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Patent Searching and Data


Title:
SHIFT DEVICE FOR SHIFTING A GEARBOX OF A VEHICLE AND METHOD FOR OPERATING A SHIFT DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/049050
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a shift device (100) for shifting a gearbox of a vehicle. The shift device (100) comprises a shift lever (102) which is mounted such that it can pivot between a first shift position (108) and a second shift position (110) for sequentially changing a transmission step of the gearbox, and a locking device (112) having a locking element (114) which is mounted such that it can move between a blocking position and a release position, and having an actuator (116) for moving the locking element (114), wherein the locking element (114) blocks a pivot movement of the shift lever (102) in the blocking position and releases same in the release position. The shift device (100) also comprises a control device for controlling the actuator (116) according to a selected shift mode of the gearbox.

Inventors:
OSEID KRISTIAN (US)
Application Number:
PCT/EP2019/073590
Publication Date:
March 12, 2020
Filing Date:
September 04, 2019
Export Citation:
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Assignee:
ZAHNRADFABRIK FRIEDRICHSHAFEN (DE)
International Classes:
F16H59/02; F16H59/10; F16H61/22
Domestic Patent References:
WO2011023267A12011-03-03
Foreign References:
DE102015120300A12017-05-24
EP1338831A22003-08-27
DE102007058850A12009-06-10
CN103591276B2016-09-28
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Claims:
Patentansprüche

1. Schaltvorrichtung (100) zum Schalten eines Getriebes eines Fahrzeugs, wobei die Schaltvorrichtung (100) folgende Merkmale aufweist: einen Schalthebel (102), der zwischen einer ersten Schaltstellung (108) und einer zweiten Schaltstellung (110) zum sequenziellen Ändern einer Übersetzungsstufe des Getriebes schwenkbar gelagert ist; eine Verriegelungseinrichtung (112) mit einem zwischen einer Blockierstellung und einer Freigabestellung bewegbar gelagerten Verriegelungselement (114) und einem Aktor (116) zum Bewegen des Verriegelungselementes (114), wobei das Verriege- lungselement (114) in der Blockierstellung eine Schwenkbewegung des Schalthe- bels (102) blockiert und in der Freigabestellung freigibt; und eine Ansteuereinrichtung (300) zum Ansteuern des Aktors (116) in Abhängigkeit von einem gewählten Schaltmodus des Getriebes.

2. Schaltvorrichtung (100) gemäß Anspruch 1 , bei der der Aktor (116) als elektro- magnetischer Aktor realisiert ist.

3. Schaltvorrichtung (100) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, mit einer Rückstelleinrichtung (118) zum Beaufschlagen des Schalthebels (102) mit einer Rückstellkraft, durch die der Schalthebel (102) ausgehend von der ersten Schaltstel- lung (108) und/oder der zweiten Schaltstellung (110) zurück in eine Ausgangsstel- lung gestellt wird.

4. Schaltvorrichtung (100) gemäß Anspruch 3, bei der die Rückstelleinrichtung (118) ausgebildet ist, um den Schalthebel (102) durch Beaufschlagen mit der Rückstellkraft in eine zwischen der ersten Schaltstellung (108) und der zweiten Schaltstellung (110) befindliche Mittelstellung als die Ausgangsstellung zu stellen.

5. Schaltvorrichtung (100) gemäß Anspruch 3 oder 4, bei der die Rückstelleinrich- tung (118) ein mit dem Schalthebel (102) gekoppeltes oder koppelbares Rastele- ment (120), eine Rastplatte (126) zum Führen einer Bewegung des Rastele- ments (120) zwischen der ersten Schaltstellung (108), der zweiten Schaltstel- lung (110) und der Ausgangstellung und ein Federelement (122) zum Drücken des Rastelements (120) gegen die Rastplatte (126) aufweist.

6. Schaltvorrichtung (100) gemäß Anspruch 5, bei der die Rastplatte (126) ein Rast- profil mit einer der Ausgangsstellung zugeordneten Vertiefung (132), einer der ersten Schaltstellung (108) zugeordneten ersten Erhebung (128) und einer der zweiten Schaltstellung (110) zugeordneten zweiten Erhebung (130) aufweist, wobei die erste Erhebung (128) und die zweite Erhebung (130) jeweils einen Übergang in die Vertie- fung (132) bilden und das Rastelement (120) im Rastprofil verschiebbar angeordnet oder anordenbar ist.

7. Schaltvorrichtung (100) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der der Schalthebel (102) einen schwenkbar gelagerten Stab (124) und ein am

Stab (124) befestigtes Handauflageelement (134) aufweist, wobei das Verriege- lungselement (114) als ein gegen den Stab (124) verschiebbarer Anschlag ausgebil- det ist.

8. Schaltvorrichtung (100) gemäß Anspruch 7 in Kombination mit Anspruch 5 oder 6, bei der das Rastelement (120) mittels des Federelements (122) mit einem freien En- de des Stabes (124) gekoppelt oder koppelbar ist.

9. Schaltvorrichtung (100) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, mit ei- nem Schalterelement (136) zum Wählen des Schaltmodus, wobei das Schalterele- ment (136) an dem Schalthebel (102) angeordnet oder anordenbar ist.

10. Schaltvorrichtung (100) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der der Schalthebel (102) im eingebauten Zustand der Schaltvorrichtung (100) um eine Schwenkachse (107) schwenkbar gelagert ist, die im Wesentlichen quer zu einer Längsachse des Fahrzeugs ausgerichtet ist.

11. Verfahren (400) zum Betreiben einer Schaltvorrichtung (100) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Verfahren (400) folgende Schritte umfasst:

Einlesen (410) eines Schaltersignals (306) von einer Schnittstelle (302) zu einem Schalterelement (136) zum Wählen des Schaltmodus; und

Ausgeben (420) eines Ansteuersignals 308) zum Ansteuern des Aktors (116) unter Verwendung des Schaltersignals (306).

12. Computerprogramm, das dazu eingerichtet ist, die Schritte des Verfahrens (400) gemäß Anspruch 11 auszuführen und/oder anzusteuern.

13. Maschinenlesbares Speichermedium, auf dem das Computerprogramm nach Anspruch 12 gespeichert ist.

Description:
Schaltvorrichtunq zum Schalten eines Getriebes eines Fahrzeugs und

Verfahren zum Betreiben einer Schaltvorrichtunq

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Schaltvorrichtung zum Schalten ei- nes Getriebes eines Fahrzeugs und auf ein Verfahren zum Betreiben einer Schaltvor- richtung.

Fahrstufen oder -modi von Automatikgetrieben können beispielsweise durch dreh- oder schwenkbare Hebel, Dreh-, Tipp- oder Druckschalter eingestellt werden.

Vor diesem Hintergrund schafft die vorliegende Erfindung eine verbesserte Schalt- vorrichtung zum Schalten eines Getriebes eines Fahrzeugs und ein verbessertes Verfahren zum Betreiben einer Schaltvorrichtung gemäß den Hauptansprüchen. Vor- teil hafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfol- genden Beschreibung.

Der hier beschriebene Ansatz beruht auf der Erkenntnis, dass eine Handauflage in einem Fahrzeug mit Automatikgetriebe schwenkbar gelagert werden kann und mittels eines Aktors je nach gewähltem Betriebsmodus des Automatikgetriebes blockiert oder freigegeben werden kann. Beispielsweise kann die Handauflage beim Aktivie- ren eines Sportmodus mittels eines geeigneten Aktors freigegeben werden . Die Handauflage kann so etwa als Tipp-Schalthebel zum sequenziellen Hoch- oder Her- unterschalten verwendet werden. Dies hat den Vorteil, dass ein manueller Getriebe- modus ohne Verwendung zusätzlicher Bedienelemente wie etwa Lenkradschalter oder Ähnliches realisiert werden kann.

Es wird eine Schaltvorrichtung zum Schalten eines Getriebes eines Fahrzeugs vor- gestellt, wobei die Schaltvorrichtung folgende Merkmale aufweist: einen Schalthebel, der zwischen einer ersten Schaltstellung und einer zweiten Schaltstellung zum sequenziellen Ändern einer Übersetzungsstufe des Getriebes schwenkbar gelagert ist; eine Verriegelungseinrichtung mit einem zwischen einer Blockierstellung und einer Freigabestellung bewegbar gelagerten Verriegelungselement und einem Aktor zum Bewegen des Verriegelungselementes, wobei das Verriegelungselement in der Blo- ckierstellung eine Schwenkbewegung des Schalthebels blockiert und in der Frei- gabestellung freigibt; und eine Ansteuereinrichtung zum Ansteuern des Aktors in Abhängigkeit von einem ge- wählten Schaltmodus des Getriebes.

Unter einem Getriebe kann ein Automatikgetriebe oder ein automatisiertes Schaltge- triebe verstanden werden. Beispielsweise kann das Getriebe zwischen einem Auto- matikmodus zum automatischen Wählen von Übersetzungsstufen und einem Hand- schaltmodus zum manuellen Schalten der Übersetzungsstufen, d. h. zum manuellen Hoch- oder Herunterschalten von Gängen, umschaltbar sein. Unter einem Schalthe- bel kann beispielsweise ein einer Wählgasse verstellbar angeordneter Getriebewähl- hebel verstanden werden. Der Schalthebel kann beispielsweise eine Handauflageflä- che aufweisen. Die Handauflagefläche kann beispielsweise eine Heizvorrichtung aufweisen, die dazu dient eine Hand eines Nutzers der Schaltvorrichtung zu wärmen und/oder um eine haptische Rückmeldung an dem Nutzer abzugeben.

Die Schaltvorrichtung kann Automatikschalterelemente aufweisen, die dazu dienen den Betriebsmodus des Automatikgetriebes auszuwählen. Der Schalthebel ist vor- zugsweise so ausgestaltet, dass ein Nutzer der Schaltvorrichtung die Automatik- schalterelemente bedienen kann währenddessen die Hand des Nutzers sich im Kon- takt mit dem Schalthebel befindet. Vorzugsweise kann ein Nutzer eine Hand auf eine Handauflagefläche des Schalthebels platzieren, und die Automatikschalterelemente mit einem Finger der Hand bedienen. Die Automatikschalterelemente sind somit vor- zugsweise weniger als 10 Zentimeter von dem Schalthebel angeordnet, besonders vorzugsweise weniger als 6 Zentimeter. Die Automatikschalterelemente können als Druckschalter und/oder Kippschalter ausgestaltet werden. Weiterhin ist denkbar die Automatikschalterelemente in einer berührungsempfindlichen Oberfläche und/oder Touchscreen zu integrieren. Weiterhin können die Automatikschalterelemente als Teil eines Drehschalters und/oder Dreh-Druckschalters ausgestaltet werden.

Beispielsweise kann die Übersetzungsstufe durch Bewegen des Schalthebels in die erste Schaltstellung erhöht werden, was auch als Hochschalten bezeichnet werden kann, und beim Bewegen des Schalthebels in die zweite Schaltstellung verringert werden, was auch als Herunterschalten bezeichnet werden kann. Der Schalthebel kann beispielsweise als monostabiler Tipphebel zum sequenziellen Schalten ausge- bildet sein, d. h., der Schalthebel nimmt eine stabile Mittelstellung ein, sofern er nicht aktiv durch einen Fahrer in die erste oder zweite Schaltstellung bewegt wird. Bei- spielsweise kann die Übersetzungsstufe durch Tippen des Schalthebels nach vorn, d. h. in Fahrtrichtung, erhöht werden und durch Tippen des Schalthebels nach hin- ten, d. h. entgegen der Fahrtrichtung, verringert werden.

Unter einem Verriegelungselement kann beispielsweise ein verstellbarer Anschlag oder eine gelenkig mit dem Schalthebel verbundene Koppelstange oder Ähnliches verstanden werden. Beispielsweise kann der Aktor ausgebildet sein, um das Verrie- gelungselement translatorisch zu bewegen und so einen Schwenkbereich des Schalthebels je nach dessen Abstand zum Verriegelungselement entweder freizuge- ben oder zu blockieren.

Unter einer Ansteuereinrichtung kann ein elektrisches Gerät verstanden werden, das Sensor- oder Schaltsignale verarbeitet und in Abhängigkeit davon Steuer- und/oder Datensignale ausgibt. Die Ansteuereinrichtung kann eine Schnittstelle aufweisen, die hard- und/oder softwaremäßig ausgebildet sein kann. Bei einer hardwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen beispielsweise Teil eines sogenannten System - ASICs sein, der verschiedenste Funktionen der Vorrichtung beinhaltet. Es ist jedoch auch möglich, dass die Schnittstellen eigene, integrierte Schaltkreise sind oder zu- mindest teilweise aus diskreten Bauelementen bestehen. Bei einer softwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen Softwaremodule sein, die beispielsweise auf einem Mikrocontroller neben anderen Softwaremodulen vorhanden sind. Gemäß einer Ausführungsform kann der Aktor als elektromagnetischer Aktor real i- siert sein. Beispielsweise kann der Aktor dabei als Linearaktor ausgebildet sein. Dadurch wird eine präzise und zuverlässige Verstellung des Verriegelungselementes bei geringem Bauraumbedarf ermöglicht.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Schaltvorrichtung eine Rückstel- leinrichtung zum Beaufschlagen des Schalthebels mit einer Rückstellkraft aufweisen, durch die der Schalthebel ausgehend von der ersten Schaltstellung und/oder der zweiten Schaltstellung zurück in eine Ausgangsstellung gestellt wird. Beispielsweise kann die Verriegelungseinrichtung ausgebildet sein, um den Schalthebel in der Aus- gangsstellung zu blockieren. Dadurch kann der Schalthebel als monostabiler Tipp- hebel realisiert werden.

Beispielsweise kann die Rückstelleinrichtung ausgebildet sein, um den Schalthebel durch Beaufschlagen mit der Rückstellkraft in eine zwischen der ersten Schaltstel- lung und der zweiten Schaltstellung befindliche Mittelstellung als die Ausgangsstel- lung zu stellen. Dies ermöglicht eine ergonomische Bedienung des Schalthebels.

Es ist vorteilhaft, wenn die Rückstelleinrichtung ein mit dem Schalthebel gekoppeltes oder koppelbares Rastelement, eine Rastplatte zum Führen einer Bewegung des Rastelements zwischen der ersten Schaltstellung, der zweiten Schaltstellung und der Ausgangstellung und ein Federelement zum Drücken des Rastelements gegen die Rastplatte aufweist. Unter einem Rastelement kann beispielsweise ein stift- , bolzen- oder kugelförmiges Element verstanden werden. Unter einer Rastplatte kann ein plat tenförmiges Element mit einer Wählgasse zum Führen des Rastelements verstanden werden. Unter einem Federelement kann beispielsweise eine Druckfeder oder ein sonstiges energiespeicherndes Element zum Bereitstellen der Rückstellkraft verstan- den werden. Durch diese Ausführungsform kann die Rückstelleinrichtung mit gerin- gem Aufwand und geringen Kosten bereitgestellt werden.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die Rastplatte ein Rastprofil mit einer der Ausgangsstellung zugeordneten Vertiefung, einer der ersten Schaltstellung zugeordneten ersten Erhebung und einer der zweiten Schaltstellung zugeordneten zweiten Erhebung aufweisen. Dabei können die erste Erhebung und die zweite Er hebung jeweils einen Übergang in die Vertiefung bilden. Das Rastelement kann da- bei im Rastprofil verschiebbar angeordnet oder anordenbar sein. Dadurch kann si- chergestellt werden, dass der Schalthebel zuverlässig in die Ausgangsstellung, ins- besondere in die Mittelstellung, zurückkehrt.

Der Schalthebel kann beispielsweise einen schwenkbar gelagerten Stab und ein am Stab befestigtes Handauflageelement aufweisen. Das Verriegelungselement kann als ein gegen den Stab verschiebbarer Anschlag ausgebildet sein. Unter einem Handauflageelement kann beispielsweise ein Griff kn auf, ein Hebelgriff, eine Hand- auflage oder Ähnliches verstanden werden. Durch diese Ausführungsform kann die Schaltvorrichtung mit besonders einfachen Mitteln realisiert werden.

Gemäß einer Ausführungsform kann das Rastelement mittels des Federelements mit einem freien Ende des Stabs gekoppelt oder koppelbar sein. Dadurch kann eine zum Bewegen des Schalthebels erforderliche Schaltkraft möglichst gering gehalten wer- den.

Die Schaltvorrichtung kann zudem ein Schalterelement zum Wählen des Schaltmo- dus aufweisen. Das Schalterelement kann an dem Schalthebel angeordnet oder anordenbar sein. Unter einem Schalterelement kann beispielsweise ein Druck- oder Kippschalter verstanden werden. Beispielsweise kann das Schalterelement im Be- reich einer (seitlichen) Daumenauflagefläche des Schalthebels angeordnet sein. Bei- spielsweise kann durch Betätigen des Schalterelements der Handschaltmodus des Getriebes aktiviert werden, wobei die Ansteuereinrichtung ausgebildet sein kann, um den Aktor ansprechend auf das Aktivieren des Handschaltmodus so anzusteuern, dass das Verriegelungselement den Schalthebel freigibt. Der Handschaltmodus kann beispielsweise durch erneutes Betätigen des Schalterelements wieder deaktiviert werden, wobei die Ansteuereinrichtung ausgebildet sein kann, um den Aktor anspre- chend auf das Deaktivieren des Handschaltmodus so anzusteuern, dass das Verrie- gelungselement den Schalthebel wieder blockiert. Dadurch kann der Komfort beim Bedienen der Schaltvorrichtung erhöht werden. Von Vorteil ist auch, wenn der Schalthebel im eingebauten Zustand der Schaltvor- richtung um eine Schwenkachse schwenkbar gelagert ist, die im Wesentlichen quer zu einer Längsachse des Fahrzeugs ausgerichtet ist. Dadurch wird eine besonders ergonomische Bedienung der Schaltvorrichtung ermöglicht.

Der hier vorgestellte Ansatz schafft schließlich ein Verfahren zum Betreiben einer Schaltvorrichtung gemäß einer der vorstehenden Ausführungsformen, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:

Einlesen eines Schaltersignals von einer Schnittstelle zu einem Schalterelement zum Wählen des Schaltmodus; und

Ausgeben eines Ansteuersignals zum Ansteuern des Aktors unter Verwendung des Schaltersignals.

Von Vorteil ist auch ein Computerprogrammprodukt mit Programmcode, der auf ei- nem maschinenlesbaren Träger wie einem Halbleiterspeicher, einem Festplatten- speicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann und zur Durchfüh- rung des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen verwendet wird, wenn das Programm auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt wird.

Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 eine schematische Darstellung einer Schaltvorrichtung gemäß einem Aus- führungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;

Figur 2 eine schematische Darstellung der Schaltvorrichtung aus Figur 1 in der

Draufsicht;

Figur 3 eine schematische Darstellung einer Ansteuereinrichtung einer Schaltvor- richtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und Figur 4 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben einer Schaltvorrich- tung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.

In der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der vorlie- genden Erfindung werden für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.

Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Schaltvorrichtung 100 gemäß ei- nem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Schaltvorrichtung 100 zum Schalten eines Getriebes eines Fahrzeugs, etwa eines Automatikgetriebes oder ei- nes automatisierten Schaltgetriebes, umfasst einen Schalthebel 102, der durch eine Frontplatte 104 hindurchgeführt ist und an einer Lagerstelle 106 um eine Sch wen k- achse 107 schwenkbar zwischen einer ersten Schaltstellung 108 und einer zweiten Schaltstellung 110 zum sequenziellen Ändern einer Übersetzungsstufe des Getrie- bes gelagert ist. Die beiden Schaltstellungen 108, 110 sind mit gestrichelten Linien angedeutet. Beispielsweise wird ein Übersetzungsverhältnis durch einmaliges Schwenken des Schalthebels 102 in die erste Schaltstellung 108 um eine Überset- zungsstufe hochgeschaltet und durch einmaliges Schwenken des Schalthebels 102 in die zweite Schaltstellung 110 um eine Übersetzungsstufe heruntergeschaltet.

Eine Verriegelungseinrichtung 112 fungiert als Umschaltsperre für den Schalthebel 102. Die Verriegelungseinrichtung 112 ist ausgebildet, um den Schalthebel 102 ab- hängig von einem gewählten Schaltmodus des Getriebes zu blockieren oder freizu- geben. Dazu umfasst die Verriegelungseinrichtung 112 ein Verriegelungselement 114, das zwischen einer Blockierstellung, in der der Schalthebel 102 durch das Ver- riegelungselement 114 blockiert ist, und einer Freigabestellung, in der der Schalthe- bel 102 entsperrt ist und dementsprechend zwischen den beiden Schaltstellungen 108, 110 schwenkbar ist, bewegbar angeordnet ist. In Figur 1 ist das Verriegelungs- element 114 in der Blockierstellung gezeigt. Zum Verstellen des Verriegelungsele- mentes 114 umfasst die Verriegelungseinrichtung 112 einen Aktor 116, beispielswei- se einen elektromagnetischen Aktor. Der Aktor 116 ist insbesondere als Linearaktor zum Verschieben des Verriegelungselementes 114 entlang einer Verschiebeachse 117 ausgebildet. Die Ansteuerung des Aktors 116 erfolgt beispielsweise durch Aus- wertung einer Fahrereingabe bezüglich des Schaltmodus des Getriebes. Beispiels- weise ist der Aktor 116 ausgebildet, um das Verriegelungselement 114 in die Frei- gabestellung zu bewegen, wenn die Fahrereingabe eine Aktivierung eines Hand- schaltmodus zum manuellen Schalten des Getriebes repräsentiert, auch Sportmodus genannt. Umgekehrt bewegt der Aktor 116 das Verriegelungselement 114 zurück in die Blockierstellung, wenn die Fahrereingabe eine Deaktivierung des Handschaltmo- dus repräsentiert.

Gemäß dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel entspricht die Blockierstellung einer Mittelstellung des Schalthebels 102 zwischen den beiden Schaltpositionen 108, 1 10.

Zusätzlich umfasst die Schaltvorrichtung 100 eine Rückstelleinrichtung 118 zum Be- aufschlagen des Schalthebels 102 mit einer Rückstellkraft, durch die der Schalthebel 102 bei jedem Schwenken in die erste Schaltstellung 108 oder zweite Schaltstellung 110 zurück in eine Ausgangsstellung, hier der Mittelstellung, bewegt wird. Der Schalthebel 102 ist somit als monostabiler Tipphebel realisiert.

Gemäß diesem Ausführungsbeispiel umfasst die Rückstelleinrichtung 1 18 ein Ras- telement 120, beispielsweise in Form eines Rastbolzens, das über ein Federelement 122, etwa in Form einer Druckfeder, mit einem freien Ende eines stabförmigen Schaftes 124 des Schalthebels 102 mechanisch gekoppelt ist. Das Verriegelungs- element 114 wirkt dabei gegen den Schaft 124. Gegenüber dem Rastelement 120 ist eine profilierte Rastplatte 126 zum Führen einer Bewegung des Rastelements 120 angeordnet. Das Rastelement 120 wird durch eine von dem Federelement 122 auf- gebrachte Federkraft gegen die Rastplatte 126 gedrückt.

Um eine einfache automatische Rückstellung des Schalthebels 102 in die Mittelstel- lung zu ermöglichen, ist die Rastplatte 126 beispielhaft mit einer der ersten Schalt- stellung 108 zugeordneten ersten Erhebung 128 und einer der zweiten Schaltstellung 110 zugeordneten zweiten Erhebung 130 ausgeformt, die je über eine Absenkung in eine Vertiefung 132 übergehen. Die Vertiefung 132 ist zwischen den beiden Erhe- bungen 128, 130 angeordnet. Das Rastelement 120 ist verschiebbar in den Erhe- bungen 128, 130 und der Vertiefung 132 angeordnet. Die von dem Federelement 122 aufgebrachte Federkraft fungiert somit als die vorgenannte Rückstellkraft zum Zurückstellen des Rastelements 120 in die Vertiefung 132 und somit zum Zurückstel- len des Schalthebels 102 in die Mittelstellung.

Ein durch die beiden Erhebungen 128, 130 und die Vertiefung 132 gebildeter Quer- schnitt der Rastplatte 126 ist beispielsweise ähnlich der Kontur einer geschweiften Klammer ausgeformt, wie aus Figur 1 ersichtlich.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Rastplatte 126 aus einem oder mehreren entsprechend geformten Blechstücken gefertigt.

Gemäß dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Schalthebel 102 an einem zweiten Ende des Schaftes 124 ein als Hebelgriff fungierendes Handaufla- geelement 134 mit einer Handauflagefläche zum Auflegen einer Hand auf. An dem Handauflageelement 134 ist ein Schalterelement 136 zum Wählen des Schaltmodus des Getriebes, d. h. zum Aktivieren oder Deaktivieren des Handschaltmodus, ange- ordnet. Beispielsweise ist das Schalterelement 136 als Druckknopf realisiert, wobei der Handschaltmodus im gedrückten Zustand des Schalterelements 136 aktiviert ist und im nicht gedrückten Zustand des Schalterelements 136 deaktiviert ist. Das Schalterelement 136 ist hier beispielhaft mit dem Buchstaben S für„Sportmodus“ beschriftet.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Schalterelement 136, wie in Figur 1 beispiel- haft gezeigt, an einer Seitenfläche des Handauflageelements 134, beispielsweise an einer Daumenseite des Handauflageelements 134, angeordnet ist.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Schwenkachse 107 im eingebauten Zu- stand der Schaltvorrichtung 100 quer zu einer Längsachse des Fahrzeugs ausgerich- tet, sodass das Getriebe durch Schwenken des Schalthebels 102 in Fahrtrichtung hochschaltbar ist und durch Schwenken des Schalthebels 102 in eine zur Fahrtrich- tung entgegengesetzte Richtung herunterschaltbar ist. Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist der Schalthebel 102 als Kippschalthebel mit elektronischem Druckknopf-Schalter als Schalterelement 136 realisiert. Dadurch kann die Anbringung zusätzlicher Schalter zum manuellen Schalten des Getriebes, etwa an einer Lenksäule des Fahrzeugs, entfallen.

Das Handauflageelement 134 wird durch den elektromagnetischen Aktor 116 bei spielsweise dann entriegelt, wenn der Fahrer durch Betätigen des Schalterelementes 136 in einen Sportmodus umschaltet. Durch die Entriegelung wird das Handaufla- geelement 134 als monostabiler 1x1 -Tipphebel mit kurzem Schaltweg nutzbar, durch dessen Bewegung das Getriebe manuell hoch- oder heruntergeschaltet werden kann. Wird der Sportmodus wieder ausgeschaltet, so wird auch der Schalthebel 102 bzw. das Handauflageelement 134 wieder gesperrt.

Der Schalthebel 102 weist je nach Ausführungsbeispiel verschiedene Kombinationen von Tasten auf und ist je nach Fahrzeugtyp an verschiedenen Stellen im Fahrzeug angeordnet.

Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung der Schaltvorrichtung 100 aus Figur 1 in der Draufsicht. Zu erkennen ist das Handauflageelement 134 mit dem seitlich inte- grierten Schalterelement 136 in Form eines Druckknopfes. Die Schaltvorrichtung 100 weist zusätzlich zum Schalterelement 136 mehrere Automatikschalterelemente 200 zur An wähl verschiedener Fahrstufen des (Automatik-)Getriebes, wie etwa P, R, N,

D, auf. Ähnlich wie das Schalterelement 136 sind beispielsweise auch die Automatik- schalterelemente 200 als Druckknöpfe realisiert. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel sind die Automatikschalterelemente 200 in die Frontplatte 104 der Schaltvorrichtung 100 eingebaut.

Gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel ist das Schalterelement 136 wie die Automatikschalterelemente 200 in die Frontplatte 104 eingebaut.

Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung einer Ansteuereinrichtung 300 einer Schaltvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, beispielsweise der vorangehend anhand der Figuren 1 und 2 beschriebenen Schalt- vorrichtung 100. Die Ansteuerungseinrichtung 300 ist zur Ansteuerung des Aktors der Schaltvorrichtung ausgebildet. Dazu ist die Ansteuervorrichtung 300 über eine geeignete Schnittstelle 302, etwa einen Fahrzeugbus, mit dem Schalterelement der Schaltvorrichtung gekoppelt. Eine Verarbeitungseinheit 304 der Ansteuervorrichtung 300 ist ausgebildet, um von der Schnittstelle 302 ein beim Betätigen des Schal- terelements bereitgestelltes Schaltersignal 306 einzulesen, das je nach Schalterstel- lungen des Schalterelements entweder die Aktivierung oder Deaktivierung des Handschaltmodus repräsentiert. Die Verarbeitungseinheit 304 gibt unter Verwendung des Schaltersignals 306 ein Ansteuersignal 308 zum Ansteuern des Aktors abhängig von der durch das Schaltersignal 306 repräsentierten Schalterstellung aus.

Figur 4 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 400 zum Betreiben einer Schalt- vorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das Ver fahren 400 kann beispielsweise mittels der vorangehend anhand von Figur 3 be- schriebenen Ansteuervorrichtung 300 ausgeführt werden. Dabei wird in einem ersten Schritt 410 das Schaltersignal von der Schnittstelle zu dem Schalterelement eingele- sen. In einem zweiten Schritt 420 wird das Ansteuersignal zum Ansteuern des Aktors unter Verwendung des Schaltersignals ausgegeben.

Die beschriebenen und in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele sind nur bei spielhaft gewählt. Unterschiedliche Ausführungsbeispiele können vollständig oder in Bezug auf einzelne Merkmale miteinander kombiniert werden. Auch kann ein Ausfüh- rungsbeispiel durch Merkmale eines weiteren Ausführungsbeispiels ergänzt werden.

Ferner können erfindungsgemäße Verfahrensschritte wiederholt sowie in einer ande- ren als in der beschriebenen Reihenfolge ausgeführt werden.

Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine„und/oder“ Verknüpfung zwischen einem ers- ten Merkmal und einem zweiten Merkmal, so kann dies so gelesen werden, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite Merkmal aufweist. Bezuaszeichen Schaltvorrichtung

Schalthebel

Frontplatte

Lagerstelle

Schwenkachse

erste Schaltstellung

zweite Schaltstellung

Verriegelungseinrichtung

Verriegelungselement

Aktor

Verschiebeachse

Rückstelleinrichtung

Rastelement

Federelement

Schaft

Rastplatte

erste Erhebung

zweite Erhebung

Vertiefung

Handauflageelement

Schalterelement

Automatikschalterelemente

Ansteuereinrichtung

Schnittstelle

Verarbeitungseinheit

Schaltersignal

Ansteuersignal

Verfahren zum Betreiben der Schaltvorrichtung Schritt des Einlesens

Schritt des Ausgebens