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Patent Searching and Data


Title:
SHORTFALL QUANTITY LIQUID CONTAINER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/208160
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a shortfall quantity liquid container for dispensing a liquid, in particular biological, medium into a bioprocess technology installation, in particular into a bioreactor, wherein the liquid container (1) provides a receiving volume (2) for the liquid medium, wherein the liquid container (1) has two dimensionally stable container parts (6, 7), which are movable relative to one another between a starting position and an end position, and has an outlet connector (8) for conducting out the liquid medium. It is proposed that the liquid container (1) has a delimiting means (9) which delimits the receiving volume (2) at least in certain portions and which is variable in shape and which is connected to the dimensionally stable container parts (6, 7) such that a relative movement, which causes a change in volume of the receiving volume (2), of the dimensionally stable container parts (6, 7) relative to one another is associated with a change in shape of the delimiting means (9).

Inventors:
DEUBENER BASTIAN (DE)
DEUSE MARIO (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/060198
Publication Date:
October 15, 2020
Filing Date:
April 09, 2020
Export Citation:
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Assignee:
SARTORIUS STEDIM BIOTECH GMBH (DE)
International Classes:
C12M1/12; C12M1/00; C12M1/26
Foreign References:
EP1679365A12006-07-12
EP0170784A11986-02-12
US20080045857A12008-02-21
US4411656A1983-10-25
EP0094101A21983-11-16
Attorney, Agent or Firm:
GOTTSCHALD PATENTANWAELTE MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Mindermengen-Flüssigkeitsbehälter zur Abgabe eines flüssigen, insbeson dere biologischen, Mediums in eine bioprozesstechnische Anlage, insbesonde re in einen Bioreaktor, wobei der Flüssigkeitsbehälter (1 ) ein Aufnahmevolumen (2) für das flüssige Medium bereitstellt,

wobei der Flüssigkeitsbehälter (1 ) zwei zwischen einer Anfangsstellung und ei ner Endstellung relativ zueinander bewegbare, formstabile Behälterteile (6, 7) und einen Auslassanschluss (8) zum Ausleiten des flüssigen Mediums auf weist,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Flüssigkeitsbehälter (1 ) ein das Aufnahmevolumen (2) zumindest ab schnittsweise begrenzendes, formveränderbares Begrenzungsmittel (9) auf weist, das mit den formstabilen Behälterteilen (6, 7) derart verbunden ist, dass eine, eine Volumenänderung des Aufnahmevolumens (2) bewirkende, Relativ bewegung der formstabilen Behälterteile (6, 7) zueinander mit einer Formände rung des Begrenzungsmittels (9) einhergeht.

2. Flüssigkeitsbehälter nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Begrenzungsmittel (9) allein das Aufnahmevolumen (2) im Wesentlichen voll ständig begrenzt, oder, dass das Begrenzungsmittel (9) zusammen mit mindes tens einem der formstabilen Behälterteile (6, 7), vorzugsweise mit beiden form stabilen Behälterteilen (6, 7), das Aufnahmevolumen (2) zumindest im Wesent lichen begrenzt.

3. Flüssigkeitsbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Begrenzungsmittel (9) ein Balg (1 1 ), vorzugsweise Faltenbalg, eine Tube (12) oder eine Membran ist.

4. Flüssigkeitsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Begrenzungsmittel (9) zwischen den formstabilen Behälterteilen (6, 7) angeordnet oder anordbar ist.

5. Flüssigkeitsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Begrenzungsmittel (9) lösbar, insbesondere form schlüssig, in mindestens eines der formstabilen Behälterteile (6, 7) und/oder zwischen beiden formstabilen Behälterteilen (6, 7) eingesetzt ist, oder, dass das Begrenzungsmittel (9) fest, insbesondere stoffschlüssig, mit mindestens ei nem der formstabilen Behälterteile (6, 7), vorzugsweise mit beiden formstabilen Behälterteilen (6, 7), verbunden ist.

6. Flüssigkeitsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die formstabilen Behälterteile (6, 7) linear zueinander bewegbar sind, vorzugsweise, dass die formstabilen Behälterteile (6, 7) eine Zylinder-Kolben-Anordnung (13) bilden.

7. Flüssigkeitsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die formstabilen Behälterteile (6, 7) relativ zueinander schwenkbar sind, vorzugsweise, dass mindestens eines der formstabilen Be hälterteile (6, 7), vorzugsweise beide formstabilen Behälterteile (6, 7), platten förmig oder schalenförmig ausgestaltet sind.

8. Flüssigkeitsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Endstellung das eine formstabile Behälterteil (6) an dem anderen formstabilen Behälterteil (7) in Richtung der Anfangsstellung formschlüssig gehalten ist, vorzugsweise verrastet ist.

9. Flüssigkeitsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslassanschluss (8) an dem Begrenzungsmittel (9) und/oder an einem der formstabilen Behälterteile (6, 7) ausgebildet ist, vor zugsweise, dass an dem Begrenzungsmittel (9) und/oder an dem formstabilen Behälterteil (6, 7) ein Einfüllanschluss (16) zum Befüllen des Aufnahmevolu mens (2) mit dem flüssigem Medium vorgesehen ist.

10. Flüssigkeitsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schlauch (17a) oder Röhrchen mit dem Auslassan schluss (8) und/oder ein Schlauch (17b) oder Röhrchen mit dem Einfüllan schluss (16) gekoppelt ist, vorzugsweise, dass das vom Flüssigkeitsbehälter 1 wegweisende Ende des Schlauchs (17a, 17b) oder Röhrchens versiegelt, ins besondere verschweißt, ist. 11. Flüssigkeitsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmevolumen (2) mit einem flüssigem Medium befüllt ist, vorzugsweise, dass die Menge des flüssigen Mediums im Aufnahme volumen bis zu 50 ml, vorzugsweise bis zu 40 ml, weiter vorzugsweise bis zu 30 ml, weiter vorzugsweise bis zu 20 ml, weiter vorzugsweise bis zu 10 ml, wei ter vorzugsweise bis zu 5 ml, beträgt.

12. Flüssigkeitsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eines der formstabilen Behälterteile (6, 7) oder beide formstabilen Behälterteile (6, 7) jeweils einen Vorsprung (18) aufweisen, der nach der die Volumenänderung des Aufnahmevolumens (2) bewirkenden Rela tivbewegung der formstabilen Behälterteile (6, 7) zueinander in der Endstellung in den vom Material des Begrenzungsmittels (9) seitlich begrenzten Raum hin einragt.

13. Verpackungsanordnung mit einer Verpackung (4) und einem darin steril verpackten Flüssigkeitsbehälter (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche und/oder einem darin steril verpackten Begrenzungsmittel (9) eines Flüssig keitsbehälters (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

14. Verwendung eines steril verpackten Flüssigkeitsbehälters (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 und/oder einer Verpackungsanordnung (3) nach An spruch 13 für die Zugabe eines flüssigen, insbesondere biologischen, Mediums in eine bioprozesstechnische Anlage, insbesondere in einen Bioreaktor.

15. Verwendung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest das Begrenzungsmittel (9), vorzugsweise auch mindestens eines der formstabi len Behälterteile (6, 7), insbesondere beide formstabilen Behälterteile (6, 7), und/oder der oder die Schläuche (17a, 17b) oder Röhrchen, insbesondere als Single-Use-Komponente (5), zumindest zum Teil, vorzugsweise zumindest überwiegend, aus einem Kunststoffmaterial, vorzugsweise aus einem Silikon material und/oder aus einem Polymermaterial, insbesondere PE, PP, PTFE, PBT, PSU, PESU, PC, ausgelegt ist bzw. sind.

Description:
Mindermengen-Flüssigkeitsbehälter

Die Erfindung betrifft einen Mindermengen-Flüssigkeitsbehälter zur Abgabe ei nes flüssigen Mediums in eine bioprozesstechnische Anlage, insbesondere in einen Bioreaktor, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 , eine Verpackungs anordnung mit einer Verpackung und einem solchen darin steril verpackten Flüssigkeitsbehälter nach Anspruch 13 sowie die Verwendung eines solchen steril verpackten Flüssigkeitsbehälters und/oder einer solchen Verpackungsan ordnung gemäß Anspruch 14.

Unter einer bioprozesstechnischen Anlage wird hier ganz allgemein eine Ein richtung verstanden, mit der biotechnologische Prozesse durchgeführt oder un terstützt werden können. Lediglich beispielhaft seien hier Bioreaktoren genannt, in denen Mikroorganismen oder Gewebezellen unter vorgegebenen Bedingun gen kultiviert werden. Eine solche Einrichtung weist regelmäßig einen Behälter auf, in welchem ein biologisches Reaktionsmedium aus den für einen biotech nologischen Prozess vorgesehenen Stoffen, z.B. Mikroorganismen oder Gewe bezellen einerseits und ein entsprechendes Nährmedium andererseits, aufge nommen wird, um den jeweiligen biotechnologischen Verfahrensschritt, bei spielsweise eine Fermentierung bzw. Kultivierung, durchführen zu können.

Ein Beispiel für einen solchen Bioreaktor ist zum einen ein Produktions- Bioreaktor, also ein relativ großer Bioreaktor im Produktionsmaßstab mit einem Arbeitsvolumen von beispielsweise mehreren 100 oder mehreren 1000 Litern, zur industriellen Herstellung mikrobieller oder zellulärer Produkte, insbesondere Biopharmazeutika. Ein solcher Bioreaktor bildet als Erzeugnis eine Fermentati onsbrühe, die üblicherweise in einem sogenannten Downstream-Prozess wei terbehandelt wird, um ein Produkt aus den Zellen oder dem Kulturüberstand zu erhalten. Ein anderes Beispiel ist ein Labor-Bioreaktor, also ein relativ kleiner Bioreaktor im Labormaßstab mit einem Arbeitsvolumen von beispielsweise we niger als 10 Litern. Ein solcher Labor-Bioreaktor dient beispielsweise der Her stellung von ATMPs (Advanced Therapy Medical Products, Arzneimittel für neuartige Therapien) und/oder der Durchführung einer Zellexpansion, durch die eine für den jeweiligen Anwendungszweck ausreichende Anzahl von Zellen, insbesondere Gewebezellen oder mikrobiellen Zellen, erzeugt werden kann. Ein Anwendungsfall hierfür ist die Vermehrung menschlicher Zellen, beispiels- weise von T-Zellen (T-Lymphozyten), die dem Patienten entnommen, anschlie ßend ex vivo expandiert und dann dem Patienten reinfundiert werden.

Speziell bei der Herstellung von ATMPs mit einem Labor-Bioreaktor, aber grundsätzlich auch bei einem Produktions-Bioreaktor, kommt es auf eine mög lichst exakte und präzise Zugabe der einzelnen flüssigen, beispielsweise biolo gischen, Medien in den jeweiligen Bioreaktor an. Da viele ATMPs nicht steril gefiltert oder abschließend sterilisiert werden können, erfolgt die Herstellung solcher Arzneimittel in steriler Weise in Reinräumen entsprechender Reinraum klassen. So birgt die Zugabe eines flüssigen Mediums in einen Bioreaktor oder der Transfer eines flüssigen Mediums zwischen zwei Kulturgefäßen und/oder Bioreaktoren grundsätzlich das Risiko einer Kontamination, weshalb solche Handhabungsschritte üblicherweise in einem Reinraum der Reinraumklasse A (GMP-Leitfaden Annex 1 ) oder ISO 5 (ISO 14644-1 ) durchgeführt werden. Die Herstellung von Arzneimitteln in solchen Reinräumen ist aber sehr kosteninten siv aufgrund von hohen Überwachungsanforderungen, aufwendigen Beklei dungsprozeduren etc.

Aus diesem Grund besteht die Nachfrage nach geschlossenen Systemen zur Kultivierung bzw. Expansion von Zellen, insbesondere auf dem Gebiet der Her stellung von ATMPs, wodurch Reinräume niedrigerer Reinraumklassen genutzt werden können, beispielsweise Reinräume der Reinraumklasse D (GMP- Leitfaden Annex 1 ) oder ISO 8 (ISO 14644-1 ). Eine Herausforderung ist es da bei allerdings, ein flüssiges Medium einem solchen geschlossenen System auf möglichst einfache Weise zuzugeben. Es sind zwar unterschiedliche Minder- mengen-Flüssigkeitsbehälter, also Flüssigkeitsbehälter mit geringem Aufnah mevolumen von beispielsweise maximal 30 ml wie Spritzen oder Phiolen, be kannt. Der Transfer des flüssigen Mediums aus einem solchen Flüssigkeitsbe hälter in das geschlossene System erfordert aber mitunter die mehrfache An wendung von Sterilverbindern, Sterilfiltern oder dergleichen, was wiederum den Aufwand und die Kosten erhöht.

Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Mindermengen- Flüssigkeitsbehälter derart auszugestalten und weiterzubilden, dass die Zugabe eines flüssigen Mediums in ein geschlossenes System für den Endanwender vereinfacht wird. Das obige Problem wird bei einem Mindermengen-Flüssigkeitsbehälter zur Ab gabe eines flüssigen, insbesondere biologischen, Mediums gemäß dem Ober begriff von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.

Wesentlich ist die grundsätzliche Überlegung, einen Mindermengen- Flüssigkeitsbehälter vorzusehen, der es erlaubt, eine exakte Menge eines flüs sigen, insbesondere biologischen, Mediums in eine bioprozesstechnische An lage, insbesondere in einen Bioreaktor, zu transferieren, ohne dass dabei an wenderseitig die Notwendigkeit besteht, den Flüssigkeitsbehälter in einem Reinraum und/oder unter Anwendung von Sterilverbindern, Sterilfiltern oder dergleichen zu befüllen. Dies wird dadurch erreicht, dass der vorschlagsgemä ße Flüssigkeitsbehälter so ausgestaltet ist, dass dieser bereits herstellerseitig mit dem zuzugebenden flüssigen Medium auf einfache Weise befüllt werden kann, um dann den vorgefüllten Flüssigkeitsbehälter dem Endanwender für den jeweiligen biotechnologischen Prozess, beispielsweise die Fierstellung eines ATMPs, zur Verfügung zu stellen. Zu diesem Zweck weist der vorschlagsge mäße Flüssigkeitsbehälter zusätzlich zu zwei formstabilen Behälterteilen, die durch eine Relativbewegung zueinander das Fierausdrücken des Mediums aus dem Aufnahmevolumen ermöglichen, ein das Aufnahmevolumen für das Medi um begrenzendes Element auf, dass durch die Relativbewegung der Behälter teile seine Form verändert. Dies im Folgenden als formveränderbares Begren zungsmittel bezeichnete Element bildet vorzugsweise ein flexibles Gefäß, das herstellerseitig auf einfache Weise mit der exakt notwendigen Menge an flüssi gem Medium steril befüllt werden kann und das anschließend anwenderseitig durch eine Relativbewegung der beiden formstabilen Behälterteile auf einfache Weise entleert werden kann.

Das mit der vorschlagsgemäßen Lösung ermöglichte herstellerseitige Befüllen hat zunächst den Vorteil, dass hier sehr große Stückzahlen unter industriellen Bedingungen automatisiert hergestellt werden können, wodurch gegenüber ei nem manuellen Befüllen das Kontaminationsrisiko erheblich reduziert wird. Au ßerdem kann auf diese Weise eine besonders präzise Befüllung der Flüssig keitsbehälter mit der exakt vorgeschriebenen Menge an flüssigem Medium er folgen, wobei auch bei großen Stückzahlen eine immer gleichbleibende Menge gewährleistet werden kann. Schließlich ist aufgrund der großen Stückzahlen der Aufwand des Befüllens auch im Vergleich zu einem manuellen Befüllen entsprechend gering. Somit ergeben sich also schon erhebliche Vorteile allein beim Befüllen des jeweiligen Aufnahmevolumens.

Aber auch die Zugabe des flüssigen Mediums aus dem Flüssigkeitsbehälter in das geschlossene System ist deutlich optimiert. So ist wie gesagt zum einen gewährleistet, dass der jeweilige Flüssigkeitsbehälter immer die exakt vorge schriebene Menge an flüssigem Medium enthält. Zum anderen ist gewährleis tet, dass bei der Verwendung mehrerer Flüssigkeitsbehälter im Zuge eines bio technologischen Prozesses alle exakt dieselbe Füllmenge enthalten. Schließ lich ist auch ein besonders hoher Sterilitätsgrad gewährleistet, da das Aufnah mevolumen unter sterilen Bedingungen befüllt worden ist und in dem beson ders bevorzugten Fall, dass auch die formstabilen Behälterteile herstellerseitig bereitgestellt werden, diese dem Endanwender ebenfalls steril zur Verfügung stehen. So kann der vorschlagsgemäße Flüssigkeitsbehälter dem Endanwen der steril verpackt als Einheit, die vorzugsweise mit dem flüssigen Medium be reits exakt befüllt ist, zur Verfügung gestellt werden. Da die Einheit dem An wender vorzugsweise bereits befüllt und steril zur Verfügung steht, braucht an wenderseitig lediglich beim Transfer des flüssigen Mediums von dem Flüssig keitsbehälter in das geschlossene System für eine sterile Verbindung gesorgt werden.

Unabhängig von den vorangehend genannten Vorteilen gestaltet sich durch das vorschlagsgemäß vorgesehene, formveränderbare Begrenzungsmittel auch die anschließende Entsorgung weniger aufwendig. So können bestimmte biologische Medien grundsätzlich eine Gefährdung von Mensch und Umwelt darstellen. Um dies zu vermeiden, lässt sich in diesem Fall bei dem vor schlagsgemäßen Flüssigkeitsbehälter das Begrenzungsmittel auf einfache Weise von den formstabilen Behälterteilen trennen und separat entsorgen, bei spielsweise verbrennen. Die formstabilen Behälterteile, die nicht mit dem biolo gischen Medium in Kontakt gekommen sind, können dann nach einer Sterilisa tion oder einer anderen Inaktivierungstechnik der erneuten Verwendung zuge führt werden. Im Einzelnen wird nun vorgeschlagen, dass der Flüssigkeitsbehälter ein das Aufnahmevolumen zumindest abschnittsweise begrenzendes, formveränderba res Begrenzungsmittel aufweist, das mit den formstabilen Behälterteilen derart verbunden ist, dass eine, eine Volumenänderung des Aufnahmevolumens be wirkende, Relativbewegung der formstabilen Behälterteile zueinander mit einer Formänderung des Begrenzungsmittels einhergeht. Mit einer Formänderung ist hier gemeint, dass sich mindestens zwei Abschnitte des Begrenzungsmittels, die jeweils das Aufnahmevolumen begrenzen, bedingt durch die Relativbewe gung der zwei formstabilen Behälterteile ihre Lage relativ zueinander ändern, insbesondere aufeinander zu bewegt werden. Im Rahmen der Formänderung können die beiden ihre Lage ändernden Abschnitte des Begrenzungsmittels zueinander gefaltet werden, oder, wenn diese bereits zuvor in Form einer Fal tung, wie beispielsweise bei einem Faltenbalg, angeordnet sind, kann im Rah men der Formänderung der mit dem Medium gefüllte Zwischenraum zwischen den Abschnitten des Begrenzungsmittels verkleinert werden. Die Formände rung geht also insbesondere mit keiner oder jedenfalls keiner nennenswerten elastischen Verformung des Materials des Begrenzungsmittels einher.

Nach der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 2 begrenzt das Begrenzungsmittel das Aufnahmevolumen zumindest im Wesentlichen al lein. „Im Wesentlichen“ bedeutet hier, dass das Begrenzungsmittel mit einer Öffnung, insbesondere einer Auslassöffnung, versehen sein kann, die durch ein zusätzliches Element, beispielsweise einen Fortsatz wie einen Schlauch oder ein Röhrchen, bis zum Zeitpunkt der Abgabe des flüssigen Mediums verschlos sen sein kann, so dass in diesem Fall das zusätzliche Element ebenfalls einen Teil der Begrenzung des Aufnahmevolumens bildet. Grundsätzlich ist es aber auch denkbar, dass das Begrenzungsmittel das Aufnahmevolumen vollständig begrenzt und, jedenfalls zunächst, keine Öffnung aufweist, sondern erst im Zu ge der Abgabe des flüssigen Mediums, beispielsweise an einer Sollbruchstelle, eine Auslassöffnung geformt wird.

Anspruch 3 definiert besonders bevorzugte Ausgestaltungen des Begren zungsmittels, insbesondere in dem Fall, dass dieses das Aufnahmevolumen zumindest im Wesentlichen allein begrenzt. In den Ansprüchen 4 und 5 sind besonders bevorzugte Möglichkeiten der An ordnung des Begrenzungsmittels relativ zu den formstabilen Behälterteilen an gegeben.

Die Ansprüche 6 bis 8 betreffen besonders bevorzugte Möglichkeiten des Zu sammenwirkens und der Ausgestaltung der formstabilen Behälterteile.

In den Ansprüchen 9 und 10 sind besonders bevorzugte Ausgestaltungen des Flüssigkeitsbehälters definiert, die die Abgabe und gegebenenfalls ein Einfüllen des flüssigen Mediums ermöglichen. So kann das Begrenzungsmittel und/oder ein formstabiles Behälterteil den Auslassanschluss und gegebenenfalls auch einen Einfüllanschluss ausbilden.

Nach der besonders bevorzugten Ausgestaltung im Anspruch 1 1 ist das Auf nahmevolumen des vorschlagsgemäßen Flüssigkeitsbehälters bereits mit ei nem flüssigen Medium, insbesondere herstellerseitig, befüllt.

Anspruch 12 definiert einen Vorsprung an einem oder beiden formstabilen Be hälterteilen, der in der Endstellung der formstabilen Behälterteile in den Raum hineinragt, der vom Material des Begrenzungsmittels seitlich begrenzt wird. Dieser Raum, auch Totraum genannt, verbleibt in der Endstellung zwangsläufig deshalb, weil das Material des Begrenzungsmittels, beispielsweise die zusam mengefalteten Lagen eines Faltenbalgs, in der Endstellung ein gewisses Volu men einnimmt und nicht völlig flach zusammengedrückt werden kann. Damit in diesem verbleibenden Raum möglichst wenig flüssiges Medium zurückbleibt, dringt während der die Volumenänderung des Aufnahmevolumens bewirken den Relativbewegung der formstabilen Behälterteile zueinander der Vorsprung in den verbleibenden Raum ein und verdrängt das darin befindliche flüssige Medium zumindest größtenteils, im Wesentlichen vollständig.

Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 13, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird eine Verpackungsanordnung mit einer Verpackung und einem darin steril verpackten, vorschlagsgemäßen Flüssigkeitsbehälter als solche be ansprucht. Angesichts der Tatsache, dass die vorschlagsgemäße Verpa ckungsanordnung einen vorschlagsgemäßen Flüssigkeitsbehälter aufweist, darf auf alle diesbezüglichen Ausführungen zu der erstgenannten Lehre verwiesen werden.

Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 14, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird die Verwendung eines steril verpackten, vorschlags gemäßen Flüssigkeitsbehälters und/oder einer vorschlagsgemäßen Verpa ckungsanordnung für die Zugabe eines flüssigen, insbesondere biologischen, Mediums in eine bioprozesstechnische Anlage, insbesondere in einen Bioreak tor, beansprucht. Angesichts der Tatsache, dass die vorschlagsgemäße Ver wendung die Verwendung eines vorschlagsgemäßen Flüssigkeitsbehälters und/oder einer vorschlagsgemäßen Verpackungsanordnung betrifft, darf auf al le diesbezüglichen Ausführungen zu der erstgenannten und der zweitgenann ten Lehre verwiesen werden.

Mit der vorschlagsgemäßen Verpackungsanordnung und der vorschlagsgemä ßen Verwendung ist erkannt worden, dass sich mit dem vorschlagsgemäßen Flüssigkeitsbehälter ein flüssiges Medium besonders einfach ohne nennens wertes Risiko einer Kontamination einem geschlossenen System, insbesondere einem Bioreaktor, zuführen lässt, indem der Flüssigkeitsbehälter dem Endan wender bereits in sterilem Zustand zur Verfügung gestellt wird. Besonders be vorzugt ist der vorschlagsgemäße Flüssigkeitsbehälter in diesem Zustand wie bereits erläutert auch schon befüllt.

Bei der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 15 sind ein zelne oder alle Komponenten des vorschlagsgemäßen Flüssigkeitsbehälters vorzugsweise als Single-Use-Komponenten ausgestaltet, wobei die Komponen ten vorzugsweise aus einem Kunststoff material ausgelegt sind.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt

Fig. 1 einen vorschlagsgemäßen Mindermengen-Flüssigkeitsbehälter in einer perspektivischen Ansicht a) während der Anwendung, b) vor der Anwendung und c) nach der Anwendung, Fig. 2 einen steril verpackten, vorschlagsgemäßen Flüssigkeitsbehälter gemäß Fig. 1 in einer Seitenansicht,

Fig. 3 den vorschlagsgemäßen Flüssigkeitsbehälter gemäß Fig. 1 in einer a) perspektivischen Ansicht und b) Explosionsdarstellung, wobei c) eine Variante zu b) zeigt,

Fig. 4 den vorschlagsgemäßen Flüssigkeitsbehälter gemäß Fig. 1 in einer

Schnittansicht a) vor der Anwendung und b) nach der Anwendung,

Fig. 5 einen vorschlagsgemäßen Flüssigkeitsbehälter gemäß einem zwei ten Ausführungsbeispiel a) in einer perspektivischen Ansicht vor der Anwendung, b) in einer Seitenansicht vor der Anwendung und b) in einer Seitenansicht nach der Anwendung, und

Fig. 6 einen vorschlagsgemäßen Flüssigkeitsbehälter gemäß einem drit ten Ausführungsbeispiel a) in einer perspektivischen Ansicht vor der Anwendung, b) in einer Seitenansicht vor der Anwendung und b) in einer Seitenansicht nach der Anwendung.

Der in den Figuren 1 bis 6 in verschiedenen Ausführungsbeispielen dargestell te, vorschlagsgemäße Mindermengen-Flüssigkeitsbehälter 1 dient zur Abgabe eines herstellerseitig vorgefüllten flüssigen, hier biologischen, Mediums in eine bioprozesstechnische Anlage, insbesondere einen Bioreaktor, die bzw. der ein geschlossenes System bildet oder in ein geschlossenes System integriert ist. Der hier aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellte Bioreaktor ist bei spielsweise als Labor-Bioreaktor ausgestaltet, also als ein Bioreaktor, der im Unterschied zu einem Produktions-Bioreaktor ein relativ kleines Arbeitsvolumen (maximal zur Verfügung stehendes Füllvolumen) von maximal 10 Litern auf weist. Ein solcher Bioreaktor dient der Durchführung eines biotechnologischen Prozesses, der hier und vorzugsweise zur Herstellung eines Arzneimittels für neuartige Therapien (ATMP) dient. Beispielsweise kann der biotechnologische Prozess auch ein Zellexpansionsprozess für T-Zellen sein. Jedenfalls wird im Bioreaktor ein biologisches Reaktionsmedium vorgesehen, das insbesondere Gewebezellen oder mikrobielle Zellen sowie ein Nährmedium aufweist. Hierbei ist es notwendig, die flüssigen Medien dem geschlossenen System steril und in einer exakt dosierten Menge zuzugeben.

Speziell für diesen Zweck ist der vorschlagsgemäße Flüssigkeitsbehälter 1 vor gesehen. Dieser stellt ein Aufnahmevolumen 2 für das flüssige Medium bereit. Das flüssige Medium ist dabei bereits vom Hersteller in der vorgeschriebenen Menge unter sterilen Bedingungen in das Aufnahmevolumen 2 gefüllt worden, wobei der auch im Übrigen sterile Flüssigkeitsbehälter 1 anschließend steril verpackt worden ist. In diesem steril verpackten, vorgefüllten Zustand wird der vorschlagsgemäße Flüssigkeitsbehälter 1 dann dem Endanwender zur Verfü gung gestellt. Fig. 2 zeigt hierfür beispielhaft eine Verpackungsanordnung 3 mit einer Verpackung 4 und einem darin steril verpackten, vorschlagsgemäßen Flüssigkeitsbehälter 1. Der Flüssigkeitsbehälter 1 ist, wie in Fig. 2 zu erkennen, bereits vollständig vormontiert und hier und vorzugsweise als Single-Use- Einheit 5 ausgestaltet, also als Einheit 5, bei der sämtliche Komponenten Sin- gle-Use-Komponenten (Einwegkomponenten) sind. Bei entsprechendem Aus tausch der Single-Use-Einheit 5 wird das Risiko einer Kreuzkontamination er heblich reduziert.

Der vorschlagsgemäße Flüssigkeitsbehälter 1 weist ferner, wie insbesondere die Figuren 3 bis 6 veranschaulichen, zwei zwischen einer Anfangsstellung und einer Endstellung relativ zueinander bewegbare, formstabile Behälterteile 6, 7 und einen Auslassanschluss 8 zum Ausleiten des flüssigen Mediums auf. Mit der Anfangsstellung ist, wie u.a. die Figuren 4a), 5b) und 6b) zeigen, die Stel lung gemeint, in der das Aufnahmevolumen 2 seine maximale Größe hat bzw. in der das Aufnahmevolumen 2 mit der für die Abgabe in die bioprozesstechni sche Anlage vorgeschriebenen Füllmenge an flüssigem Medium befüllt ist. Mit der Endstellung ist, wie u.a. die Figuren 4b), 5c) und 6c) zeigen, entsprechend die Stellung gemeint, in der das Aufnahmevolumen 2 seine minimale Größe hat bzw. in der die vorgeschriebene Menge an flüssigem Medium aus dem Auf nahmevolumen 2 ausgeleitet worden ist.

Wesentlich ist nun, dass der vorschlagsgemäße Flüssigkeitsbehälter 1 ein das Aufnahmevolumen 2 zumindest abschnittsweise begrenzendes, formveränder bares Begrenzungsmittel 9 aufweist, das mit den formstabilen Behälterteilen 6, 7 derart verbunden ist, dass eine, eine Volumenänderung des Aufnahmevolu- mens 2 bewirkende, Relativbewegung der formstabilen Behälterteile 6, 7 zuei nander mit einer Formänderung des Begrenzungsmittels 9 einhergeht.

Das Begrenzungsmittel 9 wird also, wie jeweils eine Zusammenschau der Figu ren 4a) und b), eine Zusammenschau der Figuren 5b) und c) oder eine Zu sammenschau der Figuren 6b) und c) zeigt, dadurch in seiner Form verändert, dass das Behälterteil 6 relativ zu dem Behälterteil 7, hier durch manuelle Krafteinwirkung, verlagert wird, wodurch das Behälterteil 6 hier und vorzugs weise in Richtung zu dem Behälterteil 7 hin bewegt wird. Die damit einherge hende Formänderung des Begrenzungsmittels 9 hat unmittelbar eine Ände rung, hier nämlich eine Verringerung, der Größe des Aufnahmevolumens 2 zur Folge. Dadurch wird das flüssige Medium aus dem Aufnahmevolumen 2 und somit aus dem vorschlagsgemäßen Flüssigkeitsbehälter 1 über den Auslass anschluss 8 ausgeleitet. Da der vorschlagsgemäße Flüssigkeitsbehälter 1 be reits herstellerseitig mit der vorgeschriebenen Menge an flüssigem Medium be fällt und steril verpackt worden ist, ist die Zugabe des flüssigen Mediums in die bioprozesstechnische Anlage, hier den Bioreaktor, sehr präzise. Außerdem wird das Risiko einer Kontamination des flüssigen Mediums erheblich reduziert, da der Endanwender den Mindermengen-Flüssigkeitsbehälter 1 nicht vor Ort selbst befüllen muss. Lediglich beim Transfer des flüssigen Mediums von dem Flüssigkeitsbehälter 1 in das geschlossene System braucht der Endanwender noch für eine sterile Verbindung sorgen. Eine solche sterile Verbindung kann beispielsweise über einen Sterilverbinder hergestellt werden, der den Flüssig- keitsbehälter 1 bzw. einen im Folgenden noch näher beschriebenen behälter seitigen Schlauch mit der bioprozesstechnischen Anlage bzw. einem anlagen seitigen Schlauch steril fluidtechnisch koppelt. Alternativ kann ein solcher be hälterseitiger Schlauch, der zunächst versiegelt ist, mit einem entsprechenden und ebenfalls zunächst versiegelten, anlagenseitigen bzw. reaktorseitigen Schlauch in einem sterilen Schweißvorgang fluidtechnisch gekoppelt werden.

Hier und vorzugsweise begrenzt das Begrenzungsmittel 9 das Aufnahmevolu men 2 zumindest im Wesentlichen allein. Lediglich ein Fortsatz 10, der über den Auslassanschluss 8 mit dem Flüssigkeitsbehälter 1 und/oder dem Begren zungsmittel 9 gekoppelt ist und der im Weiteren noch näher beschrieben wird, ist hier ebenfalls Teil der Begrenzung des Aufnahmevolumens 2. Das Aufnah mevolumen 2 erstreckt sich hier und vorzugsweise also innerhalb des Begren- zungsmittels 9 und innerhalb des Fortsatzes 10. In einer alternativen Ausfüh rungsform, die hier nicht dargestellt ist, ist es grundsätzlich aber auch denkbar, dass das Aufnahmevolumen 2 von dem Begrenzungsmittel 9 zusammen mit einem oder beiden Behälterteilen 6, 7 zumindest im Wesentlichen vollständig begrenzt wird. Bevorzugt ist aber, wenn das Begrenzungsmittel 9 vollständig oder jedenfalls im Wesentlichen vollständig das Aufnahmevolumen 2 bildet, da auf diese Weise das Begrenzungsmittel 9 von den formstabilen Behälterteilen 6, 7 unabhängig befüllt und entsorgt werden kann. Die Behälterteile 6, 7 kön nen auf diese Weise nach dem Befüllen des Begrenzungsmittels 9 mit diesem zusammengeführt werden, wobei das Begrenzungsmittel 9 vorzugsweise zwi schen den Behälterteilen 6, 7 angeordnet wird. Nach der erfolgten Abgabe des flüssigen Mediums kann dann das Begrenzungsmittel 9 gegebenenfalls auch von den Behälterteilen 6, 7 getrennt werden, wobei nach einer Entsorgung des Begrenzungsmittels 9 die Behälterteile 6, 7 wieder verwendbar sind.

Bei dem Ausführungsbeispiel in den Figuren 1 bis 4 ist das Begrenzungsmittel 9 ein Balg 1 1 , hier und vorzugsweise ein Faltenbalg. Durch besagte Relativbe wegung zwischen den Behälterteilen 6, 7 wird der Balg 1 1 bzw. Faltenbalg hier in Richtung des Auslassanschlusses 8 zusammengedrückt, insbesondere nach dem Zieharmonikaprinzip zusammengedrückt, wodurch das flüssige Medium über den Auslassanschluss 8 austritt.

Wie Fig. 3c) schematisch zeigt, kann in einer bevorzugten Ausgestaltung des Flüssigkeitsbehälters 1 ein Vorsprung 18 an einem, hier dem oberen, formstabi len Behälterteil 6 vorgesehen sein, der in der Endstellung der Behälterteile 6, 7 in den Raum hineinragt, der vom Material des Begrenzungsmittels 9, hier von den Falten des Faltenbalgs, seitlich begrenzt wird. Mit„seitlich“ ist hier die Rich tung quer zu der Richtung, in der die Behälterteile relativ zueinander bewegt werden, gemeint. Der Vorsprung 18 ist ein in der Ausgangsstellung dem form veränderbaren Begrenzungsmittel 9 und/oder dem Aufnahmevolumen 2 zuge wandter Vorsprung 18, der insbesondere mit dem Behälterteil 6 stoffschlüssig verbunden oder einstückig damit ausgebildet ist. Es dringt also während der die Volumenänderung des Aufnahmevolumens 2 bewirkenden Relativbewegung der Behälterteile 6, 7 zueinander der Vorsprung 18 in den verbleibenden Raum (Totraum) ein und verdrängt das darin befindliche flüssige Medium zumindest größtenteils, im Wesentlichen vollständig. Auch bei dem Ausführungsbeispiel in Fig. 5 ist als Begrenzungsmittel 9 ein Balg 1 1 vorgesehen, der über die Behälterteile 6, 7 zusammengedrückt wird, um das flüssige Medium auszuleiten. Durch besagte Relativbewegung zwi schen den Behälterteilen 6, 7 wird der Balg 1 1 hier allerdings nicht zum Aus lassanschluss 8 hin, sondern in einer Richtung um den Auslassanschluss 8 herum zusammengedrückt. So ist der Balg 1 1 hier zusammen mit den form stabilen Behälterteile 6, 7 nach dem Prinzip eines Blasebalgs ausgestaltet, das heißt, der Balg 1 1 ist in der Anfangsstellung auf der vom Auslassanschluss 8 abgewandten Seite dicker als auf der dem Auslassanschluss 8 zugewandten Seite und in der Endstellung auf beiden Seiten im Wesentlichen gleich dick. Grundsätzlich und speziell in dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 wäre aber auch denkbar, als Begrenzungsmittel 9 lediglich eine Membran vorzusehen, die die Behälterteile 6, 7 miteinander dicht verbindet.

Wie Fig. 5b) schematisch zeigt, kann auch hier in einer bevorzugten Ausgestal tung des Flüssigkeitsbehälters 1 ein Vorsprung 18 an mindestens einem, hier sowohl dem oberen als auch dem unteren, formstabilen Behälterteil 6, 7 vorge sehen sein, der in der Endstellung der Behälterteile 6, 7 in den Raum hinein ragt, der vom Material des Begrenzungsmittels 9, hier von den Falten des Bla senbalgs, seitlich begrenzt wird. Mit„seitlich“ ist auch hier die Richtung quer zu der Richtung, in der die Behälterteile relativ zueinander bewegt werden, ge meint. Hier wird besagter Raum nur an einer Seite vom Material des Begren zungsmittels 9, hier von den Falten des Blasenbalgs, seitlich begrenzt. Der Vorsprung 18 ist ebenfalls jeweils ein in der Ausgangsstellung dem formverän derbaren Begrenzungsmittel 9 und/oder dem Aufnahmevolumen 2 zugewandter Vorsprung 18, der insbesondere mit dem jeweiligen Behälterteil 6, 7 stoff schlüssig verbunden oder einstückig damit ausgebildet ist. Es dringen hier also während der die Volumenänderung des Aufnahmevolumens 2 bewirkenden Re lativbewegung der Behälterteile 6, 7 zueinander die beiden Vorsprünge 18 in den verbleibenden Raum (Totraum) ein und verdrängen das darin befindliche flüssige Medium zumindest größtenteils, im Wesentlichen vollständig. Es sei angemerkt, dass hier auch nur ein Vorsprung 18 vorgesehen sein kann, der dann beispielsweise nur an dem Behälterteil 6 vorgesehen ist. Bei dem Ausführungsbeispiel in Fig. 6 ist das Begrenzungsmittel 9 eine Tube 12, die durch die Bewegung der Behälterteile 6, 7 relativ zueinander ausge quetscht wird, um das flüssige Medium auszuleiten. Auch hier wird der Balg 1 1 durch besagte Relativbewegung zwischen den Behälterteilen 6, 7 nicht zum Auslassanschluss 8 hin, sondern in einer Richtung um den Auslassanschluss 8 herum zusammengedrückt.

Grundsätzlich, vorliegend aber nicht zwingend notwendig, kann auch hier in ei ner bevorzugten Ausgestaltung des Flüssigkeitsbehälters 1 ein Vorsprung (nicht dargestellt) an mindestens einem formstabilen Behälterteil 6, 7 vorgese hen sein, der in der Endstellung der Behälterteile 6, 7 in den Raum hineinragt, der vom Material des Begrenzungsmittels 9 seitlich begrenzt wird.

Das Begrenzungsmittel 9, also hier und vorzugsweise der Balg 1 1 oder die Tu be 12, ist bei den Ausführungsbeispielen jeweils lösbar, insbesondere form schlüssig, in mindestens eines der formstabilen Behälterteile 6, 7 und/oder zwi schen beide formstabilen Behälterteile 6, 7 eingesetzt. Dies erleichtert das se parate Befüllen des Aufnahmevolumens 2 bzw. Begrenzungsmittels 9 und des sen anschließende Entsorgung. Grundsätzlich ist es aber auch in einer alterna tiven, hier nicht dargestellten Ausführungsform denkbar, das Begrenzungsmittel 9 fest, also nicht mehr zerstörungsfrei lösbar, insbesondere stoffschlüssig, mit mindestens einem der Behälterteile 6, 7, vorzugsweise mit beiden Behältertei len 6, 7, zu verbinden.

Bei dem ersten Ausführungsbeispiel sind, wie Fig. 4 veranschaulicht, die bei den formstabilen Behälterteil 6, 7 linear zueinander bewegbar. Diese bilden hier und vorzugsweise eine Zylinder-Kolben-Anordnung 13, wobei das in Fig. 4 obe re Behälterteil 6 einen Kolben 13a und das untere Behälterteil 7 einen Zylinder 13b ausbildet, in welchem der Kolben 13a linear bewegbar ist. Bei den Ausfüh rungsbeispielen in den Figuren 5 und 6 sind die formstabilen Behälterteile 6, 7 dagegen relativ zueinander schwenkbar. Bei dem Ausführungsbeispiel in Fig. 5 ist mindestens eines der bzw. sind hier vorzugsweise beide formstabile Behäl terteile 6, 7 plattenförmig ausgestaltet. „Plattenförmig“ bedeutet, dass diese über ihre gesamte Erstreckung eine im Wesentlichen gleiche Dicke aufweisen und sich im Wesentlichen entlang einer Ebene erstrecken. Bei dem Ausfüh rungsbeispiel in Fig. 6 ist zumindest eines der formstabilen Behälterteile 6, 7 schalenförmig ausgestaltet.„Schalenförmig“ bedeutet hier, dass das jeweilige Behälterteil 6, 7 einen Aufnahmeraum umgrenzt, in den dann das Begren zungsmittel 9 eingesetzt werden kann, im Falle der Fig. 6 die Tube 12. Grund sätzlich ist es bei dem vorschlagsgemäßen Flüssigkeitsbehälter 1 , wie hier bei den Ausführungsbeispielen gemäß der Figuren 5 und 6, vorzugsweise so, dass jedenfalls die dem Begrenzungsmittel 9 und/oder dem Aufnahmevolumen 2 zu gewandte Seite mindestens eines der Behälterteile 6, 7, vorzugsweise beider Behälterteile 6, 7, im Wesentlichen eben ist, um eine optimale Anlagefläche zur Anlage am Begrenzungsmittel 9 zu bilden.

Bei dem vorschlagsgemäßen Flüssigkeitsbehälter 1 ist es darüber hinaus be vorzugt, wenn in der Endstellung, wie sie in den Figuren 4b), 5c) und 6c) dar gestellt ist, das eine formstabile Behälterteil 6 an dem anderen formstabilen Behälterteil 7 in Richtung der Anfangsstellung formschlüssig gehalten ist. Le diglich beispielhaft sei zu diesem Zweck eine Verrastung genannt, die hier nur für das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 dargestellt ist, aber auch bei den an deren Ausführungsbeispielen vorgesehen sein kann.

Hier und vorzugsweise weist, wie insbesondere Fig. 4b) zeigt, eines der Behäl terteile, hier das untere Behälterteil 7, eine oder mehrere Rastnasen 14a und das jeweils andere Behälterteil, hier das obere Behälterteil 6, ein rastend damit zusammenwirkendes Gegenstück 14b auf. Werden nun die formstabilen Behäl terteile 6, 7 aus der Anfangsstellung (Fig. 4a) in die Endstellung (Fig. 4b) be wegt, wird das Gegenstück 14b an der jeweiligen Rastnase 14a vorbeigeführt, wodurch dann in der Endstellung eine Rastverbindung 14 gebildet wird. Eine solche Rastverbindung 14 hat den Vorteil, dass nach der Abgabe des flüssigen Mediums kein Medium aufgrund einer eventuellen elastischen Rückverformung insbesondere des Begrenzungsmittels 9 in das Aufnahmevolumen 2 zurückge saugt werden kann.

In Fig. 4 ist ferner eine Sicherung 15, hier eine Axialsicherung 15, dargestellt, die verhindert, dass sich die Behälterteile 6, 7 in der Anfangsstellung voneinan der lösen können. Flierzu dienen hier ebenfalls die Rastnasen 14a, die mit ei nem weiteren Gegenstück 15a formschlüssig Zusammenwirken. Wie Fig. 3 ferner zeigt, ist bei dem hier dargestellten, ersten Ausführungsbei spiel der Auslassanschluss 8 an dem Begrenzungsmittel 9, hier dem Balg 1 1 , ausgebildet. Hier und vorzugsweise ist zusätzlich an dem Begrenzungsmittel 9 bzw. Balg 1 1 auch ein Einfüllanschluss 16 zum insbesondere herstellerseitigen Befüllen des Aufnahmevolumens 2 mit dem flüssigen Medium vorgesehen. Auch bei den Ausführungsbeispielen in den Figuren 5 und 6 ist der Auslassan schluss 8 am Begrenzungsmittel 9 ausgebildet. Hier ist allerdings kein zusätzli cher Einfüllanschluss vorgesehen. Zusätzlich oder alternativ kann ein Auslass anschluss 8 auch an einem der formstabilen Behälterteile 6, 7 vorgesehen sein.

Mit dem jeweiligen Auslassanschluss 8 und bei dem ersten Ausführungsbei spiel auch mit dem Einfüllanschluss 16 ist hier und vorzugsweise ein Schlauch 17a, 17b oder Röhrchen gekoppelt, das den bereits zuvor erwähnten Fortsatz 10 bildet. Über den Schlauch 17a, 17b bzw. das Röhrchen kann dann das flüs sige Medium aus dem Aufnahmevolumen 2 ausgeleitet werden bzw. in dieses herstellerseitig eingeleitet werden. Das jeweils vom Flüssigkeitsbehälter 1 wegweisende Ende des Schlauchs 17a, 17b oder Röhrchens ist hier und vor zugsweise herstellerseitig versiegelt, insbesondere verschweißt. Zur Abgabe des flüssigen Mediums wird diese Versiegelung dann zuvor entfernt, beispiels weise im Rahmen des zuvor erwähnten, sterilen Schweißvorgangs zur fluid technischen Verbindung des jeweiligen Schlauches 17a, 17b mit einem weite ren, vorzugsweise anlagenseitigen bzw. reaktorseitigen, Schlauch (hier nicht dargestellt).

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Schlauch 17a, 17b be reits herstellerseitig mit einer Kopplungseinrichtung eines Sterilverbinders ver bunden, die dann mit einer korrespondierenden Kopplungseinrichtung, die mit einem anlagenseitigen bzw. reaktorseitigen Schlauch verbunden ist, steril fluid technisch gekoppelt werden kann.

Das Aufnahmevolumen 2 ist hier und vorzugsweise so groß, dass in der An fangsstellung die Menge an flüssigem Medium im Aufnahmevolumen 2, hier und vorzugsweise die maximale Füllmenge, bis zu 50 ml, vorzugsweise bis zu 40 ml, weiter vorzugsweise bis zu 30 ml, beträgt. Nach einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird die Verpackungsanordnung 3, die beispielhaft in Fig. 2 dargestellt ist, mit der Ver packung 4 und dem darin steril verpackten, vorschlagsgemäßen Flüssigkeits behälter 1 als solche beansprucht. Wie gesagt ist es hier bevorzugt, wenn die Verpackungsanordnung 3 den Flüssigkeitsbehälter 1 im bereits befüllten Zu stand enthält. Auf alle Ausführungen zu dem vorschlagsgemäßen Flüssigkeits behälter 1 darf insoweit verwiesen werden.

Hier und vorzugsweise sind in der Verpackung 4 sowohl die Behälterteile 6, 7 als auch das Begrenzungsmittel 9, insbesondere der Balg 1 1 , sowie auch der oder die Fortsätze 10 in Form des jeweiligen Schlauchs 17a, 17b oder Röhr chens verpackt. In einer alternativen, hier nicht dargestellten Ausführungsform ist es auch denkbar, dass die vorschlagsgemäße Verpackungsanordnung 3 in der Verpackung 4 steril verpackt ausschließlich das, vorzugsweise vorgefüllte, Begrenzungsmittel 9 aufweist, gegebenenfalls mit dem oder den Fortsätzen 10 bzw. dem jeweiligen Schlauch 17a, 17b oder Röhrchen. Die formstabilen Be hälterteile 6, 7 können in diesem Fall steril verpackt in einer separaten Verpa ckung oder vom Endanwender bereitgestellt werden.

Nach noch einer weiteren Lehre, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zu kommt, wird eine Verwendung eines steril verpackten, vorschlagsgemäßen Flüssigkeitsbehälters 1 und/oder einer vorschlagsgemäßen Verpackungsan ordnung 3 für die Zugabe eines flüssigen Mediums in eine bioprozesstechni sche Anlage, insbesondere in einen Bioreaktor, als solche beansprucht. Auch hinsichtlich der beanspruchten Verwendung darf auf alle Ausführungen zu dem vorschlagsgemäßen Flüssigkeitsbehälter 1 und der vorschlagsgemäßen Ver packungsanordnung 3 verwiesen werden.

Nach dem Entpacken des Flüssigkeitsbehälters 1 aus der Verpackung 4 wird dieser, hier über den einen der Fortsätze 10 bzw. über den Schlauch 17a oder das Röhrchen, an die jeweilige bioprozesstechnische Anlage angeschlossen.

In besonders bevorzugter Ausgestaltung handelt es sich zumindest bei dem Begrenzungsmittel 9, vorzugsweise auch bei mindestens einem der formstabi len Behälterteile 6, 7, insbesondere bei beiden formstabilen Behälterteilen 6, 7, und/oder bei dem oder den Schläuchen 17a, 17b oder Röhrchen jeweils um ei- ne Single-Use-Komponente. Die jeweilige Komponente, d.h. das Begren zungsmittel 9, das jeweilige formstabile Behälterteil 6, 7 und/oder der jeweilige Schlauch 17a, 17b bzw. das jeweilige Röhrchen, ist zumindest zum Teil, vor zugsweise zumindest überwiegend, aus einem Kunststoffmaterial ausgelegt. Das Begrenzungsmittel 9 wird vorzugsweise von einer Kunststofffolie gebildet. Als Kunststoffe für die einzelnen Komponenten kommt insbesondere ein Sili konmaterial und/oder ein Polymermaterial in Frage. Beispiele hierfür sind PE (Polyethylen), PP (Polypropylen), PTFE (Polytetrafluorethylen), PBT (Polybuty- lenterephthalat), PSU (Polysulfon), PESU (Polyethersulfon), PC (Polycarbonat).