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Title:
SLIP, PREPREG, LAMINATE CONSTRUCTED THEREFROM, GREEN CERAMIC PRODUCED THEREFROM, AND CMC TURBINE COMPONENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/145900
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a slip, a prepreg, a laminate, a green ceramic and a ceramic matrix composite turbine component produced therefrom. The invention provides for the first time a glycerin-containing slip for producing a CMC component, the content of mineral and/or ceramic powder in said slip being 40 vol% or more in relation to the total volume of the slip, and/or the content of glycerin in said slip being below 10 wt% in relation to the total weight of the ceramic powder in the slip.

Inventors:
PHAM GIA KHANH (DE)
WALTER STEFFEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/051692
Publication Date:
August 16, 2018
Filing Date:
January 24, 2018
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
C04B35/111; C04B35/117; C04B35/119; C04B35/14; C04B35/185; C04B35/44; C04B35/486; C04B35/488; C04B35/505; C04B35/52; C04B35/565; C04B35/632; C04B35/634; C04B35/80; F01D5/00
Domestic Patent References:
WO2016016388A12016-02-04
WO2017220727A12017-12-28
WO2016016388A12016-02-04
WO2016016388A12016-02-04
Foreign References:
DE19928918A12000-12-28
EP0661247A11995-07-05
US20140200130A12014-07-17
US4329271A1982-05-11
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Claims:
Patentansprüche

1. Schlicker, also ein Mineral-Wasser-Gemisch, folgende Komponenten umfassend:

40 Vol% oder mehr, bezogen auf das gesamte Volumen des Schlickers, an mineralischem und/oder keramischem Pulver;

4 Gew% bis 8 Gew%, bezogen auf das Gesamtgewicht des minera- lischen und/oder keramischen Pulvers, an Glycerin;

0 Gew& bis 2 Gew%, bezogen auf das Gesamtgewicht des minera¬ lischen und/oder keramischen Pulvers, an organischem Binder; 0,5 Gew% bis 10 Gew%, bezogen auf das Gesamtgewicht des mine¬ ralischen und/oder keramischen Pulvers, zumindest eines

Polyols,

sowie Wasser.

2. Schlicker nach Anspruch 1, wobei der Anteil an Polyol zwischen 4 Gew% und 6 Gew%, bezogen auf das Gesamtgewicht des mineralischen und/oder keramischen Pulvers, liegt.

3. Schlicker nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei das Polyol als geradkettiges Polyol vorliegt. 4. Schlicker nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Polyol oder die Mischung der Polyole ausgewählt ist aus den Polyolen der chemischen Formel CH2OH (CHOH) nCH2OH mit n=3 bis 30. 5. Schlicker nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Schlicker 45 Vol% oder mehr, bezogen auf das gesamte Volumen des Schlickers, an mineralischem und/oder keramischem Pulver umfasst. 6. Prepreg, herstellbar aus einem Schlicker nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zusammen mit Verstärkungsfasern, die in Form von Faserbündeln, Fasergeweben und/oder Faserverbunden vorliegen .

7. Prepreg nach Anspruch 6, wobei die Verstärkungsfasern zumindest teilweise ausgewählt sind aus der Gruppe folgender Verbindungen AI2O3, insbesondere alpha- AI2O3, S1O2, ZrÜ2, Y2O3 und/oder ZrÜ2 stabilisiert durch Y2O3, Yttrium-Aluminium- Granat, einem Alumosilikat , also beispielsweise Mullit,

Siliziumcarbid, und/oder Kohlenstofffasern und/oder beliebige Mischungen davon.

8. Laminat, herstellbar aus zumindest einem Prepreg gemäß ei- nem der Ansprüche 6 oder 7.

9. Grünkörper, erhältlich durch Trocknen eines Laminats im Trockenschrank oder durch Trocknung, Aushärtung undVerdich- tung nach Anspruch 8.

10. Turbinenkomponente aus CMC-Material, herstellbar aus ei¬ nem Grünkörper nach Anspruch 9.

Description:
Beschreibung

Schlicker, Prepreg, sowie daraus aufgebautes Laminat daraus hergestellter Grünkörper und CMC-Turbinenkomponente

Die Erfindung betrifft einen Schlicker, ein Prepreg, ein Laminat, einen Grünkörper sowie eine daraus hergestellte

Ceramic Matrix Composite Turbinenkomponente. Bei der neuen Generation von Turbinenkomponenten, insbesondere von Turbinenschaufeln und/oder Turbinenblättern von Heißdampfturbinen wird zunächst ein Schlicker hergestellt, der zur Herstellung eines Prepregs, das gegebenenfalls nach er ¬ folgter Laminierung, in einem Trocknungs- und folgendem Sin- terschritt zur fertigen Turbinenkomponente sinterbar ist.

Ceramic Matrix Composites, kurz CMCs, werden verstärkt zur Herstellung stark belasteter, insbesondere hochtemperatur- belasteter Bauteile wie Turbinenkomponenten eingesetzt. Dabei kommen in der Regel faserverstärkte CMCs, Continuous-Fiber- Reinforced-Ceramic-Matrix-Composites (CFCC) und gegebenen ¬ falls auch mit Kurzfasern kombinierte Ceramic Fiber

Reinforced Composite (CFRC) Materialien zum Einsatz. Entspre ¬ chende CFCC-Prepregs werden in der Regel über die Imprägnie- rung von Fasern, Fasergeweben und/oder Faserverbunden - jeweils passend zum herzustellenden Bauteil - mit Schlicker hergestellt .

Der Einsatz von Glycerin in den Ausgangsmaterialien für CMC- Turbinenkomponenten ist aus Kemr M., Mizuhara H., San Mateo

S: Flexible ceramic tape and method of making same US 4329271 (1982) bekannt.

Davon ausgehend ist aus der WO 2016/016388 AI ein Verfahren zur Herstellung eines Schlickers für ein CMC-Material, insbe ¬ sondere eines zur Ausbildung eines CMC-Prepreg-Laminats be ¬ kannt . Das aus der WO 2016016388 bekannte Verfahren hat jedoch den Nachteil, dass zumindest eine Menge von 10 bis 20 Gewichts%, bezogen auf das Gesamtgewicht an keramischem Pulver, an Gly- cerin im Schlicker eingesetzt wird.

Nachteilig an einem hohen Gehalt an Glycerin ist jedoch, dass die Trocknung des Prepregs, das Laminieren der Prepregs und schließlich auch die Herstellung der Turbinenkomponente längere Zeit brauchen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Schlicker zu schaffen, bei dem der Anteil an Glycerin im Schlicker bezogen auf das keramische Pulver, vermindert ist. Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der vorliegenden Er ¬ findung, wie er in der Beschreibung und den Ansprüchen offenbart ist, gelöst.

Dementsprechend ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein Schlicker, also ein Mineral-Wasser-Gemisch, folgende Komponenten umfassend:

40 Vol% oder mehr, bezogen auf das gesamte Volumen des Schlickers, an mineralischem und/oder keramischem Pulver;

4 Gew% bis 8 Gew%, bezogen auf das Gesamtgewicht des minera- lischen und/oder keramischen Pulvers, an Glycerin;

0 Gew& bis 2 Gew%, bezogen auf das Gesamtgewicht des minera ¬ lischen und/oder keramischen Pulvers, an organischem Binder; 0,5 Gew% bis 10 Gew%, bezogen auf das Gesamtgewicht des mine ¬ ralischen und/oder keramischen Pulvers, zumindest eines

Polyols,

sowie Wasser.

Des Weiteren ist Gegenstand der Erfindung ein Prepreg, kera ¬ mische Fasern in Form von Fasern, Endlosfasern, Fasergewebe und/oder Faserverbunden umfassend, die mit einem Schlicker mit der oben genannten Zusammensetzung imprägniert sind, aufweisend . Schließlich ist Gegenstand der Erfindung ein Laminat, mehrere Prepregs mit der oben genannten Zusammensetzung zusammen laminiert aufweisend. Zudem ist noch ein Grünkörper, der durch Trocknung des genannten Laminatsim Trockenschrank oder durch Trocknung, Aushärtung und Verdichtung herstellbar ist, Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Schließlich ist eine Turbinenkomponente, erhältlich durch Sinterung des oben beschriebenen Grünkörpers, noch Gegenstand der vorliegenden Erfindung .

Das hier einsetzbare keramische Pulver liegt im Schlicker, im Prepreg, im Grünkörper und in der fertigen CMC-Komponente vor. Grundsätzlich sind alle keramischen Pulver einsetzbar, jedoch ist besonders bevorzugt, dass das Material des kerami- sehen Pulvers mit dem der Verstärkungsfasern kompatibel, also unbegrenzt mischbar ist. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn das Pulver und die Faser zwei verschiedene Modifikatio ¬ nen einer chemischen Verbindung sind. So können - wiederum beispielsweise - das keramische Pulver aus amorphem Material und die Faser aus kristallinem oder teilkristallinem Material einer gleichen oder einer ähnlichen chemischen Verbindung sein. Selbstverständlich können Fasern und keramisches Pulver auch aus verschiedenen Verbindungen gemacht sein. Beispielsweise ist das keramische Pulver aus AI 2 O 3 , insbeson ¬ dere alpha- AI2O3, S1O2, ZrÜ2, Y2O3 und/oder Zr0 2 stabilisiert durch Y 2 O 3 , Yttrium-Aluminium-Granat, ein Alumosilikat wie beispielsweise Mullit, Siliziumcarbid, und/oder Kohlenstoff und/oder beliebige Mischungen von zwei oder mehr dieser Ver- bindungen.

Das Polyol liegt im Schlicker in einer Menge von 0,5 Gew% bis 10 Gew%, bevorzugt 3 Gew% bis 7 Gew%, insbesondere bevorzugt 4 Gew% bis 6 Gew% bezogen auf das Gesamtgewicht des minerali- sehen und/oder keramischen Pulvers, vor. Das Polyol kann als in Form einer Mischung verschiedener Polyole vorliegen. Die hier einsetzbaren Polyole sind bevorzugt Alditole, also nichtzyklische Polyole der allgemeinen Formel

CH 2 OH (CHOH) n CH 2 OH mit n=3 bis 30, insbesondere 3 bis 24, be ¬ sonders bevorzugt n = 3 bis 18,

beispielsweise, Glycerol, 1, 2-propandiol, Sorbitol, und ähn ¬ liche .

Die hier einsetzbaren Endlosfasern sind beispielsweise ausgewählt aus Fasern auf folgender Materialbasis: AI 2 O 3 , insbe- sondere alpha- AI2O3, S1O2, ZrÜ2, Y2O3 und/oder ZrÜ2 stabili ¬ siert durch Y 2 O 3 , Yttrium-Aluminium-Granat, einem Alumosi- likat, also beispielsweise Mullit, Siliziumcarbid, und/oder Kohlenstofffasern und/oder beliebige Mischungen davon. Die Mischungen können dabei als echte Blends vorliegen als Misch- Verbindungen sein und/oder als Bündel, Gewebe, Verbünde und/oder Rovings von Fasern aus unterschiedlichen Verbindungen. Der Anteil an keramischer Verbindung, wie oben präzisiert, in einer Faser sollte dabei bei über 90 Gew%, besser noch bei über 95 Gew% des Gesamtgewichts der Faser liegen.

Als Prepreg wird vorliegend eine Vorläufer-Struktur für einen CMC-keramischen Körper bezeichnet. Das Prepreg, abgeleitet von „pre-impregnated" umfasst Verstärkungsfasern, also insbe ¬ sondere keramische Fasern, die in dem herzustellenden CMC- Körper als Struktur-Verstärkung enthalten sind. Diese Verstärkungsfasern sind im Prepreg mit einem Schlicker, also einem Mineralstoff-Wasser-Gemisch imprägniert.

Aus einem Laminat von Prepregs kann beispielsweise durch Ab- legen der Prepregs auf einer Stützstruktur und/oder alternative Wege zur Bildung eines Laminats der Grünkörper durch Trocknung im Trockenschrank oder durch Trocknung, Aushärtung und Verdichtung hergestellt werden. Bei der Bildung des Laminats werden die Prepregs getrocknet, so dass sich der Wasser- gehalt verringert. In der Regel sind im Grünkörper zwar noch wasserhaltig, aber nicht mehr so stark wie die Prepregs. Das Glycerin und das Polyol sind jedoch im Grünkörper noch nahezu unverändert vorhanden, da die Siedetemperaturen des Glycerins und der Polyole weitaus höher als der des Wassers sind.

Die Verstärkungsfasern im CMC können als Endlosfasern, Kurz- fasern, als Faserbündel, so genannte Rovings, beispielsweise in Bündeln zu 100 oder mehr Fasern.

Gemäß der vorliegenden Erfindung wird dem keramischen Pulver vor der Prepregbildung noch eine gewisse Menge an einem

Polyol und nicht mehr als 8 Gew% Glycerin zugesetzt, damit die Trocknung/Sinterung der CMC-Komponente schneller erfolgt.

Zusätzlich erhöht der Anteil an Polyol die Beweglichkeit der Verstärkungsfasern, Verstärkungsfasergewebe und/oder Verbünde während der Imprägnierung und/oder die Drapierfähigkeit des

Prepregs im Laminat, da besonders hochgefüllte Schlicker her ¬ stellbar sind.

Die Polyole werden allein und/oder in Mischung mit dem Glyce- rin zum keramischen Pulver zugegeben.

Durch die Zugabe der Polyole ist Schlicker mit hohem Anteil an keramischem Pulver herstellbar. Beispielsweise konnte ein Schlicker mit einem Anteil von über 40 Vol%, insbesondere von über 45Vol% an keramischem Pulver hergestellt werden. Durch die Zugabe an Polyolen reicht ein geringer Wasser- und

Glycerinanteil im Schlicker um gut verarbeitbare Prepregs herzustellen . Dabei können zusätzlich dem Fachmann bekannte Additive wie Dispergatoren, Oberflächenaktive Substanzen, oder Tenside alsZugaben zur Herstellung des Schlickers eingesetzt werden.

Durch den hohen Pulveranteil entsteht ein hochviskoser Schli- cker, der gut zum Prepreg verarbeitbar ist. Durch die Polyole und das Glycerin hat das Prepreg eine gute Klebrigkeit, die die Herstellung des Laminats begünstigt, wobei gleichzeitig der Gehalt an Glycerin eben nicht mehr so hoch ist, dass sich die Trocknung und/oder die Sinterung unnötig in die Länge zieht .

Das entstandene Laminat lässt sich leicht durch Trocknen zum Grünkörper verarbeiten.

Durch die Erfindung wird erstmals ein Glycerin-haltiger

Schlicker zur Herstellung einer CMC-Komponente zur Verfügung gestellt, dessen Gehalt an mineralischem und/oder keramischem Pulver 40 Vol% oder mehr, bezogen auf das gesamte Volumen des Schlickers, beträgt und/oder dessen Gehalt an Glycerin unter 10 Gew% - bezogen auf das Gesamtgewicht des keramischen Pul ¬ vers im Schlicker - liegt.