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Title:
SELF-DEFENCE MODULE AND USE THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2003/067540
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a self-defence module comprising a housing containing a chamber that holds a free-flowing active medium and comprising a compressed gas source for spontaneously dispensing the active medium from the chamber. In order to be able to miniaturise the self-defence module, the compressed gas source is configured from a pyrotechnic gas generator and an ignition unit that interacts with said generator. According to the application, the ignition unit can be triggered manually or by a sensor. The invention also relates to the use of a self-defence module of this type for the protection of persons, buildings, means of transport or valuables.

Inventors:
NEUTZ JOCHEN (DE)
WELLER FRANZ (DE)
EISENREICH NORBERT (DE)
THIEL KLAUS-DIETER (DE)
ECKL WILHELM (DE)
EBELING HANS (DE)
Application Number:
PCT/EP2003/000526
Publication Date:
August 14, 2003
Filing Date:
January 21, 2003
Export Citation:
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Assignee:
FRAUNHOFER GES FORSCHUNG (DE)
NEUTZ JOCHEN (DE)
WELLER FRANZ (DE)
EISENREICH NORBERT (DE)
THIEL KLAUS-DIETER (DE)
ECKL WILHELM (DE)
EBELING HANS (DE)
International Classes:
G08B15/02; (IPC1-7): G08B15/00; G08B15/02
Foreign References:
FR2620843A11989-03-24
FR2760117A11998-08-28
US5644297A1997-07-01
DE19624582A11998-01-02
Attorney, Agent or Firm:
Lichti, Heiner (Karlsruhe, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Selbstverteidigungsmodul (1) mit einem Gehäuse (2) mit wenigstens einer ein fließfähiges Wirkmedium aufnehmen den Kammer (3) und einer Druckgasquelle zum spontanen Ausbringen des Wirkmediums aus der Kammer, dadurch ge kennzeichnet, daß die Druckgasquelle von einem pyro technischen Gasgenerator (6) und einer mit diesem wirk verbundenen Anzündeinheit (7) gebildet ist.
2. Selbstverteidigungsmodul nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß der Gasgenerator (6) durch einen ent lang dem Querschnitt der das Wirkmedium aufnehmenden Kammer (3) verschiebbaren Kolben (8) von dem Wirkmedium getrennt ist.
3. Selbstverteidigungsmodul nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß der Gasgenerator (6) durch eine Berstmembran von dem Wirkmedium getrennt ist.
4. Selbstverteidigungsmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzündeinheit (7) elektrisch aktivierbar ist.
5. Selbstverteidigungsmodul nach Anspruch 4, dadurch ge kennzeichnet, daß die Anzündeinheit durch Netzspannung mit Strom versorgt ist.
6. Selbstverteidigungsmodul nach Anspruch 4, dadurch ge kennzeichnet, daß die Anzündeinheit durch einen Strom speicher, Batterien oder Akkumulatoren, mit Strom ver sorgt ist.
7. Selbstverteidigungsmodul nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine elektrische Spei chereinheit vorgesehen ist, welche einen Teil der beim Auslösen des Gasgenerators (6) freiwerdenden Energie in Form von elektrischer Energie speichert.
8. Selbstverteidigungsmodul nach Anspruch 7, dadurch ge kennzeichnet, daß die elektrische Speichereinheit von einem Akkumulator oder einem Kondensator gebildet ist.
9. Selbstverteidigungsmodul nach Anspruch 7 oder 8, da durch gekennzeichnet, daß zur Umwandlung der beim Aus lösen der Gasgenerators (6) freiwerdenden Energie in elektrische Energie eine Mikroturbine vorgesehen ist.
10. Selbstverteidigungsmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzündeinheit (7) eine mechanische SchlagbolzenEinheit ist.
11. Selbstverteidigungsmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzündeinheit (7) manuell auslösbar ist.
12. Selbstverteidigungsmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzündeinheit (7) sensorisch auslösbar ist.
13. Selbstverteidigungsmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasgenerator (6) oder der pyrotechnische Satz (5) des Gasgenerators (6) als austauschbare Baueinheit ausgebildet ist.
14. Selbstverteidigungsmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Wirkmedium aus tauschbar ist.
15. Selbstverteidigungsmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Wirkmedium aus Reizstoffen besteht oder solche enthält.
16. Selbstverteidigungsmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Wirkmedium aus Fär bestoffen besteht oder solche enthält.
17. Selbstverteidigungsmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Wirkmedium aus Bar bituraten besteht oder solche enthält.
18. Selbstverteidigungsmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Wirkmedium aus ad sorptiv und/oder absorptiv wirksamen Substanzen besteht oder solche enthält.
19. Selbstverteidigungsmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Wirkmedium aus che mische Kampfstoffe neutralisierenden Substanzen besteht oder solche enthält.
20. Selbstverteidigungsmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Wirkmedium aus an tibiotisch wirksamen Substanzen besteht oder solche enthält.
21. Selbstverteidigungsmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Wirkmedium aus Des infektionsmitteln besteht oder solche enthält.
22. Verwendung eines Selbstverteidigungsmoduls (1) nach ei nem der Ansprüche 1 bis 17 als Einbruchssicherung oder als Zusatzausstattung einer Einbruchssicherung mit an derem Wirkmechanismus.
23. Verwendung eines Selbstverteidigungsmoduls (1) nach ei nem der Ansprüche 1 bis 17 als Einbruchssicherung oder als Zusatzausstattung einer Einbruchssicherung mit an derem Wirkmechanismus.
24. Verwendung eines Selbstverteidigungsmoduls (1) nach ei nem der Ansprüche 1 bis 17 als Diebstahlsicherung für mobile Gegenstände oder als Zusatzausstattung einer Diebstahlsicherung mit anderem Wirkmechanismus.
25. Verwendung eines Selbstverteidigungsmoduls (1) nach ei nem der Ansprüche 1 bis 17 als portables Selbstvertei digungsmittel.
26. Verwendung eines Selbstverteidigungsmoduls (1) nach An spruch 25 als Einbauteil in portablen Gebrauchsgegen ständen.
27. Verwendung eines Selbstverteidigungsmoduls (1) nach ei nem der Ansprüche 1 bis 21 zum Schutz von Gebäuden und/oder Verkehrsmitteln vor kriminellen oder terrori stischen Anschlägen.
Description:
Selbstverteidigungsmodul und dessen Verwendung Die Erfindung betrifft ein Selbstverteidigungsmodul mit ei- nem Gehäuse mit wenigstens einer ein fließfähiges Wirkmedi- um aufnehmenden Kammer und einer Druckgasquelle zum sponta- nen Ausbringen des Wirkmediums aus der Kammer sowie die Verwendung eines solchen Selbstverteidigungsmoduls.

Derartige Selbstverteidigungsmodule sind bekannt. Das Wirk- medium dient dazu, einen potentiellen Angreifer oder Dieb unter Vermeidung einer gesundheitlichen Beeinträchtigung entweder vorübergehend handlungsunfähig zu machen oder zu- mindest abzuschrecken und/oder zu markieren, um ihn zum Zwecke der Ergreifung eindeutig identifizieren zu können.

So kommen als Wirkmedien beispielsweise feinpartikuläre Pfefferdispersionen, übelriechende oder reizende Gasgemi- sche, Färbeflüssigkeiten etc. in Frage.

Manuell auslösbare Selbstverteidigungsmodule der vorgenann- ten Art zum Personenschutz sind praktisch ausschließlich in Form von"Sprays"verwirklicht, wobei das Wirkmedium in ei- nem Druckbehälter bevorratet und mittels Treibgasen frei- setzbar ist. Nachteilig sind einerseits die durch das er- forderliche Volumen des Treibgases vorgegebenen großen Ab- messungen der Selbstverteidigungsmodule, die ein bequemes,

platzsparendes und unauffälliges Mitführen in der Beklei- dung, Taschen oder dergleichen erschweren oder gar unmög- lich machen. Des weiteren besteht bei Druckbehältern insbe- sondere bei Wärmeeinwirkung, z. B. unter Sonneneinstrahlung, die Gefahr eines Versagens infolge Überdruck und damit ein gesundheitliches Gefährdungspotential für den Benutzer und dessen Umgebung. Dies gilt insbesondere im Falle des Ein- satzes brennbarer Treibgase, wie Kohlenwasserstoffe, die zudem ökologisch bedenklich sind. Ferner ist das Wirkmedium aufgrund des nicht linear vom Druck des Treibgases abhängi- gen Ausströmverhaltens aus dem Druckbehälter nicht zielge- richtet freisetzbar. Bei sensorisch auslösbaren Selbstver- teidigungsmodulen zum Sachenschutz kommt hinzu, daß die Druckbehälter zur Bevorratung des Wirkmediums in regelmäßi- gen Abständen überprüft und gewartet werden müssen, um den sicherheitstechnischen Anforderungen für Druckbehälter zu genügen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der vorgenannten Nachteile ein einfaches und kostengünsti- ges Selbstverteidigungsmodul vorzuschlagen, welches insbe- sondere eine Miniaturisierung seiner Abmessungen und seines Gewichtes ermöglicht.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einem Selbstvertei- digungsmodul der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Druckgasquelle von einem pyrotechnischen Gasgenerator und einer mit diesem wirkverbundenen Anzündeinheit gebildet ist.

Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird der Einsatz von Druckbehältern zur Bevorratung des Wirkmediums entbehr- lich, was einerseits zu einer erheblichen Kostenersparnis führt, andererseits gegenüber den bei herkömmlichen Selbst- verteidigungsmodulen erforderlichen Treibgasvolumen eine

Miniaturisierung des Moduls ermöglicht, da die insbesondere festen und kompakten pyrotechnischen Sätze des Gasgenera- tors einen demgegenüber erheblich kleineren Raumbedarf er- fordern. Das erfindungsgemäße Selbstverteidigungsmodul ar- beitet in einem breiten Temperaturintervall sicher und zu- verlässig unter Vermeidung eines unzeitigen Auslösens oder gar Explodierens infolge Überdruck bei Wärmeeinwirkung. Das Ausströmverhalten des Wirkmediums beim Auslösen der Anzünd- einheit geschieht unter reproduzierbaren, durch Art, Menge und Anordnung des pyrotechnischen Satzes des Gasgenerators fest vorgegebenen Bedingungen, so daß das Wirkmedium ziel- genau freisetzbar ist. So kann beispielsweise in Abhängig- keit der Geometrie der Austrittsöffnung (en) der Kammer zum Freisetzen des Wirkmediums die gewünschte Strahlform und- reichweite exakt vorgegeben werden. Die Austrittsöffnung der Kammer kann beispielsweise mittels eines Überdruckven- tils, einer Berstmembran oder entsprechender Mittel ver- schlossen sein.

Als pyrotechnische Sätze für den Gasgenerator kommen vor- zugsweise gesundheitlich unbedenkliche und umweltfreundli- che Treib-und Explosivstoffmischungen zum Einsatz, wobei sich vornehmlich Stickstoff enthaltende bzw. freisetzende Mischungen, z. B. auf der Basis von Nitro-1, 2,4-triazol-5-on (NTO), Nitroguanidin (NIGU) etc., in Verbindung mit geeig- neten Oxidatoren als vorteilhaft erwiesen haben.

Gemäß einer bevorzugten Ausführung ist vorgesehen, daß der Gasgenerator durch einen entlang dem Querschnitt der das Wirkmedium aufnehmenden Kammer verschiebbaren Kolben von dem Wirkmedium getrennt ist. Bei Auslösen des pyrotechni- schen Gasgenerators wird der Kolben infolge des erzeugten Gasdrucks in der das Wirkmedium aufnehmende Kammer verscho- ben, dabei das Wirkmedium verdrängt und über eine oder meh-

rere, an der dem Kolben abgewandten Seite der Kammer ange- ordnete Austrittsöffnungen freigesetzt.

Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist der Gasgenerator durch eine Berstmembran von der das Wirkmedium aufnehmenden Kammer getrennt, wobei in diesem Fall das von dem Gasgenerator erzeugte Gasvolumen schlagartig in die das Wirkmedium aufnehmenden Kammer überströmt und mit diesem gemeinsam freigesetzt wird.

Die Anzündeinheit kann beispielsweise elektrisch aktivier- bar sein, wobei sie je nach Einsatzzweck des Selbstvertei- digungsmoduls durch Netzspannung oder auch durch Stromspei- cher, wie Batterien, Akkumulatoren oder dergleichen, mit Strom versorgt sein kann. Während im Falle eines stationä- ren Selbstverteidigungsmoduls, z. B. zum Schutz von Gebäu- den, eine Versorgung der Anzündeinheit durch Netzspannung vorteilhaft ist, ist im Falle eines Selbstverteidigungsmo- duls zum Schutz von Verkehrsmitteln oder eines portablen Selbstverteidigungsmoduls zum Personenschutz insbesondere eine durch Batterien oder Akkumulatoren mit Strom versorgte . Anzündeinheit zweckmäßig.

Im Falle einer elektrisch aktivierbaren Anzündeinheit kann ferner eine elektrische Speichereinheit vorgesehen sein, welche einen Teil der beim Auslösen des pyrotechnischen Gasgenerators freiwerdenden Energie in Form von elektri- scher Energie speichert. Auf diese Weise wird die zum Frei- setzen des Wirkmediums in der Regel nicht vollständig ge- nutzte Energie für eine Mehrfachbenutzung des Selbstvertei- digungsmoduls gespeichert. Während die Speichereinheit bei- spielsweise von einem Akkumulator oder einem Kondensator gebildet sein kann, ist zur Umwandlung der beim Auslösen des Gasgenerators freiwerdenden Gasenergie in elektrische Energie vorzugsweise eine Mikroturbine vorgesehen, die z. B.

im Bereich der Austrittsöffnung oder im Bereich eines von dem Gasstrom durchströmten Querschnitt des Gehäuses des Selbstverteidigungsmoduls angeordnet sein kann.

Alternativ kann die Anzündeinheit z. B. auch von einer me- chanischen Schlagbolzeneinheit gebildet sein, indem ein fe- derbelasteter Schlagbolzen den pyrotechnischen Satz des Gasgenerators auf rein mechanische Weise zündet.

Im Falle eines portablen Selbstverteidigungsmoduls, insbe- sondere zum Personenschutz, ist die Anzündeinheit zweckmä- ßig manuell auslösbar, was beispielsweise mittels einer mit der elektrischen oder mechanischen Anzündeinheit verbunde- nen Drucktaste geschehen kann.

Alternativ kann insbesondere im Falle eines stationären Selbstverteidigungsmoduls, insbesondere zum Sachenschutz, die Anzündeinheit sensorisch auslösbar sein, wobei grund- sätzlich beliebige bekannte Sensoren, wie Lichtschranken, Bewegungsmelder, Wärme-oder Schallsensoren, Drucksensoren oder dergleichen, in Frage kommen.

In bevorzugter Ausführung ist der pyrotechnische Satz des Gasgenerators oder der gesamte Gasgenerator vorzugsweise als austauschbare Baueinheit ausgebildet, um eine Mehrfach- benutzung des Selbstverteidigungsmoduls zu gewährleisten.

Desgleichen ist das Wirkmedium vorzugsweise austauschbar, wobei beispielsweise patronen-oder magazinartige Wirkmedi- enreservoire vorgesehen sein, die in das Gehäuse des Selbstverteidigungsmoduls einsetzbar sind und/oder mittels welchen die das Wirkmedium aufnehmende Kammer befüllbar ist.

Als fließfähige Wirkmedien kommen je nach Einsatzzweck des Selbstverteidigungsmoduls grundsätzlich beliebige bekannte

Vertreter, wie Reiz-und Geruchsstoffe in fluider oder dispergierter Form, schwer entfernbare Färbemittel oder dergleichen in Frage. Ferner können Barbiturate als Wirk- mittel vorgesehen sein, um z. B. öffentliche Gebäude oder Banken vor kriminellen Anschlägen, wie Entführungen, Er- pressungen, Rauben oder dergleichen, zu schützen bzw. po- tentielle Attentäter vorübergehend außer Gefecht zu setzen.

Überdies sind adsorptiv und/oder absorptiv wirksame Sub- stanzen, beispielsweise Aktivkohlestaubdispersionen denk- bar, um im Falle terroristischer Anschläge auf Gebäude oder Verkehrsmittel, wie Flugzeuge, Bahnen oder Omnibusse, mit chemischen Kampfstoffen einen wirksamen Personenschutz zu gewährleisten. Alternativ oder zusätzlich kommen für den- selben Verwendungszweck als Wirkmedien solche Substanzen in Betracht, die zur Neutralisierung von chemischen Kampfstof- fen geeignet sind. Schließlich kommen auch antibiotisch wirksame Substanzen oder Desinfektionsmittel, z. B. Tenside, Titandioxiddispersionen oder beliebige andere bekannte, entsprechend wirkende Stoffe in Frage, um im Falle terrori- stischer Anschläge, insbesondere mit biologischen Kampf- stoffen, die betroffenen Personen zu schützen.

Wie bereits angedeutet, ist das erfindungsgemäße Selbstver- teidigungsmodul aufgrund seines geringen Raumbedarfs als portables Selbstverteidigungsmittel, z. B. zum Einbau in insbesondere kleinformatige Gebrauchsgegenstände, wie Schreibgeräte, Mobiltelefone, Taschenlampen, Schlüsselan- hänger und dergleichen, geeignet, wobei es insbesondere zum Schutz eines potentiellen Angreifers oder Diebs dienen kann, um ihn vorübergehend handlungsunfähig zu machen oder zumindest abzuschrecken, ohne seine Gesundheit zu beein- trächtigen.

Ferner ist das Selbstverteidigungsmodul auch als Einbruchs- sicherung oder Zusatzausstattung einer Einbruchssicherung

mit anderem Wirkmechanismus zum stationären Einbau in Ge- bäude, Sicherheitsschränke, Tresore, Safes und dergleichen geeignet, wobei es insbesondere in Verbindung mit einer sensorisch auslösbaren Anzündeinheit zum wirksamen Selbst- schutz gegen Einbrecher und Diebe dient.

Das erfindungsgemäße Selbstverteidigungsmodul eignet sich auch als Diebstahlsicherung für mobile Gegenstände oder als Zusatzausstattung einer Diebstahlsicherung mit anderem Wirkmechanismus, z. B. zum Einbau in Kraftfahrzeuge und Krafträder, Sportgeräte, wie Boote, Surfbretter, Skis, Snowboards, Fahrräder und dergleichen, oder elektronische Geräte, wie Fernseher, Stereoanlagen, Videorekorder, Kame- ras, Autoradios etc., um diese gleichfalls vor unbefugtem Zugriff zu sichern. Dabei geht die Erfindung von der stati- stisch erwiesenen Erkenntnis aus, daß viele fest instal- lierte Sicherungssysteme bei Kenntnis der Auslösemechanis- men, der Energieversorgung etc. von einer unbefugten Person problemlos außer Funktion gesetzt werden können, ohne daß sie von ihren rechtswidrigen Manipulationen wirksam ab- gehalten wird. Ebenso verfehlen optische und akustische Warnanlagen vielfach ihre Abschreckungswirkung, weil sie einerseits wegen ihrer Häufigkeit, andererseits dem Wissen um ihre häufige Fehlfunktion nicht mehr ernstgenommen wer- den, zumal der unbefugt Eingreifende nicht unmittelbar per- sönlich beeinträchtigt wird. Mit einem eingebauten erfin- dungsgemäßen Selbstverteidigungsmodul wird hingegen der Eingreifende unmittelbar handlungsunfähig gemacht oder mar- kiert.

Schließlich eignet sich das Selbstverteidigungsmodul auch zum Schutz von Gebäuden und/oder Verkehrsmitteln, wie Flug- zeugen, Bahnen, Omnibussen oder dergleichen, vor kriminel- len oder terroristischen Anschlägen, wobei es entweder die Attentäter durch Einsatz von Schlafmitteln vorübergehend

handlungsunfähig macht oder freigesetzte chemische und/oder biologische Kampfstoffe zumindest in ihrer Wirkung beein- trächtigt.

Nachstehend ist die Erfindung anhand von Ausführungsbei- spielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.

Dabei zeigen : Fig. 1 eine schematische Schnittansicht einer Ausfüh- rungsform eines erfindungsgemäßen Selbstverteidi- gungsmoduls und Fig. 2 eine Ausführungsvariante des Selbstverteidigungs- moduls gemäß Fig. 1 als stationäres Modul zum Schutz von Gebäuden oder Verkehrsmitteln.

Das in Fig. 1 dargestellte Selbstverteidigungsmodul 1 um- faßt ein im wesentlichen rohrförmiges Gehäuse 2 mit einer ein fließfähiges Wirkmedium aufnehmenden Kammer 3, die mit einer z. B. von einem Drucksteuerventil (nicht dargestellt) verschlossenen stirnseitigen Austrittsöffnung 4 ausgestat- tet ist. Als Druckgasquelle zum Ausbringen des Wirkmediums aus der Kammer 3 ist ein an diese an ihrer der Austritts- öffnung 4 abgewandten Seite angrenzender Pyrotechnischer Satz 5 eines Gasgenerators 6 vorgesehen, welcher mit einer Anzündeinheit 7, z. B. in Form einer elektrisch aktivierba- ren Anzündeinheit, in Wirkverbindung steht. Der pyrotechni- sche Satz 5 des Gasgenerator 6 ist beim vorliegenden Aus- führungsbeispiel durch einen entlang dem Querschnitt der das Wirkmedium aufnehmenden Kammer 3 des Gehäuses 2 ver- schiebbaren Kolben 8 von dem in der Kammer 4 bevorrateten Wirkmedium getrennt, wobei der Kolben 8 beim Zünden des py- rotechnischen Satzes 5 des Gasgenerators 6 infolge des er- zeugten Gasdrucks in Richtung der Austrittsöffnung 4 ver-

schoben und das Wirkmedium somit über die Austrittsöffnung 4 spontan freigesetzt wird.

Im Falle eines portablen Selbstverteidigungsmoduls l zum Personenschutz ist die Anzündeinheit 7 zweckmäßig manuell auslösbar und durch Akkumulatoren oder Batterien, z. B.

Knopfzellen (nicht dargestellt), mit Strom versorgt. Das im Vergleich mit herkömmlichen Selbstverteidigungsmodulen in Form von Druckgasbehältern kleinformatige Selbstverteidi- gungsmodul 1 kann in diesem Fall in beliebige Gebrauchsge- genstände, wie Schreibgeräte, Mobiltelefone, Taschenlampen, Schlüsselanhänger oder dergleichen, integriert sein (nicht gezeigt).

Fig. 2 zeigt das Selbstverteidigungsmodul 1 gemäß Fig. 1 als stationäres Modul, welches z. B. in einem Gebäude 9, öf- fentlichen Verkehrsmittel oder dergleichen zum Schutz vor unbefugtem Zutritt und/oder kriminellen oder terroristi- schen Anschlägen vorgesehen ist. Die (nicht dargestellte) Anzündeinheit des Selbstverteidigungsmodul 1 ist mit einem Sensor 10, z. B. einer Lichtschranke, einem Wärmesensor etc., zum Zwecke einer automatischen Auslösung verbunden.

Sobald sich eine Person 12 unbefugten Eintritt in das ge- schützte Gebäude 9 verschafft, wird die Anzündeinheit des Selbstverteidigungsmoduls 1 sensorisch ausgelöst und das Wirkmedium 11 aus der Austrittsöffnung 4 des Moduls 1 ziel- gerichtet freigesetzt. Bei dem Wirkmedium 11 kann es sich beispielsweise um Reizstoffe oder Barbiturate handeln, um die Person 12 vorübergehend handlungsunfähig zu machen, oh- ne ihr gesundheitlichen Schaden zuzufügen. Ebenfalls kann es sich um schwer entfernbare Färbestoffe handeln, um die Person zu markieren und der öffentlichen Gewalt somit ein eindeutiges Identifizierungsmerkmal zur Verfügung zu stel- len. Zum Schutz vor kriminellen oder terroristischen An-

schlägen kommen ferner Ab-oder Adsorbentien, chemische Kampfstoffe neutralisierende oder antibiotisch wirksame Substanzen und Desinfektionsmittel in Betracht, um mutwil- lig freigesetzte Schadstoffe zumindest in ihrer Wirksamkeit abzuschwächen und gesundheitlichen Schaden von betroffenen Dritten so weit möglich abzuwenden.