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Patent Searching and Data


Title:
SENSOR ELEMENT FOR SENSING STRETCHING DURING A MOVEMENT OF A BODY PART OF A LIVING BEING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/165306
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a sensor element for sensing stretching during a movement of a body part of a living being, which sensor element can be secured on the body part. The sensor element has at least one electrical wire-shaped or strip-shaped electrical conductor, which can be connected to an electrical voltage source, and a device, which is designed to determine the electrical current flowing through the conductor, the electrical voltage and/or the electrical resistance. The electrical conductor is made from a shape memory metal and has an electrically insulating coating on its surface, and by means of the coating can be adhesively secured to the skin of a body part or, connected to a resiliently deformable carrier element, can be secured to the surface of the body part or can be implanted under the skin surface.

Inventors:
MÄDER THOMAS (DE)
SENF BJÖRN (DE)
EBRECHT FLORIAN (DE)
SICHTING FREDDY (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/053686
Publication Date:
August 20, 2020
Filing Date:
February 13, 2020
Export Citation:
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Assignee:
FRAUNHOFER-GESELLSCHAFT ZUR FÖRDERUNG DER ANGEWANDTEN FORSCHUNG EV (DE)
International Classes:
A61B5/11; G01L1/00
Domestic Patent References:
WO2003012384A22003-02-13
WO2017020111A12017-02-09
WO2016168117A22016-10-20
Foreign References:
US20170164876A12017-06-15
US20130091954A12013-04-18
Attorney, Agent or Firm:
PFENNING, MEINIG & PARTNER MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Sensorelement zur Erfassung von Dehnungen bei der Bewegung eines Körperteil eines Lebewesens, das am jeweiligen Körperteil befestigbar ist, wobei

das Sensorelement mit mindestens einem elektrischen draht- oder streifenförmigen Leiter gebildet ist, der an eine elektrische Span nungsquelle und mit einer Einrichtung, die zur Bestimmung des durch den Leiter fließenden elektrischen Stroms, der elektrischen Spannung und/oder des elektrischen Widerstands ausgebildet ist, anschließbar ist, und

der elektrische Leiter aus einem Formgedächtnismetall gebildet ist und der elektrische Leiter mit einer elektrisch isolierenden Beschichtung an seiner Oberfläche versehen, und dabei mittels der Beschichtung haf tend an der Haut des jeweiligen Körperteils oder mit einem elastisch verformbaren Trägerelement verbunden an der Oberfläche des jeweiligen Körperteils befestigbar oder unter einer Hautoberfläche implantierbar ist.

2. Sensorelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Leiter sinusförmig, mäanderförmig, in Zick-Zack-Form, in Form eines Halbkreismusters oder in der Kombination dieser Formen gebogen am jeweiligen Körperteil befestigbar ist.

3. Sensorelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Leiter so gebogen ist, dass seine zwei Stirnenden für den Anschluss an elektrische Kontaktelemente in einem Abstand zu- und unmittelbar nebeneinander angeordnet sind. 4. Sensorelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement aus einem elastisch verform baren Material, das

mit dem elektrischen Leiter stoffschlüssig verbunden oder in das der elektrische Leiter zumindest teilweise eingebettet ist, oder

das Trägerelement mit einem textilen Gebilde, mit dem der elektrische Leiter formschlüssig verbunden ist,

ausgestaltet ist.

5. Sensorelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement in Form eines Gurtes, eines Ringes oder Kleidungsstückes ausgebildet ist, so dass es ein Körperteil, bei einem Tragen an einem Lebewesen, vollumfänglich umschließt.

6. Sensorelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement als ein die maximale Dehnung des elektrischen Leiters limitierendes Element ausgebildet ist.

7. Sensorelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Leiter so an einem Körperteil befestigbar ist, dass seine maximale Messempfindlichkeit in einer Achsrichtung ausgerichtet ist, die mindestens 10 ° und maximal 80 ° von der zu bestimmenden Dehnungsrichtung des jeweiligen Körper teils bei einer zu beachtenden Bewegung abweicht.

8. Sensorelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Trägerelement form- und/oder stoffschlüssige Verbindungselemente aufweist und reversibel auf die Oberfläche von konfektionierten textilen Flächengebilden applizierbar und lösbar ausgebildet ist.

9. Sensorelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das elastisch verformbare Material, mit dem das Trägerelement gebildet ist, anisotrope mechanische Eigenschaften aufweist. 10. Sensorelement nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekenn zeichnet, dass das elastisch verformbare Material eine Dehnung in eine Längsrichtung bei minimaler Querkontraktion ausführt.

Description:
Sensorelement zur Erfassung von Dehnungen bei der Bewegung eines Körperteils eines Lebewesens

Die Erfindung betrifft ein Sensorelement zur Erfassung von Dehnungen bei der Bewegung eines Körperteils eines Lebewesens, also für biomechanische An wendungen.

Die Erfassung der Ausdehnung/Kontraktion an der Körperoberfläche von Le bewesen, insbesondere von Menschen und anderen Säugetieren, ist eine ak- tuelle Problemstellung. Anhand dieser Dehnung kann auf die Bewegung von

Gliedmaßen, den Zustand von Gelenken und die Aktivität von Muskeln sowie auf die Dehnung von Bändern und Faszien geschlossen werden. So ist es denkbar Bewegungsabläufe an unterschiedlichen Körperpartien zu erfassen oder bspw. die Aktivität der Atmung durch die Aufweitung des Brustkorbs zu überwachen. Technologien zur Erfassung dieser Körperelement- bzw. Haut dehnung bieten eine Reihe von interessanten Anwendungen mit hohem Ver marktungspotenzial. Beispiele dafür sind: • Wearables,

• Ansteuerung von Spiele-(Apps),

• Feedback für Therapie (Anfang/Verlauf/Ende),

• Mensch-Maschine-Interaktion / MRK,

• Fitness-Monitor,

• Kontrolle der technischen Ausführung von Sportübungen,

• Erforschung/Entwicklungen zum Bewegungsapparat,

• Aufzeichnung der Respiration im Alltag,

• Bewertung des Therapieerfolgs bei der Behandlung von Narben durch Elastizitätsmessungen,

• Sensorpflaster, Sensor-Einlegesohlen, Sensor-Handschuhe,

• Life Science-Produkte.

Für die Dehnungsmessung am menschlichen Körper eignen sich prinzipeil op tische Messsysteme oder applizierbare Dehnungssensoren. Zu letztgenannten zählen insbesondere resistive und kapazitive Sensoren. Deren Vorteile liegen in der Nutzbarkeit einfacher dazu einsetzbarer Auswertungselektronik mit einer hohen Flexibilität und Dehnbarkeit. Unter diesen beiden Sensorklassen gibt es wiederum vielfältige technologische Lösungen mit unterschiedlichen Eigenschaften. Beschleunigungs- und Lagesensoren werden ebenfalls für den Zweck der Erfassung von Körperbewegungen eingesetzt.

Die optischen Messsysteme sind vornehmlich stationär einsetzbar. Sie erfor dern zudem die direkte Sichtbarkeit von Markern, die auf der Haut appliziert sind. Alltagssituationen oder mobile Messungen sind daher mit den optischen Messsystemen nicht realisierbar.

Bei der Nutzung von Beschleunigungssensoren ist ein regelmäßiges Kalibrie ren erforderlich, was ein Anhalten der Bewegung erfordert. Diese Unterbre chungen verhindern natürliche Bewegungsabläufe und machen ein lückenlo ses Erfassen von Bewegungen unmöglich.

Einfache Dehnungsmessstreifen (DMS) und Sticksensoren, als resistive Senso- ren auf Basis von Konstantan oder Pt/W-Drähten sind nur für geringe Deh nungen geeignet. Nachteilig an diesen Sensoren ist deren geringe Streckgren ze. Wegen ihrer geringen elastischen Dehnbarkeit sind sie nicht für wiederhol te Dehnungen mit Amplituden größer als 0,5 % Dehnung einsetzbar. Nach wenigen Zyklen versagen diese Sensoren bei großen Amplituden. Für den Ein satz auf der Haut sind DMS daher nur an wenigen und ausgewählten Stellen geeignet.

Resistive Dehnungssensoren mit hoher Elastizität auf Basis von Nanomateria- lien bestehen zumeist aus einem Dünnfilm, der mit nanoskaligen Strukturen gebildet ist, in Kombination mit einem flexiblen Substratmaterial. Änderungen der Mikrostruktur führen bei Dehnung zu einer Änderung des elektrischen Widerstands. Dabei überlagern sich häufig mehrere innere Phänomene, die die elektrische Widerstandsänderung bedingen. Wesentlich sind hier die Än derung der geometrischen Verhältnisse, die Ausbreitung von Rissen in den Dünnfilmen, die Änderung der elektrischen Übergangswiderstände zwischen Mikroelementen sowie Tunnel-Effekte. Solche resistiven Sensoren weisen zumeist eine vergleichsweise höhere Dehnbarkeit mit höherer Sensitivität auf, zeigen aber nichtlineares Verhalten und sind Hysterese-behaftet.

Kapazitive Sensoren bestehen aus einer hoch nachgiebigen dielektrischen Schicht im Sandwich zwischen zwei dehnbaren Elektroden. Die Änderung des Abstands der beiden Elektroden aufgrund von Dehnung bewirkt eine Ände rung der elektrischen Kapazität als messbare Größe. Diese Klasse elastischer Dehnungssensoren zeigt eine hervorragende Dehnbarkeit, Linearität und aus gezeichnete Hystereseeigenschaften. Allerdings ist deren Sensitivität sehr ge ring.

Als leitfähiges Mikro- oder Nanomaterial für elastische Dehnungssensoren kommen CNT-, Rußpartikel-, Graphen-, Silbernanodraht- und Nanopartikel- Netzwerke zum Einsatz. Für das dielektrische Trägermaterial kommen vorwie gend Silikon-basierte Elastomere, Gummi sowie thermoplastische Elastomere zur Anwendung. Die Temperaturempfindlichkeit für Kohlenstoff-basierte Netzwerke sowie für diese Netzwerke aus Nano- und Mikropartikeln im All gemeinen ist recht groß. Nachteilig bei den angeführten Ansätzen ist die häufig auftretende starke Kopplung des Sensorsignals bei Dehnung und bei aufgebrachtem Druck. Druck wird bspw. durch anliegende bzw. gespannte Kleidung oder durch äußere Be rührungen in den Sensor eingebracht. Dehnungs- und Druckwirkung sind auf grund der Kopplung nicht unterscheidbar. Bisher existieren auch nur ungenü gende Lösungen zur Aufbau- und Verbindungstechnik dieser Sensoren. Es wurde bisher kein kompaktes Sensorsystem aus Sensor, Energiespeicher, Elektronik zur Messdatenverarbeitung und -kommunikation, das robust und zuverlässig eine Langzeitüberwachung erlaubt, umgesetzt. Eine ausgereifte und marktfähige technische Lösung sollte daher diese Aspekte mit einbezie hen.

Kupfer-basierte Leiter haben eine geringe Streckgrenze, verfestigen sich durch Verformung und brechen nach einer gewissen Zahl von wechselseitigen Ver formungen.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, Möglichkeiten für eine dauerhafte Erfas sung von Dehnungen, die bei Bewegung von Körperteilen eines Lebewesens auftreten, anzugeben und dabei relativ große Dehnungen von mehr als 5 %, bevorzugt mehr als 8 % mit ausreichender Messgenauigkeit zu berücksichti gen sowie das jeweilige Lebewesen, wenn überhaupt nur geringfügig während der zu beachtenden Bewegungsabläufe zu beeinflussen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einem Sensorelement, das die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist, gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung können mit in untergeordneten Ansprüchen bezeichneten Merkmalen realisiert werden.

Das erfindungsgemäße Sensorelement ist am jeweiligen Körperteil befestigbar. Dabei ist das Sensorelement mit mindestens einem elektrischen draht- oder streifenförmigen elektrischen Leiter gebildet, der an eine elektri sche Spannungsquelle und mit einer Einrichtung, die zur Bestimmung des durch den Leiter fließenden elektrischen Stroms, der elektrischen Spannung und/oder des elektrischen Widerstands ausgebildet ist, anschließbar ist. Der elektrische Leiter ist aus einem Formgedächtnismetall gebildet, das insbeson dere eine Formgedächtnislegierung ist und nachfolgend als FGL bezeichnet werden soll.

Der elektrische Leiter ist gemäß einer erfindungsgemäßen Alternative mit ei ner elektrisch isolierenden Beschichtung an seiner Oberfläche versehen, und dabei mittels der Beschichtung haftend an der Haut des jeweiligen Körperteils befestigbar. So kann der mindestens eine elektrische Leiter an einer Haut oberfläche eines jeweiligen Körperteils appliziert und durch die Haftwirkung dort gehalten werden. Eine Beeinflussung durch Feuchtigkeit auf der Haut oberfläche kann mittels der Beschichtung vermieden werden. Das Beschich tungsmaterial kann so gewählt werden, dass ein manuelles Ablösen und ggf. eine Wiederverwendung eines solchen Sensorelements möglich ist. Die Haft wirkung kann durch adhäsives Verhalten des Beschichtungswerkstoffs und/oder durch eine geeignete Oberflächenstrukturierung der Beschichtung, beispielsweise mittels Saugnäpfen oder einer Gekko-Struktur erreicht werden.

Bei einer zweiten erfindungsgemäßen Alternative ist der mindestens eine elektrische Leiter mit einem elastisch verformbaren Trägerelement verbunden an der Oberfläche des jeweiligen Körperteils befestigbar.

Bei einer dritten Alternative ist der mindestens eine elektrische Leiter unter einer Hautoberfläche implantierbar. Dabei sollten an den Stirnenden des elektrischen Leiters vorhandene oder dort anschließbare elektrische Kontakt elemente zumindest bis an die Hautoberfläche reichen bzw. bis dorthin ge führt sein. Es ist aber auch eine induktive Übertragung elektrischer Energie und von mit dem Sensorelement erfassten Dehnungsmesswerten möglich. Dazu kann man eine entsprechende Antenne oder einen Dipol ebenfalls im plantieren und für die Energie- und Datenübertragung zusätzlich eine externe Antenne einsetzen.

Der elektrische Leiter kann sinusförmig, mäanderförmig, in Zick-Zack-Form, in Form eines Halbkreismusters oder in Kombination dieser Formen gebogen am jeweiligen Körperteil befestigbar sein. Die gebogene Form kann durch eine thermische Behandlung mit gezielter Verformung erhalten werden. Es ist aber auch ein entsprechendes Heraustrennen aus beispielsweise einer Platte in der gewünschten gebogenen Form möglich. Eine pseudoelastische FGL kann dauerhaft als Leiter fungieren. Zudem bietet sich die Möglichkeit einer zusätzlichen Ordnungsfunktion. Durch Wärmebe handlung lässt sich in das FGL eine Form einprägen. Bei Entlastung ist das pseudoelastische Material immer bestrebt in diese Form zurück zu gelangen. Ein elektrischer Leiter könnte sich auf diese Art selbst einrollen.

Der elektrische Leiter sollte vorteilhaft so gebogen sein, dass seine zwei Stirn enden für den Anschluss an elektrische Kontaktelemente in einem Abstand zu- und unmittelbar nebeneinander angeordnet sind. Dadurch kann eine ein fache und unkomplizierte elektrische Kontaktierung zu der elektrischen Span nungsquelle und der Einrichtung, die zur Bestimmung des durch den Leiter fließenden elektrischen Stroms, der elektrischen Spannung und/oder des elektrischen Widerstands ausgebildet ist, ermöglicht werden.

Das Trägerelement kann aus einem elastisch verformbaren Material, das mit dem elektrischen Leiter stoffschlüssig verbunden oder in das der elektrische Leiter zumindest teilweise eingebettet ist, gebildet sein. Es kann aber auch mit einem textilen Gebilde gebildet sein, mit dem der elektrische Leiter z.B. form schlüssig verbunden ist. Der elektrische Leiter kann in das textile Gebilde bei spielsweise eingewebt oder mittels einer Stickverbindung verbunden sein. Vorteilhaft ist ein textiles Gebilde mit elastisch verformbaren Fasern gebildet. Deren Elastizität kann durch das Fasermaterial, die Art der Faser, die Anzahl der Fasern und die Festigkeit des textilen Verbundes beeinflusst werden.

Ein elastisch verformbares Material, mit dem ein Trägerelement gebildet ist, kann vorteilhaft anisotrope mechanische Eigenschaften aufweisen. Dazu kann ein elastisch verformbares Material eine Dehnung in eine Längsrichtung bei minimaler Querkontraktion ausführen. Die Dehnung in Längsrichtung ist dabei die bevorzugte Messrichtung eines Sensorelements.

Das Trägerelement kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung in Form eines Gurtes oder eines Ringes ausgebildet sein, so dass es ein Körperteil, bei einem Tragen an einem Lebewesen, vollumfänglich umschließen kann. So kann ein Sensorelement einfach durch Überstreifen an einem Körperteil befestigt und zur Erfassung von Dehnungen genutzt werden. Dies ist beispielsweise an der Stirn eines Kopfes, der Brust, den Armen oder auch den Beinen problemlos möglich. Die jeweilige Länge kann durch einen entsprechenden Gurtverschluss oder Ringdurchmesser bzw. -umfang an das jeweilige Körperteil individuell angepasst werden. Ein Trägerelement kann aber auch in Form eines Klei dungsstückes, beispielsweise einem Strumpf oder Handschuh ausgebildet sein.

Das Trägerelement kann vorteilhaft als ein die maximale Dehnung des elektri schen Leiters limitierendes Element ausgebildet sein. Dadurch kann eine Be schädigung des elektrischen Leiters bei zu großer Dehnung vermieden wer den. Dafür kann man beispielsweise in einem Trägerelement entsprechende Verstärkungselemente, die den maximal möglichen Weg in der jeweiligen Achsrichtung bei der Bewegung des Körperteils auftretenden Dehnung be grenzen. Die Verstärkungselemente werden dabei auf Zugkraft beansprucht und Beenden eine weitere Dehnung, wenn der maximal zulässige Weg bei der Verformung des elektrischen Leiters erreicht worden ist. Die Verstärkungs elemente bilden also eine Art Ankerelement. Sie können entsprechend an einem elastisch verformbaren aus Polymer bestehenden Trägerelement vor handen, daran befestigt oder im Polymer eingebettet sein. Bei einem Träger element, das mit einem textilen Gebilde gebildet ist, können entsprechende Fasern bzw. Fäden mit eingewebt oder am textilen Gebilde befestigt sein. Sol che Fasern bzw. Fäden sollten eine größere Festigkeit als die die bei der Her stellung des textilen Gebildes eingesetzt worden sind, aufweisen. Sie können beispielsweise Metallfasern sein, wobei aber die elektrische Isolation zu dem elektrischen Leiter beachtet werden sollte.

Ein elastisches Trägerelement kann form- und/oder stoffschlüssige Verbin dungselemente aufweisen, die reversibel auf die Oberfläche von konfektio nierten textilen Flächengebilden appliziert und wieder gelöst werden können.

Der elektrische Leiter kann vorteilhaft so an einem Körperteil befestigbar sein, dass seine maximale Messempfindlichkeit in einer Achsrichtung ausgerichtet ist, die mindestens 10 ° und maximal 80 ° von der zu bestimmenden Deh nungsrichtung des jeweiligen Körperteils bei einer zu beachtenden Bewegung abweicht. Dadurch kann ein Verstärkungseffekt erreicht werden, indem grö ßere Dehnungen berücksichtigt werden, als dies der elektrische Leiter eigent lich zulassen würde, da er nicht maximal gedehnt werden muss, als dies die eigentliche Dehnungsamplitude erfordern würde. Dadurch können Beschädi gungen am elektrischen Leiter vermieden und die Lebensdauer erhöht wer den. So können auch Dehnungen > 10 % berücksichtigt werden, ohne dass es zu Problemen kommt. Der Winkel sollte bevorzugt zwischen 10 ° und 30 ° von der eigentlichen Dehnungsrichtung bei der zu überwachenden Bewegung auf- tritt, abweichen, um eine gute Messempfindlichkeit und Bruchsicherheit des elektrischen Leiters zu gewährleisten.

Es ist eine Adaption des Sensorelements an unterschiedliche Körperpartien bzw. Körperteilen mit variierender Maximaldehnung realisierbar. Die elasti sche Trägerstruktur kann einerseits selbstklebend zur direkten Fixierung auf der Haut ausgeführt oder in Form eines Kleidungsstücks bzw. einer umspan nenden Gestalt ausgeführt sein. Die umspannende Gestalt kann sich nach dem Aufziehen über Körperpartien (Torso, Arme, Beine, Füße, Hände) auf grund ihrer Eigenelastizität selbst halten.

Eine versetzte bzw. gespiegelte Anordnung der Muster eines entsprechend gebogenen elektrischen Leiters kann zur Hin- und Rückführung des länglichen FGL-Materials und Realisierung zweier dicht nebeneinander liegender Kon taktstellen genutzt werden.

Es ist eine Fixierung und lokale Versteifung in einem oder mehreren Umkehr punkten des länglichen FGL-Materials im Verlauf des Musters, an denen ein Richtungswechsel eines elektrischen Leiters erfolgt, möglich.

Es können auch Querversteifung am elastischen Trägerelement zur Reduktion der Querkontraktion bzw. dem Nutzen einer erhöhten Breite der beidseitig von der Sensorstruktur verlaufenden Haut-Klebefläche dieser Trägerstruktur eingesetzt werden.

Insbesondere die Realisierung einer Temperaturkompensation ist durch Aus bildung und elektrische Verschaltung mehrerer elektrischer Leiter an einem Sensorelement als Halb-/Vollbrücke möglich, wobei die elektrischen Leiter in verschiedenen Orientierungswinkeln zueinander ausgerichtet sein sollten.

An einem Sensorelement können auch mehrere elektrische Leiter vorhanden sein, die unterschiedliche Bewegungen auch unabhängig voneinander über wachen können. Ein textiles Gebilde als Trägerelement kann auch mit reversibel haftendem Material an der Oberfläche (Klettverschluss, Pilzverschluss, Dauerklebeband etc.) zum wiederholten Anhaften auf der Haut oder auf textilen Strukturen (Bandagen, Orthesen, Kleidung, Verbände, Klettpads etc.) ausgebildet sein.

Ein Sensorelement kann auch als eigen-stabilisierter Sensor ausgebildet sein, so dass im Messverlauf keine Sensordrift auftreten kann. Dafür erfährt das verwendete FGL-Material eine geeignete thermo-mechanische Vorbehand lung bzw. ein Training. Infolgedessen vollzieht sich die Phasenumwandlung bei geringerer Kraft und das Auftreten plastischer Verformungsanteile ist mini miert.

Mit Nutzung eines erfindungsgemäßen Sensorelements zur Erfassung von Hautdehnungen, der Aufweitung des Brustkorbs infolge der Atmung, der Be wegung von Gelenken kann eine Kalibrierung der Hautdehnung auf definierte Gelenkbewegungen erfolgen.

Insbesondere die Einrichtung, die zur Bestimmung des durch den Leiter flie ßenden elektrischen Stroms, der elektrischen Spannung und/oder des elektri schen Widerstands ausgebildet ist, und bevorzugt zusätzlich auch die elektri sche Spannungsquelle sollte als tragbare Miniatur-Elektronik zur Signalerfas sung und drahtlosen Signalübertragung ausgebildet sein. Sie sollte wieder verwendet werden können. Sie kann/können ebenso durch Aufkleben oder Ankletten auf die Sensorträgerstruktur in Sensornähe fixiert werden und ein so geringes Eigengewicht sowie eine so kleine Bauform aufweisen, dabei me chanisch stabil bzw. flexibel sein, so dass natürliche Bewegungsabläufe unge hindert möglich sind und die Elektronik dabei keinen Schaden nimmt.

Die elektrische Aufbau- und Verbindungstechnik sollte ein einfaches und zu verlässiges Verbinden zwischen elektrischem Leiter und Elektronik sowie elektrischer Spannungsquelle gewährleisten können. Dies kann bspw. durch Stecken mit flachen Steckverbindern oder durch magnetische Fixierung von Kontaktanschlüssen (sensorseitig) zu Kontaktstiften (elektronikseitig) erreicht werden, wobei die sensorseitigen Steckverbindungsteile bzw. Kontaktpads stoffschlüssig mit dem länglich geformten FGL-Material, das den mindestens einen elektrischen Leiter bildet, verbunden sein sollten.

Die elektrische Isolierung der Oberfläche eines elektrischen Leiters, der Füge verbindungen und aller nicht für den lösbaren Kontakt erforderlichen leitfähi- gen Bestandteile der sensorseitigen Steckverbindungsteile bzw. Kontaktan schlüsse kann durch eine geeignete Beschichtung erreicht werden.

So kann beispielsweise ein Kinesio-Tape als elastisches Trägermaterial mit 25 pm dickem Sensordraht verlegt im Zick-Zack-Muster und mittels Nähfäden fixiert ein Sensorelement bilden. Das Kinesio-Tape bildet das Trägerelement und der Sensordraht bildet den elektrischen Leiter.

Eine Silikon-Folie kann ebenfalls als elastisches Trägermaterial für ein Träger element mit 25 pm dickem Sensordraht als elektrischer Leiter, der im Sinus- Muster gebogen und mittels Kleben bzw. stoffschlüssiger Bindung im/am Sili kon fixiert ist, eingesetzt werden.

Ein hautenges elastisches Oberteil-Kleidungsstück mit Sensordraht, als elektri scher Leiter, der quer zur Körper-Längsachse entlang der Brust orientiert bzw. in einem Übersetzungswinkel quer zur Körper-Längsachse wiederkehrend ori entiert ausgerichtet ist, kann ebenfalls ein Trägerelement eines Sensorele ments bilden, wodurch die Erfassung der Atmung eines Lebewesens möglich ist.

Es kann auch ein textiler Sensorstrumpf mit aufgebrachtem und textiltech nisch fixiertem Sensordraht als elektrischer Leiter, verlegt im Zick-Zack- Muster, ein Sensorelement bilden, mit dem insbesondere die Verformung des Fußes bei Bewegung erfasst werden kann.

Sensorstreifen aus textilem Trägermaterial mit Zick-Zack-Muster des geboge nen elektrischen Leiters können mit Klett-Oberfläche an einem Sensorelement mit diesem Trägermaterial, der sich auf die festgelegte Sensorposition einer Bandage, einer Orthese oder auf Klett-Klebepads, die zuvor auf die Haut auf gebracht worden, aufkletten lässt, für Sensorelemente eingesetzt werden.

Durch die neuartige Sensorstruktur und die damit möglichen biomechani schen Anwendungen werden im Wesentlichen Dehnungsmessungen mit ho her Dehnung (>10 %) und Zyklenzahl ermöglicht. Dehnungen der Körperober fläche oder von Muskeln können hierdurch wiederholbar, zuverlässig und län gerfristig erfasst werden. Die Dehnungsmessung ist zudem mit einfachen Mit teln und bei geringen Kosten möglich. Das Sensorelement ist klein (Format Streichholzschachtel bzw. kleiner) ausführbar.

Die besonderen Vorteile lauten: • Erfassung von Dehnungen >10 %,

• Einsteilbarkeit der maximal erreichbaren Dehnung durch variable

Übersetzung,

• hohe Sensitivität im Vgl. zu konventionellen resisitiven Sensormateria lien (bspw. Konstantan),

• geringe Hysterese,

• hohe Linearität,

• geringe Druckempfindlichkeit,

• Langzeitstabilität der Messwerte.

Die genannten Wirkungen und Vorteile reduzieren den Aufwand und die Kos ten für Dehnungsmessungen im Vergleich zum Stand der Technik.

Es können für elektrische Leiter übliche und an sich bekannte FGL eingesetzt werden.

Pseudoelastische FGL weisen eine große elastische Dehnbarkeitung von bis zu 15 % auf. Die große Dehnung wird dabei durch eine reversible Phasenum wandlung des Materials ermöglicht.

Mit der beschriebenen Phasenumwandlung ist zudem eine signifikante Ände rung des elektrischen Widerstands verbunden. Diese kann zur Messung von Dehnungen genutzt werden. FGL können damit als Sensoren zur Überwa chung der Dehnung eingesetzt werden. Es lassen sich große Dehnungen und davon abgeleitete Größen (z.B. Kräfte) erfassen. FGL-Sensoren können sowohl auf der Oberfläche appliziert als auch ins Innere einer Struktur integriert wer den.