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Patent Searching and Data


Title:
SHADING DEVICE AND CLOTH FOR A SHADING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/143993
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a shading device comprising a cloth, a cloth shaft and a lead bar, wherein the cloth is connected to the cloth shaft in the region of a first edge of the cloth and is connected to the lead bar in the region of a second edge of the cloth, and wherein, when the lead bar is moved relative to the cloth shaft, the cloth can be wound at least partially onto the cloth shaft or can be unwound from the cloth shaft (19) and stretched open in a planar manner. According to the invention, the cloth has at least one wire which is made at least in regions of a shape memory alloy.

Inventors:
INFANGER KURT (CH)
IMFELD JOST (CH)
BAUMANN DANIEL (CH)
Application Number:
PCT/EP2023/051184
Publication Date:
August 03, 2023
Filing Date:
January 19, 2023
Export Citation:
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Assignee:
STOBAG AG (CH)
International Classes:
E04F10/06; D03D1/00; E06B9/42
Domestic Patent References:
WO2003038225A12003-05-08
Foreign References:
EP3015581A12016-05-04
EP1034954B12006-02-15
US20110056632A12011-03-10
FR2836177B12004-09-03
CA2622620A12006-07-13
EP2843178B12016-12-07
EP1614825A12006-01-11
Attorney, Agent or Firm:
LICHTI PATENTANWÄLTE PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Beschattungsvorrichtung (10) mit einem Tuch (12), einer Tuchwelle (19) und einer Ausfallstange (14), wobei das Tuch (12) im Bereich einer ersten Tuchkante mit der Tuchwelle (19) und im Bereich einer zweiten Tuchkante mit der Ausfallstange (14) verbunden ist und wobei das Tuch (12) bei einer Verlagerung der Ausfallstange (14) relativ zu der Tuchwelle (19) zumindest teilweise auf die Tuchwelle (19) aufwickelbar oder von der Tuchwelle (19) abwickelbar und flächig aufspannbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Tuch (12) mindestens einen Draht (17) aufweist, der zumindest bereichsweise aus einer Formgedächtnislegierung hergestellt ist.

2. Beschattungsvorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Formgedächtnisle- gierung um eine Nickel-Titan-Legierung handelt.

3. Beschattungsvorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Formgedächtnislegie- rung eine Austenit-Finish-Temperatur von höchstens 4°C aufweist .

4. Beschattungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3 , dadurch gekennzeichnet, dass der Draht (17) in einem auf gespannten Zustand des Tuches (12) unter einer

Zugspannung steht, die mindestens einer Streckgrenze entspricht, bei der der Draht (17) entsprechend einer zumindest annähernd konstanten Spannungs-Dehnungs

Kennlinie verformbar ist.

5. Beschattungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Tuch (12) zu- mindest bereichsweise als ein textiles Gewebe mit zwei

Fadenrichtungen ausgestaltet ist und der Draht (17) entlang zumindest einer der zwei Fadenrichtungen ver läuft und in das Tuch (12) eingewoben und/oder an dem

Tuch (12) befestigt ist.

6. Beschattungsvorrichtung (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Tuch (12) derart mit der Tuch- welle (19) und der Ausfallstange (14) verbunden ist, dass der Draht (17) sich zumindest in dem auf gespannten

Zustand des Tuches (12) orthogonal zu der Tuchwelle

(19) und/oder der Ausfallstange (14) erstreckt.

7. Beschattungsvorrichtung (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Tuch (12) derart mit der Tuchwelle (19) und der Ausfallstange (14) verbunden ist, dass der Draht (17) sich zumindest in dem aufge spannten Zustand des Tuches (12) im Wesentlichen paral lei zu der Tuchwelle (19) und/oder der Ausfallstange

(14) erstreckt.

8. Beschattungsvorrichtung (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Tuch (12) zumindest zwei Dräh te (17) aufweist, die jeweils zumindest bereichsweise aus der Formgedächtnislegierung hergestellt sind, wobei ein erster Draht der zwei Drähte (17) orthogonal zu ei nem zweiten Draht der zwei Drähte (17) angeordnet ist, wobei die zwei Drähte (17) vorzugsweise entlang unter schiedlicher Fadenrichtungen des Tuches (12) , das als textiles Gewebe ausgebildet ist, verlaufen.

9. Beschattungsvorrichtung (10) nach einem der voranste henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der

Draht (17) an zumindest einem Ende mittels eines Hal teelements mit dem Tuch (12) verbunden und insbesondere verpresst ist.

10. Beschattungsvorrichtung (10) nach einem der voranste henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der

Draht (17) an zumindest einem Ende mit dem Tuch (12) verklebt ist, vorzugsweise mittels eines Trägerbandes.

11. Beschattungsvorrichtung (10) nach einem der voranste henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Tuch

(12) mehr als zwei Drähte, vorzugsweise zwischen 10 und

100 Drähte, aus der Formgedächtnislegierung aufweist.

12. Beschattungsvorrichtung (10) nach einem der voranste henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschattungsvorrichtung (10) als Vertikalmarkise ausge staltet ist, bei der die Ausfallstange (14) entlang zu mindest einer ortsfesten vertikalen Führung (15, 16) verlagerbar ist, um das Tuch (12) auf der Tuchwelle

(19) aufzuwickeln oder von der Tuchwelle (19) abzuwi- ckeln und flächig aufzuspannen.

13. Beschattungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschattungs

Vorrichtung (10) als Gelenkarmmarkise ausgestaltet ist, bei der die Ausfallstange (14) mittels einer Gelenk armanordnung (20) gegenüber der Tuchwelle (19) verla gerbar ist, um das Tuch (12) auf die Tuchwelle (19) aufzuwickeln oder von der Tuchwelle (19) abzuwickeln und flächig aufzuspannen.

14. Tuch (12) für eine Beschattungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei das Tuch (12) min destens einen Draht (17) aufweist, der zumindest be- reichsweise aus einer Formgedächtnislegierung herge stellt ist.

Description:
Beschattungsvorrichtung und Tuch für eine Beschattungsvorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Beschattungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Tuch für eine Be- schattungsvorrichtung .

Beschattungsvorrichtungen der eingangs genannten Art sind dafür vorgesehen, um an einer Tragkonstruktion, beispiels- weise einer Gebäudewand angebracht zu werden und bedarfs- weise Schutz vor einfallender Sonnenstrahlung zu bieten. Eine solche Beschattungsvorrichtung ist zum Beispiel aus der EP 1614825 Al bekannt und umfasst ein Tuch, eine Tuch- welle und eine Ausfallstange. Das Tuch ist im Bereich einer oberen ersten Tuchkante mit der Tuchwelle und im Bereich einer unteren zweiten Tuchkante mit der Ausfallstange ver- bunden. Bei einer Verlagerung der Ausfallstange relativ zu der Tuchwelle kann das Tuch entweder auf die Tuchwelle ge- wickelt oder von dieser abgewickelt und flächig aufgespannt werden. Es können zudem Führungsmittel vorgesehen sein, die dazu dienen, die Ausfallstange bei der Verlagerung relativ zu der Tuchwelle zu führen. Mittels einer vorbekannten Beschattungsvorrichtung ist es möglich, das Tuch in unterschiedlichen Aufspanngraden auf- zuspannen. Ein niedriger Aufspanngrad liegt zum Beispiel vor, wenn das Tuch in Bezug auf seine Gesamtfläche nur teilweise von der Tuchwelle abgewickelt ist und flächig ge- spannt ist. Ein hoher Aufspanngrad liegt dann vor, wenn das Tuch in Bezug auf seine Gesamtfläche nahezu vollständig von der Tuchwelle abgewickelt und aufgespannt ist. Es ist so- wohl bei geringen als auch bei hohen Aufspanngraden ge- wünscht, dass das Tuch sich nicht durchbiegt oder wellt.

Während es bei einem niedrigen Aufspanngrad auf konstruktiv relativ einfache Weise möglich ist, das Tuch zu spannen und dadurch seine Durchbiegung zu vermeiden, ist dies bei einem hohen Aufspanngrad erschwert. Dies hängt unter anderem da- mit zusammen, dass die Bestandteile der Beschattungsvor- richtung, die zum Spannen des Tuches dienen, bei einem niedrigen Aufspann im Zusammenwirken eine höhere Steifig- keit aufweisen als bei einem hohen Aufspanngrad. Darüber hinaus handelt es sich bei vorbekannten Beschattungsvor- richtungen um Baugruppen, die mit gewissen Toleranzen mon- tierbar sind. Hierdurch kann zwischen einzelnen Bauteilen der Beschattungsvorrichtung ein Spiel entstehen, wodurch ein gleichmäßiges Spannen des Tuches, insbesondere bei un- terschiedlichen Aufspanngraden, ebenfalls erschwert wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Beschat- tungsvorrichtung und ein Tuch für eine Beschattungsvorrich- tung bereitzustellen, mit der bzw. dem eine gewünschte Tuchspannung auf konstruktiv einfache Weise und unabhängig von dem Aufspanngrad erreichbar ist. Die Aufgabe wird gelöst durch eine Beschattungsvorrichtung nach dem Anspruch 1 sowie einem Tuch nach dem Anspruch 14. Vorteilhafte Weiterbildungen der Beschattungsvorrichtung finden sich in den abhängigen Unteransprüchen 2 bis 13.

Die erfindungsgemäße Beschattungsvorrichtung weist in an sich bekannter Weise ein Tuch, eine Tuchwelle und eine Aus- fallstange auf. Das Tuch ist im Bereich einer oberen ersten Tuchkante mit der Tuchwelle und im Bereich einer unteren zweiten Tuchkante mit der Ausfallstange verbunden. Bei ei- ner Verlagerung der Ausfallstange relativ zu der Tuchwelle kann das Tuch zumindest bereichsweise auf die Tuchwelle aufgewickelt oder von dieser abgewickelt und flächig aufge- spannt werden.

Die erfindungsgemäße Beschattungsvorrichtung unterscheidet sich dadurch von vorbekannten Beschattungsvorrichtungen, dass das Tuch mindestens einen insbesondere metallenen Draht aufweist, der zumindest bereichsweise und vorzugswei- se vollständig aus einer metallenen Formgedächtnislegierung hergestellt ist.

Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die Eigen- schaften von Formgedächtnislegierungen ausgenutzt werden können, um die mechanischen Eigenschaften von Tüchern, die in Beschattungsvorrichtungen zum Einsatz kommen, zu verbes- sern. Insbesondere ist es vorteilhaft, dass die Formge- dächtnislegierungen pseudo-elastische Eigenschaften aufwei- sen. Diese machen sich erfindungsgemäß dadurch bemerkbar, dass der Draht bei einer stetig zunehmenden Beanspruchung beginnt, sich linear zu dehnen. Überschreitet die in dem Draht herrschende Spannung einen Grenzwert, kann der Draht zusätzlich gedehnt werden, ohne dass eine nennenswerte Er- höhung der Spannung erforderlich ist. Umgekehrt bedeutet dies, dass in dem Draht in einem solchen Zustand unabhängig von seiner Dehnung eine konstante Spannung vorliegt. Alter- nativ oder zusätzlich dazu kann auch eine Formgedächtnisle- gierung mit pseudo-plastischen Eigenschaften verwendet wer- den.

Erfindungsgemäß ist es also möglich, den Draht, der insbe- sondere pseudo-elastische Eigenschaften aufweist, in dem oben beschriebenen Zustand mit dem Tuch zu verbinden, in dem er unabhängig von seiner Dehnung eine konstante Span- nung auf das Tuch aufbringen kann. Auf diese Weise ist es möglich, die Beschattungsvorrichtung in an sich bekannter Weise zu konstruieren, wobei baulich bedingte, geometrische Varianzen der Beschattungsvorrichtung keinen unmittelbaren Einfluss auf die Tuchspannung haben, sondern mittels des Drahtes kompensiert werden.

Die Erfindung ist nicht darauf beschränkt, welche Art von Tuch und welche Art von Formgedächtnislegierung für die Herstellung des Drahtes verwendet wird oder wie die mecha- nischen Eigenschaften des Drahtes auf das Tuch übertragen werden. In einer einfachen Ausführungsform kann der Draht über seine gesamte Länge und/oder in voneinander beabstan- deten Bereichen, insbesondere punktuell, mit einer Tuch- oberfläche des Tuches verbunden sein.

In einer vorteilhaften Weiterbildung ist der Draht zumin- dest bereichsweise aus einer Nickel-Titan-Legierung herge- stellt. Diese Art der Formgedächtnislegierung ist auch als Nitinol bekannt. Bei der Verwendung dieses Materials sind die Formgedächtniseffekte, die insbesondere mit den pseudo- elastischen Eigenschaften des Drahtes Zusammenhängen, stark ausgeprägt. Gleichzeitig weist Nitinol eine hohe Korrosi- onsbeständigkeit auf, was den Einsatz derartiger Drähte in Beschattungsvorrichtungen begünstigt, die der freien Witte- rung ausgesetzt sind.

In einer vorteilhaften Weiterbildung weist die Formgedächt- nislegierung eine Austenit-Finish-Temperatur von höchstens 4°C auf. Oberhalb einer Temperatur von 4°C weist der Draht ausgeprägte pseudo-elastische Eigenschaften auf.

In einer vorteilhaften Weiterbildung steht der Draht in ei- nem zumindest teilweise aufgespannten Zustand des Tuches unter einer Zugspannung, die mindestens einer Streckgrenze der Formgedächtnislegierung entspricht und bei der der Draht entsprechend einer zumindest annähernd konstanten Spannungs-Dehnungs-Kennlinie verformbar ist.

Vorzugsweise weist die Beschattungsvorrichtung zumindest eine Spannvorrichtung auf, welche dazu ausgestaltet ist, den Draht derart auf Zug zu beanspruchen, dass sich in dem Draht die oben genannte Zugspannung einstellt, bei der un- terschiedliche Dehnungen ohne eine Veränderung der Zugspan- nung möglich sind. Eine derartige Spannvorrichtung kann in Gestalt von zumindest zwei Führungen ausgestaltet sein, welche sich entlang einer Verlagerungsrichtung der Ausfall- stange auf Abstand nebeneinander erstrecken und zwischen denen der Draht gespannt sein kann. Insbesondere können die Führungen hierfür derart profiliert sein, dass die erfor- derliche Zugspannung erst bei einer Verlagerungsbewegung der Ausfallstange relativ zu der Tuchwelle in den Drähten wirksam wird. In einer vorteilhaften Weiterbildung ist das Tuch zumindest bereichsweise als ein textiles Gewebe mit zwei Fadenrich- tungen ausgestaltet. Der Draht ist hierbei entlang zumin- dest einer der zwei Fadenrichtungen in das Gewebe eingewo- ben.

Bei der vorstehend beschriebenen Weiterbildung wird der Draht während der Herstellung des Tuches intrinsisch mit diesem gefügt. Dies bedeutet, dass neben dem Herstellungs- prozess des Tuches keine nachgelagerten Füge- oder Befesti- gungsschritte erforderlich sind, um den Draht mit dem Tuch zu verbinden. Gleichzeitig verbessert sich die Übertragbar- keit der mechanischen Eigenschaften des Drahtes auf das Tuch.

Die Fäden des textilen Gewebes können aus einem an sich be- kannten natürlichen oder synthetischen Material hergestellt sein. Vorzugsweise ist die Gewebestruktur aus einer sich kreuzenden Anordnung einzelner Fäden oder Fadenbündel ge- bildet, welche entlang der zwei Fadenrichtungen verlaufen.

In einer vorteilhaften Weiterbildung ist das Tuch derart mit der Tuchwelle und der Ausfallstange verbunden, dass der Draht sich zumindest in dem aufgespannten Zustand des Tu- ches orthogonal zu der Tuchwelle und der Ausfallstange er- streckt.

Die vorstehend beschriebene Weiterbildung erlaubt es, den mindestens einen Draht der Beschattungsvorrichtung zwischen der Ausfallstange und der Tuchwelle zu spannen. Eine Aus- zugsbewegung der Ausfallstange gegenüber der Tuchwelle er- laubt es somit nicht nur das Tuch aufzuspannen, sondern gleichzeitig eine Zugkraft auf den Draht aufzubringen, um diesen in einen Zustand zu versetzen, in dem er vorzugswei- se gemäß einer zumindest annähernd konstanten Spannungs- Dehnungs-Kennlinie verformbar ist.

Alternativ kann das Tuch derart mit der Tuchwelle und der Ausfallstange verbunden sein, dass der Draht sich zumindest in dem aufgespannten Zustand des Tuches im Wesentlichen pa- rallel zu der Tuchwelle und/oder der Ausfallstange er- streckt. Im Gegensatz zu einer Ausführungsform, bei der der Draht sich orthogonal zu der Tuchwelle und der Ausfallstan- ge erstreckt, können bei einer parallelen Anordnung die be- reits erläuterten Führungselemente vorgesehen sein, mittels derer der Draht bei einer Auszugsbewegung auf Zug bean- spruchbar ist, um in einen Zustand versetzt zu werden, in dem er gemäß einer zumindest annähernd konstanten Span- nungs-Dehnungs-Kennlinie verformbar ist.

In einer anderen vorteilhaften Weiterbildung weist das Tuch zumindest zwei Drähte auf, welche jeweils zumindest be- reichsweise und vorzugsweise vollständig aus der Formge- dächtnislegierung hergestellt sind, wobei ein erster der zwei Drähte orthogonal zu einem zweiten der zwei Drähte an- geordnet ist und wobei die zwei Drähte vorzugsweise in un- terschiedlichen Fadenrichtungen des Tuches, das als texti- les Gewebe ausgebildet ist, eingewoben ist. Bei dieser vor- teilhaften Weiterbildung lässt sich ein hohes Maß an Tuch- stabilität erreichen, da die Spannung der Drähte nicht le- diglich entlang einer, sondern entlang zweier Richtungen auf das Tuch aufgebracht wird.

In einer vorteilhaften Weiterbildung ist der Draht mittels eines Halteelements mit dem Tuch verbunden uns insbesondere verpresst. Eine solches Halteelement zwischen dem Draht und dem Tuch kann in einem Kantenbereich des Tuches angeordnet sein. Vorzugsweise kann dieses Halteelement gleichzeitig als Führungsstück genutzt werden, welches in einer Führung der Beschattungsvorrichtung geführt ist. Die Verwendung des Halteelementes ist nicht auf eine bestimmte Ausgestaltung des Tuches beschränkt und kann insbesondere vorteilhaft sein, wenn das Tuch als textiles Gewebe ausgestaltet ist. Durch eine kantenseitige Anordnung des Halteelements an dem Tuch ist es möglich, ein unerwünschtes Herausziehen des Drahtes aus dem Tuch entlang seiner Erstreckungsrichtung zu verhindern .

Zusätzlich oder alternativ kann der Draht mit dem Tuch ver- klebt sein, vorzugsweise mittels eines Trägerbandes. Ein derartiges Trägerband kann eine Klebefläche aufweisen, mit- tels der es mit der Tuchoberfläche verklebt werden kann, wobei der Draht zwischen dem Tuch und dem Klebeband ange- ordnet werden kann.

Bevorzugt weist das Tuch mehr als zwei Drähte, vorzugsweise zwischen 10 und 100 Drähte, auf, die jeweils aus der Form- gedächtnislegierung hergestellt sind. Insbesondere kann die Anzahl der Drähte in Abhängigkeit der Abmessungen und/oder dem Flächengewicht des Tuches gewählt sein. Auf diese Weise ist es möglich, eine Spannwirkung der Drähte bedarfsgemäß einzustellen. Vorzugsweise verlaufen mehrere Drähte paral- lel auf Abstand zueinander.

In einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Beschattungs- vorrichtung als Vertikalmarkise ausgestaltet, bei der die Ausfallstange entlang einer vorzugsweise ortsfesten verti- kalen Führung verlagerbar ist, um das Tuch auf die Tuchwel- le aufzuwickeln oder von dieser abzuwickeln und aufzuspan- nen. Die Führung der Vertikalmarkise kann in bereits erläu- terter Weise dazu ausgestaltet sein, eine Zugkraft des Drahtes aufzunehmen.

In einer anderen vorteilhaften Weiterbildung ist die Be- schattungsvorrichtung als Gelenkarmmarkise ausgestaltet, bei der die Ausfallstange mittels einer Gelenkarmanordnung relativ zu der Tuchwelle verlagerbar ist, um das Tuch auf der Tuchwelle aufzuwickeln oder von dieser abzuwickeln und aufzuspannen. In dieser Weiterbildung kann die Gelenkarman- ordnung dazu dienen, die Zugkraft des Drahtes aufzunehmen.

Die Erfindung betrifft auch ein Tuch für eine erfindungsge- mäße Beschattungsvorrichtung oder eine vorteilhafte Weiter- bildung hiervon. Das Tuch weist mindestens einen Draht auf, der zumindest bereichsweise aus einer Formgedächtnislegie- rung hergestellt ist. Weitere Merkmale des Tuches ergeben sich aus der Beschreibung der Beschattungsvorrichtung.

Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind anhand von Ausführungsbeispielen und den Figuren erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine erfindungsgemäße Beschattungsvorrichtung, die als Vertikalmarkise mit einem Tuch ausgestal- tet ist, in das eine Mehrzahl horizontal verlau- fender Drähte aus einer Formgedächtnislegierung eingewoben ist;

Fig. 2 eine erfindungsgemäße Beschattungsvorrichtung, die als Vertikalmarkise mit einem Tuch ausgestal- tet ist, in das eine Mehrzahl vertikal verlaufen- der Drähte aus einer Formgedächtnislegierung ein- gewoben ist;

Fig. 3 eine erfindungsgemäße Beschattungsvorrichtung, die als Vertikalmarkise mit einem Tuch ausgestal- tet ist, in das eine Mehrzahl horizontal und ver- tikal verlaufender Drähte aus einer Formgedächt- nislegierung eingewoben ist und

Fig. 4 eine erfindungsgemäße Beschattungsvorrichtung, die als Gelenkarmmarkise mit einem Tuch ausge- staltet ist, in das eine Mehrzahl von Drähten aus einer Formgedächtnislegierung eingewoben ist.

Figur 1 zeigt eine Beschattungsvorrichtung 10, die als Ver- tikalmarkise ausgestaltet ist. Die Beschattungsvorrichtung 10 umfasst ein Tuch 12, das in hier nur angedeuteter Weise im Bereich einer oberen ersten Tuchkante mit einer Tuchwel- le 19 verbunden ist. Die Tuchwelle 19 ist innerhalb eines Markisenkastens 13 drehbar um eine Wickelachse W gelagert. Im Bereich einer unteren zweiten Tuchkante ist das Tuch 12 mit einer Ausfallstange 14 verbunden, die parallel zu der Wickelachse W verläuft.

Die Tuchwelle 19 ist innerhalb des Markisenkastens 13 der- art gelagert, dass das Tuch 12 bei einer Verlagerung der Ausfallstange 14 relativ zu der Tuchwelle 19 auf der Tuch- welle aufgewickelt oder von der Tuchwelle 19 abgewickelt und aufgespannt werden kann. Vorzugsweise ist in dem Marki- senkasten 13 ein Drehantrieb vorgesehen, um ein Drehmoment auf die Tuchwelle aufzubringen. Die Verlagerung der Aus- fallstange 14 erfolgt in dem hier gezeigten Ausführungsbei- spiel entlang einer ersten Führungsleiste 15 und einer zweiten Führungsleiste 16, die sich in einem Abstand im We- sentlichen parallel zueinander vertikal erstrecken.

In dem in Figur 1 gezeigten Zustand weist das Tuch 12 einen großen Aufspanngrad auf, d.h. es ist fast vollständig auf- gespannt und somit in Bezug auf seine Gesamtfläche weitest- gehend von der Tuchwelle 19 abgewickelt, und spendet bei Sonneneinstrahlung Schatten für einen hier nicht gezeigten Raum, der sich hinter der Beschattungsvorrichtung 10 er- streckt. Oft geht ein hoher Aufspanngrad des Tuches 12 da- mit einher, dass sich dieses in ungewollter Weise wellt.

Dies hängt damit zusammen, dass die Beschattungsvorrichtung 10 eine spielbehaftete Baugruppe darstellt und dass der Zu- sammenbau aus dem Tuch 12, dem Markisenkasten 13, der darin gelagerten Tuchwelle 19 sowie den zwei Führungsleisten 15 und 16 insgesamt nicht die erforderliche Steifigkeit auf- weist, um das Tuch 12 bei jedem Aufspanngrad der Beschat- tungsvorrichtung 10 gleichmäßig und vollständig spannen zu können.

Um das Tuch 12 unabhängig von dem Aufspanngrad gleichmäßig spannen zu können, ist das Tuch 12 als ein textiles Gewebe mit einer Vielzahl von sich kreuzenden und insbesondere miteinander verwebten textilen Fäden ausgestaltet und weist zusätzlich mehrere Drähte 17 auf. Die Drähte 17 sind je- weils aus metallenen Formgedächtnislegierung Nitinol mit einer Martensit-Finish-Temperatur von 4°C hergestellt und sind in das Tuch 12 eingewoben. Zur besseren Übersichtlich- keit ist in Figur 1 lediglich ein Draht 17 mit einem Be- zugszeichen versehen.

Gemäß dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel weisen die Drähte 17 ausgeprägte pseudo-elastische Eigenschaften auf. Die Drähte 17 befinden sich hierbei in einem gespann- ten Zustand, wobei die jeweils in den Drähten 17 herrschen- de Zugspannung von den seitlichen Führungsleisten 15 und 16 aufgenommen ist. Die Zugspannung entspricht hierbei im We- sentlichen einer Streckgrenze des verwendeten Werkstoffs, bei der die Drähte 17 in Bezug auf ihre Längserstreckungs- richtung jeweils um bis zu 10% gelängt oder gestaucht wer- den können, ohne dass die Zugspannung in den Drähten 17 sich nennenswert verändert. Da die Drähte 17 in das Tuch 12 eingewoben sind, lassen sich die vorstehend beschriebenen mechanischen Eigenschaften auf das Tuch 12 übertragen. Hierdurch ist es möglich, das Tuch 12 unabhängig von dem Aufspanngrad mit einer konstanten Tuchspannung aufzuspan- nen.

In einer alternativen Ausgestaltung der Beschattungsvor- richtung 10 verlaufen die Drähte 17 nicht parallel zu der Ausfallstange 14, sondern orthogonal zu dieser. Dies ist in Figur 2 gezeigt.

Gemäß der in Figur 2 gezeigten Beschattungsvorrichtung 10 weisen die Drähte 17 ebenfalls pseudo-elastische Eigen- schaften auf und sind auf Zug beansprucht. Im Gegensatz der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform dient die Ausfallstan- ge 14 und die innerhalb des Markisenkastens 13 gelagerte Tuchwelle dazu, die Zugkräfte aufzunehmen.

In einer alternativen Ausgestaltung der Beschattungsvor- richtung 10 sind die Drähte 17 entlang zweier orthogonal zueinander verlaufender Erstreckungsrichtungen in das Tuch 12 eingewoben. Eine solche Beschattungsvorrichtung 10 ist in Figur 3 gezeigt. Einige der Drähte 17 verlaufen hierbei entsprechend den Ausführungen zu Figur 1 parallel zu der Ausfallstange 14 und der Tuchwelle. Andere Drähte verlaufen entsprechend den Ausführungen zu Figur 2 orthogonal zu der Ausfallstange 14. Gemäß Figur 3 sind die Drähte 17 jeweils pseudo-elastisch ausgestaltet und mit einer Zugspannung be- aufschlagt. Dies führt in bereits erläuterter Weise dazu, dass das Tuch 12 unabhängig von einem Spiel zwischen der Tuchwelle, der Ausfallstange 14 sowie den seitlichen Füh- rungen 15 und 16 gleichmäßig gespannt werden kann.

Figur 4 zeigt eine Beschattungsvorrichtung 10, die als Ge- lenkarmmarkise ausgestaltet ist. Die in Figur 4 gezeigte Beschattungsvorrichtung 10 ist mittels einer Wandhalterung

18 an einer Außenwand eines hier nicht gezeigten Gebäudes angeordnet. Die Wandhalterung 18 dient dazu, eine Tuchwelle

19 drehbar zu lagern, auf der ein Tuch 12 aufgewickelt ist. Das Tuch 12 ist an einer der Tuchwelle 19 abgewandten Tuch- kante mit einer Ausfallstange 14 verbunden. Bei einer Ver- lagerung der Ausfallstange 14 relativ zu der Tuchwelle 19 wird das Tuch 12 aufgespannt. Zwei Gelenkarme, von denen in Figur 4 nur ein Gelenkarm 20 sichtbar ist, dienen dazu, die Ausfallstange 14 relativ zu der Tuchwelle 19 verlagern.

Das Tuch 14 ist als textiles Gewebe ausgestaltet und weist die gleiche Struktur auf, wie das in Figur 2 gezeigte Tuch. Dabei weist das Tuch 14 eine Mehrzahl an Drähten 17 mit ei- nem pseudo-elastischen Verhalten auf, die in einem zumin- dest teilweise aufgespannten Zustand des Tuches 12 orthogo- nal zu der Ausfallstange 14 verlaufen. In einer alternati- ven Ausgestaltung kann das Tuch 12 auch entsprechende Dräh- te 17 aufweisen, die in einem zumindest teilweise aufge- spannten Zustand des Tuches 12 parallel zu der Ausfallstan- ge 14 verlaufen. Ebenso ist es möglich, das Tuch 12 derart auszubilden, dass die genannten Drähte 17 in gekreuzter Konfiguration in das Tuch 12 eingewoben sind, sodass einige Drähte 14 in einem zumindest teilweise aufgespannten Zu- stand des Tuches 12 parallel und andere Drähte 17 orthogo- nal zu der Ausfallstange 14 verlaufen.

In dem in Figur 4 gezeigten Zustand der Beschattungsvor- richtung 10 stehen die Drähte 17 entlang ihrer Erstre- ckungsrichtung jeweils unter einer Zugspannung, die durch die Ausfallstange 14, die Gelenkarme 20, die Tuchwelle 19 und die Halterung 18 aufgenommen wird. Die Zugspannung in den jeweiligen Drähten 17 entspricht hierbei der Streck- grenze des Werkstoffs (Nitinol), aus dem die Drähte 17 her- gestellt sind. In diesem Zustand weisen die Drähte 17 aus- geprägte pseudo-elastische Eigenschaften auf. Insbesondere ist es hierdurch möglich, dass sich die Drähte 17 verformen können, ohne dass dies mit einer Spannungsänderung einher- geht. Infolge der Verbindung zwischen den Drähten 17 und dem Tuch 12 ist es trotz hoher Installationstoleranzen der Beschattungsvorrichtung 10 bei jedem Aufspanngrad des Tu- ches 12 möglich, das Tuch 12 mit einer konstanten Spannung aufzuspannen.

Zur besseren Nachvollziehbarkeit der in den Figuren gezeig- ten Ausführungsbeispiele sei auf die nachfolgende Bezugs- zeichenliste verwiesen.

10 Beschattungsvorrichtung

12 Tuch

13 Markisenkasten

14 Ausfallstange

15 Erste Führungsleiste

16 Zweite Führungsleiste

17 Drähte aus Nitinol 18 Wandhalterung

19 Tuchwelle

20 Gelenkarmanordnung