RENNER ULRICH (DE)
NAZIKKOL CETIN (DE)
BEENKEN HEIKO (DE)
RENNER ULRICH (DE)
NAZIKKOL CETIN (DE)
DE19919783A1 | 2000-11-09 | |||
DE4307563A1 | 1993-09-23 | |||
EP1136253A2 | 2001-09-26 |
1. | Zu einem Formbauteil umformbare Blechplatine, auf deren Basisblech bereichsweise mindestens ein Verstärkungsblech aufgeklebt ist, wobei zwischen dem Basisblech und dem Verstärkungsblech ein bei erhöhter Temperatur aushärtender Klebstoff vollflächig aufgetragen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstärkungsblech an seinem umlaufenden Rand lückenlos mit einem bei niedrigeren Temperaturen als die Aushärtungstemperatur des vollflächig aufgetragenen Klebstoffes aushärtenden Klebstoff mit dem Basisblech fest verbunden ist, wobei der bei niedrigeren Temperaturen aushärtende Klebstoff am Rand des Verstärkungsbleches den eingeschlossenen Raum mit dem vollflächig aufgetragenen, noch nicht ausgehärteten Klebstoff abdichtet. |
2. | Blechplatine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der am Rand des Verstärkungsbleches aufgetragene Klebstoff im ausgehärteten Zustand flexibel ist. |
3. | Blechplatine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der am Rand des Verstärkungsbleches aufgetragene Klebstoff auch über den übrigen Bereich des Verstärkungsbleches als Fixierspots verteilt ist. |
4. | Blechplatine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der am Rand des Verstärkungsbleches aufgetragene Klebstoff ein kaltaushärtender Klebstoff ist. |
5. | Blechplatine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der am Rand des Verstärkungsbleches aufgetragene Klebstoff ein warmaushärtender Klebstoff ist, der bei geringeren Temperaturen als der vollflächig aufgetragene Klebstoff aushärtet. |
6. | Blechplatine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der am Rand des Verstärkungsbleches aufgetragene Klebstoff ein physikalisch abbindender Klebstoff aus der Gruppe der Kontaktklebstoffe, Schmelzklebstoffe, Dispersionsklebstoffe oder Plastisole ist. |
7. | Blechplatine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der vollflächig aufgetragene Klebstoff ein Hotmelt ist. |
8. | Blechplatine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Hotmelt ein Reaktivharz ist. |
9. | Blechplatine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Hotmelt ein Epoxidharz, Polyurethanharz oder ein Plastisol ist. |
Obgleich sich diese Art von Formbauteilen in der Praxis gut bewährt hat, gibt es in jüngster Zeit neue Vorschläge für herstellungstechnisch preiswertere, belastungsoptimierte Formbauteile. Diese Formbauteile sind aus geklebten Verbundblechen hergestellt. Sie bestehen aus einem Basisblech und einem Verstärkungsblech, das in einem zu verstärkenden Bereich mittels eines unter Wärme aushärtenden Klebstoffes vollflächig aufgeklebt ist. Damit ein solches Verbundblech umgeformt werden kann, wird der Klebstoff zunächst in einer ersten Wärmebandlung des Verbundbleches nur teilausgehärtet. Erst nach der Umformung wird er durch eine zweite Wärmebehandlung ausgehärtet. Bei einem zu lackierenden Formbauteil kann das in Verbindung mit dem Lackeinbrennen erfolgen (DE 199 19 783 A1).
Die Herstellung eines solchen Formbauteils ist aufwendig, weil für die Teilaushärtung des die beiden Bleche räumlich zueinander fixierenden Klebstoffes das Verbundblech erwärmt werden muss. Als weiterer Nachteil kommt aber vor allem hinzu, dass bei Verwendung eines vor der Umformung der Blechplatine zum Formbauteil teilausgehärteten und nach der Umformung vollausgehärteten Klebstoffes nicht die bei der einstufigen Vollaushärtung zu erreichende maximale Festigkeit der Klebeverbindung zu erreichen ist.
Schließlich erschwert der teilausgehärtete Klebstoff die Umformarbeit.
Ausgehend von diesem Stand der Technik betrifft die Erfindung eine zu einem Formbauteil umformbare Blechplatine, auf deren Basisblech bereichsweise mindestens ein Verstärkungsblech aufgeklebt ist, wobei zwischen dem Basisblech und dem Verstärkungsblech ein bei erhöhter Temperatur aushärtender Klebstoff vollflächig aufgetragen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach herzustellende Blechplatine der vorgenannten Art zu schaffen, die leicht umformbar ist und deren Klebeverbindung nach der Umformung zum Formbauteil eine maximale Festigkeit hat.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Verstärkungsblech an seinem umlaufenden Rand lückenlos mit einem bei niedrigeren Temperaturen als die Aushärtungstemperatur des vollflächig aufgetragenen Klebstoffes aushärtenden Klebstoff mit dem Basisblech fest verbunden ist, wobei der bei niedrigeren Temperaturen aushärtende Klebstoff am Rand des Verstärkungsbleches den eingeschlossenen Raum mit dem vollflächig aufgetragenen, noch nicht ausgehärteten Klebstoff abdichtet.
Bei der erfindungsgemäßen Blechplatine übernimmt der am Rand des Verstärkungsbleches aufgetragene Klebstoff die Fixierung des Verstärkungsbleches auf dem Basisblech während der Lagerung, des Transportes und des Umformens und eventueller weiterer Verfahrensschritte, wie der Abdichtung des Raums mit dem noch nicht ausgehärteten Klebstoff bei der Umformung der Platine und der Reinigung des Formbauteils vor einer kathodischen Tauchlackierung und einem eventuellen Einbrennen des Lackes. Insbesondere verhindert der am Rand des Verstärkungsbleches aufgetragene Klebstoff, dass bei der Umformung der Platine der noch nicht hart gewordene Klebstoff aus dem Raum zwischen dem Basisblech und dem Verstärkungsblech herausgequetscht wird.
Das bedeutet, dass dieser am Rand des Verstärkungsbleches aufgetragene Klebstoff nicht nur bei Raumtemperaturen sondern auch bei erhöhten Temperaturen, ggf. bis zu Lackeinbrenntemperaturen ausreichend fest sein muß, um fixierend und abdichtend zu wirken.
Da beim Umformen der Platine zum Formbauteil der bei erhöhter Temperatur aushärtende, vollflächig aufgetragene Klebstoff noch nicht ausgehärtet ist, ist nur geringe Umformarbeit zu leisten. Nach der Aushärtung des vollflächig aufgetragenen Klebstoffes übernimmt dann dieser die im betrieblichen Einsatz des Formbauteils verlangte großflächige schubfeste Verbindung zwischen dem Basisblech und dem Verstärkungsblech.
Die Erfindung beruht also auf dem Prinzip der Aufgabentrennung der Klebeverbindung während des Herstellungsprozesses und während des betrieblichen Einsatzes des Formbauteils. Deshalb braucht der vollflächig aufgetragene Klebstoff für den Herstellungsprozess keine Fixierungsfunktion auszuüben. Deshalb erfolgt erst nach der Umformung die in aller Regel nur eine einstufige Vollaushärtung mit dem Ergebnis einer optimalen Festigkeit, während der am Rand aufgetragene Klebstoff hinsichtlich seiner Eigenschaften nur bezüglich der Erfordernisse während des Fertigungsprozesses optimiert zu werden braucht. Da der am Rand des Verstärkungsbleches aufgetragene Klebstoff, der die Fixierung des Vestärkungsbleches übernimmt, sollte allerdings im ausgehärteten Zustand eine gewisse Flexibilität haben, um die Umformungen mitmachen zu können, ohne dass dabei seine Abdichtungsfunktion verloren geht.
Zusätzlich zur Fixierung des Verstärkungsbleches an dessen Rand können auch im übrigen Bereich des Verstärkungsbleches aus demselben Klebstoff Fixierspots vorgesehen sein.
Für den am Rand aufzutragenden Klebstoff eignet sich ein kaltaushärtender Klebstoff oder ein warmaushärtender Reaktivkleber, der bei geringeren Temperaturen aushärtet als der vollflächig aufgetragene Klebstoff. Auch ein physikalisch abbindender Klebstoff aus der Gruppe der Kontaktklebstoffe, Schmelzklebstoffe, Dispersionsklebstoffe oder Plastisole ist geeignet.
Für den am Rand aufgetragenen Klebstoff kann auch ein Hotmelt, insbesondere ein Reaktivharz, ein Epoxidharz, ein Polyurethanharz oder ein Plastisol, Verwendung finden. In diesem Fall muß dessen Vernetzungstemperatur unter der Temperatur liegen, bei der die Aushärtung des vollflächig aufgetragenen Klebstoffes einsetzt.