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Patent Searching and Data


Title:
SHOE, IN PARTICULAR A RUNNING SHOE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/185483
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a shoe, in particular a running shoe, comprising: an outsole, which has a predetermined ball line (37), which extends from an inner ball point to an outer ball point, and a ball rocker (38), which is offset rearward toward the heel end (26) in relation to the ball line (37) by an average ball rocker distance (41); an upper; and an insole, which is arranged above the outsole and which is adhesively bonded, together with an edge of the upper, to a top side of the outsole.

Inventors:
BRANDSTÄTTER KLAUS (AT)
Application Number:
PCT/EP2015/062091
Publication Date:
December 10, 2015
Filing Date:
June 01, 2015
Export Citation:
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Assignee:
DEELUXE SPORTARTIKEL HANDELS GMBH (AT)
International Classes:
A43B3/00; A43B7/14; A43B13/12
Foreign References:
EP2540181A22013-01-02
US20070199210A12007-08-30
Attorney, Agent or Firm:
POPP, EUGEN (DE)
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Claims:
Schuh, insbesondere Laufschuh"

Ansprüche

Schuh, insbesondere Laufschuh, mit einer Laufsohle, die eine vorbestimmte Ballenlinie (37), die sich von einem inneren Ballenpunkt zu einem äußeren Ballenpunkt erstreckt, und eine Ballenrolle (38) aufweist, die um einen mittleren Ballenrollenabstand (41) gegenüber der Ballenlinie (37) nach hinten in Richtung eines Fersenendes (26) versetzt ist, einem Schaft sowie mit einer über der Laufsohle angeordneten Brandsohle, die mit einem Schaftrand an einer Oberseite der Laufsohle verklebt ist.

Schuh nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Brandsohle starr, d.h. im normalen Gebrauch steif, nämlich verwin- dungs- und biegefest, ausgebildet ist.

Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Laufsohle (10) einen Fußwurzelbereich (28), einen Mittelfußbereich (29; metatarsale Zone) und einen Zehenbereich (30) umfasst, wobei der Fußwurzelbereich (28) an einem inneren Fußwurzelbereichs-Randabschnitt (31) im Durchschnitt weicher ausgebildet ist als an einem äußeren Fußwur- zelbereichs-Randabschnitt (32) und/oder wobei der Mittelfußbereich (29) an einem inneren Mittelfußbereichs-Randabschnitt (33) im Durchschnitt härter ausgebildet ist als an einem äußeren Mittelfußbereichs- Randabschnitt (34) und/oder wobei der Zehenbereich (30) an einem inneren Zehenbereichs-Randabschnitt (35) im Durchschnitt härter ausgebildet ist als an einem äußeren Zehenbereichs-Randabschnitt (36).

4. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Laufsohle in ihrem hinteren der Ferse zugewandten Bereich eine, insbesondere platten- oder stabförmige, Verstärkung aus einem verwindungs- und biegefest Material, vorzugsweise aus Kunststoff oder Metall, aufweist.

5. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

ein Schuhinneres, insbesondere an einen Fuß angrenzende Abschnitte, im Wesentlichen nahtfrei ausgebildet ist.

6. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Schuh einen weichen Schaftrand und insbesondere im Zehenbereich eine weiche nachgiebige Vorderkappe aufweist.

7. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Schuh eine herausnehmbare Innensohle in Form einer Polstersohle, vorzugsweise mit einer, insbesondere im Ballenbereich, Druckspitzenreduzierung, aufweist, die eine Dicke im Bereich von 3 mm bis 15 mm, bevorzugt im Bereich von 6 mm bis 12 mm und besonders bevorzugt im Bereich von 7 mm bis 10 mm, hat, wobei die Polstersohle vorzugsweise aus einem weichen nachgiebigen Material besteht.

8. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach Anspruch 7,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Schuh einen im Wesentlichen um die Höhe der Polstersohle erhöhten Schaftrand und einen nach hinten durch die Ballenlinie begrenzten Vorfuß- bereich sowie Mittelfußbereich aufweist, wobei ein Innenvolumen des Vor- fußbereichs gegenüber einem Schuh mit einer Innensohle deren Höhe geringer als 3 mm ist, um einem Bereich von 7% bis 15%, vorzugsweise 9% bis 13%, vergrößert ist.

9. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Ballenrolle (38) gegenüber der Ballenlinie (37) nach hinten in Richtung eines Fersenendes (26), vorzugsweise im Wesentlichen parallel zur Ballenlinie (37), versetzt angeordnet ist, wobei ein sich von einem inneren Ballenpunkt zu einem äußeren Ballenpunkt erstreckender, den Vorfuß umhüllender Umfangsrand der Laufsohle eine erste Umhüllende (45) definiert, die eine erste Länge aufweist, wobei eine zweite Umhüllende (46), die dem den Vorfuß umhüllenden Umfangsrand der Laufsohle folgt und deren Anfangs- und Endpunkt den sich jeweils gegenüberliegenden Enden der versetzt angeordneten Ballenrolle (38) zugeordnet ist, eine zweite Länge aufweist, wobei die zweite Länge eine um einem Bereich von 9% bis 14%, vorzugsweise um einem Bereich 9,8% bis 12,5%, größere Länge als die erste Länge aufweist.

Description:
„Schuh, insbesondere Laufschuh"

Beschreibung

Die Erfindung betrifft einen Schuh, insbesondere Laufschuh, nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.

Laufschuhe, die an die besonderen Bedürfnisse eines Läufers angepaßt sind, sind im Stand der Technik bekannt, wobei beispielhaft auf die DE 20 2005 013 798 Ul verwiesen wird. Bei derartigen Laufschuhen ist der Fußballen mittig oberhalb einer Abroll- bzw. Kipplinie einer Unterseite der Sohle (Ballenrolle) angeordnet. Die Abroll- bzw. Kipplinie bestimmt, zu welchem Zeitpunkt sich die Ferse des Laufenden hebt. Insgesamt werden die im Stand der Technik genannten Laufschuhe insbesondere in ergonomischer Hinsicht als unbefriedigend empfunden, wobei solche Schuhe gemäß dem Stand der Technik insbesondere aufgrund eines Auftretens von hohen Druckbelastungen beim Laufen und insbesondere beim Abrollen, für Diabetiker nachteilig sind. Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schuh, insbesondere

Laufschuh, vorzuschlagen, der die vorgenannten Probleme löst und zu einer verbesserten Ergonomie und gleichzeitig verbesserten Kräfteverteilung beim Laufen führt. Diese Aufgabe wird durch einen Schuh, insbesondere Laufschuh nach Anspruch 1 gelöst.

Insbesondere wird die Aufgabe durch einen Schuh, vorzugsweise Laufschuh, mit einer vorbestimmten Ballenlinie gelöst, die sich von einem inneren Ballenpunkt zu einem äußeren Ballenpunkt erstreckt und eine Ballenrolle aufweist, die um einen mittleren Ballenrollenabstand gegenüber der Ballenlinie nach hinten in Richtung eines Fersenendes versetzt ist, wobei der Schuh ferner einen Schaft sowie eine über der Laufsohle angeordnete Brandsohle hat, die mit einem Schaftrand an ei- ner Oberseite der Laufsohle verklebt ist.

Ein wichtiger Gedanke der Erfindung liegt darin, dass eine Abroll- bzw. Kipplinie bei einem erfindungsgemäßen Schuh relativ zum Fußballen nach hinten versetzt ist. Dies hat zur Folge, dass der Schuh beim Laufen vor dem Ballen abrollt. Dies verringert wiederum einen Abrollwiderstand und verbessert dadurch die Ergonomie und damit einhergehend beim Laufen auftretende Druckbelastungen, was insbesondere für Personen mit Haut- und/oder Durchblutungsproblemen, insbesondere in den Beinen und/oder Füßen, von großem Vorteil ist. Die Ballenlinie legt die Ballenposition fest und ist eine gedachte Linie zwischen dem Ballen des großen und kleinen Zehs (bzw. zwischen einem inneren und einem äußeren Ballen). Die Ballenlinie ist somit aufgrund vorgegebener Proportionen eines individuellen Fußes bzw. eines durchschnittlichen, dem Schuh zugrunde liegenden Fußes, festgelegt. Jeder Schuh hat somit eine eindeutig definierte Bal- lenlinie, die mit fachüblichen Messungen bestimmt werden kann. Beispielsweise kann die Ballenlinie eine Sohlenlänge in 37% Vorfußlänge und 63% Rückfußlänge unterteilen.

Gleichzeitig weist der erfindungsgemäße Schuh einen Schaft und eine Brandsohle auf, die an der Oberseite der Laufsohle verklebt ist. Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme wird die Stabilität des Schuhs, insbesondere Laufschuhs, erhöht und damit der Halt eines Fußes in dem Schuh verbessert, wobei durch die an der Oberseite der Laufsohle verklebte Brandsohle die Steifigkeit, insbesondere Verwindungssteifigkeit des Schuhs optimiert ist,

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die Brandsohle starr, d.h. im normalen Gebrauch steif, nämlich verwindungs- und biegefest, ausgebildet. In vorteilhafter Weise kann hierdurch die Verwindungssteifigkeit bzw. Torsionsstabilität des erfindungsgemäßen Schuhs und insbesondere die Verwindungssteifigkeit bzw. Torsionsstabilität von dessen Laufsohle weiter verbessert werden, so dass im Gebrauch des erfindungsgemäßen Schuhs eine auf eine Fußsohle einwirkende Druckbelastung im Wesentlichen gleichmäßig über die im Wesentlichen gesamte Fußsohle verteilt ist und, insbesondere während des Laufens, keine Druckspitzen auftreten, wie es bei herkömmlichem aus dem Stand der Technik bekannten Schuhwerk der Fall ist, was insbesondere für Personen mit Haut- und/oder Durchblutungsproblemen, insbesondere in den Beinen und/oder Füßen, schmerz- haft und deshalb nachteilig ist. Ein erfindungsgemäßer Schuh eignet sich somit besonders gut für einen solchen Personenkreis, wobei der erfindungsgemäße Schuh aufgrund seiner optimierten Eigenschaften auch für alle anderen Personen besonders komfortabel und bequem zu tragen ist und sich sowohl zum Spazierengehen, Walken, Gehen und Laufen besonders gut eignet.

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist der erfindungsgemäße Schuh, insbesondere Laufschuh, einen Fußwurzelbereich und einen Mittelfußbereich (me- tatarsale Zone) auf, wobei der Fußwurzelbereich an einem inneren Fußwurzelbe- reichs-Randabschnitt im Durchschnitt weicher ausgebildet ist als an einem äuße- ren Fußwurzelbereichs-Randabschnitt und/oder wobei der Mittelfußbereich an einem inneren Mittelfußbereichs-Randabschnitt im Durchschnitt härter ausgebildet ist als an einem äußeren Mittelfußbereichs-Randabschnitt. Hier und im Folgenden sollen die Begriffe„innen" bzw.„innerer" bedeuten, dass das in Bezug genommene Element im Gebrauch eines Schuhpaares dem jeweils anderen Schuh zuge- wandt ist. Dementsprechend soll„außen" bzw.„äußerer" bedeuten, dass das in Bezug genommene Element im Gebrauch des Schuhpaares dem jeweils anderen Schuh ferner liegt. Unter„Härte" kann der mechanische Widerstand verstand werden, den das Material des einen Randabschnitts einem Prüfkörper aus dem Material des anderen Randabschnitts entgegensetzt. Die Härte kann beispielsweise nach Mohs, nach Martens oder nach Brinell gemessen werden.

Gemäß einem noch allgemeineren Gedanken kann der innere Fußwurzelbereichs- Randabschnitt derart ausgebildet sein, dass er im Durchschnitt beim Aufsetzen des Fußes diesem einen geringeren Widerstand entgegen setzt als der äußere Fußwurzelbereichs-Randabschnitt. Genauso kann der innere Mittelfußbereichs- Randabschnitt derart ausgebildet sein, dass er beim Aufsetzen im Durchschnitt einen größeren Widerstand entgegen setzt als der äußere Mittelfußbereichs- Randabschnitt. Dies kann beispielsweise auch durch eine unterschiedliche Auswölbung oder Profilierung, insbesondere Profiltiefe, erreicht werden. Auf diese Weise kann der erfindungsgemäße Schuh optimal an die Bedürfnisse eines Verbrauchers bzw. Benutzers angepasst werden. In jedem Fall wird durch eine derartige Einstellung des mechanischen Widerstands der Laufsohle ein besonders ergonomisches Laufen ermöglicht. Insbesondere folgt der Widerstandsverlauf der Sohle der natürlichen S-förmigen Abrolllinie des Menschen so das auf einen in dem Schuh befindlichen Fuß, respektive dessen Fußsohle eine im Wesentlichen gleichmäßige und abgestimmte Kräfteverteilung wirkt. Dabei findet ein erster Bodenkontakt auf leicht supinierter Ferse statt.

Während der ganze Fuß Bodenkontakt hat, verlagert sich die Hauptbelastung zunehmend auf das Großzehengrundgelenk, bevor über den Großzehen der neue Schritt eingeleitet wird. Erfindungsgemäß ist somit sowohl die Profilhärte als auch die Profiltiefe den gewünschten Anforderungen ergonomisch angepaßt.

Gerade in Kombination mit der rückversetzten Ballenrolle wird in synergistischer Weise ein effizientes, energiesparendes und belastungsreduziertes Gehen und Laufen ermöglicht. Es wird ein natürlicher Abrollvorgang mit stabilem Aufsetzen auf der Ferse und Abrollen über den Vorfuß ermöglicht. Weiterhin wird das Auf- und Abwärtsgehen sowie die Standphase erleichtert. Insgesamt sind geringere Ermüdungs- und Belastungserscheinungen der Füße die Folge. Im Ergebnis ist der Bewegungsablauf insgesamt verbessert und es wird ein gesundes Gang- und Laufbild erreicht. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann der Ballenrollenabstand mindestens 2 mm, vorzugsweise mindestens 3 mm, noch weiter vorzugsweise mindestens 5 mm betragen oder mindestens 0,5%, vorzugsweise mindestens 1%, noch weiter vorzugsweise mindestens 1,5% einer Sohlenlänge. Als besonders geeignet hat sich ein Ballenrollenabstand von etwa 5 mm erwiesen. Der Ballenrollenabstand kann höchstens 10 mm, vorzugsweise höchstens 7 mm betragen oder höchstens 2,5 %, vorzugsweise höchstens 1,7 % einer Sohlenlänge, gemessen entlang der Längsmittenachse.

Die Ballenrolle kann, zumindest bereichsweise, in einem vorbestimmten, schrägen Winkel gegenüber einer Längsmittenachse verlaufen, insbesondere dem natürlichen Verlauf des Ballens folgen. Dadurch kann die Ergonomie beim Gehen weiter verbessert werden.

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist die Sohle eine Aufbiegung eines Vorfußbereiches und/oder eine erhöhte Spitzensprengung von beispielsweise mindestens 10 mm, vorzugsweise mindestens 15 mm auf. Im Zusammenwirken insbesondere mit der rückversetzten Ballenrolle kann dadurch ein besonders kraftsparendes Gehen ermöglicht werden.

In einer konkreten Ausführungsform ist eine Zwischensohle, insbesondere aus Ethylenvinylacetat (EVA) und/oder Polyurethan (PU) vorgesehen. Auch eine Ballenrolle der Zwischensohle kann in einem vorbestimmten Zwischensohlen- Ballenrollenabstand hinter der Ballenlinie angeordnet sein. Der Zwischensohlen- Ballenrollenabstand kann mit dem Ballenrollenabstand der (Gesamt-)Sohle übereinstimmen bzw. durch diese definiert werden. Durch eine derartige Maßnahme wird die Schritteinteilung weiter verbessert und das Abrollen des Fußes erleichtert. Das (Dämpfungs-)Material der Zwischensohle, insbesondere EVA oder PU, kann je nach Einsatzbereich härter oder weicher abgestimmt werden.

Vorzugsweise umfasst die Sohle eine Pronationsstütze in einem Fußgewölbebereich. Auch diese Pronationsstütze kann aus, insbesondere gegenüber der Zwi- schensohle härterem, Material, wie EVA oder PU gebildet sein und hinsichtlich ihrer Form und Härte ausgebildet sein, um das Fußgewölbe zu stabilisieren.

Dadurch wird die Standsicherheit und Trittsicherheit beim Gehen verbessert. In einer konkreten Ausführungsform weist die Sohle ein Vorfuß-Dämpfungselement auf. Ein Härtegrad des Vorfuß-Dämpfungselements kann derart angepasst sein, dass die Schrittausführung fließt und nicht unterbrochen wird. Das Vorfuß- Dämpfungselement kann in seiner Form und Beschaffenheit so ausgerichtet sein, dass es der Fußanatomie bzw. dem natürlichen Auftrittsverhalten angepasst ist und die Druckpunkte entlastet. Auch das Vorfuß-Dämpfungselement ist vorzugsweise aus einem härteren Material als die Zwischensohle bzw. die übrigen Bestandteile der Zwischensohle.

Weiterhin kann mindestens ein Fersen-Dämpfungselement in einem Fersenbereich vorgesehen sein, dessen Material, beispielsweise EVA oder PU, ebenfalls vorzugsweise härter ausgebildet ist als das Material der Zwischensohle. Das Fersen- Dämpfungselement (Fersenkeil) kann so ausgebildet sein, dass es den Antrittsschlag absorbiert und die Abroilbewegung einleitet. Dadurch werden die Gelenke optimal geschützt und die Abrollbewegung optimiert. Insgesamt fördern Vorfuß- Dämpfungselement, Fersen-Dämpfungselement und Torsionsstabilisator weiter die Ergonomie beim Laufen.

Ferner kann die Laufsohle in ihrem hinteren der Ferse zugewandten Bereich eine, insbesondere platten- oder stabförmige, Verstärkung aus einem verwindungs- und biegefest Material, vorzugsweise aus Kunststoff oder Metall, aufweisen. Ein solches Element stellt einen Torsionsstabilisator dar, der vorzugsweise ebenfalls aus einem härteren Material besteht als das Material der Zwischensohle. Der Torsionsstabilisator ist in einem Mittelfußbereich vorgesehen und dient als Mittelfußbrücke und erhöht die Stabilität der torsionalen Bewegung, so dass er in vorteil- harter Weise bei der Abrollbewegung eine Verdrehung des Vorderfußes zur Ferse verhindert. Vorzugsweise umfasst die Sohle eine Fersenabschrägung, wobei eine dem Vor- fußbereich näher liegende Grenzlinie der Abschrägung an ihrem inneren Ende, gegenüber dem äußeren Ende, nach hinten zurück versetzt ist. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist ein Schuhinneres im Wesentlichen nahtfrei ausgebildet, wobei insbesondere Abschnitte im Schuhinneren, die an einen Fuß angrenzen, nahtfrei sind. Des Weiteren weist der erfindungsgemäße Schuh vorteilhafterweise einen weichen Schaftrand sowie nach Wunsch, insbesondere im Vorfuß und/oder Zehenbereich eine weiche, nachgiebi- ge Vorderkappe auf, so dass erfindungsgemäß alle Abschnitte und Teile des Schuhs, die an einen Fuß, einen Knöchel und/oder einen Unterschenkel angrenzen weich, nachgiebig und ohne Unebenheiten oder Durchbrechungen ausgebildet sind, so dass weder im Schuh selbst noch an dessen Schaftrand im Gebrauch Druckstellen auftreten, die, insbesondere bei Personen mit Haut- und/oder Durchblutungsproblemen zu nachteiligen Irritationen der Haut oder des Gewebes führen könnten. Durch die Gewährleistung eines solcherart weichen und nachgiebigen Schuhinnenraums sowie weichen Schaftrands ist der erfindungsgemäße Schuh für Personen mit Haut- und/oder Durchblutungsproblemen, beispielsweise für Diabetiker, besonders gut geeignet.

Des Weiteren weist der erfindungsgemäße Schuh gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eine herausnehmbare Innensohle in Form einer Polstersohle auf, die vorzugsweise, insbesondere im Ballenbereich, eine Druckspitzenreduzierung hat. Die erfindungsgemäß in den Schuh einsetzbare Innensohle hat eine Dicke im Bereich von 3 mm bis 15 mm, bevorzugt im Bereich von 6 mm bis 12 mm und besonders bevorzugt im Bereich von 7 mm bis 10 mm. Diese Innensohle, die, wie vorerwähnt auch als Polstersohle ausgebildet sein kann, ist in diesem Fall aus einem weichen und nachgiebigen Material hergestellt, so dass auch von dieser Innensohle beim Gebrauch des Schuhs keinerlei Druckstellen und/oder Druckspitzen ausgehen können. Des Weiteren sei darauf hingewiesen, dass die Innensohle erfindungsgemäß so konzipiert ist, dass diese herausnehmbar ist und durch individuell angefertigte Maß- und/oder Modelleinlagen ersetzt wer- den kann, durch welche der Fuß eines Trägers individuell unterstützt werden kann.

Des Weiteren kann der erfindungsgemäße Schuh einen im Wesentlichen um die Höhe der Polstersohle erhöhten Schaftrand und/oder einen nach hinten durch die Ballenlinie begrenzten Vorfußbereich sowie Mittelfußbereich aufweisen, so dass ein Innenvolumen des Vorfußbereichs gegenüber einem Schuh mit einer herkömmlichen Innensohle, deren Höhe typischerweise geringer als 3 mm ist, um einen Bereich von 7% bis 15%, vorzugsweise 9% bis 13%, vergrößert ist. Auf diese Weise kann der erfindungsgemäße Schuh besonders vorteilhaft mit individuell angefertigten Maß- und/oder Modelleinlagen versehen werden, die in aller Regel deutlich höher ausgebildet sind als herkömmliche Schuhinnensohlen, ohne dass das Schuhinnenvolumen hierdurch unangenehm verkleinert wird und/oder der Fersenbereich so weit angehoben wird, dass am hinteren Schaftrand eines Schuhs Druckstellen auftreten würden. Der erfindungsgemäße Schuh weist somit einen Innenraum auf, der auch bei einer Verwendung von speziellen auf einen Fuß angepassten Einlagen genügend Innenvolumen hat, um das Auftreten von Druckstellen sowohl nach unten als auch nach oben und zu den Seiten hin sicher auszuschließen, so dass einer Schädigung eines in dem erfindungsgemäßen Schuh befindlichen Fußes sicher entgegengewirkt ist.

Im Übrigen wird darauf hingewiesen, dass die Ballenrolle gegenüber der Ballenlinie bei dem erfindungsgemäßen Schuh nach hinten in Richtung eines Fersenendes versetzt ist, wobei diese versetzte Anordnung im Wesentlichen parallel zur Ballenlinie angeordnet ist und wobei ein sich von einem inneren Bailenpunkt zu einem äußeren Ballenpunkt erstreckender, den Vorfuß umhüllender Umfangsrand der Laufsohle eine erste Umhüllende definiert, die eine erste Länge aufweist, wobei eine zweite Umhüllende, die dem den Vorfuß umhüllenden Umfangsrand der Laufsohle folgt und deren Anfangs- und Endpunkt den sich jeweils gegenüberlie- genden Enden der versetzt angeordneten Ballenrolle zugeordnet sind, eine zweite Länge aufweist, wobei die zweite Länge eine um einen Bereich von 9% bis 14%, vorzugsweise um einen Bereich von 9,8% bis 12,5%, größerer Länge als die erste Länge aufweist. Das Maß, um welches die Ballenrolle gegenüber der Baltenlinie in einem erfindungsgemäßen Schuh nach hinten in Richtung Fersenende versetzt ist, orientiert sich somit an dem der» Vorfuß umhüllenden Umfangsrand der Laufsohle, wobei sich die jeweilige Länge der jeweiligen Umhüllenden einerseits an den jeweiligen gegenüberliegenden Punkten der Ballenlinie sowie, im Falle der nach hinten versetzten Ballenrolle, an den jeweiligen sich gegenüberliegenden Endpunkten der Ballenrolle bemisst.

Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen. Nachfolgend wird die Erfindung auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben, die anhand der Abbildungen näher erläutert werden.

Hierbei zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Sohle für einen erfindungsgemäßen Laufschuh in einer Explosionsansicht einschließlich eines Leisten für die Herstellung der Sohle; und Fig. 2 eine Sohle für einen erfindungsgemäßen Laufschuh in einer Ansicht von unten (teilweise in Explosionsdarstellung).

In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.

Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Sohle 10 für einen erfindungsgemäßen Laufschuh in Explosionsansicht sowie einen Leisten 11 für die Herstellung derselben. Der Leisten 11 umfasst eine rückversetzte Leistenballenrolle 12 und zeichnet sich durch eine Aufbiegung 13 sowie eine vergleichsweise hohe Spitzensprengung 14 von beispielsweise mindestens 10 mm aus. Die Leistenballenrolle 12 definiert, zumindest teilweise, während der Herstellung die Ballenrolle 38 der Sohle 10, wie auch Fig. 2 zu erkennen ist. Die Ballenrolle der Sohle 10 liegt nach der Herstellung etwa 5 mm hinter der natürlichen Ballenposition. Die Sohle 10 umfasst eine Brandsohle 15, eine Zwischensohle 16, einen Torsionsstabilisator 17, einen Fersenkeil 18 als Fersendämpfung sowie eine Laufsohle 19 mit einer Profilierung. Über die Brandsohle 15 kann die Härte und Flexibilität des Schuhs zumindest teilweise eingestellt werden und somit der Einsatzbereich des Schuhs definiert werden. Hierbei kann eine gestrobelte Ausführungsform mit einer vergleichsweise weichen Textilbrandsohle für eine hohe Flexibilität sorgen. Gemäß einer erfindungsgemäß bevorzugten Alternative ist die Brandsohle jedoch aufgeklebt, nämlich insbesondere mit einem Schaftrand an der Oberseite der Laufsohle. Eine harte Brandsohle fördert die Stabilität beim Laufen und ermöglicht ferner eine genau definierte, insbesondere gleichmäßige, Kräfteverteilung und Flächenbelastung.

In die Zwischensohle 16 ist eine Vorfußdämpfung 20 und eine Pronationsstütze 21 integriert. Sowohl die Vorfußdämpfung 20 als auch die Pronationsstütze 21 sind aus einem Material, das härter ist als die übrigen Bestandteile der Zwischensohle 16. Auch eine Zwischensohlen-Ballenrolle 22 ist zurückversetzt, um das Abrollen des Fußes zu erleichtern. Die Zwischensohlen-Ballenrolle wird durch eine untere Scheitellinie der Zwischensohle definiert.

Die Pronationsstütze 21 ist in einem Fußgewölbebereich 23 an einem inneren Rand 24 der Zwischensohle 16 angeordnet und fördert eine angenehme Pronationskontrolle bzw. Stabilisierung des Fußgewölbes. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Pronationsstütze 21 innerhalb einer Längsmittenachse 40 und dem inneren Rand 24 der Zwischensohle 16 angeordnet. Die Vorfußdämpfung 20 ist in einem Vorfußbereich 25 der Zwischensohle 16 angeordnet und in etwa nie- renförmig ausgebildet, um die Druckpunkte zu entlasten.

Die Sohle 10 wird im Folgenden auf zwei verschiedene Weisen untergliedert: ei- nerseits in den Vorfußbereich 25 und in einen Rückfußbereich 42. Diese beiden Bereiche werden durch die Ballenlinie getrennt. Andererseits wird der Anatomie folgend eine Untergliederung in Fußwurzelbereich 28, Mittelfußbereich 29 und Zehenbereich 30 vorgenommen. Die Ballenlinie 37 befindet sich innerhalb des

Mittelfußbereiches 29.

Die Zwischensohle 16 ist, sofern diese gewünscht ist, im Schuh unterhalb der Brandsohle 15 angeordnet. Unterhalb der Zwischensohle 16 sind der plattenför- mige Torsionsstabilisator 17 und der Fersenkeil 18, respektive die Fersendämpfung, angeordnet. Der Fersenkeil kann den Antrittsschlag absorbieren und die Abrollbewegung einleiten, so dass die Gelenke besser geschützt und die Abrollbewegung verbessert wird. Der Fersenkeil 18 ist keilförmig ausgebildet und erwei- tert sich in Richtung eines Fersenendes 26 der Sohle 10. Der Torsionsstabilisator 17 ist im Fußgewölbebereich 23 vorgesehen und kann die Verdrehung des Vorder- fusses zur Ferse bei einer Abrollbewegung reduzieren oder verhindern. Unterhalb von Torsionsstabilisator 17 und Fersenkeil 18 ist die Laufsohle 19 angeordnet. Eine Profilierung 27 (siehe auch Fig. 2) ist dem natürlichen Gangbild des Men- sehen angepasst und folgt der S-förmigen Abrolllinie. Dabei kann der erste Bodenkontakt auf leicht supinierter Ferse stattfinden. Ferner kann die Profil härte und Profiltiefe der Sohle des erfindungsgemäßen Schuhs den unterschiedlichen Anforderungen angepasst werden. In Fig. 2 ist eine Ansicht auf die Sohle 10 von unten dargestellt. Die Laufsohle 19 ist hierbei in einen Fußwurzelbereich 28, einen Mittelfußbereich 29 sowie einen Zehenbereich 30 untergliedert. Ein innerer Fußwurzelbereichs-Randabschnitt 31 ist hierbei weicher ausgebildet als ein äußerer Fußwurzelbereichs-Randabschnitt 32. Weiterhin ist ein innerer Mittelfußbereichs-Randabschnitt 33 härter ausgebil- det als ein äußerer Mittelfußbereichs-Randabschnitt 34. Ein innerer Zehenbe- reichs-Randabschnitt 35 ist ebenfalls härter als ein äußerer Zehenbereichs- Randabschnitt 36.

Weiterhin ist in Fig. 2 eine Ballenlinie 37 dargestellt, gegenüber der eine Ballen- rolle 38 nach hinten um einen Ballenrollenabstand 41 versetzt ist, wie durch die Leistenballenrolle 12 und die Zwischensohlen-Ballenrolle 22 vorgegeben. Die so definierte Ballenrolle 38 ist im vorliegenden Beispiel um 5 mm gegenüber der Ballenlinie 37 nach hinten in Richtung des Fersenendes 26 versetzt. Die Sohle umfasst eine Fersenabschrägung 44, wobei eine dem Vorfußbereich näher liegende Grenzlinie 43 an ihrem inneren Ende nach hinten zurück versetzt ist. Die Sohle 10 kann im Sinne eines Baukastens aufgebaut sein. Insbesondere kann ein Set aus mehreren Leisten und/oder Brandsohlen und/oder Zwischensohlen und/oder Torsionsstabilisatoren und/oder Fersenkeilen und/oder Laufsohlen vorgesehen sein. Dabei können alle Elemente in Härte, Materialausführung und Form einzeln angepasst werden und daher die Sohle an unterschiedliche Ansprüche und Funktionen, insbesondere an die Bedürnisse von Personen mit Haut- und/oder Durchblutungsproblemen, insbesondere Füßen, wie beispielsweise für Diabetiker, angepasst werden. Somit erhöht sich der Einsatzbereich der Sohle in vorteilhafter Weise maßgeblich. In Fig. 2 ist der Verlauf der ersten Umhüllenden 45 um den den Vorfuß umhüllenden Umfangsrand der Laufsohle herum dargestellt. Die ebenfalls schematisch dargestellte zweite Umhüllende 46 ist länger ausgebildet als die erste Umhüllende 45. Die erste Umhüllende 45 erstreckt sich von den jeweils entgegengesetzten Enden der Ballenlinie 37 um den Umfangsrand der Laufsohle, die dem Vorfuß zu- geordnet ist, herum, während sich die zweite Umhüllende 46 jeweils von den gegenüberliegenden Enden der Ballenrolle 38 um den den Vorfuß umhüllenden Umfangsrand der Laufsohle herum erstreckt. In nachfolgender Tabelle ist das Leistenvolumen, die Länge und die Breite sowie die Position der Ballenrolle des erfindungsgemäßen Schuhs den entsprechenden Maßen sowie der Ballenlinie eines herkömmlichen Schuhs gegenübergestellt, wobei klar erkennbar ist, dass die zweite Umhüllende 46, die der zurückversetzten Ballenrollen 38 eines erfindungsgemäßen Schuhs zugeordnet ist, länger als die erste Umhüllende 45 ist, die einem herkömmlichen Schuh zugeordnet ist. ί Leisten Volumen: erflndungsgemäBer Schuh vs. herkömmlicher Schuh

' erflndungsgemäBer Schon

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass alle oben beschriebenen Teile für sich alleine gesehen und in jeder Kombination, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellten Details, als erfindungswesentlich beansprucht werden. Abände- rungen hiervon sind dem Fachmann geläufig.

Bezugszeichenliste

10 Sohle

11 Leisten

12 Leistenballenrolle

13 Aufbiegung

14 Sprengung

15 Brandsohle

16 Zwischensohle

17 Torsionsstabilisator

18 Fersenkeil (Fersendämpfung)

19 Laufsohle

20 Vorfußdämpfung

21 Pronationsstütze

22 Zwischensohlen-Ballenrolle

23 Fußgewölbebereich

24 innerer Rand

25 Vorfußbereich

26 Fersenende

27 Profilierung

28 Fußwurzelbereich

29 Mittelfußbereich

0 Zehenbereich

1 innerer Fußwurzelbereichs-Randabschnitt

2 äußerer Fußwurzelbereichs-Randabschnitt

3 innerer Mittelfußbereichs-Randabschnitt äußerer Mittelfußbereichs-Randabschnitt innerer Zehenbereichs-Randabschnitt äußerer Zehenbereichs-Randabschnitt

Ballenlinie

Ballenrolle

Längsmittenachse

Ballenrollenabstand

Rückfußbereich

Grenzlinie

Fersenabschrägung

erste Umhüllende

zweite Umhüllende