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Patent Searching and Data


Title:
SECURITY SUBSTRATE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/191084
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a security substrate for security papers, value documents, and the like, comprising at least one first and at least one second sub-region. The first sub-region comprises anatase and no rutile, and the second sub-region comprises rutile and no anatase.

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Inventors:
SCHIFFMANN PETER (DE)
SCHÜTZMANN JÜRGEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/001316
Publication Date:
December 04, 2014
Filing Date:
May 15, 2014
Export Citation:
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Assignee:
GIESECKE & DEVRIENT GMBH (DE)
International Classes:
B32B33/00; D21H21/48; B42D25/387
Domestic Patent References:
WO2003054809A22003-07-03
WO2001098588A12001-12-27
Foreign References:
EP0942031A11999-09-15
EP2453418A12012-05-16
US7897212B22011-03-01
Other References:
See also references of EP 3004459A1
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Sicherheitssubstrat für Sicherheitspapiere, Wertdokumente und dergleichen mit mindestens einem ersten und mindestens einem zweiten Teilbe- reich, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilbereich Anatas und kein Rutil und der zweite Teilbereich Rutil und kein Anatas umf asst.

2. Sicherheitssubstrat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilbereich auf der Oberfläche oder im Volumen des Substrates vor- liegt.

3. Sicherheitssubstrat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Teilbereich auf der Oberfläche oder im Volumen des Substrates vorliegt.

4. Sicherheitssubstrat nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und/ oder zweite Teilbereich auf der Oberfläche des Substrates aufgedruckt ist. 5. Sicherheitssubstrat nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Substrat mindestens eine Lage aus Papier, vorzugsweise Baumwollpapier umfasst.

6. Sicherheitssubstrat nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Substrat mindestens eine Lage aus Kunststoff umfasst.

7. Sicherheitssubstrat nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Substrat streifenförmig oder patchförmig ausgestaltet ist. 8. Sicherheitssubstrat nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Substrat als Sicherheitsfaden oder als Sicherheitspapier für Wertdokumente ausgestaltet ist.

9. Wertdokument, wie Banknote, Ausweis oder dergleichen, dadurch gekennzeichnet, dass dieses ein Substrat nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8 umfasst.

10. Verfahren zum Herstellen eines Sicherheitssubstrates nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, das folgenden Schritt umfasst:

- Bereitstellen eines Trägermaterials, das mit mindestens einem ersten und einem zweiten Teilbereich ausgestattet wird, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilbereich Anatas und kein Rutil und der zweite Teilbereich Rutil und kein Anatas umfasst. 11. Verfahren zum Herstellen eines Sicherheitssubstrates nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial mindestens eine Lage Papier oder mindestens eine Lage Kunststoff oder eine Kombination davon umfasst. 12. Verfahren zum Herstellen eines Sicherheitssubstrates nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilbereich auf der Oberfläche und/ oder in das Volumen des Substrates auf- bzw. eingebracht wird.

13. Verfahren zum Herstellen eines Sicherheitssubstrates nach wenigstens einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Teilbereich auf der Oberfläche und/ oder in das Volumen des Substrates auf- bzw. eingebracht wird.

14. Verwendung eines Sicherheitssubstrates nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8 als Sicherheitselement, Sicherheitspapier, Wertdokument oder dergleichen.

15. Verfahren zur Prüfung, insbesondere der Echtheit, eines Sicherheitssubstrats nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Sicherheitssubstrat mit ultraviolettem Licht ortsaufgelöst beleuchtet wird und das durch das Sicherheitssubstrat transmittierte oder reflektierte ultraviolette Licht für die Überprüfung der Echtheit des Sicherheitssubstrats bewertet wird, dadurch gekennzeichnet, dass das vermessene Transmissions- bzw. Reflektionsspektrum von Anatas und Rutil bewertet wird.

Description:
S i c h e r h e i t s s u b s t r a t

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sicherheitssubstrat für Sicherheitspa- piere und Wertdokumente, wie Banknoten, Pässe, Ausweisdokumente oder dergleichen, mit mindestens einem ersten Teilbereich und mindestens einem zweiten Teilbereich, wobei der erste Teilbereich Anatas und kein Rutil und der zweite Teilbereich Rutil und kein Anatas umf asst. Die Erfindung betrifft ferner ein Wertdokument, umfassend ein Sicherheitssubstrat, ein zugehöriges Herstellungsverfahren und ein Verfahren zur Prüfung der Echtheit.

Unter Sicherheitssubstrat wird nachfolgend zum einen ein Substrat verstan- den, das als Sicherheitspapier Verwendung findet. Ein Sicherheitspapier ist mit Sicherheitselementen, wie Wasserzeichen, Sicherheitsfaden, Hologrammpatch usw. ausgestattet, aber noch nicht umlaufunfähig und Zwischenprodukt bei der Herstellung des Wertdokumentes. Zum anderen wird unter Sicherheitssubstrat ein Sicherheitselement verstanden, mit dem Sicher- heitspapiere, Wertdokumente etc. ausgestattet sind. Unter Wertdokument wird das Umlauf fähige Produkt verstanden, also z.B. die bedruckte Banknote.

Wertdokumente, wie beispielsweise Banknoten Aktien, Anleihen, Urkunden, Gutscheine, Schecks, aber auch andere fälschungsgefährdete Papiere, wie

Pässe, Karten oder sonstige Ausweisdokumente, werden zur Erhöhung ihrer Fälschungssicherheit mit verschiedenen Sicherheitselementen ausgestattet. Datenträger, wie Wert- oder Ausweisdokumente, aber auch andere Wertgegenstände, wie etwa Markenartikel, werden zur Absicherung oft mit Sicher- heitsmerkmalen versehen, die eine Überprüfung der Echtheit des Datenträgers gestatten und die zugleich als Schutz vor unerlaubter Reproduktion dienen. Die Sicherheitsmerkmale können beispielsweise in Form separat hergestellter Sicherheitselemente vorliegen, die in die Datenträger ein- oder aufgebracht werden, beispielsweise in Form eines in eine Banknote eingebetteten Sicherheitsfadens, einer Abdeckfolie für eine Banknote mit Loch, eines aufgebrachten Sicherheitsstreifens oder eines selbsttragenden Transferelements, das nach seiner Herstellung auf ein Wertdokument aufgebracht wird. Teilweise werden die Sicherheitsmerkmale auch direkt auf das zu schützende Wertdokument aufgedruckt oder in das Volumen des Wertdokumentsubstrats eingebracht. Die Sicherheitsmerkmale können dabei mit bloßem Auge sichtbar oder auch nur mittels entsprechender Sensoren maschinenlesbar sein.

Als problematisch hat sich erwiesen, dass die mit bloßem Auge erkennbaren Sicherheitsmerkmale dem Fälscher leicht zugänglich und damit leicht nach- ahmbar sind und die maschinenlesbaren Sicherheitsmerkmale üblicherweise sehr aufwendig in der Herstellung und Verarbeitung sind und oft hohe Anforderungen an die Detektion stellen.

Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, Sicherheitssubstrate für Sicherheitspapiere und Wertdokumente der eingangs genannten Art hinsichtlich ihrer Nachahmungssicherheit weiter zu verbessern und kostengünstig herzustellen.

Diese Aufgabe wird durch das Sicherheitssubstrat mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst. Ein entsprechendes Wertdokument sowie ein zugehöriges Herstellungsverfahren und ein Verfahren zur Prüfung der Echtheit sind in den nebengeordneten Ansprüchen angegeben.

Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unter ansprüche. Gemäß der Erfindung ist bei einem gattungsgemäßen Sicherheitssubstrat vorgesehen, dass das Substrat mindestens einen ersten Teilbereich und mindestens einen zweiten Teilbereich umfasst, wobei der erste Teilbereich Anatas und kein Rutil und der zweite Teilbereich Rutil und kein Anatas umfasst.

Bei Anatas und Rutil handelt es sich um Modifikationen von Titandioxid. Beide Modifikationen werden erfindungsgemäß als Pigmente eingesetzt.

Diese können in Form von Beschichtungen oder Druckfarben oder im Trans- ferverfahren auf das Substrat aufgebracht werden.

Bei den Beschichtungen handelt es sich vorzugsweise um Farbannahmeschichten. Diese werden insbesondere bei Polymersubstraten eingesetzt. Besonders bevorzugt sind die erfindungsgemäßen Teilbereiche dieser Farban- nahmeschichten mit dem bloßen Auge nicht unterscheidbar.

In bevorzugten Ausführungsformen handelt es sich um Buntfarben, die Rutil oder Anatas enthalten. Die erfindungsgemäßen Teilbereiche können entweder im sichtbaren Spektrum für das bloße Auge nicht unterscheidbar sein, d.h. den gleichen Farbton aufweisen, oder je nach Motiv unterschiedliche

Farbtöne aufweisen. Weisen die Druckfarben den gleichen Farbton auf, so ist es möglich beim Stichdruck einen UV-Schnitt zu realisieren.

Die eingesetzten Farben bzw. Beschichtungen auf Basis von Titandioxid können UV-trocknend, wasserbasiert, lösemittelbasiert oder Kombinationen der vorab genannten Varianten sein. Der Anteil an Titandioxid liegt zwischen 5 Gew. % bis 70 Gew. % in der nicht getrockneten Beschichtung. Die Beschichtungsdicke pro Seite kann zwischen 0,5 μηι bis 30 μη (trocken) je nach eingesetztem Beschichtungs verfahren und Anzahl der Einzelschichten sein. Bevorzugt ist die Beschichtungsdicke zwischen 1 μιη bis 20 μη pro Seite (trocken).

Das Verfahren zum Herstellen eines erfindungsgemäßen Sicherheitssubstrates umfasst das Bereitstellen eines Trägermaterials, das mit mindestens einem ersten und mindestens einem zweiten Teilbereich ausgestattet wird, wobei der erste Teilbereich Anatas und kein Rutil und der zweite Teilbereich Rutil und kein Anatas umfasst.

Als Trägermaterialien kommen alle wie im Vor- und Nachgang beschriebenen, für die Sicherheitssubstrate denkbaren Substrate in Frage, wie z.B. Polymerfolien, Papiere und Kombinationen daraus.

Neben den bereits beschriebenen Druckverfahren und Beschichtungsverfah- ren sowie Transferverfahren, kann das Trägermaterial auch bei der Herstellung desselben mit Rutil und Anatas erfindungsgemäß ausgestattet werden. Bei Polymersubstraten kann beispielsweise bei der Extrusion der Folien Anatas bzw. Rutil dem zu verarbeitenden Kunststoffgranulat beigemengt sein.

Bei papiermacherisch hergestellten Substraten, vorzugsweise mittels Papierrundsiebmaschine, kann Anatas bzw. Rutil in die Papiermasse eingebracht werden. Sobald sich im Papierherstellungsprozess die entsprechenden Papierbahnen gebildet haben, enthalten diese die vorgegebene Titandioxidmodifikation. Insbesondere bei Zweilagenpapieren kann die eine Lage mit Anatas und die andere mit Rutil ausgestattet werden. Es ist auch denkbar in eine der Lagen, vorzugsweise in die rutilhaltige Lage Aussparungen bzw. Fenster einzuarbeiten, so dass beim Zusammenführen der Bahnen von der rutilhalti- gen Lage aus gesehen in den Aussparungen bzw. Fenstern die anatashaltige Lage detektierbar ist. Zwischen den Papierlagen kann eventuell noch zusätzlich eine Kunststofffolie vorliegen.

Alternativ oder ergänzend besteht auch die Möglichkeit, Anatas bzw. Rutil nach der Blattbildung auf die feuchte Papierbahn aufzubringen. Geeignete Verfahren hierzu sind in der EP 0 659 935 A2 beschrieben, deren Offenbarungsgehalt insofern in den Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmel- dung mit aufgenommen wird.

Als Druckverfahren zur Erzeugung der Teilbereiche eignen sich der Offset-, Hoch-, Flexo-, Tief-, Intaglio-, Ink-Jet-Druck und tonerbasierte Druckverfahren. Bevorzugt werden der Tief- und Flexodruck eingesetzt.

Bei Off set- und Hochdruckverfahren kann der Anteil an Titandioxid bei guten chemischen und physikalischen Beständigkeiten und guter Verdruckbar- keit bis zu 70 % betragen. Auf Grund des hohen spezifischen Gewichts von Titandioxid bei ca. 4g/ cm 3 liegt bei einer Farbschicht von 1 μπ bis 1,5 μιη der Anteil an übertragenen Titandioxid bei 2,8 g/ m 2 bis 4,2 g/ m 2 .

Bei einer visuell sichtbaren bzw. einer bunten Farbe reduziert sich der Anteil an Titandioxid in der Farbe. Bei 1 Gew.% Buntpigment (organisch) in der Farbe führt dies beispielsweise zu einer Reduzierung an Titandioxid von mindestens 5 Gew.% bis 10 Gew.%, bezogen auf die Masse an Titandioxid.

Bevorzugt werden höheren Konzentration an Titandioxid eingesetzt, da sich damit die Erkennbarkeit mittels Sensor verbessert. Bei Stichdruckfarben kann der Anteil an Titandioxid in ähnlicher Höhe wie bei Offsetfarben liegen. Allerdings kann die übertragene Schichtdicke je nach Gravurtiefe der Druckplatte zwischen 1 μηι bis 30 μηι liegen, so dass die auf dem Substrat verankerte Titandioxid-Pigmentkonzentration deutlich höher ist.

Die Beschichtungen und Druckfarben können zusätzlich zu Rutil bzw. Ana- tas weitere Sicherheitsmerkmale umfassen, beispielsweise Magnetpigmente, Lumineszenzstoffe, Stoffe mit optisch variablen Eigenschaften wie Flüssig- kristalle oder Dünnschichtpigmente, Stoffe mit im IR-lesbaren Eigenschaften usw.

Weiterhin lässt sich das Merkmal auch auf Basis von Transferverfahren erzeugen, bei dem sich mittels Heiß- oder Kaltpräge-Transferverfahren Lack- schichten auf Basis von Titandioxid applizieren lassen. Weiterhin können auch Transferfolien mit solchen Eigenschaften appliziert werden. Die Lackschichten oder das Folienelement können auch bereits mindestens beide erfindungsgemäße Teilbereiche oder nur einen Teilbereich aufweisen. Der mindestens erste und mindestens zweite Teilbereich liegen auf der Oberfläche des Substrates und/ oder im Volumen des Substrates.

Dabei sind alle Kombinationen denkbar. Vorzugsweise liegen der mindestens erste und mindestens zweite Teilbereich auf der Oberfläche des Substrates.

Die Teilbereiche können auf der Vorder- und/ oder Rückseite des Substrates vorliegen. Die Teilbereiche können nebeneinander (Stoß an Stoß oder beabstandet), übereinander oder teilweise überlappend vorliegen. Vorzugsweise liegen die Teilbereiche nebeneinander. Die Teilbereiche können auch ineinander übergehen. Beispielsweise können im Überlappungsbereich die Schichtdicke und/ oder Flächenbedeckung des einen Teilbereichs abnehmen und die des anderen Teilbereichs zunehmen.

Es ist aber auch möglich, dass beide Teilbereiche in das Volumen des Sub- strates eingearbeitet sind. Des Weiteren ist es möglich, dass beispielsweise der mindestens erste Teilbereich auf der Oberfläche des Substrates und der mindestens zweite Teilbereich im Volumen des Substrates vorliegt.

Ein Teilbereich kann insbesondere vollflächig oder als Motiv ausgestaltet sein. Unter dem Begriff„Motiv" ist insbesondere ein Muster oder ein Bild zu verstehen. Das Motiv kann darüber hinaus eine Information vermitteln, indem es z.B. ein Zeichen, eine Zeichenfolge, eine Codierung (z.B. Barcode) oder eine Bildinformation aufweist. Liegt der Teilbereich im Volumen des Substrates vor, ist es möglich dreidimensionale Motive zu gestalten.

Weiterhin können bei mehrlagigen Substraten der mindestens erste und der mindestens zweite Teilbereich in oder auf unterschiedlichen Lagen vorlie- gen.

Die Größe und Abmessung der Teilbereiche richtet sich ganz nach den gewünschten Motiven und den eingesetzten Sensoren zum Vermessen des Merkmals. Dies ist dem Fachmann bekannt. Mit Bezug auf das Substrat gibt es keine speziellen Beschränkungen. Als Materialien eignen sich Papier, Kunststoff oder Kombinationen davon.

Das Substrat kann dabei sowohl als Sicherheitselement, als Sicherheitspapier oder als Wertdokument eingesetzt werden.

Beispielsweise werden Sicherheitspapiere für Banknoten typischerweise aus Fasern von Einjahrespflanzen, insbesondere Baumwollfasern, hergestellt. Es können auch Papiere verwendet werden, die zum Teil Kunststoff fasern, vorzugsweise Polyamidfasern oder Polyesterfasern, aufweisen. In einer weiteren Alternative kann der Faseranteil der Papiere vollständig aus Kunststofffasern bestehen. Als Wertdokumentsubstrat eignet sich darüber hinaus insbesondere eine Polymerfolie (bzw. Kunststofffolie), die eine geeignete Farbannahmeschicht aufweist. Vorzugsweise besteht die Polymerfolie aus biaxial gerecktem Polypropylen (BOPP). Besonders bevorzugt wird ein Baumwollpapier als Substrat verwendet. Das Flächengewicht des Substrats variiert je nach Anwendungsform. Übliche Flächengewichte liegen im Bereich von 50 g/ m 2 bis 100 g/ m 2 , vorzugsweise im Bereich 60 g/ m 2 bis 90 g/ m 2 . Das Substrat kann einlagig oder mehrlagig sein.

Bei mehrlagigen Substraten können die einzelnen Lagen aus gleichen oder aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Beispielweise kann eine Lage ein reines Baumwollpapier sein, während eine weitere Lage Kunststofffasern auf weist. Des Weiteren können als Substrat auch mehrlagige Papier/ Folien- Verbunde herangezogen werden, wie etwa ein Papier/Folien/Papier- Verbund oder ein Folie/ Papier/ Folie- Verbund. Das Substrat kann des Weiteren mit üblichen Sicherheitselementen ausgestattet sein, wie z.B. Fenstern, Sicherheitsfäden, Patches, etc. Auch diese Sicherheitselemente können im Sinne der Erfindung als Sicherheitssubstrat gesehen werden. Das erfindungsgemäße Sicherheitssubstrat lässt sich vorteilhafter weise auch für kartenbasierte Wertdokumente (z.B. Kreditkarten, ID-Dokumente, wie Pässe, Führerscheine, Ausweise, usw.) einsetzen.

Kartenbasierte Wertdokumente bestehen in der Regel aus einem mehrschich- tigen Folienaufbau. Die Folien werden in der Regel bei hoher Temperatur und Druck zu einem Kartenkörper laminiert, der die notwendigen Beständigkeiten aufweist.

Bevorzugt nimmt man für die außen liegenden Deckfolien transparente Foli- en und für den innen liegenden Kern deckende Folien. Des Weiteren wird bevorzugt die äußere deckende Folie bedruckt, so dass die Druckschicht durch die auflaminierte transparente Deckfolie vor physikalischen Einflüssen, wie Kratzen usw., geschützt wird. Die deckenden Folien enthalten in der Regel Titandioxid als deckende Komponente im Polymer (z.B. PVC, PA, Po- lycarbonat usw.).

Besonders bevorzugt sind folgende Aufbauten: Variante V.

Die Vorderseiten-Deckfolie enthält Anatas und die Rückseiten-Deckfolie enthält Rutil. Die Detektion erfolgt in Reflektion von der jeweiligen Seite aus.

Variante 2:

Eine Deckfolie (Vorder- und/ oder Rückseite) ist aus mindestens zwei Streifen zusammengesetzt, wobei jeweils ein Streifen Anatas und einer Rutil um- fasst. Bei mehreren Streifen können sich die rutil- mit den anatashaltigen Streifen abwechseln.

Variante 3:

Eine der Deckfolien enthält Rutil und mindestens eine Aussparung (z.B. Ausstanzung), die andere Deckfolie enthält Anatas. Erfolgt die Messung von der Seite der rutilhaltigen Deckfolie aus, erkennt der Sensor im Fensterbereich das Anatas, im übrigen Bereich das Rutil.

Variante 4:

Mindestens eine der Folien im Kartenkörper ist mit einer anatashaltigen und einer rutilhaltigen Druckfarbe auf mindestens einer Seite des Kartenkörpers bedruckt, wobei die Druckfarben bevorzugt einen visuell nicht unterscheidbaren Farbton aufweisen.

Selbstverständlich sind auch Variationen denkbar, bei denen anatas- bzw. rutilpigmenthaltige Folien mit anatas- bzw. rutilhaltigen Druckfarben bedruckten transparenten Folien kombiniert werden.

Des Weiteren sind kartenbasierte Wertdokumente aller Art, d.h. ausschließlich auf Polymerschichten basierte, aber auch papierbasierte und Kombinationen von Papier- mit Polymerschichten möglich. Papiergebundene Passsysteme bestehen in der Regel aus einem Cover (oft kartonbasiert mit aufkaschierter Folie) und einem eingenähten Hef tinnenteil. Die erste Seite des Innenteils ist dabei in der Regel die Datenseite. Die Personalisierung der Datenseite erfolgt in der Regel bei Behörden als dezentrale Personalisierung. Aus Gründen der geringeren Investitionskosten hat sich dabei der klassische Ink-Jet-Druck durchgesetzt. Eine Alternative zu der InkJet-Personalisierung ist der Laserdruck oder der Thermotransferdruck.

Bei einer zentralen Personalisierung wird oft die Laserpersonalisierung ein- gesetzt, bei der die Daten mittels Laser in einer Kunststofffolie eingebrannt werden (=> fühlbare Markierung). Die Kunststofffolie wird aus Sicherheitsgründen in der Regel in dem Heft mit eingebunden.

Das erfindungsgemäße Sicherheitssubstrat wird bevorzugt als Passdatenseite zur Absicherung eingesetzt, da hier die höchsten Anforderungen an die Sicherheit gegeben sind.

Das erfindungsgemäße Sicherheitssubstrat kann durch geeignete Auswahl der Teilbereiche individualisiert eingesetzt werden. Die individualisierte In- formation kann dabei die Pass-Nummer sein. In dem Fall kann diese Information schon bei der Anfertigung des Heftes erfolgen.

Bei einer weiteren Variante werden personenbezogene Daten, z.B. Name, Geburtstag, Portrait, mittels erfindungsgemäßem Sicherheitssubstrat einge- bracht. Das Verfahren zur Prüfung, insbesondere der Echtheit, eines erfindungsgemäßen Sicherheitssubstrats umfasst das Beleuchten mit ultraviolettem Licht und das Bewerten des durch das Sicherheitssubstrat transmittierten oder reflektierten ultravioletten Lichts für die Überprüfung der Echtheit des Sicher- heitssubstrats, wobei das von Anatas und Rutil vermessene Transmissionsbzw. Reflektionsspektrum bewertet wird. Da sich die Titanmodifikationen Anatas und Rutil im UV-Bereich unterscheiden, ist es möglich, ein visuell nicht erkennbares, aber maschinenlesbares Merkmal zu realisieren. Der hierin verwendete Begriff„ultraviolettes Licht" bezeichnet insbesondere Licht mit einer Wellenlänge in einem Bereich von 235 nm bis 380 nm.

Insbesondere wird bewertet, ob im UV-Spektralbereich die unterschiedlichen Spektren von Anatas und Rutil in Bezug auf die Teilbereiche erkennbar sind.

Gemäß Stand der Technik wird üblicherweise nur eine der Titanmodifikationen eingesetzt, z.B. als Keimtöter in Farben bzw. in der Papiermasse als Opa- zitätserhöher (Anatas) oder als vergilbungsstabiles Weißpigment im Papierstrich (Rutil). Auch Mischungen sind bereits eingesetzt worden. Rutil und Anatas in einem Substrat in verschiedenen Teilbereichen einzusetzen und diese als Sicherheitsmerkmal auszuwerten, ist allerdings noch nicht bekannt.

Als Sensor kann ein UV-Transmissionssensor, wie in der WO/ 03054809 A2 beschrieben, oder ein UV-Remissionssensor, wie in der DE 101 60 580 AI be- schrieben, verwendet werden. Der Offenbarungsgehalt der WO/ 03054809 A2 und der DE 101 60 580 AI werden insofern in den Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung mit aufgenommen. Die Empfindlichkeit des Sensors liegt bei 370 nm mit einer Halbwertsbreite von 70 nm (definiert über den eingesetzten Filter).

Der Nachweis des UV-Merkmals kann sowohl in Transmission, in Reflektion als auch in Kombination erfolgen. Der Sensor kann auf einer Zeilen- oder Matrixkamera zur Bilderfassung beruhen.

Um den relevanten Spektralbereich (UV- und naher VIS-Bereich) für die Prüfung zu nutzen, gibt es prinzipiell nachfolgende Möglichkeiten:

- Beleuchtung mit Leuchtkörpern (z.B. LED) im Bereich des zu prüfenden Wellenlängenbereichs und Bildsensor mit einer Empfindlichkeit mindestens im zu prüfenden Wellenlängenbereich; - Bildsensor mit einer Empfindlichkeit im Bereich des zu prüfenden

Wellenlängenbereichs (z.B. durch Verwendung entsprechender Filter) und Leuchtkörper mit einer Emission mindestens im zu prüfenden Wellenlängenbereich; - Beleuchtung mit Leuchtkörpern (z.B. LED) im Bereich des zu prüfenden Wellenlängenbereichs und Bildsensor mit einer Empfindlichkeit im zu prüfenden Wellenlängenbereich.

Das erfindungsgemäße Sicherheitssubstrat (einschließlich seiner Weiterbil- düngen) kann als Sicherheitselement, insbesondere als Sicherheitselement für ein Sicherheitspapier, Wertdokument oder dergleichen, eingesetzt werden. Insbesondere wird ein Sicherheitspapier und ein Wertdokument mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitssubstrat (einschließlich seiner Weiterbildungen) bereitgestellt. Das Sicherheitssubstrat kann insbesondere als Sicherheitsfaden, Aufreißfaden, Sicherheitsband, Sicherheitsstreifen, Patch oder als Etikett zum Aufbringen auf ein Sicherheitspapier, Wertdokument oder dergleichen ausgebildet sein. Insbesondere kann das Sicherheitssubstrat transparente Bereiche oder Ausnehmungen überspannen.

Das Sicherheitssubstrat kann auch das Sicherheitspapier selbst sein.

Unter dem Begriff Sicherheitspapier wird hier insbesondere die noch nicht umlauffähige Vorstufe zu einem Wertdokument verstanden, die neben dem erfindungsgemäßen Sicherheitssubstrat beispielsweise auch weitere

Echtheitsmerkmale (wie z.B. im Volumen vorgesehene Lumineszenzstoffe) aufweisen kann. Unter Wertdokumenten werden hier einerseits aus Sicherheitspapieren hergestellte Dokumente verstanden. Andererseits können Wertdokumente auch sonstige Dokumente und Gegenstände sein, die mit dem erfindungsgemäßen Sicherheitssubstrat versehen werden können, damit die Wertdokumente nicht kopierbare Echtheitsmerkmale aufweisen, wodurch eine Echtheitsprüfung möglich ist und zugleich unerwünschtes Kopieren verhindert wird.

Anatas und Rutil in der erfindungsgemäßen Verwendung sind leicht verfügbare und verarbeitbare, dennoch preisgünstige Sicherheitsmerkmale, die maschinell leicht detektierbar, aber nicht unmittelbar mit dem bloßen Auge erkennbar sind.

Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in den angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung einsetzbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen. Nachfolgend wird die Erfindung beispielshalber anhand der beigefügten Figuren, die auch erfindungswesentliche Merkmale offenbaren, noch näher erläutert. Zur besseren Anschaulichkeit wird in den Figuren auf eine maß- stabs- und proportionsgetreue Darstellung und auf Schraffuren verzichtet. Es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht einer Banknote mit erfindungsgemäßen nebeneinander angeordneten Teilbereichen; Fig. 2a eine vergrößerte Schnittdarstellung der Banknote von Fig. 1;

Fig. 2b eine Schnittansicht mit erfindungsgemäßen Teilbereichen;

Fig. 3 eine Draufsicht einer Banknote mit einem Sicherheitsfolienstreifen, ausgestattet mit erfindungsgemäßen Teilbereichen;

Fig. 4 eine vergrößerte Schnittdarstellung der Banknote von Fig. 3;

Fig. 5 eine Draufsicht einer Banknote mit erfindungsgemäßen übereinander angeordneten Teilbereichen;

Fig. 6a eine vergrößerte Schnittdarstellung der Banknote von Fig. 5;

Fig. 6b eine vergrößerte alternative Schnittschnittdarstellung der Banknote von Fig. 5;

Fig. 7 eine Schnittansicht mit erfindungsgemäßen Teilbereichen und einem Teilbereich mit einer Mischung aus Anatas und Rutil; Fig. 8 eine Schnittansicht mit erfindungsgemäßen Teilbereichen und Aufdruck;

Fig. 9 Remissionskurven von Anatas und Rutil; Fig. 10 Transmissionskurven von Anatas und Rutil;

Fig.l zeigt eine Polymerbanknote 1 mit einer deckenden Beschichtung als Farbannahmeschicht auf der Oberfläche der an sich transparenten Polymerfolie auf Basis von BOPP mit einer Dicke von 100 μπ , wobei ein erster Teilbereich 2 mit einer Beschichtung auf Basis von Anatas (kein Rutil enthaltend) und ein zweiter Teilbereich 3 auf Basis von Rutil (kein Anatas enthaltend) beschichtet ist. Der Bereich 4 ist unbeschichtet, so dass an dieser Stelle das transparente Substrat zu erkennen ist.

Fig. 2a zeigt eine vergrößerten Schnittdarstellung der Banknote entlang der Linie A-A in Fig. 1. Das Substrat 5 ist sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite mit einem ersten Teilbereich 2 (anatashaltig) und einem zweiten Teilbereich 3 (rutilhaltig) beschichtet. Selbstverständlich können die erfindungsgemäßen Teilbereiche auch nur auf der Vorder- oder Rückseite vorliegen.

In der gezeigten Variante sind die ersten und zweiten Teilbereiche jeweils deckungsgleich auf Vorder- und Rückseite angeordnet. Selbstverständlich ist dies nicht zwingend notwendig. So können die Teilbereiche auf Vorder- und/oder Rückseite beliebig angeordnet werden, solange die rutil- und ana- tashaltigen Teilbereiche vermessen werden können. Fig. 2b zeigt eine Schnittansicht wie in Fig. 2a, wobei die jeweiligen Teilbereiche aus mehreren Schichten bestehen. Auf der anatashaltigen Schicht 2 ist eine weitere anatashaltige Schicht 6 aufgebracht. Auf der rutilhaltigen

Schicht 3 ist eine weitere rutilhaltige Schicht 7 aufgebracht. Im Bereich der Überlappung, in dem mehrere anatas- bzw. rutilhaltige Schichten überei- nanderliegen, wird durch Erhöhung der jeweiligen Titandioxidmenge pro vermessener Fläche eine verbesserte Maschinenlesbarkeit erreicht. Durch die Überlagerung von mindestens zwei oder mehr Schichten kann auch ganz gezielt die Opazität gesteuert werden. Bei geeigneter Anordnung und Über- lagerung mehrerer Schichten entsteht somit ein sogenanntes PseudoWasserzeichen, d.h. verschiedene Hell-/ Dunkelbereiche, die mit dem bloßem Auge erkennbar sind. In diesem Fall wird ein mit bloßem Auge erkennbares Merkmal (Pseudowasserzeichen) mit dem erfindungsgemäßen, nur maschinenlesbaren Merkmal verbunden, was zu einem deutlich besserem Fälschungsschutz führt.

Fig. 3 zeigt eine klassische Banknote aus Baumwollsubstrat 8, die ein Loch 9 aufweist. Dieses kann papiermacherisch bereits bei der Herstellung des Papiersubstrates eingearbeitet sein oder nachträglich gestanzt werden.

Parallel zur kurzen Seite der Banknote und über dem Lochbereich befindet sich ein transparenter Foliensteifen 10, der üblicherweise ca. 1 cm bis 2 cm breit ist und mit verschiedensten Sicherheitsmerkmalen ausgestattet sein kann. Vorzugsweise handelt es sich dabei um Hologrammprägungen, Fluo- reszenzauf drucke, Dünnschichtbeschichtungen mit Farbkippeffekt etc. Die Sicherheitsmerkmale können beliebig angeordnet werden. Beispielsweise ist bei vorliegender Banknote ein Symbol 11 aus Flüssigkristall im Lochbereich aufgedruckt. Der erfindungsgemäße erste anatashaltige Teilbereich 2 und der erfindungsgemäße zweite rutilhaltige Teilbereich 3 befinden sich ebenfalls auf dem Folienstreifen 10 und sind passer genau aufgedruckt. Mit dem bloßem Auge ist kein Unterschied zwischen Teilbereich 2 und 3 feststellbar, sondern diese sind als einfarbige Rechteckfläche erkennbar. Es versteht sich von selbst, dass sich jedes beliebige Muster aus den erfindungsgemäßen Teilbereichen in ein Design integrieren lässt.

In Fig. 4 ist die vergrößerte Schnittdarstellung der Banknote aus Fig. 3 ent- lang der Linie B-B abgebildet. Auf dem Baumwollsubstrat 8 liegt der Folienstreifen 10. Der Streifen ist aufgeklebt. Der Kleber selbst ist nicht dargestellt.

Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Banknote mit erfindungsgemäßen Teilbereichen in Aufsicht.

Die anatashaltigen Teilbereiche 2 und rutilhaltigen Teilbereiche 3 zeigen in Aufsicht eine streifenförmige Anordnung, die wie die Schnittdarstellungen in Fig. 6a und Fig. 6b gezeigten, auf unterschiedliche Weise realisiert werden kann. In diesen beiden Varianten wurde ein klassischer 1 D-Barcode reali- siert. Selbstverständlich ist es auch möglich, einen 2D-Barcode, bei einem mehrschichtigen Aufbau auch einen 3D-Barcode oder andere maschinenlesbare Codes zu realisieren. Die Codes können sowohl die gesamte Oberfläche der Banknote oder allgemein des Wertdokumentes einnehmen oder auch nur Teilabschnitte bedecken. Denkbar ist beispielsweise, den Code nur in - nicht dargestellten - Fensterbereichen einzubringen oder in Randbereichen verlaufen zu lassen. Der Code ist nur maschinenlesbar und mit bloßem Auge nicht erkennbar. Die verschiedenen Teilbereiche erscheinen dem Auge als einheitliche Fläche. Fig. 6a zeigt eine Schnittdarstellung der Banknote in Fig. 5 entlang der Linie C-C. Beim Banknotensubstrat handelt es sich in dieser Ausführungsform um ein Komposit aus Papier und Folie. Der Kern des Komposits besteht aus üblichem Baumwollpapier 8, das mit zwei sehr dünnen Folien 12, 13 beschich- tet ist. Die Folien können z.B. auf das Papier aufextrudiert oder aufkaschiert sein. Die erfindungsgemäßen Teilbereiche dienen als Farbannahmeschichten und bedecken die gesamte Oberfläche des Substrates. Auf eine Oberfläche einer Folie ist vollflächig der erste anatashaltige Teilbereich 2 aufgedruckt. Auf den anatashaltigen Teilbereich ist der zweite rutilhaltige Teilbereich streifenförmig - oder gemäß den entsprechenden Vorgaben einer anderen Codierung - aufgedruckt. Vorzugsweise wird die Vermessung von der der rutilhaltigen Beschichtung zugewandten Seite aus durchgeführt. Da Rutil im längerwelligen UV-Bereich absorbiert, ist das darunterliegende Anatas bei der Messung des Rutils quasi nicht sichtbar und stört somit nicht.

Fig. 6b zeigt eine alternative Schnittdarstellung der Banknote in Fig. 5 entlang der Linie C-C. Wie in Fig. 6a handelt es sich um den Folien-Papier- Folienaufbau aus Fig. 6a. Die anatashaltigen Teilbereiche und die rutilhaltigen Teilbereiche sind in dieser Ausführungsform nicht übereinander, son- dern nebeneinander gedruckt. Vorzugsweise sind diese passergenau angeordnet.

Selbstverständlich können die Codierungen auch nur eine kleine Fläche auf der Banknote einnehmen, müssen also nicht zwingend die gesamte Fläche bedecken. Die Codierung kann auch zusätzlich in ein erfindungsgemäßes Motiv, wie in Fig. 3 gezeigt, integriert werden. In diesem Fall kann eine kleinformatige Codierung aus erfindungsgemäßen Teilbereichen in ein großflächiges Motiv aus erfindungsgemäßen Teilbereichen integriert werden. Bei Verwendung unterschiedlich auflösender Sensoren ist es somit möglich, die unterschiedlichen Motive und/ oder Codierungen zu vermessen. Besonders interessant ist dies dann, wenn verschiedene Messstationen unterschiedliche Berechtigungen zugewiesen bekommen. So ist es sinnvoll, dass an einer Geschäftskasse beispielsweise nur das grobstrukturierte Motiv mit dem nied- rigauflösenden Sensor gemessen werden kann, während bei Banken auch der hochauflösende Sensor zur Verfügung steht, um die feinstrukturierte Codierung zu vermessen.

Fig. 7 zeigt eine Schnittansicht einer Banknote aus transparentem Poly- mersubstrat 5 mit den erfindungsgemäßen Teilbereichen 2 und 3 sowie die Mischbereiche 14. Die Teilbereiche 2 umfassen Anatas und kein Rutil, die Teilbereiche 3 umfassen Rutil und kein Anatas und die Mischbereiche 14 umfassen sowohl Anatas als auch Rutil. Anatas und Rutil liegen in den Bereichen 14 vorzugsweise als Mischung vor. Selbstverständlich ist es möglich, dass nur eine Seite der Banknote mit einem Bereich 14 ausgestattet ist oder Vorder- und Rückseite der Banknote auch mit nicht deckungsgleichen Teilbereichen ausgestattet sind. Auch eine nur teilweise Bedeckung der Banknotenoberflächen ist möglich. Fig. 8 zeigt eine Schnittansicht mit erfindungsgemäßen Teibereichen 2, 3 und Aufdruck 15. Beim Substrat 8 handelt es sich um ein Baumwollsubstrat, wie es klassischerweise bei der Banknotenherstellung eingesetzt wird. Das Papiersubstrat kann auch bereits als Füllstoff ein Titandioxid in der Masse von 1% bis 6%, vorzugsweise 1% bis 4%, besonders bevorzugt 1% bis 2% enthal- ten. Als Substrat kann wahlweise auch ein Folienkern mit zwei äußeren Papierschichten oder ein Papierkern mit aufkaschierten Folien dienen. Die erfindungsgemäßen Teilbereiche 2, 3 dienen hier als Farbannahmeschicht für den Aufdruck 15. Bei dem Aufdruck handelt es sich um einen Untergrunddruck mittels Offsetdruckfarben. Die Vermessung der Anatas- und Rutil- spektren im UV-Spektralbereich werden dadurch so gut wie nicht beeinträchtigt. Alternativ zum Offsetdruckverfahren können auch Flexo-, Stichtiefdruck- oder Ink-Jet-Druckverfahren mit geeigneten Farben eingesetzt werden.

Fig. 9 zeigt das Remissionsspektrum von Anatas 16 und das Remissionsspektrum von Rutil 17.

Fig. 10 zeigt das Transmissionsspektrum von Anatas 18 und das Transmissionsspektrum Rutil 19.

Für die Spektren aus Fig. 9 und Fig. 10 wurde jeweils eine transparente BOPP-Folie vermessen, die bezüglich des Anatasspektrums mit einer Siebdruckfarbe auf Basis 15 Gew.% Anatas und 85 Gew.% Siebdruckmittel 3850 von Giesecke & Devrient GmbH bedruckt wurde. Die Vorderseite wurde mit zwei und die Rückseite mit einer Siebdruckschicht (jeweils ca. 10 μιη Nassfilmschichtdicke) bedruckt.

Bezüglich des Rutilspektrums wurde eine transparente BOPP-Folie mit einer Siebdruckfarbe auf Basis 15 Gew.% Rutil und 85 Gew.% Siebdruckmittel 3850 von Giesecke & Devrient GmbH bedruckt. Die Vorderseite wurde mit zwei und die Rückseite mit einer Siebdruckschicht (jeweils ca. 10 μιη Nassfilmschichtdicke) bedruckt.

Die Messungen erfolgten am UV-VIS-IR-Spektrometer 900 der Firma Perkin Elmer mit Ulbrichtkugel. Dazu wurde am Probenhalter außen ein Weißstandard befestigt, am Lichtstrahleintrittsbereich der Ulbrichtkugel eine Messblende (schwarzer Karton mit kreisförmiger 5 mm Öffnung) und die zu prü- fende Probe fixiert. Als Referenz wurde die Messung gegen Luft genutzt. Gemessen wurde im Wellenlängenbereich von 200 nm bis 700 nm.

Wie zu erkennen ist, ist das Spektrum der Anatasbeschichtung im Vergleich zum Spektrum der Rutilbeschichtung um ca. 30 nm zu niedrigeren Wellenlängen verschoben. Beide Spektren sind somit leicht messtechnisch zu unterscheiden und leicht auszuwerten.

Ähnliche Ergebnisse (Spektren nicht gezeigt) ergeben sich bei der Vermessung von antas- bzw. rutilhaltigen Stichtiefdruckfarben auf Baumwollpapier. Hierzu wurden 70 Gew. % Anatas bzw. Rutil in 30 Gew. % Stichdruckbindemittel dispergiert (mittels Dreiwalzenstuhl). Anschließend wurde das erzeugte Halbfabrikat mit 60 Gew. % Anteil mit 20 Gew. % Stichdruck-Basisfarbe Blau-Grünlich 9SL 4701 S der Firma SICPA und 20 Gew.% Transparentweiß 9SL 0700 S der Firma SICPA und 3 Gew.% Trockenstoff 870950 der Firma SICPA ergänzt.

Jeweils eine Farbe wurde anschließend mit einem Farbauftrag von 10 g/ m 2 Farbauftragsgewicht auf Standard Baumwollsubstrat der Firma Papierfabrik Louisenthal GmbH mittels IGT-Probedruckgerät angedruckt.

Aufgrund der Zusammensetzung des Bedruckstoffs und der Farbzusammensetzung ergeben sich nachfolgende Verhältnisse:

Der Anteil an Anatas oder Rutil liegt im Baumwollpapier zwischen 2 Gew. % bis 4 Gew.%, bezogen auf das Papiergewicht.

Dem steht bei einem Farbauftrag auf das Substrat von 10 g/m 2 Stichtiefdruckfarbe ein Anteil von 4,2 g bzw. 4,2 Gew. % Anatas bzw. Rutil gegen- über, wenn das spezifische Gewicht von Bindemittel, den enthaltenen Additiven und des organischen Blaupigments von lg/ cm 3 angenommen wird.

Bezugszeichenliste

1 Polymerbanknote

2 Teilbereich mit Anatas

3 Teilbereich mit Rutil

4 unbeschichteter Bereich

5 Substrat

6 anatashaltige Schicht

7 rutilhaltige Schicht

8 Baumwollsubstrat

9 Loch

10 Folienstreifen

11 Symbol

12 dünne Folie

13 dünne Folie

14 Teilbereich mit Anatas und Rutil

15 Überdruck

16 Reflexionsspektrum Anatas

17 Reflexionsspektrum Rutil

18 Transmissionsspektrum Anatas

19 Transmissionsspektrum Rutil