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Title:
SLIDING CONTACT DEVICE FOR AN EROSION DEVICE AND METHOD FOR PRODUCING A SLIDING CONTACT DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/045415
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a sliding contact device (13), which is provided and designed for use in an erosion device (10) or an erosion machine. The sliding contact device (13) produces an electrical connection with a slip ring (14), which can be driven about an axis of rotation (D) and a current or voltage source (11). For this purpose, the sliding contact device (13) has an electrical connecting line (12), which can be connected electrically to the current or voltage source (11). The connecting line (12) is also connected mechanically and electrically to an electrically conductive body (20). On a lower side (21) associated with the slip ring (14), the body (20) has a large number of protruding contact wires (35). The contact wires (35) consist of an electrically conductive material. Preferably, the contact wires (35) are bundled to form a plurality of litz wires (37). The litz wires (37), in the state in which they are not subjected to a load and are not bent, run parallel to one another away from the lower side (21) of the body towards their respective free end (39). The free ends (39) of the litz wires (37) lie on a common cylinder lateral surface, the radius of which preferably corresponds to the radius of the slip ring.

Inventors:
PICHLER BERNHARD (CH)
Application Number:
PCT/EP2012/068816
Publication Date:
April 04, 2013
Filing Date:
September 25, 2012
Export Citation:
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Assignee:
WALTER MASCHB GMBH (DE)
PICHLER BERNHARD (CH)
International Classes:
H01R39/24; H01R39/56; H01R43/12; H01R43/24
Foreign References:
US4358699A1982-11-09
US3886386A1975-05-27
US4347456A1982-08-31
US6245440B12001-06-12
US4398113A1983-08-09
JPS5565416A1980-05-16
DE102005013106A12006-09-21
DE202004014936U12005-01-13
Attorney, Agent or Firm:
RÜGER, BARTHELT & ABEL (DE)
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Claims:
Patentansprüche :

1. Schleifkontakteinrichtung (13) für eine Erodiereinrichtung (10) zur Herstellung einer elektrischen Verbindung mit einem antreibbaren Schleifring (14), mit einem elektrisch leitfähigen Körper (20), mit einer elektrischen Verbindungsleitung (12), die elektrisch mit dem Körper (20) verbunden ist, und mit einer Vielzahl von elektrisch leitfähigen Kontaktadern (35), die mit dem Körper (20) elektrisch und mechanisch verbunden sind und von einer dem Schleifring (14) zugeordneten Unterseite (21) des Körpers (20) jeweils zu ihrem freien Ende (36) wegragen.

2. Schleifkontakteinrichtung (13) nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass die freie Länge der Kon¬ taktadern (35) von der Unterseite (21) des Körpers

(20) zu ihrem jeweiligen freien Ende (36) zwischen 2 und 9 Millimeter beträgt.

3. Schleifkontakteinrichtung (13) nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktadern (35) mehrere Litzen (37) bilden, die von der Unterseite

(21) des Körpers (20) wegragen.

4. Schleifkontakteinrichtung (13) nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen be¬ nachbarten Litzen (37) kleiner ist als die freie Länge der Kontaktadern (35) .

5. Schleifkontakteinrichtung (13) nach Anspruch 3,

dadurch gekennzeichnet, dass jede Litze (37) in einer Ausnehmung (38) des Körpers (20) befestigt ist, wobei alle Ausnehmungen (38) parallel zueinander ausgerichtet sind.

6. Schleifkontakteinrichtung (13) nach Anspruch 5,

dadurch gekennzeichnet, dass die Litzen (37) in den Ausnehmungen (38) durch eine Stoffschlüssige Verbindung mechanisch und elektrisch mit dem Körper (20) verbunden sind.

7. Schleifkontakteinrichtung (13) nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite (21) des Körpers (20) eine konkav gewölbte Fläche (22) bildet.

8. Erodiereinrichtung (10), mit einer Spannungs- oder Stromquelle (11), mit einer elektrischen Verbindungsleitung (12), die die Spannungs- oder Stromquelle (11) elektrisch mit einem elektrisch leitfähigen Körper (20) verbindet, mit einem Halter (16), in der der Körper (20) mit radialem Abstand zu einer um eine Drehachse (D) antreib¬ baren Spindel (15) gehalten ist, mit einem an der Spindel (15) angeordneten elektrisch leitfähigen Schleifring (14), der elektrisch mit einer an der Spindel (15) vorhandenen Werkzeugaufnahme ver¬ bunden ist, die zum Einspannen eines Erodierwerkzeugs dient , und mit einer Vielzahl von elektrisch leitfähigen Kontaktadern (35), die mit dem Körper (20) elektrisch und mechanisch verbunden sind und von einer dem Schleif- ring (14) zugeordneten Unterseite (21) des Körpers (20) jeweils zu ihrem freien Ende (36) wegragen, wobei zumindest ein Teil der Kontaktadern (35) am Schleif¬ ring (14) anliegt.

9. Verfahren zur Herstellung einer Schleifkontakteinrich- tung (13) mit folgenden Schritten:,

- Bereitstellen von mehreren Litzen (37), die jeweils aus mehreren elektrisch leitfähigen Kontaktadern (35) bestehen,

- elektrisches und mechanisches Verbinden der Litzen (37) mit einem elektrisch leitfähigen Körper (20), derart, dass die Litzen (37) von einer Unterseite (21) des Körpers (20) jeweils zu ihrem freien Ende (39) wegragen,

- elektrisches und mechanisches Verbinden einer elektrischen Verbindungsleitung (12) mit dem Körper (20) .

10. Verfahren nach Anspruch 9,

dadurch gekennzeichnet, dass die Litzen (37) und/oder die Verbindungsleitung (12) in jeweils eine Ausnehmung (34, 38) am Körper (20) eingesteckt und Stoffschlüssig mit dem Körper (20) verbunden werden.

11. Verfahren nach Anspruch 9,

dadurch gekennzeichnet, dass die Litzen (37) und/oder die Verbindungsleitung (12) in eine Gießform eingesetzt und der Körper (20) als Gussteil hergestellt wird .

Description:
Schleifkontakteinrichtung für eine Erodiereinrichtung und Verfahren zur Herstellung einer Schleifkontakteinrichtung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schleifkon ¬ takteinrichtung für eine Erodiereinrichtung bzw. eine Erodiermaschine sowie ein Verfahren zur Herstellung der

Schleifkontakteinrichtung . Die Schleifkontakteinrichtung dient zur Herstellung einer elektrischen Verbindung zwischen einer elektrischen Verbindungsleitung und einem während des Betriebs der Erodiereinrichtung drehendem Schleifring an der Spindel. Die Spindel weist eine Werkzeugaufnah ¬ me auf, die elektrisch mit dem Schleifring gekoppelt ist. Somit kann eine Stromübertragung von einer Spannungs- oder Stromquelle über die Verbindungsleitung, die Schleifkontakteinrichtung, den Schleifring zum rotierend antreibbaren Erodierwerkzeug erfolgen.

Derartige Schleifkontakteinrichtungen werden bei

Elektromotoren oder zur Stromübertragung auf ein um eine Drehachse drehendes Teil als Kohlebürsten ausgeführt. Eine solche Kohlebürste ist aus der DE 10 2005 013 106 AI be ¬ kannt und wird beispielsweise bei Waschmaschinenmotoren verwendet. Die Kohlebürste ist als Meerschicht-Kohlebürste ausgeführt .

Kohlebürsten werden in der Regel über eine entsprechende Kohlebürstenhalterung mit einer mechanisch und/oder pneumatisch erzeugten Federkraft gegen den rotierenden Schleifring gedrückt, um das Abheben der Kohlebürste vom Schleifring zu vermeiden. Eine Kohlebürstehalterung ist zum Beispiel in DE 20 2004 014 936 Ul offenbart. Es hat sich allerdings gezeigt, dass die bisher ver ¬ wendeten Kohlebürsten ungeeignet sind für die Stromübertra ¬ gung bei Werkzeugmaschinen und insbesondere bei Erodierma ¬ schinen. Es kommt immer wieder zu Maschinenausfällen und Maschinenstillstandszeiten, weil eine ausreichende Stromübertragung durch die Kohlebürsten auf die sich drehende Spindel nicht mehr erfolgt. Insbesondere bei Erodiermaschi ¬ nen, wie etwa Rotationserodiermaschinen, ist die Schleifkontakteinrichtung nicht nur einer mechanischen Belastung ausgesetzt. Die erfindungsgemäße Schleifkontakteinrichtung und die Erodiereinrichtung sollen auch auf kombinierten Erodier- und Schleifmaschinen einsetzbar sein. Dort besteht das Problem, dass die zum Kühlen beim Schleifen verwendete Flüssigkeit gleichzeitig als dielektrische Flüssigkeit beim Erodieren dient und daher Schleifpartikel sowie Werkstoff ¬ partikel des bearbeiteten Werkstücks in der Flüssigkeit enthalten sein können. Trotz Reinigungseinrichtungen wie Filtern können nicht alle Verunreinigungen aus der Flüssigkeit entfernt werden. Die zum Erodieren verwendete dielekt ¬ rische Flüssigkeit, Späne und dergleichen können zwischen die Schleifkontakteinrichtung und den Schleifring gelangen und eine ordnungsgemäße Kontaktierung behindern. Im Betrieb treten häufig Erosionsbeschädigungen am Schleifring oder der Schleifkontakteinrichtung auf.

Auf der Suche nach Abhilfe sind bisher zwei Wege be ¬ schritten worden. Zum einen wurde bei Rotationserodierma ¬ schinen die elektrische Verbindung zwischen der Strom- oder Spannungsquelle und dem Erodierwerkzeug durch eine Leitung realisiert, die entlang der Drehachse im Inneren der Spindel geführt ist. Dort können Schleifkontaktverbindungen realisiert werden, die nicht mit dem Dielektrikum, Spänen o- der andere Verschmutzungen in Kontakt gelangen. Zum anderen wurde vorgeschlagen, den Schleifring und die Schleifkontakteinrichtung gegen das Eindringen von Flüssigkeiten, Spänen oder dergleichen zu schützen. Die hierfür erforderliche Kapselung ist allerdings aufwendig und teuer.

In beiden Fällen ist es erforderlich, bisher im Markt befindliche Erodiermaschinen nachzurüsten, was jedoch maschinenabhängig teilweise gar nicht möglicht ist.

Es kann daher als Aufgabe der vorliegenden Erfindung angesehen werden, eine Schleifkontakteinrichtung für eine Erodiereinrichtung bzw. eine Erodiermaschine und insbesondere eine Rotationserodiermaschine bereitzustellen, die ei ¬ nem geringen Verschleiß unterworfen ist und einen weitgehend ausfallfreien Betrieb der Erodiermaschine ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch eine erfindungsgemäße

Schleifkontakteinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Die Schleifkontakteinrichtung ist dafür vorgesehen und eingerichtet eine elektrische Verbindung zwischen einer elektrischen Verbindungsleitung einerseits und einem drehend bzw. rotierend antreibbaren Schleifring einer Spindel andererseits herzustellen. Die Schleifkontakteinrichtung weist hierfür einen elektrisch leitfähigen Körper auf, der bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel aus Metall und insbesondere Stahl hergestellt ist. Die Ver ¬ bindungsleitung ist elektrisch und mechanisch mit dem Körper verbunden. Beispielsweise kann ein Loch oder eine Ausnehmung in dem Körper vorgesehen sein, in die ein Ende der Verbindungsleitung eingesteckt oder eingepresst wird. Vor ¬ zugsweise wird eine Stoffschlüssige Verbindung durch Löten oder durch sogenanntes Einstampfen hergestellt. Die Verbindungsleitung ist beispielsweise Kupferlitze ausgeführt.

An einer dem Schleifring zugeordneten Unterseite des Körpers ragen eine Vielzahl von elektrisch leitfähigen Kontaktadern von dieser Unterseite weg jeweils zu ihrem freien Ende hin. Im Bereich des freien Endes liegen die Kontaktadern in Gebrauchslage der Schleifkontakteinrichtung am Schleifring an, so dass eine elektrische Verbindung zwischen dem Schleifring und der Verbindungsleitung über den Körper und die elektrisch leitfähigen Kontaktdrähte hergestellt ist.

Es hat sich gezeigt, dass bei der Verwendung einer erfindungsgemäßen Schleifkontakteinrichtung keine oder lediglich unwesentliche erosionsbedingte Veränderungen im Be ¬ reich der Schleifkontakteinrichtung oder des Schleifrings der Erodiermaschine auftreten. Selbst beim Eindringen von Flüssigkeiten oder Schmutzpartikeln wird durch die Vielzahl für den elektrischen Kontakt herstellenden Kontaktadern ein ausreichender Leitungsquerschnitt zur Stromführung von der Verbindungsleitung in den Schleifring sichergestellt. Eine Funkenbildung zwischen den Kontaktadern und dem Schleifring ist vermieden. Die vom Körper an der Unterseite vorstehenden Kontaktadern sind quer zu ihrer Erstreckungsrichtung und insbesondere in Rotationsrichtung des Schleifrings fle ¬ xibel. Aufgrund dieser Flexibilität ergibt sich vorzugswei ¬ se auch eine Begrenzung der Kraft, mit der die Kontaktdrähte am Schleifring anliegen, so dass auch der mechanische Verschleiß begrenzt ist.

Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel beträgt die freie Länge der Kontaktdrähte von der Unterseite des Kör ¬ pers zu ihrem jeweiligen freien Ende hin 2 bis 9 mm, wobei sich die Länge verschleißabhängig im angegebenen Bereich ändern kann. Der Kontaktdraht kann ein Durchmesser zwischen 0,05 mm und 0,25 mm aufweisen. Die freie Länge der Kontakt ¬ drähte ist vorzugsweise zumindest zehn Mal größer als ihr Durchmesser .

Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel bilden die Kontaktadern mehrere Litzen, die von der Unterseite des Körpers wegragen. Die Kontaktadern sind mithin zu mehreren Litzen gebündelt. Die Kontaktadern einer Litze können beispielweise miteinander verwoben, verdrillt, verflochten, verseilt oder im einfachsten Fall gebündelt nebeneinander angeordnet sein. Vorzugsweise ist der Abstand zwischen be ¬ nachbarten Litzen an der Unterseite des Körpers kleiner als die freie Länge der Kontaktadern.

Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel werden in den Körper zur Unterseite hin offene Ausnehmungen eingebracht, beispielsweise durch Bohren. Alternativ kann der Körper auch als Gussteil oder Spritzgussteil ausgeführt sein, wobei die Ausnehmungen bei der Herstellung des Körpers gebildet werden. In diesen Ausnehmungen ist jeweils eine Litze elektrisch und mechanisch mit dem Körper verbunden. Insbesondere kann hierfür eine Stoffschlüssige Verbin ¬ dung vorgesehen werden, beispielsweise durch Löten und insbesondere durch Kleben. Der Klebstoff ist elektrisch leit ¬ fähig und weist beispielsweise Silberpartikel auf. Es ist auch möglich die Litzen einzustampfen. Beim Einstampfen wird ein Pulver aus elektrisch leitfähigen Partikeln, beispielsweise Silberpulver mit hohem Druck verflüssigt und dringt in die kleinen Zwischenräume zwischen den Kontakt ¬ adern der Litze sowie zwischen den Kontaktadern und der Innenwand der Ausnehmung des Körpers ein. Durch Verringern des Drucks verfestigt sich diese Flüssigkeit und es ent ¬ steht eine elektrisch leitfähige Stoffschlüssige Verbin ¬ dung .

Die Unterseite des Körpers ist vorzugsweise konkav ge ¬ wölbt. Die Wölbung verläuft vorzugsweise entlang eines Kreisbogens. Der Radius dieses Kreisbogens entspricht be ¬ vorzugt dem Abstand der Unterseite des Körpers von der Drehachse der Spindel, wenn sich die Schleifkontakteinrich- tung in Gebrauchslage befindet. Die Unterseite kann auch plane Abschnitte aufweisen oder vollständig plan ausgeführt sein .

Bei einem möglichen Herstellungsverfahren werden die Litzen und/oder die Verbindungsleitung in eine Form eingelegt und der Körper im Anschluss daran als Gusteil geformt. Die mechanische und elektrische Verbindung zwischen den Litzen und dem Körper einerseits bzw. zwischen der Verbindungsleitung und dem Körper andererseits wird dabei während des Gießens des Körpers hergestellt. Diese Herstellungsva ¬ riante ist besonders effizient und kostengünstig.

Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüche sowie der Beschreibung. In der Beschreibung wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei ¬ spielen erläutert. Die Beschreibung beschränkt sich auf we ¬ sentliche Merkmale der Erfindung sowie sonstige Gegebenhei ¬ ten. Die Zeichnung ist ergänzend heranzuziehen. Es zeigen:

Figur 1 eine perspektivische Darstellung eines Ausfüh ¬ rungsbeispiels eines Schleifkontakteinrichtung,

Figur 2 eine schematische, blockschaltbildähnliche Darstellung einer Erodiereinrichtung und

Figur 3 eine vergrößerte schematische Darstellung ei ¬ ner Litze der Schleifkontakteinrichtung nach Figur 1. Figur 2 zeigt eine Erodiereinrichtung 10 einer nicht näher dargestellten Erodiermaschine oder einer kombinierten Schleif- und Erodiermaschine. Die Erodiereinrichtung 10 weist eine Strom- oder Spannungsquelle 11 auf, die über ei ¬ ne elektrische Verbindungsleitung 12 elektrisch mit einer Schleifkontakteinrichtung 13 verbunden ist. Die Schleifkon- takteinrichtung 13 dient zur Herstellung eines elektrischen Kontakts zwischen der Verbindungsleitung 12 bzw. der Stromoder Spannungsquelle 11 einerseits und einem Schleifring 14 einer Erodierspindel 15 andererseits. Der Schleifring 14 ist drehfest an der Erodierspindel 15 angeordnet und elektrisch leitfähig. Er ist elektrisch mit einer nicht dargestellten Werkzeugaufnahme der Erodierspindel 15 ver ¬ bunden. Über die Werkzeugaufnahme kann eine elektrische Verbindung zwischen dem Schleifring 14 und einem in der Werkzeugaufnahme gehaltenen Erodierwerkzeug hergestellt werden. Im Betrieb der Erodiermaschine rotiert das Erodier ¬ werkzeug und mithin die Erodierspindel 15 um eine Drehachse D, die in Figur 2 rechtwinklig zur Zeichenebene verläuft.

Die Schleifkontakteinrichtung 13 ist in einem Halter 16 der Erodiereinrichtung 10 angeordnet und radial zur Drehachse D verschiebbar gehalten. Mit Hilfe eines Einstellmittels 17 kann die Schleifkontakteinrichtung 13 radial zur Drehachse D verschoben und mithin zum Schleifring 14 hin oder vom Schleifring 14 weg bewegt werden. Das Einstellmittel 17 kann die Schleifkontakteinrichtung 13 mit einer vorgegebenen Kraft gegen den Schleifring 14 drücken. Die Kraft kann mechanisch und/oder pneumatisch erzeugt werden. Es ist auch möglich, den durch die Schleifkontakteinrichtung 13 fließenden Strom auszuwerten und die Einstellmittel 17 abhängig von diesem Auswerteergebnis anzusteuern. Nimmt beispielsweise durch einen mechanischen Verschleiß der elektrische Widerstand zwischen der Schleifkontakteinrichtung 13 und dem Schleifring 14 zu, so kann über die Einstellmittel 17 die Schleifkontakteinrichtung 13 radial zum Schleifring 14 hinbewegt werden, um den elektrischen Kontakt zu verbessern. Bei der Auswertung des durch die Schleifkontakteinrichtung 13 fließenden Stromes kann auch der Strom oder die Spannung der Strom- oder Spannungsquelle 11 als Referenzgröße herangezogen wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Schleifkontakteinrichtung 13 ist in Figur 1 dargestellt.

Die Schleifkontakteinrichtung 13 weist einen Körper 20 auf, der aus einem einheitlichen Material ohne Naht- oder Fügestellen hergestellt ist. Der Körper 20 besteht beim Ausführungsbeispiel aus Metall, insbesondere Stahl. Er kann auch als Gussteil aus einem gießfähigen Material herge ¬ stellt sein. Es ist auch möglich den Körper aus einem elektrisch leitfähigen Kunststoff herzustellen, beispielsweise durch Zusetzen von elektrischen leitfähigen Partikeln in eine KunstStoffmatrix . Als Zusatz können Rußpartikel o- der metallische Partikel aus Silber, Gold oder Kupfer ver ¬ wendet werden. Für die KunstStoffmatrix sind Materialien wie Polyethylen, Polyurethan oder einem anderen geeigneten Kunststoff verwendbar. Zum Beispiel können auch dotiertes Polyacetylen, dotiertes Trans-Polyacetylen, dotiertes Po- lypyrrol oder ähnliches bei der Herstellung des Körpers 20 verwendet werden.

Der Körper 20 weist eine gewölbte Unterseite 21 auf. Die Unterseite 21 besteht aus einer konkav gewölbten Fläche 22. Die Fläche 22 ist durch zwei parallele gerade Seiten ¬ kanten 23 begrenzt, die über zwei ebenfalls parallel zuei ¬ nander verlaufende gekrümmte Längskanten 24 miteinander verbunden sind. Die Längskanten 24 erstrecken sich entlang eines Kreisbogens mit einem ersten Radius Rl . Die Fläche 24 bildet somit einen Teil einer Zylindermantelfläche. An die beiden Seitenkanten 23 schließt sich jeweils eine Seitenfläche 25 des Körpers 20 an. Die beiden Seiten ¬ flächen 25 sind beim Ausführungsbeispiel parallel zueinan ¬ der orientiert. Zwischen den beiden Seitenflächen 25 ist im Anschluss an die eine Längskante 24 eine Vorderfläche 26 und im Anschluss an die jeweils andere Längskante 24 eine Rückfläche 27 vorgesehen. Auf der der Unterseite 21 entge ¬ gengesetzten Oberseite 28 weist der Körper 20 eine Vertie ¬ fung 29 auf, in die das Einstellmittel 17 zur Verschiebung des Körpers 2 eingreift. Der Körper 20 weist außerdem we ¬ nigstens ein Befestigungsloch 30 auf, so dass der Körper 20 beispielsweise mit Hilfe einer Schraubverbindung lösbar an einer Halteplatte des Halters 16 befestigt werden kann. Am Ausführungsbeispiel durchsetzen zwei Befestigungslöcher 30 den Körper 20 vollständig von der Vorderfläche 26 bis zur Rückfläche 27.

Die Verbindungsstelle zwischen der Verbindungsleitung 12 und dem Körper 20 ist im Bereich der Oberseite 28 neben der Vertiefung 29 vorgesehen. Wie aus Figur 2 hervorgeht, ist dort im Körper 20 eine Verbindungsausnehmung 34 eingebracht, die zur Oberseite 28 hin offen ist. Die Verbin ¬ dungsleitung 12 ist in die Verbindungsausnehmung 34 eingesteckt und elektrisch und mechanisch mit dem Körper 20 verbunden. Die Stoffschlüssige Verbindung kann mit Hilfe eines elektrisch leitfähigen Verbindungsmittels, wie beispiels ¬ weise einem elektrisch leitfähigen Klebstoff oder durch Löten mit Lötzinn hergestellt werden.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Verbin ¬ dungsleitung 12 in die Verbindungsausnehmung 34 durch sogenanntes Einstampfen stoffschlüssig zu befestigen. Beim Einstampfen wird ein Metallpulver, beispielsweise Silberpul ¬ ver, durch hohen Druck verflüssigt. Durch Reduzieren des Drucks erstarrt diese leitfähige Flüssigkeit und stellt ei ¬ ne Stoffflüssige Verbindung zwischen dem Körper 20 und der Verbindungsleitung 12 her. Auch hierbei wird gleichzeitig eine elektrische und mechanische Verbindung erreicht.

Von der Unterseite 21 und von der Fläche 22 ragen eine Vielzahl von Kontaktadern 35 weg und erstrecken sich jeweils zu ihrem freien Ende 36 hin. Die Kontaktadern 35 sind elektrisch leitfähig und bestehen bevorzugt aus Kupfer oder einer Kupfer enthaltenden Legierung. Die Kontaktadern 35 sind nicht gleichmäßig über die Fläche 22 an der Unterseite 21 des Körpers 20 verteilt. Vielmehr sind die Kontaktadern 35 beim Ausführungsbeispiel zu Litzen 37 gebündelt. Jede Litze 37 enthält mehrere Kontaktadern 35, beispielsweise zehn bis zwanzig Kontaktadern 35. Beim Ausführungsbeispiel weist die Schleifkontakteinrichtung 13 neun Litzen 37 auf. Die Anzahl der Litzen 37 kann variieren. Vorzugsweise sind zwischen fünf und fünfzehn Litzen am Körper 20 angeordnet.

Die Kontaktadern 35 können sich parallel nebeneinander und im Wesentlichen gerade von der Unterseite 21 des Körpers 20 weg erstrecken. Bei dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Kontaktadern 35 zu einer Litze 37 verdrillt. Auch verseilte, verflochtene oder verwobene Kontaktadern können eine Litze 37 bilden.

Die elektrische und mechanische Verbindung der Litzen 37 mit dem Körper 20 erfolgt beim Ausführungsbeispiel ana ¬ log zur Verbindung der Verbindungsleitung 12 mit dem Körper 20. Von der Unterseite 21 her sind in den Körper 20 zu Unterseite 21 hin offene Ausnehmungen 38 eingebracht, von de ¬ nen in Figur 2 der Übersichtlichkeit halber lediglich eine Ausnehmung 38 dargestellt ist. Die Litzen 37 sind in je ¬ weils eine Ausnehmung 38 eingesteckt und dort mit dem Kör ¬ per 20 bevorzugt Stoffschlüssig verbunden, wie dies im Zu- sammenhang mit der Verbindungsleitung 12 beschrieben wurde. Auch die Litzen 37 können beispielsweise eingestampft oder eingelötet werden. Bei einer anderen bevorzugten Herstellung der Schleifkontakteinrichtung 13 wird die Verbindungsleitung 12 und/oder die Litzen 37 in eine Gussform für den Körper 20 eingelegt und der Körper 20 anschließend gegos ¬ sen. Beim Gießen des Körpers 20 wird gleichzeitig die elektrische und mechanische Verbindung mit der Verbindungs ¬ leitung 12 und/oder den Litzen 37 hergestellt.

Die freie Länge L einer Litze 37 wird ausgehend von der Fläche 22 der Unterseite 21 bis zu dem dem Schleifring

14 zugeordneten freien Ende 39 der Litze 37 gemessen. Das freie Ende 39 einer Litze 37 wird durch die Position der freien Enden 36 der die Litze 37 bildenden Kontaktadern 35 vorgegeben. Die freie Länge L der Litzen 37 ist im Wesentlichen identisch. Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel beträgt die freie Länge L der Litzen 37 zwischen zwei und sechs Millimetern. Eine freie Länge L im Bereich von vier Millimetern hat sich im Hinblick auf die Flexibilität und Biegesteifigkeit einer Litze L als vorteilhaft erwiesen. Im Bereich der Litzen 37 außerhalb des Körpers 20 sind die Kontaktadern nicht durch ein Verbindungsmittel miteinander verbunden, insbesondere nicht Stoffschlüssig miteinander verbunden. Die Litze 37 ist dadurch sowohl in ihrer Erstreckungsrichtung quer zur Drehachse D, als auch in Drehrichtung R um die Drehachse D ausreichend nachgiebig und nicht starr. Eine zu starre Ausgestaltung der Litze 37 würde einen starken Verschleiß am Schleifring 14 verursachen .

Die Litzen 37 sind beim Ausführungsbeispiel in mehre ¬ ren und beispielsgemäß zwei Reihen 42 angeordnet. Die Rei ¬ hen 42 sind korrespondierend zur Drehrichtung R der Spindel

15 angeordnet und erstrecken sich mithin in etwa parallel zu den Längskanten 24 des Körpers 20. Die Anzahl der Litzen 37 pro Reihe 42 kann identisch oder unterschiedlich groß sein. Der Abstand zweier benachbarter Litzen 37 einer gemeinsamen Reihe 42 ist beim Ausführungsbeispiel in allen Reihen 42 gleich groß. Der Abstand der Litzen 37 wird dabei an der Mündung der Ausnehmung 38 und mithin im Bereich der Fläche 22 gemessen und entspricht daher dem Abstand der be ¬ treffenden Ausnehmungen 38. Bevorzugt sind die Litzen 37 einer Reihe 42 gegenüber den Litzen 37 der jeweils der anderen Reihe 42 in Drehrichtung R um die Drehachse D gesehen versetzt angeordnet. Mit Blick auf die Vorderfläche 26 des Körpers 20 gesehen heißt dies, dass die Litzen 37 der einen Reihe 42 im Bereich der Lücke zwischen zwei Litzen 37 der anderen Reihe 42 angeordnet sind.

Der Abstand zweier benachbarter Litzen 37 ist beim Ausführungsbeispiel kleiner als die freie Länge L der Lit ¬ zen 37. Vorzugsweise ist der Abstand zweier benachbarter Litzen 37 zumindest halb so groß wie der Durchmesser einer Litze 37 bzw. wie der Durchmesser der Ausnehmung 38. Die mittlere Dichte der Kontaktadern 35 an der Fläche 22 der Unterseite 21 ist dadurch ausreichend groß. Dennoch besteht geügend Freiraum zwischen benachbarten Litzen, um eine Verformung oder Auslenkung der Litzen 37 quer zu ihrer Erstre- ckungsrichtung zu ermöglichen. Die Erstreckungsrichtung der Litzen ist beim Ausführungsbeispiel durch die Längsachsen L der Ausnehmungen 38 bestimmt. Die Längsachsen L der Ausnehmungen 38 sind parallel zueinander ausgerichtet.

Auch andere Anordnungsvarianten der Litzen 37 an der Unterseite 21 des Körpers 20 können verwendet werden. Es sind sowohl regelmäßige, als auch unregelmäßige Anordnungen der Litzen 37 realisierbar.

Bei dem hier bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die freien Enden 39 der Litzen 37 an die Mantelfläche eines Zylinders mit einem zweiten Radius R2 um die Drehachse D an- gepasst. Dadurch ist ein gleichmäßiger und möglichst flä ¬ chiger Kontakt der Litzen 37 mit dem Schleifring 14 sichergestellt. Der zweite Radius R2 entspricht dabei vorzugswei ¬ se den Radius des Schleifrings 14, wie dies in Figur 2 le ¬ diglich veranschaulicht ist. Der zweite Radius R2 ist klei ¬ ner als der erste Radius Rl .

Die Erfindung betrifft eine Schleifkontakteinrichtung 13, die zur Verwendung in einer Erodiereinrichtung 10 bzw. einer Erodiermaschine vorgesehen und eingerichtet ist. Die Schleifkontakteinrichtung 13 stellt eine elektrische Verbindung mit einem um eine Drehachse D antreibbaren Schleifring 14 und einer Strom- oder Spannungsquelle 11 her. Hierfür weist die Schleifkontakteinrichtung 13 eine elektrische Verbindungsleitung 12 auf, die elektrisch mit der Stromoder Spannungsquelle 11 verbindbar ist. Die Verbindungslei ¬ tung 12 ist auch mechanisch und elektrisch mit einem elektrisch leitfähigen Körper 20 verbunden. An einer dem Schleifring 14 zugeordneten Unterseite 21 weist der Körper 20 eine Vielzahl von vorstehenden Kontaktadern 35 auf. Die Kontaktadern 35 sind aus elektrisch leitfähigem Material. Bevorzugt sind die Kontaktadern 35 zu mehreren Litzen 39 gebündelt. Die Litzen 37 verlaufen im unbeaufschlagten, nicht verbogenen Zustand parallel zueinander von der Unterseite 21 des Körpers weg zu ihrem jeweils freien Ende 39 hin. Die freien Enden 39 der Litzen 37 liegen auf einer gemeinsamen Zylindermantelfläche, deren Radius vorzugsweise dem Radius des Schleifrings entspricht. Bezugs zeichenliste :

10 Erodiereinrichtung

11 Strom- oder Spannungsquelle

12 Verbindungsleitung

13 Schleifkontakteinrichtung

14 Schleifring

16 Halter

17 Einstellmittel

20 Körper

21 Unterseite

22 Fläche

23 Seitenkante

24 Längskante

25 Seitenfläche

26 Vorderfläche

27 Rückfläche

28 Oberseite

29 Vertiefung

30 Befestigungsloch

34 Verbindungsausnehmung

35 Kontaktader

36 freies Ende der Kontaktader

37 Litze

38 Ausnehmung

39 freies Ende der Litze

42 Reihe

D Drehachse

L freie Länge der Litze Drehrichtung erster Radius zweiter Radius