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Patent Searching and Data


Title:
SILO SYSTEM HAVING CONVEYING MEANS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/074951
Kind Code:
A1
Abstract:
The problem addressed by the invention is that of improving a silo system for the storage, conveyance, comminution, and emptying of bulk materials in such a way that substances having a low material density and fibrous materials can be used, wherein tangling and sticking of the substances are avoided as efficiently as possible and wherein the silo system can also be used for metering the substances. This problem is solved by arranging two conveying means arranged about the axes of rotation thereof in relation to each other in such a way that a distance between the two axes of rotation is greater than or equal to a width of the container in the area of one end.

Inventors:
FISCHER KARSTEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/075289
Publication Date:
May 19, 2016
Filing Date:
October 30, 2015
Export Citation:
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Assignee:
FEDERAL MOGUL BREMSBELAG GMBH (DE)
International Classes:
B65G65/48
Foreign References:
JPS4941576A1974-04-18
US4446876A1984-05-08
US3118574A1964-01-21
DE3005241A11981-08-20
GB1071607A1967-06-07
JPS57189934A1982-11-22
GB2194518A1988-03-09
US5018648A1991-05-28
JPH0977254A1997-03-25
JPH0577935A1993-03-30
Attorney, Agent or Firm:
RGTH PATENTANWÄLTE PARTGMBB (DE)
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Claims:
A n s p r ü c h e

1. Silosystem (100) für Lagerung, Förderung, Zerkleinerung, Entleerung und/oder Dosierung von Stoffen (10), wobei das Silosystem (100) einen vertikal angeordneten Behälter (11) mit einem ersten stirnseitigen Ende (12) und einem zweiten stirnseitigen Ende (13) aufweist, wobei an das zweite stirnseitige Ende

(13) eine Austretvorrichtung (14) anschließt, wobei die Austretvorrichtung (14) ein erstes Fördermittel (15) zur Förderung der Stoffe (10) aufweist, welches um eine erste Drehachse (17) drehbar ist, wobei die Austretvorrichtung (14) ein zweites Fördermittel (16) zur Förderung der Stoffe (10) aufweist, welches um eine zweite Drehachse (18) drehbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand (19) zwischen den beiden Drehachsen (17, 18) größer oder gleich einer Breite (20) des Behälters (11) im Bereich des zweiten stirnseitigen Endes (13) ist. 2. Silosystem (100) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Breite (21) der Austretvorrichtung (14) bereichsweise größer ist als die Breite (20) des Behälters (11) im Bereich des zweiten stirnseitigen Endes (13), wobei beide Fördermittel (15, 16) vollständig innerhalb der Austretvorrichtung

(14) angeordnet sind.

3. Silosystem (100) gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Fördermittel (15) und/oder das zweite Fördermittel (16) Zerkleinerungsmittel (22) zur Zerkleinerung der Stoffe aufweist. 4. Silosystem (100) gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Fördermittel (15) zylinderförmig oder polygonförmig ausgebildet ist und mehrere Zerkleinerungsmittel (22) umfänglich verteilt auf einer äußeren Mantelfläche (23a) des ersten Fördermittels (15) angeordnet sind, und/oder dass das zweite Fördermittel (16) zylinderförmig oder polygonförmig ausgebil- det ist und mehrere Zerkleinerungsmittel (22) umfänglich verteilt auf einer äußeren Mantelfläche (23b) des zweiten Fördermittels (16) angeordnet sind.

5. Silosystem (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (19) zwischen den beiden Drehachsen (17, 18) veränderbar ist. 6. Silosystem (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Fördermittel (15) in einer ersten Drehrichtung (24) drehbar ist und das zweite Fördermittel (16) in einer zweiten Drehrichtung (25) drehbar ist, wobei die erste Drehrichtung (24) und die zweite Drehrichtung (25) einander entgegengesetzt gerichtet sind.

7. Silosystem (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Drehzahl des ersten Fördermittels (15) veränderbar ist, und/oder eine Drehzahl des zweiten Fördermittels (16) veränderbar ist.

8. Silosystem (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Drehzahl des ersten Fördermittels (15) unterschiedlich zu einer Drehzahl des zweiten Fördermittels (16) ist. 9. Silosystem (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einem Innenraum (26) des Behälters (11) und den Fördermitteln (15, 16) ein freier Durchtrittsbereich (36) für die Stoffe (10) vorgesehen ist. 10. Silosystem (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Silosystem (100) einen Gaskreislauf (27), insbesondere einen geschlossenen Gaskreislauf (27), aufweist, wobei eine Einlassöffnung (28) im Behälter (11) über den Gaskreislauf (27) mit einer Auslassöffnung (29) in der Austretvorrichtung (14) miteinander verbunden ist.

11. Silosystem (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Gaskreislauf (27) ein Gebläse (30) und/oder ein Zyklonabscheider (31) und/oder eine Gaskonditionierungsvorrichtung angeordnet ist.

Description:
Silosystem mit Fördermittel

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Silosystem für Lagerung, Förderung, Zerkleinerung, Entleerung und/oder Dosierung von Stoffen, wobei das Silosystem einen vertikal angeordneten Behälter mit zwei stirnseitigen Enden aufweist und an das zweite stirnseitige Ende eine Austretvorrichtung anschließt. Die Austretvorrichtung weist zwei um deren Drehachsen drehbare Fördermittel zur Förderung der Stoffe auf.

Stand der Technik

Bekannt sind Silosysteme mit konusförmigem Auslass. Problematisch ist dabei, dass im Austrittsbereich je nach Beschaffenheit des Schüttguts eine Brückenbildung, Verklebung und Verhakelung des Schüttguts auftreten kann. Üblicher- weise wird dieses Problem durch Klopfer oder Vibratoren gelöst. Des Weiteren wird die Fließfähigkeit des Schüttguts bzw. der Stoffe insbesondere bei faseraufweisenden Strukturen oder geringer Materialdichte bzw. Schüttdichte erschwert. Sehr oft ändern sich die Eigenschaft des Schüttguts bzw. der Stoffe beispielsweise während des Transports zwischen unterschiedlichen Betriebseinheiten oder Markteilnehmern. In den verwendeten Transportbehältnissen kommt es zu einer unerwünschten Materialkompaktierung. Zur weiteren Verwendung müssen die Materialien teilzerkleinert bzw. vereinzelt werden.

In der DE 1274991 AI wird ein Gärfuttersilo, welcher hermetisch abgeschlossen und mit einer Druckausgleichvorrichtung oder dergleichen sowie mit einer Entnahmevorrichtung versehen ist, beschrieben. Dabei kann die Entnahmevorrichtung aus einem Tragrost für das Silogut, unterhalb des Tragrostes bewegten und die Rostspalten greifenden Kratz- und Schneidwerkzeugen, einer von diesen belieferten, liegenden Förderschnecke unter einem nachgeordneten Höhenförderer bestehen. Die US 5,018,648 A beschreibt einen vertikal angeordneten zylinderförmigen Silobehälter mit einem konusförmigen Austrittsbereich. Im Anschluss an den konusförmigen Austrittsbereich ist ein Abschnitt mit Querschnittsverbreiterung und darin angeordneten Mitteln zur Förderung des Schüttguts vorgesehen.

In der WO 2012/166839 A2 sowie der US 2005/0263372 A2 werden ebenfalls vertikal angeordnete und zylinderförmige Silo-Behälter mit einer im unteren Bereich angeordneten Austrittsöffnung beschrieben. Des Weiteren sind im unteren Bereich Mittel zur Förderung und Entleerung des Schüttguts angeordnet.

Darstellung der Erfindung: Aufgabe, Lösung, Vorteile

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Silosystem für Schüttgut, insbesondere für Stoffe mit geringer Materialdichte und/oder faseraufweisende Stoffe, derart weiter zu verbessern, dass eine Brückenbildung, Verklebung und Ver- hakelung des Schüttguts vermieden werden kann und das Silosystem zusätzlich zur Lagerung, Förderung und Entleerung von Schüttgut auch zur Dosierung von Schüttgut geeignet ist.

Hierfür wird erfindungsgemäß ein Silosystem mit einem vertikal angeordneten Behälter vorgeschlagen, wobei der vertikal angeordnete Behälter eine erstes stirnseitiges Ende und ein zweites stirnseitiges Ende aufweist und an das zweite stirnseitige Ende eine Austretvorrichtung anschließt. Die Austretvorrichtung weist ein erstes Fördermittel zur Förderung der Stoffe auf, wobei das erste Fördermittel um eine erste Drehachse drehbar ist. Des Weiteren weist die Austret- Vorrichtung ein zweites Fördermittel zur Förderung der Stoffe auf, wobei das zweite Fördermittel um eine zweite Drehachse drehbar ist.

Erfindungsgemäß ist der Abstand zwischen den beiden Drehachsen, nämlich der ersten Drehachse und der zweiten Drehachse, größer oder gleich einer Breite des Behälters im Bereich des zweiten stirnseitigen Endes.

Der Behälter kann trommeiförmig bzw. zylinderförmig oder auch eckig, zum Beispiel polygonförmig, ausgebildet sein. Der Behälter könnte auch als flexibler Schüttgutbehälter, beispielsweise als Sack, ausgebildet sein. Vorzugsweise ist der Behälter massiv ausgebildet. Bevorzugterweise ist der Behälter länglich ausgebildet, das heißt der Behälter weist bevorzugterweise eine größere Länge als maximale Breite auf. Der vertikal angeordnete Behälter dient zur Lagerung der Stoffe bzw. des Schüttguts.

Des Weiteren weist der Behälter bevorzugterweise keine Querschnittsverjüngung und insbesondere keinen konusförmigen Auslassbereich auf. Insbesondere ist der Behälter im Bereich des zweiten stirnseitigen Endes nicht konusförmig ausgebildet. Auch ist bevorzugterweise vorgesehen, dass der Behälter in Längsrichtung vom ersten stirnseitigen Ende zum zweiten stirnseitigen Ende eine im Wesentlichen konstante Breite bzw. einen konstanten Durchmesser aufweist.

Das erste stirnseitige Ende des Behälters ist oberhalb des zweiten stirnseitigen Endes angeordnet und weist bevorzugterweise eine Einlassöffnung zum Befüllen des Behälters mit dem Schüttgut bzw. den Stoffen auf. Dabei kann die gesamte Oberseite des Behälters offen ausgebildet sein oder am ersten stirnseitigen Ende des Behälters nur bereichsweise eine Einlassöffnung vorgesehen sein. Bevorzugterweise ist eine Verschlussvorrichtung, beispielsweise Klappe, zum Schließen der Einlassöffnung vorgesehen.

Im Bereich des zweiten stirnseitigen Endes des Behälters ist der Behälter offen ausgebildet oder weist eine verschließbare Öffnung auf, wobei an diesen Bereich die Austretvorrichtung anschließt. Somit ist die Austretvorrichtung mit dessen ersten Ende mit dem zweiten stirnseitigen Ende des Behälters verbunden bzw. schließt daran an. An einem zweiten Ende der Austretvorrichtung ist eine Auslassöffnung für den Auslass des Schüttguts bzw. der Stoffe vorgesehen. Der Behälter bzw. die Außenwand oder Ummantelung des Behälters kann einstückig mit der Austretvorrichtung ausgebildet sein oder als separates Bauteil ausgebildet sein.

Dadurch, dass der Abstand zwischen den beiden Drehachsen größer oder gleich der Breite des Behälters im Bereich des zweiten stirnseitigen Endes ist, kann vermieden werden, dass das im Behälter lagernde Material beim Fördern pulsierend nach oben gedrückt wird. Somit wird eine Förderung der Stoffe bzw. des Schüttguts ausschließlich aus dem Behälter heraus in Richtung der Fördermittel unterstützt. Dadurch, dass der Abstand zwischen den beiden Drehachsen größer oder gleich einer Breite des Behälters im Bereich des zweiten stirnseitigen Endes ist, sind die beiden Drehachsen außerhalb der Kontur, das heißt des Umrisses, des Behälters angeordnet.

Bei Anlieferung bereits verhakter und verklebter Stoffe können diese mit die- sem Silosystem gelagert und zerkleinert bzw. vereinzelt werden.

Ferner ist bevorzugterweise vorgesehen, dass der Abstand zwischen den beiden Drehachsen größer oder gleich der maximalen Breite des Behälters ist. Somit ist der Abstand zwischen den beiden Drehachsen vorzugsweise größer oder gleich der Breite des Behälters in jedem Bereich des Behälters.

Eine Breite der Austretvorrichtung ist bevorzugterweise zumindest bereichsweise größer als die Breite des Behälters im Bereich des zweiten stirnseitigen Endes. Dabei sind die beiden Fördermittel bevorzugterweise vollständig innerhalb der Austretvorrichtung angeordnet. Es ist bevorzugterweise vorgesehen, dass die Austretvorrichtung einen verbreiterten Abschnitt aufweist, in welchem die beiden Fördermittel angeordnet sind. Die Breite kann im Bereich der beiden stirnseitigen Enden der Austretvorrichtung abnehmen. Somit kann die Austretvorrichtung beispielsweise eine maximale Breite in dessen mittleren Bereich aufweisen.

Bevorzugterweise weist das erste Fördermittel und/oder das zweite Fördermittel ferner Zerkleinerungsmittel zur Zerkleinerung der Stoffe auf. Somit dienen die Fördermittel bevorzugterweise nicht nur zur Förderung des Schüttguts bzw. der Stoffe sondern auch zur Zerkleinerung der Stoffe, beispielsweise zum Kürzen der Fasern. Dadurch können die nachfolgenden Prozessschritte nach Entleeren und/oder Dosieren der Stoffe einfacher ausgebildet werden, da bereits Vorzerkleinerungen beim Austreten der Stoffe durchgeführt wurden. Die Zerkleine- rungsmittel können als Schneidmittel, beispielsweise als Messerplatten oder Schneidkanten, oder auch nadeiförmig ausgebildet sein.

Ferner ist bevorzugterweise vorgesehen, dass das eine oder beide Fördermittel zylinderförmig oder polygonförmig ausgebildet sind und mehrere Zerkleinerungsmittel umfänglich verteilt auf einer äußeren Mantelfläche des jeweiligen Fördermittels angeordnet sind. Beispielsweise können die Fördermittel walzenförmig ausgebildet sein. Besonders bevorzugterweise sind beide Fördermittel zylinderförmig oder polygonförmig ausgebildet und weisen auf deren äußeren Mantelfläche umfänglich verteilt angeordnet jeweils mehrere Zerkleinerungsmittel auf.

Dabei ist ganz besonders bevorzugterweise vorgesehen, dass die Zerkleinerungsmittel auf den jeweiligen Mantelflächen des ersten Fördermittels und des zweiten Fördermittels zueinander versetzt angeordnet sind. Das heißt, dass die Zerkleinerungsmittel auf dem ersten Fördermittel beim Drehen der Fördermittel zwischen die Zerkleinerungsmittel auf dem zweiten Fördermittel greifen.

Der Abstand zwischen den beiden Drehachsen ist bevorzugterweise veränder- bar. Somit ist der Abstand zwischen den beiden Drehachsen vorzugsweise einstellbar. Hierfür kann beispielsweise eine der beiden Drehachsen entlang einer horizontalen Ebene einstellbar sein. Besonders bevorzugterweise sind die Positionen beider Drehachsen entlang einer horizontalen Ebene einstellbar. Der Abstand zwischen den beiden Drehachsen kann stufenlos oder in einem vorgege- benen Raster einstellbar sein.

Ebenfalls ist bevorzugterweise vorgesehen, dass die beiden Drehachsen der beiden Fördermittel auf einer horizontalen Ebene angeordnet sind. Eine versetzte Anordnung der Drehachsen zueinander kann ebenfalls gewählt werden.

Bei Vergrößerung des Abstandes zwischen den beiden Drehachsen kann eine schonende Materialförderung ohne, oder mit nur geringer, Zerkleinerung der Stoffe, beispielsweise Kürzung der Fasern, erreicht werden. Bei kleinerem Abstand werden die Stoffe gleichzeitig mit der Förderung zerkleinert.

Das erste Fördermittel ist um dessen Drehachse, das heißt um die erste Dreh- achse, in einer ersten Drehrichtung drehbar. Das zweite Fördermittel ist um dessen Drehachse, das heißt um die zweite Drehachse, in einer zweiten Drehrichtung drehbar. Bevorzugterweise sind die erste Drehrichtung und die zweite Drehrichtung zueinander entgegengesetzt gerichtet. Eine Drehzahl des ersten Fördermittels ist bevorzugterweise veränderbar. Des Weiteren ist bevorzugterweise eine Drehzahl des zweiten Fördermittels veränderbar. Somit ist bevorzugterweise vorgesehen, dass die Drehzahlen beider Fördermittel einstellbar sind. Auch ist bevorzugterweise vorgesehen, dass eine Drehzahl des ersten Fördermittels unterschiedlich zu einer Drehzahl des zweiten Fördermittels ist. Dadurch, dass das erste Fördermittel und das zweite Fördermittel unterschiedliche Drehzahlen aufweisen können, sind deren Umfangsgeschwindigkeiten unterschiedlich bzw. die Fördermittel drehen unterschiedlich schnell.

Bevorzugterweise sind die Drehzahlen der beiden Fördermittel unabhängig voneinander einstellbar, oder bestimmte Verhältnisse zueinander einstellbar. Bei einem kleineren Verhältnis zwischen der Drehzahl des ersten Fördermittels und der Drehzahl des zweiten Fördermittels und einem größeren Abstand zwi- sehen den beiden Drehachsen wird eine schonende Materialförderung der Stoffe ohne oder mit nur geringer Zerkleinerung der Stoffe gefördert. Bei Erhöhung des Verhältnisses zwischen der Drehzahl des ersten Fördermittels zur Drehzahl des zweiten Fördermittels und einer gleichzeitigen Verringerung des Abstands zwischen den beiden Drehachsen wird eine Zerkleinerung der Stoffe beim För- dem bevorzugt.

Zwischen einem Innenraum des Behälters und den Fördermitteln ist bevorzugterweise ein freier Durchtrittsbereich für die Stoffe bzw. das Schüttgut vorgese- hen. Somit ist bevorzugterweise vorgesehen, dass im unteren Bereich, das heißt im Bereich des zweiten stirnseitigen Endes, des Behälters sowie auch im oberen Endbereich der Austretvorrichtung, das heißt oberhalb der Fördermittel innerhalb der Austretvorrichtung, keine Bauteile, zum Beispiel keine Roste, Gitter oder Bleche, angeordnet sind. Somit ist bevorzugterweise zwischen dem Innenraum des Behälters und den Fördermitteln innerhalb der Austretvorrichtung einer freier Durchgang für das Schüttgut bzw. die Stoffe vorgesehen.

Das Silosystem weist bevorzugterweise einen Gaskreislauf, insbesondere einen geschlossenen Gaskreislauf, auf. Dabei ist eine Einlassöffnung im Behälter über den Gaskreislauf mit einer Auslassöffnung in der Austretvorrichtung miteinander verbunden. Beispielsweise kann die Einlassöffnung im Behälter mit der Auslassöffnung in der Austretvorrichtung über Rohre miteinander verbunden sein. Durch das Vorsehen eines Gaskreislaufes wird die Materialbewegung in Rich- tung der Fördermittel zusätzlich unterstützt.

Auch ist bevorzugterweise vorgesehen, dass der Gaskreislauf ein Gebläse zur Förderung des Gases, beispielsweise der Luft, zur Einlassöffnung hin aufweist. Des Weiteren kann im Gaskreislauf ein Zyklonabscheider zur Abscheidung der Stoffe bzw. des Schüttguts angeordnet sein.

Ferner ist vorzugsweise eine Gaskonditionierungsvorrichtung im Gaskreislauf vorgesehen. Die Gaskonditionierungsvorrichtung kann einen Wärmetauscher zum Kühlen und/oder Erwärmen und/oder einen Gasentfeuchter oder einen Gasbefeuchter aufweisen.

Sowohl der Zyklonabscheider, das Gebläse sowie auch die Gaskonditionierungsvorrichtung, zum Beispiel die Luftkonditionierungsvorrichtung, können im Gas- kreislauf zwischen der Auslassöffnung in der Austretvorrichtung und der Einlassöffnung im Behälter angeordnet sein. Dabei ist bevorzugterweise das Gebläse in Flussrichtung des Gases hinter dem Zyklonabscheider angeordnet. Die Gaskonditionierungsvorrichtung ist bevorzugterweise in Flussrichtung hinter dem Gebläse angeordnet.

Der Gaskreislauf kann dazu dienen, bei Zugabe eines inerten Gases eine Explosi- ons- oder Feuerunterdrückung zu ermöglichen. Hierzu kann der Gaskreislauf des Silosystem vorzugsweise mittels Schutzgas, insbesondere N 2 oder C0 2 , inerti- siert werden, wodurch das Silosystem gegen Feuer und Explosionen geschützt ist. Vorzugsweise kann das Schüttgut beziehungsweise Lagergut oder die Stoffe, beispielsweise Kornschüttung oder Faser-Pulp, mit einer speziellen beziehungsweise vordefinierten Gastemperatur und/oder Gasfeuchtigkeit beaufschlagt werden. Somit ist bevorzugterweise vorgesehen, dass der Gaskreislauf ein Gas mit vorgegebener Temperatur und/oder Feuchtigkeit aufweist. Besonders be- vorzugterweise weist das Gas eine Temperatur im Bereich zwischen 10°C und 40°C und/oder eine relative Feuchtigkeit zwischen 20% und 60% auf.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsformen bei- spielhaft erläutert.

Es zeigen schematisch:

Fig. 1 ein Silosystem mit Behälter und Austretvorrichtung in Längsschnittdarstel- lung,

Fig. 2 eine Querschnittsdarstellung einer Austretvorrichtung,

Fig. 3 eine weitere Querschnittsdarstellung einer Austretvorrichtung mit darin angeordneten Fördermitteln, und

Fig. 4 ein Silosystem mit Gaskreislauf.

Bevorzugte Ausführungen der Erfindung In Fig. 1 ist eine Längsschnittdarstellung eines Silosystems 100 gezeigt. Das Silosystem 100 weist einen Behälter 11 zur Lagerung des Schüttguts bzw. der Stoffe

10 auf. Am oberen Ende, das heißt am ersten stirnseitigen Ende 12 des Behälters 11 ist eine Einlassöffnung 28 zum Einfüllen der Stoffe 10 angeordnet. Am unteren Ende, das heißt am zweiten stirnseitigen Ende 13 des Behälters 11 ist der Behälter 11 offen ausgebildet, wobei an das zweite stirnseitige Ende 13 eine Austretvorrichtung 14 anschließt.

Die Austretvorrichtung 14 weist eine Breite 21 auf, welche bereichsweise größer ist als die Breite 20 des Behälters 11 im Bereich des zweiten stirnseitigen Endes 13. Der in Fig. 1 gezeigte Behälter 11 weist über seine gesamte Länge bzw. über seine gesamte Höhe eine konstante Breite auf.

Innerhalb des verbreiterten Abschnitts der Austretvorrichtung 14 sind zwei um deren Drehachsen 17, 18 drehbare Fördermittel 15, 16 angeordnet. Die beiden Fördermittel 15, 16 dienen zur Förderung der Stoffe 10 aus dem Behälter 11 in Richtung zur Auslassöffnung 29 am unteren Ende der Austretvorrichtung 14. Hierfür sind die beiden Fördermittel 15, 16 in unterschiedliche Drehrichtungen 24, 25 drehbar bzw. drehen in entgegengesetzte Richtungen.

Die beiden Fördermittel 15, 16 sind dabei derart angeordnet, dass der Abstand 19 zwischen deren Drehachsen 17, 18 größer ist als die Breite 20 des Behälters

11 im Bereich des zweiten stirnseitigen Endes 13. Somit liegen die beiden Drehachsen 17, 18 der Fördermittel 15, 16 außerhalb der Kontur 32 des Behälters 11. Dadurch kann insbesondere vermieden werden, dass das im Behälter 11 lagernde Material, das heißt die Stoffe 10, während der Förderung pulsierend nach oben gedrückt werden. Die Förderung der Stoffe 10 findet somit ausschließlich aus dem Behälter 11 in Richtung der Fördermittel 15, 16 statt. Fig. 2 zeigt eine Querschnittsdarstellung bzw. eine Draufsicht auf einen Schnitt durch die Austretvorrichtung 14. Die Fördermittel 15, 16 sind in Fig. 2 als zylindrische Körper gezeigt. Aus Fig. 2 geht nochmals deutlich hervor, dass der Abstand 19 zwischen den beiden Drehachsen 17, 18 der Fördermittel 15, 16 größer ist als die Breite 20 des Behälters 11 im Bereich des zweiten stirnseitigen Endes

13. Die beiden Drehachsen 17, 18 liegen somit außerhalb der Kontur 32 des Behälters 11, das heißt außerhalb des Umrisses des Behälters 11. Fig. 3 zeigt eine weitere Querschnittsdarstellung durch die Austretvorrichtung

14. Hierbei sind die Fördermittel 15, 16 hervorgehoben. Die beiden Fördermittel

15. 16 sind mit deren Drehachsen 17, 18 in einem Abstand 19 zueinander angeordnet. Die beiden Fördermittel 15, 16 sind zylinderförmig bzw. walzenförmig ausgebildet, wobei das erste Fördermittel 15 eine Mantelfläche 23a aufweist und das zweite Fördermittel 16 eine Mantelfläche 23b aufweist. Umfänglich auf den Fördermitteln 15, 16 bzw. auf den Mantelflächen 23a und 23b sind Zerkleinerungsmittel 22 verteilt angeordnet. Die Zerkleinerungsmittel 22 können in Form von Schneidmitteln, beispielsweise Messerplatten oder Schneidkanten ausgebildet sein. Des Weiteren können die Zerkleinerungsmittel 22 nadeiförmig ausgebildet sein.

Wie in Fig. 3 gezeigt sind die Zerkleinerungsmittel 22 derart auf den Oberflächen bzw. Mantelflächen 23a, 23b der beiden Fördermittel 15, 16 angeordnet, dass die Zerkleinerungsmittel 22 auf dem ersten Fördermittel 15 versetzt zu den Zer- kleinerungsmitteln 22 auf dem zweiten Fördermittel 16 angeordnet sind. Das heißt, die Zerkleinerungsmittel 22 auf dem ersten Fördermittel 15 greifen während des Drehens der beiden Fördermittel 15, 16 zwischen Zerkleinerungsmittel 22 auf dem zweiten Fördermittel 16. Der Abstand 19 zwischen den beiden Drehachsen 17, 18 ist einstellbar bzw. veränderbar. Des Weiteren ist die Drehzahl, mit welchen die beiden Fördermittel 15, 16 gedreht werden, das heißt die Umfangsgeschwindigkeit der beiden Fördermittel 15, 16, unabhängig voneinander einstellbar. Das Silosystem 100 ist besonders geeignet für faseraufweisende Stoffe 10, wobei die Materialdichte bzw. Schüttdichte der Stoffe 10 relativ gering ist. Beispielsweise könnte es sich bei den Stoffen 10 um Aramid, Zellulose oder um- mantelte, faserige Materialien handeln. Die Fasern können ineinander verschlungen sein und bilden sogenannte„Pulps".

Wird ein relativ großer Abstand 19 zwischen den beiden Drehachsen 17, 18 ge- wählt, werden die Fasern der Stoffe 10 nicht oder nur wenig beim Fördern gekürzt. Dies wird zusätzlich durch eine niedrige Relation der Umfangsgeschwindigkeiten, das heißt einem niedrigen Verhältnis der beiden Drehzahlen der Walzen zueinander, begünstigt. Auch können die Zerkleinerungsmittel 22 stumpfer ausgebildet sein, um ein Kürzen der Fasern der Stoffe 10 zu vermeiden. Wird der Abstand der beiden Fördermittel 15, 16, das heißt der Abstand 19 der beiden Drehachsen 17, 18 zueinander verringert, werden die Fasern der Stoffe 10 beim Fördern gekürzt. Dies wird zusätzlich begünstigt, indem die Relation der Umfangsgeschwindigkeiten der beiden Fördermittel 15, 16, das heißt das Verhältnis der Drehzahlen bzw. Geschwindigkeiten der beiden Fördermittel 15, 16 zueinander, erhöht wird. Auch können hierfür die Zerkleinerungsmittel 22 besonders scharf ausgebildet sein.

Fig. 4 zeigt ein Silosystem 100 mit einem Gaskreislauf 27. Hierdurch wird eine zusätzliche Luftbewegung durch den Behälter 11 und die Austretvorrichtung 14 erreicht, welche die Materialbewegung der Stoffe 10 in Richtung der Fördermittel 15, 16 begünstigt. Hierfür ist über den Gaskreislauf 27, das heißt über Rohre, die Auslassöffnung 29 am unteren Ende der Austretvorrichtung 14 mit der Einlassöffnung 28 im Bereich des ersten stirnseitigen Endes 12 des Behälters 11 verbunden. Zur Förderung des Gases, zum Beispiel der Luft, ist im Gaskreislauf 27 ein Gebläse 30 angeordnet. Zur Trennung von Gas und den zerkleinerten Stoffen 10 ist ein Zyklonabscheider 31 im Gaskreislauf 27 vorgesehen. Die zerkleinerten und durch den Zyklonabscheider 31 abgeschiedenen Stoffe 10 können einem folgenden Prozessschritt 34 zugeführt werden. Der Übergangsbereich zwischen dem Behälter 11 und der Austretvorrichtung 14 ist im Inneren frei ausgebildet, das heißt es ist ein freier Durchtrittsbereich 36 zwischen dem Innenraum 26 des Behälters 11 und dem Innenraum der Austretvorrichtung 14 vorgesehen. Somit sind zwischen dem Behälter 11, das heißt dem Lagebehälter, und den Fördermitteln 15, 16 keine weiteren Bauteile, wie zum Beispiel Roste, Gitter oder Rechen, angeordnet. Die Stoffe 10 können ohne Hindernisse vom Innenraum 26 des Behälters 11 zu den Fördermitteln 15, 16 in der Austretvorrichtung 14 befördert werden.

Bezugszeichenliste

100 Silosystem 10 Stoffe

11 Behälter

12 erstes stirnseitige Ende des Behälters

13 zweites stirnseitige Ende des Behälters

14 Austretvorrichtung

15 erstes Fördermittel

16 zweites Fördermittel

17 erste Drehachse

18 zweite Drehachse

19 Abstand zwischen den zwei Drehachsen

20 Breite des Behälters im Bereich des zweiten stirnseitigen Endes

21 Breite der Austretvorrichtung

22 Zerkleinerungsmittel

23a Mantelfläche des ersten Fördermittels

23b Mantelfläche des zweiten Fördermittels

24 erste Drehrichtung

25 zweite Drehrichtung

26 Innenraum des Behälters

27 Gaskreislauf

28 Einlassöffnung

29 Auslassöffnung

30 Gebläse

31 Zyklonabscheider

32 Kontur des Behälters

33 Gasflussrichtung

34 Nächster Prozessschritt

35 Zellenrad

36 Freier Durchtrittsbereich

37 Gaskonditionierungsvorrichtung