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Title:
SECURITY ELEMENT HAVING TILT-DEPENDENT MOTIF DEPICTION AND METHOD FOR PRODUCTION THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/104674
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a security element for production of value documents, such as bank notes (2), cheques or the like, which security element has a structure which presents a first and a second motif (20, 22) which change appearance when the security element (4) is tilted over a tilt angle range (11), wherein the structure comprises first microelements (15), which are arranged according to a first pattern (17) and present the first motif (20), and second microelements (16), which are arranged according to a second pattern (18) and present the second motif (22), and the first and second pattern (17, 18) are nested within each other on a surface region (5) of the security element, wherein the first microelements (15) present the first motif (20) such that the first motif (20) is wholly visible in the surface region (5) within the tilt angle range (11) at a specific starting tilt position (8) and, when the tilt position (12) changes, is visible only in a part (24) of the surface region (5) which decreases as the tilt increases and, upon reaching a specific ending tilt position (10), is no longer visible at all, and the second microelements (16) present the second motif (22) only in the remainder (26) of the surface region (5) remaining in relation to the part (24) of the surface region (5), wherein the motif (22) is not visible at all at in the surface region (5) at the starting tilt position (8) and is wholly visible in the surface region (5) at the ending tilt position (10).

Inventors:
HÖFER MORITZ (DE)
DEHMEL RAPHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/025540
Publication Date:
June 03, 2021
Filing Date:
November 26, 2020
Export Citation:
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Assignee:
GIESECKE DEVRIENT CURRENCY TECH GMBH (DE)
International Classes:
B42D25/324; B42D25/328; B42D25/342
Domestic Patent References:
WO2019077419A12019-04-25
WO2017184581A12017-10-26
WO2018219498A12018-12-06
WO2008008635A22008-01-17
WO2005106601A22005-11-10
WO2018206147A12018-11-15
WO2012048847A12012-04-19
WO2016177470A12016-11-10
WO2009017824A22009-02-05
WO2016180522A12016-11-17
WO2014060089A22014-04-24
Foreign References:
EP2123470A12009-11-25
US5199744A1993-04-06
DE102017004586A12018-11-15
Attorney, Agent or Firm:
GIESECKE+DEVRIENT CURRENCY TECHNOLOGY GMBH (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Sicherheitselement zur Herstellung von Wertdokumenten, wie Bank noten (2), Schecks oder dergleichen, das aufweist - eine Struktur, die ein erstes und ein zweites Motiv (20, 22) präsentiert, welche beim Kippen des Sicherheitselementes (4) über einen Kippwinkelbe reich (11) ihre Erscheinung ändern, wobei die Struktur erste Mikroelemente (15), die gemäß einem ersten Muster (17) angeordnet sind und das erste Motiv (20) präsentieren, und zweite Mik- roelemente (16), die gemäß einem zweiten Muster (18) angeordnet sind und das zweite Motiv (22) präsentieren, aufweist und das erste und das zweite Muster (17, 18) auf einem Flächenbereich (5) des Sicherheitselements ineinander verschachtelt sind, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass - die ersten Mikroelemente (15) das erste Motiv (20) so präsentieren, dass das erste Motiv (20) innerhalb des Kippwinkelbereichs (11) bei einer be stimmten Start-Kippstellung (8) im Flächenbereich (5) ganz sichtbar ist und beim Verändern der Kippstellung (12) nur noch in einem mit zunehmenden Kippen abnehmenden Teil (24) des Flächenbereichs (5) sichtbar ist und beim Erreichen einer bestimmter End-Kippstellung (10) gar nicht mehr sichtbar ist, und die zweiten Mikroelemente (16) das zweite Motiv (22) nur im gegen über dem Teil (24) des Flächenbereiches (5) verbleibenden Rest (26) des Flä chenbereiches (5) präsentieren, wobei das zweite Motiv (22) bei der Start- Kippstellung (8) im Flächenbereich (5) gar nicht sichtbar ist und bei der End- Kippstellung (10) im Flächenbereich (5) ganz sichtbar ist.

2. Sicherheitselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Mikroelemente (15) das erste Motiv (20) so präsentieren, dass beim Kippen nur der Abschnitt des erstes Motiv (20) sichtbar ist, der dem Teil (24) des Flächenbereichs (5) zugeordnet ist, und dass die zweiten Mikroelemente (16) das zweite Motiv (22) so präsentieren, dass beim Kippen nur der dem Rest (26) des Flächenbereiches (5) zugeordnete Abschnitt des zweiten Motivs (22) sichtbar ist.

3. Sicherheitselement nach einem der obigen Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass die ersten und die zweiten Mikroelemente (15, 16) die Motive (20, 22) so präsentieren, dass beim Kippen in einem an den Teil (24) des Flächenbereichs (5) angrenzenden Randstreifen (28) des Rests (26) des Flächenbereichs (5) keines der beiden Motive (20, 22) sichtbar ist.

4. Sicherheitselement nach einem der obigen Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass die beiden Motive (20, 22) unterschiedliche Farben haben.

5. Sicherheitselement nach einem der obigen Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass eine Grenze (30) zwischen dem Teil (24) und dem Rest (26) des Flächenbereichs (5) eine sich mit zunehmendem Kippen bewegende gerade Linie ist.

6. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge kennzeichnet, dass eine Grenze (30) zwischen dem Teil (24) und dem Rest (26) des Flächenbereichs (5) eine sich mit zunehmendem Kippen vergrö ßernde, geschlossene Kurve, insbesondere ein Kreis, ist.

7. Sicherheitselement nach einem der obigen Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass die ersten und/ oder zweiten Mikroelemente (15, 16) Mik rospiegel aufweisen. 8. Sicherheitselement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrospiegel der ersten und/ oder der zweiten Mikroelemente mit einer einen Farbeindruck erzeugenden Farbbeschichtung versehen sind, wobei die Farbbeschichtungen der Mikrospiegel insbesondere durch lasierende Farben, durch Metallisierungen, durch Dünnschichtaufbauten, durch mit einer Me tallisierung hinterlegte lasierende Farben, durch Lumineszenzfarben mit ei ner metallischen Verspiegelung, durch Struktur färben und/ oder durch Na- nopartikelfarben gebildet sind.

9. Sicherheitselement nach einem der obigen Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass die ersten und/ oder zweiten Mikroelemente (15, 16) Mik robilder und Mikrolinsen aufweisen. 10. Sicherheitselement nach einem der obigen Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, dass die ersten und/ oder zweiten Mikroelemente (15, 16) dif- fraktive Mikrostrukturen aufweisen.

11. Wertdokument mit einem Sicherheitselement (4) nach einem der An- Sprüche 1 bis 10.

12. Verfahren zum Herstellen eines Sicherheitselement für Wertdoku mente, wie Banknoten (2), Schecks oder dergleichen, wobei das Verfahren die Schritte aufweist - Erzeugen einer Struktur auf einem Substrat, die ein erstes und ein zweites Motiv (20, 22) präsentiert, welche beim Kippen des Sicherheitsele mentes (4) über einen Kippwinkelbereich (11) ihre Erscheinung ändern, wo bei die Struktur erste Mikroelemente (15), die gemäß einem ersten Muster (17) angeordnet werden und das erste Motiv (20) präsentieren, und zweite Mikroelemente (16), die gemäß einem zweiten Muster (18) angeordnet wer den und das zweite Motiv (22) präsentieren, aufweist und - das erste und das zweite Muster (17, 18) auf einem Flächenabschnitt

(5) des Sicherheitselements ineinander verschachtelt werden, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die ersten Mikroelemente (15) das erste Motiv (20) so präsentieren, dass das erste Motiv (20) innerhalb des Kippwinkelbereichs (11) bei einer be- stimmten Start-Kippstellung (8) im Flächenbereich (5) ganz sichtbar ist und beim Verändern der Kippstellung (12) nur noch in einem mit dem Kippen abnehmenden Teil (24) des Flächenbereichs (5) sichtbar ist und beim Errei chen einer bestimmter End-Kippstellung (10) nicht mehr sichtbar ist, und die zweiten Mikroelemente (16) das zweite Motiv (22) nur im gegen- über dem Teil (24) des Flächenbereiches (5) verbleibenden Rest (26) des Flä chenbereiches (5) präsentieren, wobei das zweite Motiv (22) bei der Start- Kippstellung (8) im Flächenbereich (5) gar nicht sichtbar ist und bei der End- Kippstellung (10) im Flächenbereich (5) ganz sichtbar ist. 13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Si cherheitselement (4) gemäß einem der Ansprüche 2 bis 10 hergestellt wird.

Description:
SICHERHEITSELEMENT MIT KIPPUNGSABHÄNGIGER MOTIVDARSTELLUNG UND VERFAHREN ZUR DESSEN HERSTELLUNG

Die Erfindung bezieht sich auf ein Sicherheitselement zur Herstellung von Wertdokumenten, wie Banknoten, Schecks oder dergleichen, das eine Struk tur aufweist, die ein erstes und ein zweites Motiv präsentiert, welche beim Kippen des Sicherheitselementes über einen Kippwinkelbereich ihre Erschei nung ändern, wobei die Struktur erste Mikroelemente, die gemäß einem ers ten Muster angeordnet sind und das erste Motiv präsentieren, und zweite Mikroelemente, die gemäß einem zweiten Muster angeordnet sind und das zweite Motiv präsentieren, aufweist und das erste und das zweite Muster auf einem Flächenbereich des Sicherheitselements ineinander verschachtelt sind.

Die Erfindung bezieht sich weiter auf ein Verfahren zum Herstellen eines Si- cherheitselements für Wertdokumente, wie Banknoten, Schecks oder derglei chen, wobei das Verfahren die Schritte aufweist: Erzeugen einer Struktur auf einem Substrat, die ein erstes und ein zweites Motiv präsentiert, welche beim Kippen des Sicherheitselementes über einen Kippwinkelbereich ihre Erschei nung ändern, wobei die Struktur erste Mikroelemente, die gemäß einem ers- ten Muster angeordnet werden und das erste Motiv präsentieren, und zweite Mikroelemente, die gemäß einem zweiten Muster angeordnet werden und das zweite Motiv präsentieren, aufweist und das erste und das zweite Mus ter auf einem Flächenabschnitt des Sicherheitselements ineinander ver schachtelt werden.

Ein solches, gattungsgemäßes Sicherheitselement sowie ein solches, gat tungsgemäßes Herstellverfahren sind aus der WO 2018/206147 Al bekannt.

Die Darstellung von achromatischen Motiven auf Basis von Mikrospiegeln ist aus der DE 102017004586 Al oder WO 2012/ 048847 Al bekannt. Weitere Sicherheitselemente, die zum Teil Mikrospiegel verwenden, finden sich in der WO 2016/177470 Al, der WO 2009/017824 A2, der WO 2016/180522 Al und der WO 2014/060089 A2.

Bei dem gattungsgemäßen Sicherheitselement ist es möglich, die Mikroele mente - im gattungsgemäßen Stand der Technik als Mikrospiegel ausgebil det - so anzuordnen, dass zwei Motive nur unter bestimmtem Betrachtungs winkel auf die Banknote sichtbar sind und beim Kippen der Banknote sich verändern, beispielsweise von einem Motiv zu einem anderen wechseln. Ein solcher Motivwechsel wird beispielsweise bei Mikrospiegeln dadurch er reicht, dass die Spiegelsteigung entlang der Senkrechten zur Kippachse in ei nem Abschnitt nur positive, in einem anderen Abschnitt nur negative Werte aufweist. Dieser Ansatz führt dazu, dass bei einer Mittenansicht, üblicher weise bei senkrechter Aufsicht, also bei ungekipptem Sicherheitselement, beide Motive gleichzeitig sichtbar sind und sich räumlich überlagern. Im gat tungsgemäßen Stand der Technik wird dies für zusätzliche Effekte genutzt. Da der Betrachter die beiden Motive in senkrechter Draufsicht, wie sie sehr häufig angenommen wird, nicht trennen kann, führt dies jedoch oftmals zu einem optisch nicht ansprechenden Eindruck. Zudem können ungeschulte Betrachter, die das Sicherheitselement nur aus einem kleinen Winkelbereich sehen, möglicherweise gar nicht bemerken, dass beim Kippen ein Motiv wechsel auftreten würde, weil es keinen Hinweis darauf gibt, dass ein Ver kippen neue Information offenlegen könnte.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, demgegenüber ein besser er kennbares und damit letztlich fälschungssicheres Sicherheitselement bereit zustellen sowie ein entsprechendes Herstellverfahren anzugeben.

Die Erfindung ist in den unabhängigen Ansprüchen definiert. Die abhängi gen Ansprüche betreffen bevorzugte Weiterbildungen. Es ist ein Sicherheitselement zur Herstellung von Wertdokumenten, wie Banknoten, Schecks oder dergleichen vorgesehen. Es weist eine Struktur auf, die ein erstes und ein zweites Motiv präsentiert. Die Motive ändern beim Kippen des Sicherheitselementes über einen Kippwinkelbereich hinweg ihre Erscheinung. Die Struktur umfasst dabei erste Mikroelemente und zweite Mikroelemente, die gemäß einem ersten bzw. zweiten Muster angeordnet sind. Die ersten Mikroelemente präsentieren das erste Motiv, die zweiten Mikroelemente das zweite Motiv. Die Motive erscheinen in einem Flächenbe- reich, in dem das erste und das zweite Muster auf dem Sicherheitselement ineinander verschachtelt sind. Beim Kippen des Sicherheitselementes findet eine Erscheinungsänderung der Motive statt. Die Mikroelemente sind hierzu entsprechend ausgebildet. Die erste Mikroelemente präsentieren das erste Motiv so, dass es innerhalb des Kippwinkelbereichs einer bestimmen Start- Kippstellung im Flächenbereich ganz sichtbar ist. Es füllt insbesondere den ganzen Flächenbereich aus. Ändert man die Kippstellung, nimmt der Teil des Flächenbereichs, in dem das erste Motiv sichtbar ist, mit zunehmendem Kippen ab. Beim Erreichen einer bestimmten End-Kippstellung ist das Motiv gar nicht mehr sichtbar. Dazu komplementär sind die zweiten Mikroele- mente gestaltet hinsichtlich der Darstellung des zweiten Motivs. Sie präsen tieren das zweite Motiv in dem verbleibenden Rest, der gegenüber dem Teil des ersten Flächenbereichs, in dem die ersten Mikroelemente beim Kippen das erste Motiv anzeigen, verbleibt. Dieser verbleibende Rest des Flächenbe reichs zeigt das zweite Motiv aufgrund der Wirkung der zweiten Mikroele- mente. Damit ist das zweite Motiv bei der Start-Kippstellung gar nicht sicht bar, da in diesem Zustand von den ersten Mikroelementen das erzeugte, erste Motiv den ganzen Flächenbereich belegt. Bei zunehmendem Kippen wird der Teil, in dem die ersten Mikroelemente das erste Motiv präsentieren kleiner und im gegenläufigen Maße wächst der Rest, in dem die zweiten Mikroelemente das zweite Motiv präsentieren. Bei der End-Kippstellung er scheint dann das zweite Motiv im Flächenbereich zur Gänze.

Anstelle einer globalen Zuweisung eines Kippwinkelbereichs für jedes der beiden Motive haben nun räumliche Teilbereiche der Motive jeweils eigene Winkelbereiche. Beim Kippen findet der Wechsel zwischen den beiden Moti ven in einer Art Überblendung statt, bei der der Teil, in dem das erste Motiv sichtbar ist, immer kleiner wird und der Rest des Flächenbereichs, in dem das zweite Motiv sichtbar ist, demenentsprechend wächst. Die beiden Motive werden damit nie in Überlagerung dargestellt, sondern ihr Anteil am Flä chenbereich wächst oder schrumpft je nach Kippstellung. Damit ist für einen ungeschulten Betrachter in der Mittelstellung klar erkennbar, dass das Si cherheitselement zwei Motive bereitstellt, denn in der Kippstellung sieht der Betrachter üblicherweise das erste Motiv teilweise und auch das zweite Mo- tiv im verbleibenden Rest des Flächenbereiches - jedoch ohne dass die bei den Motive überlagert wären.

Dieser Effekt ist natürlich dann besonders prominent und gut sichtbar, wenn im jeweiligen Teil des Flächenbereichs auch nur der zugeordnete Abschnitt des jeweiligen Motivs sichtbar ist. Es entsteht damit der Eindruck, dass das eine Motiv mit zunehmenden Kippen mehr und mehr abgeschnitten wird, wohingegen das andere Motiv mit dem Kippen im gleichen Maße immer vollständiger wird. Die Änderung der Motive betreffen also in bevorzugter Weise nicht ein Vergrößern oder Verkleinern der Motive, sondern es sind je nach Kippstellung nur diejenigen Abschnitte des Motivs sichtbar, die dem verbleibenden Teil bzw. Rest des Flächenbereichs zugeordnet sind - bezogen natürlich auf das gesamte Motiv, welches in der End-Kippstellung bzw. der Start-Kippstellung vollständig sichtbar ist. Das Sicherheitselement realisiert einen kontinuierlichen und zugleich leicht erkennbaren und nachvollziehbaren Übergang zwischen den beiden Motiven beim Kippen. Dabei ist es möglich, dass in einem Randstreifen, mit dem der Rest des Flächenbereichs an den Teil des Flächenbereichs angrenzt, keines der Motive sichtbar ist. Die sich gegenseitig beim Kippen verdrängenden bzw. voreinander zurückweichenden Motive sind somit durch eine Art „neutrale Zone" voneinander getrennt, was den Motivwechsel besonders prägnant macht. Besonders bevorzugt haben die beiden Motive unterschiedliche Farben. Dies macht den Effekt einerseits besonders prägnant und behebt anderseits ein Problem, das im Stand der Technik beim Wechsel zwischen Motiven mit ver schiedenen Farben gegeben war: dort führte die in der Mittenansicht gege bene Überlagerung der beiden unterschiedlich farbigen Motive zu einem be- sonderes unschönen Eindruck bzw. zu einer schweren Wahrnehmbarkeit der einzelnen Motive.

Die Grenze, entlang der das eine Motiv zurückweicht und das andere Motiv anwächst, wenn das Sicherheitselement gekippt wird, kann eine sich bewe- gende gerade Linie sein, beispielsweise eine sich geradlinig bewegende Linie oder sich eine rotierend bewegende Linie. Gleichermaßen ist es möglich, dass die Motive durch eine sich vergrößernde bzw. verkleinernde geschlossene Kurve voneinander begrenzt sind, insbesondere durch einen Kreis. Dies rea lisiert eine Art Pump-Übergang.

Die Mikroelemente können, wie im Stand der Technik der gattungsgemäßen Art vorgesehen, durch Mikro Spiegel realisiert werden. Mit Vorteil sind die Mikrospiegel der ersten und/ oder die Mikrospiegel der zweiten Mikroele mente mit einer einen Farbeindruck erzeugenden Farbbeschichtung verse hen. Die Farbbeschichtungen der Mikrospiegel sind in vorteilhaften Gestaltungen durch lasierende Farben gebildet. Auch Metallisierungen, beispielsweise aus Aluminium, Silber oder einer Legierung, etwa aus Kupfer und Aluminium, kommen in Frage, ebenso Dünnschichtaufbauten, insbesondere farbkip- pende Dünnschichtaufbauten, Gold-Blau oder Silizium-Aluminium-Dünn- schichten. Die Farbbeschichtungen können auch durch lasierende Farben mit einer hinterlegten metallischen Verspiegelung, beispielsweise aus Alumi nium, gebildet sein. Die Farbbeschichtungen können dabei ein lasierendes Bild aus mehreren lasierenden Farben darstellen, das mit einer Verspiege lung, beispielsweise aus Aluminium, hinterlegt ist. Auch Lumineszenzfar- ben, insbesondere Fluoreszenzfarben mit einer metallischen Verspiegelung kommen als Farbbeschichtungen in Betracht. Die Farbbeschichtungen kön nen auch durch Strukturfarben, insbesondere durch Nano- und Binärstruktu- ren, gebildet sein, welche auf oder in die Mikrospiegel geprägt sind. Schließ lich kommen auch Nanopartikelfarben als Farbbeschichtungen in Betracht, wie etwa Gold-Blau-Partikel, verschiedene Effektpigmente, farbkippende Pigmente oder Supersilber. Die Farbbeschichtungen sind vorzugsweise di rekt auf die Mikrospiegel aufgebracht und folgen deren Reliefverlauf.

Gleichermaßen können die Mikroelemente auch durch eine Kombination aus Mikrobildern und Mikrolinsen oder durch diffraktive Mikrostrukturen oder magnetisch ausrichtbare Spezialpigmente verwirklicht werden. Kombinatio nen sind möglich. Für die Herstellung des Sicherheitselementes kommen Prägeverfahren in Frage, wie sie im genannten Stand der Technik für Mikrospiegelstrukturen offenbart sind. Die Erfindung umfasst weiter ein Wertdokument, insbesondere ein Sicher heitssubstrat, das ein Sicherheitselement der genannten Art aufweist.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen, die ebenfalls erfindungswe- sentliche Merkmale offenbaren, noch näher erläutert. Diese Ausführungsbei spiele dienen lediglich der Veranschaulichung und sind nicht als einschrän kend auszulegen. Beispielsweise ist eine Beschreibung eines Ausführungs beispiels mit einer Vielzahl von Elementen oder Komponenten nicht dahin gehend auszulegen, dass alle diese Elemente oder Komponenten zur Imple- mentierung notwendig sind. Vielmehr können andere Ausführungsbeispiele auch alternative Elemente und Komponenten, weniger Elemente oder Kom ponenten oder zusätzliche Elemente oder Komponenten enthalten. Elemente oder Komponenten verschiedener Ausführungsbespiele können miteinander kombiniert werden, sofern nichts anderes angegeben ist. Modifikationen und Abwandlungen, welche für eines der Ausführungsbeispiele beschrieben wer den, können auch auf andere Ausführungsbeispiele anwendbar sein. Zur Vermeidung von Wiederholungen werden gleiche oder einander entspre chende Elemente in verschiedenen Figuren mit gleichen Bezugszeichen be zeichnet und nicht mehrmals erläutert. In den Figuren zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Banknote,

Fig.2 eine Schemadarstellung zur Erläuterung von Kippwinkeln beim Betrachten eines Sicherheitselementes der Banknote, Fig. 3 eine Schemadarstellung zur Erläuterung des Aufbaus eines Flä chenbereichs des Sicherheitselementes der Fig. 1 und 2, Fig. 4A-4F verschiedene Darstellungen eines ersten und eines zweiten Moti- ves, die bei unterschiedlichen Kippwinkeln des Sicherheitsele mentes der Fig. 1-3 auftreten, und

Fig. 5-8 Schemadarstellungen für verschiedene Ausführungsformen hin- sichtlich eines Motivwechsels beim Sicherheitselement der Fig. 1-

3.

Fig. 1 zeigt in Draufsicht eine Banknote 2 oder eine noch nicht umlauffähige Vorstufe einer solchen Banknote. Die Banknote umfasst ein Sicher heitsele- ment 4, das auf einem Flächenbereich 5 eine Mikrostruktur hat, welche zwei Motive zeigt. Die Erscheinung der Motive hängt dabei vom Kippwinkel ab, um den das Sicherheitselement beim Betrachten gekippt wird. Der Begriff der Kippung wird hierbei wie üblich auf eine Kippung zwischen dem im Wesentlichen flachen Sicherheitselement 4 und der Betrachtungsrichtung be- zogen, aus der ein Betrachter auf das Sicherheitselement blickt. Diese Relativ lage kann durch ein Kippen des Sicherheitselementes bei festliegender Be trachtungsrichtung erreicht werden oder durch Ändern des Betrachtungs winkels bei festliegendem Sicherheitselement. Kombinationen sind natürlich möglich. Nachfolgend wird der Einfachheit halber von einem Kippen des Si- cherheitselementes ausgegangen.

Fig. 2 zeigt, dass Bezug genommen wird auf das Kippen um eine Kippachse 6. Die hier betrachtete Kippung verläuft von einer Start-Kippstellung 8 zu ei ner End-Kippstellung 10 durch einen Kippwinkelbereich 11. Eine aktuelle Kippstellung 12 liegt also zwischen der Start-Kippstellung 8 und der End- Kippstellung 10. Im Extremfall liegen diese Start- bzw. Endstellungen paral lel zur Oberfläche des Sicherheitselementes 4. In Fig. 2 ist weiter zu sehen, dass es eine erste Zone 13 beginnend mit der Start-Kippstellung 8 gibt und eine zweite Zone 14, endend mit der End-Kippstellung 10. Diese Zonen wer den nachfolgend anhand der Fig. 4A und 4B noch näher erläutert.

Der Flächenbereich 5 des Sicherheitselementes 4 weist eine Vielzahl an ersten Mikroelementen 15 und zweiten Mikroelementen 16 auf, die ineinander ver- schachtelt in einem ersten Muster 17 (erste Mikroelemente 15) bzw. einem zweiten Muster 18 (zweite Mikroelemente 16) angeordnet sind. Eine derar tige Anordnung und Ausgestaltung von Mikroelementen ist aus dem Stand der Technik bekannt, beispielsweise aus der WO 2018/206147 Al oder der WO 2014/ 060089 A2. Die Mikroelemente sorgen dafür, dass ein erstes Motiv 20 (vgl. Fig. 4A) bzw. ein zweites Motiv 22 (vgl. Fig. 4B) präsentiert wird. Die ersten Mikroelemente 15 präsentieren dabei nur das erste Motiv 20, die zwei ten Mikroelemente 16 nur das zweite Motive 22. Die ersten Mikroelemente 15 sind so ausgebildet, dass das vollständige erste Motiv 20 nur in der ersten Zone 13 des Kippwinkelbereichs 11 sichtbar ist. Gleiches gilt für das zweite Motiv 22, die zweiten Mikroelemente 16 und zweite Zone 14. Nur in dieser ist das zweite Motiv 22 gänzlich sichtbar. In der jeweiligen Zone 8, 10 ist auch nur genau das zugeordnete Motiv 20, 22 sichtbar, nicht jedoch das an dere. Beginnt man nun eine Kippung bei der Start-Kippstellung 8, ist zuerst nur das erste Motiv 20 sichtbar (vgl. Fig. 4A), das von den ersten Mikroelementen präsentiert wird. Führt man die Kippstellung 12 aus der ersten Zone 13 hin aus, beginnt das erste Motiv 20 von unten im Flächenbereich 5 zu verschwin- den und wird durch den in diesem Bereich liegenden Teil des zweiten Mo tivs 22 ersetzt. Das erste Motiv 20 ist damit nur in einem Teil 24 des Flächen bereichs 5 sichtbar, im Rest 26, der vom Flächenbereich 5 verbleibt, erscheint das zweite Motiv 22 (Fig. 4C, 4D).

Die Motive 20, 22 ändern dabei bevorzugt ihre Größe nicht, sondern in Teil 24 bzw. Rest 26 sind nur diejenigen Abschnitte der jeweiligen Motive 20, 22 sichtbar, die diesen Abschnitten des Flächenbereichs zugeordnet sind. Än dert man die Kippstellung 12 weiter, nimmt dieser Prozess zu. Fig. 4E zeigt etwa die Mittenansicht bei senkrechter Draufsicht. Hier macht der Teil 24, in dem das erste Motiv 20 noch teilweise zu sehen ist, die obere Hälfte des Flä chenbereichs 5 aus, der Rest 26, in dem der entsprechende Teil des zweiten Motivs 22 erkennbar ist, in etwa die untere Hälfte. Bei noch weiterem Kippen (Fig. 4F) wächst der vom zweiten Motiv 22 belegte Rest 26 an und der Teil 24, in dem die Reste des ersten Motivs 20 zu sehen ist, nimmt immer mehr ab, bis die Kippstellung 12 in die zweite Zone 14 gelangt, in der ausschließlich das zweite Motiv 22 im Flächenbereich 5 zu sehen ist (Fig. 4B). Es findet auf diese Weise somit eine Überblendung zwischen erstem 20 und zweitem Mo tiv 22 statt.

In den Fig. 4C, 4E und 4F befindet sich zwischen dem Teil 24, in dem die Reste des ersten Motivs 20 sichtbar sind, und dem Teil 26, welcher die Reste des zweiten Motivs 22 enthält (mit unterschiedlichen Größenverhältnissen je nach Kippstellung 11) eine „neutrale Zone", in der keines der beiden Motive zu sehen ist. Diese neutrale Zone ist durch einen Randstreifen 28 des Restes 26 gebildet, in dem das erste Motiv nicht mehr sichtbar ist (da der Rest 26 nicht Bestandteil des Teils 24 des Flächenbereichs 5 ist), das zweite Motiv 22 aber ebenfalls nicht erkennbar ist. Dies fördert die Erkennbarkeit des Über gangs. Es ist aber gleichermaßen möglich, wie Fig. 4D als Abwandlung zur Ausführung gemäß Fig. 4C zeigt, keinen Randstreifen 28 vorzusehen, so dass die Abschnitte des ersten Motivs 20 im Teil 24 direkt an die entsprechenden Abschnitte des zweiten Motivs 22 im Rest 26 des Flächenbereichs 5 angren zen.

Der Übergang zwischen erstem Motiv 20 und zweitem Motiv 22 beim Kip pen durch den Kippwinkelbereich erfolgt in der Ausführungsform der Fig. 4A-4F entlang einer Geraden, die sich beispielsweise parallel zur Kippachse 6 bewegt (Schrägstellungen bis zu 90° sind möglich). Mit anderen Worten, eine Grenze 30 zwischen dem Teil 24 des Flächenbereichs 5, in dem das erste Mo tiv 20 sichtbar ist, und dem Rest 26 des Flächenbereichs 5, in dem das zweite Motiv 22 aufscheint, hat die Form einer geraden Linie, die sich ebenfalls ge radlinig bewegt. Dieses Prinzip ist in Fig. 5 noch einmal veranschaulicht. Fig. 6 zeigt, dass die Ausführungsformen darauf nicht eingeschränkt sind. Hier bewegt sich die geradlinige Grenze 30 nicht entlang einer Geraden, sondern rotiert. Fig. 7 zeigt eine weitere Abwandlung, bei der die Grenze 30 ausge hend von einer punktiert gezeichneten Grundstellung in Form eines Minu tenzeigers gegen oder im Uhrzeigersinn umläuft, wenn der Wechsel erfolgt. Fig. 8 zeigt, dass die Grenze 30 nicht auf gerade Linien festgelegt ist, sondern auch die Form einer geschlossenen Bahnkurve, hier eines Kreises hat, so dass der Teil 24 beispielsweise im Inneren des Kreises liegt und der Rest 26 der Außenbereich außerhalb der Kreislinie ist.

Natürlich sind die Ausführungsformen nicht auf zwei Motive eingeschränkt; dies ist in den beschriebenen Figuren lediglich der besseren Erkennbarkeit wegen so gewählt worden. Es sind auch drei, vier oder mehr Motive mög lich, die auf die beschriebene Art und Weise wechseln, wenn das Sicherheits element gekippt wird. Die Ausführungsformen bieten neben einer optischen Aufwertung des Mo tivwechsels auch einen zusätzlichen Fälschungsschutz, da nicht nur zwei verschiedene Motive entweder sichtbar oder nicht sichtbar sind, sondern auch viele Zwischenansichten des Übergangs, während sich die Grenze 30 verändert. Dies ist schwer oder nicht fälschbar.

Eine weiter gesteigerte Fälschungssicherheit erreicht man, wenn die Motive 20, 22 unterschiedliche Farbigkeit haben, was in den Fig. 4A-4F durch unter schiedliche Schraffuren angedeutet ist. Hier erhöht sich die Fälschungssi- cherheit, da nicht nur zwei getrennte Motive mit exakter Farbpasserung sichtbar sind, sondern die Farbpasserung auch bei allen Zwischenansichten, d.h. während der Veränderung der Grenze 30, einen vorbestimmten Verlauf hat, von einem Fälscher also nachgebildet werden müsste. Zudem ist der rea lisierte dynamische Farbwechsel durch die Veränderung der Lage der Grenze 30 mit einer nahezu beliebig gestaltbaren Übergangskontur, also Form der Grenze 30, deutlich auffälliger und eindrucksvoller als bei einem rein binären Wechsel zwischen zwei Farben.

Bezugszeichenliste

2 Banknote 4 Sicherheitselement

5 Flächenbereich

6 Kippachse

8 Start-Kippstellung

10 End-Kippstellung 11 Kippwinkelbereich

12 Kippstellung

13 erste Zone

14 zweite Zone

15 erstes Mikroelement 16 zweites Mikroelement

17 erstes Muster

18 zweites Muster

20 erstes Motive

22 zweites Motiv 24 Teil

26 Rest

28 Randstreifen

30 Grenze