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Title:
SHOE WITH STEP-IN AID AND METHOD FOR PRODUCING A SHOE WITH STEP-IN AID
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/020943
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a shoe with a step-in aid and a method for producing a shoe with a step-in aid, wherein the shoe comprises a shoe upper, an insole and a shoe sole and a bistable bending spring unit which is situated in the region of a bending point of the insole and a bending point of the shoe sole and has two stable states which correspond to a closed state and an open state of the shoe.

Inventors:
NEUMEYER MAX (DE)
BRAMMEN HEINZ-GERD (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/069909
Publication Date:
January 30, 2020
Filing Date:
July 24, 2019
Export Citation:
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Assignee:
NEUMEYER MAX (DE)
BRAMMEN HEINZ GERD (DE)
International Classes:
A43B13/14; A43B11/00
Domestic Patent References:
WO2003039283A12003-05-15
Foreign References:
DE102009023689B42018-01-18
JP2014223220A2014-12-04
US20140298687A12014-10-09
EP1443834A12004-08-11
DE102009023689B42018-01-18
Attorney, Agent or Firm:
BLUMBACH ZINNGREBE PATENTANWÄLTE PARTG MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Schuh mit Einstieghilfe umfassend:

- einen Schuhschaft (5) mit gegeneinander beweglichem Schaft-Fersenteil (51 ) und Schaft- Frontteil (52),

- eine Brandsohle (2) mit Biegestelle (23) zwischen gegeneinander beweglichem

Brandsohlen-Fersenteil (21 ) und Brandsohlen-Frontteil (22),

- eine Schuhsohle (1 ) mit Biegestelle (13) zwischen gegeneinander beweglichem Sohlen- Fersenteil (11 ) und Sohlen-Frontteil (12) und

- eine im Bereich der Biegestelle (23) der Brandsohle (2) und der Biegestelle (13) der Schuhsohle (1 ) angeordnete bistabile Biegesprungeinheit (4) mit einer zum Umspringen zwischen zwei stabilen Zuständen eingerichteten bistabilen Blattfeder (3) und einem die Blattfeder zumindest teilweise umgebenden Gehäuse (41 , 42),

- wobei an dem Gehäuse (41 , 42) der Biegesprungeinheit (4) ein erstes Auslösemittel (41 B, 42B) derart angeordnet ist, dass es bei einem auf die Biegesprungeinheit (4) einwirkenden Biegemoment Druck auf eine erste Seite der Blattfeder (3) ausübt, um ein Umspringen der Blattfeder (3) auszulösen, so dass die Biegesprungeinheit (4) von einem stabilen Erstzustand sprunghaft in einen stabilen Zweitzustand übergeht und den Schuh in einen geöffneten Zustand versetzt und

- wobei an dem Gehäuse (41 , 42) der Biegesprungeinheit (4) ein zweites Auslösemittel (41 A, 42A) derart angeordnet ist, dass es bei einem auf die Biegesprungeinheit einwirkenden dem Biegemoment entgegengesetzten Rückstellmoment Druck auf eine der ersten Seite gegenüberliegende zweite Seite der Blattfeder (3) ausübt, um ein Umspringen der Blattfeder (3) auszulösen, so dass die Biegesprungeinheit (4) von dem stabilen Zweitzustand sprunghaft in den stabilen Erstzustand zurückkehrt und den Schuh in einen geschlossenen Zustand versetzt.

2. Schuh nach Anspruch 1 , wobei das Gehäuse (41 , 42) der Biegesprungeinheit (4) ein

hinteres Gehäuseteil (41 ) und ein vorderes Gehäuseteil (42) umfasst, an denen jeweils ein erstes und ein zweites Auslösemittel angeordnet sind und wobei das hintere Gehäuseteil (41 ) und das vordere Gehäuseteil (42) insbesondere durch Einwirken des Biegemoments oder des Rückstellmoments gegeneinander beweglich sind, vorzugsweise an einem Spalt

(45) welcher das hintere Gehäuseteil (41 ) von dem vordere Gehäuseteil (42) beabstandet.

3. Schuh nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei das Gehäuse (41 , 42) der

Biegesprungeinheit (4) das erste Auslösemittel (41 B, 42B) und/oder das zweite

Auslösemittel (41 A, 42A) integral bildet, vorzugsweise als Kante des Gehäuses (41 , 42), wobei insbesondere das hintere Gehäuseteil (41 ) und das vordere Gehäuseteil (42) jeweils ein erstes (41 B, 42B) und/oder zweites Auslösemittel integral bilden (41 A, 42A), vorzugsweise als dem Spalt (45) zugewandte Kanten des Gehäuses.

4. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Gehäuse (41 , 42) der

Biegesprungeinheit (4) mit einer umlaufenden, bevorzugt integral ausgebildeten Wandung

(46) eine Öffnung (47) zur Aufnahme der Blattfeder (3) bildet, derart, dass die umlaufende Wandung auf der ersten Seite der Blattfeder einen ersten Wandungsabschnitt (46B) und auf der zweiten Seite der Blattfeder einen gegenüberliegenden zweiten Wandungsabschnitt (46A) aufweist, wobei der erste und zweite Wandungsabschnitt (46B, 46A) das erste bzw. zweite Auslösemittel (41 B, 41 A) aufweisen oder bilden, vorzugsweise als innere Kante bilden, und wobei der erste und zweite Wandungsabschnitt über seitliche

Wandungsabschnitte (46C, 46D) miteinander verbunden sind, wobei insbesondere das hintere Gehäuseteil (41 ) und das vordere Gehäuseteil (42) jeweils mit einer derartigen Wandung (46) einander und dem Spalt (45) zugewandte Öffnungen (47) zur Aufnahme der Blattfeder (3) bilden.

5. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Blattfeder (3) der Biegesprungeinheit (4) ein plattenartiges Ende (30) aufweist, welches in einem bevorzugt der Öffnung (47) des Gehäuses (41 , 42) abgewandten Fassungsabschnitt (48) des Gehäuses (41 , 42) gehalten ist, wobei insbesondere die Blattfeder (3) zwei plattenartige Enden (30) aufweist, welche jeweils in einem derartigem bevorzugt der Öffnung (47) und dem Spalt (45) abgewandten Fassungsabschnitt (48) des hinteren bzw. vorderen Gehäuseteils gehalten sind.

6. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Blattfeder (3) der Biegesprungeinheit (4) zwischen ihren Enden ein Funktionszwischenstück, insbesondere mit zumindest einem Bogenschenkel (34) und/oder einem Faltschenkel (35), aufweist und das Funktionszwischenstück der Blattfeder (3) zumindest teilweise in einem bevorzugt der Öffnung (47) des Gehäuses (41 , 42) zugewandten Funktionsabschnitt (49) des Gehäuses (41 , 42) angeordnet ist, welcher einen zum Umspringen zwischen den zwei stabilen Zuständen der Blattfeder (3) erforderlichen Freiraum (44) bildet, wobei insbesondere das Funktionszwischenstück der Blattfeder (3) jeweils zumindest teilweise in einem derartigen bevorzugt der Öffnung (47) und dem Spalt (45) zugewandten Funktionsabschnitt (49) des hinteren bzw. vorderen Gehäuseteils angeordnet ist.

7. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Gehäuse (41 , 42) der

Biegesprungeinheit (4), insbesondere jeweils das hintere und vordere Gehäuseteil, eine Auskragung (43) aufweist, um die zwischen der Brandsohle (2) und der Schuhsohle (1 ) angeordnete Biegesprungeinheit (4) zu fixieren.

8. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die zwischen der Brandsohle (2) und der Schuhsohle (1 ) angeordnete Biegesprungeinheit (4) an der Brandsohle (2) und/oder an der Schuhsohle (1 ) befestigt ist, vorzugsweise durch Kleben, Schrauben und/oder Nieten, insbesondere indem das Gehäuse (41 , 42) und/oder ein plattenartiges Ende (30) der Blattfeder an der Brandsohle (2) und/oder an der Schuhsohle (1 ) befestigt ist.

9. Schuh nach Anspruch 8, wobei das hintere Gehäuseteil (41 ) und/oder ein darin

aufgenommenes plattenartiges Ende (30) der Blattfeder an dem Brandsohlen-Fersenteil (21 ) und/oder dem Sohlen-Fersenteil (1 1 ) befestigt ist, vorzugsweise durch Kleben, Schrauben und/oder Nieten, und wobei das vordere Gehäuseteil (42) und/oder ein darin

aufgenommenes plattenartiges Ende (30) der Blattfeder an dem Brandsohlen-Frontteil (22) und/oder dem Sohlen-Frontteil (12) befestigt ist, vorzugsweise durch Kleben, Schrauben und/oder Nieten.

10. Schuh nach Anspruch 9, wobei das hintere Gehäuseteil (41 ) und/oder ein darin

aufgenommenes plattenartiges Ende (30) der Blattfeder jeweils an seinem der Öffnung (47) und dem Spalt (45) abgewandten äußersten Ende an dem Brandsohlen-Fersenteil (21 ) vorzugsweise durch Nieten oder Schrauben befestigt ist, insbesondere lediglich dort befestigt ist, und wobei das vordere Gehäuseteil (42) und/oder ein darin aufgenommenes plattenartiges Ende (30) der Blattfeder jeweils an seinem an seinem der Öffnung (47) und dem Spalt (45) abgewandten äußersten Ende an dem Brandsohlen-Frontteil (22) durch Nieten oder Schrauben befestigt ist, insbesondere lediglich dort befestigt ist.

11 . Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Blattfeder (3) der Biegesprungeinheit (4) Durchbrüche (3B) durch ihre plattenartigen Enden (30) aufweist, um die Blattfeder durch Nieten oder Schrauben zu befestigen, wobei vorzugsweise jeweils ein derartiger Durchbruch (3B) durch die äußersten Enden der zwei plattenartigen Enden (30) vorgesehen ist.

12. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , wobei die Blattfeder der Biegesprungeinheit (4) Durchbrüche (3A) in ihren plattenartigen Enden aufweist, um das Biegemoment und/oder das Rückstellmoment für das Umspringen der Blattfeder zu variieren, insbesondere zu erhöhen, wobei vorzugsweise jeweils zumindest zwei Durchbrüche (3A) durch dem

Funktionszwischenstück zugewandte Bereiche der plattenartigen Enden (30) vorgesehen sind.

13. Bistabile Biegesprungeinheit (4) die einen stabilen Erstzustand und einen stabilen

Zweitzustand einnehmen kann und durch ein Biegemoment von dem Erstzustand sprunghaft in den Zweitzustand überführt werden kann und durch ein dem Biegemoment

entgegengesetztes Rückstellmoment von dem Zweitzustand wieder sprunghaft in den Erstzustand überführt werden kann, insbesondere für einen Schuh nach einem der

Ansprüche 1 bis 12, umfassend:

- eine bistabile Blattfeder (3), die zwischen zwei stabilen Zuständen umspringen kann und

- einem Gehäuse (41 , 42), das die Blattfeder zumindest teilweise umgibt mit einem ersten Auslösemittel (41 B, 42B) auf einer ersten Seite der Blattfeder und einem zweiten

Auslösemittel (41 A, 42A) auf einer zweiten Seite der Blattfeder,

- wobei das erstes Auslösemittel (41 B, 42B) an dem Gehäuse (41 , 42) derart angeordnet ist, dass, wenn ein Biegemoment auf die Biegesprungeinheit (4) einwirkt, das erste

Auslösemittel (41 B, 42B) auf die erste Seite der Blattfeder (3) drückt, derart, dass die Blattfeder (3) umspringt, so dass die Biegesprungeinheit (4) von ihrem Erstzustand in ihren Zweitzustand übergeht und - wobei das zweite Auslösemittel (41 A, 42A) an dem Gehäuse (41 , 42) derart angeordnet ist, dass, wenn ein dem Biegemoment entgegengerichtetes Rückstellmoment auf die

Biegesprungeinheit (4) einwirkt, das zweite Auslösemittel (41 A, 42A) auf die zweite Seite der Blattfeder (3) drückt, derart, dass die Blattfeder (3) umspringt, so dass die

Biegesprungeinheit (4) von ihrem Zweitzustand in ihren Erstzustand zurückkehrt.

14. Gehäuse (41 , 42) für eine bistabile Biegesprungeinheit (4) zur Aufnahme einer bistabilen Blattfeder (3), insbesondere nach Anspruch 13, umfassend:

- ein erstes Auslösemittel (41 B, 42B), das auf einer ersten Seite des Gehäuses (41 , 42) derart angeordnet ist, dass es, wenn die Blattfeder (3) in dem Gehäuse (41 , 42) aufgenommen ist, bei einem Biegemoment Druck auf eine erste Seite der Blattfeder (3) ausübt, so dass die Blattfeder (3) von einem ersten stabilen Zustand in einen zweiten stabilen Zustand umspringt und

- ein zweites Auslösemittel (41 A, 42A), das auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite des Gehäuses (41 , 42) derart angeordnet ist, dass es, wenn die Blattfeder (3) in dem Gehäuse (41 , 42) aufgenommen ist, bei einem dem Biegemoment

entgegengesetzten Rückstellmoment Druck auf eine der ersten Seite entgegengesetzte zweite Seite der Blattfeder (3) ausübt, so dass die Blattfeder (3) von dem zweiten stabilen Zustand wieder in den ersten stabilen Zustand umspringt.

15. Verfahren zur Herstellung eines Schuhs, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 12, umfassend:

- Bereitstellen eines Schuhschafts (5), einer Brandsohle (2) und einer bistabilen

Biegesprungeinheit (4), insbesondere nach Anspruch 13,

- Anbringen einer Schuhsohle (1 ) an dem Schuhschaft (5), der Brandsohle (2) und/oder der bistabilen Biegesprungeinheit (4).

16. Verfahren nach Anspruch 15 umfassend:

- Bereitstellen der Schuhsohle (1 ),

- Anbringen der Schuhsohle (1 ) indem die Schuhsohle (1 ) mit dem Schuhschaft (5), der Brandsohle (2) und/oder der bistabilen Biegesprungeinheit (4) verklebt wird.

17. Verfahren nach Anspruch 15 umfassend:

- Bereitstellen flüssigen Materials zur Formung der Schuhsohle,

- Vorzugsweise Anordnen einer Abdeckung (45) zum Verschließen offener Bereiche der Biegesprungeinheit (4) und/oder der Brandsohle (2), um den Eintritt flüssigen Materials zu verhindern,

- Anbringen der Schuhsohle (1 ) indem das flüssige Material in eine Sohlenform und an den Schuhschaft (5), die Brandsohle (2), die Abdeckung (45) und/oder die bistabile

Biegesprungeinheit (4) zugeführt wird. 18. Schuh herstellbar oder hergestellt gemäß dem Verfahren eines der Ansprüche 15 bis 17.

Description:
i

Schuh mit Einstieqhilfe und Verfahren zur Herstellung eines Schuhs mit Einstieqhilfe

Die Erfindung betrifft einen Schuh mit Einstieghilfe und ein Verfahren zur Herstellung eines Schuhs mit Einstieghilfe, wobei der Schuh einerseits bei Ausübung eines Biegemoments, das auf ein Öffnen des Schuhs gerichtet ist, selbsttätig einen geöffneten Zustand einnimmt und anderseits bei Ausübung eines Rückstellmoments, das auf ein Schließen des Schuhs gerichtet ist, selbsttätig wieder einen geschlossenen Zustand einnimmt.

Die EP 1 443 834 B1 beschreibt einen Schuh mit einer Sohle, einem Oberteil und einem bistabilen Element, welches einen ersten und zweiten stabilen Zustand definiert, wobei der Schuh durch das bistabile Element einen geöffneten bzw. geschlossenen Zustand aufweist. Der Schuh ist durch Auftreten von dem geöffneten in den geschlossenen Zustand überführbar und kann durch Festhalten des Absatzes mit dem anderen Fuß und Hochziehen des Fußes oder durch Auftreten z.B. auf eine Kante unter gleichzeitiger Wölbung des bistabilen Elementes leicht geöffnet werden.

Aus der DE 2009 023 689 B4, die hiermit durch Referenz inkorporiert wird, ist ein Schuh bekannt, der durch eine bistabile Blattfederanordnung ein Öffnungs- und Schließmechanismus für den Schuh bildet, bei dem eine Betätigungskante auf die bistabile Blattfeder nahe deren Scheitel drückt, so dass bereits bei geringer Verformung der bistabilen Blattfeder im Bereich ihres Scheitels der Umschaltvorgang eingeleitet wird, bei dem sich die Brandsohle um eine Biegestelle biegt und den Oberschuh oder Schuhschaft sich öffnen oder schließen lässt. Dadurch ist es möglich, bei geringem Kraftaufwand aus dem Schuh auszusteigen, während im geschlossenen Zustand des Schuhs sicheres Gehen möglich wird, ohne dass der Schuh aufspringt.

Eine Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schuh mit Einstieghilfe und ein Herstellungsverfahren für einen solchen Schuh anzugeben, wobei der Schuh dahingehend optimiert ist, dass er verschiedene gängige Brandsohlen aufweisen kann, beispielsweise eine feste Brandsohle, die mit einem gezwickten Schaft verklebt oder vernagelt ist, aber auch eine weiche Brandsohle, die mit einem Schaft mittels einer Strobelnaht vernäht sein kann. Ein weiterer Aspekt der Aufgabe ist es, Funktion und Haltbarkeit einen Schuhs mit Einstieghilfe zu optimieren. Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstände der Unteransprüche.

Es wird ein Schuh mit Einstieghilfe angegeben, der ein Oberteil mit Schuhschaft und Brandsohle, eine Schuhsohle und eine insbesondere zwischen der Brandsohle und der Schuhsohle angeordnete bistabile Biegesprungeinheit umfasst.

Schuhschaft, Brandsohle und Schuhsohle weisen jeweils zumindest zwei gegeneinander bewegliche Teile auf: Der Schuhschaft weist Schaft-Fersenteil und Schaft-Frontteil auf, die gegeneinander beweglich sind; ferner weist die Brandsohle Brandsohlen-Fersenteil und

Brandsohlen-Frontteil auf, die an einer Biegestelle gegeneinander beweglich sind; und schließlich weist auch die Schuhsohle Sohlen-Fersenteil und Sohlen-Frontteil auf, die an einer Biegestelle gegeneinander beweglich sind. Schuhschaft, Brandsohle und/oder Schuhsohle können jeweils zweiteilig ausgebildet sein, indem die Biegestelle als ein Abstand ausgebildet ist, oder einteilig ausgebildet sein, indem die Biegestelle als biegsames Material ausgebildet ist.

Im Bereich der Biegestelle der Brandsohle und zugleich im Bereich der Biegestelle der

Schuhsohle, insbesondere zwischen der Brandsohle und der Schuhsohle, befindet sich eine bistabile Biegesprungeinheit mit einer zum Umspringen zwischen zwei stabilen Zuständen eingerichteten bistabilen Blattfeder und einem die Blattfeder zumindest teilweise umgebenden Gehäuse.

An dem Gehäuse der Biegesprungeinheit ist ein erstes Auslösemittel derart angeordnet, dass es bei einem auf die Biegesprungeinheit einwirkenden Biegemoment Druck auf eine erste Seite der Blattfeder ausübt, um ein Umspringen der Blattfeder auszulösen, so dass die Biegesprungeinheit von einem stabilen Erstzustand sprunghaft in einen stabilen Zweitzustand übergeht und den Schuh in einen geöffneten Zustand versetzt.

Außerdem ist an dem Gehäuse der Biegesprungeinheit ein zweites Auslösemittel derart angeordnet, dass es bei einem auf die Biegesprungeinheit einwirkenden dem Biegemoment entgegengesetzten Rückstellmoment Druck auf eine der ersten Seite gegenüberliegende zweite Seite der Blattfeder ausübt, um ein Umspringen der Blattfeder auszulösen, so dass die Biegesprungeinheit von dem stabilen Zweitzustand sprunghaft in den stabilen Erstzustand zurückkehrt und den Schuh in einen geschlossenen Zustand versetzt.

Mit dem Begriff bistabile Blattfeder ist insbesondere jedes bistabile Element gemeint, das zwischen zwei stabilen Zuständen umspringen kann, indem auf gegenüberliegende Seiten des bistabilen Elements Druck ausgeübt wird.

Mit der bistabilen Biegesprungeinheit, an deren Gehäuse sowohl ein erstes als auch ein zweites Auslösemittel angeordnet ist, wird ein unabhängiger Öffnungs- und Schließmechanismus für einen Schuh gebildet, der sowohl kompatibel ist mit festen Brandsohlen, die mit einem gezwickten Schaft verklebt oder vernagelt sein können, als auch mit weichen Brandsohlen, die mit einem Schaft mittels einer Strobelnaht vernäht sein können. Während bei einer festen Brandsohle die Biegestelle z.B. als Spalt oder als überbrückendes elastisch verformbares Material ausgebildet sein kann, kann eine weiche Brandsohle einstückig ausgebildet sein und durch ihre eigene Biegsamkeit die Biegestelle bilden. Mit anderen Worten kann die Brandsohle vollständig biegsam ausgebildet sein und somit kein hartes und/oder steifes Material aufweisen.

Die zwischen der Brandsohle und der Schuhsohle angeordnete bistabile Biegesprungeinheit ist vorteilhafterweise als eigenes Bauteil ausgebildet, das sowohl für die Biegerichtung als auch für die umgekehrte Rückstellrichtung Auslösemittel zum Umspringenlassen der Blattfeder aufweist. Die Biegesprungeinheit ist vorteilhafterweise als eigenes Bauteil sowohl an einer festen als auch an einer weichen Brandsohle befestigbar. Insbesondere ist die Biegesprungeinheit bezüglich der Längsrichtung des Schuhs kürzer als die Brandsohle und von unten im Bereich der Biegestelle an der Brandsohle befestigbar. Die Biegesprungeinheit kann z.B. bezüglich der Längsrichtung des Schuhs eine Länge aufweisen, die geringer ist als drei Viertel der Länge des Schuhs oder geringer als zwei Drittel der Länge des Schuhs oder auch geringer als die Hälfe der Länge des Schuhs.

Um die bistabile Biegesprungeinheit zwischen der Brandsohle und der Schuhsohle anzuordnen kann eine Ausnehmung in der Schuhsohle vorgesehen sein, die zur Aufnahme der bistabilen Biegesprungeinheit dient. Bei einer einteiligen Schuhsohle kann sich die Ausnehmung sowohl in den Sohlen-Fersenteil als auch in den Sohlen-Frontteil hinein erstrecken. In diesem Fall kann sich unterhalb der Ausnehmung, z.B. dort, wo der übliche Schuhabsatz aufhört, ein verdünnter Sohlenbereich befinden, welcher die Biegestelle zwischen Sohlen-Fersenteil und Sohlen-Frontteil bildet. Bei einer zweiteilig ausgebildeten Schuhsohle, bei der Sohlen-Fersenteil und Sohlen- Frontteil vollständig voneinander getrennt sind, können sowohl im Sohlen-Fersenteil als auch im Sohlen-Frontteil jeweils Ausnehmungen vorgesehen sein, welche die Biegesprungeinheit jeweils zum Teil aufnehmen.

Mit dem Gehäuse, das die Blattfeder auf beiden Seiten zumindest teilweise umgibt, kann auch einer erhöhter Komfort erzielt werden. Insbesondere kann das Gehäuse dämpfend wirken und/oder zusätzlich von außen mit einem dämpfenden Material versehen sein, so dass der Träger des Schuhs das Umspringen der Blattfeder weniger wahrnimmt.

Das Gehäuse der Biegesprungeinheit umfasst vorzugsweise ein hinteres Gehäuseteil und ein vorderes Gehäuseteil, wobei die beiden Gehäuseteile baugleich und/oder symmetrisch ausgebildet sein können. Sowohl an dem hinteren als auch an dem vorderen Gehäuseteil sind jeweils ein erstes und ein zweites Auslösemittel angeordnet. Die beiden Gehäuseteile sind insbesondere durch Einwirken des Biegemoments oder des Rückstellmoments gegeneinander beweglich, vorzugsweise scharnierartig an einem Spalt, welcher einen Abstand zwischen den beiden Gehäuseteilen bildet.

Vorzugsweise bildet das Gehäuse der Biegesprungeinheit das erste Auslösemittel und/oder das zweite Auslösemittel integral, vorzugsweise als Kante des Gehäuses. Mit anderen Worten sind Gehäuse und Auslösemittel vorzugsweise einstückig und aus demselben Material ausgebildet. Bei einem Gehäuse mit einem hinteren und einem vorderen Gehäuseteil bildet insbesondere jeweils das hintere und das vordere Gehäuseteil ein erstes und/oder ein zweites Auslösemittel integral, vorzugsweise als Kanten des Gehäuses, die vorzugsweise dem Spalt zugewandt sind.

Bevorzugt bildet das Gehäuse der Biegesprungeinheit mit einer umlaufenden, bevorzugt integral, also einstückig, ausgebildeten Wandung eine Öffnung zur Aufnahme der Blattfeder. Die umlaufende Wandung weist dabei auf der ersten Seite der Blattfeder einen ersten

Wandungsabschnitt und auf der zweiten Seite der Blattfeder einen gegenüberliegenden zweiten Wandungsabschnitt auf, wobei der erste und zweite Wandungsabschnitt das erste bzw. zweite Auslösemittel aufweisen oder bilden, vorzugsweise als innere Kante der Wandung. Insbesondere sind der erste und zweite Wandungsabschnitt über seitliche Wandungsabschnitte miteinander verbunden. Bei einem Gehäuse mit einem hinteren und einem vorderen Gehäuseteil bildet insbesondere das hintere Gehäuseteil und das vordere Gehäuseteil jeweils mit einer derartigen Wandung einander und vorzugsweise dem Spalt zugewandte Öffnungen zur Aufnahme der Blattfeder.

Die Blattfeder der Biegesprungeinheit weist vorzugsweise ein plattenartiges Ende auf, welches in einem bevorzugt der Öffnung des Gehäuses abgewandten Fassungsabschnitt des Gehäuses formschlüssig gehalten ist. Bei einem Gehäuse mit einem hinteren und einem vorderen

Gehäuseteil weist die Blattfeder insbesondere zwei plattenartige Enden auf, welche jeweils in einem derartigem bevorzugt der Öffnung und dem Spalt abgewandten Fassungsabschnitt des hinteren bzw. vorderen Gehäuseteils formschlüssig gehalten sind.

Die Blattfeder der Biegesprungeinheit weist bevorzugt zwischen ihren Enden ein

Funktionszwischenstück, insbesondere mit zumindest einem Bogenschenkel und/oder einem Faltschenkel, auf. Das Funktionszwischenstück der Blattfeder ist dabei zumindest teilweise in einem bevorzugt der Öffnung des Gehäuses zugewandten Funktionsabschnitt des Gehäuses angeordnet. Dieser Funktionsabschnitt bildet einen zum Umspringen zwischen den zwei stabilen Zuständen der Blattfeder erforderlichen, vorzugsweise möglichst kleinen Freiraum. Bei einem Gehäuse mit einem hinteren und einem vorderen Gehäuseteil ist insbesondere das

Funktionszwischenstück der Blattfeder jeweils zumindest teilweise in einem derartigen bevorzugt der Öffnung und dem Spalt zugewandten Funktionsabschnitt des hinteren bzw. vorderen Gehäuseteils angeordnet.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Gehäuse der Biegesprungeinheit, insbesondere jeweils das hintere und vordere Gehäuseteil, eine Auskragung auf, um die zwischen der Brandsohle und der Schuhsohle angeordnete Biegesprungeinheit zu fixieren. Ferner kann die Schuhsohle wie oben erläutert eine Ausnehmung für die Biegesprungeinheit aufweisen, so dass die Biegesprungeinheit in die Ausnehmung eingelassen werden kann, wodurch ebenfalls eine Fixierung erfolgt. Die zwischen der Brandsohle und der Schuhsohle angeordnete Biegesprungeinheit kann an der Brandsohle und/oder an der Schuhsohle befestigt sein, vorzugsweise durch Kleben, Schrauben und/oder Nieten, insbesondere indem das Gehäuse und/oder ein plattenartiges Ende der Blattfeder an der Brandsohle und/oder an der Schuhsohle befestigt ist.

Bei einem Gehäuse mit einem hinteren und einem vorderen Gehäuseteil kann das hintere Gehäuseteil und/oder ein darin aufgenommenes plattenartiges Ende der Blattfeder an dem Brandsohlen-Fersenteil und/oder dem Sohlen-Fersenteil befestigt sein, vorzugsweise durch Kleben, Schrauben und/oder Nieten. Ferner kann das vordere Gehäuseteil und/oder ein darin aufgenommenes plattenartiges Ende der Blattfeder an dem Brandsohlen-Frontteil und/oder dem Sohlen-Frontteil befestigt sein, wiederum vorzugsweise durch Kleben, Schrauben und/oder Nieten.

Es kann vorgesehen sein, dass das hintere Gehäuseteil und/oder ein darin aufgenommenes plattenartiges Ende der Blattfeder jeweils an seinem der Öffnung und vorzugsweise dem Spalt abgewandten äußersten Ende an dem Brandsohlen-Fersenteil vorzugsweise durch Nieten oder Schrauben befestigt ist, insbesondere lediglich dort befestigt ist. Ferner kann vorgesehen sein, dass das vordere Gehäuseteil und/oder ein darin aufgenommenes plattenartiges Ende der Blattfeder jeweils an seinem an seinem der Öffnung und vorzugsweise dem Spalt abgewandten äußersten Ende an dem Brandsohlen-Frontteil durch Nieten oder Schrauben befestigt ist, insbesondere lediglich dort befestigt ist.

Die Blattfeder der Biegesprungeinheit kann Durchbrüche durch ihre plattenartigen Enden aufweisen, um die Blattfeder durch Nieten oder Schrauben zu befestigen, wobei vorzugsweise jeweils ein derartiger Durchbruch durch die äußersten Enden der zwei plattenartigen Enden vorgesehen ist.

Ferner kann die Blattfeder der Biegesprungeinheit Durchbrüche, insbesondere in ihren plattenartigen Enden aufweisen, um das Biegemoment und/oder das Rückstellmoment für das Umspringen der Blattfeder zu variieren, insbesondere dieses zu erhöhen, wobei vorzugsweise jeweils zumindest zwei Durchbrüche durch dem Funktionszwischenstück zugewandte Bereiche der plattenartigen Enden vorgesehen sind. Die Erfindung betrifft ferner eine bistabile Biegesprungeinheit die einen stabilen Erstzustand und einen stabilen Zweitzustand einnehmen kann und durch ein Biegemoment von dem Erstzustand sprunghaft in den Zweitzustand überführt werden kann und durch ein dem Biegemoment entgegengesetztes Rückstellmoment von dem Zweitzustand wieder sprunghaft in den

Erstzustand überführt werden kann, insbesondere für einen vorstehend beschriebenen Schuh.

Die bistabile Biegesprungeinheit umfasst eine bistabile Blattfeder, die zwischen zwei stabilen Zuständen umspringen kann und ein Gehäuse, das die Blattfeder zumindest teilweise umgibt und das ein ersten Auslösemittel auf einer ersten Seite der Blattfeder aufweist und ein zweites Auslösemittel auf einer zweiten Seite der Blattfeder aufweist.

Das erstes Auslösemittel ist an dem Gehäuse derart angeordnet, dass, wenn ein Biegemoment auf die Biegesprungeinheit einwirkt, das erste Auslösemittel auf die erste Seite der Blattfeder drückt, derart, dass die Blattfeder umspringt, so dass die Biegesprungeinheit von ihrem

Erstzustand in ihren Zweitzustand übergeht.

Das zweite Auslösemittel ist an dem Gehäuse derart angeordnet, dass, wenn ein dem

Biegemoment entgegengerichtetes Rückstellmoment auf die Biegesprungeinheit einwirkt, das zweite Auslösemittel auf die zweite Seite der Blattfeder drückt, derart, dass die Blattfeder umspringt, so dass die Biegesprungeinheit von ihrem Zweitzustand in ihren Erstzustand zurückkehrt.

Die bistabile Biegesprungeinheit ist insbesondere zur Anordnung zwischen einer Schuhsohle und einer Brandsohle eines Schuhs eingerichtet, insbesondere eines Schuhs wie oben beschrieben. Demnach ist die bistabile Biegesprungeinheit insbesondere als eigenes Bauteil ausgebildet und umfasst insbesondere nicht die Schuhsohle und/oder die Brandsohle selbst.

Die bistabile Biegesprungeinheit kann ferner eines oder mehrere der oben im Zusammenhang mit dem Schuh beschriebenen Merkmale aufweisen.

Die Erfindung betrifft außerdem ein Gehäuse für eine bistabile Biegesprungeinheit zur Aufnahme einer bistabilen Blattfeder, insbesondere wie vorstehend im Zusammenhang mit der bistabilen Biegesprungeinheit bzw. dem Schuh beschrieben.

Das Gehäuse umfasst ein erstes Auslösemittel, das auf einer ersten Seite des Gehäuses derart angeordnet ist, dass es, wenn die Blattfeder in dem Gehäuse aufgenommen ist, bei einem Biegemoment Druck auf eine erste Seite der Blattfeder ausübt, so dass die Blattfeder von einem ersten stabilen Zustand in einen zweiten stabilen Zustand umspringt.

Ferner umfasst das Gehäuse ein zweites Auslösemittel, das auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite des Gehäuses derart angeordnet ist, dass es, wenn die Blattfeder in dem Gehäuse aufgenommen ist, bei einem dem Biegemoment entgegengesetzten Rückstellmoment Druck auf eine der ersten Seite entgegengesetzte zweite Seite der Blattfeder ausübt, so dass die Blattfeder von dem zweiten stabilen Zustand wieder in den ersten stabilen Zustand umspringt.

Das Gehäuse zur Aufnahme einer bistabilen Blattfeder ist insbesondere zur Anordnung zwischen einer Schuhsohle und einer Brandsohle eines Schuhs eingerichtet, insbesondere eines Schuhs wie oben beschrieben. Demnach ist das Gehäuse insbesondere als eigenes Bauteil ausgebildet und umfasst insbesondere nicht die Schuhsohle und/oder die Brandsohle selbst.

Das Gehäuse kann ferner eines oder mehrere der oben im Zusammenhang mit der bistabilen Biegesprungeinheit oder mit dem Schuh beschriebenen Merkmale aufweisen.

Weiterhin betrifft die Erfindung noch ein Verfahren zur Herstellung eines Schuhs, insbesondere eines vorstehend beschriebenen Schuhs.

Ein erster Verfahrensschritt ist das Bereitstellen eines Schuhschafts, einer Brandsohle und einer bistabilen Biegesprungeinheit, insbesondere einer bistabilen Biegesprungeinheit wie zuvor beschrieben. Ein zweiter Verfahrensschritt ist das Anbringen einer Schuhsohle an dem

Schuhschaft, der Brandsohle und/oder der bistabilen Biegesprungeinheit. In einer ersten Variante des Verfahrens wird eine Schuhsohle bereit gestellt. Ferner wird die Schuhsohle an dem Schuhschaft, der Brandsohle und/oder der bistabilen Biegesprungeinheit angebracht indem die Schuhsohle mit dem Schuhschaft, der Brandsohle und/oder der bistabilen Biegesprungeinheit verklebt wird.

In einer zweiten Variante des Verfahrens wird flüssiges Schuhsohlen-Material bereit gestellt. Ferner wird vorzugsweise eine Abdeckung zum Verschließen offener Bereiche der

Biegesprungeinheit und/oder der Brandsohle angeordnet, um den Eintritt flüssigen Schuhsohlen- Materials zu verhindern. Die Schuhsohle wird an dem Schuhschaft, der Brandsohle, der Abdeckung und/oder der bistabilen Biegesprungeinheit angebracht indem das flüssige

Schuhsohlen-Material in eine Sohlenform und an den Schuhschaft, die Brandsohle, die

Abdeckung und/oder die bistabile Biegesprungeinheit zugeführt wird.

Die Erfindung betrifft schließlich auch einen Schuh der nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren herstellbar oder hergestellt ist.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert, wobei gleiche und ähnliche Elemente teilweise mit gleichen

Bezugszeichen versehen sind und die Merkmale von verschiedenen Ausführungsbeispielen miteinander kombiniert werden können.

Kurzbeschreibung der Figuren:

FIG. 1 zeigt einen Schuh mit Schalensohle als Explosionsdarstellung,

FIG. 2 zeigt einen Schuh mit direktbesohlter Sohle als Explosionsdarstellung,

FIG. 3 zeigt eine bistabile Biegesprungeinheit als Explosionsdarstellung,

FIG. 4 zeigt die Oberseite der bistabilen Biegesprungeinheit im geschlossenen Zustand,

FIG. 5 zeigt eine Schnittdarstellung durch die bistabilen Biegesprungeinheit im geschlossenen Zustand,

FIG. 6 zeigt die Unterseite der bistabilen Biegesprungeinheit im montierten Zustand,

FIG. 7 zeigt die Oberseite der bistabilen Biegesprungeinheit im offenen Zustand,

FIG. 8 zeigt eine Schnittdarstellung durch die bistabilen Biegesprungeinheit im offenen Zustand, io

FIG. 9 zeigt eine Blattfeder im geschlossenen Zustand,

FIG. 10 zeigt die Blattfeder im offenen Zustand,

FIG. 1 1 zeigt eine Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform einer bistabilen

Biegesprungeinheit

FIG. 1 zeigt einen Schuh mit einem Schuhschaft 5, einer Brandsohle 2, einer bistabilen

Biegesprungeinheit 4 und einer Schuhsohle 1 . In diesem Beispiel ist die Brandsohle 2 mit dem Schuhschaft 5 durch eine Strobelnaht 53 vernäht. Der Schuhschaft 5 umfasst ein Schaft- Fersenteil 51 und ein Schaftblatt oder Schaft-Frontteil 52, die einander überlappen und gegeneinander beweglich sind. Die Brandsohle 2 ist in diesem Beispiel einstückig ausgebildet, umfasst aber zwei Teile, nämlich ein Brandsohlen-Fersenteil 21 und Brandsohlen-Frontteil 22, die gegeneinander beweglich sind, weil die Brandsohle 2 insgesamt biegsam ausgebildet ist und damit insbesondere an der Biegestelle 23 biegsam ist. Mit anderen Worten ist in diesem Beispiel die Brandsohle 2 nicht aus einem relativ harten oder steifen Material gebildet und braucht auch keinen Spalt aufzuweisen. Die Schuhsohle 1 weist ebenfalls zwei Teile auf, nämlich Sohlen- Fersenteil 1 1 und Sohlen-Frontteil 12 auf, die gegeneinander beweglich sind, wobei die

Schuhsohle 1 zumindest an der Biegestelle 13 biegsam ist. In diesem Beispiel ist die Biegestelle 13 als verdünnter Sohlenbereich ausgebildet, der Fersenteil 1 1 und Frontteil 12 miteinander verbindet.

Zwischen Brandsohle 2 und Schuhsohle 1 befindet sich eine bistabile Biegesprungeinheit 4, die an der Brandsohle befestigt ist, in diesem Beispiel mittels Nieten 40. Da die Biegesprungeinheit 4 eine gewisse Dicke aufweist, ist in die Schuhsohle 1 eine Ausnehmung 14 eingearbeitet, die sowohl in den Fersenbereich 1 1 als auch in dem Frontbereich 12 hinein reicht und zur Aufnahme der Biegesprungeinheit 4 dient.

Die Schuhsohle 1 kann als Pressformteil oder in anderer Weise hergestellt werden und kann, wie dargestellt, einteilig ausgebildet sein, aber auch mehrteilig ausgebildet sein. In dem gezeigten Beispiel handelt es sich um eine sogenannte Schalensohle die den Schaft wie eine Schale umschließt und dabei mit Teilen des Schafts 5, der Brandsohle 2 und der Biegesprungeinheit 4 verklebt wird. Die Sohle 1 ist somit ein vorgefertigtes Teil, das mit den anderen Teilen des Schuhs auf geeignete Weise verbunden wird, um den Schuh herzustellen. Bei dem fertigen Schuh mit der verbauten Biegesprungeinheit 4 handelt es sich um einen Schuh mit Einstieghilfe. Ein solcher Schuh kann wie ein üblicher Schuh getragen werden, d.h. beim Gehen gibt es praktisch keinen Unterschied. Jedoch gibt es beim An- und Ausziehen

Erleichterung. Zum An- und Ausziehen kann der Schuh nämlich geöffnet werden, indem die Biegesprungeinheit 4 in einen stabilen Biegungszustand versetzt wird, wie er in FIG. 7 und 8 zu sehen ist. Dadurch biegt sich die Brandsohle 2 entlang der Biegestelle 23 und die Schuhsohle 1 entlang der Biegestelle 13 und das Fersen- und Frontteil 51 , 52 des Schuhschafts 5 bewegen sich auseinander, so dass die Schuhöffnung sich vergrößert und ein An- und Ausziehen des Schuhs möglich wird.

Die in dem Schuh verbaute Biegesprungeinheit 4 kann in den stabilen Biegungszustand versetzt werden, indem die die Schuhsohle 1 und/oder die Brandsohle 2 um die Biegestellen 13, 23 um einen gewissen Winkel abgeknickt werden. Dabei wird ein gewisses Biegemoment bzw. ein Drehmoment um die Biegestellen 13, 23 als Achse ausgeübt. Dazu kann beispielsweise, wenn man aus dem Schuh aussteigen will, das Sohlen-Fersenteil 1 1 durch Belastung mit dem anderen Schuh am Boden festgehalten werden und mit dem Fuß eine Zugkraft auf den Schuhschaft ausgeübt werden.

Umgekehrt kann ein dem Biegemoment entgegengesetztes Rückstellmoment auf die

Biegestellen 13, 23 der Schuhsohle 1 und/oder Brandsohle 2 ausgeübt werden, um die

Biegesprungeinheit 4 in einen stabilen Flachzustand zu versetzen, wie er in FIG. 4 und 5 zu sehen ist. Dadurch kann der Schuh geschlossen werden, wobei das Rückstellmoment insbesondere dadurch erzeugt werden kann, dass man mit dem Fuß in den Schuh einsteigt.

FIG. 2 zeigt einen direktbesohlten Schuh mit Einstieghilfe. Abgesehen von den nachfolgend beschriebenen Unterschieden gegenüber dem vorstehend beschriebenen Schuh mit

Schalensohle weist er vorzugsweise dieselben Merkmale und Eigenschaften auf wie der vorstehend beschriebene Schuh.

Ein Unterschied ist insbesondere das Fierstellungsverfahren im Wege der Direktbesohlung. Dabei kann der Schritt des Verklebens ausgelassen werden und die Sohle bei Ihrer Herstellung direkt unter den Schaft sowie die Brandsohle gespritzt werden. Die Werkzeug kosten sind bei diesem Verfahren typischerweise höher, die Stückkosten dafür in der Regel niedriger, da das manuelle Verkleben der Sohle mit dem Schaft entfällt.

Um einen Schuh mit Einstiegshilfe mit Direktbesohlung herzustellen kann es vorteilhaft sein, eine Abdeckung 54 aus einem elastischen Material vorzusehen, wie dies in FIG. 2 zu sehen ist. Damit können offene Bereiche verschlossen werden. Bei Direktbesohlung werden insbesondere Öffnungen in der Brandsohle 2 und in der Biegesprungeinheit 4 hin zur Sohle 1 mit einer Abdeckung 54 aus elastischem Material verschlossen.

Wenn die Brandsohle 2 mit einem Spalt als Biegestelle 23 ausgebildet ist, kann dieser Spalt somit vorzugsweise verschlossen werden, um zu verhindern, dass flüssiger Kunststoff bei der Direktbesohlung durch den Spalt in der Brandsohle in den Schaftinnenraum fließt. Dazu kann ein elastisches Material zum Einsatz kommen, das die Vergrößerung des Spalts ausgleicht, die beim Öffnen des Schuhs entsteht, ohne die Bewegung zu blockieren.

Ferner kann die Biegesprungeinheit 4 bzw. das Gehäuse der Biegesprungeinheit 4 einen Spalt 45 aufweisen, wie z.B. in FIG. 4 zu sehen ist. Auch hier kann verhindert werden, dass Kunststoff bei der Direktbesohlung durch den Spalt zwischen dem vorderen Gehäuseteil 42 und dem hinteren Gehäuseteil 41 hineinfließt und dabei die Freiräume 44 ausfüllt welche die Blattfeder 3 in den beiden stabilen Zuständen benötigt. Der Verschluss des Spalts 45 zwischen den Gehäuseteilen kann ebenfalls über ein elastisches Material erfolgen, da auch hier eine Längenveränderung beim Biegen der Biegesprungeinheit entstehen kann.

Ferner können die Gehäuseteile 41 , 42 insbesondere an ihrer Unterseite mit Durchbrüchen bzw. Öffnungen versehen sein, welche die Blattfeder 3 offenlegen wie dies in FIG. 6 zu sehen ist.

Dann kann auch hier ein Eindringen des Kunststoffs in die Freiräume 44 verhindert werden, indem diese Durchbrüche bzw. Öffnungen verschlossen werden.

Der in FIG. 2 dargestellte Schuh weist eine mehrteilig, hier zweiteilig ausgebildete Sohle auf bei der die Biegestelle 13 durch einen Spalt gebildet wird. Es kann aber auch eine einteilige Sohle bei dem direktbesohlten Schuh geformt werden. Auch bei dem durch Befestigten, insbesondere Verkleben einer fertigen Sohle hergestellten Schuh kann die Sohle kann ein- oder mehrteilig sein. Bei einer zweiteilig ausgeführten Sohle ist es denkbar, dass die beiden Sohlenbereiche im Bereich der Biegestelle 13 mittels eines elastischen Materials miteinander verbunden werden.

Die FIG. 3 bis 8 zeigen die vorstehend bereits erwähnte bistabile Biegesprungeinheit 4, die ein hinteres und ein vorderes Gehäuseteil 41 , 42 aufweisen kann, welche voneinander durch einen Spalt 45 beabstandet sind und gegeneinander scharnierartig beweglich sind. Die Gehäuseteile 41 , 42, welche beispielsweise aus Kunststoff oder Metall ausgebildet sein können, umschließen eine typischerweise metallische Blattfeder 3, die zwei stabile Zustände einnehmen kann und weiter unten noch näher beschrieben wird. Es kann auch vorgesehen sein, dass das Gehäuse ein Federpaket aus einer Mehrzahl insbesondere übereinander gestapelter Blattfedern 3 umschließt.

Die Gehäuseteile 41 , 42 der bistabile Biegesprungeinheit 4 sind so gestaltet, dass diese sowohl untere Auslösekanten 41 B, 42B als auch obere Auslösekanten 41 A, 42A bilden. Mit anderen Worten bildet ein Gehäuseteil an seiner Ober- und an seiner Unterseite jeweils eine

Auslösekante. Diese Auslösekanten dienen jeweils dazu, ein Umspringen der Blattfeder 3 zwischen ihren zwei stabilen Zuständen auszulösen. Die Gehäuseteile 41 , 42 umschließen die Blattfeder 3, insbesondere formschlüssig, wobei die von der Blattfeder in ihren beiden stabilen Zuständen benötigten Freiräume 44 freigehalten werden. Die Freiräume 44 sind möglichst klein gehalten. Die Gehäuseteile 41 , 42 sind so ausgeführt, dass die Bauhöhe der Biegesprungeinheit 4 gering bleibt um einen Einsatz in flachen Sohlen zu ermöglichen. Die benötigten Freiräume 44 sind möglich klein gehalten. So kommt es bei einer Krafteinleitung schnell zu einem Kontakt zwischen einer Auslösekante 41 A, 41 B, 42A, 42B und der Blattfeder 3.

Die Blattfeder 3 reagiert dann vorzugsweise nicht elastisch, sondern bleibt bis zum Erreichen der Auslösekraft steif, was die Funktion des Schuhs verbessert. Das Gehäuse 41 , 42 erreicht eine hohe Steifigkeit indem die Auslösekanten eines Gehäuseteils 41 bzw. 42 an den beiden Seiten miteinander verbunden sind. An Gehäuseteil 41 wird so eine an der Auslösekante 41 A eingeleitete Kraft seitlich auch über die Auslösekante 41 B abgefangen. Durch die seitliche Verbindung von Ober- und Unterseite reagieren die Auslösekanten kaum elastisch bei

Krafteinleitung. Wie bereits weiter oben beschrieben sind Brandsohle 2, Biegesprungeinheit 4 und Schuhsohle 1 vorzugsweise miteinander verklebt, da sie die auftretenden Kräfte beim Umspringen der Blattfeder 3 übertragen. Um die Krafteinleitung der Biegesprungeinheit 4 hin zur Sohle 1 und zur Brandsohle 2 zu verbessern verfügen die Gehäuseteile 41 , 42 über eine Auskragung 43. Die Auskragung 43 kann insbesondere die Klebefläche mit Sohle 1 und Brandsohle 2 vergrößern. Im montierten Zustand befindet sich die Auskragung 43 der Gehäuseteile 41 , 42 zwischen Sohle 1 und Brandsohle 2.

Durch die insbesondere baugleichen Gehäuseteile 41 , 42 welche die Blattfeder 3 seitlich formschlüssig umschließen und außerdem vorzugsweise im Klebeverbund mit Sohle 1 und Brandsohle 2 stehen (und bevorzugt in Kombination mit der Fixierung z.B. durch Nieten 40 an Durchbrüchen 3B) kann ein Verdrehen der Schaftteile 51 , 52 verhindert werden. Auch die Aufnahme des Gehäuses 41 , 42 in der Ausnehmung 14 wirkt einem Verdrehen entgegen. Eine solche Verdrehsicherung ist vorteilhafterweise auch dann noch gewährleistet, wenn die

Befestigungspunkte (z.B. Nieten 40) reduziert werden, so dass insbesondere z.B. nur noch ein Befestigungspunkt pro Gehäuseteil vorgesehen ist, welcher andernfalls mit dem Verlust der Verdrehsicherung einhergehen könnte.

Durch den erfindungsgemäßen Schuh mit Biegesprungeinheit 4, welcher obere und untere Auslösemittel (Auslösekanten) bildet, ist es insbesondere nicht erforderlich, das die Brandsohle 2 selbst Auslösekanten bildet. Damit ist die Biegesprungeinheit 4 für verschiedene gängige Schuh- Herstellungsverfahren einsetzbar.

Bei einem gezwickten Schaft 5 wird z.B. ein Teil des Leders, der sogenannte Zuschlag unterseitig gegen die Brandsohle 2 geklebt bzw. genagelt wird. Bei diesem Verfahren kommt typischerweise eine stabile Brandsohle 2 zum Einsatz. Gezwickte Schäfte sind allerdings relativ teuer wegen des Lederzuschlags und zeitintensivem Verkleben.

Das sogenannte Strobeln ist ein preiswerteres Schaftproduktionsverfahren. Hierbei wird der Schaft 5 an die Brandsohle 2 genäht. Wie bereits oben erläutert erfolgt dies durch die

Strobelnaht 53. Hierfür gibt es spezielle Nähmaschinen (Strobelmaschinen) die eine solche „Winkelverbindung“ nähen können. Bei diesem Verfahren ist die Brandsohle 2 idealerweise nicht aus einem festen und steifen Material, sondern eher textil. Auch mit einer solchen Brandsohle 2 eines gestrobelten Schafts kann die Biegesprungeinheit 4 verbunden werden, um einen Schuh mit Einstieghilfe zu erhalten.

Wie in den FIG. 3 bis 8 ersichtlich, weist die Blattfeder 3 Durchbrüche 3B auf, um die Blattfeder 3 an der Brandsohle 2 zu befestigen. Das Gehäuse bzw. die beiden Gehäuseteile 41 , 42 weisen ebenfalls Löcher bzw. Durchbrüche auf, um das Gehäuse 41 , 42 an der Brandsohle 42 zu befestigen. Die Durchbrüche 3B der Blattfeder 3 kommen bei Aufnahme der Blattfeder in dem Gehäuse zur Deckung mit den Löchern bzw. Durchbrüchen des Gehäuses. Somit ist es möglich, bei Befestigung der Blattfeder 3 bzw. dem Gehäuse 41 , 42 an der Brandsohle 2 zugleich die Blattfeder 3 relativ zu dem Gehäuse 41 , 42 zu befestigen. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass das Gehäuse 41 , 42 an der Brandsohle 2 befestigt, bspw. verklebt ist und die Blattfeder 3 wiederum an dem Gehäuse befestigt ist, so dass die Blattfeder 3 mittelbar an der Brandsohle befestigt ist.

Bezugnehmend auf FIG. 1 1 kann etwa das Gehäuse insbesondere im Fassungsabschnitt 48 angeordnete Halteelemente 48H aufweisen, die in die Durchbrüche der Blattfeder 3 eingreifen. Die Halteelemente 48H können mit dem Gehäuse integral geformt sein, also bei einem Gehäuse aus Kunststoff z.B. als Kunststoffclips ausgebildet sein, die in den äußeren Durchbruch 3B der Blattfeder 3 eingreifen und diese an dem Gehäuse fixieren.

Die Befestigung der Biegesprungeinheit 4 bzw. des Gehäuses 41 , 42 der Biegesprungeinheit 4 an der Brandsohle 2 kann z.B. mit Nieten 40 oder Schrauben als Befestigungselemente erfolgen. Vorzugsweise ist zumindest ein Befestigungselement pro Gehäuseteil 41 , 42 bzw. pro Ende der Blattfeder 3 vorgesehen, so dass zwei Befestigungspunkte pro Schuh vorhanden sind, was aufgrund der oben beschriebenen Verdrehsicherung bereits ausreichen kann.

In der Praxis hat sich herausgestellt, dass eine Befestigung mit nur zwei Befestigungspunkten pro Schuh von Vorteil sein kann, insbesondere wenn die Befestigungspunkte an den äußersten Enden der Blattfeder angeordnet sind. Unter gewissen Umständen kann nämlich eine Fixierung der Blattfeder 3 mit mehr als zwei Befestigungselementen und/oder an Stellen, die von den äußersten Enden der Blattfeder 3 entfernt sind, also z.B. näher an dem Funktionszwischenstück der Blattfeder 3 sind, zu Problemen führen, wie beispielsweise zum Bruch von Nieten, was auf Scherbelastungen durch die beim Gehen auftretenden Biegungen innerhalb des vernieteten Verbunds aus Blattfeder 3, Gehäuse 41 , 42 und Brandsohle 2 zurückzuführen sein kann.

Es kann daher vorgesehen sein, dass die Befestigung der Gehäuseteile 41 , 42 jeweils mit (genau) einem Befestigungselement (z.B. Niete) pro Brandsohlen-Teil 21 , 22 erfolgt. Durch diese lineare Anordnung in Längsrichtung des Schuhs können Scherbelastungen vermieden werden und es kann die Haltbarkeit erhöht werden. Insbesondere befinden sich die Befestigungspunkte (z.B. Nieten) jeweils an den äußeren Enden der plattenartigen Enden der Blattfeder 30. Hier befinden sich Durchbrüche zur Befestigung 3B. Hierdurch kann sich die Blattfeder frei bewegen, insbesondere können sich die plattenartigen Enden 30 freier bewegen, und die Auslösekraft kann erhöht werden.

Die Befestigungselemente, insbesondere die Nieten 40, können einen Durchmesser haben, der größer ist als 3mm, insbesondere größer ist als 4mm. Beispielsweise können Durchmesser zwischen 4mm und 12mm vorgesehen sein, vorzugsweise zwischen 4mm und 8mm. Ein Durchmesser von 4,8mm kann besonders günstig sein. Die Befestigungselemente, insbesondere die Nieten 40 können aus Metall, z.B. Aluminium sein, oder vorzugsweise aus Edelstahl.

Edelstahlnieten haben den Vorteil einer höheren Belastbarkeit.

Die beschriebene Befestigung an den äußersten Enden der Blattfeder 3, insbesondere durch Durchbrüche 3B und vorzugsweise mit jeweils nur einem Befestigungselement pro Ende der Blattfeder hat neben den bereits beschriebenen Vorteilen hinsichtlich der Haltbarkeit auch Vorteile hinsichtlich der Funktion.

Insbesondere lässt sich durch eine Befestigung (nur) an den äußersten Enden der Blattfeder, insbesondere mit jeweils nur einem Befestigungselement, die Auslösekraft erhöhen. Die Auslösekraft ist die Kraft, die notwendig ist um den Schuh vom geöffneten in den geschlossenen Zustand zu überführen. Eine hohe Auslösekraft kann vorteilhaft sein, da der Schuh erst dann schließt (oder öffnet), wenn der Träger bewusst Druck aufbaut. Die Erhöhung der Auslösekraft hängt damit zusammen, dass die plattenartigen Enden 30 der Blattfeder 3 in den beiden stabilen Zuständen (siehe FIG. 9 und 10) ggf. leicht gekrümmt sein können. Mit anderen Worten können die Enden 30 der Blattfedern 3 durch die Krafteinleitung der Bogenschenkel 34 leicht in Querachse verformt sein.

Bei einem Umspringen der Bogenschenkel 34 kann sich die Verformung an den Enden der Blattfedern 3 verändern. Wird diese Bewegung in den plattenartigen Enden 30 der Blattfeder 3, bspw. durch Nieten 40 an den Positionen wo sich die Durchbrüche 3A befinden, blockiert, kann innerhalb der Blattfeder 3 eine Spannung entstehen, welche den bistabilen Eigenschaften entgegenwirkt und die Auslösekräfte des Schuhs fallen geringer aus. Es kann daher vorteilhaft sein, die Blattfeder an den Durchbrüchen 3A nicht zu befestigen. Gleichwohl können diese Durchbrüche 3A die Spannungen in der Blattfeder vorteilhaft beeinflussen und die Auslösekraft zusätzlich erhöhen. Es kann daher vorgesehen sein, dass zumindest ein die Spannungen beeinflussender, nicht zur Befestigung genutzter Durchbruch in der Blattfeder, insbesondere in einem plattenartigen Ende 30, vorhanden ist. Beispielsweise können vier Durchbrüche 3A an jeder Blattfeder sich auf den plattenartigen Enden 30 der Blattfeder 30 und in der Nähe der Enden der Bogenschenkel 34 befinden. Sie sind vorteilhaft, um die Auslösekraft zusätzlich zu erhöhen.

Die Durchbrüche 3A, welche z.B. kreisrund ausgebildet sein können, können insbesondere einen Durchmesser von über 3mm, vorzugsweise von über 4mm aufweisen. Es kann z.B. vorgesehen sein, dass der Durchmesser zwischen 3mm und 12mm oder bevorzugt zwischen 3mm und 8mm liegt. Ein Durchmesser von 4,9mm kann geeignet sein. Hierdurch kann wiederum die

Auslösekraft zusätzlich erhöht werden und/oder die Spannungen, die der bistabilen Wirkung der Blattfeder entgegenwirken, reduziert werden.

Die Auslösekraft der bistabilen Biegesprungeinheit 4 ist vorzugsweise höher als 1 kg, besonders bevorzugt höher als 6kg, ganz besonders bevorzugt höher als 8kg und nochmals bevorzugter höher als 10kg, nämlich beispielsweise 11 kg.

FIG. 9 und 10 zeigen eine bistabile Blattfeder 3 in ihren zwei stabilen Zuständen. Die Blattfeder 3 hat plattenartige Enden 30. Die bistabile Blattfeder 3 hat einen mittleren Faltschenkel 33 und zwei äußere Bogenschenkel 34. Der Faltschenkel 33 besitzt fünf Knicke 35, um der Blattfeder 30 eine Längenverkürzung zu erteilen, wodurch die äußeren Schenkel 34 Bogenform nach oben oder unten annehmen, je nach Schaltzustand der bistabilen Blattfeder. Infolge dieser Welligkeit nimmt die Blattfeder 3 eine gewisse räumliche Höhe ein. Das Gehäuse 41 , 42 weist daher Freiräume 44 auf, um diese Höhe freizuhalten. Infolge der inneren Beulspannung in dem Bogenschenkel 34 kann dieser durch einen Druck, welcher insbesondere durch ein Auslösemittel erzeugt wird, umspringen. Wie vorstehend beschrieben sind insbesondere Kanten des Gehäuses vorgesehen, die gegen einen Bogenschenkel 34 der Blattfeder 3 drücken, so dass die Blattfeder 3 bzw. die Biegesprungeinheit 4 umspringt. Eine solche Auslöse- bzw. Betätigungskante ist vorzugsweise derart angeordnet, dass sie auf oder nahe den Scheitel des Bogenschenkels drückt.

Durch Einbau der bistabilen Blattfeder 3 in die Biegesprungeinheit 4 mit ihren Bogenschenkeln nach unten und ihrem Faltschenkel nach oben im Flachzustand ergibt sich ein besonders stabiler Zustand für den Schuh.

Bezugszeichenliste:

1 Schuhsohle

1 1 Sohlen-Fersenteil

12 Sohlen-Frontteil

13 Biegestelle der Schuhsohle

14 Ausnehmung

2 Brandsohle

21 Brandsohlen-Fersenteil

22 Brandsohlen-Frontteil

23 Biegestelle der Brandsohle

3 Blattfeder

3A Durchbruch

3B Durchbruch für Befestigung

30 Plattenartige Enden der Blattfeder

34 Bogenschenkel

35 Faltschenkel 4 Bistabile Biegesprungeinheit

40 Nieten

41 hinteres Gehäuseteil

41 A unteres Auslösemittel am hinteren Gehäuseteil 41 B oberes Auslösemittel am hinteren Gehäuseteil

42 vorderes Gehäuseteil

42A unteres Auslösemittel am vorderen Gehäuseteil 42B oberes Auslösemittel am vorderen Gehäuseteil

43 Auskragung

44 Freiräume

45 Spalt zwischen hinterem und vorderem Gehäuseteil

46 Umlaufende Wandung

46A,B Erster, zweiter Wandungsabschnitt

46C,D Seitliche Wandungsabschnitte

47 Öffnung zur Aufnahme der Blattfeder

48 Fassungsabschnitt

48H Halteelement

49 Funktionsabschnitt

5 Schuhschaft

51 Schaft-Fersenteil

52 Schaft-Frontteil

53 Strobelnaht

54 Abdeckung