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Patent Searching and Data


Title:
SELF-REINFORCING ELECTROMECHANICAL DISK BRAKE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/017333
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a self-reinforcing electromechanical disk brake. The invention proposes to produce a lining carrier plate (9) of the disk brake (1) from a fibre composite material. A bending-resistant lining carrier plate (9) can be produced cost-effectively in this way. In addition to fibre-reinforced plastic, steel-reinforced concrete can also be considered as a composite material for the lining carrier plate (9).

Inventors:
CAO CHI-THUAN (DE)
BAUMANN DIETMAR (DE)
HOFMANN DIRK (DE)
VOLLERT HERBERT (DE)
NAGEL WILLI (DE)
HENKE ANDREAS (DE)
FOITZIK BERTRAM (DE)
GOETZELMANN BERND (DE)
FRICK HANS (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/064121
Publication Date:
February 15, 2007
Filing Date:
July 12, 2006
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
CAO CHI-THUAN (DE)
BAUMANN DIETMAR (DE)
HOFMANN DIRK (DE)
VOLLERT HERBERT (DE)
NAGEL WILLI (DE)
HENKE ANDREAS (DE)
FOITZIK BERTRAM (DE)
GOETZELMANN BERND (DE)
FRICK HANS (DE)
International Classes:
F16D65/092; F16D65/18
Domestic Patent References:
WO2005061920A12005-07-07
Foreign References:
US20040245056A12004-12-09
DE9217449U11993-02-18
GB2291150A1996-01-17
US4854425A1989-08-08
US20030155193A12003-08-21
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
ROBERT BOSCH GMBH (Stuttgart, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Selbstverstärkende elektromechanische Scheibenbremse, mit einer elektromechanischen Betätigungseinrichtung, mit der ein Reibbremsbelag (10), der auf einer Belagträgerplatte (9) angeordnet ist, zum Bremsen gegen eine Bremsscheibe (3) drückbar ist, und mit einer Selbstverstärkungseinrichtung (12, 13), die eine beim Bremsen von der drehenden Bremsscheibe (3) auf den gegen sie gedrückten Reibbremsbelag (10) ausgeübte Reibungskraft in eine Andruckkraft wandelt, die den Reibbremsbelag (10) zusätzlich zu einer von der

Betätigungseinrichtung aufgebrachten Andruckkraft gegen die Bremsscheibe (3) drückt, dadurch gekennzeichnet, dass die Belagträgerplatte (9) aus einem Verbundwerkstoff besteht.

2. Selbstverstärkende elektromechanische Scheibenbremse nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Belagträgerplatte (9) aus einem

Schichtverbundwerkstoff oder einem Faserverbundwerkstoff besteht.

3. Selbstverstärkende elektromechanische Scheibenbremse nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Belagträgerplatte (9) eine Zahnstange (11 ) zum Antrieb durch die elektromechanische Betätigungs- einrichtung aus einem verschleißfesten Material aufweist.

4. Selbstverstärkende elektromechanische Scheibenbremse nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnstange (11 ) mit einer Verstärkung (16) des Verbundwerkstoffs verbunden ist.

5. Selbstverstärkende elektromechanische Scheibenbremse nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Belagträgerplatte (9) ein Befestigungselement (16, 19) aufweist, das mit einer Verstärkung (16) des Verbundwerkstoffs verbunden ist.

Description:

Selbstverstärkende elektromechanische Scheibenbremse

Stand der Technik

Die Erfindung betrifft eine selbstverstärkende elektromechanische Scheibenbremse gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Elektromechanische Scheibenbremsen sind an sich bekannt. Sie weisen eine elektromechanische Betätigungseinrichtung auf, mit der zur Betätigung der Scheibenbremse, also zum Bremsen, ein Reibbremsbelag gegen eine Bremsscheibe drückbar ist. Die elektromechanische Betätigungseinrichtung weist üblicherweise einen Elektromotor auf, mit dem über ein Rotations-/Translations- Umsetzungsgetriebe, beispielsweise einen Gewindetrieb, der Reibbremsbelag gegen die Bremsscheibe drückbar ist. Vielfach ist dem Elektromotor und dem Rotations-/Translations-Umsetzungsgetriebe ein Untersetzungsgetriebe zwischengeschaltet. Es bestehen auch andere Möglichkeiten eines Rotations-/ Translations-Umsetzungsgetriebes, beispielsweise kann mittels des Elektromotors, vorzugsweise über ein Untersetzungsgetriebe, ein Nocken geschwenkt werden, der den Reibbremsbelag gegen die Bremsscheibe drückt oder es findet ein Zahnstangengetriebe Verwendung, bei dem ein Zahnrad eine Zahnstange bewegt, die den Reibbremsbelag verschiebt. Die Zahnstange muss nicht gerade sein.

Zur Erzielung einer Selbstverstärkung sind Rampenmechanismen bekannt mit einer Rampe oder einem Satz Rampen, die eine Steigung in Bezug auf die Bremsscheibe aufweisen, d. h. ein Abstand zwischen der oder den Rampen und der Bremsscheibe verkleinert sich in einer tangentialen- oder einer Umfangsrichtung der Bremsscheibe. Die Rampen können beispielsweise einen schraubenlinienförmigen Verlauf aufweisen. Die Steigung der Rampe oder Rampen kann sich im Verlauf der Rampe oder Rampen ändern, damit sich die Höhe der Selbstverstärkung bei Betätigung der Scheibenbremse ändert. So können die Rampe oder Rampen zu Beginn eine große Steigung aufweisen, um ein Lüftspiel zwischen dem Reibbremsbelag und der Bremsscheibe zu Beginn der Betätigung der Scheibenbremse schnell zu überwinden und an ihrem Ende können die Rampe oder Rampen eine kleine Steigung aufweisen, um bei hoher Betätigungs- und Bremskraft eine hohe Selbstverstärkung zu erzielen. Weisen die Rampe oder Rampen eine konstante Steigung über ihre Länge auf, spricht man auch von einem Keil oder Keilen und von einem Keilmechanismus. Die Rampe oder Rampen können am Bremssattel und/oder am Reibbremsbelag, dort vorzugsweise an dessen der Bremsscheibe abgewandter Rückseite, angeordnet sein.

Der Reibbremsbelag stützt sich über die Rampe oder Rampen an einem Bremssattel der Scheibenbremse ab. Zur Betätigung der Scheibenbremse wird der Reibbremsbelag mit der elektromechanischen Betätigungseinrichtung entlang der Rampe oder Rampen verschoben, bis er an der Bremsscheibe anliegt und gegen die Bremsscheibe drückt. Die drehende Bremsscheibe übt eine Reibungskraft auf den Reibbremsbelag aus, die diesen in Richtung der ansteigenden Rampe oder Rampen beaufschlagt. Die Abstützung des Reibbremsbelags an der oder den Rampen bewirkt nach dem Keillprinzip eine Normalkraft zu den Rampen auf den Reibbremsbelag, die eine Normalkraftkomponente zur Bremsscheibe auf den Reibbremsbelag ausübt und den Reibbremsbelag zusätzlich zu einer von der Betätigungseinrichtung bewirkten Andruckkraft gegen die Bremsscheibe drückt. Die Andruck- und Bremskraft der

Scheibenbremse wird dadurch verstärkt. üblicherweise ist der Reibbremsbelag lösbar oder unlösbar auf einer der Bremsscheibe zugewandten Vorderseite einer Belagträgerplatte angeordnet, auf deren der Bremsscheibe abgewandter Rückseite der Rampenmechanismus, d. h. die Selbstverstärkungseinrichtung angeordnet ist.

Die bekannten Scheibenbremsen weisen einen Bremssattel auf, an oder in dem die elektromechanischen Teile der Scheibenbremse untergebracht sind, wobei unter elektromechanischen Teilen sowohl die Bauteile der Betätigungseinrichtung als auch der Selbstverstärkungseinrichtung zu verstehen sind.

Der Bremssattel elektromechanischer Scheibenbremsen ist üblicherweise, allerdings nicht zwingend, als Schwimmsattel ausgebildet, d. h. er ist quer zur Bremsscheibe verschieblich. Beim Andrücken des einen Reibbremsbelags gegen die eine Seite der Bremsscheibe verschiebt sich der Bremssattel quer zur Bremsscheibe und drückt einen anderen Reibbremsbelag gegen die andere Seite der Bremsscheibe, so dass zum Andrücken beider Reibbremsbeläge nur eine Betätigungseinrichtung und eine Selbstverstärkungseinrichtung erforderlich sind. Die Betätigungseinrichtung und die Selbstverstärkungseinrichtung müssen nicht auf der gleichen Seite der Bremsscheibe angeordnet sein.

Erläuterung und Vorteile der Erfindung

Die Belagträgerplatte der erfindungsgemäßen selbstverstärkenden elektromechanischen Scheibenbremse mit den Merkmalen des Anspruchs 1 ist aus einem Verbundwerkstoff hergestellt. Durch die Herstellung aus einem Verbundwerkstoff ist die Belagträgerplatte biegesteif und torsionssteif ausbildbar. Die Biegesteifigkeit und die Torsionssteifigkeit sind bei Scheibenbremsen mit Selbstverstärkung von größerer Bedeutung als beispielsweise bei herkömmlichen, hydraulischen Scheibenbremsen, bei denen die Belagträgerplatten vergleichsweise großflächig an einem Bremskolben oder im Bremssattel

abgestützt sind. Bei selbstverstärkenden Scheibenbremsen sind die Belagträgerplatten vielfach nur punktartig abgestützt, beispielsweise mit einer Dreipunktabstützung mit drei Wälzkörpern, die an den Ecken eines gedachten Dreiecks auf einer der Bremsscheibe abgewandten Rückseite der Belagträgerplatte angeordnet sind. Die Biegebeanspruchung und die Torsionsbeanspruchung der Belagträgerplatte ist wesentlich höher als bei im Bremssattel abgestützten Belagträgerplatten von Scheibenbremsen ohne Selbstverstärkung.

Vorteile der Erfindung sind eine preisgünstige Herstellbarkeit der Belagträgerplatte, deren geringe Wärmeleitfähigkeit, die eine Wärmeübertragung vom Reibbremsbelag auf einen Bremssattel verringert und abhängig vom Verbundwerkstoff gute Geräuschdämpfungseigenschaften.

Weitere Vorteile sind, dass sich Verbundwerkstoffe bei niedrigen Temperaturen verarbeiten, d.h. herstellen lassen und dennoch wärmebeständig sind und eine geringe Schwindung bei der Herstellung aufweisen. Es lassen sich kleine Toleranzen einhalten, so dass Funktionsflächen wie Laufflächen für die Wälzkörper der Selbstverstärkungseinrichtung oder Lagerlöcher nicht nachgearbeitet werden müssen.

Die Unteransprüche haben vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung zum Gegenstand.

Als Verbundwerkstoff für die Belagträgerplatte ist insbesondere an einen Faserverbundwerkstoff gedacht, also einen Grundwerkstoff (Matrix), in den Fäden, Fasern, Whisker, Matten, Gewebe oder Drähte aus einem anderen, ggf. auch aus verschiedenen Werkstoffen eingearbeitet sind. Als Grundwerkstoff kommen insbesondere Kunststoffe oder auch Beton mit einer Stahl- oder auch sonstigen Armierung als eingelagertem Werkstoff in Betracht. Auch an Metalle und Legierungen als Grundwerkstoff ist zu denken. Eine andere Ausgestaltung

der Erfindung sieht einen Schichtverbundwerkstoff für die Belagträgerplatte vor. Zur Erzielung einer hohen Biegesteifigkeit können Schichten aus zugfesten Materialien mit Schichten aus druckfesten Materialen kombiniert werden. Ist beispielsweise die der Bremsscheibe abgewandte Rückseite der Belagträgerplatte durch Betätigung der Scheibenbremse vor allem auf Zug und die der Bremsscheibe zugewandte Vorderseite der Belagträgerplatte auf Druck beansprucht, wird beispielsweise auf der Rückseite der Belagträgerplatte eine zugfeste Schicht und auf der Vorderseite eine druckfeste Schicht angeordnet. Zwischen den beiden Schichten können Zwischenschichten vorgesehen sein. Die Schichten können auch bereichsweise in zug- und druckspannungsbe- aufschlagten Bereichen vorgesehen werden.

Zeichnung

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 eine erfindungsgemäße selbstverstärkende elektro- mechanische Scheibenbremse mit Blickrichtung radial von außen zu einer Bremsscheibe;

Figur 2 eine vergrößerte Einzelheitdarstellung gemäß Pfeil Il in Figur

1 ;

Figur 3 eine Abwandlung der in Figur 2 dargestellten Einzelheit; und

Figur 4 einen Querschnitt einer Zahnstange der Scheibenbremse aus

Figur 1.

Beschreibung des Ausführungsbeispiels

Die in Figur 1 dargestellte erfindungsgemäße selbstverstärkende elektromechanische Scheibenbremse 1 weist einen Bremssattel 2 auf, der als Schwimmsattel ausgebildet ist, d. h. er ist quer zu einer Bremsscheibe 3 verschieblich geführt. Eine Schiebeführung des Bremssattels 2 ist in der Zeichnung von Ankern 4 des Bremssattels 2 verdeckt und nicht sichtbar. Solche Schiebeführungen sind an sich bekannt und brauchen deswegen hier nicht näher erläutert zu werden.

Der Bremssattel 2 weist zwei mit Abstand voneinander und parallel zueinander angeordnete Platten 5, 6 auf, die sich beiderseits der Bremsscheibe 3 befinden und parallel zur Bremsscheibe 3 angeordnet sind. Die beiden Platten 5, 6 sind an ihren Längsenden durch die Anker 4 miteinander verbunden. Die Anker 4 verlaufen quer zur Bremsscheibe 3 und sind außerhalb eines Umfangs der Bremsscheibe 3 angeordnet. Die Anker 4 befinden sich in etwa in Längsmitten der Platten 5, 6, wodurch sie bei Betätigung der Scheibenbremse 2 im Wesentlichen nur auf Zug und allenfalls gering auf Biegung beansprucht werden und die Platten 5, 6 parallel zueinander bleiben und nicht durch eine Betätigungs- oder Zuspannkraft der Scheibenbremse 1 schräg auseinander gedrückt werden. Mit den beiderseits der Bremsscheibe 3 angeordneten Platten 5, 6, die durch die Anker 4 miteinander verbunden sind, bildet der Bremssattel 2 einen sogenannten Rahmensattel.

Auf einer der Bremsscheibe 3 zugewandten Innenseite der Platte 5 des Bremssattels 2 ist eine Belagträgerplatte 9 mit einem Reibbremsbelag 10 nahe der Bremsscheibe 3 und mit Abstand von der Platte 5 angeordnet. Die Belagträgerplatte 9 mit dem Reibbremsbelag 10 ist beweglich gegenüber der Platte 5 und dem Bremssattel 2. Die Belagträgerplatte 9 weist eine Zahnstange 11 auf ihrer der Bremsscheibe 3 abgewandten Rückseite auf, mit der ein Zahnrad 8 kämmt. Die Zahnstange 11 verläuft schräg in einem Winkel zur Bremsscheibe 3 und außerdem kreisbogenförmig um eine Drehachse der Bremsscheibe 3, d. h. der Verlauf der Zahnstange 11 ist schraubenlinienförmig.

Die Belagträgerplatte 9 stützt sich über drei Wälzkörper 12 (Rollen), die auf ihrer Rückseite angeordnet und drehbar gelagert sind, an Rampen 13, die auch als Keile bezeichnet werden können, ab, die auf der der Bremsscheibe 3 zugewandten Innenseite der Platte 5 des Bremssattels 2 angeordnet sind. Die Rampen 13 verlaufen mit gleicher Steigung wie die Zahnstange 11 schraubenlinienförmig, d. h. in einem Winkel zur Bremsscheibe 3 um eine Drehachse der Bremsscheibe 3. Die Wälzkörper 12 sind an Ecken eines gedachten Dreiecks mit einer langen Grundseite angeordnet, es befinden sich zwei Wälzkörper 12 und zwei Rampen 13 bezüglich der Bremsscheibe 3 radial weiter außen als der dritte oder mittlere Wälzkörper 12 und die zugehörige Rampe, der/die sich in Umfangsrichtung der Bremsscheibe 3, d. h. in Längsrichtung der Platte 5 des Bremssattels 2 zwischen den beiden anderen Wälzkörpern 12 und den beiden anderen Rampen 13 befindet. Dadurch ergibt sich eine statisch bestimmte Dreipunktabstützung der Belagträgerplatte 9 im Bremssattel 2. Wie in Figur 2 zu sehen, weisen die Rampen 13 eine Querneigung auf, wobei die Querneigung der mittleren, radial weiter innen befindlichen Rampe 13 nach außen und damit der Querneigung der radial äußeren Rampen 13, die nach innen geneigt sind, entgegengerichtet ist. Dadurch wird eine Längsführung der Belagträgerplatte 9 erreicht. Grundsätzlich kann auch umgekehrt die mittlere Rampe 13 in Bezug auf die Bremsscheibe 3 radial weiter außen als die beiden anderen Rampen 13 angeordnet und/oder die Querneigungen der Rampen 13 umgekehrt sein.

Die Betätigung der Scheibenbremse 2 erfolgt mittels eines Elektromotors, der das mit der Zahnstange 11 kämmende Zahnrad 8 über ein Untersetzungsgetriebe (Zahnradgetriebe) antreibt. Der Elektromotor und das Getriebe sind in einem Gehäuse 7 im Bremssattel 2 untergebracht und deswegen in der Zeichnung nicht sichtbar. Die Zahnstange 11 und mit ihr die Belagträgerplatte 9 werden in Umfangsrichtung oder genauer gesagt auf einer schraubenlinienförmigen Bahn zur Bremsscheibe 3 bewegt. Dabei wälzen die Wälzkörper 12 der Belagträgerplatte 9 auf den Rampen 13 des Bremssattels 2. Der Reibbremsbelag

10 wird gegen die Bremsscheibe 3 gedrückt und verschiebt den als Schwimmsattel ausgebildeten Bremssattel 2 quer zur Bremsscheibe 3, so dass auch ein zweiter, fest auf einer der Bremsscheibe 3 zugewandten Innenseite der anderen Platte 6 des Bremssattels 2 angeordneter Reibbremsbelag 14 gegen die andere Seite der Bremsscheibe 3 gedrückt wird. Die Bremsscheibe 3 wird gebremst. Der Elektromotor, das Untersetzungsgetriebe und die Zahnstange 11 bilden eine elektromechanische Betätigungseinrichtung der Scheibenbremse 2.

Die drehende Bremsscheibe 3 übt eine Reibungskraft in Umfangsrichtung auf die gegen sie gedrückten Reibbremsbeläge 10, 14 aus, die die Belagträgerplatte 9 in ihrer Verschieberichtung beaufschlagt. Die Abstützung der Belagträgerplatte 9 durch die Wälzkörper 12 an den Rampen 13 des Bremssattels 2 bewirkt auf Grund des zur Bremsscheibe 3 schrägen Verlaufs der Rampen 13 gemäß dem sog. Keilprinzip eine Normalkraft zu den Rampen 13, die auf die Wälzkörper 12 einwirkt. Diese Normalkraft zu den Rampen 13 weist eine Komponente quer zur Bremsscheibe 3 auf, die die Belagträgerplatte 9 mit dem Reibbremsbelag 10 zusätzlich zu der vom Elektromotor erzeugten Andruckkraft gegen die Bremsscheibe 3 drückt. Die Bremskraft wird dadurch erhöht. Die Wälzkörper 12 und die Rampen 13 bilden eine Selbstverstärkungseinrichtung der Scheibenbremse 2.

Die Belagträgerplatte 9 ist ein Bauteil aus einem Verbundwerkstoff, und zwar im dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiel ein

Faserverbundwerkstoff. Es kann sich beispielsweise um einen faserverstärkten Kunststoff handeln, wobei die Fasern auch in Form von Matten oder Geweben in einem Kunststoff als Grundwerkstoff (Matrix) eingebetet sein können (nicht dargestellt). Im dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Verbundwerkstoff, aus dem die Belagträgerplatte 9 besteht, ein Beton als Grundwerkstoff mit einer Stahlarmierung 16. Die Stahlarmierung 16 kann als Fasern aufgefasst werden und der Beton mit der Stahlarmnierung 16 insoweit als Faserverbundwerkstoff angesehen werden. Die Darstellung ist mit Ausnahme der Schraffuren gleich.

Bei der in Figur 2 dargestellten Belagträgerplatte 9 ist eine Ausnehmung in der Belagträgerplatte 9 vorgesehen, die eine Stahlarmierung 16 freilegt. In diese Stahlarmierung ist eine Rückhohlfeder 17 eingehängt. Die Rückholfeder 17 zieht die Belagträgerplatte 9 in Richtung des Bremssattels 2 und hebt den Reibbremsbelag 10 bei nicht betätigter Scheibenbremse 1 von der Bremsscheibe 3 ab. In Figur 3 ist eine Stahlarmiemg 16 zu einer öse 19 gebogen, in die die Rückholfeder 17 eingehängt ist. Die freigelegte Stahlarmnierung 16 bzw. die öse 19 bilden Befestigungselemente zum Einhängen der Rückholfeder 17. Anstatt einstückig mit der Stahlarmierung 16 kann die öse 19 oder ein sonstiges Befestigungselement die Armierung oder bei einem faserverstärkten Kunststoff die Faserverstärkung hintergreifen um sie gut im Grundwerkstoff, d.h. in der Belagträgerplatte 9 zu verankern.

Wie in Figur 4 zu sehen ist die Zahnstange 11 mit der Stahlarmierung 16 der Belagträgerplatte 9 durch Schweißen verbunden. Zur Herstellung der Belagträgerplatte 9 ist es möglich, die Stahlarmierung 16 zu einem räumlichen Gebilde zu formen und die Zahnstange 11 anzuschweißen. Anschließend wird die Stahlarmierung 16 in eine Form eingelegt und mit Beton umgössen.