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Patent Searching and Data


Title:
SIMULTANEOUS MEASUREMENT IN MULTIPLE SPINDLE MACHINE TOOLS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/228806
Kind Code:
A1
Abstract:
A workpiece (3) is disposed in each of a plurality of workpiece receptacles (1) of a machine tool; a measuring probe (5) is disposed in each of a plurality of spindles (4) of the machine tool. The spindles (4) are repeatedly displaced together and in similar fashion relative to the workpieces (3) in a respective common and similar displacement movement until a respective termination criterion has been reached for the respective displacement movement. During the respective common and similar displacement movement, a position of the respective measuring probe (5) relative to the respective workpiece (3) is detected for each measuring probe (5), the respective measuring probe (5) making contact with the respective workpiece (3) or losing contact with the respective workpiece (3) at said position such that geometric statements about the respective workpiece (3) are derivable on the basis of the positions of the respective measuring probe (5) detected for the respective workpiece (3). The measuring probes (5) are kept in a rest position relative to their respective spindle (4) during the respective common and similar displacement movement, if and as long as the respective measuring probe (5) does not yet make contact with the respective workpiece (3). Following contact with the respective workpiece (3), a respective deflection (Δ) from a respective rest position is detected. The termination criterion is satisfied as soon as the deflection (Δ) of at least one of the measuring probes (5) reaches a respective maximum deflection (Δmax) during the respective common and similar displacement movement.

Inventors:
KUNZE PATRICK (DE)
KRETSCHMAR HOLGER (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/062455
Publication Date:
December 05, 2019
Filing Date:
May 15, 2019
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
G01B5/207
Domestic Patent References:
WO2018033704A12018-02-22
WO2018033704A12018-02-22
Foreign References:
EP0326625A11989-08-09
EP0326625A11989-08-09
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Claims:
Patentansprüche

1. Betriebsverfahren für eine Werkzeugmaschine, bei der in mehreren Werkstückaufnahmen (1) der Werkzeugmaschine jeweils ein Werkstück (3) angeordnet ist und in mehreren Spindeln (4) der Werkzeugmaschine jeweils ein Messtaster (5) angeordnet ist,

- wobei die Spindeln (4) relativ zu den Werkstücken (3) wie derholt in einer jeweiligen gemeinsamen und gleichartigen Verfahrbewegung gemeinsam und gleichartig verfahren werden, bis eine jeweilige Abbruchbedingung für die jeweilige Ver fahrbewegung erreicht ist,

- wobei während der jeweiligen gemeinsamen und gleichartigen Verfahrbewegung für die Messtaster (5) jeweils eine Lage des jeweiligen Messtasters (5) relativ zum jeweiligen Werk stück (3) erfasst wird, bei der der jeweilige Messtaster (5) das jeweilige Werkstück (3) berührt, so dass anhand der für das jeweilige Werkstück (3) erfassten Lagen des jewei ligen Messtasters (5) geometrische Aussagen über das jewei lige Werkstück (3) ableitbar sind,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

- dass die Messtaster (5) während der jeweiligen gemeinsamen und gleichartigen Verfahrbewegung relativ zu ihrer jeweili gen Spindel (4) in einer Ruhelage gehalten werden, wenn und solange der jeweilige Messtaster (5) das jeweilige Werk stück (3) noch nicht berührt, und ab dem Berühren des je weiligen Werkstücks (3) eine jeweilige Auslenkung (D) des jeweiligen Messtasters (5) aus einer jeweiligen Ruhelage erfasst wird und

- dass die Abbruchbedingung erfüllt ist, sobald während der jeweiligen gemeinsamen und gleichartigen Verfahrbewegung die Auslenkung (D) mindestens eines der Messtaster (5) eine jeweilige Maximalauslenkung (Amax) erreicht.

2. Betriebsverfahren nach Anspruch 1,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass die Abbruchbedingung erfüllt ist, sobald während der je- weiligen gemeinsamen und gleichartigen Verfahrbewegung für alle Messtaster (5) jeweils eine Lage erfasst wurde.

3. Betriebsverfahren nach Anspruch 1 oder 2,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass immer dann, wenn während der jeweiligen gemeinsamen und gleichartigen Verfahrbewegung die Auslenkung (D) mindestens eines der Messtaster (5) eine jeweilige Maximalauslenkung (Amax) erreicht, eine Meldung (M) an eine Bedienperson (10) der Werkzeugmaschine ausgegeben wird.

4. Betriebsverfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass nur die Auslenkung (D) desjenigen Messtasters (5), des sen Lage während der jeweiligen gemeinsamen und gleichartigen Verfahrbewegung zuerst erfasst wird, mit der jeweiligen Maxi malauslenkung (Amax) verglichen wird.

5. Computerprogramm, das Maschinencode (8) umfasst, der von einer Steuereinrichtung (6) für eine Werkzeugmaschine abar beitbar ist, wobei die Abarbeitung des Maschinencodes (8) durch die Steuereinrichtung (6) bewirkt, dass die Steuerein richtung (6) die Werkzeugmaschine gemäß einem Betriebsverfah ren nach einem der obigen Ansprüche steuert.

6. Steuereinrichtung für eine Werkzeugmaschine, wobei die Steuereinrichtung mit einem Computerprogramm (7) nach An spruch 5 programmiert ist, so dass die Steuereinrichtung die Werkzeugmaschine gemäß einem Betriebsverfahren nach einem der obigen Ansprüche steuert.

7. Werkzeugmaschine,

- wobei die Werkzeugmaschine mehrere Werkstückaufnahmen (1) zur Aufnahme je eines Werkstücks (3) aufweist,

- wobei die Werkzeugmaschine mehrere Spindeln (4) zur Aufnah me je eines Messtasters (5) aufweist,

- wobei die Werkzeugmaschine eine Steuereinrichtung (6) nach Anspruch 6 aufweist.

Description:
Beschreibung

Simultanes Messen bei Mehrspindel-Werkzeugmaschinen

Die vorliegende Erfindung geht aus von einem Betriebsverfah ren für eine Werkzeugmaschine, bei der in mehreren Werkstück aufnahmen der Werkzeugmaschine jeweils ein Werkstück angeord net ist und in mehreren Spindeln der Werkzeugmaschine jeweils ein Messtaster angeordnet ist,

- wobei die Spindeln relativ zu den Werkstücken wiederholt in einer jeweiligen gemeinsamen und gleichartigen Verfahrbewe gung gemeinsam und gleichartig verfahren werden, bis eine jeweilige Abbruchbedingung für die jeweilige Verfahrbewe gung erreicht ist,

- wobei während der jeweiligen gemeinsamen und gleichartigen Verfahrbewegung für die Messtaster jeweils eine Lage des jeweiligen Messtasters relativ zum jeweiligen Werkstück er fasst wird, bei der der jeweilige Messtaster das jeweilige Werkstück berührt, so dass anhand der für das jeweilige Werkstück erfassten Lagen des jeweiligen Messtasters geo metrische Aussagen über das jeweilige Werkstück ableitbar sind .

Die vorliegende Erfindung geht weiterhin aus von einem Compu terprogramm, das Maschinencode umfasst, der von einer Steuer einrichtung für eine Werkzeugmaschine abarbeitbar ist, wobei die Abarbeitung des Maschinencodes durch die Steuereinrich tung bewirkt, dass die Steuereinrichtung die Werkzeugmaschine gemäß einem derartigen Betriebsverfahren steuert.

Die vorliegende Erfindung geht weiterhin aus von einer Steu ereinrichtung für eine Werkzeugmaschine, wobei die Steuerein richtung mit einem derartigen Computerprogramm programmiert ist, so dass die Steuereinrichtung die Werkzeugmaschine gemäß einem derartigen Betriebsverfahren steuert.

Die vorliegende Erfindung geht weiterhin aus von einer Werk zeugmaschine, - wobei die Werkzeugmaschine mehrere Werkstückaufnahmen zur Aufnahme je eines Werkstücks aufweist,

- wobei die Werkzeugmaschine mehrere Spindeln zur Aufnahme je eines Messtasters aufweist,

- wobei die Werkzeugmaschine eine derartige Steuereinrichtung aufweist .

Die oben genannten Gegenstände sind aus der EP 0 326 625 Al bekannt .

Bei „normalen" Werkzeugmaschinen ist in der Regel eine einzi ge Werkstückaufnahme vorhanden und ist weiterhin meist auch nur eine einzige Spindel vorhanden. Wenn ein in der Werk stückaufnahme befindliches Werkstück vermessen werden soll, wird in der Spindel der Werkzeugmaschine ein Messtaster ange ordnet. Danach wird der Messtaster sequenziell nacheinander mittels einer jeweiligen Verfahrbewegung verfahren, bis der Messtaster das Werkstück berührt oder den Kontakt mit dem Werkstück verliert. Die zu diesem Zeitpunkt gegebene Lage des Messtasters relativ zum Werkstück wird erfasst. Anhand der insgesamt für das Werkstück erfassten Lagen des Messtasters sind sodann geometrische Aussagen über das Werkstück ableit bar, beispielsweise dessen Abmessungen oder dessen Kontur oder die Anordnung und Ausgestaltung von einzelnen Elementen der Kontur.

Es sind weiterhin auch Werkzeugmaschinen bekannt, die mehrere Werkstückaufnahmen und mehrere Spindeln aufweisen. Diese Werkzeugmaschinen weisen den Vorteil auf, dass in jeder Werk stückaufnahme jeweils ein eigenes Werkstück angeordnet werden kann und mittels einer für alle Spindeln einheitlichen Ver fahrbewegung die gleichzeitige einheitliche Bearbeitung meh rerer Werkstücke möglich ist.

Auch bei derartigen Werkzeugmaschinen ist es möglich, in den Werkstückaufnahmen befindliche Werkstücke zu vermessen. Zu diesem Zweck wird in den Spindeln der Werkzeugmaschine je weils ein Messtaster angeordnet. Die allgemeine Praxis besteht darin, jeweils nur einen der Messtaster aktiv zu schalten, mittels dieses einen Messtas ters eines der Werkstücke vollständig - also mittels mehrerer Verfahrbewegungen - zu vermessen, sodann einen anderen

Messtaster aktiv zu schalten und die Verfahrbewegungen zu wiederholen und so ein anderes Werkstück zu vermessen. Es werden also nacheinander verschiedene Verfahrbewegungen aus geführt, während jeweils ein und derselbe Messtaster aktiv geschaltet ist. Erst wenn für diesen einen Messtaster alle Messergebnisse vorliegen, wird der nächste Messtaster aktiv geschaltet. Diese Vorgehensweise ist sehr zeitaufwendig.

Aus der WO 2018/033 704 Al ist ebenfalls bekannt, jeweils nur einen der Messtaster aktiv zu schalten. Im Gegensatz zur all gemeinen Praxis wird bei der WO 2018/033 704 Al jedoch nach einander mehrfach dieselbe Verfahrbewegung ausgeführt, wobei jeweils ein anderer der Messtaster aktiv geschaltet ist. Erst wenn für diese eine Verfahrbewegung die Messergebnisse aller Messtaster vorliegen, wird zur nächsten Verfahrbewegung über gegangen. Diese Vorgehensweise stellt bereits einen Fort schritt dar, benötigt aber immer noch viel Zeit.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Mög lichkeiten zu schaffen, mittels derer auf einfache und zuver lässige und vor allem schnelle Art und Weise eine Vermessung mehrerer gleichartiger Werkstücke möglich ist und dennoch mit Sicherheit eine Beschädigung der Messtaster vermieden wird.

Die Aufgabe wird durch ein Betriebsverfahren mit den Merkma len des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Betriebsverfahrens sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 4.

Erfindungsgemäß wird ein Betriebsverfahren der eingangs ge nannten Art dadurch ausgestaltet,

- dass die Messtaster während der jeweiligen gemeinsamen und gleichartigen Verfahrbewegung relativ zu ihrer jeweiligen Spindel in einer Ruhelage gehalten werden, wenn und solange der jeweilige Messtaster das jeweilige Werkstück noch nicht berührt, und ab dem Berühren des jeweiligen Werkstücks eine jeweilige Auslenkung des jeweiligen Messtasters aus einer jeweiligen Ruhelage erfasst wird und

- dass die Abbruchbedingung erfüllt ist, sobald während der jeweiligen gemeinsamen und gleichartigen Verfahrbewegung die Auslenkung mindestens eines der Messtaster eine jewei lige Maximalauslenkung erreicht.

Es kann somit während einer einzelnen jeweiligen Verfahrbewe gung zwar einerseits für alle Messtaster simultan bzw. nahezu simultan die jeweilige Lage des jeweiligen Messtasters rela tiv zum jeweiligen Werkstück erfasst werden. Damit ist es nicht mehr erforderlich, ein und dieselbe Verfahrbewegung mehrmals nacheinander - nämlich für jeden Messtaster einmal - zu wiederholen. Durch die Erfassung der Lage des jeweiligen Messtasters für alle Messtaster während einer gemeinsamen Verfahrbewegung können somit die zweite, die dritte usw. Aus führung der Verfahrbewegung eingespart werden. Es ist eine schnelle, effiziente Vermessung mehrerer Werkstücke möglich. Dadurch unterbleibt zwar unter Umständen für mindestens einen der Messtaster eine Datenerfassung. Zum einen liegt dann aber sowieso mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits ein Fehler in der Bearbeitung desjenigen Werkstücks vor, für dessen zugehö rigen Messtaster zu dem Zeitpunkt, zu dem die Maximalauslen kung erreicht wird, noch keine Lage erfasst ist. Vor allem aber kann dadurch eine Beschädigung desjenigen Messtasters, dessen Auslenkung seine Maximalauslenkung erreicht, vermieden werden .

Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Abbruchbedingung auch dann erfüllt ist, sobald während der jeweiligen gemeinsamen und gleichartigen Verfahrbewegung für alle Messtaster jeweils eine Lage erfasst wurde. Dadurch kann die Verfahrbewegung so fort beendet werden, sowie für die jeweilige Verfahrbewegung alle Messergebnisse vorliegen. Vorzugsweise wird weiterhin immer dann, wenn während der je weiligen gemeinsamen und gleichartigen Verfahrbewegung die Auslenkung mindestens eines der Messtaster eine jeweilige Ma- ximalauslenkung erreicht, eine Meldung an eine Bedienperson der Werkzeugmaschine ausgegeben. Die Meldung kann sofort oder zu einem späteren Zeitpunkt ausgegeben werden. In beiden Fäl len wird die Bedienperson darauf hingewiesen, dass und gege benenfalls auch welche Messungen fehlgeschlagen sind.

Es ist prinzipiell möglich, für alle Messtaster die Auslen kung zu erfassen und mit der jeweiligen Maximalauslenkung zu vergleichen. In den meisten Fällen sind die Messtaster jedoch gleichartig ausgebildet, so dass sie insbesondere auch die gleiche Maximalauslenkung aufweisen. In diesem Fall wird vor zugsweise nur die Auslenkung desjenigen Messtasters, dessen Lage während der jeweiligen gemeinsamen und gleichartigen Verfahrbewegung zuerst erfasst wird, mit der jeweiligen Maxi malauslenkung verglichen. Durch diese Ausgestaltung kann der Rechenaufwand der Steuereinrichtung, welche die Verfahrbewe gungen steuert, gering gehalten werden.

Die Aufgabe wird weiterhin durch ein Computerprogramm mit den Merkmalen des Anspruchs 5 gelöst. Erfindungsgemäß bewirkt die Abarbeitung des Maschinencodes durch die Steuereinrichtung, dass die Steuereinrichtung die Werkzeugmaschine gemäß einem erfindungsgemäßen Betriebsverfahren steuert.

Die Aufgabe wird weiterhin durch eine Steuereinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 6 gelöst. Erfindungsgemäß ist die Steuereinrichtung mit einem erfindungsgemäßen Computerpro gramm programmiert, so dass die Steuereinrichtung die Werk zeugmaschine gemäß einem erfindungsgemäßen Betriebsverfahren steuert .

Die Aufgabe wird weiterhin durch eine Werkzeugmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst. Erfindungsgemäß ist bei einer Werkzeugmaschine der eingangs genannten Art die Steuer einrichtung erfindungsgemäß ausgebildet. Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusam menhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbei spiele, die in Verbindung mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen in schematischer Darstellung:

FIG 1 eine Werkzeugmaschine und ihre Komponenten,

FIG 2 ein Ablaufdiagramm,

FIG 3 Werkstücke und Messtaster zu einem bestimmten Zeit- punkt,

FIG 4 die Werkstücke und Messtaster von FIG 3 zu einem späteren Zeitpunkt und

FIG 5 ein Ablaufdiagramm.

Gemäß FIG 1 weist eine Werkzeugmaschine mehrere Werkstückauf nahmen 1 auf. Die Werkstückaufnahmen 1 können beispielsweise auf einem den Werkstückaufnahmen 1 gemeinsamen Werkstücktisch 2 angeordnet sein. In den Werkstückaufnahmen 1 kann jeweils ein Werkstück 3 angeordnet sein. Die Werkzeugmaschine weist weiterhin mehrere Spindeln 4 auf. In den Spindeln 4 kann je weils ein Messtaster 5 angeordnet sein. In der Regel ist je dem Werkstück 3 genau ein Messtaster 5 zugeordnet. Es besteht also eine 1 : 1-Beziehung zwischen jeweils einem Werkstück 3 und dem jeweils zugeordneten Messtaster 5.

Die Werkzeugmaschine weist weiterhin eine Steuereinrichtung 6 auf. Die Steuereinrichtung 6 ist mit einem Computerprogramm 7 programmiert. Das Computerprogramm 7 umfasst Maschinencode 8, der von der Steuereinrichtung 6 abarbeitbar ist. Die Abarbei tung des Maschinencodes 8 durch die Steuereinrichtung 6 be wirkt, dass die Steuereinrichtung 6 die Werkzeugmaschine ge mäß einem Betriebsverfahren steuert, das nachstehend in Ver bindung mit den weiteren FIG näher erläutert wird.

Die Werkzeugmaschine führt in der Regel an den Werkstücken 3 zunächst eine einheitliche Bearbeitung durch. Im Idealfall sind die Werkstücke 3 nach der Bearbeitung identisch. Während der Bearbeitung der Werkstücke 3 sind in den Spindeln 4 nicht die Messtaster 5 angeordnet, sondern Werkzeuge, beispielswei se Bohrer oder Fräser. Zur Bearbeitung der Werkstücke 3 steu ert die Steuereinrichtung 6 gemäß FIG 2 in einem Schritt S1 in der Regel mehrere Achsen 9 an, mittels derer der Werkzeug tisch 2 bzw. allgemein die Werkstückaufnahmen 1 und die Spin deln 4 relativ zueinander lagegeregelt verfahren werden. Die Bearbeitung der Werkstücke 3 durch die Werkzeugmaschine ist Fachleuten allgemein bekannt und im Rahmen der vorliegenden Erfindung von untergeordneter Bedeutung. Sie wird daher nicht näher erläutert.

Sodann werden die Messtaster 5 in den Spindeln 4 angeordnet. Es ist möglich, dass diese Maßnahme von einer Bedienperson 10 der Werkzeugmaschine manuell durchgeführt wird. Alternativ kann sie in einem Schritt S2 von der Steuereinrichtung 6 durchgeführt werden. Weil die Ausführung des Schrittes S2 durch die Steuereinrichtung 6 nicht zwingend ist, ist der Schritt S2 in FIG 2 nur gestrichelt dargestellt. Mit der An ordnung der Messtaster 5 in den Spindeln 4 beginnt das erfin dungsgemäße Verfahren.

Soweit erforderlich, erfolgt in einem Schritt S3 zunächst ei ne Kalibrierung der Messtaster 5. Diese Kalibrierung ist in dividuell für den jeweiligen Messtaster 5. Sie ist als solche nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Es ist jedoch erforderlich, dass für jeden Messtaster 5 aufgrund der An steuerung der Achsen 9 eindeutig und exakt die zugehörige An ordnung des jeweiligen Messtasters 5 in einem Maschinenkoor dinatensystem ermittelt werden kann. Derartige Kalibrierungen sind Fachleuten bekannt. Sie müssen daher nicht näher erläu tert werden.

Sodann selektiert die Steuereinrichtung 6 in einem Schritt S4 eine Verfahrbewegung. In einem Schritt S5 verfährt die Steu ereinrichtung 6 die Spindeln 4 zu einer Anfangsposition der jeweiligen Verfahrbewegung. In einem Schritt S6 verfährt die Steuereinrichtung 6 die Spindeln 4 relativ zu den Werkstücken

3.

Die Verfahrbewegung ist für die Spindeln 4 gemeinsam und gleichartig. „Gemeinsam und gleichartig" bedeutet zunächst, dass die Anfangspositionen der Messtaster 5 im Maschinenkoor dinatensystem zwar individuell verschieden sind, der geomet rische Versatz von Messtaster 5 zu Messtaster 5 jedoch, so weit wie möglich, mit dem geometrischen Versatz der jeweils zugeordneten Werkstücke 3 korrespondiert. Wenn also bei spielsweise auf dem Werkstücktisch 2 nebeneinander mit einem Abstand von jeweils 30 cm vier Werkstücke 3 angeordnet sind, so sind auch die Messtaster 5 jeweils um 30 cm gegeneinander versetzt nebeneinander angeordnet. „Gemeinsam und gleichar tig" bedeutet weiterhin, dass die Positionen der Messtaster 5 im Maschinenkoordinatensystem zwar auch während des Verfah rens der Messtaster 5 relativ zu den Werkstücken 3 individu ell verschieden sind, aber auch während des Verfahrens der geometrische Versatz von Messtaster 5 zu Messtaster 5, so weit wie möglich, mit dem geometrischen Versatz der jeweils zugeordneten Werkstücke 3 korrespondiert. Wenn also bei spielsweise einer der Messtaster 5 in einer bestimmten Rich tung um 5 cm verfahren wird, so werden auch die anderen

Messtaster 5 in derselben Richtung um 5 cm verfahren. Ver fahrbewegungen erfolgen also für alle Messtaster 5 in jeweils dieselbe Richtung und über dieselbe Strecke.

Während des Verfahrens der Messtaster 5 prüft die Steuerein richtung 6 in einem Schritt S7, ob einer der Messtaster 5 das Werkstück 3, dem er zugeordnet ist, berührt. Wenn dies der Fall ist, erfasst und speichert die Steuereinrichtung 6 in einem Schritt S8 für diesen Messtaster 5 die Lage des jewei ligen Messtasters 5 relativ zum zugeordneten Werkstück 3. Die Lage wird in der Regel zumindest die translatorischen Koordi naten des Messtasters 5 relativ zum jeweils zugeordneten Werkstück 3 umfassen. Soweit erforderlich, kann die Lage aber - in der Regel zusätzlich - auch die Orientierung des Messtasters 5 relativ zum jeweils zugeordneten Werkstück 3 umfassen .

Der Begriff „erfassen" bedeutet in diesem Zusammenhang also nicht lediglich, dass die jeweilige Lage der Steuereinrich tung 6 kurzzeitig bekannt ist und danach wieder in Vergessen heit gerät. Es ist vielmehr erforderlich, dass die Lage so lange gespeichert bleibt, bis für alle Verfahrbewegungen die jeweilige Lage des jeweiligen Messtasters 5 erfasst ist und die Lagen ausgewertet sind.

In einem Schritt S9 prüft die Steuereinrichtung 6, ob sie während der jeweiligen gemeinsamen und gleichartigen Verfahr bewegung bereits für alle Messtaster 5 einen Kontakt mit dem Werkstück 3, dem der jeweilige Messtaster 5 zugeordnet ist, (also ein Berühren) oder dessen Verlust erfasst hat. Wenn dies nicht der Fall ist, geht die Steuereinrichtung 6 zum Schritt S6 zurück, setzt also die Verfahrbewegung fort. Wenn die Steuereinrichtung 6 hingegen bereits für alle Messtaster 5 einen Kontakt mit dem jeweiligen Werkstück 3 oder den Ver lust des Kontakts erfasst hat, geht die Steuereinrichtung 6 zu einem Schritt S10 über.

Im Schritt S10 beendet die Steuereinrichtung 6 die jeweilige Verfahrbewegung. Soweit erforderlich, kann die Steuereinrich tung 6 weiterhin in einem Schritt Sil eine Bewegung der Messtaster 5 relativ zu den Werkstücken 3 veranlassen, so dass die Messtaster 5 die jeweils zugeordneten Werkstücke 3 nicht mehr kontaktieren. Beispielsweise kann die Steuerein richtung 6 die Messtaster 5 im Schritt Sil in eine definierte Standardposition überführen. In manchen Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung kann der Schritt Sil aber auch ander weitig ausgestaltet sein oder unter Umständen sogar entfal len .

Sodann prüft die Steuereinrichtung 6 in einem Schritt S12, ob sie bereits alle Verfahrbewegungen ausgeführt hat. Wenn dies nicht der Fall ist, geht die Steuereinrichtung 6 zum Schritt S4 zurück. Sie selektiert bei der erneuten Ausführung des Schrittes S4 jedoch eine andere, bisher noch nicht ausgeführ te Verfahrbewegung. Anderenfalls geht die Steuereinrichtung 6 zu einem Schritt S13 über. Im Schritt S13 kann sodann eine Auswertung der bei der wiederholten Ausführung des Schrittes S8 jeweils erfassten Lagen vornehmen. Im Rahmen dieser Aus wertung können insbesondere anhand der für das jeweilige Werkstück 3 erfassten Lagen des jeweiligen Messtasters 5 geo metrische Aussagen über das jeweilige Werkstück 3 abgeleitet werden. Der Schritt S13 ist in der Regel Bestandteil des er findungsgemäßen Betriebsverfahrens. Er kann aber im Einzel fall auch durch eine andere Einrichtung als die Steuerein richtung 6 ausgeführt werden.

Im Rahmen der erfindungsgemäßen Vorgehensweise wird also im Rahmen ein und derselben Verfahrbewegung für jeden Messtaster 5 je einmal dessen Lage erfasst. Wenn beispielsweise entspre chend der Darstellung in FIG 3 eine Verfahrbewegung der

Messtaster 5 relativ zu den Werkstücken 3 in die mit dem Pfeil 11 angegebene Richtung erfolgt, berührt in der in FIG 3 angegebenen Konstellation zuerst der rechts dargestellte Messtaster 5 das ihm zugeordnete Werkstück 3. bis zu diesem Zeitpunkt - also solange die Messtaster 5 die Werkstücke noch nicht berühren, werden die Messtaster 5 entsprechend der Dar stellung in FIG 3 relativ zu ihrer jeweiligen Spindel 4 in einer jeweiligen Ruhelage gehalten.

Zum Zeitpunkt der Berührung wird die angegebene Lage des ent sprechenden Messtasters 5 erfasst und gespeichert. Da zu die sem Zeitpunkt der in FIG 3 links dargestellte Messtaster 5 sein Werkstück 3 jedoch noch nicht berührt hat, wird die Ver fahrbewegung fortgesetzt, bis auch dieser Messtaster 5 sein Werkstück 3 berührt. Der rechte Messtaster 5 wird während dieses Zeitraums - also zwar während der jeweiligen gemeinsa men und gleichartigen Verfahrbewegung, aber nach dem Berühren „seines" Werkstücks 3 - aus seiner Ruhelage (in FIG 4 gestri chelt dargestellt) um eine Auslenkung D ausgelenkt. Die Aus lenkung D ist in der Regel nur geringfügig. Erst wenn auch der in den FIG 3 und 4 links dargestellte Messtaster 5 sein Werkstück 3 kontaktiert (bzw. allgemein der letzte Messtaster 5 sein Werkstück 3 kontaktiert) , wird die Verfahrbewegung be endet .

FIG 5 zeigt die eigentliche Erfindung. Sie baut auf FIG 2 auf. Die gemeinsamen Schritte S1 bis S13 werden daher nicht nochmals erläutert. Zusätzlich umfasst FIG 5 jedoch zumindest Schritte S21 und S22. Im Schritt S21 ermittelt die Steuerein richtung 6 für jeden Messtaster 5, der sein Werkstück 3 be reits kontaktiert hat, dessen aktuelle Auslenkung D. Im

Schritt S22 prüft die Steuereinrichtung 6 für jeden Messtas ter 5, der sein Werkstück 3 bereits kontaktiert hat, ob des sen aktuelle Auslenkung D eine jeweilige Maximalauslenkung Amax erreicht bzw. überschreitet. Sobald dies der Fall ist, geht die Steuereinrichtung 6 auch dann zum Schritt S10 über, wenn noch nicht alle Messtaster 5 ihr jeweiliges Werkstück 3 kontaktiert haben bzw. den Kontakt zum jeweiligen Werkstück 3 verloren haben.

Die erfindungsgemäße Ausgestaltung besteht also darin, dass die Abbruchbedingung zum Beenden der jeweiligen Verfahrbewe gung nicht nur dann erfüllt ist, wenn im Rahmen der jeweili gen Verfahrbewegung für alle Messtaster 5 jeweils eine Lage erfasst wurde. Vielmehr ist die Abbruchbedingung für die je weilige Verfahrbewegung auch dann erfüllt, wenn während der jeweiligen Verfahrbewegung die Auslenkung D mindestens eines der Messtaster 5 dessen jeweilige Maximalauslenkung Amax er reicht .

Oftmals ist zusätzlich auch ein Schritt S23 vorhanden. Im Schritt S23 veranlasst die Steuereinrichtung 6, dass eine Meldung M an die Bedienperson 10 ausgegeben wird. Die Meldung M kann nach Bedarf sofort oder später - beispielsweise im Rahmen der Auswertung des Schrittes S13 - an die Bedienperson 10 ausgegeben werden. Der Schritt S21 kann weiterhin dahingehend modifiziert wer den, dass nur für denjenigen Messtaster 5, dessen Lage wäh rend der jeweiligen Verfahrbewegung zuerst erfasst wird, der also zuerst sein Werkstück 3 berührt, die Auslenkung D er fasst und mit der jeweiligen Maximalauslenkung Amax vergli chen wird.

Die vorliegende Erfindung weist viele Vorteile auf. Insbeson dere ist auf effiziente und schnelle Weise ein Vermessen meh rerer Werkstücke 3 möglich. Eine Gefahr von Beschädigungen der Werkzeugmaschine oder der Werkstücke 3 ist ausgeschlos sen. Weiterhin ergibt sich eine einfache Programmierung.

Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausfüh rungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele einge schränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen .