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Title:
SKI GOGGLES FOR IMPROVING SPATIAL ORIENTATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/029898
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to ski goggles which enable the wearer to see usually low-contrast uneven parts of snowy or icy ground with greater 'plasticity'. The lenses of said goggles consist of polarising filters whose planes of polarisation for the left and right eyes are positioned vertically, on top of each other and form a 45 or 135° angle with the horizontal. The inventive goggles cause differences in the slope of the ground to result in different levels of brightness in the polarised light for the two eyes. The human visual system interprets differences of this type as differences in spatial structure.

Inventors:
PREUSSNER PAUL ROLF (DE)
Application Number:
PCT/EP1999/008033
Publication Date:
May 25, 2000
Filing Date:
November 11, 1999
Export Citation:
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Assignee:
PREUSSNER PAUL ROLF (DE)
International Classes:
A61F9/02; G02C7/12; (IPC1-7): G02C7/12; A61F9/02
Domestic Patent References:
WO1994008266A11994-04-14
Foreign References:
US5414476A1995-05-09
US4989274A1991-02-05
DE3346627A11985-07-04
US2440104A1948-04-20
DE2649842A11978-05-03
EP0582800A11994-02-16
Other References:
See also references of EP 1131668A1
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Claims:
Patentansprüche
1. Skibrille, gekennzeichnet dadurch, daß für ihren Träger Unterschiede in der Neigung der verschneiten oder vereisten Geländeoberfläche besser erkennbar werden, indem das von dieser Geländeoberfläche reflektierte, teilweise linear polarisierte Licht dem rechten und dem linken Auge durch getrennte Polarisationsfilter zugeführt wird, wobei die Polarisationsebe nen dieser beiden Filter aufeinander senkrecht stehen und mit der Hori zontalen einen Winkel von 45° bzw. 135° bilden, wodurch subjektiv fur den Träger der Skibrille Unterschiede in der Polarisation als Unterschie de in der Helligkeit erscheinen, die den Eindruck erhöhter"Plastizität" hervorrufen.
2. Skibrille nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Polarisati onsfilter gleichzeitig als Brillengläser zur Korrektur des Refraktionsfehlers des Trägers ausgebildet sind.
3. Skibrille nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Polarisati onsfilter auf ein durchgehendes Trägermaterial aufgebracht oder in dieses integriert sind, wie es für geschlossene WindschutzSkibrillen in bekannter Technik verwendet wird.
4. Skibrille nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die optische Absorption über die Polarisation hinaus soweit verstärkt ist. wie es für Sonnenschutzgläser (Sonnenbrillen) erforderlich ist.
Description:
Skibrille zur Verbesserung der räumlichen Orientierung Technisches Gebiet Bei der Erfindung handelt es sich um eine Skibrille, mit der der Träger seine räumliche Orientierung während des Skifahrens verbessern kann.

Stand der Technik Skibrillen, wie sie dem Stand der Technik entsprechen, haben den Zweck, ihren Träger vor zu starker, schädlicher Sonnenstrahlung zu schützen. Außer- dem gibt es winddichte Ausführungen, deren Gehäuse dem Gesicht vollständig anliegt, und deren Frontscheibe aus einer durchgehenden, biegsamen Kunststoff- platte besteht. Darüberhinaus sind Ausführungen bekannt, die bei schlechten Sichtverhältnissen den subjektiven Seheindruck des Trägers verbessern sollen.

Dies ist speziell beim Abfahrtsskifahren (einschließlich verwandter Sportarten, wie z. B. Snowboard-oder Schlittenfahren) wichtig, weil die verschneite oder vereiste Gelandeoberflache bei insgesamt sehr hoher Reflektivität nur geringe Unterschiede in der Richtungsabhängigkeit der Reflektivitat aufweist. Unter- schiede in der Geländeneigung sind daher nur bei Sonnenschein genügend gut erkennbar. Bereits bei mäßig bewölktem Himmel, ansonsten aber freier Sicht, ist die Erkennbarkeit der Geländestrukturen soweit reduziert, daß das Skifahren hierdurch limitiert ist, und die Sturzgefahr deutlich ansteigt.

Zur Verbesserung des Sehens beim Skifahren sind verschiedene optische Mit- tel bekannt geworden, in deren Beschreibung meist der Begriff"Kontrast"ver- wendet wird. Dieser Begriff wird aber uneinheitlich gebraucht. Meist wird im- plizit unterstellt, daß es einen"nützlichen"Anteil des Lichtes gibt, der die gewünschte Information trägt, und einen"störenden"der nur das Auge mehr oder weniger blendet, und die"Kontrastverbesserung"dann darin besteht, daß ein Teil der störenden Strahlung herausgefiltert wird.

Im einfachsten Fall werden farbselektive Filter verwendet, wobei unterstellt wird, daß das Auge in den herausgefilterten Farben stärker als in den duchge- lassenen geblendet wird. Diese Maßnahme ist aber nur dann sinnvoll, wenn die Blendung von Streulicht herrührt, das durch die Streuung an Partikeln entsteht, die nicht auf der Geländeoberfläche liegen, sondern sich in der Luft zwischen die- ser und dem Betrachter befinden (z. B. Nebeltröpfchen, Schneeflocken), und der Streukoeffizient für Streuung an diesen Partikeln von der Wellenlänge abhängt, was auch nur schwach der Fall ist.

In DE2649842 wird eine Brille beschrieben, die mittels Polarisationsfiltern linear polarisiertes Licht herausfiltert, das von ebenen Wasseroberflächen ins Auge gelangt und dieses dann stark blendet, wenn eine Lichtquelle, vor allem die Sonne, spiegelnd abgebildet wird. Dieser Effekt ist relevant an Gewässero- berflachen bei Sonnenschein oder an regennassen Straßenoberflächen, an denen das Licht von Scheinwerfern von Fahrzeugen gespiegelt wird, nicht aber beim Skifahren bei bewölktem Himmel.

In EP0582800 wird eine Skibrille beschrieben, die eine Richtungsfilterung vornimmt. Sie kann eine"Kontrastverbesserung"wieder nur dann bewirken, wenn das"störende"Licht aus Streulicht besteht, z. B. bei Nebel oder Schnee- fall. Das gesunde menschliche Auge wird ansonsten durch seitlich einfallendes Licht grundsätzlich dann nicht geblendet, wenn dieses nicht wesentlich heller als das von vorne kommende ist. Bei bewölktem Himmel und ansonsten klarer Sicht fällt von der Seite kein helleres Licht ins Auge als von der Schneefläche von vorne.

Eine"Kontrastverbesserung"mittels optischen Filtern, gleich welcher Art, ist bei bewölktem Himmel und klarer Sicht im Schneegelände nicht möglich und insofern nicht geeignet, die optische Orientierung des Skifahrers zu ver- bessern, weil das von der Geländeoberfläche ins Auge fallende Licht nicht aus "nützlichen"und"störenden"Anteilen besteht bzw. in solche zerlegbar ist.

Die optische Orientierung des Menschen im dreidimensionalen Gelände hängt aber nicht nur ab von der Wahrnehmung von Helligkeits-und/oder Farb- unterschieden der Geländeoberfläche. Vielmehr entsteht der dreidimensionale Seheindruck durch mehrere, sich ergänzende monokular und binokular wahr- nehmbare Effekte.

Zum monokularen Raumeindruck trägt beispielsweise bei (und wird seit Jahrhunderten in der Malerei benutzt), daß bereits eine geringe Anisotropie in der Ausleuchtung, wie sie praktisch immer gegeben ist, diejenige Seite ei- ner gewölbten Oberfläche am hellsten erscheinen läßt, deren Flächennormale die Winkelhalbierende des Winkels ist, den der auf die Oberfläche gerichte- te Sehstrahl und die Richtung, in der das Ausleuchtungslicht am hellsten ist, miteinander bilden (Spiegelbedingung). Dieser Effekt beruht auf der Richtungs- abhängigkeit des Reflektionskoeffizienten der meisten Materialoberflächen.

Zum binokularen Seheindruck trägt unter anderem die sogenannte Quer- disparation bei, die darauf beruht, daß die geometrische Abbildung des selben Sehobjektes in beide Augen zu unterschiedlichen Projektionsbildern führt. Da sich dieser Effekt geometrisch berechnen läßt, können dreidimensionale Bilder beispielsweise dadurch simuliert werden, daß man den Seheindruck für das rech- te Auge in linear polarisiertem Licht in einer Ebene erzeugt, den für das linke in der dazu senkrechten Ebene, und dann eine Brille aufsetzt wie aus DE2649842, Anspruch 4, bekannt, bei der dem rechten und dem linken Auge die entspre- chenden Polarisationsfilter vorgesetzt werden, deren Polarisationsebenen auf- einander senkrecht stehen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Skibrille verfügbar zu machen, die Unterschiede in der Geländeneigung der verschneiten oder verei- sten Oberfläche auch bei bewölktem Himmel besser erkennen läßt, wobei die speziellen Eigenschaften und Fähigkeiten gerade des beidäugigen menschlichen Sehvermögens mit genutzt werden sollen.

Kurze Darstellung der Erfindung Die Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Den beiden Augen werden Polarisationsfil- ter vorgesetzt, deren Polarisationsebenen aufeinander senkrecht stehen, und die mit der Horizontalen einen Winkel von 45° bzw. 135° bilden. Brillen mit Po- larisationsfiltern, deren Polarisationsebenen aufeinander senkrecht stehen, sind für einen ganz anderen Zweck, nämlich zur Betrachtung synthetischer Stereobil- der, ansonsten bekannt. Die Wirkung der hier für den Einsatz beim Skifahren vorgeschlagenen Brille ist aber eine völlig andere. Sie ist folgendermaßen zu verstehen.

Die Geländeoberfläche bewirkt eine Reflektion, die in verschiedenen Pola- risationsrichtungen unterschiedlich stark ist. Verschiedene Geländeneigungen reflektieren jeweils einen etwas höheren oder etwas geringeren Anteil an Licht in 45° oder 135° Polarisation. Betrachtet man nun mit einem Auge den 45°- Anteil, mit dem anderen den 135°-Anteil, so erscheint einem Auge eine Glande- neigung etwas dunkler, dem anderen etwas heller als eine benachbarte Region, für eine andere Geländeposition ist es umgekehrt. Die Polarisation wird also hier als zusätzlicher, dem menschlichen Auge sonst nicht zugänglicher Infor- mationsträger verwendet. Das visuelle System des Menschen reagiert hochemp- findlich auf geringste Unterschiede im Seheindruck zwischen beiden Augen und versucht, diese in die Beurteilung des dreidimensionalen Raumeindrucks ein- zubeziehen, auch dann, wenn ihnen keine geometrisch eindeutige Querdispa- ration entspricht. Subjektiv ergibt sich aus den wahrgenommenen Helligkeits- unterschieden zwischen beiden Augen eine erhebliche Steigerung dessen, was anschaulich als"Plastizität"bezeichnet wird.

Würde man einem Auge die horizontale, dem anderen die vertikale Pola- risationsrichtung anbieten, so entstünde ein derart unnatürlicher Seheindruck, daß eine sportliche Bewegung mit einer solchen Brille nicht mehr möglich wäre, denn ein Auge sähe vor allem horizontale Flächen drastisch dunkler als das an- dere.

Bevorzugte Ausführung und Ausführungsalternativen In ihrer einfachsten Ausführung besteht die genannte Skibrille aus einem Brillengestell in irgendeiner der hierfür üblicherweise verwendeten Ausführun- gen mit Brillengläsern aus Glas oder Kunststoff, die mit irgendeiner der hierfür bekannten Techniken als Polarisationsfilter ausgeführt sind.

Da solche Filter meist eine Gesamttransmission zwischen 40% und 50% auf- weisen, wirkt die Brille ohnehin bereits als"Sonnenbrille"mit mäßiger Licht- abschwächung.

In einer anderen Ausführung der Erfindung ist die Absorption im optischen und/oder ultravioletten Bereich zusätzlich soweit erhöht, wie es bei Sonnen- brillen, speziell Skibrillen, üblicherweise der Fall ist.

In einer weiteren Ausführung der Erfindung sind die Gläser zusätzlich sphärisch und/oder zylindrisch so geschliffen, daß sie den Refraktionsfehler des Trägers korrigieren.

In einer weiteren Ausführung der Erfindung sind die Polarisationsfilter in die Frontscheibe einer Skibrille integriert, wie sie üblicherweise als dem Stand der Technik entsprechende, geschlossene Skibrille mit gleichzeitiger Windschutz- funktion bekannt ist. In dieser Ausführung kann beispielsweise polarisierende Folie auf die biegsame Frontscheibe der Skibrille aufgebracht sein, oder diese Scheibe ist bereits aus polarisierendem Material gefertigt.




 
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