Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
SIT-ON CASE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/204331
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a sit-on case, in particular a dimensionally stable rolling case which is intended as hand luggage and has an integrated seat. In order to provide enhanced comfort and convenience, the invention provides a case (10) which has an integrated seat and comprises two lid halves (16), which together form two short sides and two long sides of the case (10), a handle (14) being arranged on a first short side, and also comprises two elongate, cuboidal seat pads (61), wherein at least one seat pad (61) is fixed to one of the two lid halves (16), or can be releasably fastened thereon, along the longitudinal direction of the first short side, so that the seat pad (61) can be removed when not in use, wherein the handle (14) is designed such that it can be moved into a position beneath the upper side of the seat pad (61) located on the case. Rollers (20) are preferably arranged on the second short side of the case (10) such that, when the case (10) is subjected to loading, they can be retracted into the frame of the case.

Inventors:
LINDSTÄDT JÜRGEN (DE)
Application Number:
PCT/DE2021/100323
Publication Date:
October 14, 2021
Filing Date:
April 07, 2021
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
LINDSTAEDT JUERGEN (DE)
International Classes:
A45C15/00; A45C5/14; A45C9/00; A45C15/06
Domestic Patent References:
WO2011125068A12011-10-13
WO2003096838A12003-11-27
Foreign References:
US20180242707A12018-08-30
CN107788641A2018-03-13
US20130099648A12013-04-25
CN106108319A2016-11-16
CN104305675B2016-01-06
CN108477789A2018-09-04
US6592012B22003-07-15
DE202016004333U12016-08-03
EP1402797A12004-03-31
US20090289480A12009-11-26
US20040021353A12004-02-05
EP3113647B12018-06-13
Attorney, Agent or Firm:
ETL IP PATENT- UND RECHTSANWALTSGESELLSCHAFT MBH (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Koffer mit integrierter Sitzunterlage, umfassend: zwei Deckelhälften (16), die zusammen zwei kurze Seiten und zwei lange Seiten des Koffers (10) ausbilden, wobei an einer ersten kurzen Seite ein Griff (14) angeordnet ist; und zwei elongierte quaderförmige Sitzpolster (61); dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Sitzpolster (61) entlang der Längsrichtung der ersten kurzen Seite mit einer der zwei Deckelhälften (16) fest verbunden ist oder an dieser lösbar befestigt werden kann, so dass die Sitzpolster (61) bei Nichtgebrauch entfernt werden können; wobei der Griff (14) derart ausgebildet ist, dass dieser in eine Position unterhalb der Oberseite der am Koffer befindlichen Sitzpolster (61) gebracht werden kann.

2. Koffer nach Anspruch 1, wobei die zwei elongierten quaderförmigen Sitzpolster (61) als integrale Bestandteile eines gemeinsamen Polsterrahmens ausgebildet sind.

3. Koffer nach Anspruch 1 oder 2, wobei die zwei elongierten quaderförmigen Sitzpolster (61) als selbstaufblasende Sitzpolster ausgestaltet sind,

4. Koffer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die zwei elongierten quaderförmigen Sitzpolster (61) über mindestens einen dazwischen liegenden Verbindungsabschnitt starr oder flexibel miteinander verbunden sind.

5. Koffer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei im Inneren des Koffers (10) eine Teleskopstütze (22) angeordnet ist, die sich zwischen zwei parallelen Seiten, vorzugsweise den Kurzseiten des Koffers (10) abstützt.

6. Koffer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiterhin umfassend Rollen (20) an der zweiten kurzen Seite des Koffers (10), welche derart angeordnet sind, dass diese bei Belastung des Koffers (10) oberhalb einer festgelegten Maximalbelastung in den Kofferrahmen eingefahren werden können, so dass der Koffer (10) mit der Rollenseite auf dem Boden aufliegt.

7. Koffer nach Anspruch 6, wobei der Koffer (10) an der Seite mit den Rollen (20) eine Vielzahl von Füßen (92) als Bodenauflage aufweist.

8. Koffer nach Anspruch 7, wobei ein Fuß (92) als integraler Bestandteil eines Rollengehäuses ausgebildet ist.

9. Koffer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiterhin umfassend ein am Koffer (10) befestigbares Licht (80).

Description:
Beschreibung

Sitzkoffer

Die Erfindung betrifft einen Sitzkoffer, insbesondere einen formstabilen Handgepäck- Rollkoffer mit einer zugehörigen Sitzunterlage.

Zur Umsetzung der Pariser Klimaschutzziele werden in Zukunft verstärkt Anreize zur Ablösung des Individualverkehres zu Gunsten des öffentlichen Personenverkehrs angeboten werden müssen. Insbesondere im Bereich des schienengebundenen bzw. öffentlichen Verkehrs sind in diesem Zusammenhang die entsprechenden Mobilitätsdienstleister aufgefordert, die Kundenzahlen mit hochfrequenten Verbindungen zwischen den einzelnen regionalen Ballungsräumen bzw. Metropolregionen und, insbesondere für Menschen in ländlichen Regionen, die regionalen Anschlüsse und Zugänge an das Fernverkehrsnetz erheblich auszubauen.

Die sich dabei ergebenden Probleme lassen sich jedoch schon heute aus den aktuellen Gegebenheiten abschätzen. Insbesondere werden in Zukunft:

• die Züge zumindest teilweise so stark ausgelastet sein, dass in diesen nicht hinreichende Sitzplätze für alle Fahrgäste zur Verfügung stehen werden,

• die Wartebereiche ebenfalls überfüllt sein, so dass auch hier nur eine unzureichende Anzahl von Sitzplätzen zur Verfügung stehen wird.

Als Aufbewahrungs- und Transportmöglichkeit für das notwendige Gepäck werden bei Reisen insbesondere Koffer genutzt. Diese sind in verschieden Varianten und Größen erhältlich, wobei in den meisten Fällen ein Handgepäckkoffer (typische Außenmaße maximal 55 x 40 x 20 cm 3 ) verwendet wird. Insbesondere Hartschalenkoffer (z.B. aus Kunststoff oder Aluminium) sind dabei aufgrund ihrer hohen Stabilität und Robustheit sowie wegen ihres besseren Schutzes gegenüber Regen und Feuchtigkeit bevorzugte Reisebegleiter.

Reisende mit solchen Koffern können diese aktuell im Zug bzw. in Wartebereichen jedoch nicht oder nur sehr unkomfortabel als (Not-)Sitz umfunktionieren. Zudem stellt sich bei als Sitzgelegenheit verwendeten Rollkoffern oft auch das Problem, dass diese keinerlei Bremsen aufweisen und im anfahrenden oder abbremsenden Zug daher ruckartig Bewegungen vollführen können. Außerdem werden beim Sitzen auf dem Koffer die Halterungen der Rollen durch das zusätzliche Gewicht der sitzenden Person stark belastet, was zu einem erhöhten Verschleiß und zu vorzeitiger Materialermüdung führen kann. Rucksäcke, welche sich zu Rollkoffern Umrüsten lassen, sind aus der US 6,592,012 B2 sowie der WO 03/096838 A1 bekannt. Diese Tragesysteme bieten, wenn überhaupt, nur eine Notsitzoption, die für ein längeres Sitzen und Verweilen, beispielsweise im Gang von überfüllten Zügen, nur wenig Komfort bietet.

Aus der DE 202016004333 U1 ist eine Rollgepäckhülle mit Rückentragefunktion bekannt, welche sich aufgrund einer flexiblen Ummantelung jedoch nicht als Sitzgelegenheit eignet.

Ein Koffer, welcher einen ausklappbaren Notsitz umfasst, kann der EP 1 402 797 A1 entnommen werden. Dieser Notsitz ist jedoch ausschließlich für kleinere Kinder gedacht und eignet sich nicht für größere Belastungen durch erwachsene Personen. In den Druckschriften US 2009/0289480 A1, US 2004/0021353 A1 und EP 3 113647 B1 werden mit herkömmlichen Koffern kompatible Systeme offenbart, diese sind jedoch ebenfalls nur als Notsitz für Kinder geeignet.

Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Probleme des Standes der Technik zu überwinden oder zumindest zu verringern und eine Lösung für das Problem fehlender Sitzgelegenheiten auf Reisen zur Verfügung zu stellen. Die erfindungsgemäße Aufgabe wird gelöst durch einen Sitzkoffer gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1. Bevorzugte Weiterbildungen sind Gegenstand der rückbezogenen Unteransprüche.

Die Erfindung betrifft einen Koffer mit integrierter Sitzunterlage, welcher zwei Deckelhälften, die zusammen zwei kurze Seiten und zwei lange Seiten des Koffers ausbilden, wobei an einer ersten kurzen Seite ein Griff angeordnet ist; sowie zwei elongierte quaderförmige Sitzpolster umfasst, wobei mindestens ein Sitzpolster entlang der Längsrichtung der ersten kurzen Seite mit einer der zwei Deckelhälften fest verbunden ist oder an dieser lösbar befestigt werden kann, so dass die Sitzpolster bei Nichtgebrauch entfernt werden können, wobei der Griff derart ausgebildet ist, dass dieser in eine Position unterhalb der Oberseite der am Koffer befindlichen Sitzpolster gebracht werden kann. Vorzugsweise ist zum Sitzen je ein Sitzpolster auf einer der beiden Deckelhälften an der ersten kurzen Seite des Koffers angeordnet.

Die Sitzpolster können als Sitzgelegenheit genutzt werden. Da die Sitzpolster an einer kurzen Seite angeordnet sind bzw. daran anordenbar sind, muss zum Sitzen der Koffer mit den langen Seiten vom Boden aufwärts weisend abgestellt werden. Dadurch wird eine maximal mögliche Sitzhöhe erreicht, welches gerade für bewegungseingeschränkte Personen ein besonders ergonomisches Sitzen ermöglicht.

Vorzugsweise können die zwei elongierten quaderförmigen Sitzpolster als integrale Bestandteile eines gemeinsamen Polsterrahmens ausgebildet sein. Dazu können die zwei Sitzpolster über mindestens einen dazwischen liegenden Verbindungsabschnitt starr oder flexibel miteinander verbunden sein. Bei einer festen Verbindung des Polsterrahmens mit einer der beiden Deckelhälften ist der Polsterrahmen bevorzugt in seinem Mittelbereich offen ausgeführt, so dass der Griff an der ersten kurzen Seite zugänglich ist. Im Falle einer lösbaren Befestigung des Polsterrahmens kann dieser auch in Form einer in der Mitte geschlossenen Polsterplatte ausgeführt sein. Die zwei elongierten quaderförmigen Sitzpolster sind dann über die entsprechenden Abschnitte der Polsterplatte bestimmt, wobei zum Sitzen vorzugsweise je einer dieser Sitzpolsterabschnitte auf einer der beiden Deckelhälften an der ersten kurzen Seite des Koffers angeordnet ist.

Bei einem Koffer kann es sich insbesondere um einen typischen aufklappbaren Reise- oder Handgepäckkoffer in Form eines Quaders handeln. Vorzugsweise handelt es sich um einen Koffer bei dem Rollen (auch als Räder bezeichnet) an mindestens einer Seite angebracht sind (Rollkoffer). Bei einem Koffer kann es sich bevorzugt um einen formstabilen Hartschalenkoffer oder einen sogenannten Halbschalenkoffer handeln. Eine Kofferschale kann dabei insbesondere aus einem widerstandsfähigen Kunststoffmaterial oder einem leichten Metall, z.B. Aluminium, ausgebildet sein. Solche Koffer zeichnen sich typischerweise dadurch aus, dass diese zwei Deckelhälften (eine obere und eine untere Deckelhälfte), eine kurze Griffseite mit einem ersten Griff (meist entgegengesetzt zur Seite mit den Rollen), und eine lange Griffseite mit einem zweiten Griff (meist entgegengesetzt zu der Seite, entlang der aufgeklappt wird) aufweisen, wobei sich auf der langen Griffseite zu beiden Seiten des zweiten Griffes eventuell Kofferschlösser befinden.

Bei höheren Belastungen des Koffers durch schwerere Personen oder bei Koffern, die nicht wie vorab beschrieben widerstandfähig ausgelegt sind, kann vorzugsweise im Inneren des Koffers eine Teleskopstütze angeordnet werden, um das auf der Sitzfläche befindliche Gewicht auf Ober- und Unterseite des Koffers zu verteilen. Um sich verschiedenen Koffergrößen optimal anzupassen, kann die Teleskopstütze in der Länge angepasst und arretiert werden.

Weiterhin weist die Teleskopstütze an vorzugsweise beiden Enden eine Druckplatte auf, um das einwirkende Gewicht eines Nutzers besser zu verteilen. Die Druckplatte ist bevorzugt über ein Gelenk mit dem jeweiligen Ende der Teleskopstütze verbunden, so dass diese bei Nichtgebrauch platzsparend zusammengelegt werden kann.

Vorzugsweise können zusätzlich zur Druckplatte oder alternativ zu dieser zwei oder vier Stützarme an vorzugsweise beiden Enden der Teleskopstütze vorgesehen sein, die an der Druckplatte und/oder der Teleskopstütze gelenkig angeordnet sind und sich im rechten Winkel zur Teleskopstütze arretieren lassen, so dass im Wesentlichen die komplette Ober und Unterseite unterstützt werden. Die gelenkige Anordnung der der Druckplatten erfolgt vorzugsweise mittels eines Drehgelenks und eines Scharniers, so dass zum einen eine beliebige Ausrichtung der Druckplatte in der Ebene der jeweiligen Kofferseite ermöglicht wird und ein Verklappen der Druckplatte um 90°.

Zudem kann die Teleskopstütze vorteilhafterweise auch zwischen den beiden Langseiten angeordnet sein, so dass ein Nutzer auch diese zum Sitzen verwenden kann. Bei Bedarf kann das Sitzpolster entsprechend positioniert werden.

Auf einer ersten langen Seite des Koffers sind zumeist drehbare Gelenke (Scharniere) zum Öffnen des Koffers angeordnet. Das Öffnen kann jedoch auch ohne Gelenke über einen zum Klappen der Kofferhälften anderweitig ausgebildeten, an die Öffnungskante angrenzenden Bereich ausgebildet sein, etwa eine flexible Verbindung der Kofferhälften in diesem Bereich. Als Öffnungskante wird der Bereich bezeichnet, wo die beiden Deckelhälften des Koffers beim Schließen aufeinandertreffen. Ein Verschluss des Koffers kann beispielsweise über einen sich zumindest abschnittsweise entlang der Öffnungskante erstreckenden Reißverschluss oder mittels, vorzugsweise an der zweiten langen Seite des Koffers angeordneten, Kofferschlössern erfolgen.

Die Sitzpolster sind vorzugsweise aus einem kompressiblen weichen Material, welche sich als bequeme Sitzunterlage eignet, ausgebildet. Hierbei kann es sich insbesondere um einen Schaumstoff, beispielsweise aus Polyurethan (PU), Polyethylen (PE) oder Silikon, handeln.

In einerweiteren bevorzugten Ausführungsform der Sitzpolster sind diese als selbstaufblasende Sitzpolster ausgestaltet, wie es von selbstaufblasenden Luftmatratzen o.dgl. bekannt ist. Vorzugsweise können die zwei elongierten quaderförmigen Sitzpolster über mindestens einen dazwischen liegenden Verbindungsabschnitt starr oder flexibel miteinander verbunden sein, wobei vorzugsweise das Volumen des mindestens einen Verbindungsabschnitts mit dem Volumen von zumindest einem der beiden Sitzpolster verbunden ist, um auch den mindestens einen Verbindungsabschnitt selbstaufblasend zu gestalten.

Im Falle von am Koffer lösbar befestigten Sitzpolstern können diese bei Nichtgebrauch entfernt und anderweitig verstaut werden. Hierzu kann der Koffer vorzugsweise entsprechende Taschen oder Fächer aufweisen, in denen die Sitzpolster leicht zugänglich untergebracht werden können.

Am Koffer lösbar befestigte Sitzpolster sind über ein geeignetes Mittel zur Befestigung zu befestigen. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine Klettverbindung, eine Befestigung mittels Gurten oder Reisverschlüssen oder um entsprechende Taschen zum Einschieben oder Einlegen der Sitzpolster handeln.

Vorzugsweise können die Sitzpolster zumindest abschnittsweise einen unteren Bereich bzw. einen inneren Kern aus einem starren Material, beispielsweise aus einem Hartfasermaterial oder einem Verbundstoff, umfassen. Dadurch können die Stabilität, die Anpassung an dem eigentlichen Koffer und die Robustheit der Sitzpolster erhöht werden. Zum Schutz der Sitzpolster können diese einen (vorzugsweise auswasch- oder auswechselbaren) Bezug umfassen.

Bei einem Griff kann es sich insbesondere um einen Hart- oder Softgriff handeln. Während ein Hartgriff, beispielsweise aus einem Kunststoffmaterial, im allgemeinen als Klappgriff mit einer starren Befestigung oder als Zuggriff in einer zweiseitigen Halterung ausgeführt wird, handelt es sich bei einem Softgriff zumeist um ein Gummi-, Stoff- oder Lederelement welches mit der entsprechenden Kofferseite verbunden ist. Während ein Softgriff durch einfaches Drücken im Allgemeinen stets in eine Position unterhalb der Oberseite der am Koffer befindlichen Sitzpolster angeordnet werden kann, muss bei Hartgriffen erfindungsgemäß die entsprechende Befestigung eine entsprechende Umkonfigurierung des Griffelements erlauben. Insbesondere darf während der Benutzung des Koffers als Sitzgelegenheit das Griffelement nicht vom Benutzer fühlbar sein. Auch bei dem Griffstück eines ausziehbaren Griffelements, z.B. an einem Trolley, handelt es sich üblicherweise um einen Hartgriff. Auch diese Griffe sind für gewöhnlich an einer kurzen Seiten des entsprechenden Koffers angeordnet, wobei das zugehörige Gestänge innerhalb einer der beiden Deckelhälfte angeordnet ist.

Zwei Griffe, welche jeweils an einer Deckelhälfte angeordnet sind, haben dabei den Vorteil, dass beim Tragen des Koffers keine einseitigen Belastungen der Deckelhälften auftreten. Insbesondere kann es sich bei dem ersten Griff um einen einfachen Tragegriff und bei dem zweiten Griff um das Griffstück eines ausziehbaren Griffelements handeln. Die Anordnung mindestens eines Griffes an einer ersten kurzen Seite des Koffers erlaubt einen einfacheren Transport. Dadurch muss sich zum Anheben des Koffers nicht so weit nach unten beugen werden, wie dies beim Anheben eines Koffers mit einem Griff nur an einer langen Seite erforderlich wäre.

Eine Idee der Erfindung ist somit, dass unter Berücksichtigung des maximal zugelassenen Belastungsgewichts ein entsprechender Reise- bzw. Handgepäckkoffer zu einer bequemen Sitzgelegenheit umfunktioniert werden kann.

Vorzugsweise umfasst der Koffer weiterhin Rollen (bzw. Räder) an der zweiten kurzen Seite des Koffers, welche derart angeordnet sind, dass diese bei Belastung des Koffers oberhalb einer festgelegten Maximalbelastung in den Kofferrahmen eingefahren werden können, so dass der Koffer mit der Rollenseite auf dem Boden aufliegt. Dieses Einfahren kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass die Rollen über geeignete Federelemente am Koffer befestigt sind, deren Federkraft derart abgestimmt ist, dass diese oberhalb einer maximal zulässigen Gewichtsbelastung soweit nachgeben, dass die zugehörige Kofferseite auf dem Boden aufliegt und die Rollen somit nicht überlastet werden. Alternativ zu Federn können auch magnetische oder pneumatische Verfahren zum Einsatz kommen. Ein typisches Maximalgewicht für die Belastung der Rollen liegt bei etwa 40 Kilogramm, jedoch können diese gegebenenfalls auch für eine höhere Belastung ausgelegt sein. Das Einfahren der Rollen kann beispielsweise auch manuell geschehen. In diesem Fall kann, bevor der Koffer als Sitz genutzt wird, eine Arretierung der Position der Rollen gelöst werden.

Vorzugsweise weist der Koffer an der Seite mit den Rollen eine Vielzahl von Füßen, z.B. aus Gummi, als Bodenauflage auf. Diese ermöglichen einen festen Stand des Koffers auch auf problematischen Untergründen (z.B. Schotter, Pflastersteine, empfindliches Parkett oder Laminat), zudem wird dadurch insbesondere auf glatten Untergründen ein unbeabsichtigtes Verrutschen des Koffers verhindert. Bevorzugt kann ein solcher Auflagefuß auch als integraler Bestandteil eines Rollengehäuses ausgebildet sein. Hierzu kann das Rollengehäuse, welches vorzugsweise aus einem widerstandsfähigen Kunststoffmaterial besteht, an seiner Außenseite eine als Auflagefläche ausgebildete Verlängerung aufweisen. Dabei kann die Auflagefläche bevorzugt unmittelbar aus dem Material des Rollengehäuses ausgebildet sein oder einen Absatz, z.B. aus Gummi, umfassen.

Vorzugsweise umfasst der Koffer weiterhin ein befestigbares Licht. Hierbei kann es sich insbesondere um ein rotes Rücklicht handeln, welches bei Transport des Koffers dessen rückwärtige Sichtbarkeit im Dunkeln erhöhen kann. Die Befestigung kann beispielsweise über Klettbänder, am Licht befindliche Haken, oder an auf den Koffer aufgebrachten Taschen sowie über eine andere übliche Befestigungsart erfolgen.

Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den in den Unter ansprüchen genannten Merkmalen.

Die verschiedenen in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen der Erfindung sind, sofern im Einzelfall nicht anders ausgeführt, mit Vorteil miteinander kombinierbar.

Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand von Zeichnungen erläutert. Es zeigen

Fig. 1 in einer schematischen Darstellung einen erfindungsgemäßen Sitzkoffer und

Fig. 2 in einer schematischen Darstellung eine offene Hälfte des erfindungsgemäßen Koffers mit einer im Innenraum des Koffers angeordneten Teleskopstütze.

Der erfindungsgemäße Koffer 10 nach Figur 1 umfasst dabei zwei Deckelhälften 16, die zusammen zwei kurze Seiten und zwei lange Seiten des Koffers 10 ausbilden, wobei an einer ersten kurzen Seite ein Griff 14a, 14b angeordnet ist; sowie zwei elongierte quaderförmige Sitzpolster 61a, 61b; wobei mindestens ein Sitzpolster 61a, 61b entlang der Längsrichtung der ersten kurzen Seite mit einer der zwei Deckelhälften 16 fest verbunden ist oder an dieser lösbar befestigt werden kann, so dass die Sitzpolster 61a, 61b bei Nichtgebrauch entfernt werden können, wobei der Griff 14a, 14b derart ausgebildet ist, dass dieser in eine Position unterhalb der Oberseite der am Koffer befindlichen Sitzpolster 61a, 61b gebracht werden kann. Durch die gepunktet dargestellten Bereiche werden optionale Verbindungsabschnitte zwischen den zwei elongierten quaderförmigen Sitzpolstern 61 angedeutet. Mit Hilfe dieser Verbindungen können die Sitzpolster 61 auch als integrale Bestandteile eines Polsterrahmens ausgebildet werden. Bei einem gemeinsamen Polsterrahmen kann es sich auch um eine in der Mitte geschlossene Polsterplatte handeln.

Vorzugsweise umfasst der Koffer 10 zwei oder mehr Rollen 20 an der zweiten kurzen Seite des Koffers 10, welche derart angeordnet sind, dass diese bei Belastung des Koffers 10 oberhalb einer festgelegten Maximalbelastung in den Kofferrahmen eingefahren werden können, so dass der Koffer 10 mit der Rollenseite auf dem Boden aufliegt. In der gezeigten Darstellung sind beispielhaft Federelemente innerhalb des Rollengehäuses angedeutet. Zum Schutz der dann unmittelbar auf dem Boden aufliegenden Kofferseite kann der Koffer 10 bevorzugt an der Seite mit den Rollen 20 eine Vielzahl von Füßen 92 als Bodenauflage aufweisen. Ein solcher Auflagefuß 92 kann auch als integraler Bestandteil eines Rollengehäuses ausgebildet sein. Hierzu kann das Rollengehäuse, welches vorzugsweise aus einem widerstandsfähigen Kunststoffmaterial besteht, an seiner Außenseite eine als Auflagefläche ausgebildete Verlängerung aufweisen. Vorzugsweise kann der Koffer weiterhin ein daran befestigbares Licht 80 umfassen.

In Fig. 2 ist eine besondere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Koffers 10 dargestellt, wobei zur vereinfachten Darstellung lediglich eine Kofferhälfte dargestellt ist.

Im Innenraum 18 des Koffers 10 ist eine Teleskopstütze 22 angeordnet, die sich von der Ober- und Unterseite bzw. zwischen den beiden Kurzseiten des Koffers 10 erstreckt. Durch die Ausführung als Teleskopstütze 22 lässt sich diese bequem an unterschiedliche Koffergrößen anpassen. Die Teleskopstütze 22 weist an beiden Enden jeweils eine Druckplatte 24 auf, wobei die Druckplatte 24 im Bereich der Oberseite in dieser Darstellung nicht sichtbar ist. Die Druckplatten 24 sind verschwenkbar an der Teleskopstütze, vorzugsweise reversibel festgelegt, so dass sich bei Nichtgebrauch die Teleskopstütze 22 platzsparend Zusammenlegen lässt. Mittels der Teleskopstütze 22 und den dazugehörigen Druckplatte 24 wird die Nutzung des erfindungsgemäßen Koffers als Sitzgelegenheit auch bei weniger stabilen Koffern ermöglich oder durch schwerere Personen ermöglicht. Bezugszeichenliste Koffer Griff Deckelhälften Innenraum Rollen Teleskopstütze Druckplatte Sitzpolster Licht Füße