REEPMEYER JENS (DE)
PUCHER KLAUS (DE)
EP2365109A1 | 2011-09-14 | |||
DE102005023308A1 | 2006-11-16 |
Patentansprüche Gleitlagerelement (2), insbesondere Radialgleitlagerelement oder Anlaufscheibe, insbesondere zur Lagerung der Kurbelwelle bei Verbrennungsmotoren, optional mit einer metallischen Stützschicht (4), insbesondere aus Stahl, und mit einer metallischen Trägerschicht (6) auf Aluminium- Zinn-Basis und einer darauf aufgebrachten Laufschicht (8), wobei die Laufschicht (8) eine Polymerschicht (10) oder eine Galvanikschicht (12) ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Oberseite (14) der metallischen Trägerschicht (6) vor dem Aufbringen der Laufschicht (8) derart gestrahlt wurde, dass sie eine sogenannte reduzierte Talhöhe SVK von 0,5 - 1,5 ym und ein sogenanntes leeres Volumen der Täler Vw von 0,06 - 0,16 ym3/ym2 aufweist (SVK , Vw bestimmt nach DIN EN ISO 25178, Teil 2, 2012; Vw bestimmt bei einem Materialanteil p von 80 %) , und die Laufschicht (8) auf die so behandelte Oberseite (14) der Trägerschicht (6) aufgebracht ist. Gleitlagerelement (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Schichtdicke der Laufschicht 4 - 20 ym, insbesondere 4 - 15 ym beträgt. Gleitlagerelement (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die metallische Trägerschicht (6) auf Aluminium-Zinn-Basis von einer AlSn (4-15) Si (1-6) - Legierung, insbesondere von einer AlSn (4-15) Si (2-6) - Legierung, insbesondere von einer AlSn (4-15) Si (2-5) - Legierung, insbesondere von einer AlSn (4-15) Si (2-4) - Legierung gebildet ist. Gleitlagerelement (2) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die gestrahlte Oberseite (14) der metallischen Trägerschicht (6) eine sogenannte reduzierte Talhöhe SVK von wenigstens 0,7 ym, insbesondere von wenigstens 0,9 ym und von höchstens 1,5 ym, insbesondere von höchstens 1,4 ym, insbesondere von höchstens 1,3 ym aufweist und ein sogenanntes leeres Volumen der Täler Vw von wenigstens 0,08 ym3/ym2, insbesondere von wenigstens 0,09 ym3/ym2 und von höchstens 0,16 ym3/ym2, insbesondere von höchstens von 0,15 ym3/ym2, insbesondere von höchstens 0,14 ym3/ym2 aufweist. Zwischenprodukt im Zuge der Herstellung eines Gleitlagerelements (2), insbesondere eines Radialgleitlagerelements oder einer AnlaufScheibe, insbesondere zur Lagerung der Kurbelwelle bei Verbrennungsmotoren, mit einer optionalen metallischen Stützschicht (4), insbesondere aus Stahl, und mit einer metallischen Trägerschicht (6) auf Aluminium- Zinn-Basis, wobei die Trägerschicht (6) eine Oberseite (14) zur Aufbringung einer dem Gleitpartner zugewandten Laufschicht (8) aufweist, wobei die Laufschicht (8) eine Polymerschicht (10) oder eine Galvanikschicht (12) ist, wobei das Zwischenprodukt ausgehend von einem Flachmaterial auf die Gestalt des herzustellenden Gleitlagerelements (2) gebracht ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite (14) der metallischen Trägerschicht (6) des auf die Gestalt des herzustellenden Gleitlagerelements (2) gebrachten Zwischenprodukts derart gestrahlt wurde, dass sie eine sogenannte reduzierte Talhöhe SVK von 0,5 - 1,5 ym und ein sogenanntes leeres Volumen der Täler Vw von 0,06 - 0,16 ym3/ym2 aufweist, damit die Laufschicht (8) in einem anschließenden Verfahrensschritt auf die so behandelte Oberseite (14) der Trägerschicht (6) aufgebracht werden kann. Verfahren zum Herstellen eines Gleitlagerelements nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, insbesondere eines Radialgleitlagerelements oder einer AnlaufScheibe, insbesondere zur Lagerung der Kurbelwelle bei Verbrennungsmotoren, oder eines Zwischenprodukts im Zuge der Herstellung eines Gleitlagerelements nach Anspruch 5, optional mit einer metallischen Stützschicht, insbesondere aus Stahl, und mit einer metallischen Trägerschicht und einer darauf aufgebrachten Laufschicht auf Aluminium-Zinn-Basis, wobei die Laufschicht eine Galvanikschicht oder eine Polymerschicht ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht oder der Verbund aus metallischer Stützschicht und Trägerschicht auf die Gestalt des herzustellenden Gleitlagerelements oder des Zwischenprodukts hierfür gebracht wird, dass danach eine Oberseite der metallischen Trägerschicht vor dem Aufbringen der Laufschicht derart gestrahlt wird, dass sie eine sogenannte reduzierte Talhöhe SVK von 0,5 - 1,5 ym und ein sogenanntes leeres Volumen der Täler Vw von 0,06 - 0,16 ym3/ym2 aufweist, und die Laufschicht auf die so behandelte Oberseite der Trägerschicht aufgebracht wird (galvanisch aufgebracht oder aufgewalzt oder aufgesprüht wird) . Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufschicht (8) als Polymerschicht (10) aufgesprüht, aufgewalzt oder aufextrudiert wird. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufschicht (8) als galvanische Schicht (12) in einem galvanischen Prozess stromlos chemisch oder elektrochemisch aufgebracht wird . Verfahren nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht (6) im Gravitationsstrahlverfahren gestrahlt wird. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 6-9, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht (6) mit einem Strahldruck von 1,0 - 1,5 bar gestrahlt wird. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 6-10, dadurch gekennzeichnet, dass eine größte Abmessung eines Strahldüsenquerschnitts am Austritt 10-14 mm, insbesondere 11-13 mm, insbesondere 12 mm beträgt. 12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 6-11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand des Austritts der Strahldüse von der Oberseite der zu strahlenden Trägerschicht des Gleitlagerelements 80-120 mm, insbesondere 90-110 mm, insbesondere 100 mm beträgt. 13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 6-12, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder zwei oder drei Strahlvorrichtungen mit einer jeweiligen Strahldüse verwendet werden, die in Umfangsrichtung des Gleitlagerelements aufeinanderfolgend angeordnet sind. 14. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 6-13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorschubgeschwindigkeit der Strahldüse in axialer Richtung des Gleitlagerelements 5 mm/s bis 60 mm/s, insbesondere 10 mm/s bis 60 mm/s, insbesondere 10 mm/s bis 50 mm/s beträgt. 15. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 6-14, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht (6) mit einem Strahlmittel, insbesondere Korund, einer Partikelgröße von höchstens 100 ym gestrahlt wird, wobei wenigstens 60 Masse-% des Strahlmittels eine Partikelgröße von wenigstens 45 ym aufweist. |
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Gleitlagerelement, insbesondere Radialgleitlagerelement oder AnlaufScheibe, insbesondere zur Lagerung der Kurbelwelle bei Verbrennungsmotoren, optional mit einer metallischen Stützschicht, insbesondere aus Stahl, und mit einer metallischen Trägerschicht auf Aluminium-Zinn-Basis und einer darauf aufgebrachten
Laufschicht, wobei die Laufschicht eine Polymerschicht oder eine Galvanikschicht ist. Weiter betrifft die Erfindung ein Zwischenprodukt im Zuge der Herstellung eines Gleitlagerelements und ein Verfahren zur Herstellung des Zwischenprodukts und des Gleitlagerelements.
Bei Gleitlagerelementen der vorgenannten Art wurden im sogenannten Start-Stopp-Betrieb der Fahrzeuge bzw. ihrer Verbrennungsmotoren immer wieder Probleme hinsichtlich der Abrieb- oder Verschleißfestigkeit festgestellt, wobei beide Begriffe nachfolgend synonym verwendet werden. Der vorliegenden Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, die Verschleißfestigkeit bei hier in Rede
stehenden Gleitlagerelementen zu verbessern.
Diese Aufgabe wird bei einem Gleitlagerelement
erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine Oberseite der metallischen Trägerschicht vor dem Aufbringen der
Laufschicht derart gestrahlt wurde, dass sie eine
sogenannte reduzierte Talhöhe S V K von 0,5 - 1,5 ym und ein sogenanntes leeres Volumen der Täler V w von 0,06 - 0,16 ym 3 /ym 2 aufweist, und dass die Laufschicht auf die so behandelte Oberseite der Trägerschicht aufgebracht ist. Die reduzierte Talhöhe S V K und das leere Volumen der Täler V w werden bestimmt nach DIN EN ISO 25178, Teil 2, 2012; dabei wird das leere Volumen der Täler V w bestimmt bei einem Materialanteil p von 80 %.
In entsprechender Weise wird die Aufgabe durch ein
Zwischenprodukt mit den Merkmalen des Anspruchs 5 sowie durch ein Verfahren zur Herstellung des Gleitlagerelements bzw. des Zwischenprodukts mit den Merkmalen des Anspruchs 6 gelöst .
Mit der vorliegenden Erfindung wurde festgestellt, dass beim Starten des Motors im Zuge des Übergangs von
Haftreibung zu Gleitreibung beträchtliche Scherkräfte im Kontaktbereich der Welle zur LaufSchicht entstehen. Bei mit Start-Stopp-Betrieb ausgestatteten Fahrzeugen wirkt sich dies aufgrund der größeren Häufigkeit des Startens kritisch aus. In dieser Betriebsart ist die Verschleißfestigkeit der Laufschicht nicht nur durch deren Material- und
Schichtparameter bestimmt, sondern für die
Verschleißfestigkeit erweist sich die Verklammerung der Laufschicht zur Trägerschicht für die Aufnahme der
Scherkräfte als sehr wesentlich. Es wurde nun
erfindungsgemäß festgestellt, dass die beiden Parameter, nämlich die reduzierte Talhöhe und das leere Volumen der Täler, beide gemäß DIN EN ISO 25178, Teil 2, 2012,
wesentliche Oberseiten- oder Oberflächenparameter zur
Erzielung einer sich als vorteilhaft erweisenden
Verklammerung der Laufschicht auf der Oberseite der
Trägerschicht darstellen. Es wurde festgestellt, dass eine Vergrößerung der Täler, und zwar im Hinblick auf deren Tiefe und im Hinblick auf deren befüllbares Volumen zu einer Erhöhung und damit Verbesserung der
Verschleißfestigkeit führt. Ferner wurde diesbezüglich aber ein Zielkonflikt ermittelt, und zwar dahingehend, dass mit einer Vergrößerung der beiden Parameter, d.h. mit einer Zunahme der Rauheit oder der Vergrößerung der funktionellen Aufrauung Probleme, und zwar in Form einer Abnahme der Fresslast, auftreten. Eine Zunahme der Rauheit bedingt eine Verringerung der Anpassungsfähigkeit und behindert den Aufbau einer guten Hydrodynamik, weil die aufgebrachte Laufschicht die Rauheit der Trägerschicht relativ gut nachbildet, also erhält und nicht etwa zu einem Großteil ausgleicht. Dies führt aber in Fresstests zur Erhöhung des Mischreibungsanteils und damit der Reibwärme, die bei und infolge zunehmender Rauheit und notleidender Hydrodynamik nicht rasch genug abgeführt werden kann. Mit der
vorliegenden Erfindung wurde dieser Zielkonflikt erkannt und eine sich als vorteilhaft erweisende funktionale
Oberseitengestaltung der Trägerschicht ermittelt, die eine gute Verklammerung der Laufschicht mit der Trägerschicht gestattet und sich auch im Start-Stopp-Betrieb bewährt. Dort kommt es nämlich jeweils beim Starten vermehrt zu einem Übergang von Haftreibung zu Gleitreibung, und damit zu den geschilderten kritischen Situationen. Durch eine bessere Verklammerung der Laufschicht mit der Trägerschicht werden diese kritischen Situationen aber entschärft.
Es wurde erkannt, dass die Parameter der reduzierten
Talhöhe S V K und des leeren Volumens der Täler V w
funktionale Rauheitsparameter darstellen, welche auch
Rückschlüsse auf das Schmierverhalten einer
Oberseitentopologie gestatten. Eine Zunahme dieser
funktionalen Rauheitsparameter bedeutet also einerseits eine bessere Verklammerung und damit eine Verbesserung der Verschleißfestigkeit, andererseits jedoch eine Verringerung der Anpassungsfähigkeit mit den dadurch bedingten Folgeproblemen. Basierend auf dieser Erkenntnis wurde der beanspruchte Parameterbereich dieser Parameter ermittelt.
Die Figuren 3 und 4 verdeutlichen die Parameter der
reduzierten Talhöhe S VK und des leeren Volumens der Täler V w . Bei der reduzierten Talhöhe S VK handelt es sich um die mittlere Höhe der hervorstehenden Täler unterhalb des sogenannten Kerns der Oberseite. Die reduzierte Talhöhe S VK ist gemäß DIN EN ISO 25178
Teil 2 wie in Figur 3 gezeigt definiert. Man ermittelt hierfür zunächst den Kern oder die Kernhöhe S k der
Topographie anhand einer Sekante bei einer Kurve, welche den flächenhaften Materialanteil X der Oberfläche als Funktion der Höhe oder Dicke Y darstellt, wie folgt: Man beginnt bei der maximalen Dicke oder Höhe Y, was also einen Materialanteil X von null entspricht, und zeichnet von dort eine Sekante 1 zu demjenigen Wert der Kurve, für den der Materialanteil X 40 % beträgt. Sodann wird diese Sekante, die einen Materialanteil von 40 % überfängt, in Richtung höherer Materialanteile verschoben, und zwar so lange bis ihre Steigung/Gradient den geringsten Wert annimmt, bevor sie also bei weiterer Verschiebung wieder steiler wird. Diese Lage der Sekante ist mit Bezugszeichen 2 in Figur 3 bezeichnet. In dieser Position wird diese Sekante 2 zu der Geraden 3 verlängert. Ihr Schnittpunkt mit der Y- Koordinatenachse bei X=0% und bei X=100 % bezeichnet den Kern bzw. die Kernhöhe Sk der Topographie. Die reduzierte Talhöhe S VK ist nun die mittlere Höhe bzw. Tiefe der unterhalb des Kerns hervorstehenden bzw. sich nach unten erstreckenden Täler. S VK wird gemäß DIN EN ISO 25178 Teil 2, 2012 Ziffer 5.3 ermittelt als die Höhe Sνκ eines
rechtwinkligen Dreiecks A 2 , das so konstruiert wird, dass es die gleiche Fläche wie der "Talbereich", also die aufsummierte Fläche der Täler unterhalb des Kerns in Figur 3 hat. Dieses Dreieck A 2 hat also den Wert (100% - S mr2 ) als Basislänge und S V K als Höhe.
Das leere Volumen der Täler V w ist aus Figur 4
ersichtlich, und zwar als integrierter Flächenanteil im dargestellten Bereich V w , wobei ein Materialanteil von X=80 % im Sinne der Norm DIN EN ISO 25178 Teil 2 zu Grunde gelegt wurde. 80 % Materialanteil bedeutet hierbei, dass bei einer Position in Dickenrichtung, also orthogonal zu der Oberseite, was in den Figuren 3, 4 der Y-
Koordinatenrichtung entspricht, die projizierte Fläche der Täler (entspricht materialfrei) 20 % und der Materialanteil 80 % beträgt, wenn man die sich so ergebende Ebene oder Querschnittsfläche bei diesem Y-Wert in der Dickenrichtung oder Y-Koordinatenrichtung betrachtet. Das leere Volumen der Täler V w ist nun dasjenige materialfreie Volumen unterhalb dieser Ebene oder Querschnittsfläche, bezogen auf die Flächeneinheit, wie dies im Übrigen in der Norm DIN EN ISO 25178 Teil 2, 2012, angegeben ist.
Es sei noch darauf hingewiesen, dass bei einer
Ausführungsform, bei der die Laufschicht eine
Polymerschicht ist, diese Polymerschicht bei dem fertigen Gleitlagerelement durch ein geeignetes Lösemittel wieder abgelöst werden kann, so dass nach dem Ablösen die exakte Topographie der dann freiwerdenden strukturierten
gestrahlten Oberseite der Trägerschicht durch einschlägige Messverfahren, typischerweise durch optische Verfahren erfasst und ausgewertet werden kann. Bei einer
Ausführungsform, bei der die Laufschicht eine
Galvanikschicht ist, kann diese Galvanikschicht in einem Ätzverfahren entfernt werden, so dass danach auf dieselbe Weise die Topographie der freiwerdenden strukturierten gestrahlten Oberseite der Trägerschicht ermittelt werden kann. Es wird auch darauf hingewiesen, dass in beiden
Fällen diese Topographie der Oberseite bei der
aufgebrachten Laufschicht überwiegend gut erhalten bleibt, so dass sie auch in diesem Fall direkt an der Laufschicht ermittelt werden kann.
Bei einem bevorzugten Gleitlagerelement ist die metallische Trägerschicht auf Aluminium-Zinn-Basis von einer AlSn(4- 15) Si (1-6) -Legierung, insbesondere von einer AlSn(4- 15) Si (2-6) -Legierung, insbesondere von einer AlSn(4- 15) Si (2-5) -Legierung, insbesondere von einer AlSn(4- 15) Si (2-4) -Legierung gebildet.
Es erweist sich als vorteilhaft, wenn die gestrahlte
Oberseite der metallischen Trägerschicht eine sogenannte reduzierte Talhöhe S V K von wenigstens 0,7 ym, insbesondere von wenigstens 0,9 ym und von höchstens 1,5 ym,
insbesondere von höchstens 1,4 ym, insbesondere von
höchstens 1,3 ym aufweist und ein sogenanntes leeres
Volumen der Täler V w von wenigstens 0,08 ym 3 /ym 2 ,
insbesondere von wenigstens 0,09 ym 3 /ym 2 und von höchstens 0,16 ym /ym , insbesondere von höchstens von 0,15 ym /ym , insbesondere von höchstens 0,14 ym 3 /ym 2 aufweist.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines Gleitlagerelements oder eines Zwischenprodukts im Zuge der Herstellung eines Gleitlagerelements kann die Laufschicht bei einer Ausführungsform als Polymerschicht aufgesprüht, aufgewalzt oder aufextrudiert werden. Bei einer anderen Ausführungsform ist die Laufschicht als Galvanikschicht in einem galvanischen Prozess stromlos chemisch oder
elektrochemisch aufgebracht.
Weiter erweist es sich als vorteilhaft, wenn die
Trägerschicht im Gravitationsstrahlverfahren gestrahlt wird.
Dabei erweist es sich als vorteilhaft, wenn die
Trägerschicht mit einem Strahldruck von 1,0 - 1,5 bar gestrahlt wird. Hierbei handelt es sich nicht um denjenigen Druck, den die strahlenden Partikel auf eine Auftrefffläche ausüben, sondern um den Druck unmittelbar vor der
Strahldüse im Inneren der Strahlvorrichtung.
Weiter erweist es sich als vorteilhaft, wenn eine größte Abmessung eines Strahldüsenquerschnitts am Austritt 10-14 mm, insbesondere 11-13 mm, insbesondere 12 mm beträgt.
Es erweist sich weiter als vorteilhaft, wenn ein Abstand des Austritts der Strahldüse von der Oberseite der zu strahlenden Trägerschicht des Gleitlagerelements 80-120 mm, insbesondere 90-110 mm, insbesondere 100 mm beträgt.
Weiter erweist sie sich als vorteilhaft, wenn eine oder zwei oder drei Strahlvorrichtungen mit einer jeweiligen Strahldüse verwendet werden, die in Umfangsrichtung des Gleitlagerelements aufeinanderfolgend angeordnet sind.
Eine Vorschubgeschwindigkeit der Strahldüse beträgt
vorteilhafterweise 5 mm/s bis 60 mm/s, insbesondere 10 mm/s bis 60 mm/s, insbesondere 10 mm/s bis 50 mm/s wobei diese Vorschubgeschwindigkeit beim Strahlen von
Radialgleitlagerelementen, insbesondere Gleitlagerschalen, in axialer Richtung also in Richtung der Lagerelementbreite gerichtet ist.
Schließlich erweist es sich als vorteilhaft, wenn die
Trägerschicht mit einem Strahlmittel, insbesondere Korund, einer Partikelgröße von höchstens 100 ym gestrahlt wird, wobei wenigstens 60 Masse-% des Strahlmittels eine
Partikelgröße von wenigstens 45 ym aufweist. Dies ist dann der Fall, wenn bei einer Siebung unter Verwendung eines Siebs mit einer Maschenweite von 100 ym kein Siebrückstand erhalten wird und bei Siebung unter Verwendung eines Siebs einer Maschenweite von 45 ym ein Siebrückstand von
wenigstens 60 Masse-% erhalten wird. Weiter erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Strahlmittel dabei eine Mooshärte von wenigstens 8 und insbesondere von 9 aufweist. Es umfasst vorzugsweise eine kantige Kornform, also nicht eine sphärisch oder knollig verrundete Kornform. Ein geeignetes Strahlmittel ist unter dem Handelsnamen Edelkorund EKF 220 der Firma Kuhmichel erhältlich.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Patentansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung und zeichnerischen Darstellung von Ausführungsformen der Erfindung. In der Zeichnung zeigt : Figur 1 eine schematische Darstellung einer
erfindungsgemäßen Radiallagerschale ;
Figur 2 eine schematische Darstellung einer
beispielhaften Anordnung von Strahldüsen bei der
Herstellung einer erfindungsgemäßen Radiallagerschale;
Figur 3 eine grafische Darstellung einer
Oberseitentopologie der erfindungsgemäß gestrahlten
Trägerschicht zur Verdeutlichung und Ermittlung der reduzierten Talhöhe S V K /
Figur 4 eine grafische Darstellung einer
Oberseitentopologie der erfindungsgemäß gestrahlten
Trägerschicht zur Verdeutlichung des leeren Volumens der Täler V w bei einem Materialanteil von 80 %.
Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Radiallagerschale 2, welche zur Lagerung der Kurbelwelle bei einem
Verbrennungsmotor dient. Die nicht maßstabsgetreu
dargestellte Radiallagerschale 2 umfasst im beispielhaft dargestellten Fall eine metallische Stützschicht 4 aus Stahl, eine darauf aufgebrachte Trägerschicht 6 auf
Aluminium-Zinn-Basis und eine darauf aufgebrachte
Laufschicht 8, bei der es sich um eine Polymerschicht 10 oder eine Galvanikschicht 12 handelt. Bevor die LaufSchicht 8 auf die dem Gleitpartner zugewandte, also von der
optionalen Stützschicht 4 abgewandte Oberseite 14 der
Trägerschicht 6 aufgebracht wird, wird diese Oberseite 14 erfindungsgemäß derart gestrahlt, dass sie eine sogenannte reduzierte Talhöhe S V K von 0,5 - 1,5 ym und ein sogenanntes leeres Volumen der Täler V w von 0,06 - 0,16 ym 3 /ym 2
aufweist (S V K und V w bestimmt nach DIN EN ISO 25178,
Teil 2, 2012; V w bestimmt bei einem Materialanteil p von 80 %) . Die durch den Strahlvorgang erzeugte
Oberflächentopographie bei der Trägerschicht 6 ist in der Figur 1 jedoch nicht ersichtlich, da es sich hierbei um eine Mikrostrukturierung handelt. Die LaufSchicht 8 wird dann auf die so behandelte Oberseite 14 der Trägerschicht 6 aufgebracht .
Figur 2 zeigt ebenfalls schematisch eine bevorzugte
Anordnung von Strahldüsen beim Strahlen der Oberseite 14 der Trägerschicht 6 einer Radiallagerschale. Die
Vorschubbewegung der Strahldüsen erfolgt im dargestellten Fall in axialer Richtung der Radiallagerschale, also senkrecht zur Zeichnungsebene.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung bildet die
erfindungsgemäß gestrahlte Trägerschicht 6, insbesondere im Verbund mit der optionalen Stützschicht 4, ein Zwischenprodukt im Zuge der Herstellung des Gleitlagerelements 2.