solche Wertgegenstände können aber auch Verpackungen für gegebenenfalls hochwertige Produkte sein. Der Begriff„Wertdokument" umfasst im Sinne der vorliegenden Erfindung auch Vorstufen der genannten Wertdokumente, die beispielsweise noch nicht umlauf fähig sind.

Zur Herstellung solcher Wertdokumente, insbesondere Banknoten, wird häufig ein papierbasiertes Substrat eingesetzt. Papiersubstrate werden aus faserartigem Material, bevorzugt Baumwollfasern, hergestellt. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter„Papier" jede Art von Papier oder papierartigem Material (bzw. Vliesstoffen) verstanden. Neben Papier aus Baumwolle bzw. Zellulose (bzw. Polysaccharid) werden im Rahmen der vor- liegenden Anmeldung unter„Papier" auch Substrate verstanden, welche

Fasern aus einem künstlichen Polymermaterial (z.B. Polyethylentherephtha- lat, Polyethylen, Polyamid) enthalten. Ein papierartiges Material, das zu 100% Kunststofffasern enthält, ist z.B. der Vliesstoff mit dem Handelsnamen „Tyvek". Im Bestreben nach Sicherheitspapieren mit Reißfestigkeit und höherer Resistenz gegenüber Verschmutzung wurde in der WO 98/15418 vorgeschlagen, eine Banknote vollständig aus einem Kunststoffsubstrat zu fertigen. In der jüngeren Vergangenheit wurden mehrlagige Kunststofffoliensubstrate zur Herstellung von Wertdokumenten entwickelt, die aus zwei oder drei heißlaminierten LLDPE / BOPP / LLDPE-Filmen bestehen (LLDPE = lineares Polyethylen niederer Dichte; BOPP = biaxial orientiertes Polypropylen). Ein Schichtaufbau bestehend aus zwei solchen heißlaminierten Filmen hat demnach die Schichtfolge LLDPE/ BOPP/ LLDPE/ LLDPE/ BOPP/ LLDPE. Um die Vorteile von Papiersubstraten mit denen von Foliensubstraten zu kombinieren, sind im Stand der Technik Mehrschichtsubstrate, sogenannte hybride Substrate, vorgeschlagen worden. Die WO 2004/ 028825 z.B. beschreibt einen Schichtaufbau, bei dem eine Papierschicht beidseitig mit Folie, vorzugsweise vollflächig, abgedeckt ist.

Folienverbundsubstrate mit einem Papierkern neigen bei plötzlicher und intensiver Hitzeeinwirkung zu Blasenbildung. Eine Blasenbildung tritt beispielsweise dann auf, wenn das Verbundsubstrat mit einem Bügeleisen (d.h. bei einer Temperatur oberhalb von 140°C) oder mit einem Feuerzeug abrupt erhitzt wird. Zurückgeführt wird dies auf ein schlagartiges Verdampfen der Feuchtigkeit im Substrat.

Ein- oder mehrlagige Kunststofffoliensubstrate, die z.B. auf Polypropylen oder Polyethylen basieren, zeigen unter diesen Bedingungen eine starke Formatänderung, bzw. werden durch Schrumpf zerstört.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wertdokumentsubstrat mit erhöhter Stabilität gegenüber Hitzeeinwirkung bereitzustellen. Der Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, ein Wertdokumentsubstrat mit erhöhter Fälschungssicherheit bereitzustellen.

Der Erfindung liegt des Weiteren die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zum Herstellen eines Wertdokuments bereitzustellen.

Diese Aufgaben werden durch die in den Hauptansprüchen definierten Merkmalskombinationen gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Ge- genstand der Unteransprüche.

Zusammenfassung der Erfindung

1. (Erster Aspekt) Substrat zur Herstellung von Wertdokumenten, insbeson- dere Banknoten, umfassend einen Substratkern mit mindestens zwei übereinander angeordneten Kunststoffschichten, wobei das Substrat zumindest auf einer seiner beiden Hauptflächen eine IR-Strahlung reflektierende Schicht aufweist. 2. (bevorzugt) Substrat nach Absatz 1, wobei die IR-Strahlung reflektierende Schicht IR-Strahlung reflektierende Pigmente aufweist.

3. (bevorzugt) Substrat nach Absatz 2, wobei die Pigmente jeweils einen IR- Strahlung reflektierenden Kern und eine Weißbeschichtung aufweisen.

4. (bevorzugt) Substrat nach Absatz 3, wobei der IR-reflektierende Kern auf einem Metall basiert, das von der Gruppe, bestehend aus Aluminium, Kupfer, Zink, Eisen, Silber und Legierungen, eines oder mehrerer der vorstehend genannten Elemente gewählt ist. 5. (bevorzugt) Substrat nach Absatz 3 oder 4, wobei die Weißbeschichtung auf einer Verbindung basiert, die von der Gruppe bestehend aus Titandioxid, Zinkoxid, Magnesiumoxid, Zinksulfid, Calciumfluorid, Lithiumfluorid, Nat- riumfluorid, Kaliumfluorid, Calciumcarbonat, Lithopone, Magnesiumcarbo- nat, Bariumsulfat, Bariumtitanat und Bariumferrit, gewählt ist.

6. (bevorzugt) Substrat nach einem der Absätze 1 bis 5, wobei die IR- Strahlung reflektierende Schicht in Form eines Kennzeichens, insbesondere in Form von Mustern, Buchstaben, Zahlen oder Bildern, bereitgestellt ist.

7. (bevorzugt) Substrat nach einem der Absätze 1 bis 6, wobei die IR- Strahlung reflektierende Schicht Bereiche mit unterschiedlich hohem IR- Strahlungsreflexionsgrad aufweist. 8. (bevorzugt) Substrat nach einem der Absätze 1 bis 5, wobei die IR- Strahlung reflektierende Schicht teilweise mit einer IR-Strahlung absorbierenden Schicht versehen ist.

9. (bevorzugt) Substrat nach Absatz 8, wobei die IR-Strahlung absorbierende Schicht in Form eines Kennzeichens, insbesondere in Form von Mustern,

Buchstaben, Zahlen oder Bildern, bereitgestellt ist.

10. (bevorzugt) Substrat nach einem der Absätze 1 bis 5, wobei der Substratkern ein folienartiges Sicherheitselement, nämlich einen Sicherheitsstreifen, einen Sicherheitsfaden oder ein Patch-förmiges Sicherheitselement, aufweist und die IR-Strahlung reflektierende Schicht vollflächig auf zumindest einer der beiden Hauptflächen des Substrats gebildet ist. 11. (bevorzugt) Substrat nach einem der Absätze 1 bis 5, wobei der Substratkern ein folienartiges Sicherheitselement, nämlich einen Sicherheitsstreifen, einen Sicherheitsfaden oder ein Patch-f örmiges Sicherheitselement, aufweist und die IR-Strahlung reflektierende Schicht teilflächig auf zumindest einer der beiden Hauptflächen des Substrats gebildet ist und das folienartige Sicherheitselement abdeckt.

12. (bevorzugt) Substrat nach einem der Absätze 1 bis 11, wobei die mindestens zwei übereinander angeordneten Kunststoffschichten des Substratkerns jeweils Polyolefin, das unabhängig voneinander z.B. von der Gruppe, bestehend aus Polyethylen, Polypropylen, Polyethylen niederer Dichte (LDPE), lineares Polyethylen niederer Dichte (LLDPE), Polyethylen mittlerer Dichte (MDPE), Polyethylen hoher Dichte (HDPE) und biaxial orientiertes Polypropylen (BOPP), gewählt ist, aufweisen.

13. (bevorzugt) Substrat nach einem der Absätze 1 bis 11, wobei der Substratkern drei übereinander angeordnete Kunststoff schichten, z.B. zwei PET- Schichten mit einer dazwischen eingebetteten Schicht aus biaxial orientiertem Polypropylen (BOPP), oder zwei übereinander angeordnete Kunststoff- schichten, z.B. PET-Schichten, mit einer dazwischen eingebetteten Papierschicht, aufweist.

14. (bevorzugt) Substrat nach einem der Absätze 1 bis 13, wobei die IR- Strahlung reflektierende Schicht vollflächig oder im Wesentlichen vollflächig auf zumindest einer der beiden Hauptflächen des Substrats gebildet ist.

15. (bevorzugt) Substrat nach Anspruch 14, wobei die IR-Strahlung reflektierende Schicht dazu geeignet ist, die Stabilität des Substrats gegenüber Hitzeeinwirkung zu verbessern. 16. (Zweiter Aspekt) Wertdokument, insbesondere eine Banknote, das ein Substrat nach einem der Absätze 1 bis 15 aufweist.

17. (Dritter Aspekt) Verfahren zum Herstellen eines Wertdokuments, umfas- send das Bedrucken eines Substrats nach Absatz 14 mit Druckfarbe und das

Behandeln des bedruckten Substrats mit IR-Strahlung.

Ausführliche Beschreibung der Erfindung IR-Strahlung reflektierende Schichten, die für das erfindungsgemäße Substrat verwendet werden können, sind im Stand der Technik bekannt und z.B. kommerziell von der Firma ECKART unter dem Handelsnamen IReflex® erhältlich. Solche Schichten können z.B. drucktechnisch auf das Substrat aufgebracht werden. Zur Herstellung eignen sich beispielsweise die in der EP 1 963 440 Bl beschriebenen, weißen, IR-Strahlung reflektierenden Pigmente. Zur Herstellung eines solchen Pigments wird ein IR-reflektierender Kern mit einem im optischen Wellenlängenbereich deckenden und dabei weitgehend IR-transparenten Stoff im Wesentlichen gleichmäßig beschichtet. Der IR-reflektierende Kern ist ein partikuläres, vorzugsweise sphärisches oder plättchenförmiges, Substrat. Es wird bevorzugt, dass das Substrat eine plättchenförmige Form besitzt, weil bei dieser Form die größte IR-Reflexion bei gleichzeitig geringstem Materialverbrauch gegeben ist. Die Beschichtung weist bevorzugt im Wesentlichen IR-transparente Pigmentpartikel (bzw. Weißpigmente) und ein Matrixmaterial auf. Die im Wesentlichen IR-trans- parenten Pigmentpartikel können auf der Oberfläche des IR-reflektierenden Kerns fixiert sein, indem diese z.B. in und/ oder auf einer optisch transparenten Matrix ein- und/ oder angelagert sind. Die Matrix umhüllt dabei den Kern vorzugsweise gleichmäßig. Durch die gleichmäßige Beschichtung des IR-reflektierenden Kerns mit im optischen Wellenlängenbereich deckenden und dabei weitgehend IR-transparenten pigmentartigen Partikeln erhält das IR-Strahlung reflektierende Pigment insgesamt ein weitgehend weißes Aussehen. Der vom IR-reflektierenden Kern herrührende optische Effekt wird dabei weitgehend unterdrückt. Aufgrund der weitgehenden IR-Transparenz der pigmentartigen Partikel wird das IR-Reflexionsvermögen des Kerns nicht wesentlich beeinträchtigt. Die Weißpigmente besitzen vorzugsweise eine mittlere Primärkorngröße von 180 ran bis 400 nm, weiter bevorzugt von 250 nm bis 350 nm und insbesondere bevorzugt von 270 nm bis 330 nm. Die Weißpigmente können z.B. aus der Gruppe bestehend aus Titandioxid, Zin- koxid, Magnesiumoxid, Zinksulfid, Calciumfluorid, Lithiumfluorid, Natri- umfluorid, Kaliumfluorid, Calciumcarbonat, Lithopone, Magnesiumcarbo- nat, Bariumsulfat, Bariumtitanat und Bariumferrit und deren Mischungen gewählt werden. Die Matrix ist bevorzugt eine farblose Matrix. Sie umfasst oder besteht vorzugsweise aus Metalloxiden und/ oder organischen Polyme- ren. Geeignete Metalloxide sind z.B. Titandioxid, Siliciumdioxid, Aluminiumoxid/ -hydroxid, Boroxid/ -hydroxid, Zirkonoxid oder deren Mischungen. Siliciumdioxid wird insbesondere bevorzugt. Als organische Polymere werden bevorzugt diejenigen verwendet, die auch als Bindemittel in Lacken, Dispersionsfarben oder Druckfarben eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Polyurethane, Polyester, Polyacrylate und/ oder Polymethacrylate.

Als IR-reflektierender Kern werden vorzugsweise Metallpulver und/ oder plättchenförmige Metallpigmente und/ oder geeignete Perlglanzpigmente verwendet. Plättchenförmige Metallpigmente sind angesichts ihrer hohen IR- Reflexion besonders bevorzugt. Es wird bevorzugt, dass der IR-reflektieren- de Kern auf einem Metall basiert, das von der Gruppe, bestehend aus Aluminium, Kupfer, Zink, Eisen, Silber und Legierungen, eines oder mehrerer der vorstehend genannten Elemente, gewählt ist. Die Dimensionen der Länge und Breite der plättchenf örmigen Pigmente, bevorzugt Metallpigmente oder Metalleffektpigmente, liegen vorzugsweise zwischen 3 μιη und 200 μηη, weiter bevorzugt zwischen 12 μιη und 90 μιη, noch weiter bevorzugt zwischen 20 μιη und 75 μηι und insbesondere bevorzugt zwischen 40 μιτι und 70 μπι. Die mittlere Dicke der plättchenförmigen Pigmente, bevorzugt Me- tallpigmente oder Metalleffektpigmente, liegt vorzugsweise zwischen

0.04 μιη und 4 μιη, weiter bevorzugt zwischen 0,1 μπι und 3 μιη und insbesondere bevorzugt zwischen 0,3 μιη und 2 μιη.

Das erfindungsgemäße Substrat kann insbesondere gemäß einer der folgen- den vorteilhaften Ausführungs Varianten ausgestaltet sein. Sämtliche Ausführungsvarianten sind selbstverständlich miteinander kombinier bar.

1. Ausführungsvariante Ausgestaltung der IR-Strahlung reflektierenden Schicht in Form einer visuell unsichtbaren IR-Codierung oder in Form eines unsichtbaren IR-Motivdrucks. Hierfür kann die IR-Strahlung reflektierende Schicht insbesondere in Form eines eindimensionalen oder zweidimensionalen Barcodes oder in Form eines Kennzeichens, z.B. in Form von Mustern, Buchstaben, Zahlen oder Bil- dern, bereitgestellt sein. Insbesondere kann die IR-Strahlung reflektierende Schicht Bereiche mit unterschiedlich hohem IR-Strahlungsreflexionsgrad aufweisen. Diese Bereiche lassen sich mittels einer IR-Bestrahlungsquelle und einer Wärmebildkamera anhand ihrer unterschiedlich hohen IR- Reflexion bzw. IR-Intensität in Form einer Grauabstufung visualisieren.

2. Ausführungs Variante

Eine visuell unsichtbare IR-Codierung oder ein unsichtbarer IR-Motivdruck lässt sich, wie nachfolgend beschrieben wird, auch auf alternative Weise er- zeugen. Hierfür wird die IR-Strahlung reflektierende Schicht als flächige Schicht bereitgestellt und teilweise mit einer IR-Strahlung absorbierenden Schicht versehen. Dabei kann die IR-Strahlung reflektierende Schicht als vollflächige, das gesamte Substrat bedeckende Schicht vorliegen. Des Weiteren kann die IR-Strahlung reflektierende Schicht als teilflächige, das Substrat zum Teil bedeckende Schicht vorliegen. Die oberhalb der IR-Strahlung reflektierenden Schicht bereitgestellte IR-absorbierende Schicht kann insbesondere in Form eines Kennzeichens, z.B. in Form von Mustern, Buchstaben, Zahlen oder Bildern, vorliegen. Weiter im Besonderen kann die IR-Strahlung absorbierende Schicht Bereiche mit unterschiedlich hohem IR-Strahlungs- absorptionsgrad aufweisen.

IR-absorbierende Druckfarben zur Erzeugung der IR-Strahlung absorbierenden Schicht, die im sichtbaren Wellenlängenbereich transparent sind, sind z.B. in der EP 1 790 701 AI beschrieben. Die IR-absorbierende Komponente ist dabei insbesondere eine Verbindung mit einem Übergangselement, das aus der Gruppe, bestehend aus Ti, V, Cr, Mn, Fe, Co, Ni und Cu, gewählt ist. Bei dem Übergangselement kann es sich weiter bevorzugt um ein Ion aus der Gruppe von Ionen, bestehend aus Ti 3+ , V0 2+ , Cr 5+ , Fe 2+ , Ni 2+ , Co 2+ und Cu 2+ , handeln. Die das IR-absorbierende Übergangselemention bzw. die IR-absor- bierenden Übergangselementionen enthaltende IR-absorbierende Komponente kann insbesondere in Form eines Glases, z.B. in Form eines phosphat- und/ oder fluoridhaltigen Glases, in dem eine Koordination des Übergangselementions bzw. der Übergangselementionen an die Phosphat- und/ oder Fluoridanionen in dem Glas vorhanden ist, vorliegen. Des Weiteren kann es sich bei der das IR-absorbierende Übergangselemention bzw. die IR-absor- bierenden Übergangselementionen enthaltenden infrarotabsorbierenden Komponente z.B. um eine kristalline Verbindung, die aus einem oder mehreren Kationen und einem oder mehreren Anionen besteht, handeln. Das Ani- on kann dabei insbesondere aus der Gruppe bestehend aus Phosphat (PO4 3" )/ Hydrogenphosphat (HPO4 2 -) , Pyrophosphat (P2O7 4 -)/ Metaphosphat (P3O9 3 -)/ Polyphosphat, Silicat (S1O4 4 -), den kondensierten Polysilicaten, Titanat (T1O3 2" ) , den kondensierten Polytitanaten, Vanadat (V0 4 3_ ), den kondensierten Po- lyvanadaten, Molybdat (Mo0 4 2 "), den kondensierten Polymolybdaten, Wolf- ramat (WO4 2 "), den kondensierten Polywolframaten, Fluorid (F-) , Oxid (O 2 -) und Hydroxid (OH-) ausgewählt sein. Insbesondere wird bevorzugt, dass die infrarotabsorbierende Komponente aus der Gruppe von Verbindungen bestehend aus Kupfer(II)-fluorid (CUF2), Kupferhydroxidfluorid (CuFOH), Kupferhydroxid (Cu(OH)2), Kupferphosphat (Cu3(P0 4 )2*2H20), wasserfreiem Kupferphosphat (CU3 (Ρθ4)2), den basischen Kupfer (Il)-phosphaten Cu 2 P0 4 (OH) (Libethenit), Cu 3 (PO4) (OH) 3 (Cornetit) , Cu5(P0 4 ) 3 (OH)4

(Pseudomalachit), CuAl 6 (P0 4 )4 (OH) 8 *5H 2 0 (Türkis), Kupfer(II)-pyro- phosphat (CU2 (P2O7 *3Η2θ), wasserfreiem Kupfer (Il)-pyrophosphat

(Cu 2 (P20 7 )), Kupfer(II)-metaphosphat (Cu 3 (P 3 0 9 ) 2 ), Eisen (Il)-fluorid

(FeF2* H20), wasserfreiem Eisen(II)-fluorid (FeF 2 ), Eisen(II)-phosphat (Fe 3 (P0 4 ) 2 * 8H2O, Vivianit), Lithiumeisen(II)-phosphat (LiFeP0 4 , Triphylit), Nat- riumeisen(II)-phosphat (NaFeP0 4/ Maricit), Eisen(II)-silicaten (Fe2Si04, Faya- lit; Fe x Mg2- x Si0 4 , Olivin), Eisen(II)-carbonat (FeCo3, Ankerit, Siderit); Nickel (Il)-phosphat (Ni 3 (P0 4 ) 2 *8H 2 0), Titan(III)-metaphosphat (Ti(P 3 0 9 )),

Ca 2 Fe(P0 4 )2*4H 2 0 (Anapait) und MgFe (PO4) F (Wagnerit) gewählt ist. Bei der infrarotabsorbierenden Komponente kann es sich des Weiteren um ein IR-absorbierendes Übergangselementatom oder -ion, das an eine Komponente des Polymerbindemittels der Druckfarbe gebunden ist, handeln. Das Polymerbindemittel der Druckfarbe kann insbesondere spezifische Bindungsstellen für Übergangselementionen, vorzugsweise für Cu 2+ und/ oder für Fe 2+ , enthalten. Bei den Bindungsstellen kann es sich insbesondere um Phosphatgruppen, die in eine Polymerhauptkette einvernetzt oder auf eine Polymerhauptkette aufgepfropft sind, handeln. Vorzugsweise handelt es sich bei der infrarotabsorbierenden Komponente um einen IR-absorbierenden Komplex eines Übergangselementatoms oder -ions und einer in dem Polymer enthaltenen Bindungsstelle, vorzugsweise einen in dem Bindemittel gelösten organischen Thioharnstoff-Kupfer(II)-Komplex.

3. Ausführungs Variante

Bereitstellung der IR-Strahlung reflektierenden Schicht in der Weise, dass sie Bereiche mit unterschiedlich hohem IR-Strahlungsreflexionsgrad aufweist. Dabei kann die IR-Strahlung reflektierende Schicht als vollflächige, das gesamte Substrat bedeckende Schicht vorliegen. Des Weiteren kann die IR- Strahlung reflektierende Schicht als teilflächige, das Substrat zum Teil bedeckende Schicht vorliegen. Diese Ausgestaltung eignet sich insbesondere für die mehrfarbige oder graustufige Visualisierung durch Thermographie und die sensorische Echtheitserkennung in Banknotenbearbeitungsmaschinen.

4. Ausführungsvariante

Die IR-Strahlung reflektierende Schicht wird vollflächig oder im Wesentli- chen vollflächig auf zumindest einer der beiden Hauptflächen des Substrats ausgebildet und ist dazu geeignet, die Stabilität des Substrats gegenüber unvermittelt hoher Hitzeeinwirkung zu verbessern.

Mehrlagige Substrate, die einen Substratkern mit wenigstens zwei überei- nander angeordneten Kunststoffschichten aufweisen, können (z.B. im Zuge eines Fälschungsangriffs) bei erhöhter Temperatur in zwei gleichwertige oder annähernd gleichwertige Substrathälften gespalten werden. Im Falle einer Polymerbanknote mit der Schichtfolge LLDPE / BOPP / LLDPE /

LLDPE/BOPP/LLDPE ist die Thermolaminierung zwischen den beiden zentralen, angrenzenden LLDPE-Schichten die Schwachstelle für die Spaltung. Bei einem PET/BOPP/PET-Substrat, bestehend aus zwei PET-Schich- ten mit einer zentralen Schicht aus biaxial orientiertem Polypropylen (BOPP), wobei zwischen der zentralen BOPP-Schicht und den beiden äußeren PET- Schichten jeweils eine Kaschierkleberschicht angeordnet ist, bildet die Kaschierung die Schwachstelle für die Spaltung.

Die Gefahr des Aufspaltens infolge von Hitzeeinwirkung besteht auch bei dem in der WO 2004/028825 beschriebenen Schichtaufbau, bei dem eine Pa- pierschicht beidseitig mit Folie, vorzugsweise vollflächig, abgedeckt ist.

Die beiden Substrathälften, bestehend aus Vorder- und Rückseite, unterscheiden sich im Extremfall nur durch den Aufdruck und die Sicherheitsmerkmale auf der jeweiligen Seite. Daher wäre es möglich, eine Originalseite mit einer gefälschten Seite zu kombinieren und das so erhaltene Wertdokument in Umlauf zu bringen.

5. Ausführungs Variante Der Substratkern wird in der Weise bereitgestellt, dass er ein folienartiges

Sicherheitselement, nämlich einen Sicherheitsstreifen, einen Sicherheitsfaden oder ein patchförmiges Sicherheitselement, aufweist und die IR-Strahlung reflektierende Schicht entweder a) vollflächig auf zumindest einer der beiden Hauptflächen des Substrats gebildet ist, oder b) die IR-Strahlung reflektie- rende Schicht teilflächig auf zumindest einer der beiden Hauptflächen des Substrats gebildet ist und das folienartige Sicherheitselement abdeckt.

Diese Ausführungsvariante löst z.B. das Problem der Blasenbildung bei mehrlagigen Kunststoff foliensubstraten oder Folie/ Papier/ Folie-Substraten mit eingebettetem Sicherheitsfaden. Blasenbildung im Faden-Bereich tritt vor allem bei zu hohen Prozesstemperaturen auf und kann auf eine Schwäche des Heißsiegelklebstoffs, zum Teil auch auf eine Schwäche im Schichtaufbau des Fadens zurückgeführt werden.

6. Ausführungsvariahte

Die IR-Strahlung reflektierende Schicht wird vollflächig oder im Wesentlichen vollflächig auf zumindest einer der beiden Hauptflächen des Substrats gebildet und verbessert auf diese Weise das Trocknen der nachfolgenden Farbschichten oder Lackschichten mittels Wärmestrahlung. Die verbesserte Trocknung geht dabei auf die Begünstigung des Wärmeeintrags durch die Reflexion zurück. Die IR-Strahlung reflektierende Schicht kann insbesondere in Form einer Farbannahmeschicht oder Primerschicht gebildet sein.

7. Ausführungsvariante

Die IR-Strahlung reflektierende Schicht wird vollflächig oder im Wesentlichen vollflächig auf zumindest einer der beiden Hauptflächen des Substrats gebildet und verbessert auf diese Weise die Opazität des auf Kunststoffschichten basierenden Substrats. Die Opazitätserhöhung geht insbesondere auf den metallischen Kern des IR-Strahlung reflektierenden Pigments zurück. Die IR-Strahlung reflektierende Schicht kann insbesondere in Form einer Farbannahmeschicht oder Primerschicht gebildet sein. Der Einsatz einer solchen, IR-reflektierende Weißpigmente aufweisenden Farbannahmeschicht gewährleistet insbesondere bei einem Folie/ Papier/ Folie-Substrat eine erhöhte Opazität bei gleichzeitig ausreichender Transmission im UV-Bereich. Die Erfindung wird nachstehend in Verbindung mit den Figuren 1 bis 4 anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben.

In den Figuren zeigen

Fig. 1 den Aufbau eines Wertdokumentsubstrats gemäß einem ersten

Ausführungsbeispiel , das Wertdokumentsubstrat gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel bei Betrachtung mit einer IR-Bestrahlungsquelle und einer Wärmebildkamera;

Fig. 3 die Querschnittansicht eines Wertdokumentsubstrats gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel; und

Fig. 4 die Querschnittansicht eines Wertdokumentsubstrats gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel.

< Ausführungsbeispiel 1 >

Fig. 1 zeigt ein Wertdokumentsubstrat 1, in diesem Fall ein Banknotensubstrat, das bei Betrachtung mit bloßem Auge vollflächig weiß erscheint, d.h. für den Betrachter sind keinerlei Motive erkennbar.

Das Substrat 1 ist mit verschiedenen Sicherheitsmerkmalen versehen, die IR- Strahlung in unterschiedlich hohem Ausmaß reflektieren. Das Ausmaß der IR-Reflexion hängt vom Anteil bzw. der Konzentration der IR-Strahlung re- flektierenden Pigmente ab, die in der jeweiligen IR-Strahlung reflektierenden Schicht vorhanden sind.

Des besseren Verständnisses halber wird das IR-Reflexionsvermögen der unterschiedlichen Motivbereiche in der nachfolgenden Beschreibung mit den Formulierungen„Bereich mit 100% IR-reflektierendem Pigment",„Bereich mit 75% IR-reflektierendem Pigment",„Bereich mit 50% IR-reflektierendem Pigment" und„Bereich mit 25% IR-reflektierendem Pigment" umschrieben. Die Prozentangaben sind nicht als Absolutwerte in der Form von„Ge- wichtsprozent" oder dergleichen zu verstehen, sondern sie bezeichnen lediglich das IR-Reflexionsvermögen der einzelnen Bereiche relativ zueinander.

Die gedruckte Wertzahl„50" mit der Bezugsnummer 2 stellt einen Bereich mit 100% IR-reflektierenden Pigment dar. Die gedruckte Wertzahl„50" mit der Bezugsnummer 3 zeigt einen Bereich mit 50% IR-reflektierendem Pigment.

Die Bezugsnummer 4 bezeichnet ein IR-reflektierendes Feld, das zusätzlich mit einem IR-absorbierenden Druck mit dem Schriftbild„50 50 50" versehen ist.

Das Wertdokumentsubstrat 1 enthält darüber hinaus Felder 5, 6, 7 und 8 mit unterschiedlich hohem IR-Reflexionsgrad (Feld 5 zeigt einen Bereich mit 100% IR-reflektierendem Pigment; Feld 6 zeigt einen Bereich mit 75% IR- reflektierendem Pigment; Feld 7 zeigt einen Bereich mit 50% IR-reflektierendem Pigment; Feld 8 zeigt einen Bereich mit 25% IR-reflektierendem Pigment). Mit der Bezugsnummer 9 wird der Hintergrund des Wertdokumentsubstrats mit 0% IR-reflektierendem Pigment angegeben.

Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist keiner der Motivbereiche mit den Bezugsnummern 2 bis 9 Farbbestandteile auf, die bei Betrachtung im reinen Tageslicht sichtbar sind. Mit anderen Worten, das Wertdokumentsubstrat 1 erscheint bei Betrachtung mit bloßem Auge vollflächig weiß.

Fig. 2 zeigt schematisch das Erscheinungsbild des Wertdokumentsubstrats 1 bei Betrachtung mit einer IR-Bestrahlungsquelle und einer Wärmebildkamera.

Die Bereiche mit den Bezugsnummern 5, 6, 7, 8 und 9 sind für den Betrachter unterscheidbar in Form einer Grauabstufung erkennbar, wobei der Bereich 5 am hellsten erscheint und der Bereich 9 am dunkelsten erscheint.

Das mit IR-absorbierender Druckfarbe versehene Schriftbild„50 50 50" ist kontrastreich im IR-reflektierenden Feld 4 zu erkennen. Darüber hinaus erzeugen der mit 100% IR-reflektierendem Pigment gebildete Bereich 2 und der mit 50% IR-reflektierendem Pigment gebildete Bereich 3 die Wertzahl„50" in Form eines interessanten Texteffekts, bei dem der Betrachter den Bereich 2 als hellen Vordergrund und den Bereich 3 als dunklen Schatten wahrnimmt.

Das Substrat kann beispielsweise ein Folie/ Papier/ Folie- Verbund sein, bei dem ein IR-reflektierender Weißdruck in einer weißen Farbannahmeschicht integriert ist. Dabei können Bereiche mit unterschiedlichem IR- Reflexionsgrad bzw. unterschiedlicher IR-Intensität dadurch erzeugt werden, dass je nach Bereich eine unterschiedlich starke Pigmentierung mit IR- Strahlung reflektierendem Pigment gewählt wird.

Der IR-Reflexionsgrad lässt sich darüber hinaus durch Überdruckung eines IR-reflektierenden Bereichs mit IR-absorbierender Druckfarbe einstellen.

< Ausführungsbeispiel 2>

Fig. 3 zeigt eine Querschnittansicht eines Wertdokumentsubstrats 10 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.

Der Substratkern umfasst eine zentrale Papierschicht 11, die auf beiden Seiten mit jeweils einer Folie 12 beschichtet ist. Ein solches mehrschichtiges Substrat ist aus der WO 2004/028825 A2 bekannt.

Eine auf die Folie 12 aufgebrachte Primerschicht 13 weist teilweise eine IR-

Strahlung reflektierende Schicht 16 auf. Die IR-reflektierende Schicht 16 kann z.B. drucktechnisch durch Verwendung einer Farbe mit den aus der

EP 1 963 440 Bl bekannten IR-Strahlung reflektierenden Pigmenten erzeugt werden.

Oberhalb der Primerschicht 13 und der IR-reflektierenden Schicht 16 befindet sich eine Farbannahmeschicht 14, die mit einer Druckschicht 15 versehen ist. Die Druckschicht 15 kann in Form mehrerer Teilschichten gebildet sein, z.B. in Form eines Untergrunddrucks, der mindestens zum Teil mit einem Stichtiefdruck versehen ist. Die Druckschicht 15 kann optional eine Schutzlackie- rung aufweisen. Im vorliegenden Beispiel weist die Druckschicht 15 im Bereich der IR- reflektierenden Schicht 16 zum Teil eine IR-Strahlung absorbierende Druckschicht 17 auf. Die von einer IR-Strahlungsquelle ausgehende und auf das Wertdokumentsubstrat 10 auftreffende IR-Strahlung 18 wird vom Substrat 10 teilweise absorbiert, teilweise diffus reflektiert und tritt teilweise durch das Substrat hindurch (siehe die mit der Bezugsnummer 19 bezeichnete IR-Strahlung). Die auf die IR-reflektierende Schicht 16 auftreffende IR-Strahlung wird von der Schicht 16 reflektiert, vorzugsweise gerichtet reflektiert, wobei die reflektierte IR-Strahlung zum Teil von der im Bereich der Schicht 16 gebildeten IR- Strahlung absorbierenden Druckschicht 17 absorbiert wird (siehe die mit der Bezugsnummer 20 bezeichnete IR-Strahlung).

Die vom Substrat absorbierte IR-Strahlung, die vom Substrat hindurchgelassene IR-Strahlung und die reflektierte IR-Strahlung führen bei Betrachtung des Wertdokumentsubstrats 10 mit einer Wärmebildkamera zu einem visuell erkennbaren Motiv.

Die zentrale Papierschicht 11 des Substratkerns kann alternativ eine Kunststoffschicht oder eine Folie sein. Des Weiteren kann die IR-Strahlung reflektierende Schicht 16 alternativ oder zusätzlich in einer anderen Schicht, z.B. in der Farbannahmeschicht 14, gebildet sein.

<Ausführungsbeispiel 3>

Fig. 4 zeigt eine Querschnittansicht eines Wertdokumentsubstrats 23 gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel. Das in diesem Beispiel beschriebene Wertdokumentsubstrat weist infolge der reflektierten IR-Strahlung eine verbesserte Farbtrocknung und einen verbesserten Schutz des Schichtverbunds und des darin eingebetteten Sicherheitsfadens auf. Der Substratkern umfasst eine zentrale Papierschicht 11, die auf beiden Seiten mit jeweils einer Folie 12 beschichtet ist. In die Papierschicht 11 wurde vor dem Aufkaschieren der Folien 12 ein Sicherheitsfaden 22 eingebettet.

Oberhalb einer Folie 12 befindet sich eine vollflächige IR-Strahlung reflektie- rende Primerschicht oder Farbannahmeschicht 21. Eine solche Schicht kann erzeugt werden, indem man konventionelle Zusammensetzungen für die Herstellung von Primerschichten oder Farbannahmeschichten zusätzlich mit den aus der EP 1 963 440 Bl bekannten IR-Strahlung reflektierenden Pigmenten vermischt. Alternativ kann eine solche Schicht hergestellt werden, indem man eine konventionelle Primerschicht oder Farbannahmeschicht in einem nachfolgenden Schritt vollflächig mit einer Druckfarbe, die die aus der EP 1 963 440 Bl bekannten IR-Strahlung reflektierenden Pigmente enthält, bedruckt. Oberhalb einer eventuell vorhandenen weiteren Farbannahmeschicht 14 befindet sich eine Druckschicht 15. Die Druckschicht 15 kann in Form mehrerer Teilschichten gebildet sein, z.B. in Form eines Untergrunddrucks, der mindestens zum Teil mit einem Stichtiefdruck versehen ist. Die Druckschicht 15 kann optional eine Schutzlackierung aufweisen.

Die von einer IR-Strahlungsquelle ausgehende und auf das Wertdokumentsubstrat 23 auftreffende IR-Strahlung 18 wird von der vollflächigen IR-Strahlung reflektierenden Schicht 21 reflektiert, vorzugsweise überwiegend ge- richtet reflektiert (siehe die mit der Bezugsnummer 20 bezeichnete IR- Strahlung).

Temperaturempfindliche Substrate, die z.B. auf Polypropylen- oder Po- lyethylen-Schichten basieren, oder solche Schichten beinhaltende Verbundsubstrate können während ihres Herstellungsprozesses durch die IR- reflektierende Schicht 21 vor kritischer Hitzeeinwirkung geschützt werden.

Des Weiteren wird durch die IR-reflektierende Schicht 21 vermieden, dass im Bereich des Sicherheitsfadens 22 zu hohe Temperaturen auftreten. Auf diese Weise können Beschädigungen im Faden-Bereich, z.B. infolge einer Schwächung des Heißsiegelklebstoffes oder einer Beschädigung des Schichtaufbaus des Fadens, vermieden werden. Darüber hinaus führt die von der IR-reflektierenden Schicht 21 reflektierte Wärmestrahlung zu einer verbesserten Trocknung der nachfolgenden Farb- und Lackschichten, weil der Wärmeeintrag durch die Reflexion begünstigt wird.