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Title:
SELF-ADHESIVE PROTECTIVE FILM FOR GLASS SURFACES COMPRISING A POROUS SIO¿2? ANTI-REFLECTION LAYER AND USE OF THE SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/092709
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a self-adhesive protective film comprising a support consisting of film and a self-adhesive substance that is applied to said support. The self-adhesive substance contains at least one copolymer consisting of ethylene and vinyl acetate, whereby the vinyl acetate content in the polyethylene-vinyl acetate is preferably at least 40 wt %, in particular preferably between 55 and 70 wt %, and polyalkylene glycols are added to the self-adhesive substance as additives.

Inventors:
BOEHM NICOLAI (DE)
KLEMP JOBST-WALDEMAR (DE)
Application Number:
PCT/EP2002/004283
Publication Date:
November 21, 2002
Filing Date:
April 18, 2002
Export Citation:
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Assignee:
TESA AG (DE)
BOEHM NICOLAI (DE)
KLEMP JOBST-WALDEMAR (DE)
International Classes:
B32B27/28; B32B7/12; C09J7/22; C09J7/38; C09J123/08; C09J129/04; C09J131/04; C09J171/02; F24J2/50; C08L71/02; (IPC1-7): C09J/
Foreign References:
EP1099738A22001-05-16
EP1099741A12001-05-16
EP0826754A21998-03-04
GB940713A1963-10-30
Attorney, Agent or Firm:
TESA AG (Quickbornstrasse 24 Hamburg, DE)
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Claims:
Artsprüche
1. Selbstklebende Schutzfolie mit einem Träger aus Folie und einer auf dem Träger aufge brachten Selbstklebemasse, wobei die Selbstklebemasse mindestens ein Copolymer aus Ethylen und Vinylacetat enthält, wobei der Gehalt an Vinylacetat in dem Polyethylenvi nylacetat vorzugsweise mindestens 40Gew.% beträgt, besonders bevorzugt 55 bis 70 Gew.%, und wobei der Selbstklebemasse als Additiv Polyalkylenglykole zugesetzt sind.
2. Selbstklebende Schutzfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Selbstkle bemasse ein Basispolymer aus Polyethylenvinylacetat (EVA) mit einem Vinylacetatanteil von 40 bis 80 Gew.% und einem Schmelzindex MFI nach ISO 1133 (A/4) von 0,5 25 g/10 min bei 190 °C und 2,16 kg enthält, das mit einem Polyether mit einem Anteil von 1 bis 35 Gew.% der Form XO[(CH2) 4O]Y (1) oder XO [ (CH (CH3)CH20]Y (2) mit einem Molekulargewichtsmittelwert M, = 200 bis 100.000 g/mol abgemischt ist, wobei X und Y gewählt werden aus der Gruppe H, (CnH2n+1)mit n = 1 bis 20, CH2=CHCO, CH3CH (NH2) CH2, 2,3Epoxypropyloder C6H5CO, CH2=C (CH3)CO.
3. Selbstklebende Schutzfolie nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Selbstklebemasse folgende Zusammensetzung aufweist : 65 bis 98 Gew.%, bevorzugt 75 bis 95 Gew.% EVA, wobei das EVA insbesondere einen VAAnteil von 40 bis 80 Gew.%, bevorzugt 50 bis 65 Gew.% und einem Schmeizindex MFI von 0,5 bis 25 g/10 min bei 190 °C und 2,16 kg, bevorzugt 1 bis 5 g/10 min bei 190 °C und 2,16 kg aufweisen kann oder Mischungen ver schiedener EVATypen innerhalb dieser Grenzen, und 2 bis 35 Gew.%, bevorzugt 5 bis 20 Gew.% eines Polyethers des Typs (1) oder (2) mit einem Molekulargewichtsmittelwert Mw = 200 bis 100.000 g/mol, bevorzugt 1000 bis 20.000 g/mol. Selbstklebende Schutzfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Selbst klebemasse besteht aus Polyethylenvinylacetat mit einem VAAnteil von 40 bis 80 Gew.%, vorzugsweise 45 bis 70 Gew.%, und einem Zusatz von (1) oder (2) von 0 bis 35 Gew.%, vorzugsweise von 0 bis 20 Gew.%, Selbstklebende Schutzfolie nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Selbstklebemasse als Additiv Polybutylenglykol und/oder Polypropylenglykol zuge setzt sind, insbesondere zu 5 bis 20 Gew.% (bezogen auf die Selbstklebemasse), ganz besonders bevorzugt zu 8 bis 15 Gew.% (bezogen auf die Selbstklebemasse). Selbstklebende Schutzfolie nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie des Trägers eine ungereckte Folie ist, wobei die Folie insbesondere aus Poly ethylen, Polypropylen, Propylenethylencopolymere oder Mischungen aus solchen be steht. Selbstklebende Schutzfolie nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Folie des Trägers Lichtschutzmittel zugesetzt sind, vorzugsweise in einer Menge von mindestens 0,15 Gew.% bezogen auf die Folie, besonders vorzugsweise mindestens 0,30 Gew.%. Selbstklebende Schutzfolie nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger eine ungereckte Folie von 30 bis 120 um Dicke ist, vorzugsweise von 35 bis 80 pm Di cke, die aus einem randomPropylenethylencopolymer mit 2 bis 10 Gew.%, vorzugs weise 4 bis 8 Gew.% Ethylenanteil besteht und mehr als 0,3 Gew.%, vorzugsweise mehr als 0,5 Gew.%, eines Lichtschutzstabilisators enthält. Selbstklebende Schutzfolie nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Selbstklebemasse und Folie ein Primer aus EVA mit einem VAAnteil von 20 bis 50 Gew.% vorhanden ist. Selbstklebende Schutzfolie nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Selbstklebemasse in einer Auftragsstärke von 8 bis 50 g/m2, vorzugsweise 10 bis 30 g/m2, auf die Folie aufgetragen ist.
4. 11 Verwendung der selbstklebenden Schutzfolie nach den Ansprüchen 1 bis 10 auf Glas oberflächen mit poröser Si02AntireflexSchicht.
Description:
Beschreibung Selbstklebende Schutzfolie für Glasoberflächen mit poröser SiO2-Antireflex-Schicht sowie die Verwendung dieser Die Erfindung betrifft eine selbstklebende Schutzfolie zum Schutz von Glasoberflächen mit poröser Si02-Antireflex-Schicht, um diese nach der Herstellung bis zu ihrer endgültigen Ver- wendung während der Lagerung, des Transportes und der Montage vor Zerkratzung zu be- wahren.

Im Zuge der aktuellen Diskussion um Nachhaltigkeit finden regenerative Energiequellen zu- nehmend mehr Beachtung. Eine Methode der nachhaltigen Energiegewinnung ist die Solar- technik, mit der aus photovoltaischen Zellen Strom und aus Solarkollektoren thermische E- nergie gewonnen werden kann. Solche Module werden herkömmlich mit Fensterglas abge- deckt, um die aktiven Komponenten vor Umwelteinflüssen zu schützen. Dabei wird, vor allem bei schrägem Strahlungseinfall, ein Teil der energetischen Strahlung an der Grenzfläche Glas/Luft reflektiert, was den Wirkungsgrad verringert. Ein geeignetes Verfahren, die Refle- xion an Glasoberflächen zu reduzieren, ist das Erzeugen einer porösen Sic) 2-Schicht auf Glas, mit der ein ausreichend geringer Brechungsindex erreicht werden kann, um die Refle- xion über ein breites Wellenlängenband durch destruktive Interferenz fast vollständig zu ver- hindern.

Das ist bei besonderen Glasarten, zum Beispiel Borosilicatglas, durch Ätzen möglich oder, unabhängig von der Gasart, mit Hilfe der Sol-Gel-Methode. Ein Beispiel für das letztge- nannte Verfahren wird in DE 199 18 811 A1 offenbart.

Ein Nachteil solcher poröser SiO2-Antireflex-Schichten ist deren Empfindlichkeit in bezug auf mechanische Einflüsse. Es macht daher Sinn, die wertvollen und empfindlichen Oberflächen zu schützen. Dafür bieten sich selbstklebende Folien an, die nach der Herstellung aufge- bracht werden und bis zur Inbetriebnahme des Solarmoduls auf der Scheibe verbleiben. Da zwischen Installation des Solarmoduls und dessen Inbetriebnahme einige Zeit verstreichen kann, muß ein solcher Schutzartikel witterungsbetändig sein, um nicht zu verspröden oder beim Abziehen großflächig Klebmasserückstände zu hinterlassen.

Eine Schutzfolie für diesen Zweck muß nicht transparent sein, sie ist sogar vorteilhafterweise weiß pigmentiert, da sie so vor Inbetriebnahme des Solarmoduls, insbesondere bei Sonnen- kollektoren, den Absorber vor Überhitzung schützt.

Temporär aufzubringende Schutzfolien dieser Art sind für den Lackschutz von neuen Kraft- fahrzeugen weit verbreitet und werden zum Beispiel in DE 195 32 220 A1 und EP 0 827 526 A1 beschrieben. Diese lassen sich ebenfalls auf Glasoberflächen verkleben und erfüllen in hervorragender Weise das Kriterium der Witterungsbeständigkeit. Von Fensterglas lassen sich diese Folien auch nach monatelanger Freibewitterung ohne Reißen oder Klebmasse- rückstände entfernen.

So offenbart die EP 0 519 278 A2 eine auf eine Folie aufgetragene Klebmasse, die ihrerseits zum Schutz von Automobilen dient. Der Haftklebstoff basiert auf Polyisobutylenkautschuk, der ein dynamisches Elastizitätsmodul von 2 x 105 bis 7 x 106 dyn/cm2, dies entspricht in SI-Einheiten einem Wert von 2 x 104 bis 70 x 104 Pa, bei 60 °C aufweist. Der Kleber kann darüber hinaus mit einem Silikonöl oder einem niedermolekularen Acrylpolymerisat abge- mischt sein.

In DE 196 35 704 A1 wird eine selbstklebende Oberflächenschutzfolie aus Polyolefinen mit einem Kleber aus Polyethylenvinylacetat (EVA) mit einem Vinylacetatgehalt von 40 Mol-% bis 80 Mol-%, insbesondere 70 Mol-%, und mit einem Verlustwinkei tan 8 von 0,6 bis 1,0, gemessen bei einer Temperatur von 60 °C und einer Frequenz von 10-2 Hz, und von 0,4 bis 0,7, gemessen bei einer Temperatur von 60 °C und einer Frequenz von 10 Hz beschrieben.

EVA in der beanspruchten Form verfügt über eine gute Anfangshaftkraft auf Lack und eine gute Lackverträglichkeit.

Vielfach beschrieben sind Fensterfolien, die die Eigenschaften der beklebten Scheiben ver- ändern, zum Beispiel durch verdunkelnde Tönung, IR-Absorption zur Wärmeisolierung oder Antireflexionsbeschichtungen.

In der US 5,925,453 A wird beispielsweise eine Fensterfolie beschrieben, die lichtreflektie- rend und IR-absorbierend ist und auf die Innenseite von gewölbten Autoscheiben aufgeklebt werden kann. Als mögliche Trägermaterialien, die auch mit dem IR-Absorbens mischbar sind, werden u. a. Polyolefine wie Polyethylen und Polypropylen, Polyvinylchlorid und Poly- ester wie Polyethylenterephthalat und Polybutylenterephthalat bevorzugt. Als mögliche Klebmassen werden Selbstklebemassen, darunter auch synthetische Kautschuke wie Sty- rolbutadienkautschuk, Polyisobutylen, Styrolblockcopolymere und Polyethylenvinylacetat sowie hitze-und feuchtigkeitsaktivierbare Massen angeführt.

Die beschriebene Folie hat jedoch keine Schutzfunktion, vor allem weil sie von innen auf die konkaven Glasflächen aufgebracht wird. Solcherart Artikel sind üblicherweise für Dauerver- klebungen gedacht und müssen damit andere Anforderungsschwerpunkte erfüllen.

Der Einsatz dieser Folien auf Glas mit SiO2-Antireflex-Schicht führt hingegen zu dem überra- schenden Befund, daß die Verklebungsfestigkeit gegenüber unbehandeltem Fensterglas außerordentlich hoch ist, so daß es bei handelsüblichen Produkten in der Regel zu starken Klebmasserückständen oder gar zu Folienabrissen kommt.

Nach dem Abziehen von den wenigen Selbstklebemassen, die sich unter großer Sorgfalt überhaupt rückstandsfrei entfernen lassen, beziehungsweise nach dem Entfemen von Kleb- masserückständen mit geeigneten Lösungsmitteln wie Benzin oder Aceton hat die Si02-Anti- reflex-Schicht dennoch eine irreversible Veränderung erfahren. Sie erscheint optisch nahezu wie unbehandeltes Fensterglas, das heißt, die Antireflexwirkung hat stark abgenommen.

Die Polymere der Selbstklebemasse oder andere Bestandteile der Selbstklebemasse wie Harze, Weichmacher oder ähnliches wandern tief in die Mikroporen der SiO2-Antireflex- Schicht hinein und lassen sich aus diesen nicht mehr restlos entfernen.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen selbstklebenden Schutzartikel für Glasoberflächen mit poröser Si02-Antireflex-Schicht zur Verfügung zu, stellen, der die Nachteile des Standes der Technik nicht oder nicht in dem Maße zeigt. insbesondere soll der Artikel so von der porösen SiOa-Antireflex-Schicht entfernbar sein, daß auch nach monatelanger Freibewitterung kei- nerlei irreversible Veränderungen der Antireflexwirkung eintreten. Zurückbleibende Verände- rungen der Antireflexwirkung sollen mit haushaltsüblichen Lösungsmitteln (zum Beispiel Brennspiritus (Ethanol)) ohne starke mechanische Einwirkung auf die empfindliche poröse SiO2-Antireflex-Schicht vollständig entfernbar sein.

Gelöst wird diese Aufgabe durch eine selbstklebende Schutzfolie, wie sie im Hauptanspruch niedergelegt ist. Gegenstand der Unteransprüche sind dabei vorteilhafte Weiterbildungen der Schutzfolie sowie die Verwendung dieser.

Demgemäss betrifft die Erfindung eine Selbstklebende Schutzfolie zum mechanischen Schutz von Glasoberflächen mit porösen Si02-Antireflex-Schichten mit einem Träger aus Folie und einer auf dem Träger aufgebrachten Selbstklebemasse, wobei die Selbstklebemasse mindestens ein Copolymer aus Ethylen und Vinylacetat enthält, wobei der Gehalt an Vinylacetat in dem Polyethylenvinylacetat vorzugsweise mindestens 40 Gew.-% beträgt, besonders bevorzugt 55 bis 70 Gew.-%, und wobei der Selbstklebemasse als Additiv Polyalkylenglykole zugesetzt sind.

Das Additiv dringt bevorzugt in die Poren der porösen Si02-Antireflex-Schicht ein, so daß keine Bestandteile des Klebers in die Poren gelangen können, und ist mühelos und rück- standsfrei mit haushaltsüblichen Lösungsmitteln, zum Beispiel Ethanol, aus den Poren der porösen SiO2-Antireflex-Schicht enffernbar.

In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung enthält die Formulierung der Selbstkle- bemasse ein Basispolymer aus Polyethylenvinylacetat (EVA) mit einem Vinylacetatanteil von 40 bis 80 Gew.-% und einem Schmelzindex MFI nach ISO 1133 (A/4) von 0,5 bis 25 g/10 min bei 190 °C und 2,16 kg, das mit einem Polyether mit einem Anteil von 1 bis 35 Gew.-% der Form XO-[(CH2) 4-O]-Y (1) oder XO- [ (CH (CH3)-CH2-0]-Y (2), mit einem Molekulargewichtsmittelwert Mw = 200 bis 100.000 g/mol abgemischt ist, wobei X und Y gewählt werden aus der Gruppe H-, (CnH2n, 1)-mit n = 1 bis 20, CH2=CHCO-, CH3CH (NH2) CH2-, 2,3-Epoxypropyl-, C6H6-CO-, CH2=C (CH3)-CO-.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform setzt sich die Klebemasse wie folgt zusam- men : * 65 bis 98 Gew.-%, bevorzugt 75 bis 95 Gew.-% EVA, wobei das EVA insbesondere einen VA-Anteil von 40 bis 80 Gew.-%, bevorzugt 50 bis 65 Gew.-% und einem Schmelzindex MFI von 0,5 bis 25 g/10 min bei 190 °C und 2,16 kg, bevorzugt 1 bis 5 g/10 min bei 190 °C und 2,16 kg aufwei- sen kann oder Mischungen verschiedener EVA-Typen innerhalb dieser Grenzen, und * 2 bis 35 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 20 Gew.-% eines Polyethers des Typs (1) oder (2) mit einem Molekulargewichtsmittelwert Mw = 200 bis 100.000 g/mol, bevorzugt 1000 bis 20.000 g/moi.

Die Klebmasse besteht in einer zusätzlichen sehr vorteilhaften Ausführungsform der Erfin- dung aus Polyethylenvinylacetat mit einem VA-Anteil von 40 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 45 bis 70 Gew.-%, und einem Zusatz von (1) oder (2) von 0 bis 35 Gew.-%, vorzugsweise von 0 bis 20 Gew.-%.

Unter Polyalkylenglykole (Polyglykole, Polyglykolether) versteht der Fachmann überwiegend lineare, zum Teil aber auch verzweigte Polyether der allgemeinen Formel das heißt Polymere mit endständigen Hydroxy-Gruppen.

Die technischen wichtigen Vertreter dieser Polyether-Polyole sind die Polyethylenglykole [Polyethylenoxide, R1 = R2 = (CH2) 2], Polypropylenglykole [Polypropylenoxide, R1 = R2 = CH2-CH (CH3)] beziehungsweise Polytetramethylenglykole [Polytetrahydrofu- rane, R1 = R2 = (CH2) 4], die durch ringöffnende Polymerisation von Ethylenoxid, Propyleno- xid beziehungsweise Tetrahydrofuran hergestellt werden.

Da der Aufbau der Polyalkylenglykole auch als lebende Polymerisation geführt werden kann (siehe lebende Polymere), können Polyalkylenglykole auch als Blockcopolymere des Typs erhalten werden [z. B. mit R1 = (CH2) 2 u. R2 = CH2-CH (CH3) beziehungsweise (CH2) 4].

Der Selbstklebemasse sind vorteilhaft als Additiv Polybutylenglykol und/oder Polypropy- lenglykol zugesetzt, insbesondere zu 5 bis 20 Gew.-% (bezogen auf die Selbstklebemasse), ganz besonders bevorzugt zu 8 bis 15 Gew.-% (bezogen auf die Selbstklebemasse).

Polyethylenglykole (Polyethylenoxide) ist die Bezeichnung für zur Klasse der Polyether gehö- rende Polyalkylenglykole der allgemeinen Formel : Polyethylenglykole werden technisch hergestellt durch anionische Ringöffnungspolymerisa- tion von Ethylenoxid (Oxiran) meist in Gegenwart geringer Mengen Wasser.

Sie haben je nach Reaktionsführung Molmassen im Bereich von ca. 200-5 000 000 g/mol, entsprechend Polymerisationsgraden Pn von ca. 5 bis >100 000.

Im weiteren Sinne werden auch Produkte mit einem Pn = 2-4 (Di-, Tri-u. Tetraethylenglykol) zu den Polyethylenglykole gerechnet ; sie sind mol.-einheitlich herstellbar, während die Poly- ethylenglykole mit höheren Molmassen polydispers sind.

Flüssige Produkte mit Molmassen <ca. 25 000 g/mol werden als eigentliche Polyethylengly- kole, Kurzzeichen PEG, die höhermolekularen festen (Schmelzpunkt ca. 65°C) als Poly- ethylenoxide, Kurzzeichen PEOX, bezeichnet.

Hochmolekulare Polyethylenoxide besitzen eine äußerst niedrige Konzentration an reaktiven Hydroxy-Endgruppen und zeigen daher nur noch schwache Glykol-Eigenschaften. Als Poly- ethylenglykole werden auch verzweigte Polyaddukte von Ethylenglykol an mehrwertige Alko- hole bezeichnet.

Polypropylenglykole (Kurzzeichen PPG) stellen flüssige, viskose Polyalkylenglykole der all- gemeinen Formel dar mit MR 250-4000, deren niedermolekulare Vertreter mit Wasser mischbar sind, während die höhermolekularen Polypropylenglykole dagegen kaum wasserlöslich sind. Sehr hoch- molekulare Polypropylenglykole werden als Polypropylenoxide bezeichnet.

Die Polypropylenglykole entstehen durch Ringöffnungspolymerisation von Propylenoxid. Sie zählen als Glykolether im weiteren Sinne zu den Polyethern. Die einfachsten Vertreter der Polypropylenglykole sind Di-, Tri-und Tetrapropylenglykol.

Als Träger eignen sich ganz besonders ungereckte Folien, die eine ausreichende Flexibilität haben, um auch auf gewölbten Flächen nahezu faltenfrei verklebt werden zu können. Als Polymere eignen sich insbesondere Polyethylen, Polypropylen, Propylenethylencopolymere oder Mischungen aus solchen.

Diese bedürfen zur Sicherstellung einer anwendungsgerechten Langlebigkeit der Folie bei Freibewitterung einer UV-Stabilisierung. Besonders geeignet sind HALS-Lichtschutzmittel wie zum Beispiel Dimethylsuccinat-Polymer mit 4-Hydroxy-2, 2,6,6-tetramethyl-1-piperidi- nethanol (CAS-Nr. 65447-77-0), Bis (2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidinyl) sebacat (CAS-Nr.

52829-07-9) oder Poly [ [6- [ (1, 1,3,3-tetramethyl butyl) amino]-1,3,5-triazine-2,4-diyl] [ [ (2, 2,6,6- tetramethyl-4-piperidyl) imino] hexamethylene [ (2, 2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl) imino]] (CAS- Nr. 70624-18-9). Die Menge des Lichtschutzmittels sollte mindestens 0,15, vorzugsweise mindestens 0,30 Gew.-% bezogen auf die Trägerfolie betragen.

Ein zusätzlicher Lichtschutz wird durch Füllstoffe wie Titandioxid erreicht, die der Folie da- durch zusätzlich eine Weißfärbung geben, die bei undurchsichtigen Flächen häufig er- wünscht ist.

In einer besonders vorteilhaft gestalteten Ausführungsform der Erfindung ist der Träger eine ungereckte Folie von 30 von 120 um Dicke, vorzugsweise 35 von 80 um Dicke, die aus ei- nem random-Propylenethylencopolymer mit 2 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 4 bis 8 Gew.-% Ethylenanteil besteht und mehr als 0,3 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 0,5 Gew.-%, eines Lichtschutzstabilisators enthält.

Vorzugsweise ist zwischen Selbstklebmasse und Folie ein geeigneter Primer zur Veranke- rung vorhanden, wobei sich besonders EVA-Typen mit einem VA-Anteil von 20 bis 50 Gew.- % eignen, bevorzugt 20 bis 40 Gew.-%.

Die Dicke des Primers beträgt insbesondere 5 bis 20 um, vorzugsweise 5 bis 15 um.

Auch eine Coronavorbehandlung ist für den Fall der Beschichtung aus Lösung wirksam.

Vorteilhafterweise wird der Primer mit der Trägerschicht coextrudiert.

Auch wenn die Selbstklebemasse eine reduzierte Klebkraft auf der eigenen Rückseite auf- weist, kann zum leichteren Abrollen, besonders von sehr breiten Schutzfolien in aufgerollter Form von bis zu 2 m Breite, ein zusätzlicher Trennlack vorteilhaft sein, dessen wirksame Bestandteile zum Beispiel Silikone oder Wachse sein können. Andernfalls kann es bei der Abwicklung der bewusst dehnfähig ausgelegten Folie bereits zu irreversiblen Verdehnungen kommen.

Die Selbstklebemasse wird vorzugsweise in einer Auftragsstärke von 8 bis 50 glum2, beson- ders vorzugsweise 10 bis 30 g/m2, auf die Folie aufgetragen. Sie gewährleistet ein ausrei- chendes Massepolster, um bündig aufzufließen und zeigt die beste Verträglichkeit mit emp- findlichen Oberflächen, ohne daß es zu Masserückständen kommt.

Die Selbstklebmasse läßt sich sowohl aus Lösung als auch aus der Schmelze, das heißt als Hotmelt, oder durch Coextrusion verarbeiten.

Die hervorragenden Eigenschaften der selbstklebenden Schutzfolie ermöglichen den Einsatz auf Glasoberflächen mit poröser SiO2-Antireflex-Schicht in besonders hervorragend ausges- talteter Weise.

Sodann umfasst der Erfindungsgedanke auch eine Selbstklebemasse, die mindestens ein Copolymer aus Ethylen und Vinylacetat enthält, wobei der Gehalt an Vinylacetat in dem Po- lyethylenvinylacetat vorzugsweise mindestens 40 Gew.-% beträgt, besonders bevorzugt 55 bis 70 Gew.-%, und wobei der Selbstklebemasse als Additiv Polyalkylenglykole zugesetzt sind.

Die Formulierung der Selbstklebemasse enthält insbesondere ein Basispolymer aus Poly- ethylenvinylacetat (EVA) mit einem Vinylacetatanteil von 40 bis 80 Gew.-% und einem Schmelzindex MFI nach ISO 1133 (A/4) von 0,5 bis 25 g/10 min bei 190 °C und 2,16 kg, das mit einem Polyether mit einem Anteil von 1 bis 35 Gew.-% der Form XO-[(CH2) 4-O]-Y (1) oder XO- (CH3)-CH2-o]-Y (2), mit einem Molekulargewichtsmittelwert Mw = 200 bis 100.000 g/mol abgemischt ist, wobei X und Y gewählt werden aus der Gruppe H-, (CnH2n+1)-mit n = 1 bis 20, CH2=CHCO-, CH3CH (NHZ) CHZ-, 2, 3-Epoxypropyl-, C6H5-CO-, CH2=C (CH3)-CO-..

In einer bevorzugten Ausführungsform setzt sich die Klebemasse wie folgt zusammen : 65 bis 98 Gew.-%, bevorzugt 75 bis 95 Gew.-% EVA, wobei das EVA insbesondere einen VA-Anteil von 40 bis 80 Gew.-%, bevorzugt 50 bis 65 Gew.-% und einem Schmelzindex MFI von 0,5 bis 25 g/10 min bei 190 °C und 2,16 kg, bevorzugt 1 bis 5 g/10 min bei 190 °C und 2,16 kg aufwei- sen kann oder Mischungen verschiedener EVA-Typen innerhalb dieser Grenzen, und 2 bis 35 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 20 Gew.-% eines Polyethers des Typs (1) oder (2) mit einem Molekulargewichtsmittelwert Mw = 200 bis 100.000 g/mol, bevorzugt 1000 bis 20.000 g/mol.

Das EVA in der beschriebenen Form bildet dabei das Polymergrundgerüst der Klebmasse mit einem mäßig ausgeprägten Tack auf polierten beziehungsweise glänzenden Metall-, Kunststoff, Glas-und Lackoberflächen und einer rasch ansteigenden Klebkraft darauf, die innerhalb einiger Tage ihren Endwert annimmt, wobei dieser unter Wärmeeinwirkung be- schleunigt erreicht wird.

Da es sich um ein chemisch unvemetztes Polymergerüst handelt, das aufgrund seines Mo- nomerverhältnisses nur sehr schwach kristallin ist, nimmt das Molekulargewicht, das direkt mit dem MFI korreliert, eine entscheidende Stellung in Bezug auf die Kohäsivität der Kleb- masse ein. Ein MFI von 1 bis 5 ist dabei als günstiger Wert zu betrachten. Die Zumischung eines Teils des EVA mit einem MFI von bis zu 25 kann aber zur Fließeigenschaftsverbesse- rung beitragen, wenn die Klebmasse aus der Schmelze aufgebracht oder zusammen mit einem Träger coextrudiert werden soll.

Der Zusatz der beschriebenen Polyether wirkt klebkraftreduzierend bei gleichzeitigem Erhalt der erforderlichen Anfaßklebrigkeit, der Alterungsstabilität, der gesundheitlichen und um- weitmäßigen Unbedenklichkeit, der Verfärbungsfreiheit auch von weißen Untergründen und der Belagsfreiheit der beklebten Oberflächen nach dem Demaskieren. Je nach Empfindlich- keit der zu schützenden Oberflächen erweisen sich unterschiedliche Molmassen als geeig- net, um ein Einwandern und damit verbunden ein Anquellen besonders von Kunststoff und Lackoberflächen zu verhindern.

Auch das Abrollverhalten der zu Rollen gewickelten Schutzfolien, die mit dieser Klebmasse hergestellt werden, ist gegenüber einer reinen EVA-Masse deutlich reduziert. Je nach Anteil des zugemischten Polyethers läßt sich die klebkraftreduzierende Wirkung stufenlos regeln.

Das Klebeband läßt sich auch nach mehrmonatiger Freibewitterung leicht von der porösen SiO2-Antireflex-Schicht abziehen und der zurückbleibende Belag mit einfachen Mitteln voll- ständig entfemen. Im folgenden soll die Erfindung anhand von Beispielen erläutert werden, ohne diese damit allerdings einschränken zu wollen.

Beispiele Alle Beispielfolien wurden durch Beschichtung eines 60 pm dicken, coronavorbehandelten Polyethylenträgers (zusammengesetzt aus 90 Gewichtsprozent HDPE mit einer Schmeize- Fließrate bei 190°C/2, 16 kg (ISO 1133) von 0,2 g/10 min, 9,7 Gewichtsprozent Titandioxid und 0,3 Gewichtsprozent Tinuvin 770, Ciba-Geigy) mit den Lösungen der einzelnen Kleber- rezepturen hergestellt.

Die Schichtdicke des Haftkleberauftrages betrug nach dem Trocknen jeweils 20 um, so daß die Muster eine Gesamtdicke von 80 um aufwiesen.

Die Zusammensetzungen der Beispielselbstklebemassen sind in nachfolgender Tabelle auf- geführt : BeispieleGegenbeispiele Kleberbestandteile 1 2 3 4 5 6 7 Polybutylenglykol (linear, 2900 g/mol) 10 10 Polybutylenglykol (linear, 1000 g/mol) 15 Polypropylenglykol (linear, 4200 g/mol) 8 Polyethylenvinylacetat 50% VA-Anteil 90 85 100 Polyethylenvinylacetat 60% VA-Anteil 92 Polyacrylsäureesterselbstklebemasse* 100 90 Naturkautschukselbstklebemasse** 100 Gewichtsprozent in Beispielklebmasse Copolymer aus 48 Gewichtsprozent 2-Ethylhexylacrylat, 48 Gewichtsprozent n-Butylacrylat und 4 Gewichtsprozent Acrylsäure.

Geknetet aus 50 Gewichtsprozent Naturkautschuk, 20 Gewichtsprozent Kolophoniumharz, 15 Gewichtsprozent Kohlenwasserstoffharz, 10 Gewichtsprozent Zinkoxid, 5 Gewichtsprozent Mineralöl.

Durchführung der Tests Als Prüfhaftgrund wurden beidseitig mit einer porösen SiO2-Antireflex-Schicht versehene Glasplatten verwendet, die analog der Methode beschichtet worden waren, wie sie in DE 199 18 811 A1 beschrieben ist.

Die Reaktionstemperatur betrug 800 °C. Das zu Referenzzwecken einseitig beschichtete Glasmuster (AR einseitig) wurde durch einseitiges Abkleben der eingetauchten Scheibe mit einer Schutzfolie, die vor der Hochtemperaturbehandlung mitsamt dem anhaftenden Sol ab- gezogen wurde, erhalten.

Zur Prüfung wurden 20 cm lange und 5 cm breite Streifen der Beispielmuster auf die Glas- platten verklebt und diese bei 90 °C über drei Tage gelagert. Nach einer Konditionierungszeit unter Normklimabedingungen (23 1 °C, 50 5 % r. F.) über 24 Stunden wurden folgende Prüfungen durchgeführt : Die Streifen wurden zur Ermittlung der Klebkraft in einem Abzugswinkel von 180° und einer Geschwindigkeit von 0,3 m/min mit Hilfe einer Zugprüfmaschine abgezogen.

Die ehemals beklebt Fläche wurde anschließend visuell auf Klebmasserückstände durch Kohäsionsbruch innerhalb der Masse oder Adhäsionsbruch zum Träger geprüft.

Bei den Beispielmustern, die sich ohne Klebmasserückstände entfernen ließen, wurde über die sichtbare Bandspur dreimal mit einem in Ethanol getränkten Lappen gewischt. Bei Bei- spielmustern mit Klebmasserückständen wurden diese zunächst mit Benzin oder Aceton entfernt und danach über die sichtbare Bandspur ebenfalls dreimal mit einem in Ethanol ge- tränkten Lappen gewischt. Mit Hilfe eines Gitterspektrophotometers wurde die Transmission des solaren Spektrums an der ehemals beklebten Stelle gemessen.

In der nachfolgenden Übersicht sind die Ergebnisse tabellarisch zusammengestellt. <BR> <P>Ergebnisübersicht KlebkraftKlebmasse-rück-Transmission in N/cm stände in % Bsp. 1 2, 1 Keine 95, 7 Bsp. 2 2, 5 Keine 95, 9 Bsp. 3 1,9 Keine 95,6 Gg. Bsp. 4 7, 2 Vollflächig 93, 3 Gg. Bsp. 5 3, 5 Vollflächig 93, 0 Gg. Bsp. 6 9, 5 Vollflächig 92, 8 Gg. Bsp. 7 8, 7 Vollflächig 93, 2 ohne Beklebung 95, 8 AR einseitig--93, 0 Fensterglas----89, 9 Es zeigt sich deutlich, daß die erfindungsgemäßen Beispiele eine Klebkraft aufweisen, die ein müheloses Entfernen der Schutzfolien ermöglichen. Sie hinterlassen deshalb keine Klebmasserückstände durch Kohäsionsbruch innerhalb der Klebmasse oder Adhäsionsbruch zum Träger.

Bei den erfindungsgemäßen Mustern ist nach Behandlung mit Ethanol die Antireflexwirkung vollständig wiederhergestellt.

Bei den Transmissionswerten der Gegenbeispieie ist zu beachten, daß nur eine Seite be- klebt worden war, weshalb nur eine Seite der Antireflexschicht durch die Beklebungen be- einträchtigt, die andere Seite hingegen noch intakt war. Das korrespondierende Referenz- beispiel ist also das einseitig antireflexbeschichtete Glas ("AR einseitig"). Bei den Gegenbei- spielen gelang die Wiederherstellung der Antireflexwirkung durch das haushaltsübliche Lö- sungsmittel Ethanol (Brennspiritus) nicht.