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Patent Searching and Data


Title:
SOUND-PROOFING OBJECT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/016847
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a sound-proofing object (10), in particular an item of seating furniture , comprising: - a functional surface (16, 18, 16', 18'), in particular a visible surface or seating surface, -a sound absorber (22) that contains at least a plurality of leather particles (24), and - a covering (20) that has a perforated region (30), - the perforated region (30) covering the sound absorber (22) and being designed to conduct sound towards the sound absorber (22).

Inventors:
BONNÉ ANDREAS (DE)
HELFERSDORFER KAI (DE)
FERENTZI THOMAS (DE)
VIDENSEK SASCHA (DK)
Application Number:
PCT/EP2022/071582
Publication Date:
February 16, 2023
Filing Date:
August 01, 2022
Export Citation:
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Assignee:
BADER GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
A47C3/16; A47C27/00
Domestic Patent References:
WO2011020680A22011-02-24
Foreign References:
GB226320A1924-12-24
CN100351167C2007-11-28
KR20110049493A2011-05-12
EP1768100A12007-03-28
Attorney, Agent or Firm:
PFIZ, Thomas et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Schalldämmendes Objekt (10), insbesondere Sitzmöbel, umfassend eine Funktionsfläche (16, 18, 16‘, 18‘), insbesondere eine Sicht- oder Sitzfläche, einen Schallabsorber (22), der zumindest eine Vielzahl von Lederpartikeln (24) enthält, einen Bezug (20), der einen perforierten Bereich (30) aufweist, wobei der perforierte Bereich (30) den Schallabsorber (22) überdeckt und dazu ausgebildet ist, Schall zu dem Schallabsorber (22) zu leiten.

2. Schalldämmendes Objekt (10) nach Anspruch 1 , wobei der Schallabsorber (22) eine Mischung aus der Vielzahl von Lederpartikeln (24) und einem Material (26) biologischen Ursprungs enthält, wobei insbesondere das Material (26) biologischen Ursprungs aus Leder, Hanf, Wolle, Federn, Sisal, Flachs, Mais, Stärke, Cellulose, Papierwolle und/oder expandiertem Biopolymer, insbesondere Polylactide, bio Polyb- utylensuccinat oder Lignin, gewonnen ist.

3. Schalldämmendes Objekt (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der perforierte Bereich (30) kreisförmige, quadratische oder rechteckige Löcher (32) aufweist.

4. Schalldämmendes Objekt (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei jedes Loch (32) des perforierten Bereichs (30) einen Durchmesser zwischen 0,5 mm und 8 mm aufweist.

5. Schalldämmendes Objekt (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der perforierte Bereich (30) einen Perforationsgrad zwischen 25% und 75% aufweist. Schalldämmendes Objekt (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Vielzahl von Löchern (32) innerhalb des perforierten Bereichs (30) gleichmäßig verteilt sind. Schalldämmendes Objekt (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Lederpartikel (24) als Nebenprodukte der Lederherstellung aus zerkleinerten Lederresten gebildet sind. Schalldämmendes Objekt (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Größe der Lederpartikel (24) des Schallabsorbers (22) im Bereich zwischen 0,5 mm und 8 mm liegt. Schalldämmendes Objekt (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest an einer von außerhalb des schalldämmenden Objekts (10) nicht sichtbaren Innenseite (42) des perforierten Bereichs ein luftdurchlässiges Flächengebilde (44), insbesondere ein Gewebe, ein Vlies, ein Abstandsgewirke und/oder ein Schaum, angeordnet ist. Schalldämmendes Objekt (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der perforierte Bereich (30) sich über den ganzen Bezug (20) erstreckt. Schalldämmendes Objekt (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, - 17 - wobei der Bezug (20) eine verschließbare Öffnung (48) zum Einbringen oder Entnehmen des Schallabsorbers (22) aufweist. Schalldämmendes Objekt (10) nach einem der vorhergehenden Ansprü- ehe, wobei der Bezug (20) aus Leder, insbesondere aus miteinander vernähten Lederzuschnitten (21 , 33, 41 ) besteht. Schalldämmendes Objekt (10) nach einem der vorhergehenden Ansprü- ehe, wobei das schalldämmende Objekt (10) ein Sitzsack ist, wobei der Bezug (20) eine Hülle des Sitzsacks ist, und wobei der Schallabsorber (22) als Schüttgut ein flexibel formbares Füllmaterial des Sitzsacks bildet.

Description:
Schalldämmendes Objekt

Die Erfindung betrifft ein schalldämmendes Objekt, insbesondere ein Sitzmöbel.

Schalldämmende Objekte, wie beispielsweise Akustikschaumstoffe oder Akustikpaneele, werden häufig in Innenräumen zur Verbesserung der Raumakustik verwendet. Vor allem in Büro- oder Wohnräumen werden schalldämmende Objekte platziert, um einen Nachhall in den Räumen durch Schallabsorption zu reduzieren und damit die Sprachverständlichkeit zu verbessern.

Ein schalldämmendes Objekt in Form eines Möbels wird beispielsweise in der EP 1 768 100 A1 beschreiben. Das Möbel hat mindestens eine gelochte Platte, an der ein flächiger Schallabsorber angeordnet ist. Der flächige Schallabsorber umfasst Zellulose- und/oder Glasfasern, die in einer Kunstharzmatrix des flächigen Schallabsorbers eingebetteten sind.

Leder ist ein natürliches Material und wird beispielsweise in der Automobilindustrie als Bezug von Autositzen eingesetzt. Allerdings werden bei der industriellen Lederherstellung und -Verarbeitung Lederstücke häufig nicht vollständig genutzt, so dass Lederreste entstehen. Insbesondere beim Falzen oder Stanzen eines Lederstücks entstehen Lederreste in Form von Falzspänen, Stanzgittern oder Stanzresten, die beispielsweise aufgrund eines optischen Mangels nicht weiterverarbeitet werden. Obwohl die Lederreste die gleichen hervorragenden natürlichen Eigenschaften aufweisen, finden diese in der herkömmlichen Produktion oft keine Verwendung mehr und werden als Abfall auf Deponien entsorgt. Dabei sind die Verwertungs- und Entsorgungswege ungewiss und mit Kosten verbunden. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die bei der Lederherstellung und -Verarbeitung anfallenden Lederreste weiter zu nutzen und deren Entsorgungskosten zu vermeiden.

Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die in den unabhängigen Patentansprüchen angegebenen Merkmalskombinationen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

Ein erfindungsgemäßes schalldämmendes Objekt umfasst eine Funktionsfläche, einen Schallabsorber, der zumindest eine Vielzahl von Lederpartikeln enthält, und einen Bezug, der einen perforierten Bereich aufweist. Der perforierte Bereich überdeckt den Schallabsorber und ist dazu ausgebildet, Schall zu dem Schallabsorber zu leiten.

Das schalldämmende Objekt kann ein Möbel zum Anordnen innerhalb eines Innenraums, insbesondere innerhalb einer Wohnung, eines Geschäftsraums oder eines Büroraums, sein. Vorzugsweise kann das schalldämmende Objekt eine Truhe, ein Schrank, eine Kommode, ein Sekretär, ein Tisch, ein Sitzmöbel und/oder ein Liegemöbel sein.

Die Funktionsfläche kann eine Sichtfläche, eine Sitzfläche, eine Liegefläche, eine Schreibfläche, eine Ablagefläche und/oder eine Arbeitsfläche sein. Insbesondere die Sichtfläche kann für einen Benutzer besonders optisch ansprechend gestaltet sein. Insbesondere die Sitzfläche kann für das Draufsitzen eines Benutzers auf das schalldämmende Objekt geeignet sein.

Der Bezug kann die Funktionsfläche aufweisen. Das schalldämmende Objekt kann vollständig oder teilweise mit dem Bezug bezogen sein. Der perforierte Bereich ermöglicht ein Eindringen von Schall in das schalldämmende Objekt, wobei der Schall innerhalb des schalldämmenden Objekts von dem Schallabsorber absorbiert wird. Der perforierte Bereich kann eine Vielzahl von, insbesondere gestanzten, Löchern aufweisen. Die Vielzahl von Löchern können mittels CNC-Perforation (Computerized Numerical Control-Perforation) hergestellt sein. Jedes Loch des perforierten Bereichs kann eine derartige Form und/oder Größe aufweisen, dass keines der Lederpartikel durch das Loch hindurchdringen kann. Beispielsweise kann die Vielzahl von Löchern eine Vielzahl von Langlöchern sein.

Die Ausbildung des perforierten Bereichs, durch welche der Schall zu dem Schallabsorber geleitet wird, kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass jedes Loch des perforierten Bereichs in einer gedachten Verlängerung auf den Schallabsorber trifft.

Die Lederpartikel können alle eine gleiche Form oder voneinander unterschiedliche Formen aufweisen. Die Lederpartikel können als Schüttgut, insbesondere in Form einer Schüttung oder einer losen Schüttung, vorliegen. Vorzugsweise können sich die einzelnen Lederpartikel frei bewegen, insbesondere können die einzelnen Lederpartikel frei von einer festen Verbindung sein.

Die Lederpartikel können aus chromgegerbtes, chromfreies, synthetisch gegerbtes, natürlich/biologisch gegerbtes, vegetabil gegerbtes oder pflanzlich gegerbtes Leder sein. Die Lederpartikel können aus Leder oder Lederreste durch beispielsweise Mahlen und/oder Schneiden gewonnen werden. Im Falle von Falzspäne kann häufig eine Weiterverarbeitung entfallen, da die Falzspäne bereits als Lederpartikel vorliegen.

Vorteilhafterweise können die Lederpartikel besonders gut Schallenergie mittels Reibung aufnehmen und in Wärmeenergie umwandeln, weshalb diese sich für die Verwendung als Schallabsorber eignen. Die Lederpartikel können für Schall in einem Frequenzbereich von 500 Hz bis 1000 Hz einen Schallabsorptionsgrad zwischen 0,5 und 1 , insbesondere 0,8 und 1 , aufweisen.

Damit ermöglicht das schalldämmende Objekt Lederreste in Form von Lederpartikeln als Schallabsorber weiter zu nutzen und Entsorgungskosten der Lederreste zu vermeiden. Zusätzlich zur Verbesserung der Raumakustik und damit der Verbesserung der Sprachverständlichkeit stellt das schalldämmende Objekt einem Benutzer durch seine Funktionsfläche einen weiteren zusätzlichen Nutzen bereit.

In einer Weiterbildung der Erfindung enthält der Schallabsorber eine Mischung aus der Vielzahl von Lederpartikeln und einem Material biologischen Ursprungs, das insbesondere biologisch abbaubar ist.

Eine Dichte des Materials biologischen Ursprungs kann sich von einer Dichte der Lederpartikel unterscheiden. Wenn das Material biologischen Ursprungs eine geringere Dichte als die Lederpartikel hat, kann vorteilhafterweise durch die Mischung ein geringeres Gewicht des schalldämmenden Objekts erreicht werden. Vorzugsweise kann ein Verhältnis der Mischung zwischen den Lederpartikeln zu dem Material biologischen Ursprungs mindestens 1 zu 1 , 2 zu 1 oder 3 zu 1 betragen. Die Mischung kann einen Anteil von 40 Gewichts-% bis 95 Gewichts-%, insbesondere 60 Gewichts-% bis 80 Gewichts-%, an Lederpartikeln aufweisen.

Das Material biologischen Ursprungs kann eine Vielzahl von Materialpartikeln aufweisen. Die Materialpartikel können größer, kleiner oder gleich groß sein als die Lederpartikel. Beispielsweise kann eine Größe der Materialpartikel sich um ein Vielfaches, insbesondere um ein 20-faches, 10-faches, 5-faches oder 2-faches, von einer Größe der Lederpartikel unterscheiden. Beispielsweise können die Lederpartikel eine Größe von 6 mm und die Materialpartikel eine Größe von bis zu 10 cm aufweisen. Alternativ kann die Größe der Materialpartikel sich um 30%, 20%, 10% von der Größe der Lederpartikel unterscheiden.

Das Material biologischen Ursprungs kann vorzugsweise aus Leder, Hanf, Wolle, Federn, Sisal, Flachs, Mais, Stärke, Cellulose, Papierwolle und/oder expandiertem Biopolymer, insbesondere Polylactide, bio Polybutylensuccinat oder Lignin, gewonnen sein.

Das Material biologischen Ursprungs kann beispielsweise Lederpellets umfassen. Die Lederpellets können gepresste Lederreste enthalten. Beispielsweise können die Lederpellets die Merkmale der in der WO 2011/020680 A2 beschriebenen Lederpellets aufweisen, deren Offenbarung hinsichtlich Lederpellets hiermit durch Bezug aufgenommen ist.

Das Material biologischen Ursprungs kann ein Schaum sein, der durch physikalischer oder chemischer Schäumung von Mais, Stärke, Lignin und/oder Cellulose gewonnen ist.

In einer Weiterbildung der Erfindung weist der perforierte Bereich kreisförmige, quadratische oder rechteckige Löcher auf. Eine derartige Form der Löcher ist einfach herzustellen und hat sich als vorteilhaft für das Leiten von Schall zu dem Schallabsorber herausgestellt.

In einer Weiterbildung der Erfindung weist jedes Loch des perforierten Bereichs einen Durchmesser zwischen 0,5 mm und 8 mm, insbesondere 1 mm und 2,5 mm, auf. Vorzugsweise weist jedes Loch ein Durchmesser von 1 ,5 mm auf. Unter dem Durchmesser kann auch ein Durchmesser eines Umkreises des Lochs verstanden werden.

In einer Weiterbildung der Erfindung weist der perforierte Bereich einen Perforationsgrad zwischen 25% und 75%, insbesondere 30% und 40%, auf. Der Perforationsgrad kann ein Verhältnis zwischen einer Summe von Lochflächen des perforierten Bereichs und einer Gesamtfläche des perforierten Bereichs angeben.

In einer Weiterbildung der Erfindung sind eine Vielzahl von Löchern innerhalb des perforierten Bereichs gleichmäßig verteilt. Vorteilhafterweise ergibt sich durch die gleichmäßige Verteilung eine regelmäßige Anordnung der Löcher, die optisch besonders ansprechend ist.

In einer Weiterbildung der Erfindung sind die Lederpartikel als Nebenprodukte der Lederherstellung aus zerkleinerten Lederresten gebildet. Vorteilhafterweise können durch die Verwendung von Lederresten deren Entsorgungskosten vermieden werden.

In einer Weiterbildung der Erfindung liegt eine Größe der Lederpartikel des Schallabsorbers im Bereich zwischen 0,5 mm und 8 mm, insbesondere 5 mm und 7 mm. Vorzugsweise kann die Größe der Lederpartikel 6 mm betragen. Die Größe der Lederpartikel kann einer Länge der Lederpartikel entsprechen. Mit diesen Größen der Lederpartikel konnte vorteilhafterweise eine besonders hohe Schallabsorption erreicht werden.

In einer Weiterbildung der Erfindung ist zumindest an einer von außerhalb des schalldämmenden Objekts nicht sichtbaren Innenseite des perforierten Bereichs ein luftdurchlässiges Flächengebilde, insbesondere ein Gewebe, ein Vlies, ein Abstandsgewirke und/oder ein Schaum, angeordnet. Vorteilhafterweise kann mittels des luftdurchlässigen Flächengebildes Unebenheiten des Schallabsorbers oder spitze und hervorstehende Lederpartikel derart ausgeglichen werden, dass eine von außerhalb des schalldämmenden Objekts sichtbare Außenseite des perforierten Bereichs plan ist. Das luftdurchlässige Flächengebilde kann für Schall in dem Frequenzbereich von 125 Hz bis 800 Hz, insbesondere 500 Hz bis 800 Hz, ein Schallabsorptionsgrad zwischen 0 und 0,3, insbesondere 0,1 und 0,2, aufweisen. Zusätzlich oder alternativ kann das luftdurchlässige Flächengebilde für Schall mit einer Frequenz größer 1000 Hz ein Schallabsorptionsgrad zwischen 0,5 und 1 , insbesondere 0,8 und 1 , aufweisen. Vorzugsweise kann das luftdurchlässige Flächengebilde für Schall mit Frequenzen, bei denen die Lederpartikel einen Schallabsorptionsgrad von weniger als 0,8 aufweisen, einen Schallabsorptionsgrad von über 0,8 haben. Vorteilhafterweise kann durch die Kombination von Lederpartikeln und luftdurchlässiges Flächengebilde eine hohe Schallabsorption über einen breiten Frequenzbereich erreicht werden. Eine Dicke des luftdurchlässigen Flächengebildes kann zwischen 1 mm und 4 mm betragen. Das luftdurchlässige Flächengebilde kann punktuell an der Innenseite des perforierten Bereichs befestigt sein, insbesondere mittels einer Verklebung oder einer Naht.

Der Schaum als luftdurchlässiges Flächengebilde kann ein expandiertes Material auf biologischer Basis und/oder biologisch abbaubar sein. Vorzugsweise kann der Schaum aus Mais, Stärke, Cellulose gewonnen sein. Der Schaum kann mittels einer physikalischen oder chemischen Schäumung hergestellt sein. Vorzugsweise kann der Schaum mittels eines kontinuierlichen Extrusionsprozesses oder mittels eines RIM-Prozesses (Reaktion Injection moulding- Prozesses) hergestellt sein. Eine Schaumstruktur des Schaums kann eine Größe im Nanobereich bis Millimeterbereich haben.

In einer Weiterbildung der Erfindung erstreckt sich der perforierte Bereich über den ganzen Bezug.

In einer Weiterbildung der Erfindung weist der Bezug eine verschließbare Öffnung zum Einbringen oder Entnehmen des Schallabsorbers auf. Die verschließbare Öffnung kann beispielsweise einen Reißverschluss, einen Klettverschluss und/oder eine Schnürung zum Öffnen oder Schließen der verschließbaren Öffnung aufweisen. ln einer Weiterbildung der Erfindung besteht der Bezug aus Leder. Der Bezug kann aus einem einzigen Lederstück oder aus mehreren miteinander vernähten Lederzuschnitten bestehen. Vorzugsweise können die Lederzuschnitte aus Lederresten, insbesondere Stanzgitter oder Stanzreste, gewonnen sein. Vorteilhafterweise können durch die Verwendung von Lederresten deren Entsorgungskosten vermieden werden.

In einer Weiterbildung der Erfindung ist das schalldämmende Objekt ein Sitzsack, wobei der Bezug eine Hülle des Sitzsacks ist. Der Schallabsorber bildet als Schüttgut ein flexibel formbares Füllmaterial des Sitzsacks. Durch die Ausbildung des Schallabsorbers als flexibel formbares Füllmaterial passt sich der Sitzsack optimal an die Körperform eines auf den Sitzsack sitzenden Benutzers an. Dadurch kann der Schallabsorber eine Doppelfunktion erfüllen, nämlich Schall zu absorbieren und sich an die Körperform des Benutzers anzupassen, damit dieser bequem auf dem Sitzsack sitzt.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung in schematischer Weise dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Ansicht eines schalldämmenden Objekts in Form eines Sitzmöbels, wobei ein Sitzbereich des Sitzmöbels geschnitten dargestellt ist;

Fig. 2 eine Schrägansicht eines schalldämmenden Objekts in Form eines Sitzsacks;

Fig. 3 ein vergrößerter Ausschnitt der Schrägansicht von Fig. 2;

Fig. 4 eine Schnittansicht des vergrößerten Ausschnitts von Fig. 3;

Fig. 5 eine Ansicht von unten auf den Sitzsack von Fig. 2; Fig. 6 ein Diagramm einer Messung eines Schallabsorptionsgrads des Sitzsacks von Fig. 2 in Abhängigkeit der Frequenz des Schalls.

Fig. 1 zeigt ein schalldämmendes Objekt 10 in Form eines Sitzmöbels. Das Sitzmöbel 10 umfasst einen Sitzabschnitt 12 und einen Rückenlehnenabschnitt 14. In Fig. 1 ist der Sitzabschnitt 12 geschnitten dargestellt.

Das Sitzmöbel 10 hat eine erste Funktionsfläche 16 in Form einer Sitzfläche für das Draufsitzen eines Benutzers und eine zweite Funktionsfläche 18 in Form einer Rückenlehnenfläche für das Abstützen eines Rückens des Benutzers, wenn der Benutzer auf der Sitzfläche 16 sitzt.

Das schalldämmende Objekt 10 umfasst einen Bezug 20 aus Leder, der die erste und zweite Funktionsfläche 16, 18 aufweist und mit dem das schalldämmende Objekt 10 vollständig bezogen ist. Der Bezug 20 setzt sich aus mehreren miteinander vernähten Lederzuschnitten 21 zusammen. Die einzelnen Lederzuschnitte sind bei der industriellen Lederherstellung und -Verarbeitung in Form von Stanzgitter oder Stanzreste angefallen. Durch das gegebenenfalls erforderliche Zuschneiden, Vernähen und Verwenden der Lederzuschnitte als Bezug 20 entfällt deren Entsorgung.

Weiter umfasst das schalldämmende Objekt 10 einen Schallabsorber 22, der innerhalb des schalldämmenden Objekts 10 angeordnet ist. Der Schallabsorber 22 enthält eine Mischung aus einer Vielzahl von Lederpartikeln 24 und einem Material 26 biologischen Ursprungs, das biologisch abbaubar ist und das eine Vielzahl von Matenalpartikeln 28 aufweist. Ein Verhältnis der Mischung zwischen Lederpartikel 24 und Materialpartikel 28 beträgt 1 zu 1 .

Die Mischung liegt als Schüttgut in Form einer losen Schüttung vor und die einzelnen Lederpartikel 24 und Materialpartikel 28 können sich frei bewegen. Dadurch passt sich die Mischung und damit das schalldämmende Objekt 10 optimal an eine Körperform eines auf dem schalldämmenden Objekt 10 sitzenden Benutzers an.

Die Lederpartikel 24 haben eine voneinander unterschiedliche Form und sind als Nebenprodukt der Lederherstellung aus zerkleinerten Lederresten gewonnen worden, nämlich durch Mahlen oder Schneiden von Lederresten. Eine Länge und eine Breite der Lederpartikel 24 liegt im Bereich zwischen 5 mm und 7 mm und eine Dicke der Lederpartikel 24 beträgt 1 ,3 mm.

Das Material 26 biologischen Ursprungs wird aus Leder gewonnen. Hierzu werden Lederreste durch Mahlen oder Schneiden zerkleinert, um diese anschließend mit einem thermoplastischen Polymerwerkstoff zu vermischen und zu den Materialpartikeln 28 in Form von Lederpellets zu pressen. Damit weisen die Materialpartikel 28 eine gleiche Dichte auf wie die Lederpartikel 24 auf. Eine Länge, Breite und Dicke der Materialpartikel 28 ist um 30% größer als die Länge, Breite und Dicke der Lederpartikel 24.

Durch die Verwendung der Mischung aus Lederpartikeln 24 und Materialpartikeln 28 als Schallabsorber 22 konnte ein besonders hoher Schallabsorptionsgrad erreicht werden, nämlich für Schall in dem Frequenzbereich von 500 Hz bis 1000 Hz von über 0,8.

Weiter weist der Bezug 20 einen perforierten Bereich 30 auf. Der perforierte Bereich 30 ist an einem Seitenbereich des schalldämmenden Objekts 10 angeordnet. Der Seitenbereich ist von den Funktionsflächen 16, 18 verschieden. Der Seitenbereich grenzt im Sitzabschnitt 12 an die erste Funktionsfläche 16 an und grenzt im Rückenlehnenabschnitt 14 an die zweite Funktionsfläche 18 an. Da der Seitenbereich keine Funktionsfläche aufweist, eignet sich dieser für die Anordnung des perforierten Bereichs 30. Der perforierte Bereich 30 überdeckt den Schallabsorber 22 und ist dazu ausgebildet, Schall zu dem Schallabsorber 22 zu leiten. Hierzu weist der perforierte Bereich 30 eine Vielzahl von gleichmäßig verteilten quadratischen Löchern 32 auf. Durch die Löcher 32 hindurch kann Schall von außen ungehindert in das schalldämmende Objekt 10 eindringen und auf den Schallabsorber 22 treffen.

Die quadratischen Löcher 32 wurden mittels Stanzen hergestellt und haben eine derartige Form und Größe, dass keines der Lederpartikel 24 oder Materialpartikel 28 durch die Löcher 32 hindurchdringen kann. Jedes Loch 32 weist eine Länge und eine Breite von 1 mm auf. Ein Verhältnis zwischen einer Summe von Lochflächen des perforierten Bereichs 30 und einer Gesamtfläche des perforierten Bereichs 30, das auch als Perforationsgrad bezeichnet werden kann, beträgt 35 %.

Fig. 2 bis 4 zeigen eine weitere Ausführungsform eines schalldämmenden Objekts 10' in Form eines Sitzsacks. Soweit die in der Fig. 2 bis 4 ersichtlichen Merkmale mit denjenigen Merkmalen der Ausführungsform der Fig. 1 funktionell äquivalent sind, sind gleiche Bezugszeichen vergeben und die vorherigen Erläuterungen gelten entsprechend, sodass im Nachfolgenden hauptsächlich die Unterschiede erläutert werden.

Der Bezug 20 ist eine Hülle des Sitzsacks 10‘, in welcher der Schallabsorber 22 als ein flexibel formbares Füllmaterial des Sitzsacks 10' angeordnet ist. Aufgrund der Ausbildung des Schallabsorbers 22 als Schüttgut und des Bezugs 20 als flexiblen Bezug passt sich der Sitzsack 10' optimal an die Körperform eines darauf sitzenden Benutzers an.

Der Sitzsack 10' hat eine erste Funktionsfläche 16' in Form einer Sitzfläche und eine zweite Funktionsfläche 18' in Form einer Rückenlehnenfläche. Die erste Funktionsfläche 16' umfasst einen ersten Abschnitt 17, innerhalb dessen der Bezug 20 eine erste Funktionsperforation 34 hat, und die zweite Funktionsfläche 18‘ umfasst einen zweiten Abschnitt 19, innerhalb dessen der Bezug 20 eine zweite Funktionsperforation 36 hat. Damit korrespondiert eine Anzahl von Funktionsperforationen mit einer Anzahl von Funktionsflächen. In einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsform kann eine Funktionsfläche eine Vielzahl von Abschnitten aufweisen, innerhalb deren der Bezug jeweils eine Funktionsperforation hat.

Die beiden Funktionsperforationen 34, 36 umfassen jeweils eine Vielzahl von kreisförmigen Löchern mit einem Durchmesser von 2 mm. Durch die Löcher der Funktionsperforationen 34, 36 hindurch kann Schall von außen in den Sitzsack 10' eindringen und auf den Schallabsorber 22 treffen, wenn die Löcher der Funktionsperforationen 34, 36 nicht durch einen auf dem Sitzsack 10' sitzenden Benutzer verschlossen sind. Wenn die Funktionsperforationen 34, 36 durch einen auf dem Sitzsack 10' sitzenden Benutzer verschlossen sind, ermöglichen die Funktionsperforationen 34, 36 eine erhöhte Luft- und Dampfdurchlässigkeit des Bezugs 20, womit ein besserer Sitzkomfort erreicht wird.

Weiter umfasst der Bezug 20 einen perforierten Bereich 30 mit einer Vielzahl von kreisförmigen Löchern 32, wobei jedes Loch einen Durchmesser von 1 ,5 mm hat.

Der perforierte Bereich 30 ist an einem um laufenden Seitenbereich 38 des Sitzsacks 10' angeordnet und umfasst mehrere perforierte Teilbereiche 31. Eine Vergrößerung eines Abschnitts des Seitenbereichs 38 ist in Fig. 3 dargestellt. Jeder perforierte Teilbereiche 31 ist dreieckförmig. Zwischen zwei benachbarten perforierten Teilbereiche 31 ist jeweils ein nicht perforierter, dreieckförmiger Teilbereich 40 angeordnet. Dadurch ergibt sich ein Muster, das besonders optisch ansprechend ist. Hergestellt wird der um laufende Seitenbereich 38 dadurch, indem vollständig perforierte dreieckförmige Lederzuschnitte 33 abwechseln mit nicht perforierten, dreieckförmigen Lederzuschnitten 41 miteinander vernäht werden. Abhängig von einer Größe der perforierten und nicht perforierten Lederzuschnitte 33, 41 und von einer gewünschten Dicke D des Sitzsacks 10' kann der umlaufende Seitenbereich 38 mehrere miteinander vernähte Reihen von sich abwechselnden perforierten und nicht perforierten Lederzuschnitten 33, 41 aufweisen. In der Ausführungsform der Fig. 2 und 3 sind beispielsweise zwei Reihen von sich abwechselnden perforierten und nicht perforierten Lederzuschnitten 33, 41 dargestellt.

In Fig. 4 ist eine Schnittansicht des vergrößerten Ausschnitts von Fig. 3 dargestellt. An einer von außerhalb des schalldämmenden Objekts nicht sichtbaren Innenseite 42 des perforierten Bereichs 30 ist ein luftdurchlässiges Flächengebilde 44 in Form eines 3 mm dicken Schaums angeordnet. Der Schaum 44 verhindert, dass Bruchstücke der Lederpartikel 24 oder Materialpartikel 28 durch die Löcher 32 hindurch nach außen treten.

Der Schaum 44 weist für Schall in dem Frequenzbereich von 500 Hz bis 800 Hz einen Schallabsorptionsgrad von 0,15 und für Schall mit Frequenzen von über 1000 Hz einen Schallabsorptionsgrad von über 0,8 auf. Deshalb wird Schall im Frequenzbereich von 500 Hz bis 1000 Hz hauptsächlich durch den Schallabsorber 22 und Schall mit Frequenzen über 1000 Hz hauptsächlich durch den Schaum absorbiert. Durch die Kombination von Schallabsorber 22 und Schaum 44 wird eine breitbandige Schallabsorption erreicht.

Fig. 5 zeigt eine Ansicht von unten auf den Sitzsack 10‘. Dargestellt ist eine der Sitzfläche gegenüberliegende Auflagefläche 46 des Bezugs 20, die bei einem bestimmungsgemäßen Gebrauch des Sitzsacks 10' einen Boden oder einen Untergrund kontaktiert. Weiter geht aus Fig. 5 hervor, dass der Bezug 20 eine verschließbare Öffnung 48 aufweist, die mittels eines Reißverschlusses 50 verschließbar ist und im verschlossenen Zustand dargestellt ist. Durch die geöffnete Öffnung 48 hindurch ist ein Einbringen oder Entnehmen des Schallabsorbers 22 möglich. Fig. 6 zeigt ein Diagramm einer Messung eines Schallabsorptionsgrads des Sitzsacks 10' von Fig. 2 in Abhängigkeit der Frequenz des Schalls. Zu erkennen ist, dass der Sitzsack 10' über einen Frequenzbereich von 250 Hz bis 2000 Hz einen Schallabsorptionsgrad von über 0,8 aufgrund der Verwendung des Schallabsorbers 22 und des Schaums 44 hat und sich damit besonders gut zur Verbesserung der Raumakustik eines Innenraums eignet.