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Patent Searching and Data


Title:
SHIELDING SLEEVE ELEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/239421
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a shielding sleeve element for an assembled shielding sleeve for the shielding transfer from line shields to shield partners within a plug-in connection, the shielding sleeve element comprising a shaft and a contacting region, the shielding sleeve element being shell-shaped and having coupling means so that at least two shielding sleeve elements can be fastened to each other. The invention also relates to an assembled shielding sleeve consisting of at least two shielding sleeve elements, to an electrical-connector module, and to a modular electrical connector which is based on said electrical-connector module and has a shielding sleeve of this type.

Inventors:
WÖLFFLE PASCAL (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/061892
Publication Date:
December 02, 2021
Filing Date:
May 05, 2021
Export Citation:
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Assignee:
AMPHENOL TUCHEL IND GMBH (DE)
International Classes:
H01R9/05; H01R13/6582; H01R13/6593
Foreign References:
US20180054027A12018-02-22
DE9418806U11995-01-12
US20020025722A12002-02-28
US20150333449A12015-11-19
DE102012110233A12014-04-30
DE112012002827B42016-10-20
DE202012000421U12012-02-15
DE202019100073U12019-02-05
DE102012105258A12013-12-19
Other References:
QUELLE: EU-RICHTLINIE 2014/30/EU, no. 4, 26 February 2014 (2014-02-26)
Attorney, Agent or Firm:
STAEGER & SPERLING PARTNERSCHAFTSGESELLSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Schirmhülsenelement (10) für eine gebaute Schirmhülse (1) zur Schirmübergabe von Leitungsschirmungen (112) an Schirmungspartner innerhalb einer Steckverbindung, aufweisend einen Schaft (20) und einen Kontaktierungsbereich (30), dadurch gekennzeichnet, dass das Schirmhülsenelement (10) schalenförmig ist und Kopplungsmittel aufweist, sodass wenigstens zwei Schirmhülsenelemente (10) zueinander festlegbar sind.

2. Schirmhülsenelement (10) für eine gebaute Schirmhülse (1) gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Kopplungsmittel eine Lasche (23, 33) ist.

3. Schirmhülsenelement (10) für eine gebaute Schirmhülse (1) gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Lasche (33) mit einer Ausnehmung (31) korrespondiert, durch die die Lasche (33) wenigstens bereichsweise durchführbar ist.

4. Schirmhülsenelement (10) für eine gebaute Schirmhülse (1) gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Lasche (23, 33) endseitig abgerundet und/oder verjüngend ausgebildet ist.

5. Schirmhülsenelement (10) für eine gebaute Schirmhülse (1) gemäß Anspruchs, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Lasche (23) mit einer Ausklinkung (21) korrespondiert.

6. Schirmhülsenelement (10) für eine gebaute Schirmhülse (1 ) gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Schaft (20) und dem Kontaktierungsbereich (30) ein Übergangsbereich (40) angeordnet ist.

7. Schirmhülsenelement (10) für eine gebaute Schirmhülse (1) gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergangsbereich (40) als Teil einer Konusmantelfläche ausgebildet ist.

8. Schirmhülsenelement (10) für eine gebaute Schirmhülse (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktierungsbereich (30) wenigstens eine Federzunge (32) zur Verbesserung der Kontaktherstellung mit einem Steckverbinderstecker (100) aufweist.

9. Schirmhülsenelement (10) für eine gebaute Schirmhülse (1) gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Federzunge (32) durch wenigstens einen Kontaktpunkt (32‘) ergänzt ist.

10. Schirmhülsenelement (10) für eine gebaute Schirmhülse (1 ) gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (20) wenigstens zwei Schaftsegmentierungen (22) aufweist.

11. Gebaute Schirmhülse (1) zur Schirmübergabe von Leitungsschirmungen (112) an Schirmungspartner innerhalb einer Steckverbindung, bestehend im Wesentlichen aus wenigstens zwei Schirmhülsenelementen (10) gemäß einem der vorgehenden Ansprüche. 12. Gebaute Schirmhülse (1) gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das

Schirmhülsenelement (10) Halbschalenform aufweist, sodass die gebaute Schirmhülse (1) aus zwei Schirmhülsenelementen (10) besteht.

13. Gebaute Schirmhülse (1) gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Schirmhülsenelement (10) gleichteilig ist.

14. Steckverbindermodul mit wenigstens einem Steckverbinderstecker (100) und wenigstens zwei gebauten Schirmhülsen (1) gemäß Anspruch 11. 15. Modularer Steckverbinder mit wenigstens einem Steckverbindermodul gemäß Anspruch

Description:
Beschreibung

Schirmhülsenelement

Die Erfindung betrifft ein Schirmhülsenelement für eine gebaute Schirmhülse zur Schirmübergabe von Leitungsschirmungen an Schirmungspartner innerhalb einer Steckverbindung, aufweisend einen Schaft und einen Kontaktierungsbereich. Weiterhin betrifft die Erfindung eine gebaute Schirmhülse, bestehend aus wenigstens zwei Schirmhülsenelementen und ein Steckverbindermodul sowie ein darauf basierender modularer Steckverbinder mit einer solchen Schirmhülse.

Zur Kontaktierung oder Herstellung lösbarer elektrisch leitender Verbindungen werden Steckverbindungen, Kontaktierungselemente, Polverbinder, Steckhülsen usw. in unterschiedlichsten Ausbildungen und Varianten eingesetzt. Insbesondere, aber nicht ausschließlich bei elektrischen Kontaktierungsaufgaben im höheren Leistungsbereich sind Kontaktsysteme entwickelt worden, die auf prismatischen oder runden Geometrien zur Aufnahme eines oder mehrerer Kontaktpins basieren.

Hochspannungssteckverbinder sind häufig mit einem oder mehreren Steckkontaktpins realisiert und müssen neben der zuverlässigen, lösbaren und dauerfesten Kontaktierung je nach Einsatzgebiet weitere Anforderungen erfüllen.

Sind flexibel an die Kontaktierungsaufgabe anpassbare Steckverbinder erforderlich, werden häufig mehrteilige Verbindungselemente eingesetzt. Eine Kontaktierungsmöglichkeit besteht in der Verwendung von modular aufgebauten Vier- oder Rechtecksteckverbindern mit einer Mehrzahl von Kontaktierungselementen, die in einem oder mehreren Modulen innerhalb des Steckverbinders angeordnet sein können. Derartige Steckverbinder können durch den modularen Aufbau infolge der Verwendung unterschiedlicher Module sehr flexibel auf verschiedene Kontaktierungsaufgaben, Leistungsbereiche, IP-Schutzarten usw. angepasst werden.

Je nach Ausführungsform des modularen Steckverbinders ist ein oder eine Mehrzahl von Modulen innerhalb von Modulsteckplätzen im Steckverbinder aufnehmbar. Die Module sind derart aufgebaut, dass zumindest ein Steckkontaktpin integriert ist. Auch sind Module mit einer Vielzahl von Steckkontaktpins realisiert. Je nach Einsatzgebiet sind unterschiedlichste, oft auch kumulativ zu erfüllende Anforderungen gegeben: Zuverlässigkeit, Dauerfestigkeit, Lösbarkeit, reduzierter Widerstand, Resistent gegenüber äußeren Einflüssen und Umweltbedingungen, unempfindlich hinsichtlich Kontaktkorrosion und viele weiter mehr. Ein praktisch immer zu erfüllendes Kriterium ist die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV).

Die elektromagnetische Verträglichkeit bedeutet das (weitgehende) Fehlen von Einwirkungen auf andere Geräte und Einrichtungen, die bei diesen zu ungewollten oder gewollten Funktionsstörungen elektrischer oder elektronischer Betriebsmittel durch z. B. elektrische, magnetische oder elektromagnetische Felder und Vorgänge führen. Darin sind Beeinflussungen durch Ströme oder Spannungen bereits eingeschlossen. Die Europäische EMV-Richtlinie definiert elektromagnetische Verträglichkeit wie folgt: “die Fähigkeit eines Apparates, einer Anlage oder eines Systems, in der elektromagnetischen Umwelt zufriedenstellend zu arbeiten, ohne dabei selbst elektromagnetische Störungen zu verursachen, die für alle in dieser Umwelt vorhandenen Apparate, Anlagen oder Systeme unannehmbar wären“ (Quelle: EU-Richtlinie 2014/30/EU Artikel 3 Nr, 4 vom 26.02.2014).

Elektromagnetisch relevante Störaussendungen können auch von Steckern,

Steckverbindungen, Kontakten sowie den Leitungen ausgehen, da diese stromführend sind. Um die elektromagnetische Verträglichkeit sicherzustellen, werden Apparate, Geräte, Leitungen, Steckverbinder häufig abgeschirmt. Die Abschirmung elektrotechnischer Geräte, Einrichtungen und Räume dient dazu, auftretende elektrische und/oder magnetische Felder von diesen fernzuhalten oder umgekehrt die Umgebung vor den von der Einrichtung ausgehenden Feldern zu schützen.

Im Bereich der Steckverbinder, Steckkontakte, Kontaktierungen müssen die Schirmungseinrichtungen von Leitungen lücken- und unterbrechungslos fortgeführt werden, um sicherzustellen, dass elektromagnetische Emissionen reduziert oder verhindert werden.

Um diese Anforderung zu erfüllen, sind im Stand der Technik verschiedene Ansätze verfolgt. Grundsätzlich wird eine Kopplungsimpedanz zwischen dem inneren, stromführenden Leiter (Seele, Litze) und der äußeren Kabelschirmung {Außenleiter, Kabelschirm) basierend auf der Wirkungsweise des faradayschen Käfigs verwirklicht.

Für eine Vielzahl von Anwendungen ist eine ausreichende Abschirmung der Steckverbinder zur Verbesserung der elektromagnetischen Verträglichkeit notwendig. Zu diesem Zweck werden elektrische Steckverbinder in der Regel mit einer elektrisch leitenden Hülle umspritzt oder ein metallisches Geflecht eingelegt Um die Schirmungselemente der Leitungen, Kabel im Bereich der Steckverbinder zu kontaktieren bzw. diese Kabelabschirmungen lückenlos fortzuführen (“Schirmübergabe“) können Hülsen, Federhülsen, Schirmhülsen, Schirmfedern eingesetzt sein, die die Schirmungseinrichtungen der Leitungen mit dem Schirmungsmaßnahmen des Steckverbindergehäuses und/oder des zu kontaktierenden Gegensteckers und/oder des zu kontaktierenden Leitung fortführen.

Neben den funktionalen Aspekten der Schirmungselemente ist praktisch immer auch die Wirtschaftlichkeit und Eignung zur Massenherstellung sowie leichte und idealerweise automatisierte Montage ein wichtiges Kriterium. Geschirmte Steckverbindungen, Stecker, Leitungen, Kontaktierungen etc. sind Massenartikel in extrem hohen Stückzahlen, deren Wirtschaftlichkeit von kostenminimiertem Aufbau und leichter, einfacher Montage abhängen.

In der Regel sind die Schirmungen innerhalb von Steckverbindern und endseitig von zu kontaktierenden Kabeln, Leitungen als Schirmhülsen ausgebildet. Die DE 102012 110233 A1 zeigt eine als Abschirmteil konzipierte Schirmhülse mit einem Federring in einer Verbindungsvorrichtung zur Übertragung von Hochvoltstrom im Kraftfahrzeugbereich mit mindestens einem ersten Anschlussorgan, mindestens einem zweiten Anschlussorgan, mindestens einem Abschirmgehäuseteil und Fixiermitteln, wobei das erste Anschlussorgan zumindest eine erste Gehäuseanordnung mit einem ersten Isoliergehäuseteil mit mindestens einem ersten Kontaktorgan, das mit einem Innenleiter eines Kabels elektrisch verbunden ist, und eine Abschirmanordnung, die mit einer Schirmung des Kabels verbunden ist, aufweist, wobei die Abschirmanordnung über ein Abschirmten mit dem Abschirmgehäuseteil verbunden ist und wobei das zweite Anschlussorgan zumindest eine zweite Gehäuseanordnung mit einem zweiten Isoliergehäuseteil mit mindestens einem zweiten Kontaktorgan, das mit einem Stromleitungsorgan elektrisch verbunden ist, aufweist. Das Abschirmteil ist als Schirmhülse mit einem Federring ausgeführt. Auf diese Weise ist das erste Anschlussorgan immer unter Vorspannung in der Verbindungsvorrichtung gehalten, wobei gleichzeitig auch bei unterschiedlichsten Belastungen eine optimale Abschirmung gewährleistet ist.

Nachteilig ist jedoch, dass die Hülsenform des Abschirmteils immer mit einem erhöhten Montageaufwand verbunden ist, auch können zusätzlich Maßnahmen zur Sicherstellung der elektrischen Verbindung erforderlich sein. Die DE 102012 110233 Al sieht dazu eine zusätzliche Crimphülse vor. Ebenfalls hülsenförmig ist die in der DE 11 2012 002 827 B4 vorgestellte Abschirmlösung für Rundsteckverbindungen, mit einer Schirmung bestehend aus Schirmgeflecht des Kabels und einer innerhalb eines Griffkörpers angeordneten Schirmhülse, wobei die Schirmhülse am steckerseitigen Ende des Griffkörpers endet. Die Schirmhülse wirkt mit einem beweglichen Kontaktierungselement zusammen, sodass positionsabhängig schirmende elektrische Verbindung besteht.

Einen weiteren Nachteil, die nicht immer zuverlässige und/oder auf einfache Weise realisierbare Schirmungsanbindung zwischen Schirmungselementen in Steckverbindern und Leitungsschirmungen, versucht die Lehre der DE 20 2012 000421 U1 zu lösen. Die Verbesserung zwischen der Schirmanbindung zwischen dem Kabel und dem Steckverbinder soll erreicht werden durch einen geschirmten Steckverbinder mit Gehäuse, wobei das Gehäuse als ein unter einem Winkel a abgewinkeltes Gehäuse ausgebildet ist und das Gehäuse in seinem Inneren überein hülsenförmiges Schirmelement zur Anbindung an ein geschirmtes Kabel verfügt und das hülsenförmige Schirmelement mittels eines das Gehäuse aufweisenden Spannrings mit einem um ein Kabel zurück gefaltetes Schirmgeflecht einer Schirmung unmittelbar verbindbar ist und ferner ein Schirmübergabeelement im Gehäuse angeordnet ist zur unmittelbaren Anbindung mit dem Schirmgeflecht der Schirmung. Dabei wird eine Trennung der Strompfade berücksichtigt, sodass zwischen Last und Fehlerstrom einerseits und der Abschirmung andererseits unterschieden wird dahingehend, dass eine optimierte Abschirmung durch eine flächige Schirmungsgeometrie und einen separaten Strompfad aus dem zusammengefassten Schirmungsgeflecht erfolgt.

Eine andere kontaktierungsoptimierte, aber montage- und herstellungsaufwändige hülsenförmige Schirmbuchse stellt die DE 202019 100 073 U1 vor. Gezeigt ist eine Schirmbuchse für eine Steckverbindung zwischen einem Schirm einer Hochvoltleitung und einem masseführenden Gehäuse, wobei die Schirmbuchse aus einem Metallmaterial und im Wesentlichen hohlzylindrisch ist, wobei eine axiale Steckkontur zum Einstecken eines mit dem Schirm verbundenen Schirmsteckers der Hochvoltleitung auf zumindest einem Teilbereich einer Innenseite der Schirmbuchse angeordnet ist; eine selbstfurchende Spiralstruktur zum Einschneiden in eine Wandfläche eines unbearbeiteten Durchbruchs des Gehäuses auf zumindest einem Teilbereich einer Außenseite der Schirmbuchse angeordnet ist; und eine Antriebsgeometrie zum Übertragen eines Drehmoments von einem Setzwerkzeug an einem Endbereich der Schirmbuchse angeordnet ist. Die Montage erfolgt dadurch, dass die Schirmbuchse in ein unbearbeitetes Loch in einer Wand des Gehäuses durch eine Rotation um eine Längsachse der Schirmbuchse eingeschraubt wird. Die Spiralstruktur ist über eine Außenfläche der Schirmbuchse erhaben. Die Spiralstruktur kann scharfkantig sein und sich beim Einschrauben in eine Seitenfläche des Lochs einschneiden bzw. eingraben. Die Spiralstruktur kann Schneidkanten aufweisen, um Späne aus der Seitenfläche zu schneiden. Durch das Einschneiden, Eingraben oder Furchen wird eine eventuell vorhandene Oxidschicht auf der Seitenfläche zumindest bereichsweise durchbrochen und ein elektrisch leitender Kontakt zwischen der Schirmbuchse und dem Gehäuse hergestellt. Ergänzend kann beim Einschrauben die Spiralstruktur deformiert werden. Beispielsweise kann durch eine elastische Deformation der Spiralstruktur eine Anpresskraft zwischen der Schirmbuchse und dem Gehäuse erzeugt werden. Während die Funktionalität dieser Lösung zumindest erkennbar gegeben ist, sind sowohl die Herstellung der hülsenförmigen Schirmbuchse mit ihren erheblich unstetigen Konturen als auch die werkzeugabhängige Montage sehr aufwändig und daher nur bedingt großseriengeeignet.

Hinsichtlich der Reduzierung von Kontaktwiderständen der Schirmungselemente zueinander schlägt die DE 102012 105258 A1 eine Schirmhülse vor, die einen rotationssymmetrischen Hülsenkörper umfasst, an dessen einem Ende wenigstens eine in Radialrichtung elastisch auslenkbare, radial abstehende Kontaktlasche angeordnet ist, wobei die Kontaktlasche eine in Radialrichtung gegenüber dem Hülsenkörper vorspringende Kontaktstelle aufweist. Vorgeschlagen wird weiterhin die Kombination einer Schirmhülse sowie einer über die Schirmhülse schiebbar ausgestaltete Crimphülse. Durch die in Radialrichtung elastisch auslenkbare, radial abstehende Kontaktlasche mit wenigstens einer in Radialrichtung gegenüber dem Hülsenkörper vorspringenden Kontaktstelle erfolgt die Kontaktherstellung zwischen der Schirmhülse und dem metallischen Gehäuseteil des Anschlusselementes nicht mehr in axialer Richtung sondern in radialer Richtung. Die Kontaktkraft und damit der Kontaktwiderstand zwischen der Schirmhülse und dem metallischen Gehäuseteil des Anschlusselementes hängen dadurch weniger stark von der Kraft zwischen den Gehäuseteilen des Anschlusselementes in der axialen Richtung ab.

Es ist Aufgabe der Erfindung Schirmungen, Abschirmlösungen insbesondere in mehrteiligen, modularen Steckverbinderanordnungen weiterzuentwickeln, sodass die zuvor genannten Nachteile des Standes der Technik wenigstens teilweise reduziert und die Wirtschaftlichkeit der Steckkontaktierung, deren Montage sowie die Fertigung der Schirmungskomponenten verbessert werden. Die Erfindung erkennt, dass der generelle Aufbau von Schirmungselementen in Steckverbindungen durch ihre Hülsenform, Buchsenform, rohrartiger Geometrie zwar die Schirmungsfunktionalität vor allem bei Rundsteckverbindern oder Rundkontaktelementen in guterWeise erfüllt, jedoch die Herstellung aufwändig und die Montage erschwert ist.

Die erfindungsgemäße Lehre schlägt eine gebaute Schirmhülse mit hülsenförmigem Design vor. Unter gebaut im Sinn der Erfindung ist eine Schirmhülse zu verstehen, welche aus wenigstens zwei Schirmhülsenelementen besteht. Die wenigstens zwei Schirmhülsenelemente weisen zueinander wenigstens eine Teilungslinie auf, die sich zumindest annähernd und bereichsweise in Längsrichtung, Axialrichtung der Schirmhülse erstreckt. Auf diese Weise liegen vor und während der Montage zwei oder mehr schalenförmige Schirmhülsenelemente vor, die in ihrem zusammengesetzten oder montierten Zustand die rohrartige Schirmhülse, Schirmungshülse bilden. Um die zwei oder mehr schalenförmigen Schirmhülsenelemente zu koppeln, einander festzulegen sind Kopplungsmittel in Form wenigstens einer Lasche vorgesehen, welche in korrespondierende Ausnehmungen eingeführt und umgebogen oder außenseitig umgelegt werden.

Durch die Kopplung der wenigstens zwei Schirmhülsenelemente zu einer Schirmhülsen- Baueinheit ist es möglich, in besonders handhabungsfreundlicher Weise Schirmungen auch bei modular aufgebauten Vier- oder Rechtecksteckverbindern mit einer Mehrzahl von Kontaktierungselementen zu realisieren, die in einem oder mehreren Modulen innerhalb des Steckverbinders angeordnet sein können.

Durch diesen konstruktiven Aufbau ist die Herstellung erheblich vereinfacht dadurch, dass die schalenförmigen Schirmhülsenelemente beispielsweise durch großserientaugliche Herstellungsverfahren wie Stanzbiegeprozesse oder Massivumformung realisierbar sind.

Werden zwei Schirmhülsenelemente verwendet, können die Elemente halbschalenförmig sein. Die Erfindung sieht in diesem Fall optional vor, dass die Halbschalen-Schirmhülsenelemente gleichteilig sind. Durch die Gleichteiligkeit, d. h. dem praktisch identischen geometrischen Aufbau wird die Wirtschaftlichkeit der Steckkontaktierungslösung mit Schirmung nochmals in kostengünstiger Weise unterstützt. In diesem Fall ist nur eine einzige Herstellungsvorrichtung, beispielsweise ein Stanz-Biege-Werkzeug erforderlich. Auch Lager-, Handhabungs- und Transportkosten sind auf dieses eine Teil reduziert. Mit der erfindungsgemäßen gebauten Schirmhülse wird die elektrisch leitende Verbindung, d. h. die Kontaktierung der Schirmungskomponenten, die sogenannte “Schirmübergabe“ des Schirmgeflechtes einer Leitung, Kabel einen Schirmungspartner bewerkstelligt. Die gebaute Schirmhülse kann beispielsweise aus Schirmhülsenelementen gebildet sein, die aus einem Zink-Druckgussmaterial bestehen.

Um die Kontaktierung, Herstellung einer elektrisch leitenden Verbindung zuverlässig zu gestalten ist vorgesehen, die Schirmhülsenelemente der gebauten Schirmhülse mit wenigstens einer federnden Kontaktgeometrie, beispielsweise in Form wenigstens einer Federzunge, in Richtung der Kontaktierung des Steckverbinderpartners auszustatten.

Die Montage der gebauten Schirmhülse erfolgt nach dem Konfektionieren der Kontakte und der Montage des Isolierkörpers. Durch das Umbiegen der vorgesehenen wenigstens einen Lasche pro Schirmhülsenelement wird die gebaute Schirmhülse als Bauelement realisiert, die eine stabile Hülse erzeugt, die im Anschluss in einem separaten Prozessschritt gecrimpt werden kann. Die Schirmhülsenelemente sind so ausgelegt, dass sowohl 8-poligen Kabel, beispielsweise fürX-kodierte M12-Verbindungen als auch 4-polige Kabel, beispielsweise für D- kodierte M12-Verbindungen angeschlossen und vercrimpt werden können.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand exemplarischer Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht auf zwei Schirmhülsenelemente in

Explosionsdarstellung vor dem Zusammenbau zu einer gebauten Schirmhülse;

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht auf zwei Schirmhülsenelemente in

Explosionsdarstellung vor dem Zusammenbau zu einer gebauten Schirmhülse in der Montageanordnung mit Steckverbinderstecker und Leitung;

Fig. 3 die Seitenansicht auf zwei Schirmhülsenelemente vor dem Zusammenbau zu einer gebauten Schirmhülse in der Montageanordnung mit Steckverbinderstecker und Leitung;

Fig 4 eine perspektivische Ansicht auf zwei Schirmhülsenelemente montiert zu einer gebauten Schirmhülse; Fig. 5 eine perspektivische Ansicht auf zwei Schirmhülseneiemente montiert zu einer gebauten Schirmhülse mit Steckverbinderstecker und Leitung;

Fig. 6 die Seitenansicht auf zwei Schirmhülseneiemente montiert zu einer gebauten

Schirmhülse mit Steckverbinderstecker und Leitung;

Fig. 7 eine perspektivische Ansicht auf zwei Schirmhülseneiemente eines zweiten

Ausführungsbeispiels montiert zu einer gebauten Schirmhülse.

Figur 1 umfasst eine perspektivische Ansicht auf zwei Schirmhülseneiemente 10 in Explosionsdarstellung vor dem Zusammenbau zu einer gebauten Schirmhülse 1. In diesem Ausführungsbeispiel ist die gebaute Schirmhülse 1 aus zwei halbschalenförmig ausgebildeten Schirmhülsenelementen 10 mit einem Schaft 20 realisiert, wobei die Schirmhülseneiemente 10 gteichteilig sind. Aufgrund der gleichteiligen Halbschalenform ist nur eine geometrisch und konstruktiv identische Type des Schirmhülsenelementes 10 für die gebaute Schirmhülse 1 erforderlich. Hinsichtlich Lagerhaltung, Transportaufwand, Handhabungs- und Montageschritten ist auf diese Weise eine besonders wirtschaftliche, vereinfachende und praktische Konstruktion verwirklicht.

Das halbschalenförmige Schirmhülsenelement 10 ist im Wesentlichen gebildet durch einen Schaft 20 und einen Kontaktierungsbereich 30 mit einem Obergangsbereich 40. Schaft 20 und Kontaktierungsbereich 30 dieses Ausführungsbeispiels weisen unterschiedliche Durchmesser auf, sodass der Obergangsbereich 40 die Form eines Teils einer Konusmantelfläche hat. Die ebenfalls mögliche Gestaltung weitgehend gleicher Durchmesser für die zylindrischen Teilmantelflächen des Schaftes 20 und des Kontaktierungsbereiches 30 kann den Obergangsbereich 40 entweder ebenfalls zu einer zylindrischen Teilmantelfläche oder obsolet machen.

Der Kontaktierungsbereich 30 kann endseitig wenigstens eine Federzunge 32 aufweisen. Die wenigstens eine Federzunge 32 dient dazu, die Kontaktierung, d, h. die die Realisierung einer elektrisch leitenden Verbindung zuverlässig zu gestalten und/oder den an den Übergangskontaktflächen häufig auftretenden Kontaktwiderstand zu reduzieren. Die wenigstens eine Federzunge 32 kann ergänzt sein durch wenigstens einen Kontaktpunkt 32‘, welcher eine verkleinerte Kontaktfläche zum Kontaktpariner bildet und - gleiche Anpresskraft der Federzunge 32 vorausgesetzt - eine höhere Flächenpressung an der Kontaktierungsstelle verursacht. Das Schirmhülsenelement 10 ist mit wenigstens einem Kopplungsmittel ausgestattet, sodass die wenigstens zwei Schirmhülsenelemente 10 zu einer gebauten Schirmhülse 1 zusammengelegt, verbunden werden können. Im Ausführungsbeispiel der Figur 1 sind eine Lasche 23 im Bereich endseitig des Schaftes 20 und eine Lasche 33 im Kontaktierungsbereich 30 als Verbindungselemente realisiert. Beide Laschen können endseitig abgerundet und/oder verjüngend ausgebildet sein. Die Lasche 23 endseitig des Schaftes 20 wird in der zusammengelegten Position der Schirmhülsenelemente 10 außenseitig um die Schaftfläche des anderen Schirmhülsenelementes 10 gebogen. Zur Verbesserung des Umbiegens und Förderung einer gleichmäßigen Biegelinie kann eine Ausklinkung 21 vorgesehen sein. Die Lasche 33 im Kontaktierungsbereich 30 wirkt als Verbindungselement zusammen mit einer korrespondierenden Ausnehmung 31 derart, dass die Lasche 33 von innenseitig des anderen Schirmhülsenelementes 10 in die Ausnehmung 31 eingefädelt und dann die Laschenspitze umgebogen wird.

Figur 2 zeichnet eine perspektivische Ansicht auf zwei Schirmhülsenelemente 10 in Explosionsdarstellung vor dem Zusammenbau zu einer gebauten Schirmhülse 1 in der Montageanordnung mit Steckverbinderstecker 100 und Leitung, Kabel 110. Die Außenisolation 111 des Kabels 110 ist in dem Bereich entfernt, in dem der Schaft 20 der Schirmhülsenelemente 10 an der unter der Außenisolation 111 angeordneten Leitungsschirmung 112 nach der Montage anliegen wird.

Figur 3 illustriert die Seitenansicht auf zwei Schirmhülsenelemente 10 vor dem Zusammenbau zu einer gebauten Schirmhülse 1 in der Montageanordnung mit Steckverbinderstecker 100 und Leitung 110. Der Steckverbinderstecker 100 kann einen Schirmungskranz 102 aufweisen, der eine geometrisch korrespondierende Form zu der wenigstens einen Federzunge 32 und/oder dessen Kontaktpunkt 32‘ aufweist, sodass sowohl eine definierte Kontaktierungslage des Schirmhülsenelementes 10 sichergestellt als auch die zuverlässige Kontaktherstellung durch Flächenkontakt unterstützt ist.

Der Übergangsbereich 40 mit seiner Formgebung als Teil einer Konusmantelfläche dient funktional dazu, einen ausreichend großen Raum für die freigelegten Seelen, Litzen 113 zu schaffen. Dies ist bei Vibrationsbelastungen besonders wichtig, da durch die Schwingungsrelativbewegungen die häufig nur dünne Isolierung dieser stromführenden Adern 113 aufgescheuert werden und Kurzschluss die Folge sein kann. Figur 4 zeigt eine perspektivische Ansicht auf zwei Schirmhülsenelemente 10 montiert zu einer gebauten Schirmhülse 1 als Bauelement ohne Steckverbinderstecker 100 und Leitung, Kabel 110. Die Laschen 33 im Kontaktierungsbereich 30 und die Laschen 23 endseitig des Schaftes 20 sind in ihrer Position, Biegezustand zur Kopplung, Festlegung der Schirmhülsenelemente 10 aneinander.

Figur 5 zeigt eine perspektivische Ansicht auf zwei Schirmhülsenelemente 10, zusammengelegt zu einer gebauten Schirmhülse 1 und montiert mit dem Steckverbinderstecker 100 und der Leitung 110. Die Schäfte 20 liegen an den Kabelschirmungen 112 in den abisolierten Bereichen der Kabel 110 an und stellen den Kontakt zu den Kabelschirmungen 112 her. Die Kontaktierungsbereiche 30 liegen an dem Steckverbinderstecker 100 und/oder dem Schirmungskranz, Schirmungskragen 102.

Figur 6 illustriert die Situation aus Figur 5 innerhalb einer Seitenansicht auf zwei Schirmhülsenelemente 10, montiert zu einer gebauten Schirmhülse 1 mit Steckverbinderstecker 100 und Leitung 110. Verdeutlicht ist zum einen die in diesem Ausführungsbeispiel achsparallele Teilungsebene der Schirmhülsenelemente 10 infolge deren Halbschalenform und zum anderen den gegenüber dem Durchmesser des Steckverbinders 100 leicht vergrößerten Außendurchmesser des Kontaktierungsbereiches 30 der gebauten Schirmhülse 1 in einer Größenordnung von ca. 1/2 bis 1 der Materialstärke, Wandstärke der Federzunge 32.

Figur 7 illustriert in perspektivische Ansicht zwei Schirmhülsenelemente 10 eines zweiten Ausführungsbeispiels, montiert zu einer gebauten Schirmhülse 1. Diese Ausführungsform der Schirmhülsenelemente 10 verfügt über einen segmentierten Schaft 20, sodass die nochmalige Verbesserung der elektrisch leitenden Verbindung, der sogenannten Schirmungsübergabe voh der Kabelschirmung 112 auf die Schirmhülsenelemente 10 bzw. der gebaute Schirmhülse 1 erreicht wird. Bezugszeichenliste

1 gebaute Schirmhülse

10 Schirmhülsenelement

20 Schaft

21 Ausklinkung

22 Schaftsegmentierung

23 Lasche

30 Kontaktierungsbereich

31 Ausnehmung

32 Federzunge

32‘ Kontaktpunkt

33 Lasche

40 Übergangsbereich

100 Steckverbinderstecker

101 Kontaktelement

102 Schirmungskranz, Schirmungskragen

110 Leitung, Kabel

111 Außenisolation

112 Kabelschirmung, Leitungsschirmung, Schirmgeflecht

113 Seele, Litze, stromführende Ader