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Patent Searching and Data


Title:
SHORT CIRCUITING DEVICE, PARTICULARLY FOR ARC FLASH PROTECTION IN LOW AND MEDIUM VOLTAGE INSTALLATIONS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/041839
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a short circuiting device particularly for arc flash protection in low and medium voltage installations, consisting of a multi-part housing which receives a fixed and a displaceable electrode, said electrodes being held in the housing at a distance from one another by means of a sacrificial element. A mechanical prestressing element is also provided which acts upon said displaceable electrode and provides a force vector in the direction of the fixed electrode. Said prestressing element is located inside a head section of the housing. At least one ventilation and pressure compensation channel is also provided, as well as means for activating said sacrificial element such that the electrodes arrive in electrical contact with one another. According to the invention, a locking arrangement is designed in the head section of the housing and, following activation of the sacrificial element and establishment of contact between the electrodes, prevents the displaceable electrode from travelling back since said displaceable electrode can be directly blocked, or a slider following the movement of the displaceable electrode can be indirectly blocked, by means of a spring-loaded bolt.

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Inventors:
KIENLEIN REINHOLD (DE)
HÖLLERL MARKUS (DE)
DIETWEGER STEFAN (DE)
SCHUSTER STEFANIE (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/070713
Publication Date:
March 24, 2016
Filing Date:
September 10, 2015
Export Citation:
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Assignee:
DEHN & SOEHNE (DE)
International Classes:
H01H79/00; H01H37/76
Foreign References:
DE102005048003B42008-04-30
DE102013001612A12013-08-22
DE102011118713A12012-09-27
DE102005048003B42008-04-30
DE102013001612A12013-08-22
Attorney, Agent or Firm:
MEISSNER BOLTE & PARTNER GbR (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Kurzschließereinrichtung, insbesondere für den Störlichtbogenschutz in Nieder- und Mittelspannungsanlagen, bestehend aus einem mehrteiligen Gehäuse, welches eine feste (4) und bewegliche (3) Elektrode aufnimmt, wobei die Elektroden (3; 4) durch ein Opferelement ( 5) auf Abstand

zueinander im Gehäuse gehalten sind, einem mechanischen Vorspannelement (6), welches auf die bewegliche Elektrode (3) einwirkt und einen Kraftvektor in Richtung der festen Elektrode (4) bereitstellt und welches sich Innerhalb eines Kopfteils ( 1) des Gehäuses befindet, mindestens einem Entlüftungs- und Druckausgleichskanal (7) sowie Mitteln (8) zum Aktivieren des Opferelements (5) derart, dass die Elektroden (3; 4) in elektrischen Kontakt zueinander gelangen,

dadurch gekennzeichnet, dass

im Kopfteil ( 1 ) des Gehäuses eine Verriegelungsanord nung ausgebildet ist, welche nach dem Aktivieren des Opferelements (5) und Inkontaktgelangen der Elektroden (3; 4) ein Zurückfahren der beweglichen Elektrode (3) verhindert, indem unmittelbar die bewegliche Elektrode (3) oder mittelbar ein der

Bewegung der beweglichen Elektrode (3) folgender Schieber ( 11 ) durch einen federvorgespannten Bolzen ( 12) blockierbar ist.

2. Kurzschließereinrichtung nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass

der federvorgespannte Bolzen ( 12) in einer Ausnehmung im Kopfteil ( 1 ) des Gehäuses gelagert ist, wobei die Bewegungsrichtung des Bolzens (12) im

Wesentlichen senkrecht zur B^ewegungsrichtung der beweglichen Elektrode (3) orientiert ist.

3. Kurzschließereinrichtung nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Ausnehmung mit einem Sichtfenster ( 14) im Gehäuse in Verbindung steht, um die Lage des Bolzens ( 12) oder einer Statusanzeige ( 15) und damit den Zustand der Kurzschließereinrichtung zu visualisieren .

4. Kurzschließereinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl das mit dem Schieber (11) in Kontakt kommende Bolzenende als auch der Schieber (11) an seiner Bolzenkontaktfläche eine Keilform besitzen,

5. Kurzschließereinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

das Opferelement (5) als Schmelzabstandshalter ausgebildet ist, wobei ausgehend von einem Fußteil (2) des Gehäuses eine, den Schmelzabstandshalter umgreifende ringförmige Wand oder ein derartiger ringförmiger Wall (20) ausgebildet ist, um ein Eindringen von Schmelzmasse in den Elektrodenzwischenraum zu verhindern,

6. Kurzschließereinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

die im Gehäuse befindlichen Entlüftungs- und Druckausgleichskanäle (7) zu einem in mindestens einem Gehäuseteil ausgebildeten Abbrandauffangraum oder einer Abbrandauffangkammer (21) führen, wobei der diesbezügliche Raum oder die diesbezügliche Kammer (21) eine Verbindung (22) zur

Umgebungsatmosphäre besitzt.

7. Kurzschließereinrichtung nach Anspruch 6,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Querschnittsfläche der Entlüftungs- und Druckausgleichskanäle (7) von innen nach außen hin zunimmt.

8. Kurzschließereinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

das Kopfteil (1) des Gehäuses aus einem leitfähigen Material besteht und eine Anschlusslasche (10) aufweist, wobei die bewegliche Elektrode (3) im Inneren des Kopfteils (1) angeordnet und seitlich von Kopfteilmaterial umgriffen und geführt ist.

9. Kurzschließereinrichtung nach Anspruch 8,

dadurch gekennzeichnet, dass

zwischen dem Kopfteil (1) des Gehäuses und einem Gehäusefußteil (2) ein stabilisierender und kraftaufnehmender Ring (23) verspannt ist, derart, dass unerwünschte mechanische Krafteinwirkungen auf das Opferelement

vermeidbar sind.

10. Kurzschließereinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch g eken nzeich net, dass

der Äbbrandauffangraum bzw. die Abbrandauffangkammer (21) als eine oder mehrere Sacklochbohrungen ausgeführt ist.

Description:
Kurzschließereinrichtung, insbesondere für den Störlichtbogenschutz in Nieder- und Mittelspannungsanlagen

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Kurzschließereinrichtung, insbesondere für den

Störlichtbogenschutz in Nieder- und Mittelspannungsanlagen, bestehend aus einem mehrteiligen Gehäuse, welches eine feste und eine bewegliche Elektrode aufnimmt, wobei die Elektroden durch ein Opferelement auf Abstand

zueinander im Gehäuse gehalten sind, einem mechanischen Vorspannelement, weiches auf die bewegliche Elektrode einwirkt und einen Kraftvektor in

Richtung der festen Elektrode bereitsteilt und welche sich innerhalb eines Kopfteils des Gehäuses befindet, mindestens einem Entlüftungs- und

Druckausgleichskanal sowie Mitteln zum Aktivieren des Opferelements derart, dass die Elektroden in elektrischen Kontakt zueinander gelangen, gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1...

Aus der DE 10 2005048003 B4 ist eine Kurzschließeinrichtong für den Einsatz in Nieder- und Mittelspannungsanlagen zum Sach- und Personenschutz vorbekannt.

Diese Kurzschließeinrichtung umfasst ein Schaltelement, welches vom

Auslösesignal einer Fehlererfassungseinrichtung betätigbar ist. Weiterhin sind zwei sich gegenüberliegende Kontaktelektroden mit Mitteln zur Stromzuführung vorhanden, wobei diese an einen Stromkreis mit Anschlüssen von unterschiedlichem Potential kontaktierbar sind. Die Kontaktelektroden stehen unter mechanischer Vorspannung derart, dass im Kurzschlussfall federkraftunterstützt eine Relativbewegung der Elektroden zueinander ausführbar ist.

Ein Opferelement wirkt als Abstandshalter zwischen den Kontaktelektroden. Es besteht darüber hinaus eine elektrische Verbindung zwischen dem Opferelement und dem Schaltelement einerseits und einer der Kontaktelektroden anderseits, um eine stromflussbedingte thermische Zerstörung des Opferelements gezielt herbeizuführen. Gemäß der DE 102005 048 003 B4 ist das Opferelement ein dünnwandiger Hohlzylinder mit einem Verhältnis zwischen Durchmesser und Wandstärke des Hohlzylinders > 10: 1, wobei das Material des Hohlzylinders hochschmelzend ausgeführt ist.

Der bekannte Kurzschließer wird in Anlagen zum Personenschutz eingesetzt, die in der Lage sind, auf der Basis einer Störlichtbogenerkennung ein

Schaltelement auszulösen . Eine derartige Lehre zeigt die DE 10 2013 001 612 AI, wobei dort die Energie zum Auslösen des Schaltelements ausschließlich aus der Energie des auftretenden Störlichtbogens gewonnen wird.

Bei bekannten Kurzschließern werden die Kontaktflächen der Elektroden d urch die Restfederkraft der Vorspannfeder im ausgelösten Zustand zusammen- gepresst.

Aufgrund der auftretenden hohen Stromdichte an einzelnen Kontaktstellen besteht die Gefahr, dass die Oberfläche der Elektroden partiell aufschmilzt.

Durch den dabei entstehenden Druck zwischen den Kontaktflächen kann die Vorspannfederkraft überwunden und die bewegliche der Elektroden zurückgeschoben werden . Dies wiederum führt zu einem erheblichen Elektrodenabbrand und es ist die Dauer der Stromtragfähigkeit gemindert.

Bekannte Kurzschließer verfügen darüber hinaus nicht über die Möglichkeit der Zustandserkennung, so dass messtechnische Mittel erforderlich sind, um eine

Bewertung des betreffenden Bauelements vornehmen zu können.

Ein weiteres Problem bekannter Kurzschließer besteht darin, dass aufgrund notwendiger Druckausgleichskanäle Abbrand und Schmelze nach außen gelangen, war im Regelfall die Notwendigkeit einer Umhausung zur Bildung eines Auffangraums für derartige Partikel nach sich zieht. Hierdurch vergrößert sich der erforderliche Bauraum eines derart ertüchtigten Kurzschließers.

Aus dem Vorgenannten ist es daher Aufgabe der Erfindung, eine weiterentwickelte Kurzschließereinrichtung, insbesondere für den Störlichtbogenschutz in Nieder- und Mittelspannungsan lagen anzugeben, welcher eine volle

Stromtragfähigkeit über einen längeren Zeitraum ermöglicht, der darüber hinaus mit einer integrierten Zustandsanzeige versehen ist und welcher über eine solche mechanische Stabilität verfügt, dass eine Beschädigung des empfindlichen Opferelements als Abstandshalter bei Transport, Lagerung und Montagearbeiten ausgeschlossen werden kann.

Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt durch die Merkmalskombination nach Patentanspruch 1, wobei die Unteransprüche mindestens zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen umfassen.

Es wird demnach von einer Kurzschließereinrichtung, insbesondere für den Störlichtbogenschutz in Nieder- und Mittelspannungsanlagen ausgegangen, welche aus einem mehrteiligen Gehäuse besteht, Das Gehäuse nimmt sowohl eine feste als auch eine bewegliche Elektrode auf, wobei die Elektroden durch ein Opferelement auf Abstand zueinander im Gehäuse gehalten sind. Weiterhin ist eine mechanische Vorspanneinrichtung, insbesondere ein Vorspannelement bzw. eine Vorspannfeder vorhanden, welche auf die bewegliche Elektrode einwirkt und einen Kraftvektor in Richtung der festen Elektrode bereitstellt.

Bei einer Alternative besteht selbstverständlich auch die Möglichkeit, beide Elektroden beweglich auszuführen mit dem Ziel, im Kurzschlussauslösefall miteinander In Kontakt zu kommen .

Bei einer bevorzugten Ausführungsform befindet sich das mechanische

Vorspannelement innerhalb eines Kopfteils des Gehäuses. Weiterhin sind Entlüftungs- und Druckausgleichskanäle sowie Mittel zum Aktivieren des Opferelements derart vorhanden, dass die Elektroden in elektrischen Kontakt zueinander gelangen .

Das Opferelement ist bevorzugt als Schmelzelement, i nsbesondere als schmelzfähiges Röhrchen ausgebildet und steht mit ei nem elektrischen

Außenkontakt in Verbindung . Ein Auslösen des Opferelements erfolgt über eine Schalteinrichtung mit der Folge, dass durch das Opferelement ein Strom fließt, der dieses in einen solchen Zustand überführt, dass die Wirkung des

Opferelements als Abstandshalter aufgehoben wird .

Gemäß einem ersten Erfindungsaspekt ist im Kopf des Gehäuses eine

Verriegelungsanordnung ausgebildet, welche nach dem Aktivieren des

Opferelements und Inkontaktgelangen der Elektroden ein Zurückfahren der beweglichen Elektrode verhindert, indem unmittelbar die bewegliche Elektrode oder mittelbar ein der Bewegung der beweglichen Elektrode folgender Schieber durch einen federvorgespannten Bolzen oder ein ähnliches Mittel blockierbar ist.

Wenn also die bewegliche Elektrode ihre Ausgangsposition verlassen hat, wird der federvorgespannte Bolzen freigegeben und verhindert ein Zurückfahren bzw. Zurückbewegen der beweglichen Elektrode, so dass deren Position bezüglich der festen Elektrode arretiert wird und unveränderbar ist.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird der federvorgespannte Bolzen in einer diesbezüglich komplementären Ausnehmung im Kopf des Gehäuses gelagert, wobei die Bewegungsrichtung des Bolzens im Wesentlichen senkrecht zur Bewegungsrichtung der beweglichen Elektrode bzw. eines mit der

Elektrode verbundenen Schiebers ist.

Gemäß einem weiteren erfindungsgemäßen Gedanken steht die vorerwähnte Ausnehmung mit einem Sichtfenster im Gehäuse in Verbindung, um die Lage des Bolzens und damit den Zustand der Kurzschließereinrichtung zu

visualisieren . Beispielsweise kann hier der Bolzen farbig ausgeführt sein oder farbige Abschnitte besitzen . Bei der Ausgangsposition des Bolzens ist im

Sichtfenster beispielsweise eine grüne Markierung erkennbar. Im Kurzschluss-, d.h . im Auslösefall der Einrichtung verändert sich die Markierung im Fenster z. B. hin zum Roten.

Um eine sichere Arretierung der Position der beweglichen Elektrode im

Auslösefall zu bewerkstelligen, besitzen sowohl das mit dem Schieber in

Kontakt kommende Bolzenende als auch der Schieber an seiner Bolzenkontaktfläche eine Keilform . Die erforderliche Selbsthemmung wird durch den

Neigungswinkel der Keilflächen sowie durch die Wahl der Werkstoffe von Bolzen, Schieber und Bolzenführung optimiert.

Im unausgelösten Zustand liegt der Bolzen stirnseitig am Schieber an, wodurch keine zusätzliche, nachteilige Druckkraft auf das Opferelement wirkt.

Wie bereits erwähnt, kann das Opferelement als Schmelzabstandshatter ausgebildet sein, wobei ausgehend von einem Fußteil des Gehäuses eine, den Schmelzabstandsha!ter umgreifende ringförmige Wand oder ein entsprechend ringförmiger Wall ausgebildet ist, um ein Eindringen von Schmelzmasse in den Elektrodenzwischenraum zu verhindern,

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung führen die im Gehäuse

befindlichen Entlüftungs- und Druckausgleichskanäle zu einem in mindestens einem Gehäuseteil ausgebildeten Abbrandauffangraum oder einer

entsprechenden Abbrandauffangkammer, wobei der diesbezügliche Raum oder die Kammer eine Verbindung zur Umgebungsatmosphäre besitzt.

In erfindungsgemißer Weise nimmt der Querschnitt der Entlüftungs- und Druckausgleichskanäle vom Inneren der Einrichtung nach außen hin

kontinuierlich oder diskontinuierlich zu.

Durch die Ausführung der Entlüftungskanäle wie vorbeschrieben, ist ein schneller Druckausgleich möglich, indem der Strömungswiderstand gering gehalten ist. Der Abbrandaustritt wird begrenzt, da ein Teil des im

Kurzschlussfall schmelzenden Elektrodenmaterials bereits in den

Entlüftungskanälen mit der dortigen Oberfläche, insbesondere im Fall einer metallischen Oberfläche, verschmilzt. Ein wetterer Teil des Abbrands wird durch den Luftstrom in den betreffenden Abbrandauffangraum oder die entsprechende Kammer befördert und dort aufgefangen. Gemäß einer

bevorzugten Ausführungsform ist der Abbrandauffangraum oder die

Abbrandauffangkammer als eine oder mehrere Sacklochbohrungen ausgeführt.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht das Kopfteil des Gehäuses aus einem leitfähigen Material, z.B. Kupfermaterial bzw. einer Kupferlegierung, und weist eine elektrische Anschlusslasche auf, wobei die bewegliche Elektrode im Inneren des Kopfteils angeordnet und seitlich vom Kopfteilmaterial umgriffen und geführt ist.

Zwischen dem Kopfteil des Gehäuses und einem Gehäusefußteil ist gemäß einem ergänzenden Erfindungsaspekt ein stabilisierender und kraftaufnehmender Ring verspannt derart, dass unerwünschte mechanische

Krafteinwirkungen auf das Opferelement vermeidbar sind. Bei bekannten Kurzschließern wird das als Schmelzelement oder Schmelzrohr ausgebildete Opferelement bereits bei einem Sturz aus geringer Fallhöhe auf die Anschlusslaschen gestaucht. Die gewünschte Spannungsfestigkeit ist dann nicht mehr gegeben. Besonders problematisch ist die Tatsache, dass diese Beschädigung äuSerlich nicht festgestellt werden kann, Weiterhin können auch durch oder nach dem Einbau mechanische Kräfte von außen her direkt auf das Opferelement einwirken, was ebenfalls nachteilig ist.

Bei der erfindungsgemäßen Lehre sind deutlich größere Belastungen, auch größere zulässige Fallhöhen möglich. Insbesondere werden äußere Kräfte von den Anschlusslaschen respektive Stromschienen durch den erfindungsgemäßen kraftaufnehmenden Ring abgeleitet und wirken nicht auf das sensible

Opferelement,

Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels sowie unter Zuhilfenahme von Figuren näher erläutert werden.

Hierbei zeigen:

Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Kurzschließereinrichtung mit zweiteiligem Gehäuse und Verriegelungsanordnung im nicht ausgelösten Zustand;

Fig. 2 eine Darstellung ähnlich derjenigen nach Fig. 1, jedoch im

ausgelösten Zustand und

Fig. 3 eine Detaildarstellung der Ausbildung von Entlüftungskanäten nebst

Abbrandauffangraum.

Die Kurzschließereinrichtung gemäß Ausführungsbeispiel geht von einem mehrteiligen Gehäuse aus. Insbesondere ist ein Gehäusekopfteil 1, z.B.

bestehend aus Kupfer, sowie ein Gehäusefußteil 2, z.B. bestehend aus einem Isolationsmaterial ausgebildet.

Innerhalb des Kopfteils 1 befindet sich eine bewegliche Elektrode 3.

Im Fußteil 2 ist eine feste Elektrode 4 angeordnet. Die Elektroden 3 und 4 werden durch ein Opferelement 5, welches z. B. als Schmelzelement ausgeführt ist, auf Abstand zueinander im zweiteiligen

Gehäuse gehalten .

Darüber hinaus ist ein mechanisches Vorspannelement, insbesondere eine Feder 6 vorhanden, welches auf die bewegliche Elektrode 3 einwirkt und einen Kraftvektor in Richtung der festen Elektrode 4 bereitstellt.

Die Feder 6 befindet sich innerhalb des Kopfteils 1 und stützt sich quasi zwischen Kopfteil 1 und beweglicher Elektrode 3 ab.

Weiterhin sind Entlüftungs- und Druckausgleichskanäle 7 vorhanden sowie Mittel zum Aktivieren des Opferelements 5 ausgebildet. Bei diesen Mitteln handelt es sich insbesondere um eine Stromzuführung 8. Wenn das

Opferelement 5 durch entsprechenden Stromfluss aktiviert wird, verliert es seinen mechanischen Halt respektive seine Steifigkeit, so dass sich die bewegliche Elektrode 3 in Richtung feste Elektrode 4 bewegt und mit letzterer in Kontakt kommt, so dass der gewünschte Kurzschluss zwischen den

Anschlusslaschen 9; 10 entsteht.

Im Kopfteil 1 der Kurzschließereinrichtung ist eine Verriegelungsanordnung ausgebildet, welche nach dem Aktivieren des Opferelements 5 und Inkontakt- gelangen der Elektroden 3; 4 ein Zurückfahren der beweglichen Elektrode 3 verhindert.

Diesbezüglich ist gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel ein Schieber 11 so angeordnet, dass dieser der Bewegung der beweglichen Elektrode folgt.

Ein federvorgespannter Bolzen 12 kann dann, wenn sich der Schieber in Richtung, wie in Fig . 2 gezeigt, absenkt, in den verbleibenden Freiraum eindringen und ein Zurückfahren des Schiebers 1 1 respektive der Elektrode 3 verhindern .

Der federvorgespannte Bolzen 12 ist in einer diesbezüglichen Ausnehmung im Kopfteil 1 des Gehäuses gelagert, wobei die Bewegungsrichtung des Bolzens 12 im Wesentlichen senkrecht zur Bewegungsrichtung der beweglichen

Elektrode 3 orientiert ist. Die Fig, 2 zeigt den ausgelösten Zustand der Kurzschließereinrichtung mit der deutlich sichtbaren Blockierfunktion durch die vorbeschriebene Verriegelungsanordnung . Es ist auch ersichtlich, dass der Bolzen 12 mit der ßolzenfeder 13 kraftbeaufschlagt ist.

Die vorerwähnte Ausnehmung steht mit einem Sichtfenster 14 in Verbindung, um eine Statusanzeige 15 zu realisieren. Es ist hierdurch die Lage des Bolzens 12 über das Sichtfenster 14 von außen visualisier- und erkennbar»

Der Schieber 11 ist, wie in Fig . 1 und 2 ersichtlich, von einer Isolierhulse 16 aufgenommen und mit der beweglichen Elektrode 3 verbunden.

Die Detaildarstellung nach Fig. 3 macht weiterhin deutlich, dass sowohl das mit dem Schieber 1 1 in Kontakt kommende Bolzenende 12 als auch der Schieber 1 1 an seiner Bolzenkontaktfläche eine Keilform aufweisen, um die notwendige Selbsthemmung zu bewirken.

Das Opferelement 5 ist als Schmelzabstandshalter ausgebildet, wobei sich ausgehend vom Fußteil 2 des Gehäuses eine, den Schmelzabstandshalter umgreifende Wand oder ein ringförmiger Wall 20 ausgebildet ist, um ein Eindringen von Schmelzmasse in den Elektrodenzwischenraum zu verhindern .

Die im Gehäuse befindlichen Entlüftungs- und Druckausgleichskanäle 7 führen zu einem in mindestens einem Gehäuseteil ausgebildeten Abbrandauffangraum oder einer dementsprechenden Kammer 21. Der Abbrandauffangraum bzw. Abbrandauffangkammer 21 ist bevorzugt als Sacklochbohrung ausbildbar.

Der Abbrandauffangraum bzw. die Abbrandauffangkammer 21 besitzt weiterhin eine Verbindung 22 zur Umgebungsatmosphäre, die als Ringnut bei einer entsprechenden rotationssymmetrischen Ausbildung der Kurzschließereinrichtung ausgestaltet werden kann.

Es ist insbesondere aus der Fig . 3 ersichtlich, dass sich die Entlüftungs- und Druckausgleichskanäle 7 bis hin zum Abbrandauffangraum bzw. zur

Abbrandauffangkammer 21 querschnittsseitig von innen nach außen

vergrößern. Zwischen dem Kopfteil 1 des Gehäuses und dem Gehäusefußteil 2 befindet sich, wie i n den Figuren erkennbar, ein stabilisierender und kraftaufnehmender Ring 23. Der Ring 23 ist zwischen Kopfteil 1 und Gehäusefußteil 2 verspannt derart, dass unerwünschte mechanische Krafteinwirkungen auf das

Opferelement 5 vermieden werden können.

Gemäß dem erläuterten Ausführungsbeispiel wird durch den Verriegel ungsmechanismus eine Verschiebung der beweglichen Elektrode 3 im ausgelösten Zustand einseitig spielfrei blockiert. Die Verfahrzeit des federvorgespannten Verriegelungsbolzens 12 ist über die Auslegung der Bolzenfeder 13 und die entsprechenden Massen so eingestellt, dass der Bolzen noch vor kurzschlussbedingter Druckentstehung am Schieber 11 anliegt. Mit Auslösung wird der Bolzen 12 gemäß Ausführungsbeispiel so verfahren, dass eine visuelle

Änderung über die Sichtfensteröffnung 14 feststellbar ist. Es wird also die Statusanzeige 15 so weit verfahren, dass diese nicht mehr im Sichtfenster 14 erkennbar ist.

Die Integration des oder der Abbrandauff angräume oder Abbrandauffang- kammern im Gehäusebauteil ermöglicht einen schnellen Druckausgleich bei gleichzeitig geringem Abbrandaustritt. Weiterhin wird das gesamte

Bauvolumen der Kurzschließereinrichtung reduziert.

Bedingt durch die Lösung der Stabilisierung der Gesamtanordnung unter

Rückgriff auf den kraftaufnehmenden Ring 23 übersteht die erfindungsgemäße Einrichtung Fallhöhen < lm . Eine Stauchung des Opferelements ist auch bei größeren Fallhöhen deutlich begrenzt.