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Patent Searching and Data


Title:
SECURITY DOCUMENT WITH AN INTEGRATED TEXTILE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/177606
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a security document (1) comprising a two-dimensionally stretched composite body (3), which has an upper side (31) and an opposite lower side (33) and which is composed of at least two substrate layers (35, 37), and a textile (41), which is formed from threads (45) and of which at least one two-dimensional section (43) is arranged between the at least two substrate layers (35, 37), wherein at least one optically detectable representation (61) is located in the security document (1) and is or can be covered at least by a portion of the section (43) of the textile (41) that is arranged between the at least two substrate layers (35, 37), wherein the textile (41) and the at least one optically detectable representation (61) are designed such that an image (150) of the overlap of the at least one portion of the section (43) of the textile (41) over the at least one optically detectable representation (61), when optically detected through the upper side (31) of the composite body (3), is dependent on a detecting direction relative to the upper side (31) of the composite body (3). The textile (41) may be provided with a flap section in order to be integrated into a passport. The optically detectable representation may comprise a graphic pattern and the textile is designed such that the threads thereof are arranged in a textile pattern, wherein the textile pattern and the graphic pattern differ by a pattern spacing such that a moiré effect is achieved.

Inventors:
TRÖLENBERG STEFAN (DE)
FISCHER JÖRG (DE)
PEINZE FRANZISKA (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/058804
Publication Date:
November 06, 2014
Filing Date:
April 30, 2014
Export Citation:
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Assignee:
BUNDESDRUCKEREI GMBH (DE)
International Classes:
B42D15/00; B42D25/00
Foreign References:
US20060292946A12006-12-28
Attorney, Agent or Firm:
Patentanwälte Bressel und Partner mbB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Sicherheitsdokument (1 ) umfassend

einen flächig ausgedehnten Verbundkörper (3) mit einer Oberseite (31 ) und einer gegenüberliegenden Unterseite (33),

welcher aus mindestens zwei Substratschichten (35, 37) zusammengefügt ist, sowie ein aus Fäden (45) gebildetes Textil (41 ), von dem mindestens ein flächiger Abschnitt (43) zwischen den mindestens zwei Substratschichten (35, 37) angeordnet ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

mindestens eine optisch erfassbare Darstellung (61 ) in dem Sicherheitsdokument

(1 ) angeordnet ist,

welche zumindest von einem Teil des zwischen den mindestens zwei

Substratschichten (35, 37) angeordneten Abschnitts (43) des Textils (41 ) überdeckt ist oder überdeckbar ist, wobei das Textil (41 ) und die mindestens eine optisch erfassbare Darstellung (61 ) so ausgebildet sind, dass eine durch die Oberseite (31 ) des Verbundkörpers (3) optisch erfasste Abbildung (150) der Überlagerung des zumindest einen Teils des Abschnitts (43) des Textils (41 ) über der mindestens einen optisch erfassten Darstellung (61 ) von einer Erfassungsrichtung relativ zu der Oberseite (31 ) des Verbundkörpers (3) abhängig ist.

2. Sicherheitsdokument (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die

mindestens eine optisch erfassbare Darstellung (61 ) ein grafisches Raster (63) umfasst und das Textil (41 ) so ausgebildet ist, dass dessen Fäden (45) in einem Textilraster (47) angeordnet sind, wobei das Textilraster (47) und das grafische Raster (63) sich hinsichtlich ihrer Rasterabstände (48, 68) unterscheiden.

3. Sicherheitsdokument (1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Textil (41 ) mit einem Laschenabschnitt (49) über Ränder (135, 137) der mindestens zwei Substratschichten (35, 37) des Verbundkörpers (3), zwischen denen das Textil (41 ) mit dem einen Abschnitt (43) angeordnet ist, vorsteht und der Laschenabschnitt (49) mit weiteren Passbuchseiten (5 bis 9) zu einem Passbuch

(2) zusammengefügt ist.

4. Sicherheitsdokument (1 ) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die optisch erfassbare Darstellung (61 ) in dem Verbundkörper (3) angeordnet ist und zumindest ein Teil des grafischen Rasters der mindestens einen optisch erfassbaren Darstellung (61 ) von dem zumindest einen Teil des zwischen den mindestens zwei Substratschichten (35, 37) angeordneten Abschnitts (43) des Textils (41 ) überdeckt ist.

5 Sicherheitsdokument (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das Textil (41 ) und die optisch erfassbare Darstellung (61 ) senkrecht zur flächigen Ausdehnung des zwischen den mindestens zwei

Substratschichten (35, 37) angeordneten Abschnitts (43) des Textils (41 ) beabstandet sind.

6. Sicherheitsdokument (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass der Verbundkörper (3) eine vorzugsweise opake

Substratschicht umfasst, welche eine Aussparung aufweist, in welcher der Abschnitt (43) des Textils (41 ) angeordnet ist, der zwischen den mindestens zwei

Substratschichten (35, 37) angeordnet ist.

7. Sicherheitsdokument (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Fäden (45) des Textils (41 ) aus einem transparenten Kunststoffmaterial bestehen, welches einen Brechungsindex aufweist, welcher von dem Brechungsindex einer unmittelbar an das Textil (41 ) angrenzenden

Substratschicht oder von den Brechungsindices der beiden unmittelbar an das Textil (41 ) angrenzenden Substratschichten (35, 37) abweicht, und die Fäden (45) eine Querschnittsform aufweisen, sodass diese Licht mindestens einer Wellenlänge beim Hindurchtreten fokussieren, und die mindestens eine optisch erfassbare Darstellung (61 ) oder eine weitere optisch erfassbare Darstellung (61 ) für mindestens eine der Erfassungsrichtungen (173) in Fokusgebieten der Fäden CLI- Markierungen (73) für eine erste CLI-Information umfasst.

8. Sicherheitsdokument (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass der Verbundkörper (3) unterhalb eines an der Oberseite (31 ) des Verbundkörpers (3) flächig ausgedehnten Gebiets, welches mit dem zumindest einen Teil des Abschnitts (43) des Textils (41 ) zwischen den mindestens zwei Substratschichten (35, 37) zusammenfällt, der die mindesten eine optisch erfassbare Darstellung (61 ) überdeckt oder mit dem die eine optisch erfassbare Darstellung (61 ) überdeckbar ist, aus im Volumen transparentem Basismaterial besteht oder zumindest zwischen der Oberseite (31 ) und der optisch erfassbaren Darstellung (61 ) aus im Volumen transparentem Basismaterial besteht.

9. Sicherheitsdokument (1 ) nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch

gekennzeichnet, dass die mindestens eine optisch erfassbare Darstellung (61 ) oder eine weitere optisch erfassbare Darstellung (71 ) weitere CLI-Markierungen (75) umfasst, die aus einer oder mehreren von der einen Erfassungsrichtung (173) abweichenden Erfassungsrichtung (174) erfassbar sind und mit denen eine oder mehrere von der mittels den einen CLI-Markierungen (73) codierten CLI-Information abweichende CLI-Information oder CLI Informationen codiert ist oder sind.

10. Sicherheitsdokument (1 ) nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch

gekennzeichnet, dass die optisch erfassbare Darstellung (61 ) in einem

zusammenhängenden Darstellungsbereich mittels grafischer Strukturelemente (201 -203) flächig strukturiert ist, wobei mittels der Strukturelemente (201 -203) eine Information codiert ist und das optisch erfassbare Raster nicht vollflächig in dem zusammenhängenden Darstellungsbereich, sondern nur in einem

Darstellungsgebiet eines Strukturelements (201 ) oder Darstellungsgebieten mehreren der Strukturelemente (201 -203) ausgebildet ist.

Description:
Sicherheitsdokument mit einem integrierten Textil

Die Erfindung betrifft ein Sicherheitsdokument mit einem flächig ausgedehnten

Verbundkörper, welcher aus mehreren Substratschichten zusammengefügt ist.

Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl von Sicherheitsdokumenten bekannt, welche einen kartenförmigen Verbundkörper aufweisen oder umfassen.

Als Sicherheitsdokumente werden alle jene Dokumente bezeichnet, welche mindestens ein Merkmal aufweisen, welches eine Nachahmung, Verfälschung oder Duplizierung oder unautorisierte Herstellung des Dokuments erschwert und/oder unmöglich macht.

Sicherheitsdokumente umfassen beispielsweise Ausweise, Führerscheine, Reisepässe, Personalausweise, Zugangskarten, aber auch Kreditkarten, Postwertzeichen, Aktien, Visa und Ähnliches, um nur einige aufzuzählen. Um eine Nachahmung und Verfälschung zu erschweren, ist es ein Bestreben, möglichst schwer herzustellende und/oder

nachzuahmende Sicherheitsmerkmale in ein Sicherheitsdokument zu integrieren. Darüber hinaus ist es ein Bestreben, die Sicherheitsmerkmale so auszubilden, dass diese einfach und zuverlässig verifizierbar sind. Unter einem Verifizieren wird das Überprüfen des Merkmals auf Echtheit und/oder Unversehrtheit verstanden.

Aus der EP 1 322 480 ist beispielsweise ein Sicherheitsdokument in Form eines

Aufzeichnungsträgers bekannt, wie er insbesondere in Kredit- oder Ausweiskarten verwendet wird. Der Aufzeichnungsträger weist eine obere Schicht auf, die auf ihrer Außenseite eine Mehrzahl von Lentikularlinsen und rückseitig ein Darstellungselement besitzt, das beim Kippen des Aufzeichnungsträgers um wenigstens eine Achse beweglich erscheint. Die Lentikularlinsen erstrecken sich über lediglich einen Teilbereich der genannten Außenseite. Das Darstellungselement ist ein Sicherheitselement, das auf einer inneren Kartenschicht aufgedruckt ist.

Solche beweglich erscheinenden Darstellungselemente sind aus dem Stand der Technik auch in Form von Kippbildern oder als sogenannte CLI- und MLI-Sicherheitsmerkmale bekannt, bei denen durch Lentikularlinsen hindurch mit Hilfe von Laserstrahlung ein Dokumentkörper in Fokusgebieten der Lentikularlinsen markiert wird. Es ist möglich, für unterschiedliche Einstrahlrichtungen unterschiedliche Informationen in den

Dokumentkörper zu markieren. Unter unterschiedlichen Betrachtungsrichtungen, welche den Belichtungsrichtungen oder Einstrahlrichtungen entsprechen, können die

unterschiedlichen, über die Markierungen ausgebildeten Informationen anschließend optisch erfasst werden. Die erfassten Abbildungen werden als Changeable Laser Images (CLI) bezeichnet, da sich die erfasste Information, welche mit dem Laser einbelichtet ist, abhängig von der Betrachtungsrichtung ändert. Die hierbei eingebrachten Markierungen werden auch als CLI-Markierungen bezeichnet. MLI steht für Multiple Laser Image. Die Begriffe CLI und MLI werden auch für Sicherheitsmerkmale verwendet, bei denen die Linsenelemente keine Zylindersymmetrie aufweisen.

Bei einer Klasse von Sicherheitsdokumenten wird ein Verbundkörper, welcher aus mehreren Substratschichten gebildet ist, mit weiteren Seiten, welche häufig auf

Papierbasis hergestellt sind, zu einem Büchlein oder Buch zusammengefügt. Ein Beispiel hierfür sind Passbücher mit einer als Verbundkörper ausgebildeten Passkarte. Die zum Ausbilden des Verbundkörpers verwendeten Kunststoffmaterialien weisen in der Regel keine ausreichende Elastizität und Knick- oder Biegefähigkeiten auf, um unmittelbar wie Papierseiten in ein Passbuch eingebunden werden zu können.

Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl von Verfahren bekannt, einen Verbundkörper mit einem Laschstreifen auszubilden, welche die nötige Flexibilität im Hinblick auf eine Biege- und/oder Knickbeanspruchung aufweist und in ein Passbuch mit den weiteren Seiten eingebunden werden kann.

Aus der EP 502 765 A1 ist beispielsweise ein Büchlein mit einem personalisierten

Datenblatt bekannt. Das Büchlein weist zwischen einem Umschlag mehrere Blätter auf und jedes Blatt besitzt eine Vorderseite und eine Rückseite. Es ist wenigstens eine Datenseite vorgesehen, die fest mit dem Umschlag verbunden ist. Die Datenseite weist eine flexible Schicht auf und diese flexible Schicht ragt mit einem Bereich aus einem Datenträger heraus. In diesem Bereich ist die Datenseite mit dem Umschlag und den übrigen Blättern verbunden. Die flexible Schicht ist mit wenigstens einer weiteren Schicht flächig verbunden, beispielsweise durch Verschweißen oder Verkleben und damit ohne mechanisches Verbindungsteil unlösbar verbunden.

Aus der DE 103 42 946 A1 sind eine Einlageblatt für ein buchartiges

Identifikationsdokument, ein Identifikationsdokument und ein Verfahren zur Herstellung eines buchartigen Identifikationsdokuments bekannt, wobei das Einlageblatt mit einer Naht in einem Scharnierbereich entlang einer Seite mit den übrigen Buchseiten verbindbar ist. Das Einlageblatt besteht aus mindestens einer Schicht aus einem thermoplastischen Elastomer und mindestens einer weiteren Schicht. Die mindestens eine weitere Schicht erstreckt sich in Richtung der Einlageblattebene im Wesentlichen von der Naht gegenüberliegenden Seite bis zu dem Scharnierbereich und die mindestens eine Schicht aus dem thermoplastischen Elastomer erstreckt sich in den Scharnierbereich hinein. Die Schichten, die das Einlageblatt bilden, sind miteinander laminiert. Als bevorzugtes thermoplastisches Elastomer ist thermoplastisches Polyurethan (TPU) vorgeschlagen. Für die mindestens eine weitere Schicht werden hochtemperaturstabile Kunststoffe, beispielsweise Polycarbonate (PC), vorgeschlagen. Die Personalisierung des Einlageblattes, welches ein Verbundkörper aus mehreren Schichten ist, erfolgt in den hochtemperaturstabilen Kunststoffen.

Erfahrungen aus der Praxis mit solchen Passbüchern haben jedoch gezeigt, dass sich bei einem Einlageblatt aus einem thermoplastischen Elastomer und einer hierauf laminierten mindestens einen weiteren Schicht aus einem hochtemperaturstabilen Kunststoff wie Polycarbonat (PC) die mit der Personalisierung versehene PC-Schicht von der aus dem thermoplastischen Elastomer gebildeten Schicht bei einer geschickten Wahl von

Temperatur und Zugfähigkeit wieder lösen lässt. Hierbei lässt sich in manchen Fällen die personalisierte PC-Schicht fast unbeschädigt von der aus dem thermoplastischen

Elastomer gebildeten Schicht lösen. Dieses ist im Hinblick auf die Fälschungssicherheit des Passbuches sehr nachteilig.

Eine Ursache dafür, dass sich die mindestens eine an dem thermoplastischen Elastomer bestehende Schicht und die mindestens eine weitere Schicht nachträglich wieder voneinander lösen lassen, liegt darin, dass die beiden Materialien unterschiedliche Schmelztemperaturen aufweisen. Bei einem Laminationsprozess ist es daher häufig nicht möglich, eine Temperatur zu wählen, bei der beide Materialien an der Grenzfläche aufschmelzen und sich so miteinander verbinden, dass eine nicht zerstörungsfrei lösbare Verbindung ausgebildet wird. Unter einer nicht zerstörungsfrei lösbaren Verbindung wird im Folgenden eine Verbindung zwischen zwei Schichten verstanden, die nicht wieder auflösbar ist, ohne dass insbesondere an der mit der höheren Schmelztemperatur versehenen Schicht eine Beschädigung entsteht. Soll beispielsweise Polycarbonat (PC) auf das thermoplastische Elastomer thermoplastisches Polyurethan (TPU) laminiert werden, so schmilzt bei einer zu geringen Temperatur das Polycarbonat (PC) nicht. Wird hingegen eine zu hohe Temperatur gewählt, so besteht die Gefahr, dass das

thermoplastische Polyurethan (TPU) vollständig aufschmilzt, welches nachteilig für dessen Formstabilität ist. Daher sind Laminate zwischen thermoplastischen Elastomeren in hochtemperaturstabilen Thermoplasten bei normalen Laminationsprozessen nicht von ausreichender Güte, um eine nicht zerstörungsfrei lösbare Verbindung in jedem Fall zu gewährleisten, wie die Praxis gezeigt hat.

Allgemein ergibt sich somit für den Fachmann von Sicherheitsdokumenten das Problem, diese dahingehend weiter zu entwickeln, dass eine Manipulation und/oder Verfälschung der Sicherheitsdokumente erschwert wird und neuartige, schwer nachzuahmende Sicherheitsmerkmale geschaffen werden.

Grundidee der Erfindung

Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, neuartige Sicherheitsdokumente zu schaffen, welche ein Textil als Bestandteil eines Verbundkörpers nutzen. Eine gesteigerte

Sicherheit wird dadurch erreicht, dass das Textil so gewählt wird und in einem

Verbundkörper des Sicherheitsdokuments so angeordnet wird, dass das Textil mit einer optisch erfassbaren Darstellung des Sicherheitsdokuments überlagert ist oder überlagerbar ist und mit dieser zusammenwirkt, dass durch die Oberseite des

Verbundkörpers Abbildungen erfassbar sind, deren Inhalte von einer Erfassungsrichtung relativ zu der Oberseite des Verbundkörpers abhängig sind. Es wird somit in der Wechselbeziehung zwischen zumindest einem Teil eines zwischen Substratschichten in dem Verbundkörper angeordneten Textils und der optisch erfassbaren Darstellung geschaffen.

Definitionen

Als optisch oder grafisch erfassbar wird eine Darstellung bezeichnet, von der mit einem bildgebenden Verfahren eine Abbildung erfasst werden kann und mittels einer

Bildauswertung dieser Abbildung die Darstellung extrahierbar ist. Dieses bedeutet, dass eine bildliche Darstellung, d.h. grafische Darstellung, einer Information als optisch erfassbare Darstellung bezeichnet wird, von der eine optisch ausgeführte Abbildung erfasst werden kann, beispielsweise mit einer Kamera oder mit dem Auge, und aus der Abbildung die dargestellte Information extrahierbar ist. Eine optisch erfassbare Darstellung kann beispielsweise drucktechnisch auf einem Substrat ausgebildet sein. Ebenso kann die optisch erfassbare Darstellung auch in einem Hologramm gespeichert sein, und wird erst bei der Rekonstruktion des Hologramms wahrnehmbar und erfassbar. Auch eine grafische Darstellung einer Information, die mittels lumineszierender Farben gedruckt ist, ist unter einer Beleuchtung mit Licht im sichtbaren Wellenlängenbereich eventuell nicht, jedoch bei einer Beleuchtung mit UV-Licht optisch erfassbar und wahrnehmbar und stellt somit eine optisch erfassbare Darstellung dar. Darstellungen von alphanumerischen Schriftzeichen sowie von Strich- und/oder Produktcodes, von Rastern, beispielsweise bestehend aus sich kreuzenden Linien, oder von grafischen Symbolen, die sich jeweils von einem Hintergrund unterscheiden, auf dem diese dargestellt sind, stellen einige Beispiele für grafisch erfassbare Darstellungen dar. Ein schwarzer Schriftzug auf einem schwarzen Hintergrund stellt im Sinne dieser Definition keine grafisch erfassbare Darstellung oder optisch erfassbare Darstellung dar, da aus einer erfassten Abbildung des Darstellungsbereichs des Schriftzugs der Schriftzug nicht abgeleitet oder extrahiert werden kann. Ist ein monofarbiger Schriftzug vor einem unterschiedlich farbigen

Hintergrund ausgebildet, so liegt eine grafisch erfassbare Darstellung vor, sofern sich zumindest ein Teil dieses monofarbigen Schriftzugs von dem Hintergrund in einer erfassten Abbildung abhebt und somit erkennbar ist. Dieser erkennbare Teil des

Schriftzugs stellt eine grafisch erfassbare Darstellung dar.

Als grafische Darstellung wird jede bildliche Darstellung verstanden. Hierunter werden auch Schriftzeichen, Symbole, Piktogramme, Graphen, Bilder, aber auch Linienmuster, wie beispielsweise Guillochen, oder Raster aus sich kreuzenden Linien, etc. verstanden, um einige Beispiele aufzuzählen. Diese Aufzählung ist nur beispielhaft und nicht vollständig.

Bevorzugte Ausführungsformen

Insbesondere wird ein Sicherheitsdokument geschaffen, welches einen flächig

ausgedehnten Verbundkörper mit einer Oberseite und einer gegenüberliegenden

Unterseite, welcher aus mindestens zwei Substratschichten zusammengefügt ist, sowie ein aus Fäden gebildetes Textil umfasst, von dem mindestens ein flächiger Abschnitt zwischen den mindestens zwei Substratschichten angeordnet ist, wobei mindestens eine optisch erfassbare Darstellung in dem Sicherheitsdokument angeordnet ist, welche zumindest von einem Teil des zwischen den mindestens zwei Substratschichten angeordneten Abschnitts des Textils überdeckt ist oder überdeckbar ist, wobei das Textil und die mindestens eine optisch erfassbare Darstellung so ausgebildet sind, dass eine durch die Oberseite des Verbundkörpers erfasste Abbildung der Überlagerung des zumindest einen Teils des Abschnitts des Textils über der mindestens einen optisch erfassbaren Darstellung von einer Erfassungsrichtung relativ zu der Oberseite des Verbundkörpers abhängig ist.

Es wird somit ein erfassungsrichtungsabhängiges optisch erfassbares

Sicherheitsmerkmal geschaffen. Hierbei sind grundsätzlich verschiedene

Ausführungsformen denkbar.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die mindestens eine optisch erfassbare Darstellung ein grafisches Raster umfasst und das Textil so

ausgebildet ist, dass dessen Fäden in einem Textilraster angeordnet sind, wobei das Textilraster und das grafische Raster sich hinsichtlich eines Rasterabstands

unterscheiden. Bei einer so ausgebildeten Ausführungsform ergibt sich aufgrund des Unterschieds der Raster, zum einen des grafischen Rasters und zum anderen des Textilrasters, ein sogenannter Moire-Effekt. Von der Betrachtungsrichtung abhängig ergibt sich in der erfassten Abbildung ein Raster, dessen Rasterweite oder Rastabstand größer als der Rasterabstand sowohl des Textilrasters als auch des grafischen Rasters ist.

Vorzugsweise ist das Textil als Gewebe ausgebildet. Hierbei ist das Textil so gewebt, dass die Fäden vorzugsweise rechteckige oder quadratische Raster-Grundelemente liefern. Es können auch rautenartige Raster-Grundelemente ausgebildet sein.

Insgesamt liegt ein Vorteil der Verwendung eines Textils, insbesondere eines Gewebes darin, dass bei einem Laminationsprozess durch die in dem Textil ausgebildeten

Öffnungen hindurch eine Verbindung zwischen den an das Textil angrenzenden

Substratschichten ausgebildet werden kann. Es ist somit möglich, die Fäden des Textils aus einem Material zu wählen, welches eine höhere Temperaturbeständigkeit als die Materialien aufweist, die unmittelbar an das Textil in dem Verbundkörper angrenzen und vorzugsweise miteinander verschweißt oder laminiert sind.

Bei einigen Ausführungsformen sind die Fäden des Textils, insbesondere eines Gewebes, für einen Wellenlängenbereich des optischen Spektrums, vorzugsweise für den gesamten Wellenlängenbereich des optischen Spektrums, der von einem menschlichen Betrachter wahrnehmbar ist, opak ausgebildet. In einem solchen Fall ist das Raster des Textils in der Regel optisch auch ohne oder zusätzlich zu dem Moire- Effekt wahrnehmbar, der durch die Überlagerung mit dem grafischen Raster der mindestens einen optisch erfassbaren Darstellung wahrnehmbar ist.

Bei einer anderen Ausführungsform sind die Fäden des Textils zumindest für einen Wellenlängenbereich des optischen Spektrums, der für einen menschlichen Betrachter erfassbar ist, vorzugsweise für den gesamten Wellenlängenbereich, den ein menschlicher Betrachter erfassen kann, transparent ausgebildet. In einem solchen Fall wird durch einen Betrachter das Textilraster in der Regel nicht als selbständiges Raster oder Muster des Verbundkörpers oder Sicherheitsdokuments wahrgenommen. Für den Betrachter ist somit nicht sofort offensichtlich, wie der betrachtungsrichtungsabhängige bzw.

erfassungsrichtungsabhängige optische Effekt in dem Sicherheitsdokument entsteht.

Darüber hinaus sind auch Ausführungsformen möglich, bei denen beispielsweise die Kettfäden des als Gewebe ausgebildeten Textils opak ausgebildet sind und die

Schussfäden transparent oder umgekehrt. Hierdurch lassen sich unterschiedliche optische Effekte, welche eine Erfassungsrichtungsabhängigkeit zeigen, im

Zusammenwirken mit der mindestens einen optisch erfassbaren Darstellung und/oder einer weiteren optisch erfassbaren Darstellung erzielen.

Bei einer Ausführungsform steht das Textil mit einem Laschen abschnitt über Ränder der mindestens zwei Substratschichten des Verbundkörpers, zwischen denen das Textil mit dem einen Abschnitt angeordnet ist, vor und ist der Laschenabschnitt mit weiteren Buchseiten zu einem Buch zusammengefügt. Vorzugsweise handelt es sich bei einem solchen als Buch ausgebildeten Sicherheitsdokument um ein Passbuch oder Ähnliches. Ein Vorteil besteht darin, dass eine hohe Knick- und Biegebeständigkeit eines Textils genutzt werden kann, um einen Verbundkörper in ein solches als Buch ausgebildetes Sicherheitsdokument einzubinden. Darüber hinaus ist über die Kombination des in dem Verbundkörper ausgebildeten Abschnitts des Textils in Überlagerung mit der mindestens einen optisch erfassbaren Darstellung zusätzlich eine Absicherung gegenüber

Fälschungen realisiert, welches zu einer erhöhten Sicherheit gegenüber Fälschungen und Nachahmungen führt. Als besondert geeignet haben sich Textilien erwiesen, welche aus Kunststofffäden hergestellt sind. Insbesondere eignen sich Textilien auf Basis von Polyesterfäden. In der Regel weisen die Fäden aus einem Polyestermaterial eine höhere

Temperaturbeständigkeit auf als die meisten im Sicherheitsdokumentenbereich verwendeten Kunststoffsubstrate, welche in Laminationsverfahren zusammengefügt werden.

Besonders bevorzugt werden für die zum Verbundkörper zusammengefügten

Substratschichten Schichten und Folien auf Polycarbonatbasis (PC), aber auch andere thermoplastische Kunststoffe wie ABS, Polyvinylchlorid (PVC), Polyethylenterephthalat (PET), Polyethersulfon (PES), Polyetherketon (PEEK), Polyphenylenoxid (PPO),

Polyphenylensulfid (PPS), Polybutylenterephthalat (PBT), Polyoxymethylen (POM), Polysulfon (PSU), Polyetherimid (PEI) oder Polyamid (PA) verwendet.

Auch wenn das Material des Textils eine von den angrenzenden Substratschichten abweichende Erweichungstemperatur aufweist, ist dennoch in einem Laminationsprozess eine sehr gute Verbindung der unterschiedlichen Bestandteile des Verbundkörpers möglich, da eine Verbindung durch die in dem Textil gebildeten Freiräume hindurch zwischen den angrenzenden Substratschichten ausgebildet werden kann. Häufig können sogar eine geringere Temperatur und/oder ein geringerer Druck bei einem

Laminationsverfahren gewählt werden, um einen stabilen gegen Manipulationsangriffe geschützten Verbundkörper auszubilden, als dies ansonsten bei einem Einbinden eines Lasch enabschnitts oder eines anderen Abschnitts eines Kunststoffbestandteils in einen Verbundkörper notwendig ist.

Es sind jedoch auch Ausführungsformen sinnvoll, bei denen das Textil nicht über Ränder der übrigen zu dem Verbundkörper zusammengefügten Substratschichten hinausragt. Das Textil kann so in den Verbundkörper integriert werden, dass es vollflächig zwischen der Oberseite und der Unterseite des Verbundkörpers angeordnet ist.

Bei einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass umlaufend um das Textil in jener Ebene, in der sich das Textil flächig erstreckt, in dem Verbundkörper ein textilfreier Rand existiert. Hierdurch wird die Gefahr gegenüber Delaminationsangriffen deutlich gesenkt. Bei der Herstellung wird beispielsweise ein Textilabschnitt auf einer Substratschicht angeordnet, um den herum ein umlaufender Rand der Substratschicht unbedeckt bleibt. Auf diese Substratschicht wird dann mindestens eine weitere Substratschicht angeordnet und ein Verbundkörper, beispielsweise mittels eines Laminationsverfahrens hergestellt.

Es ist jedoch auch möglich das Textil in Form eines Streifens in den Verbund

einzubringen, der sich entlang einer Richtung über eine Gesamtausdehnung des

Verbundkörpers erstreckt.

Andere Ausführungsformen können eine vollflächige, jedoch nicht über die Ränder des Verbundkörpers hinausragende Ausbildung des Textils aufweisen.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die mindestens eine optisch erfassbare Darstellung in dem Verbundkörper selbst angeordnet ist und zumindest ein Teil des optisch erfassbaren Rasters der mindestens einen optisch erfassbaren Darstellung von dem zumindest einen Teil des zwischen den mindestens zwei Substratschichten angeordneten Abschnitts des Textils überdeckt ist. Bei einem so ausgebildeten Sicherheitsdokument ist die optisch erfassbare Darstellung gegenüber Fälschungen ebenfalls besonders gut geschützt, da sie in dem Verbundkörper

ausgebildet ist. Bei anderen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass die mindestens eine optisch erfassbare Darstellung auf einem anderen Bestandteil des Sicherheitsdokuments ausgebildet ist. Insbesondere bei einem als Passbuch

ausgebildeten Sicherheitsdokument kann somit über das in dem Verbundkörper eingefügte Textil im Zusammenwirken mit einer auf einer Passbuchseite ausgebildeten optisch erfassbaren Darstellung eine Überprüfung des Sicherheitsmerkmals erfolgen, welches durch das Zusammenspiel der mindestens einen optisch erfassbaren Darstellung und des Textils gebildet ist.

In einem solchen Fall, aber auch bei anderen Ausführungsformen kann es vorteilhaft sein, dass der Verbundkörper eine vorzugsweise opake Substratschicht umfasst, welche eine Aussparung aufweist, in welcher der Abschnitt des Textils angeordnet ist, der zwischen den mindestens zwei Substratschichten angeordnet ist. Hierdurch kann beispielsweise ein Durchsichtfenster in dem Verbundkörper geschaffen werden. Darüber hinaus ist das Einlegen des Textils in eine Aussparung einer zwischen den mindestens zwei

Substratschichten angeordneten weiteren Substratschicht von Vorteil, da aufgrund des zusätzlichen Textilmaterials eine Verbundkörperstärkensteigerung vermieden wird. Man erhält somit eine glatte Oberseite des Verbundkörpers und ebenso eine glatte Unterseite des Verbundkörpers auch in jeden Bereichen, in denen das Textil zwischen den mindestens zwei Substratschichten angeordnet ist. Zu beachten ist, dass auch

Verbundkörper geschaffen werden können, bei denen das Textil nicht über einen Rand der mindestens zwei Substratschichten hinausragt, zwischen denen das Textil angeordnet ist. Es sind somit auch kartenförmige Sicherheitsdokumente sinnvoll mit einem Textil ausstattbar, die keinen Laschenabschnitt zum Einbinden in ein buchartiges

Sicherheitsdokument aufweisen.

Besonders stark abweichende Abbildungen bei nur geringen Änderungen der

Erfassungsrichtung relativ zu der Oberseite erhält man bei Ausführungsformen, bei denen die mindestens eine optisch erfassbare Darstellung senkrecht zur flächigen Ausdehnung des zwischen den mindestens zwei Substratschichten angeordneten Abschnitts des Textils von diesem beabstandet ist. Ein vergrößerter Abstand führt hierbei zu einer stärkeren Richtungsabhängigkeit des erfassten Moire-Musters bei der Überlagerung des Textilrasters und des grafischen Rasters. Vorzugsweise ist somit eine transparente Substratschicht zwischen dem Textil und jener Substratschicht angeordnet, auf oder in der die mindestens eine optisch erfassbare Darstellung angeordnet oder ausgebildet ist.

Die optisch erfassbare Darstellung kann beispielsweise in Form eines feine Linien umfassenden Rasters ausgebildet sein. Bei einer Ausführungsform ist die mindestens eine optisch erfassbare Darstellung mittels eines Druckverfahrens auf einer

Substratschichtoberfläche, welche vorzugsweise nach einem Laminationsschritt im Innern des Verbundkörpers angeordnet ist, ausgebildet. Es ist jedoch auch möglich, die mindestens eine optisch erfassbare Darstellung auf einer Passbuchseite anzuordnen und hier vorzugsweise ebenfalls mittels eines Druckverfahrens auszubilden.

Bei einer alternativen Ausführungsform ist die mindestens eine optisch erfassbare

Darstellung in Form eines Hologramms ausgebildet. In diesem ist ebenfalls vorzugsweise ein Raster gespeichert, welches bei einer Erfassung durch den Abschnitt des Textils hindurch zu einem Moire-Effekt beiträgt. Bei dem Hologramm handelt es sich

vorzugsweise um ein Reflexionshologramm, sodass eine Einstrahlung von

Rekonstruktionslicht über die Oberseite des Verbundkörpers erfolgen kann, über welche auch eine Erfassung der Abbildung vorgenommen wird. Bei anderen Ausführungsformen kann es sich jedoch auch um ein

Transmissionshologramm handeln, bei dem eine Belichtung zur Rekonstruktion durch eine Unterseite des Verbundkörpers erfolgt. Ein Vorteil der Ausbildung der mindestens einen optisch erfassbaren Darstellung in Form eines Hologramms liegt darin, dass zum einen sehr feine Raster realisierbar sind und zum anderen eine Nachahmung eines solchen Rasters durch Fälscher gegenüber dem Ausbilden von gedruckten Rastern deutlich erschwert ist.

Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die optisch erfassbare Darstellung in einem zusammenhängenden Darstellungsbereich mittels grafischer Strukturelemente flächig strukturiert ist, wobei mittels der Strukturelemente eine Information codiert ist und das optisch erfassbare Raster nicht vollflächig in dem zusammenhängenden Darstellungsbereich, sondern nur in einem Darstellungsgebiet eines Strukturelements oder im Darstellungsgebiet mehrerer der Strukturelemente ausgebildet ist. Die Strukturelemente können bei einer Ausführungsform beispielsweise alphanumerische Zeichen, Piktogramme oder auch eine Silhouette oder ein Schattenbild eines Profils eines Gesichtsbilds oder Ähnliches umfassen. Der Moire- Effekt ist dann nur im Bereich der grafischen Strukturelemente sichtbar, deren Information dann ungestört zusätzlich nach wie vor erfassbar ist, jedoch hinsichtlich einer grafischen oder bildlichen Erscheinungsform durch den erfassungsrichtungsabhängigen Effekt modifiziert ist.

Eine Verwendung eines Rasters ist jedoch nicht die einzige mögliche Ausgestaltung der optisch erfassbaren Darstellung, um einen erfassungsrichtungsabhängigen Effekt zu bewirken, der im Zusammenwirken zwischen dem Textil und der mindestens einen optisch erfassbaren Darstellung erzielbar ist. Bei einer Ausführungsform ist vorgesehen, zumindest einen Teil der Fäden des Textils, insbesondere eines Gewebes, transparent und hinsichtlich der Fadenquerschnitte so auszugestalten, dass die Fäden für Licht im sichtbaren Wellenlängenbereich fokussierend wirken, wenn sie zwischen

Kunststoffmaterialien eingebracht werden, die einen abweichenden Brechungsindex von dem Brechungsindex des Fadenmaterials aufweisen.

Bei einer Ausführungsform ist daher vorgesehen, dass die Fäden des Gewebes aus einem transparenten Kunststoffmaterial bestehen, welches einen Brechungsindex aufweist, welcher von dem Brechungsindex einer unmittelbar an das Textil angrenzenden Substratschicht oder von den Brechungsindizes der beiden unmittelbar an das Textil angrenzenden Substratschichten abweicht und die Fäden eine Querschnittsform aufweisen, sodass diese Licht mindestens einer Wellenlänge beim Hindurchtreten fokussieren und die mindestens eine optisch erfassbare Darstellung oder eine weitere optisch erfassbare Darstellung für mindestens eine der Erfassungsrichtungen in

Fokusgebieten der Fäden CLI-Markierungen für eine erste CLI-Markierung umfasst bzw. umfassen. Um ein solches CLI-Merkmal, dessen Linsenelemente mit Hilfe der Fäden des Textils ausgebildet sind, zu schaffen, können einer der Substratschichten Zusatzstoffe beigefügt sein, welche eine Absorption von Laserlicht einer Wellenlänge begünstigen, die zum Einbelichten der CLI-Markierungen verwendet wird. Diese Zusatzstoffe sind in der Regel so ausgebildet, dass sie eine Transparenz des Substrats im unbelichteten Zustand nicht oder nicht merklich wahrnehmbar beeinträchtigen. Eine Einbelichtung der CLI- Markierungen erfolgt dann in den Verbundkörper, vorzugsweise mittels Laserlicht, dessen Intensität so gewählt ist, dass eine nennenswerte Lichtabsorption, die zu einer optisch erfassbaren Veränderung des Verbundkörpers führen, nur im Bereich der Fokuspunkte oder Fokuslinien der Fäden stattfinden.

Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die mindestens eine optisch erfassbare Darstellung oder die eine weitere optisch erfassbare Darstellung weitere CLI- Markierungen umfasst, die aus einer von der einen Erfassungsrichtung abweichenden Erfassungsrichtung oder aus mehreren von der einen Erfassungsrichtung abweichenden Erfassungsrichtungen erfassbar sind und mit denen eine oder mehrere mittels der weiteren CLI-Markierungen codierten weiteren CLI-Informationen, welche von der einen CLI-Informationen abweichen, codiert sind.

So ist es möglich, sowohl ein grafisches Raster als auch CLI-Markierungen in

Kombination im Zusammenwirken mit einem Textil in einem Sicherheitsdokument zu verwenden. Besonders bevorzugt sind hierbei die CLI-Markierungen zwischen dem Textil und dem grafischen Raster in dem Verbundkörper angeordnet.

Ein besonderer Vorteil des Einsatzes eines Textils zum Ausbilden von Linsenelementen in einem Verbundkörper, bei dem das Textil zwischen den Substratschichten angeordnet ist, liegt auch darin, dass beim Laminieren unstrukturierte glatte Laminationsbleche verwendet werden können. Diese sind wesentlich kostengünstiger und

verschleißbeständiger als strukturierte Laminationsbleche, die im Stand der Technik häufig zum Ausbilden von Lentikularlinsen in einer Oberfläche des Verbundkörpers genutzt werden. Auch gegenüber Ausführungsformen, bei denen die Linsenelemente an der Oberfläche eines Verbundkörpers nicht beim Laminieren, sondern erst nachträglich, beispielsweise mittels eines Prägestempels, eingebracht werden, weist die hier vorgeschlagene Herstellung und Ausgestaltung deutliche Vorteile auf. Es wird ein Verfahrensschritt eingespart. Auch ein Bereitstellen und Erhalten oder Neuerstellen eines Prägestempels, der einem nicht unerheblichen Verschleiß unterliegt, ist nicht notwendig.

Ein weiterer Vorteil, Linsenelemente mittels Fäden eines Textils auszubilden, liegt darin, dass die Linsenelemente im Innern des Verbundkörpers angeordnet sind und so gegenüber Beschädigungen und Manipulationen sehr gut geschützt sind.

Besonders bevorzugt wird das Textil in eine Aussparung einer weiteren Substratschicht eingefügt, deren Materialstärke an eine Materialstärke des Textils angepasst ist. Beim Laminieren kann so auf einfache Weise ein Verbundkörper mit planparallelen ebenen und glatten Oberflächen an der Oberseite und der Unterseite geschaffen werden.

Einen weiteren Vorteil bildet die glatte Oberseite und Unterseite des Verbundkörpers, da so weitere Schichten (z.B. Hologrammschichten oder Schutzlacke) auf den

Verbundkörper applizierbar sind. Diese Schichten beeinträchtigen das erfindungsgemäße Sicherheitsmerkmal nicht. Bei Sicherheitsdokumenten aus dem Stand der Technik mit Sicherheitsmerkmalen, die ein Kipp-, Moire-, Bewegungs- oder 3D-Effekt aufweisen, kann auf diese Oberfläche ein Hologramm oder Schutzlack aufgebracht werden, da die Linsenstruktur dabei beeinträchtigt werden würde. Dieser Nachteil wird bei den hier vorgeschlagenen Ausführungsformen beseitigt.

Eine ebene, glatte Oberfläche des Verbundkörpers kann in der Regel auch dann erzielt werden, wenn das Textil nicht in eine Aussparung einer Substratschicht eingebracht ist. Häufig sind dann jedoch höhere Temperaturen und/oder Drücke zum Ausbilden einer solchen glatten Oberfläche notwendig, insbesondere bei Textilen mit einer hohen Dicke. Bevorzugt wird daher in einer solchen Ausführungsform eine geringe Schichtdicke des Textils gewählt, bevorzugt 10 μηι bis 150 μηι, besonders bevorzugt 60 μηι bis 130 μηι.

Eine Substratschicht, in welche das Textil eingebracht wird, kann transparent oder transluzent ausgebildet sein. In vielen Fällen wird die Substratschicht jedoch opak ausgebildet sein, so dass ein Durchsichtfenster, zumindest durch die opake

Substratschicht, an der Stelle des Textils entsteht.

Besonders bevorzugt ist der Verbundkörper so ausgebildet, dass unterhalb eines von der Oberseite des Verbundkörpers flächig ausgedehnten zusammenhängenden Gebietes, welches mit dem zumindest einen Teil des Abschnitts des Textils zwischen den mindestens zwei Substratschichten zusammenfällt, der die mindestens eine optisch erfassbare Darstellung überdeckt oder mit dem die eine optisch erfassbare Darstellung überdeckbar ist, aus im Volumen transparentem Basismaterial besteht oder zumindest zwischen der Oberseite und der optisch erfassbaren Darstellung aus im Volumen transparentem Basismaterial besteht. Hierdurch wird sichergestellt, dass das

Zusammenwirken der optisch erfassbaren Darstellung und des Textils in den optisch erfassten Abbildungen nachweisbar ist. Unter im Volumen transparentem Basismaterial wird solches Material verstanden, durch welches hindurch eine optische Abbildung gemäß den Gesetzen der geometrischen Optik möglich ist. Das Material kann eine Farbe aufweisen und somit Licht einzelner Wellenlängen im sichtbaren Bereich absorbieren und nur Licht bestimmter Wellenlängen transmittieren. Als im Volumen transparent wird auch ein Material angesehen, in dem einzelne Markierungen, beispielsweise CLI-Markierungen in Form von Schwärzungen, ausgebildet sind. Ebenfalls können in dem Material einzelne Druckschichten ausgebildet sein, welche jedoch nicht in der Weise geschlossen zusammenhängend flächig ausgebildet sein dürfen, dass diese eine geometrische Abbildung durch die Druckschicht hindurch gänzlich unmöglich machen.

Hervorzuheben ist, dass ein Textil zur Ausbildung eines Sicherheitsmerkmals, auch ohne eine Funktion als Scharnier- oder Laschenelement auszuführen, in einem Verbundkörper genutzt werden kann.

Ebenso ist es möglich, in einem Verbundkörper zwei oder mehr getrennt voneinander ausgebildete Textilen einzusetzen, um zwei oder mehr Sicherheitsmerkmale oder Sicherheitselemente auszubilden, die gleichartig oder andersartig ausgestaltet sein können.

So können Textilien mit unterschiedlichen Fadenstärken und/oder aus unterschiedlichen Materialien eingesetzt werden, um Linsen mit unterschiedlichen Brennweiten zu erzeugen. Ein solcher Effekt kann auch erreicht werden, wenn unterschiedliche Fäden in einem Textil gemeinsam verarbeitet sind.

Wird ein Textil als Bestandteil eines CLI-Merkmals eingesetzt, so erhält man eine sehr hohe Manipulationssicherheit gegen eines Delamination, da eine erneutes Einfügen oder Zusammen eines Textils passend zu CLI-Informationen, die bereits in einer Schicht des Verbundkörpers gespeichert sind, nahezu unmöglich ist.

Ist das Textil kein Gewebe, sondern beispielsweise ein Vlies, so erfolgt eine Speicherung von CLI-Markierungen aufgrund der„Unordnung" der Fasern im Vlies quasi zufällig und ist nicht reproduzierbar. Die über die CLI-Markierungen codierte Information kann jedoch durch das Vlies, welches in den Verbundkörper als Textil integriert ist, wieder ausgelesen werden.

Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf eine Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines als Passbuch ausgebildeten

Sicherheitsdokuments gemäß einer ersten Ausführungsform;

Fig. 2 ein als Passbuch ausgebildetes Sicherheitsdokument gemäß einer

weiteren Ausführungsform;

Fig. 3 eine schematische Darstellung eines als Identifikationskarte ausgebildeten

Sicherheitsdokuments;

Fig. 4 eine schematische Draufsicht auf einen Verbundkörper für ein

Sicherheitsdokument;

Fig. 5 eine schematische Draufsicht auf einen Ausschnitt eines

Passbuchsicherheitsdokuments;

Fig. 6 eine schematische Ansicht eines Sicherheitsdokuments zur Erläuterung eines Moire- Effekts; Fig. 7 eine optisch erfasste Abbildung eines Moire-Musters; und

Fig. 8 eine schematische Darstellung von grafischen Strukturelementen.

In Fig. 1 ist schematisch ein Sicherheitsdokument 1 in Form eines Passbuchs 2 schematisch darstellt. Das Passbuch 2 umfasst einen Verbundkörper 3, der gemeinsam mit Passbuchseiten 5, 7, 9 und einem Passbucheinband 1 1 zu dem Passbuch 2 zusammengefügt ist. Die Zusammenfügung ist über eine Bindung 19, welche hier schematisch angedeutet ist, ausgeführt. Hierbei kann jede im Stand der Technik bekannte Methode und Ausbildung zum Zusammenfügen eines Passbuchs verwendet werden. Insbesondere kann eine Fadenbindung unter Verwendung eines Metalldrahts oder Ähnlichen verwendet werden.

Der Passbucheinband 1 1 umfasst einen oberen Passbuchdeckel 13 und einen unteren Passbuchdeckel 15, die über einen Passbuchrücken 17 miteinander verbunden sind und vorzugsweise einstückig ausgebildet sind. In der dargestellten Ausführungsform ist der obere Passbuchdeckel 13 aufgeklappt.

Der Verbundkörper 3 ist in der dargestellten Ausführungsform aus einer oberen

Substratschicht 35, einer unteren Substratschicht 37 sowie einer mittleren Substratschicht 39 sowie einem Textil 41 gebildet, wobei die mittlere Substratschicht 39 sowie ein

Abschnitt 43 des Textils 41 zwischen der oberen Substratschicht 35 und der unteren Substratschicht 37 angeordnet sind. Die obere Substratschicht 35, die mittlere

Substratschicht 39 sowie die untere Substratschicht 37 und der zwischen der oberen Substratschicht 35 und der unteren Substratschicht 37 angeordnete Abschnitt 43 des Textils 41 sind in einem Laminationsverfahren zu dem Verbundkörper 3 verbunden.

Hierbei sind stoffschlüssige und zugleich auch formschlüssige Verbindungen zwischen der oberen Substratschicht 35 und der unteren Substratschicht 37 durch das Textil 41 hindurch ausgebildet. Über Ränder 135 der oberen Substratschicht 35 und 137 der unteren Substratschicht 37 ragt ein Laschen abschnitt 49 des Textils 41 heraus. Dieser Lastenabschnitt 49 ist mit den Passbuchseiten 5, 7, 9 und dem Passbuchdeckel 1 1 über die Bindung 19 zu dem Passbuch 2 verbunden.

Das Textil 41 ist vorzugsweise als Gewebe ausgebildet. Alternativ kann das Textil jedoch auch ein Gewirk sein, sofern dieses ein regelmäßiges Textilraster 47 bildet analog zu dem, welches die Fäden 45 ausbilden. Die Fäden 45 können sowohl transparent als auch für Licht im sichtbaren Wellenlängenbereich opak ausgebildet sein. Vorzugsweise ist das Textilraster 47 ein regelmäßiges Raster, bei dem durch Kettfäden 45-1 und Schussfäden (nicht dargestellt) quadratische oder rechteckige Rastereinheiten ausgebildet sind.

Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform ist eine optisch erfassbare Darstellung 61 in Form eines grafischen Rasters 63 auf die Passbuchseite 5 aufgedruckt. Die Anordnung des grafischen Rasters 63 ist relativ zu dem Abschnitt 43 des Textils 41 so gewählt, dass das Textilraster 47 das grafische Raster 63 flächig überlagert. Als flächige Überlagerung wird hierbei eine Überdeckung bezüglich einer Betrachtung senkrecht zur Oberseite 31 des Verbundkörpers 3 angesehen. Dies bedeutet, dass immer dann, wenn eine

Überlappung einer Projektion eines Teils des Abschnitts 43 des Textils 41 entlang einer Erfassungsrichtung auf die mindestens eine optisch erfassbare Darstellung 61 zu einem flächigen Überlappungsbereich führt, eine solche Überlagerung vorliegt. Das grafische Raster 63 ist beispielsweise in Form von Linien ausgebildet, welche sich senkrecht zur Zeichnungsebene erstrecken. Entsprechend hierzu parallel sind auch beispielsweise die dargestellten Kettfäden 45-1 des Textils 41 in dem Abschnitt 43 orientiert. Das Textilraster 47 weist einen Rasterabstand 48 zwischen den Kettfäden 45-1 auf, welcher leicht abweichend von einem Rasterabstand 68 des grafischen Rasters 63 ist. Hierdurch entsteht bei einer Erfassung einer Abbildung 150 entlang einer Erfassungsrichtung 171 durch die Oberseite 31 des Verbundkörpers hindurch in der erfassten Abbildung 150 ein Moire-Muster 151 , welches ein Raster mit einem deutlich größeren Rasterabstand 158 als der Rasterabstand 48 des Textilrasters 47 und als ein Rasterabstand 68 des grafischen Rasters 63 ist.

Wird die Erfassungsrichtung 171 leicht variiert, so verändert sich ebenfalls das Moire- Muster 151 der Abbildung 150. Hierüber findet eine Absicherung der Einbindung des Textils 41 in den Verbundkörper 3 statt.

Zusätzlich zu den Linien, welche senkrecht zur Zeichnungsebene orientiert sind, kann das Raster 63 bei einer Ausführungsform auch noch gleich beabstandete weitere Linien aufweisen, die auf der Passbuchseite 5 ausgebildet sind, und quer, vorzugsweise senkrecht, zu den senkrecht zur Zeichnungsebene verlaufenden Linien orientiert sind. Ein Rasterabstand der weiteren Linien kann dem Rasterabstand 68 der senkrecht zur Zeichnungsebene verlaufenden Linien entsprechen. Bei anderen Ausführungsformen weicht der Rasterabstand der weiteren Linien von dem Rasterabstand 68 der senkrecht zur Zeichnungsebene verlaufenden Linien ab. Das Raster 63 kann jedoch bei einer Ausführungsform auch nur aus einer Gruppe paralleler Linien bestehen, die gleich beabstandet sind, wie dieses in Fig. 1 gezeigt ist.

Bei der dargestellten Ausführungsform ist eine weitere optisch erfassbare Darstellung 71 in Form von CLI-Markierungen 73 ausgebildet, welche in Form von Buchstaben "A" schematisch dargestellt sind. Unter einer ausgezeichneten Erfassungsrichtung 173 werden die CLI-Markierungen zu einer optisch erfassbaren Abbildung des Buchstaben A durch die Fäden 45 des Textils 41 ab gebildet. Es ergibt sich somit zusätzlich ein CLI- Merkmal, also ein weiteres betrachtungsrichtungsabhängiges bzw. von einer

Erfassungsrichtung 173 abhängiges Sicherheitsmerkmal, in welchem eine Information, hier schematisch als„A" dargestellt, codiert sein kann.

In Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform ähnlich zu der nach Fig. 1 dargestellt. Gleiche technische Merkmale sind in allen Figuren mit demselben Bezugszeichen

gekennzeichnet. Die Ausführungsform nach Fig. 2 unterscheidet sich von der nach Fig. 1 dadurch, dass bei dieser Ausführungsform das grafische Raster 63 der mindestens einen optisch erfassbaren Darstellung 61 an einer Materialschicht im Innern des

Verbundkörpers 3 ausgebildet ist, welche mit Substratschichtgrenzen der unteren Substratschicht 39 und einer zusätzlichen Substratschicht 38 korrespondiert. Die zusätzliche Substratschicht 38 ist mit der oberen Substratschicht 35 der unteren

Substratschicht 37 und der mittleren Substratschicht 39 gemeinsam mit dem Abschnitt 43 des Textils 41 vorzugsweise in einem Laminationsverfahren zusammengefügt. Die mindestens eine optisch erfassbare Darstellung 61 ist in Form eines grafischen Rasters 63 vorzugsweise auf eine der Substratschichtoberflächen aufgedruckt. Dieses kann beispielsweise während eines Druckverfahrens erfolgen, mit dem andere

Sicherheitsmerkmale auf eine der Substratschichtoberflächen aufgedruckt werden. Diese anderen Sicherheitsmerkmale sind hier aus Gründen der Vereinfachung nicht dargestellt und sind selbstverständlich in dem Verbundkörper 3 oder in den Passbuchseiten 5, 7, 9 ausgebildet.

In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform eines Sicherheitsdokuments 1 dargestellt, welches in Form einer Kunststoff karte als Verbundkörper 3 ausgebildet ist. Bei dieser Ausführungsform ragt kein Abschnitt des Textils 41 über die Ränder 135, 137 der oberen und unteren Substratschicht hinaus, um einen Laschenabschnitt zu bilden. Die mittlere Substratschicht 39 ist in diesem Ausführungsbeispiel opak ausgebildet. In einer

Aussparung 40 der mittleren Substratschicht 39 ist das Textil 41 angeordnet. Die Fäden 45 bilden erneut ein Textilraster 47. Bei dieser Ausführungsform ist erneut eine erste optisch erfassbare Darstellung 61 in Form eines grafischen Rasters 63 ausgebildet, welche über ein beliebiges Markierungsverfahren, beispielsweise ein Druckverfahren, ausgebildet ist, in dem eine der Substratschichten vor einem Zusammenfügen

aufgedruckt ist. Vorzugsweise wird eine Substratschichtoberfläche bedruckt, welche eine Materialschicht im Innern des Verbundkörpers 3 ausbildet.

Um den CLI-Effekt mit den Fäden 45 des Textils 41 ausbilden zu können, weist das Material Fäden einen höheren Brechungsindex auf als das Material der angrenzenden Substratschichten 35, 37. Bei der dargestellten Ausführungsform sind mehrere CLI- Markierungen 73, 75 unterschiedlicher CLI-Informationen "A", "B" schematisch dargestellt. Die CLI-Markierungen 73, 75 befinden sich jeweils für eine Erfassungsrichtung 173, 174 in einer Fokuslinie eines der Fäden 45 des Textils 41 . Unter der Erfassungsrichtung 173 ist die CLI-Information A erfassbar, unter der Erfassungsrichtung 174 die CLI-Information B. Bei einer zentralen Draufsicht entlang der Erfassungsrichtung 171 ist hingegen nur ein Moire-Muster 151 zu erfassen, welches durch die Überlagerung des Textilrasters 47 über das grafische Raster 63 entsteht. Bei Variation der Erfassungsrichtung 171 ändert sich die erfasste Abbildung 150 und hierüber das Moire-Muster 151 .

In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt, bei der abweichend zu der Fig. 3 die erste optisch erfassbare Darstellung 61 in Form eines Hologramms 80 ausgebildet ist, in welchem ein optisch erfassbares Raster bei einer Rekonstruktion des Hologramms wiedergegeben wird. Dieses bildet bei der Überlagerung mit dem Textilraster 47 erneut einen Moire-Effekt in einer erfassten Abbildung 150 auf, wobei dieser abhängig von der Erfassungsrichtung 171 ist. Wesentlich ist hier, dass die Richtungsabhängigkeit nicht durch eine Richtungsabhängigkeit des Hologramms 80 bedingt ist, sondern durch eine Änderung der Parallaxe zwischen dem Textilraster 47 und dem bei der Rekonstruktion wiedergegebenen grafischen Raster 63 des Hologramms 80 ist. Dieses ist so

ausgestaltet, dass es über einen gewissen Winkelbereich ein nahezu unverändertes grafisches Raster 63 reproduziert. Dieses Raster besteht beispielsweise aus Gruppen von Linien, die sich senkrecht oder unter einem anderen, von 90 ° abweichenden Winkel kreuzen, wobei die Linien einer Gruppe jeweils einen konstanten Abstand zu der benachbarten Linie ihrer Gruppe aufweisen, und so beispielsweise rautenförmige, rechteckige oder quadratische Raster-Grundelemente bilden. Weist ein Raster drei Gruppen von Linien auf, können auch dreieckige Raster-Grundelemente auftreten. Das Raster kann auch aus einer Gruppe gleich beabstandeter paralleler Linien bestehen. Ein Raster kann auch aus regelmäßig angeordneten gleichartigen geometrischen Formen, wie Kreisen, Punkten, etc. gebildet sein. Ein solches Raster lässt sich beispielsweise erzeugen, in dem die geometrischen Figuren an Kreuzungspunkten eines zugeordneten (aber nicht grafisch dargestellten) aus Linien gebildeten Rasters angeordnet werden.

In Fig. 5 ist schematisch eine Draufsicht auf einen Verbundkörper 3 für ein Einbringen in ein Passbuchdokument dargestellt. Zu erkennen ist das Textilraster 47 des Textils 41 , welches über durchgezogene Linien angedeutet ist. Das grafische Raster 63 ist über gestrichelte Linien angedeutet.

Über Ränder 135, 137 der übereinander angeordneten oberen Substratschicht 35 und unteren Substratschicht 37, die bei der Draufsicht zusammenfallen, ragt ein

Laschenabschnitt 49 des Textils heraus. In einem Abschnitt 35 des Textils 41 ist dieses zwischen der oberen Substratschicht 35 und der unteren Substratschicht 37 angeordnet. Der Abschnitt 43 des Textils überlagert ein grafisches Raster 63, welches beispielsweise in der unteren Substratschicht 37 ausgebildet ist und mittels gestrichelter Linien angedeutet ist. Bei einer Erfassung einer Abbildung bildet sich ein Moire-Muster aus, welches hier nicht erkennbar ist, da die Rasterabstände 68 des grafischen Rasters und 48 des Textilrasters 47 hier zur Verdeutlichung sehr groß und zu stark voneinander abweichend gewählt sind. Wesentlich zur Ausbildung eines Moire-Musters ist es, dass die Rasterabstände 48 des Textilrasters 47 und 68 des grafischen Rasters 63 nicht identisch, sondern leicht abweichend sind. An dieser Stelle soll angemerkt werden, dass die Orientierung der Rasterlinien, d.h. der Fäden und der beispielsweise gedruckten Linien des grafischen Rasters, nicht parallel zueinander orientiert sein müssen. Auch eine leichte Verdrehung führt zu einem Moire-Effekt, welcher sich jedoch von dem Moire-Effekt unterscheidet, der sich bei paralleler Orientierung ergibt.

In Fig. 6 ist schematisch der sich ergebende Moire-Effekt verdeutlicht. Gezeigt ist eine schematische Draufsicht auf ein Sicherheitsdokument, auf welchem vollflächig ein grafisches Raster aus abwechselnden grünen und gelben Linien ausgebildet ist. Eine untere Hälfte des Sicherheitsdokuments 1 ist von einem Textil überlagert, welche transparente Fäden besitzt. Gut zu erkennen ist ein Moire-Muster mit einem Rasterabstand 158, welcher wesentlich größer als ein Rasterabstand 68 des grafischen Rasters 63 ist. Die leichte Krümmung der im Moire-Muster auftauchenden Linien rührt von leichten Abweichungen des geradlinigen Verlaufs der Textilfäden her.

Hierüber können beispielsweise Manipulationen an Sicherheitsdokumenten erkannt werden. Insbesondere bei einem neuen Einlaminieren beispielsweise eines

Lasch enabschnitts treten solche Variationen auf, die das Moire-Muster beeinflussen.

Bei unterschiedlich farbigen Linien äußert sich ein Moire-Effekt auch in einer

Farbänderung des Musters beim Verändern der Erfassungsrichtung.

In Fig. 7 ist eine weitere exemplarische Abbildung eines sich ergebenden Moire-Musters dargestellt, welches sich beispielsweise bei einer Verdrehung eines ansonsten rechteckförmigen Textilrasters gegenüber einem grafischen Raster aus vertikal verlaufenden feinen Linien ergibt.

In Fig. 8 sind exemplarisch Strukturelemente in Form von alphanumerischen Zeichen dargestellt, deren Darstellungsgebiete 201 -203 in Form eines feinlinienartigen grafischen Rasters 63 ausgebildet sind. Bei einer Überlagerung mit einem Textilraster ergibt sich ein erfassungsrichtungsabhängiger changierender Moire-Effekt im Bereich der

Strukturelemente 201 -203. Zusätzlich sind diese jedoch vor dem Hintergrund, an dem sich kein Moire-Muster zeigt, gut zu erkennen, sodass eine mittels der Strukturelemente codierte Information erfassbar ist.

Es ergibt sich für den Fachmann, dass lediglich beispielhafte Ausführungsformen des Sicherheitsdokuments dargestellt sind.

Bezugszeichenliste

1 Sicherheitsdokument

2 Passbuch

3 Verbundkörper

5, 7, 9 Passbuchseiten

1 1 Passbucheinband

13 oberer Passbuchdeckel

15 unterer Passbuchdeckel

17 Passbuchrücken

19 Bindung

31 Oberseite (des Verbundkörpers)

33 Unterseite (des Verbundkörpers)

35 obere Substratschicht

37 untere Substratschicht

38 zusätzliche Substratschicht

39 mittlere Substratschicht

41 Textil

43 Abschnitt

45 Fäden

45-1 Kettfäden

45-2 Schussfäden

47 Textilraster

48 Rasterabstand

49 Laschenabschnitt

61 optisch erfassbare Darstellung

63 grafisches Raster

65 Hologramm

68 Rasterabstand

71 weitere optisch erfassbare Darstellung

73 CLI-Markierungen

75 weitere CLI-Markierungen

80 Hologramm

101 wiederkehrendes Muster

102 rote Linien 103 gelbe Linien

135 Rand (der oberen Substratschicht)

137 Rand (der unteren Substratschicht)

150 Abbildung

151 Moire-Muster

158 Rasterabstand

171 Erfassungsrichtung

173 ausgezeichnete Erfassungsrichtung

174 Erfassungsrichtung

201 -203 Strukturelemente