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Patent Searching and Data


Title:
SET COMPRISING A MICROPLATE, A LID AND A DEVICE FOR RELEASING A SNAP CONNECTION BETWEEN THE MICROPLATE AND THE LID
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/046752
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a set comprising: a microplate having a rectangular first plate, multiple vessels which are arranged in rows and columns, are connected to the first plate at the top, protrude downward from the lower face of the first plate and have an opening in the upper face of the first plate, and snap openings in at least two opposite lateral edges of the first plate; a lid which has a second plate to be placed on the upper face of the first plate and cover the openings of the vessels, and snap-in hooks, protruding from the lower face of the second plate, on at least two opposite lateral edges of the second plate, wherein in a covering position, the lid rests with the second plate on the upper face of the first plate, covers the openings of the vessels, and is snapped into the snap openings via the snap-in hooks, thus establishing snap connections; and an unlocking device for releasing the snap connections between the microplate and the lid, which unlocking device has at least two upright supporting protrusions and at least one receptacle therebetween for placing a microplate with at least two opposite edge regions of the first plate onto the supporting protrusions such that the vessels engage into the at least one receptacle, and first sliding surfaces on mutually facing inner faces of the snap-in hooks on opposite edges of the first plate, and second sliding surfaces on outer faces of the supporting protrusions, which outer faces face away from one another, on opposite sides of the receptacle, wherein the first sliding surfaces are inclined upwards toward one another on mutually facing inner faces of the snap-in hooks and/or the second sliding surfaces are inclined upwards toward one another on outer faces of the supporting protrusions, which outer faces face away from one another.

Inventors:
SCHWARZWALD DETLEF (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/072444
Publication Date:
March 07, 2024
Filing Date:
August 15, 2023
Export Citation:
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Assignee:
EPPENDORF SE (DE)
International Classes:
B01L3/00; B29C65/58; C12M1/32
Foreign References:
DE10066431B42013-10-24
US20030180191A12003-09-25
US20210299655A12021-09-30
DE10066431B42013-10-24
Attorney, Agent or Firm:
HAUCK PATENTANWALTSPARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche:

1. Set, umfassend:

• eine Mikroplatte (1),

• mit einer rechteckigen ersten Platte (2),

• einer Vielzahl Gefäße (5), die in Reihen und Spalten angeordnet sind, oben mit der ersten Platte (2) verbunden sind, von der Unterseite der ersten Platte nach unten vorstehen und an der Oberseite der ersten Platte eine Öffnung (6) aufweisen, und

• Schnappöffhungen ( 10) an mindestens zwei einander gegenüberliegenden seitlichen Rändern der ersten Platte (2),

• einen Deckel (16),

• mit einer zweiten Platte (17) zum Aufsetzen auf die Oberseite der ersten Platte (2) und Abdecken der Öffnungen (6) der Gefäße (5) und

• von der Unterseite der zweiten Platte (17) vorstehenden Schnapphaken (18) an mindestens zwei einander gegenüberliegenden seitlichen Rändern der zweiten Platte (17), wobei der Deckel (16) in einer Abdeckposition mit der zweiten Platte (17) auf die Oberseite der ersten Platte (2) aufsitzt, die Öffnungen (6) der Gefäße (5) abdeckt und mit den Schnapphaken (18) unter Ausbildung von Schnappverbindungen in die Schnappöffhungen (10) eingeschnappt ist, und

• eine Entriegelungsvorrichtung (28) zum Lösen der Schnappverbindungen zwischen Mikroplatte (1) und Deckel (16),

• mit mindestens zwei hochstehenden Stützvorsprüngen (39.1-39.4) und mindestens einer Aufnahme (36) dazwischen zum Aufsetzen einer Mikroplatte (1) mit mindestens zwei einander gegenüberliegenden Randbereichen der ersten Platte (2) auf die Stützvorsprünge unter Eingriff der Gefäße (5) in die mindestens eine Aufnahme (36) und

• erste Gleitflächen (22) an einander zugewandten Innenseiten der Schnapphaken (18) an einander gegenüberliegenden Rändern der ersten Platte (2) und zweite Gleitflächen (38) an voneinander abgewandten Außenseiten der Stützvorsprünge (39.1 - 39.4) auf einander gegenüberliegenden Seiten der Aufnahme (36), wobei die ersten Gleitflächen (32) an einander zugewandten Innenseiten der Schnapphaken (18) nach oben aufeinander zugeneigt sind und/oder die zweiten Gleitflächen (38) an voneinander abgewandten Außenseiten der Stützvorsprünge (39.1-39.4) nach oben aufeinander zugeneigt sind. Set nach Anspruch 1, bei dem jede Schnappöffhung (10) zumindest teilweise in den beiden seitlichen Rändern der ersten Platte (2) angeordnet ist. Set nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Mikroplatte (1) eine vom äußeren Rand der ersten Platte (2) nach unten vorstehende, umlaufende Seitenwand (4) umfasst und jede Schnappöffhung (10) zumindest teilweise im oberen Randbereich der Seitenwand (4) ausgebildet ist. Set nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem jede Schnappöffhung (10) zu einem Teil (10.1) im seitlichen Randbereich der ersten Platte (2) und zu einem weiteren Teil (10.2) im oberen Randbereich der Seitenwand (4) angeordnet ist. Set nach Anspruch 4, bei dem der Teil (10.1) der Schnappöffhung (10), der im seitlichen Randbereich der ersten Platte (2) ausgebildet ist, eine parallel zum äußeren Rand der ersten Platte verlaufende obere Begrenzungsfläche (11.1) aufweist, die mit der Innenseite (13) der Seitenwand (4) fluchtet oder bezüglich dieser nach innen versetzt ist, die an eine untere Begrenzungsfläche (12.1) des Teils (10.2) der Schnappöffhung (10) im oberen Randbereich der Seitenwand (4) angrenzt. Set nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem die Mikroplatte ( 1 ) an den beiden langen Rändern der ersten Platte (2) jeweils zwei Schnappöffhungen (10) aufweist und bei dem der Deckel ( 16) an den beiden langen Rändern der zweiten Platte (17) jeweils zwei Schnapphaken (18) aufweist. Set nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem die Mikroplatte ( 1 ) an den beiden kurzen Rändern der ersten Platte (2) jeweils zwei Schnappöffhungen (10) aufweist und der Deckel (16) an den beiden kurzen Rändern jeweils zwei Schnapphaken (18) aufweist. Set nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem jeder Schnapphaken (18) einen vertikalen Steg (/20) und am unteren Ende des vertikalen Steges einen nach innen vorstehenden horizontalen Steg (21) aufweist. Set nach Anspruch 8, bei dem der horizontale Steg (21 ) am äußeren Ende an der Unterseite eine erste Gleitfläche (22) aufweist. Set nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem die zweite Platte (17) an den seitlichen Rändern neben der Verbindung mit dem Schnapphaken (18) oberhalb des Hakenendes des Schnapphakens eine Aussparung (23) aufweist. Set nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dem die Mikroplatte (1) und/oder der Deckel (16) mindestens ein Dichtelement (24) aufweist, das den Rand jeder Öffnung (6) umlaufend abdichtet, wenn der Deckel (16) mit der Mikroplatte (1) verschnappt ist. Set nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei dem der Deckel (16) an der Unterseite der zweiten Platte in Reihen und Spalten angeordnete Dichtelemente (24) aufweist, von denen jedes an einem inneren Rand einer der Öffnungen (6) anliegt, wenn der Deckel (16) mit der Mikroplatte (1) verschnappt ist. Set nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei dem die Mikroplatte ( 1 ) in der ersten Platte (2) zwischen den seitlichen Rändern mindestens eine weitere Schnappöffnung (10) aufweist, der Deckel (16) zwischen den beiden seitlichen Rändern der zweiten Platte (17) mindestens einen nach unten vorstehenden weiteren Schnapphaken (18) aufweist, wobei weitere Schnapphaken (18) in die weitere Schnappöffnung (10) eingefuhrt und hinter dieser an der Unterseite der ersten Platte (2) verschnappt ist, wenn der Deckel (16) mit der zweiten Platte (17) an der Oberseite der ersten Platte (2) der Mikroplatte (1) anliegt, und die Entriegelungsvorrichtung (28) und/oder der weitere Schnapphaken (18) mindestens eine weitere zweite Gleitfläche (38) aufweisen, die ausgebildet ist, beim Aufsetzen der Mikroplatte (1) mit dem aufgeschnappten Deckel (16) unter Aufhebung der Schnappverbindung auf der weiteren ersten Gleitfläche (22) abzugleiten. Set nach einem der Ansprüche 1 bis 13, bei dem die Entriegelungsvorrichtung (28) einen rechteckigen Rahmen (29) aufweist, die Stützvorsprünge (39.1 bis 39.4) von Rahmenleisten (29.1 - 29.4) des Rahmens gebildet werden, die Aufnahme (36) von den Innenseiten der Rahmenleisten (29.1 - 29.4) begrenzt wird und die Stützfläche (31) von den oberen Stirnflächen der Rahmenleisten gebildet wird. Set nach einem der Ansprüche 1 bis 14 umfassend mindestens eines der nachfolgenden Merkmale:

• die Mikroplatte (1) ist aus einem einzigen oder aus mehreren Kunststoffen hergestellt, wobei gegebenenfalls ihr Rahmen aus einem anderen Kunststoff als die Gefäße (5) besteht, • der Deckel (16) ist aus einem einzigen oder aus mehreren Kunststoffen hergestellt, wobei gegebenenfalls die zweite Platte (17) aus einem anderen Kunststoff als das Dichtelement (24) besteht,

• die Entriegelungsvorrichtung (28) besteht aus einem einzigen oder mehreren Kunststoffen, aus Metall oder aus einer Kombination von Kunststoff und Metall,

• die Mikroplatte (1) und/oder der Deckel (16) und/oder die Entriegelungsvorrichtung (28) ist spritzgegossen.

Description:
Set umfassend eine Mikroplatte, einen Deckel und eine Vorrichtung zum Lösen einer Schnappyerbindung zwischen Mikroplatte und Deckel

Die Erfindung betrifft ein Set umfassend eine Mikroplatte, auch Mikrotiterplatte, Mikrotestplatte oder Multiwell-Platte genannt, einen Deckel zum Abdecken der Mikroplatte und eine Vorrichtung zum Lösen einer Schnappverbindung zwischen Mikroplatte und Deckel.

Mikroplatten werden insbesondere in wissenschaftlichen und industriellen Laboren mit medizinischen, molekularbiologischen oder pharmazeutischen Anwendungsgebieten für die unterschiedlichsten mikrobiologischen, zellbiologischen und immunologischen Arbeitsgänge benutzt. Beispielsweise finden Mikroplatten Anwendung in der PCR und der Züchtung von Mikroorganismen oder Zellen.

Mikroplatten haben einen Rahmen mit einer Vielzahl Gefäßen (Wells) zur Aufnahme von Probenflüssigkeit. Bekannt sind Ausfuhrungsarten, bei denen die Gefäße als Vertiefungen in einem insgesamt plattenförmigen Rahmen ausgebildet sind. Bei anderen Ausführungsarten sind die Gefäße oben mit einer Platte des Rahmens verbunden, stehen von der Unterseite der Platte nach unten vor und weisen an der Oberseite der Platte eine Öffnung auf. Der äußere Rand der Platte kann mit einer nach unten vorstehenden, umlaufenden Seitenwand des Rahmens verbunden sein. Die Seitenwand kann weiter nach unten von der Platte vorstehen, als die Gefäße (skirted). Ferner sind Ausführungen bekannt, bei denen die Seitenwand weniger weit als die Gefäße nach unten von der Platte vorsteht (semi-skirted). Es gibt aber Ausführungen, bei denen die Platte nicht mit einer Seitenwand verbunden ist (unskirted). Bekannte Mikroplatten mit Seitenwand weisen am unteren Rand der Seitenwand eine Erweiterung auf, mit der sie auf die Oberseite einer weiteren Mikroplatte aufsetzbar sind. Mikroplatten mit großen Gefäßen werden auch als „Deepwell-Platten“ bezeichnet. Mikroplatten sind durch die Standards der ANSI/SLAS für Mikroplatten insbesondere hinsichtlich der Grundfläche (footprint) und der Anordnung der Gefäße bei Mikroplatten mit 96, 384 und 1.536 Gefäßen standardisiert. Besonders verbreitet sind Mikroplatten mit 96 Gefäßen, bei denen die Gefäße in acht Reihen und zwölf Spalten jeweils einen Abstand von 9 mm voneinander aufweisen.

Bekannt sind auch Mikroplatten und Deepwell-Platten mit 48 Gefäßen in sechs Reihen und acht Spalten, die beispielsweise für Zellkulturen verwendet werden. Diese Mikroplatten werden mit derselben Grundfläche bzw. Länge und Breite wie die Mikroplatten mit 96 Gefäßen gemäß den Standards der ANSI/SLAS für Mikroplatten angeboten.

Die DE 100 66 431 B4 beschreibt eine Mikroplatte aus Kunststoff mit einem auf der Oberseite der Platte lösbar anbringbaren starren Deckel und mindestens einer Dichtung zwischen Deckel und Platte aus einem elastischen Material. Bei einem Ausführungsbeispiel stehen propfenförmige Dichtungen von der Unterseite der Platte vor, die in Öffnungen der Gefäße eingreifen, so dass sie mit Dichtwulsten an ihrem Außenumfang abdichtend an der Innenwand der Gefäße anliegen, wenn der Deckel auf die Mikroplatte aufgesetzt ist. Der Deckel hat vom Rand der Platte nach unten vorstehende Einfassungen, von denen nach innen Rastvorsprünge vorstehen, welche in Ausnehmungen der Seitenwand unterhalb der Platte der Mikroplatte einrastbar sind. Die Einfassungen des Deckels haben nach oben vorstehende Handgriffe, die das Ergreifen des Deckels erleichtern. Durch Schwenken der Handgriffe kann die Verrastung zwischen den Rastvorsprüngen und den Ausnehmungen aufgelöst werden, weil die Einfassungen mitgeschwenkt werden. Für ein automatisiertes Plattenhandling sind die Mikroplatte und der Deckel insbesondere wegen der Auflösung der Schnappverbindung mittels der Handgriffe nicht geeignet. Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Technik zur Verfügung zu stellen, die ein einfaches Auflösen einer Schnap verbindung zwischen Mikroplatte und Deckel ermöglicht, die auch in einem automatisierten Prozess durchgeführt werden kann.

Die Aufgabe wird durch ein Set gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsarten des Sets sind in Unteransprüchen und in der nachfolgenden Beschreibung angegeben.

Das erfindungsgemäße Set umfasst:

• eine Mikroplatte,

• mit einer rechteckigen ersten Platte,

• einer Vielzahl Gefäße, die in Reihen und Spalten angeordnet sind, oben mit der ersten Platte verbunden sind, von der Unterseite der ersten Platte nach unten vorstehen und an der Oberseite der ersten Platte eine Öffnung aufweisen, und

• Schnappöffhungen an mindestens zwei einander gegenüberliegenden seitlichen Rändern der ersten Platte,

• einen Deckel,

• mit einer zweiten Platte zum Aufsetzen auf die Oberseite der ersten Platte und Abdecken der Öffnungen der Gefäße und

• von der Unterseite der zweiten Platte vorstehenden Schnapphaken an mindestens zwei einander gegenüberliegenden seitlichen Rändern der zweiten Platte, wobei der Deckel in einer Abdeckposition mit der zweiten Platte auf die Oberseite der ersten Platte aufsitzt, die Öffnungen der Gefäße abdeckt und mit den Schnapphaken unter Ausbildung von Schnappverbindungen in die Schnappöffhungen eingeschnappt ist, und • eine Entriegelungsvorrichtung zum Lösen der Schnappverbindungen zwischen Mikroplatte und Deckel,

• mit mindestens zwei hochstehenden Stützvorsprüngen und mindestens einer Aufnahme dazwischen zum Aufsetzen einer Mikroplatte mit mindestens zwei einander gegenüberliegenden Randbereichen der ersten Platte auf die Stützvorsprünge unter Eingriff der Gefäße in die mindestens eine Aufnahme und

• erste Gleitflächen an einander zugewandten Innenseiten der Schnapphaken an einander gegenüberliegenden Rändern der ersten Platte und zweite Gleitflächen an voneinander abgewandten Außenseiten der Stützvorsprünge auf einander gegenüberliegenden Seiten der Aufnahme, wobei die ersten Gleitflächen an einander zugewandten Innenseiten der Schnapphaken nach oben aufeinander zugeneigt sind und/oder die zweiten Gleitflächen an voneinander abgewandten Außenseiten der Stützvorsprünge nach oben aufeinander zugeneigt sind.

Bei dem erfindungsgemäßen Set wird der Deckel von oben auf die Mikroplatte aufgesetzt, um die Öffnungen der Gefäße abzudecken und die in Gefäße eingefullte Flüssigkeit vor Verlust bzw. Kontamination zu schützen. Hierbei tauchen die Schnapphaken in die Schnappöffhungen ein, bis sie an die Schnappöffnungen angrenzende Randbereiche der ersten Platte hintergreifen, wodurch Schnappverbindungen zwischen Mikroplatte und Deckel gebildet werden. Der Deckel kann wieder von der Mikroplatte gelöst werden, indem die Mikroplatte mit dem damit verschnappten Deckel auf die Entriegelungsvorrichtung zum Lösen der Schnappverbindungen („Entriegelungsvorrichtung“), aufgesetzt wird. Beim Aufsetzen der Mikroplatte mit dem aufgeschnappten Deckel auf die Entriegelungsvorrichtung werden durch Abgleiten der zweiten Gleitflächen auf den ersten Gleitflächen die Schnapphaken nach außen ausgelenkt und die Schnappverbindungen aufgehoben. Allein durch Aufsetzen der durch den Deckel verschlossenen Mikroplatte auf die Entriegelungsvorrichtung werden die Schnappverbindungen wieder gelöst und der Deckel kann in einer weiteren Bewegung von der Mikroplatte abgehoben werden.

Bei dem erfindungsgemäßen Set können die Schnappverbindungen zwischen Mikroplatte und Deckel einfach hergestellt werden. Ferner können die Schnappverbindungen einfach aufgehoben werden, indem die Mikroplatte zusammen mit dem darin aufgeschnappten Deckel auf die Entriegelungsvorrichtung aufgesetzt wird. Ferner ist es möglich, den Deckel automatisiert zu handhaben. Das Verschließen und Verschnappen der Mikroplatte durch den Deckel kann durch einfaches Aufsetzen des Deckels auf die Mikroplatte mittels eines Automaten erfolgen. Das Auflösen der Verschnappung kann durch einfaches Aufsetzen der durch den Deckel abgedeckten Mikroplatte auf die Entriegelungs vorrichtung mittels eines Automaten erfolgen. Auch ist eine manuelle Handhabung möglich.

Ein weiterer Vorteil ist, dass vorhandene Mikroplatten ohne Veränderungen für das Set verwendet werden können. Das Set kann sowohl mit vorhandenen Mikroplatten als auch mit angepassten Mikroplatten und Deepwell-Platten verwendet werden. Das Herstellen der Schnappverbindungen und das Auflösen der Schnappverbindungen ist sowohl eine automatisierte Durchführung mittels eines Laborautomaten oder Dosierautomaten oder für eine manuelle Durchführung durch Laborpersonal geeignet.

Gemäß einer Ausführungsart der Erfindung ist jede Schnappverbindung zumindest teilweise in den beiden seitlichen Rändern der ersten Platte angeordnet. Hierdurch wird das Lösen der Schnappverbindung durch Auslenken der Schnapphaken nach außen erleichtert, weil die Schnapphaken durch Eintreten ihrer Enden in die Schnappöffhungen einer ersten Platte freikommen. Die Schnappöffnungen können ausschließlich in den seitlichen Rändern der ersten Platte ausgebildet sein, insbesondere bei einer Mikroplatte, die keine Seitenwand aufweist. Auch kann eine Mikroplatte mit Seitenwand die Schnappöffhungen ausschließlich in der ersten Platte aufweisen, wobei die Schnappöffhungen groß genug ausgebildet sein müssen, die Schnapphaken ausgelenkt werden können, bis sie die erste Platte nicht mehr untergreifen und aus den Schnappöffnungen herausgezogen werden können.

Gemäß einer weiteren Ausführungsart umfasst die Mikroplatte eine vom äußeren Rand der ersten Platte nach unten vorstehende, umlaufende Seitenwand und ist jede Schnappöffhung zumindest teilweise im oberen Randbereich der Seitenwand ausgebildet. Durch die zumindest teilweise Ausbildung jeder Schnappöffhung im oberen Randbereich der Seitenwand wird das Auflösen der Schnappverbindungen durch seitliches Auslenken der Schnapphaken begünstigt.

Bei einer bevorzugten Ausfuhrungsart ist jede Schnappöffhung zu einem Teil im seitlichen Randbereich der ersten Platte und zu einem weiteren Teil im oberen Randbereich der Seitenwand angeordnet. Dieser Ausfuhrungsart kommen die obigen Vorteile in Kombination zu.

Die Schnappöffhungen können auch ausschließlich in der Seitenwand ausgebildet sein.

Ferner wird durch Ausbildung der Schnappöffhungen sowohl an den Rändern der ersten Platte als auch in der Seitenwand das Entformen der Mikroplatte aus dem Spritzgieß-Werkzeug bei der Herstellung durch Spritzgießen erleichtert. Gemäß einer weiteren Ausfuhrungsart weist der Teil der Schnappöffhungen, der im seitlichen Randbereich der ersten Platte ausgebildet ist, eine parallel zum äußeren Rand der ersten Platte verlaufende obere Begrenzungsfläche auf, die mit der Innenseite der Seitenwand fluchtet oder bezüglich dieser nach innen versetzt ist, die an eine untere Begrenzungsfläche des Teils der Schnappöffhung im oberen Randbereich der Seitenwand angrenzt. Hierdurch wird das Entformen der Mikroplatte aus dem Spritzgießwerkzeug bei der Herstellung durch Spritzgießen erleichtert.

Gemäß einer weiteren Ausfuhrungsart weist die Mikroplatte an den beiden langen Rändern der ersten Platte jeweils zwei Schnappöffhungen auf und weist der Deckel an den beiden langen Rändern der zweiten Platte jeweils zwei Schnapphaken auf. Hierdurch wird eine gleichmäßige abdichtende Anlage des Deckels an der Mikroplatte begünstigt.

Gemäß einer weiteren Ausfuhrungsart weist die Mikroplatte an den beiden kurzen Rändern jeweils zwei Schnappöffhungen auf und weist der Deckel an den beiden kurzen Rändern jeweils zwei Schnapphaken auf. Hierdurch wird die gleichmäßige Anlage des Deckels an der Mikroplatte weiter gefördert.

Gemäß einer weiteren Ausführungsart weisen die Schnapphaken einen vertikalen Steg und am unteren Ende des vertikalen Steges einen nach innen vorstehenden horizontalen Steg auf. Hierdurch werden flexible Schnapphaken erreicht, die ein einfaches Einschnappen in die Schnappöffnungen und ein einfaches gezieltes Lösen ermöglichen.

Gemäß einer weiteren Ausfuhrungsart weist der horizontale Steg am äußeren Ende an der Unterseite eine erste Gleitfläche auf. Gemäß einer weiteren Ausfuhrungsart weist die zweite Platte an den seitlichen Rändern neben der Verbindung mit dem Schnapphaken oberhalb des Hakenendes des Schnapphakens eine Aussparung auf. Hierdurch wird das Entformen des Deckels aus einem Formwerkzeug beim Spritzgießen erleichtert.

Gemäß einer weiteren Ausfuhrungsart weist die Mikroplatte und/oder der Deckel mindestens ein Dichtelement auf, das den Rand jeder Öffnung umlaufend abdichtet, wenn der Deckel Schnappverbindungen mit der Mikroplatte aufweist. Hierdurch wird der dichte Verschluss der Gefäße durch den Deckel in der Abdichtposition verbessert. Das Dichtelement ist beispielsweise elastisches Flachmaterial oder eine elastische Materialschicht an der Unterseite des Deckels, das sämtliche Öffnungen der Mikroplatte abdichtet, wenn der Deckel auf die Mikroplatte aufgeschnappt ist.

Gemäß einer weiteren Ausfuhrungsart weist der Deckel an der Unterseite der zweiten Platte in Reihen und Spalten angeordnete Dichtelemente (Abdeckungen) auf, von denen jedes an einem inneren Rand einer der Öffnungen anliegt, wenn der Deckel mit der Mikroplatte verschnappt ist. Hierdurch wird die abdichtende Anlage des Deckels an den Öffnungen der Gefäße in der Abdichtposition weiter verbessert. Die Dichtelemente haben beispielsweise eine kreisrunde oder eine kreisringförmige Grundfläche und liegen umlaufend abdichtend am Rand der Öffnungen in der ersten Platte und/oder angrenzend an den Öffnungen der Innenwand der Gefäße an.

Gemäß einer weiteren Ausfuhrungsart stehen die Dichtelemente von der Unterseite des Deckels nach unten vor.

Gemäß einer weiteren Ausfuhrungsart ist jedes Dichtelement kuppelförmig (z..B. halbkugelförmig) oder kegelförmig. Hierdurch wird die Abdichtung der Öffnungen der Gefäße durch den Deckel in der Abdeckposition weiter verbessert. Gemäß einer weiteren Ausführung ist das Raster der Abdeckungen bombiert. Hierbei stehen die inneren Abdeckungen höher als außenstehende Abdeckungen. Dies ist für die Abdichtung eines Rasters von Abdeckungen von Vorteil, da so ein verformtes Raster eben anliegen kann. Anders ausgedrückt geben die am meisten bzw. zuerst verformten Bereiche in der Mitte des Rasters nach und kommt erst dann der Kontakt zu den später verformten Bereichen am Rand zustande.

Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist die erste Platte zwischen den seitlichen Rändern mindestens eine weitere Schnappöffhung auf, weist der Deckel zwischen den beiden seitlichen Rändern der zweiten Platte mindestens einen nach unten vorstehenden weiteren Schnapphaken auf, wobei der weitere Schnapphaken in die weitere Schnappöffhung eingeführt und hinter dieser an der Unterseite der ersten Platte verschnappt ist, wenn der Deckel mit der zweiten Platte an der Oberseite der ersten Platte der Mikroplatte anliegt, und der weitere Schnapphaken mindestens eine weitere erste Gleitfläche aufweist, und/oder die Entriegelungsvorrichtung zum Lösen der Schnappverbindungen eine weitere zweite Gleitfläche aufweist, die ausgebildet ist, beim Aufsetzen der Mikroplatte mit dem aufgeschnappten Deckel unter Aufhebung der Schnappverbindung auf der weiteren ersten Gleitfläche abzugleiten. Hierdurch für die abdichtende Anlage des Deckels an der Mikroplatte in der Abdeckposition weiter verbessert. Weitere Schnapphaken, die nicht am Rand, sondern zwischen den Gefäßen angeordnet sind, können die Haltekraft und die gleichmäßige Verteilung der Verrastungswirkung unterstützen. Die Schnapphaken des Deckels können nicht nur randständig, sondern auch zwischen den Wells angeordnet sein. Hierdurch können die Abdeckungen besser gegen die Ränder der Öffnungen an der Oberseite der ersten Platte gedrückt werden und zuverlässiger abdichten. Hierfür müssen in der ersten Platte weitere Schnappöffhungen (Durchbrüche) vorhanden sein, in denen auch die weiteren Schnapphaken verrasten können. Das Prinzip von Verrrastung mittels Schnapphaken und Entrastung durch Verdrängung mittels Gleitflächen am Entriegelungsblock wird auch hier genutzt.

Gemäß einer weiteren Ausfuhrungsart weist die Entriegelungsvorrichtung einen rechteckigen Rahmen auf, werden die Stützvorsprünge von Rahmenleisten des Rahmens gebildet und ist die Aufnahme von den Innenseiten des Rahmens gebildet. Hierdurch wird eine konstruktiv besonders einfache Ausführung ermöglicht.

Gemäß einer weiteren Ausfuhrungsart umfasst das Set mindestens eines der nachfolgenden Merkmale:

• die Mikroplatte ist aus einem einzigen oder aus mehreren Kunststoffen hergestellt, wobei gegebenenfalls der Rahmen der Mikroplatte aus einem anderen Kunststoff als die Gefäße besteht,

• der Deckel ist aus einem einzigen oder aus mehreren Kunststoffen hergestellt, wobei gegebenenfalls der zweite Rahmen aus einem anderen Kunststoff als die Dichtung besteht,

• die Entriegelungsvorrichtung besteht aus einem einzigen oder aus mehreren Kunststoffen, aus Metall oder aus einer Kombination von Kunststoff oder Metall.

Gemäß einer weiteren Ausfuhrungsart ist die Mikroplatte und/oder der Deckel und/oder die Entriegelungsvorrichtung spritzgegossen. Gemäß einer weiteren Ausfuhrungsart ist die Mikroplatte und/oder der Deckel im Einkomponenten- oder Mehrkomponenten-Spritzgießverfahren hergestellt.

Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Mikroplatte und/oder der Deckel und/oder die Entriegelungsvorrichtung vakuumgeformt und/oder aus spritzgegossenen und vakuumgeformten Komponenten zusammengesetzt und/oder heißgeprägt.

Gemäß einer weiteren Ausfuhrungsart haben die Gefäße ein Volumen von jeweils 0,5, 1,0, 1,2, 1,5, 1,8, 2,0 oder 2,5 ml.

Gemäß einer weiteren Ausfuhrungsart weist die Mikroplatte 12, 24, 48, 96 oder 384 Gefäße auf.

Gemäß einer weiteren Ausfuhrungsart ist die Mikroplatte eine Mikroplatte gemäß ANSI/SLS mit 96, 384 oder 1.536 Gefäßen oder eine Deepwell-Platte.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der anliegenden Zeichnungen eines Ausfuhrungsbeispiels näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 eine Mikroplatte mit verschnapptem Deckel in einer Perspektivansicht schräg von oben;

Fig. 2 die Mikroplatte in einer Perspektivansicht schräg von unten;

Fig. 3 vergrößertes Detail von Fig. 2;

Fig. 4 der Deckel in einer Perspektivansicht schräg von oben;

Fig. 5 der Deckel in einer Perspektivansicht schräg von unten;

Fig. 6 die Mikroplatte mit dem verschnappten Deckel in einer teilweisen Seitenansicht und in einem Teilschnitt in Längsrichtung;

Fig. 7 die Mikroplatte mit dem verschnappten Deckel in einem vergrößerten Teilschnitt;

Fig. 8 eine Entriegelungsvorrichtung in einer Perspektivansicht;

Fig. 9 die Entriegelungsvorrichtung mit aufgesetzter Mikroplatte und damit verschnapptem Deckel in einem Vertikalschnitt; Fig. 10 die Mikroplatte und der Deckel vor dem Verschnappen in einer perspektivischen Detailansicht schräg von oben;

Fig. 11 die Mikroplatte und der damit verschnappte Deckel in einer perspektivischen Detailansicht schräg von oben;

Fig. 12 die Mikroplatte und der damit verschnappte Deckel auf der

Entriegelungsvorrichtung beim Auflösen der Schnappverbindung in einer Perspektivansicht schräg von oben.

In dieser Anmeldung beziehen sich die Angaben „horizontal“ und „vertikal“ sowie “oben“ und „unten“ auf eine Anordnung der Mikroplatte mit dem von der ersten Platte abgewandten Rand der Seitenwand auf einem horizontalen Untergrund und Deckel auf der Oberseite der Mikroplatte.

Gemäß Fig. 1 bis 3 umfasst eine Mikroplatte 1 eine rechteckige erste Platte 2 und eine vom äußeren Rand 3 der ersten Platte 2 nach unten vorstehende, umlaufende Seitenwand 4 mit vier Seiten 4.1 bis 4.4. Die erste Platte 2 und die Seitenwand 4 werden auch als „Rahmen“ bezeichnet.

In der ersten Platte 2 sind 96 Gefäße 5 in acht Reihen und zwölf Spalten angeordnet, die oben mit der ersten Platte 2 verbunden sind, von der Unterseite der ersten Platte 2 nach unten vorstehen und an der Oberseite der ersten Platte 2 eine Öffnung 6 aufweisen.

Jede Öffnung 6 ist von einer kleinen Einfassung 7 umgeben, die von der Oberseite der ersten Platte 2 nach oben vorsteht.

Die Gefäße 5 weisen eine nach unten sich verjüngende Form auf. Sie haben einen oben mit der ersten Platte 2 verbundenen kegelförmigen Gefaßabschnitt 5.1 mit nach unten sich verringerndem Durchmesser und einen ersten nach unten gewölbten, kugelschalenförmigen Gefäßboden 5.2.

Die Seitenwand 4 hat am unteren Rand einen nach außen vorstehenden Flansch 8. Dieser hat im Vertikalschnitt ein umgedrehtes L-Profil und bildet eine nach außen und nach unten vorstehende Erweiterung 9 der Seitenwand 4.

Die Mikroplatte 1 weist am Rand der ersten Platte 2 Schnappöffhungen 10 auf. Jede Schnappöffnung 10 ist zu einem Teil 10.1 im seitlichen Randbereich der ersten Platte 2 und zu einem weiteren Teil 10.2 im oberen Randbereich der Seitenwand 4 angeordnet. Der Teil 10.1 der Schnappöffnung 10, der im seitlichen Randbereich der ersten Platte 2 ausgebildet ist, weist eine parallel zum äußeren Rand der ersten Platte verlaufende obere Begrenzungsfläche 11.1 auf. Von den seitlichen Enden jeder oberen Begrenzungsfläche 11.1 erstrecken sich senkrecht zu dieser obere seitliche Begrenzungsflächen 11.2, 11.3 bis zum äußeren Rand der ersten Platte 2.

Der weitere Teil 10.2 der Schnappöffhungen 10, der im oberen Randbereich der Seitenwand 4 angeordnet ist, weist eine parallel zum oberen Rand der Seitenwand 4 verlaufende untere Begrenzungsfläche 12.1 auf. Von den äußeren Enden jeder unteren Begrenzungsfläche 12.1 aus erstrecken sich vertikal nach oben untere seitliche Begrenzungsflächen 12.2, 12.3 des weiteren Teils 10.2 der Schnappöffhungen 10 bis zum oberen Rand der Seitenwand 4.

Die obere Begrenzungsfläche 11.1 fluchtet mit einer Innenseite 13 der Seitenwand 4, die an die untere Begrenzungsfläche 12.1 angrenzt, oder ist bezüglich dieser Innenseite 13 nach innen versetzt. An jeder langen Seite der ersten Platte 2 sind zwei Schnappöffhungen 10 jeweils in der Nähe einer Ecke der Seitenwand 4 angeordnet. An den langen Seiten der ersten Platte 2 sind die Schnappöffnungen 10 symmetrisch bezüglich einer Längsmittelachse

14 der ersten Platte 2 angeordnet.

An jeder kurzen Seite der ersten Platte 2 sind zwei Schnappöffhungen 10 jeweils in der Nähe einer Ecke der Seitenwand 4 angeordnet. An den kurzen Seiten der ersten Platte 2 sind die Schnappöffnungen 10 symmetrisch bezüglich einer Quermittelachse

15 der ersten Platte 2 angeordnet.

Die Mikroplatte 1 ist aus einem einzigen oder mehreren Kunststoffen hergestellt, wobei gegebenenfalls die erste Platte 2 und die Seitenwand 4 aus einem anderen Kunststoff als die Gefäße 5 bestehen. Beispielsweise ist die Mikroplatte insgesamt aus Polystyrol, Polycarbonat oder Polypropylen hergestellt oder bestehen erste Platte 2 und Seitenwand 4 aus Polycarbonat und die Gefäße 5 aus Polypropylen, Silikon oder Flüssig-Silikonkautschuk.

Gemäß Fig. 1 bis 3 ist auf der Mikroplatte 1 ein Deckel 16 angeordnet, der in den Fig. 4 und 5 gezeigt ist. Der Deckel 16 weist eine rechteckige zweite Platte 17 auf, die deckungsgleich zu der ersten Platte 2 ausgebildet ist.

Der Deckel 16 weist Schnapphaken 18 auf, die vom oberen äußeren Rand 19 der zweiten Platte 17 nach unten vorstehen.

Jeder Schnapphaken 18 weist einen vertikalen Steg 20 auf, der am oberen Ende mit dem oberen äußeren Rand 19 der zweiten Platte 17 verbunden ist. Ferner weist jeder Schnapphaken 18 am unteren Ende des vertikalen Steges 20 einen nach innen, d.h unterhalb der zweiten Platte 17, vorstehenden horizontalen Steg 21 auf. Der horizontale Steg 21 weist am äußeren Ende an der Unterseite eine zur Vertikalen geneigte erste Gleitfläche 22 auf.

Der Deckel 16 hat an den beiden langen Seiten der zweiten Platte 17 jeweils zwei Schnapphaken 18, wobei jeder Schnapphaken 18 an einer Ecke der zweiten Platte 17 angeordnet ist. Die beiden Schnapphaken 18 an den beiden langen Seiten der zweiten Platte 17 sind symmetrisch bezüglich einer Längsmittelachse 14 der zweiten Platte 17 angeordnet.

Auch an den beiden kurzen Seiten der zweiten Platte 17 weist der Deckel 16 jeweils zwei Schnapphaken 18 auf, von denen jeder nahe einer Ecke der zweiten Platte 17 angeordnet ist. Die Schnapphaken 18 an den beiden kürzeren Seiten sind symmetrisch bezüglich einer Quermittelachse 15 der zweiten Platte 17 angeordnet.

Wie insbesondere aus Fig. 5 ersichtlich, sind bei den symmetrisch bezüglich der Längsmittelachse 14 bzw. der Quermittelachse 15 angeordnete Schnapphaken 18 die ersten Gleitflächen 22 jeweils an einander zugewandten Innenseiten der Schnapphaken 18 angeordnet und sind dieselben ersten Gleitflächen 22 nach oben aufeinander zugeneigt. Infolgedessen schließen die ersten Gleitflächen 22 an den einander zugewandten Innenseiten der Schnapphaken 18 einen spitzen Winkel miteinander ein, dessen Scheitel oberhalb der zweiten Platte 17 angeordnet ist.

Die zweite Platte 17 weist oberhalb des horizontalen Steges 22 jedes Schnapphakens 18 eine Aussparung 23 auf. Hierdurch wird das Entformen des Deckels 16 aus einem Formwerkzeug beim Spritzgießen erleichtert.

Gemäß Fig. 4 bis 6 weist der Deckel 16 an der Unterseite der zweiten Platte 17 in Reihen und Spalten angeordnete Dichtelemente 24 auf. Jedes Dichtelement 24 ist kuppelformig (kugelschalenförmig) und in einem kreisrunden Loch 25 in der zweiten Platte 17 gehalten. Zum Halten am Rand des Loches weist jedes Dichtelement 24 am oberen Rand einen nach außen vorstehenden, umlaufenden oberen Flansch 26 und darunter und in einem Abstand davon einen außen vorstehenden, umlaufenden unteren Flansch 27 auf. Zwischen dem oberen Flansch 26 und dem unteren Flansch 27 jedes Dichtelementes 24 greift der Rand an einem Loch 25 der zweiten Platte 17 ein, wodurch das Dichtelement 24 an der zweiten Platte 17 gehalten ist.

96 Dichtelemente 24 sind in der zweiten Platte 17 in acht Reihen und 12 Spalten angeordnet, wobei die Anordnung der Dichtelemente 17 der Anordnung der Gefäße 5 in der Mikroplatte 1 entspricht. Die Dichtelemente 17 sind so ausgebildet, dass jedes Dichtelement 17 teilweise in ein Gefäß 5 der Mikroplatte 1 einsetzbar ist, wobei das Dichtelement 17 am oberen Rand des Gefäßes 5 abdichtend an seiner Innenseite anliegt, wie in Fig. 6 und 7 gezeigt.

Der Deckel 16 ist durch Spritzgießen hergestellt. Das Ausführungsbeispiel mit den Dichtelementen 24 ist im Mehrkomponenten-Spritzgießverfahren hergestellt, wobei in einem ersten Schritt die zweite Platte 17 gespritzt und in einem zweiten Schritt die Dichtelemente 24 an die zweite Platte 17 angespritzt werden können. Die zweite Platte 17 wird beispielsweise aus Polystyrol, Polycarbonat oder Polypropylen hergestellt und die Dichtelemente 24 aus Polypropylen, Silikon oder Flüssig-Silikonkautschuk.

Gemäß Fig 8 weist eine Entriegelungsvorrichtung 28 einen rechteckigen Rahmen 29 auf, der vier Rahmenleisten 29.1 bis 29.4 umfasst, die an Ecken des Rahmens 29 miteinander verbunden sind. Der untere Rand des Rahmens 29 weist eine horizontale ebene Lagerfläche 30 zum Aufsetzen des Rahmens 29 auf einen horizontalen Untergrund auf. Oben hat der Rahmen eine horizontale ebene Stützfläche 21 zum Aufsetzen einer Mikroplatte 1. An den Innenseiten weisen die Rahmenleisten jeweils eine ebene Innenfläche 32 auf.

An der Außenseite weist der Rahmen 29 einen etwa auf halber Höhe umlaufenden Absatz 33 auf.

Unterhalb des Absatzes 33 und oberhalb des Absatzes 33 weisen die Rahmenleisten 29.1 bis 29.4 jeweils eine ebene Außenfläche 34.1, 34.2 auf.

Ferner weist der Rahmen 29 an den schmalen Rahmenleisten 29.1, 29.2 auf der Außenseite oberhalb des Absatzes jeweils zwei vertikalen Nuten 35.1, 35.2 auf, wobei jede vertikale Nut 35.1, 35.2 neben einer Ecke des Rahmens 29 angeordnet ist.

Der Rahmen 29 umschließt eine Aufnahme 36, die von den Innenseiten der Rahmenleisten 29.1 bis 29.4 begrenzt wird.

Der Rahmen 29 weist am oberen Rand außen eine umlaufende Fase 37 auf, die zweite Gleitflächen 38 bildet. Die zweiten Gleitflächen 38 schließen einen Winkel zur Vertikalen ein. Auf einander gegenüberliegenden Rahmenleisten 29.1 bis 29.3 sind die zweiten Gleitflächen 38 so angeordnet, dass sie nach oben aufeinander zugeneigt sind. Infolgedessen schließen sie einen spitzen Winkel mit einem Scheitel oberhalb des Rahmens 29 miteinander ein.

Die Rahmenleisten 29.1 bis 29.4 bilden Stützvorsprünge 39.1 bis 39.4 zum Aufsetzen der Mikroplatte 1.

Gemäß Fig. 10 und 11 ist der Deckel 16 auf die Mikroplatte 1 aufsetzbar, wobei die Schnapphaken 18 Schnappverbindungen an den Schnappöffhungen 10 bilden, bei denen die horizontalen Stege 22 die erste Platte 2 an den seitlichen Rändern untergreifen. Wenn der Deckel 16 auf die Mikroplatte 1 aufgesetzt ist, greifen die Dichtelemente 24 abdichtend in die Öffnungen 6 der Gefäße 5 ein, wie in den Fig. 6 und 7 gezeigt. In dieser Stellung wird der Deckel 16 durch die Schnapphaken 18 an der Mikroplatte 1 gesichert.

Der Deckel 16 wird von oben auf die Mikroplatte 1 aufgesetzt. Hierbei tauchen die Schnapphaken 18 am Deckel 16 in die Schnappöffhungen 10 der Mikroplatte 1 ein. Die Schnapphaken 18 schnappen formschlüssig hinter den Rändern der Schnappöffhungen 10 ein und halten den Deckel 16 auf der Mikroplatte 1 fest. Bevor die Schnapphaken 18 einschnappen, liegen die Dichtelemente 24 dichtend im Oberbereich an den Innenseiten der Gefäße 5 an und decken diese ab.

Der Deckel 16 kann wieder entfernt werden, indem die Mikroplatte 1 mit dem aufgeschnappten Deckel 16 auf die Entriegelungsvorrichtung 28 gesetzt wird. Die Außenseite und Oberseite der Entriegelungs Vorrichtung 28 ist als negativ zu der Innenseite der Mikroplatte 1 ausgebildet. Infolgedessen ist die Mikroplatte 1 mit einem damit aufgeschnappten Deckel 16 auf den Rahmen 29 aufsetzbar, sodass der Rahmen 29 von unten in die umlaufende Seitenwand 4 der Mikroplatte eingreift und die Gefäße 5 in die Aufnahme 36 eintauchen. Beim Aufsetzen der Mikroplatte 1 auf die Entriegelungsvorrichtung 28 können vertikale Rippen zur konstruktiven Versteifung an der Innenseite der Seitenwand 4 in die Nuten 35.1, 35.2 des Rahmens 29 eingreifen.

Am Ende der Aufsetzbewegung gleiten die ersten Gleitflächen 22 der Schnapphaken 18 auf den zweiten Gleitflächen 38 des Rahmens 29 ab und werden hierdurch die Schnapphaken 18 nach außen gebogen. Hierdurch werden die Schnappverbindungen aufgehoben, sodass der Deckel 16 von der Mikroplatte 1 abgehoben und entfernt werden kann. Dies ist in der Fig. 12 gezeigt. Hierbei kann der Deckel 16 von dem Rahmen 29 nach oben gedrückt werden. Nach dem Auflösen der Schnap verbindungen ist der Deckel 16 von der Mikroplatte 1 abziehbar.

Das Aufsetzen und Verschnappen des Deckels 16 mit der Mikroplatte 1 sowie das Lösen der Schnappverbindungen und Abnehmen des Deckels 16 von der Mikroplatte 1 kann automatisiert durchgefuhrt werden, beispielsweise in einem Laborautomaten oder Dosierautomaten.

Die Mikroplatte und der Deckel 16 sind durch Greifer eines automatisierten Systems (z. B. Epmotion der Anmelderin) handhabbar.

Der Deckel 16 kann ähnlich wie die Mikroplatte 1 aufgrund des verwendeten Kunststoffes und gegebenenfalls durch konstruktive Versteifung (Verrippung oder Rahmen) formstabil und gut handhabbar sein

Die Dichtelemente 24 werden vorzugsweise aus einem entsprechend weichen bzw. elastischen Material gebildet. Dies ist beispielsweise ein thermoplastisches Material, z.B. ein weiches PP, PE oder TPE. Aufgrund der Nachgiebigkeit der Dichtelemente 24 und ihrer Anordnung im Raster der Gefäße 5 der Mikroplatte 1 kann jedes Dichtelement 24 ein Gefäß 5 abdecken.

Der Deckel 16 mit den Dichtelementen 24 kann aus mehreren zusammengebauten Teilen bestehen oder im Zweikomponenten-Spritzguss hergestellt werden. Bezugszeichenliste

Mikroplatte erste Platte äußerer Rand Seitenwand Seiten

Gefäße

Gefäßabschnitt

Gefäßboden Öffnung Einfassung Flansch Erweiterung Schnappöfftiung

Teil der Schnappöfftiung weiterer Teil der Schnappöfftiung obere Begrenzungsfläche obere seitliche Begrenzungsfläche untere Begrenzungsfläche untere seitliche Begrenzungsfläche Innenseite

Längsmittelachse Quermittelachse

Deckel zweite Platte

Schnapphaken oberer äußerer Rand vertikaler Steg horizontaler Steg erste Gleitfläche

Aussparung

Dichtelement

Loch oberer Flansch unterer Flansch

Entriegelungsvorrichtung Rahmen

Rahmenleiste

Lagerfläche

Stützfläche

Innenfläche

Absatz

Außenfläche

Nut

Aufnahme

Fase zweite Gleitfläche Stützvorsprung