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Title:
SPACER COMPRISING CO-EXTRUDED HOLLOW SECTION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/253532
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a spacer (I) for insulated glass units, at least comprising a hollow section (1) which extends in a longitudinal direction (X) and is co-extruded from a polymeric base material (6) and a diffusion barrier material (7), said section comprising: - a first side wall (2.1) and a second side wall (2.2); - a glazing interior wall (3) which interconnects the side walls (2.1, 2.2); - an outer wall (5) which is arranged substantially in parallel with the glazing interior wall (3) and interconnects the sidewalls (2.1, 2.2); and - a cavity (8) which is surrounded by the sidewalls (2.1, 2.2), the glazing interior wall (3) and the outer wall (5), wherein: - the outer wall (5) comprises at least two layers of base material (6.1, 6.2) and at least two layers of diffusion barrier material (7.1, 7.2), - a layer of base material (6.1, 6.2) is always arranged between two layers of diffusion barrier material (7.1, 7.2); - the layers of base material (6.1, 6.2) and diffusion barrier material (7.1, 7.2) extend in the longitudinal direction (X); and - in the outer wall (5), at least one layer of diffusion barrier material (7.1) extends from the first side wall (2.1) to the second side wall (2.2).

Inventors:
CARRE FLORIAN (DE)
MARJAN CHRISTOPHER (DE)
SACU EROL ERTUGRUL (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/062735
Publication Date:
December 08, 2022
Filing Date:
May 11, 2022
Export Citation:
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Assignee:
SAINT GOBAIN (FR)
International Classes:
E06B3/663
Domestic Patent References:
WO2015086459A12015-06-18
WO2017174333A12017-10-12
WO1991000409A11991-01-10
WO2013104507A12013-07-18
WO2012100961A12012-08-02
WO2016139180A12016-09-09
Foreign References:
DE3302659A11984-08-02
EP0601488A21994-06-15
US20120308746A12012-12-06
EP2719533A12014-04-16
Attorney, Agent or Firm:
LENDVAI, Tomas (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Abstandhalter (I) für Isolierglaseinheiten, mindestens umfassend

- ein sich in Längsrichtung (X) erstreckendes Hohlprofil (1), das aus einem polymeren Grundmaterial (6) und einem Diffusionsbarrierematerial (7) co-extrudiert ist, umfassend eine erste Seitenwand (2.1) und eine zweite Seitenwand (2.2), eine Verglasungsinnenraumwand (3), die die Seitenwände (2.1, 2.2) miteinander verbindet; eine Außenwand (5), die im Wesentlichen parallel zur Verglasungsinnenraumwand (3) angeordnet ist und die Seitenwände (2.1, 2.2) miteinander verbindet; einen Hohlraum (8), der von den Seitenwänden (2.1, 2.2), der Verglasungsinnenraumwand (3) und der Außenwand (5) umschlossen wird, wobei

- die Außenwand (5) mindestens zwei Schichten aus Grundmaterial (6.1,

6.2) und mindestens zwei Schichten aus Diffusionsbarrierematerial (7.1,

7.2) umfasst,

- zwischen zwei Schichten aus Diffusionsbarrierematerial (7.1, 7.2) immer eine Schicht Grundmaterial (6.1, 6.2) angeordnet ist,

- die Schichten aus Grundmaterial (6.1, 6.2) und

Diffusionsbarrierematerial (7.1, 7.2) sich in Längsrichtung (X) erstrecken und

- in der Außenwand (5) mindestens eine Schicht aus

Diffusionsbarrierematerial (7.1) sich von der ersten Seitenwand (2.1) bis zur zweiten Seitenwand (2.2) erstreckt.

2. Abstandhalter (I) für Isolierglaseinheiten nach Anspruch 1 , wobei

- die Verglasungsinnenraumwand (3) mindestens zwei Schichten

Grundmaterial (6.1, 6.2) und mindestens zwei Schichten

Diffusionsbarrierematerial (7.1, 7.2) umfasst,

- zwischen zwei Schichten Diffusionsbarrierematerial (7.1, 7.2) immer eine Schicht Grundmaterial (6.1, 6.2) angeordnet ist, und

- die Schichten aus Grundmaterial (6.1, 6.2) und

Diffusionsbarrierematerial (7.1, 7.2) sich in Längsrichtung (X) erstrecken. 3. Abstandhalter (I) für Isolierglaseinheiten nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die erste Seitenwand (2.1), die zweite Seitenwand (2.2) und die Verglasungsinnenraumwand (3) dieselbe Anzahl von Schichten aus Grundmaterial (6.1, 6.2) und aus Diffusionsbarrierematerial (7.1, 7.2) wie die Außenwand (5) umfassen.

4. Abstandhalter (I) für Isolierglaseinheiten nach einem der Ansprüche 1 bis 2, wobei die erste Seitenwand (2.1) und die zweite Seitenwand (2.2) aus dem Grundmaterial bestehen.

5. Abstandhalter (I) für Isolierglaseinheiten nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die erste Seitenwand (2.1) und die zweite Seitenwand (2.2) in Richtung des Hohlraums (8) gewölbt sind.

6. Abstandhalter (I) für Isolierglaseinheiten nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei auf der vom Hohlraum abgewandten Seite der Außenwand (5) eine Haftschicht (31) angeordnet ist.

7. Abstandhalter (I) für Isolierglaseinheiten nach Anspruch 6, wobei die

Haftschicht (31) eine Glasfolie ist, die über einen Kleber auf der Außenwand (5) befestigt ist.

8. Abstandhalter (I) für Isolierglaseinheiten nach Anspruch 6, wobei die

Haftschicht (31) mit dem Hohlprofil (1) co-extrudiert ist und die Haftschicht (31) eine Polymerschicht mit einem oder mehreren Haftvermittler-Additiven ist, wobei die Haftvermittler-Additive ausgewählt sind aus der Gruppe von Siliciumoxid, Chromoxid, Titanoxid und / oder Siliziumnitrid.

9. Abstandhalter (I) für Isolierglaseinheiten nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das polymere Grundmaterial (6) biobasierte Polymere, Polyethylen (PE), Polycarbonate (PC), Polypropylen (PP), Polystyrol, Polyester, Polyethylenterephtalate (PET), Polyethylenterephtalat-Glykol (PET-G), Polyoxymethylen (POM), Polyamide, Polyamid-6,6, Polybutylenterephthalat (PBT), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Acrylester-Styrol-Acrylnitril (ASA), Acrylnitril-Butadien-Styrol - Polycarbonat (ABS/PC), Styrol-Acrylnitril (SAN), PET/PC, PBT/PC, oder Copolymere davon umfasst.

10. Abstandhalter (I) für Isolierglaseinheiten nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Hohlraum (8) vollständig durch Grundmaterial (6) begrenzt ist.

11. Abstandhalter (I) für Isolierglaseinheiten nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei auf der dem Hohlraum (8) abgewandten Seite der Verglasungsinnenraumwand (3) eine opake Dekorschicht (9) angeordnet ist.

12. Isolierglaseinheit (II), mindestens umfassend eine erste Scheibe (13), eine zweite Scheibe (14), einen zwischen erster Scheibe (13) und zweiter Scheibe (14) umlaufend angeordneten Abstandhalter (I) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei

- die erste Scheibe (13) über ein primäres Dichtmittel (17) an der ersten Seitenwand (2.1) angebracht ist,

- die zweite Scheibe (14) über ein primäres Dichtmittel (17) an der zweiten Seitenwand (2.2) angebracht ist,

- ein innerer Scheibenzwischenraum (15) von der Verglasungsinnenraumwand (3), der ersten Scheibe (13) und der zweiten Scheibe (14) begrenzt wird,

- ein äußerer Scheibenzwischenraum (16) von der Außenwand (5) und der ersten Scheibe (13) und der zweiten Scheibe (14) begrenzt wird,

- im äußeren Scheibenzwischenraum (16) ein sekundäres Dichtmittel (18) angeordnet ist.

13. Isolierglaseinheit (II) nach Anspruch 12, wobei auf der zum äußeren Scheibenzwischenraum (16) weisenden Seite der Außenwand (5) eine Haftschicht (31) angeordnet ist und das sekundäre Dichtmittel (18) mit der Haftschicht (31) in Kontakt steht.

14. Isolierglaseinheit (II) nach einem der Ansprüche 12 oder 13, wobei die erste Seitenwand (2.1) und die zweite Seitenwand (2.2) in Richtung des Hohlraums (5) gewölbt sind, sodass zwischen der ersten Seitenwand (2.1) und der ersten Scheibe (1) eine erste Aussparung (10.1) mit dem primären Dichtmittel (17) gefüllt ist und sodass zwischen der zweiten Seitenwand (2.2) und der zweiten Scheibe (2) eine zweite Aussparung (10.2) mit dem primären Dichtmittel (17) gefüllt ist.

15. Verwendung der Isolierglaseinheit (II) nach einem der Ansprüche 12 bis 14 als Gebäudeinnenverglasung, Gebäudeaußenverglasung und/oder Fassadenverglasung.

Description:
Abstandhalter mit co-extrudiertem Hohlprofil

Die Erfindung betrifft einen Abstandhalter für Isolierglaseinheiten, eine Isolierglas einheit und deren Verwendung.

Isolierverglasungen enthalten in der Regel mindestens zwei Scheiben aus Glas oder polymeren Materialien. Die Scheiben sind über einen vom Abstandhalter (Spacer) definierten Gas- oder Vakuumraum voneinander getrennt. Das Wärmedämmvermögen von Isolierglas ist deutlich höher als das von Einfachglas und kann in Dreifachverglasungen oder mit speziellen Beschichtungen noch weiter gesteigert und verbessert werden. So ermöglichen beispielsweise silberhaltige Beschichtungen eine verringerte Transmission von infraroter Strahlung und senken so die Abkühlung eines Gebäudes im Winter.

Neben der Beschaffenheit und dem Aufbau des Glases sind auch die weiteren Komponenten einer Isolierverglasung von großer Bedeutung. Die Dichtung und vor allem der Abstandhalter haben einen großen Einfluss auf die Qualität der Isolierverglasung. In einer Isolierverglasung wird ein umlaufender Abstandhalter zwischen zwei Glasscheiben befestigt, sodass ein gasgefüllter oder luftgefüllter innerer Scheibenzwischenraum entsteht, der gegen das Eindringen von Feuchtigkeit abgedichtet ist und für die wärmeisolierenden Eigenschaften sorgt.

Die wärmeisolierenden Eigenschaften von Isolierverglasungen werden ganz wesentlich vom Wärmeleitvermögen im Bereich des Randverbunds, insbesondere des Abstandhalters beeinflusst. Bei metallischen Abstandhaltern kommt es durch die hohe thermische Leitfähigkeit des Metalls zur Ausbildung einer Wärmebrücke am Rand des Glases. Diese Wärmebrücke führt einerseits zu Wärmeverlusten im Randbereich der Isolierverglasung und andererseits bei hoher Luftfeuchtigkeit und niedrigen Außentemperaturen zur Bildung von Kondensat auf der Innenscheibe im Bereich des Abstandhalters. Um diese Probleme zu lösen, werden vermehrt thermisch optimierte, sogenannte „Warme-Kante“-Systeme eingesetzt, bei denen die Abstandhalter aus Materialien mit geringerer Wärmeleitfähigkeit, insbesondere Kunststoffen bestehen. Ein Nachteil bei Abstandhaltern aus Kunstoffen ist die schlechte Dichtigkeit für Gase und Feuchtigkeit. Daher werden Kunststoff-Abstandhalter in der Regel zumindest auf ihrer Außenseite mit einer Barrierefolie aus einem dichten Material versehen. Als Barrierefolien sind insbesondere dünne Metallfolien oder mehrschichtige Folien aus metallischen und polymeren Schichten geeignet, wie zum Beispiel offenbart in WO 2013/104507 A1.

Die Verbindung zwischen Scheibe und Abstandshalter wird über eine Klebeverbindung aus einem sogenannten primären Dichtmittel, beispielsweise Polyisobutylen, erzeugt. Bei einem Versagen dieser Klebeverbindung ist dies eine Eintrittsstelle für Feuchtigkeit. Die Menge des primären Dichtmittels muss genau dosiert werden, um zu verhindern, dass primäres Dichtmittel in den inneren Scheibenzwischenraum dringt. Es gibt Abstandhalter, die im Bereich der Seitenwände Einstülpungen aufweisen, in denen primäres Dichtmittel angebracht werden kann, wie zum Beispiel offenbart in US 2012 0308746 A1.

Auf der nach außen weisenden Seite des Abstandshalters im äußeren Scheibenzwischenraum ist als Randversiegelung in der Regel ein sekundäres Dichtmittel angebracht, das mechanische Belastung durch Klimalasten aufnimmt und so die Stabilität der Isolierverglasung sicherstellt. Die Außenseite des Abstandshalters muss so beschaffen sein, dass eine gute Haftung zum sekundären Dichtmittel gewährleistet ist. Aufgrund der Temperaturänderungen im Laufe der Zeit, beispielsweise durch Sonneneinstrahlung, dehnen sich die einzelnen Komponenten der Isolierverglasung aus und ziehen sich bei einer Erkaltung wieder zusammen. Das Glas dehnt sich dabei stärker aus als der Abstandhalter aus einem polymeren Material. Diese mechanische Bewegung dehnt oder staucht daher die Klebeverbindung und die Randversiegelung, welche diese Bewegungen nur in einem begrenzten Maße durch eigene Elastizität ausgleichen können. Im Laufe der Betriebsdauer der Isolierverglasung kann der beschriebene mechanische Stress eine teil- oder ganzflächige Ablösung einer Klebeverbindung bedeuten. Diese Ablösung der Verbindung zwischen Dichtmittel und Abstandhalter kann ein Eindringen von Luftfeuchtigkeit in die Isolierverglasung ermöglichen, was einen Beschlag im Bereich der Scheiben und ein Nachlassen der Isolierwirkung nach sich zieht. Die Seiten des Abstandhalters, die in Kontakt mit einem Dichtmittel stehen, sollten daher eine möglichst gute Haftung zum Dichtmittel aufweisen.

Ein Ansatz zur Verbesserung der Haftung zum Dichtmittel ist die Anpassung der Eigenschaften einer auf der Außenseite des Abstandhalters angeordneten Dampfsperrfolie. Das Dokument EP2719533 A1 offenbart hierzu einen Abstandhalter mit einer Folie, die an der zum sekundären Dichtmittel weisenden Seite eine dünne Haftschicht aus SiOx oder AlOy aufweist. Als Sperrschicht gegen Feuchtigkeit dienen unter anderem orientierte EVOH-Schichten.

Ein Nachteil an dem Konzept der Abstandhalter mit Barrierefolien ist, dass die Haftung der Barrierefolien zum Abstandhalter selbst und zum sekundären Dichtmittel für lange Zeit sehr gut sein muss. Ansonsten kann es zu einem Ablösen der Barrierefolien kommen, was wiederum einen Verlust der Dichtigkeit bedeutet. Zusätzlich ist die Herstellung dieser Abstandhalter mit Barrierefolien in mehreren Stufen vergleichsweise aufwändig. Typischerweise werden Folie und Grundkörper von unterschiedlichen Produzenten hergestellt und müssen dann anschließend möglicherweise von einem dritten Produzenten zusammengeklebt werden.

In der WO 2012100961 A1 wird ein Abstandhalter ohne separate Barrierefolie beschrieben. Dieser nutzt zwei metallische Streifen, die auf den Seitenwänden und auf Teilen der Außenwand aufgebracht sind. In der Außenwand gibt es eine Lücke zwischen den beiden metallischen Streifen, um zu verhindern, dass es eine Wärmebrücke von der einen Scheibe zur anderen Scheibe über einen durchgehenden metallischen Streifen gibt. In diesem Bereich sind in das polymere Material der Außenwand Schichtsilikate eingebracht, die für die Diffusionsdichtigkeit sorgen. Die metallischen Streifen verschlechtern jedoch die wärmeisolierenden Eigenschaften des Abstandhalters.

Vor diesem Hintergrund ist ein Abstandhalter erstrebenswert, der in möglichst wenigen einzelnen Schritten herstellbar ist und gleichzeitig die Anforderungen eines Abstandhalters für Isolierglaseinheiten an Dichtigkeit und Haftung über die Lebensdauer der Isolierglaseinheit erfüllt.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen verbesserten Abstandhalter bereitzustellen, der die oben genannten Nachteile nicht aufweist, sowie eine verbesserte Isolierglaseinheit bereitzustellen.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird erfindungsgemäß durch einen Abstandhalter für Isolierglaseinheiten nach dem unabhängigen Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor. Eine erfindungsgemäße Isolierglaseinheit und deren erfindungsgemäße Verwendung gehen aus weiteren unabhängigen Ansprüchen hervor.

Der erfindungsgemäße Abstandhalter für Isolierglaseinheiten umfasst mindestens ein sich in Längsrichtung erstreckendes polymeres Hohlprofil mit einer ersten Seitenwand, einer zweiten Seitenwand, einer Verglasungsinnenraumwand, einer Außenwand und einem Hohlraum. Der Hohlraum des Abstandhalters führt zu einer Gewichtsreduktion im Vergleich zu einem massiv ausgeformten Abstandhalter und steht zur Aufnahme von weiteren Komponenten, wie beispielsweise eines Trockenmittels, zur Verfügung. Der Hohlraum wird von den Seitenwänden, der Verglasungsinnenraumwand und der Außenwand umschlossen. Die Verglasungsinnenraumwand verbindet die erste Seitenwand mit der zweiten Seitenwand. Die Seitenwände sind die Wände des Hohlprofils, an denen die äußeren Scheiben der Isolierglaseinheit mithilfe eines primären Dichtmittels angebracht werden. Die Verglasungsinnenraumwand ist die Wand des Hohlprofils, die nach Einbau in die fertige Isolierglaseinheit zum inneren Scheibenzwischenraum weist. Die Außenwand ist im Wesentlichen parallel zur Verglasungsinnenraumwand angeordnet und verbindet die erste Seitenwand mit der zweiten Seitenwand. Die Außenwand weist nach Einbau in die fertige Isolierglaseinheit zum äußeren Scheibenzwischenraum.

Das Hohlprofil ist aus einem polymeren Grundmaterial und einem Diffusionsbarrierematerial co-extrudiert. Das Diffusionsbarrierematerial hat eine höhere Diffusionsdichtigkeit gegenüber Gasen und Feuchtigkeit als das polymere Grundmaterial. Da die beiden Materialien co-extrudiert sind, sind sie besonders fest verbunden und bilden ein langzeitstabiles Hohlprofil.

Das polymere Grundmaterial und das Diffusionsbarrierematerial sind in Schichten angeordnet, das heißt eine Wand setzt sich aus einzelnen Lagen der Materialien zusammen, die sich durchgehend, das heißt ohne Unterbrechung, in Längsrichtung X erstrecken und parallel zur jeweiligen Wand verlaufen.

Die Außenwand enthält mindestens zwei Schichten aus Grundmaterial und mindestens zwei Schichten aus Diffusionsbarrierematerial, die abwechselnd angeordnet sind. Das bedeutet, dass zwischen zwei Schichten aus Diffusionsbarrierematerial immer eine Schicht Grundmaterial angeordnet ist. Durch die Verwendung mehrerer Schichten können Diffusionsbarrierematerialien verwendet werden, die als Einzelschicht keine ausreichende Barrierewirkung erzielen würden. Zudem wird die Barrierewirkung wesentlich verbessert, wenn man mehrere einzelne Schichten an Stelle einer dicken Schicht einsetzt, weil eine Undichtigkeit an einer bestimmten Stelle in einer Schicht durch eine zweite Schicht kompensiert werden kann. In der Außenwand erstreckt sich mindestens eine Schicht aus Diffusionsbarrierematerial von der ersten Seitenwand bis zur zweiten Seitenwand. So wird über die gesamte Breite des Hohlprofils das Eindringen von Feuchtigkeit und der Verlust einer Gasfüllung durch die Schicht aus Diffusionsbarrierematerial verhindert. Daher ist eine auf der Außenwand angeordnete Barrierefolie nicht mehr notwendig, da deren Funktion von dem

Diffusionsbarrierematerial innerhalb des Hohlprofils übernommen wird. Dies vereinfacht die Herstellung des Abstandhalters wesentlich und ist ein großer Vorteil der Erfindung.

In einer bevorzugten Ausführungsform sind nur in der Außenwand Schichten aus Diffusionsbarrierematerial angeordnet. Die Seitenwände und die Verglasungsinnenraumwand enthalten in dem Fall keine Schicht aus Diffusionsbarrierematerial. Dies ist besonders einfach und kostengünstig herzustellen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst auch die

Verglasungsinnenraumwand mindestens zwei Schichten aus Grundmaterial und mindestens zwei Schichten aus Diffusionsbarrierematerial. Zwischen zwei Schichten aus Diffusionsbarrierematerial ist dabei immer eine Schicht aus Grundmaterial angeordnet. Die Schichten aus Grundmaterial und Diffusionsbarrierematerial erstrecken sich in Längsrichtung und verlaufen parallel zur Verglasungsinnenraumwand. Durch die zusätzliche Anordnung von Diffusionsbarrierematerial in der Verglasungsinnenraumwand wird die Abdichtung des Profils verbessert. Bevorzugt erstreckt sich mindestens eine Schicht aus Diffusionsbarrierematerial von der ersten Seitenwand zur zweiten Seitenwand. Die Anzahl der Schichten in der Verglasungsinnenraumwand und in der Außenwand kann sich unterscheiden oder identisch sein. Bevorzugt ist ein symmetrischer Aufbau, sodass die Anzahl der Schichten aus Grundmaterial und Diffusionsbarrierematerial in der Verglasungsinnenraumwand und in der Außenwand identisch ist.

In einer bevorzugten Ausführungsform bestehen die erste Seitenwand und die zweite Seitenwand aus dem Grundmaterial. Dies ist kostengünstig und als symmetrischer Aufbau besonders stabil. Eine Anordnung des Diffusionsbarrierematerials in der Außenwand und bevorzugt auch in der Verglasungsinnenraumwand stellt die Abdichtung des Abstandhalters sicher.

In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform umfassen alle Wände des Hohlprofils Schichten aus Diffusionsbarrierematerial und Schichten aus Grundmaterial. Bevorzugt umfassen alle Wände dieselbe Anzahl von Schichten aus Grundmaterial und aus Diffusionsbarrierematerial. Dieser Aufbau lässt sich besonders gut co- extrudieren. Besonders bevorzugt sind die Schichten aus Grundmaterial und die Schichten aus Diffusionsbarrierematerial durchgehend um den Hohlraum herum angeordnet, sodass eine Schicht sich von der Außenwand über die erste Seitenwand über die Verglasungsinnenraumwand über die zweite Seitenwand bis zur Außenwand erstreckt. So entsteht eine ineinander gelagerte Zwiebel-artige Struktur mit abwechselnden Schichten aus den beiden Materialien. Dies hat sich als besonders stabil erwiesen und ist sehr gut zu co-extrudieren. Besonders bevorzugt besteht die auf der zum Hohlraum weisenden Seite angeordnete Schicht aus Grundmaterial, sodass die äußere Schicht aus Diffusionsbarrierematerial besteht. Dies bietet den maximalen Schutz gegen das Eindringen von Feuchtigkeit und gegen Gasverlust.

Grundsätzlich können die äußeren Schichten und die zum Hohlraum weisenden Schichten aus Diffusionsbarrierematerial oder aus Grundmaterial bestehen. Die äußeren Schichten sind die Schichten des Abstandhalters, die zur Umgebung weisen, das heißt die Schichten, die mit der Umgebungsluft in Kontakt stehen. In der fertigen Isolierglaseinheit weist beispielsweise die äußere Schicht der Außenwand zum äußeren Scheibenzwischenraum und steht mit dem sekundären Dichtmittel in Kontakt, während die äußeren Schichten der Seitenwände zu den Scheiben weisen und mit dem primären Dichtmittel in Kontakt stehen.

Bevorzugt sind die zum Hohlraum weisenden Schichten aus Grundmaterial gefertigt. Diese Schichten sind in der fertigen Verglasung nicht sichtbar, sodass hier auch optisch weniger hochwertige Materialien verwendet werden können, wie zum Beispiel recycelte Kunststoffe. Die Anordnung mit Diffusionsbarrierematerial als äußere Schicht ist von besonderem Vorteil, weil damit zur äußeren Umgebung, von wo Feuchtigkeit eindringen kann, direkt eine Barriere angeordnet ist. Somit wird die Abdichtung des Abstandhalters weiter verbessert.

Bevorzugt enthält eine Wand mit Diffusionsbarrierematerial drei, vier, fünf oder mehr Schichten aus Diffusionsbarrierematerial, die abwechselnd mit einer dazwischenliegenden Schicht Grundmaterial angeordnet sind. Über die Anzahl der Schichten kann die Diffunsionsdichtigkeit des Abstandhalters gesteuert werden. Mit zunehmender Anzahl an Schichten wird die Abdichtung verbessert.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist auf der zur äußeren Umgebung weisenden Seite - das heißt auf der dem Hohlraum abgewandten Seite - der Außenwand eine Haftschicht angeordnet, die eine bessere Haftung zum sekundären Dichtmittel aufweist als die äußere Schicht des Hohlprofils.

Die Haftschicht ist bevorzugt eine Glasfolie mit einer Dicke von 0,025 mm bis 0,210 mm, bevorzugt 0,040 mm bis 0,100 mm, die auf die Außenwand aufgeklebt wird. Als Kleber wird bevorzugt ein nichtgasender Kleber verwendet, bevorzugt ein thermoplastisches Polyurethan oder ein Polymethacrylat.

Die Haftschicht ist alternativ bevorzugt eine Polymerschicht mit einem oder mehreren Haftvermittler-Additiven. Als Haftvermittler-Additive sind bevorzugt Siliziumoxid (SiO x ), Chromoxid (CrO x ), Titanoxid (TiO x ) und / oder Siliziumnitrid (Si x N y ). Der Anteil des Haftvermittler-Additivs am Material der Haftschicht liegt zwischen 0,1 Gew.-% und 20 Gew.-%, bevorzugt zwischen 1 Gew.-% und 15 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 2 Gew.-% und 10 Gew.-%. Bevorzugt besteht die Haftschicht im Wesentlichen aus dem Grundmaterial des Hohlprofils mit zugesetztem Haftvermittler- Additiv. Das verhindert Materialunverträglichkeiten und Spannungen im Hohlprofil durch unterschiedliche Materialien. Die Haftschicht ist bevorzugt mit dem Hohlprofil co- extrudiert. Dies vereinfacht den Herstellungsprozess des Abstandhalters und erhöht die Stabilität des Verbunds. Die Polymerschicht mit Haftvermittler-Additiven hat bevorzugt eine Dicke zwischen 50 pm und 500 pm, bevorzugt zwischen 100 pm und 400 pm.

Die Haftschicht ist alternativ bevorzugt eine amorphe Siliziumdioxid-Schicht mit einer Dicke zwischen 5 nm und 100 nm. Die Siliziumdioxid-Schicht wird bevorzugt in einem flammenpyrolytischen Verfahren abgeschieden. Geeignet ist zum Beispiel das PYROSIL®-Verfahren. Diese Schicht kann einfach auf das Hohlprofil aufgetragen werden und verbessert die Haftung zum sekundären Dichtmittel.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Diffusionsbarrierematerial ein polymeres Diffusionsbarrierematerial. Der Vorteil an einem polymeren Diffusionsbarrierematerial gegenüber einem metallischen Diffusionsbarrierematerial ist die geringere Wärmeleitfähigkeit. Dies führt zu einer verbesserten isolierenden Funktion des Abstandhalters. Bevorzugt enthält der Abstandhalter keine metallischen Bestandteile, wie zum Beispiel aus Stahl oder aus elementaren Metallen. Dies sorgt für eine gute Wärmeisolierung. In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform enthält der Abstandhalter metallische Verstärkungselemente wie Drähte oder Bleche, die die Längssteifigkeit verbessern.

Bevorzugt ist das Diffusionsbarrierematerial ein Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer (EVOH). EVOH dichtet das Hohlprofil besonders gut gegen das Eindringen von Feuchtigkeit und den Verlust einer Gasfüllung ab und kann mit dem Grundmaterial co- extrudiert werden. Ein alternatives bevorzugtes Diffusionsbarrierematerial ist ein Polyvinylidenchlorid (PVDC), das zum Beispiel unter dem Handelsnamen Saran erhältlich ist und ausgezeichnete Barriereeigenschaften hat.

Alternativ bevorzugt ist das Diffusionsbarrierematerial ein Polymer mit Füllstoff, wobei der Füllstoff bevorzugt ein Schichtsilikat ist. Bevorzugt ist das Polymer das gleiche wie das Grundmaterial, sodass Materialunverträglichkeiten vermieden werden.

Das Polymer mit Schichtsilikat weist eine vergleichsweise geringe Wärmeleitfähigkeit auf und verbessert zudem die Steifigkeit des Hohlprofils. Das Schichtsilikat ist dem Polymer bevorzugt in Form von Scheibchen beigemischt, die an sich diffusionsdicht sind. Während der Extrusion richten sich die Scheibchen zu einem großen Teil so aus, dass die flache Seite der Scheibchen parallel zur jeweiligen Wand des Hohlprofils ausgerichtet sind. In einer Schicht aus Diffusionsbarrierematerial gibt es viele Scheibchen Schichtsilikat, die übereinander und nebeneinander angeordnet sind. Die Gesamtheit der Scheibchen erzeugt eine Barrierewirkung, indem sie den Weg für einzelne Wassermoleküle oder Gasmoleküle verlängert oder versperrt. Durch die Anordnung von mehreren Schichten aus Diffusionsbarrierematerial in einer Wand kann die Barrierewirkung einer einzelnen Schicht aus Diffusionsbarrierematerial verstärkt werden, sodass die Verwendung einer separaten Barrierefolie nicht notwendig ist. Der Anteil des Schichtsilikats am Hohlprofil liegt zwischen 5 Vol.-% und 60 Vol.-%, bevorzugt zwischen 8 Vol.-% und 35 Vol.-%, besonders bevorzugt zwischen 10 Vol.-% und 30 Vol.-%.

Alternativ bevorzugt ist das Diffusionsbarrierematerial ein Polymer mit Füllstoff, wobei als Füllstoff Kohlenstoffnanoröhren (CNTs) verwendet werden. Bevorzugt ist das Polymer das gleiche wie das Grundmaterial, sodass Materialunverträglichkeiten vermieden werden. Der Anteil der Kohlenstoffnanoröhren am Hohlprofil liegt bevorzugt zwischen 1 Vol.-% und 20 Vol.-%.

Dank des erfindungsgemäßen Aufbaus bietet der Abstandhalter eine gute Abdichtung gegenüber der Diffusion von Gasen, wie zum Beispiel Argon, aus dem Scheibenzwischenraum und gegenüber der Diffusion von Feuchtigkeit in den Scheibenzwischenraum. Der erfindungsgemäße Abstandhalter erfüllt bevorzugt die Prüfnorm EN 1279 Teil 2 + 3.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandhalters enthält das polymere Grundmaterial biobasierte Polymere, Polyethylen (PE), Polycarbonate (PC), Polypropylen (PP), Polystyrol, Polyester, Polyethylenterephtalate (PET), Polyethylenterephtalat-Glykol (PET-G), Polyoxymethylen (POM), Polyamide (PA), Polyamid-6,6, Polybutylenterephthalat (PBT), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Acrylester-Styrol-Acrylnitril (ASA), Acrylnitril-Butadien-Styrol - Polycarbonat (ABS/PC), Styrol-Acrylnitril (SAN), PET/PC, PBT/PC, oder Copolymere davon. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform besteht das polymere Grundmaterial im Wesentlichen aus einem der gelisteten Polymere. Besonders bevorzugt enthält das polymere Grundmaterial recycelte Polymere.

Das Hohlprofil ist bevorzugt glasfaserverstärkt. Durch die Wahl des Glasfaseranteils im polymeren Grundmaterial kann der Wärmeausdehnungskoeffizient des Hohlprofils variiert und angepasst werden. Das polymere Grundmaterial weist bevorzugt einen Glasfaseranteil von 20 Gew.-% bis 50 Gew.-%, besonders bevorzugt von 30 Gew.-% bis 40 Gew.-% auf. Der Glasfaseranteil im polymeren Grundmaterial verbessert gleichzeitig die Festigkeit und Stabilität des Hohlprofils.

Glasfaserverstärkte Abstandhalter sind in der Regel starre Abstandhalter, die beim Zusammenbau eines Abstandhalterrahmens für eine Isolierglaseinheit aus einzelnen geraden Stücken zusammengesteckt oder geschweißt werden. Die Verbindungsstellen müssen dabei separat mit einem Dichtmittel abgedichtet werden, um eine optimale Abdichtung eines Abstandhalterrahmens zu gewährleisten.

In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform enthält das Hohlprofil keine Glasfasern. Die Anwesenheit von Glasfasern verschlechtert die wärmeisolierenden Eigenschaften des Abstandhalters und machen den Abstandhalter starr und spröde. Hohlprofile ohne Glasfasern können besser gebogen werden, wobei das Abdichten der Verbindungsstellen entfällt. Während des Biegens ist der Abstandhalter besonderen mechanischen Belastungen ausgesetzt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform besteht das polymere Grundmaterial aus einem geschäumten Polymer. Dabei wird während der Extrusion des Hohlprofils dem polymeren Grundmaterial ein Schäumungsmittel zugesetzt. Beispiele für geschäumte Abstandhalter sind offenbart in W02016139180 A1. Die geschäumte Ausführung führt zu einer verringerten Wärmeleitung durch das Hohlprofil und einer Material- und Gewichtseinsparung im Vergleich zu einem nicht geschäumten Hohlprofil.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandhalters hat das Hohlprofil eine im Wesentlichen einheitliche Wanddicke d. Die Wanddicke d liegt bevorzugt im Bereich von 0,5 mm bis 2 mm. In diesem Bereich ist der Abstandhalter besonders stabil.

Die Dicke einer Schicht aus Grundmaterial liegt bevorzugt zwischen 100 pm bis 900 pm, besonders bevorzugt zwischen 200 pm und 800 pm. Die Dicke einer Schicht aus Diffusionsbarrierematerial liegt bevorzugt zwischen 100 pm und 900 pm, besonders bevorzugt zwischen 200 pm und 800 pm.

Die Außenwand des Hohlprofils ist die der Verglasungsinnenraumwand gegenüberliegende Wand, die vom Innenraum der Isolierglaseinheit (innerer Scheiben zwischenraum) weg in Richtung des äußeren Scheibenzwischenraums weist. Die Außenwand verläuft bevorzugt im Wesentlichen parallel zur Verglasungsinnenraumwand. Eine plane Außenwand, die sich in ihrem gesamten Verlauf parallel zur Verglasungsinnenraumwand verhält, hat den Vorteil, dass die Dichtfläche zwischen Abstandhalter und Seitenwänden maximiert wird und eine einfachere Formgebung den Produktionsprozess erleichtert.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandhalters sind die den Seitenwänden nächstliegenden Abschnitte der Außenwand in einem Winkel a (alpha) von 30° bis 60° zur Außenwand in Richtung der Seitenwände geneigt. Diese Ausführung verbessert die Stabilität des Hohlprofils. Bevorzugt sind die den Seitenwänden nächstliegenden Abschnitte in einem Winkel a (alpha) von 45° geneigt. In diesem Fall ist die Stabilität des Abstandhalters weiter verbessert.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandhalters verlaufen die erste Seitenwand und die zweite Seitenwand senkrecht zu der Außenwand und der Verglasungsinnenraumwand. Die erste Seitenwand und die zweite Seitenwand sind in dem Fall plane Seitenwände, die parallel zueinander verlaufen. Dies hat den Vorteil, dass eine ebene Fläche zur Verklebung mit den äußeren Scheiben der Isolierverglasung zur Verfügung steht.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandhalters sind die erste Seitenwand und die zweite Seitenwand in Richtung des Hohlraums gewölbt. Auf diese Weise entsteht jeweils in der ersten Seitenwand eine erste Aussparung zur Aufnahme eines primären Dichtmittels, das zwischen der ersten Seitenwand und der anliegenden Scheibe angeordnet wird. In der zweiten Seitenwand entsteht eine zweite Aussparung zur Aufnahme eines primären Dichtmittels, das zwischen der zweiten Seitenwand und der anliegenden Scheibe angeordnet wird. Die Anbringung des primären Dichtmittels in den Aussparungen verbessert die Abdichtung und verhindert, dass primäres Dichtmittel in Richtung des inneren Scheibenzwischenraums dringt. Dieser Effekt kann insbesondere bei hohen Temperaturen, wie zum Beispiel unter Sonneneinstrahlung auftreten. Die beiden Seitenwände sind bevorzugt in gleichem Maße in Richtung des Hohlraums gewölbt, sodass die erste Aussparung und die zweite Aussparung gleich groß sind und der Abstandhalter einen symmetrischen Aufbau hat. Dies verbessert die Stabilität des Hohlprofils.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist auf der dem Hohlraum abgewandten Seite der Verglasungsinnenraumwand eine opake Dekorschicht angeordnet. Die Dekorschicht ist dann in der fertigen Isolierglaseinheit die sichtbare Oberfläche, sodass diese optisch ansprechend gestaltet werden kann. So kann zum Beispiel die Farbe der Verglasungsinnenraumwand flexibel angepasst werden oder als Grundmaterial ein optisch weniger schönes recyceltes Polymer genutzt werden, weil nur die opake Dekorschicht für den Nutzer sichtbar ist. Opak bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Dekorschicht die darunterliegende Schicht vor Blicken des Nutzers verbirgt. Die Dekorschicht ist somit nicht durchscheinend oder transparent sondern undurchsichtig. Die Dekorschicht ist bevorzugt eine polymere Dekorschicht. Sie kann alternativ auch aus zum Beispiel Holz, Papier, Polymeren, eine aufgesprühte Farbschicht oder Glas bestehen. Die Dekorschicht kann als Folie auf das Hohlprofil aufgeklebt sein, aufgesprüht, aufgetragen oder bevorzugt als polymere Dekorschicht co-extrudiert sein mit dem polymeren Grundmaterial und dem Diffusionsbarrierematerial.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Verglasungsinnenraumwand mindestens eine Perforierung auf. Bevorzugt sind mehrere Perforierungen in der Verglasungsinnenraumwand angebracht. Die Gesamtzahl der Perforierungen hängt dabei von der Größe der Isolierglaseinheit ab. Die Perforierungen in der Verglasungsinnenraumwand verbinden den Hohlraum mit dem inneren Scheibenzwischenraum einer Isolierglaseinheit, wodurch ein Gasaustausch zwischen diesen möglich wird. Dadurch wird eine Aufnahme von Luftfeuchtigkeit durch ein im Hohlraum befindliches Trockenmittel erlaubt und somit ein Beschlagen der Scheiben verhindert. Die Perforierungen sind bevorzugt als Schlitze ausgeführt, besonders bevorzugt als Schlitze mit einer Breite von 0,2 mm und einer Länge von 2 mm. Die Schlitze gewährleisten einen optimalen Luftaustausch, ohne dass Trockenmittel aus dem Hohlraum in den inneren Scheibenzwischenraum eindringen kann. Die Perforierungen können nach Herstellung des Hohlprofils einfach in die Verglasungsinnenraumwand gestanzt oder gebohrt werden. Bevorzugt werden die Perforierungen warm in die Verglasungsinnenraumwand gestanzt.

Das Hohlprofil weist bevorzugt entlang der Verglasungsinnenraumwand eine Breite von 5 mm bis 55 mm, bevorzugt von 10 mm bis 20 mm auf. Die Breite ist im Sinne der Erfindung die sich zwischen den Seitenwänden erstreckende Dimension. Die Breite ist der Abstand zwischen den voneinander abgewandten Flächen der beiden Seitenwände. Durch die Wahl der Breite der Verglasungsinnenraumwand wird der Abstand zwischen den Scheiben der Isolierglaseinheit bestimmt. Das genaue Abmaß der Verglasungsinnenraumwand richtet sich nach den Dimensionen der Isolierglaseinheit und der gewünschten Scheibenzwischenraumgröße.

Das Hohlprofil weist bevorzugt entlang der Seitenwände eine Höhe von 5 mm bis 15 mm, besonders bevorzugt von 6 mm bis 10 mm, auf. In diesem Bereich für die Höhe besitzt der Abstandhalter eine vorteilhafte Stabilität, ist aber andererseits in der Isolierglaseinheit vorteilhaft unauffällig. Außerdem weist der Hohlraum des Abstandhalters eine vorteilhafte Größe zur Aufnahme einer geeigneten Menge an Trockenmittel auf. Die Höhe des Abstandhalters ist der Abstand zwischen den voneinander abgewandten Flächen der Außenwand und der Verglasungsinnenraumwand.

Im Hohlraum ist bevorzugt ein Trockenmittel enthalten, bevorzugt Kieselgele, Molekularsiebe, CaCh, Na 2 SC> 4 , Aktivkohle, Silikate, Bentonite, Zeolithe und/oder Gemische davon.

Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Abstandhalters, mindestens umfassend den Schritt der Co-Extrusion des polymeren Grundmaterials und des Diffusionsbarrierematerials zur Bildung des Hohlprofils.

Die Erfindung umfasst des Weiteren eine Isolierglaseinheit mit mindestens einer ersten Scheibe, einer zweiten Scheibe, einem umlaufenden zwischen erster und zweiter Scheibe angeordneten erfindungsgemäßen Abstandhalter, einem inneren Scheibenzwischenraum und einem äußeren Scheibenzwischenraum. Der erfindungsgemäße Abstandhalter ist zu einem umlaufenden Abstandhalterrahmen angeordnet. Die erste Scheibe ist dabei an der ersten Seitenwand des Abstandshalters über ein primäres Dichtmittel angebracht, und die zweite Scheibe ist an der zweiten Seitenwand über ein primäres Dichtmittel angebracht. Das bedeutet, zwischen der ersten Seitenwand und der ersten Scheibe sowie zwischen der zweiten Seitenwand und der zweiten Scheibe ist ein primäres Dichtmittel angeordnet. Die erste Scheibe und die zweite Scheibe sind parallel und bevorzugt deckungsgleich angeordnet. Die Kanten der beiden Scheiben sind daher im Randbereich bevorzugt bündig angeordnet, das heißt sie befinden sind auf gleicher Höhe. Der innere Scheibenzwischenraum wird von der ersten und zweiten Scheibe und der Verglasungsinnenraumwand begrenzt. Der äußere Scheibenzwischenraum ist definiert als der Raum, der durch die erste Scheibe, die zweite Scheibe und die Außenwand des Abstandhalters begrenzt ist. Der äußere Scheibenzwischenraum ist mindestens teilweise mit einem sekundären Dichtmittel verfüllt. Das sekundäre Dichtmittel trägt zur mechanischen Stabilität der Isolierglaseinheit bei und nimmt einen Teil der Klimalasten auf, die auf den Randverbund wirken.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist auf der zum äußeren Scheibenzwischenraum weisenden Seite der Außenwand eine Haftschicht angeordnet und das sekundäre Dichtmittel steht mit der Haftschicht in Kontakt. Die Haftschicht weist eine besonders gute Haftung zum sekundären Dichtmittel auf. Somit wird die Abdichtung und Langzeitstabilität des Randverbunds der Isolierglaseinheit verbessert.

In einer bevorzugten Ausführungsform sind die erste Seitenwand und die zweite Seitenwand in Richtung des Hohlraums des Abstandhalters gewölbt, sodass zwischen der ersten Seitenwand und der ersten Scheibe eine erste Aussparung mit dem primären Dichtmittel gefüllt ist und sodass zwischen der zweiten Seitenwand und der zweiten Scheibe eine zweite Aussparung mit dem primären Dichtmittel gefüllt ist. Die Aussparungen bieten die Möglichkeit mehr primäres Dichtmittel einzubringen als bei einer vollständig planen Seitenwand. Dies verbessert die Stabilität der Abdichtung entlang der Seitenwände. Zudem wird verhindert, dass primäres Dichtmittel bei starker Sonneneinstrahlung in den inneren Scheibenzwischenraum fließt und dort sichtbar wird.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Isolierglaseinheit ist das sekundäre Dichtmittel entlang der ersten Scheibe und der zweiten Scheibe so aufgebracht, dass ein mittlerer Bereich der Außenwand frei von sekundärem Dichtmittel ist. Der mittlere Bereich bezeichnet den in Bezug auf die beiden äußeren Scheiben mittig angeordneten Bereich, im Gegensatz zu den beiden äußeren Bereichen der Außenwand, die benachbart zur ersten Scheibe und zweiten Scheibe sind. Auf diese Weise wird eine gute Stabilisierung der Isolierglaseinheit erzielt, wobei gleichzeitig Materialkosten für das sekundäre Dichtmittel gespart werden. Gleichzeitig lässt sich diese Anordnung leicht hersteilen, indem zwei Stränge aus sekundärem Dichtmittel jeweils auf die Außenwand im äußeren Bereich angrenzend an die äußeren Scheiben aufgebracht werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das sekundäre Dichtmittel so angebracht, dass der gesamte äußere Scheibenzwischenraum vollständig mit sekundärem Dichtmittel gefüllt ist. Dies führt zu einer maximalen Stabilisierung der Isolierglaseinheit.

Bevorzugt enthält das sekundäre Dichtmittel Polymere oder silanmodifizierte Polymere, besonders bevorzugt organische Polysulfide, Silikone, Hotmelt, Polyurethane, raumtemperaturvernetzenden (RTV) Silikonkautschuk, peroxidischvernetzten Silikonkautschuk und/oder additions-vernetzten Silikonkautschuk. Diese Dichtmittel haben eine besonders gute stabilisierende Wirkung. Das primäre Dichtmittel enthält bevorzugt ein Polyisobutylen. Das Polyisobutylen kann ein vernetzendes oder nicht vernetzendes Polyisobutylen sein.

Die erste Scheibe und die zweite Scheibe der Isolierglaseinheit enthalten bevorzugt Glas, Keramik und/oder Polymere, besonders bevorzugt Quarzglas, Borosilikatglas, Kalk-Natron-Glas, Polymethylmethacrylat oder Polycarbonat.

Die erste Scheibe und die zweite Scheibe verfügen über eine Dicke von 2 mm bis 50 mm, bevorzugt 3 mm bis 16 mm, wobei beide Scheiben auch unterschiedliche Dicken haben können.

In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Isolierglaseinheit besteht der Abstandhalterrahmen aus einem oder mehreren erfindungsgemäßen Abstandhaltern. Es kann sich zum Beispiel um einen erfindungsgemäßen Abstandhalter handeln, der zu einem vollständigen Rahmen gebogen ist. Es kann sich auch um mehrere erfindungsgemäße Abstandhalter handeln, die über einen oder mehrere Steckverbinder miteinander verknüpft sind. Die Steckverbinder können als Längsverbinder oder Eckverbinder ausgeführt sein. Derartige Eckverbinder können beispielsweise als Kunststoffformteil mit Dichtung ausgeführt sein, in dem zwei mit einem Gärungsschnitt versehene Abstandhalter Zusammenstößen.

Grundsätzlich sind verschiedenste Geometrien der Isolierglaseinheit möglich, beispielsweise rechteckige, trapezförmige und abgerundete Formen. Zur Herstellung runder Geometrien kann der erfindungsgemäße Abstandhalter beispielsweise im erwärmten Zustand gebogen werden.

In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Isolierverglasung mehr als zwei Scheiben. Dabei kann der Abstandhalter zum Beispiel Nuten enthalten, in denen mindestens eine weitere Scheibe angeordnet ist. Es könnten auch mehrere Scheiben als Verbundglasscheibe ausgebildet sein.

Die Erfindung umfasst ferner ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Isolierglaseinheit mindestens umfassend die Schritte:

- Bereitstellen eines erfindungsgemäßen Abstandhalters,

- Zusammenfügen des Abstandhalters zu einem Abstandhalterrahmen, - Bereitstellen einer ersten Scheibe und einer zweiten Scheibe,

- Fixieren des Abstandhalters über ein primäres Dichtmittel zwischen der ersten Scheibe und der zweiten Scheibe,

- Verpressen der Scheibenanordnung aus den beiden Scheiben und dem Abstandhalter und

- mindestens teilweise Füllen des äußeren Scheibenzwischenraums mit einem sekundären Dichtmittel.

Die Herstellung der Isolierglaseinheit erfolgt maschinell auf dem Fachmann bekannten Doppelverglasungsanlagen. Zunächst wird ein Abstandhalterrahmen umfassend den erfindungsgemäßen Abstandhalter bereitgestellt. Beispielsweise wird der Abstandhalterrahmen durch Verschweißen, Verkleben und/oder mithilfe eines Steckverbinders hergestellt. Eine erste Scheibe und eine zweite Scheibe werden bereitgestellt und der Abstandhalterrahmen wird über ein primäres Dichtmittel zwischen der ersten und der zweiten Scheibe fixiert. Der Abstandhalterrahmen wird mit der ersten Seitenwand des Abstandhalters auf die erste Scheibe aufgesetzt und über das primäre Dichtmittel fixiert. Anschließend wird die zweite Scheibe deckungsgleich zur ersten Scheibe auf die zweite Seitenwand des Abstandhalters aufgesetzt und ebenfalls über das primäre Dichtmittel fixiert und die Scheibenanordnung wird verpresst. Der äußere Scheibenzwischenraum wird mit einem sekundären Dichtmittel zumindest teilweise gefüllt. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht so die einfache und kostengünstige Herstellung einer Isolierglaseinheit.

Die Bereitstellung der ersten Scheibe und der zweiten Scheibe kann dabei auch vor der Bereitstellung des erfindungsgemäßen Abstandhalterrahmens erfolgen.

Die Erfindung umfasst weiterhin die Verwendung der erfindungsgemäßen Isolierglaseinheit als Gebäudeinnenverglasung, Gebäudeaußenverglasung und / oder Fassadenverglasung.

Die verschiedenen Ausgestaltungen der Erfindung können einzeln oder in beliebigen Kombinationen realisiert sein. Insbesondere sind die vorstehend genannten und nachstehend erläuterten Merkmale nicht nur in den angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung einsetzbar, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen. Die Ausführungen zum erfindungsgemäßen Abstandhalter gelten analog für die erfindungsgemäße Isolierglaseinheit und das erfindungsgemäße Verfahren. Ebenso sind die Ausführungen zur erfindungsgemäßen Isolierglaseinheit auch für den erfindungsgemäßen Abstandhalter anwendbar.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen sind rein schematische Darstellungen und nicht maßstabsgetreu. Sie schränken die Erfindung in keiner Weise ein. Es zeigen:

Figur 1 einen Querschnitt einer weiteren möglichen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Abstandhalters,

Figur 2 einen Ausschnitt eines Hohlprofils,

Figur 3 einen Querschnitt einer möglichen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Abstandhalters,

Figur 4 einen Querschnitt einer weiteren möglichen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Abstandhalters,

Figur 5 einen Querschnitt des Ausschnitts A aus Figur 3,

Figur 6 einen Querschnitt einer möglichen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Isolierglaseinheit

Figur 7 ein Flussdiagramm zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Isolierglaseinheit.

Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch einen möglichen erfindungsgemäßen Abstandhalter I. Figur 2 zeigt einen perspektivischen Querschnitt des Abstandhalters mit einer Aufsicht auf die Verglasungsinnenraumwand 3, wobei in Figur 2 der schichtartige Aufbau des Hohlprofils 1 nicht gezeigt ist. Der Abstandhalter umfasst ein sich in Längsrichtung (X) erstreckendes co-extrudiertes Hohlprofil 1 mit einer ersten Seitenwand 2.1, einer parallel dazu verlaufenden Seitenwand 2.2, einer Verglasungsinnenraumwand 3 und einer Außenwand 5. Die Verglasungsinnenraumwand 3 verläuft senkrecht zu den Seitenwänden 2.1 und 2.2 und verbindet die beiden Seitenwände. Die Außenwand 5 liegt gegenüber der Verglasungsinnenraumwand 3 und verbindet die beiden Seitenwände 2.1 und 2.2. Die Außenwand 5 verläuft im Wesentlichen senkrecht zu den Seitenwänden 2.1 und 2.2. Die den Seitenwänden 2.1 und 2.2 nächstliegenden Abschnitte 5.1 und 5.2 der Außenwand 5 sind jedoch in einem Winkel a (alpha) von etwa 45 ° zur Außenwand 5 in Richtung der Seitenwände 2.1 und 2.2 geneigt. Die abgewinkelte Geometrie verbessert die Stabilität des Hohlprofils 1.

Das Hohlprofil 1 ist ein co-extrudiertes Hohlprofil, das aus mehreren Schichten eines polymeren Grundmaterials 6 und eines Diffusionsbarrierematerials 7 co-extrudiert ist. Als Grundmaterial 6 wurde zum Beispiel Polypropylen mit 10 Gew.-% Glasfasern eingesetzt und als Diffusionsbarrierematerial 7 wurde EVOH verwendet. Das polymere Grundmaterial 6 und das Diffusionsbarrierematerial 7 sind in Schichten angeordnet. In allen Wänden 3, 2.1, 2.2 und 5 sind die einzelnen Lagen der Materialien durchgehend, das heißt ohne Unterbrechung, in Längsrichtung X angeordnet und verlaufen parallel zur jeweiligen Wand. Die Anordnung des Diffusionsbarrierematerials in allen Wänden des Hohlprofils 1 sorgt für eine besonders gute Abdichtung des Abstandhalters gegenüber dem Eindringen von Feuchtigkeit. Das Hohlprofil 1 enthält in allen Wänden jeweils zwei Schichten aus Grundmaterial 6 und zwei Schichten aus Diffusionsbarrierematerial 7. So kann EVOH eingesetzt werden, das als Einzelschicht keine ausreichende Barrierewirkung hätte, sodass im Beispiel ein vollständig metallfreier Abstandhalter erhalten wird. Dies sorgt für eine besonders geringe Wärmeleitung durch den Abstandhalter. Die Schichten aus Grundmaterial 6 und aus Diffusionsbarrierematerial 7 sind jeweils abwechselnd angeordnet, sodass ein Zwiebel artiger Aufbau entsteht. Von der zum Hohlraum 8 weisenden Seite aus gesehen ist die Abfolge der Schichten: Grundmaterial - Diffusionsbarrierematerial - Grundmaterial - Diffusionsbarrierematerial. Somit ist der Hohlraum 8 vollständig von Grundmaterial 6 begrenzt und auf der zur äußeren Umgebung weisenden Seite des Abstandhalters I ist überall Diffusionsbarrierematerial 7 angeordnet. Da die äußere Schicht aus Diffusionsbarrierematerial 7 besteht, wird ein maximaler Schutz gegen das Eindringen von Feuchtigkeit und gegen Gasverlust aus dem inneren Scheibenzwischenraum gewährleistet.

Die Wanddicke d des Hohlprofils beträgt 1 mm. Die Wanddicke ist im Wesentlichen überall gleich. Dies verbessert die Stabilität des Hohlprofils und vereinfacht die Herstellung. Das Hohlprofil 1 weist beispielsweise eine Höhe h von 6,5 mm und eine Breite von 15,5 mm auf. Die Breite erstreckt sich in Y-Richtung von der ersten Seitenwand 2.1 zur zweiten Seitenwand 2.2. Die Außenwand 5, die Verglasungsinnenraumwand 3 und die beiden Seitenwände 2.1 und 2.2 umschließen den Hohlraum 8. Der Hohlraum 8 kann ein Trockenmittel 11 aufnehmen. In der Verglasungsinnenraumwand 3 sind Perforierungen 24 angebracht, die in der Isolierglaseinheit eine Verbindung zum inneren Scheibenzwischenraum hersteilen. Über die Perforierungen 24 in der Verglasungsinnenraumwand 3 kann das Trockenmittel 11 dann Feuchtigkeit aus dem inneren Scheibenzwischenraum 15 aufnehmen. Auf der Außenwand 5 ist keine zusätzliche Barrierefolie angeordnet, da die Schichten aus EVOH die Barrierefunktion vollständig übernehmen. Die Schichten aus Grundmaterial 6 haben jeweils eine Dicke von 300 pm und die Schichten aus Diffusionsbarrierematerial 7 haben jeweils eine Dicke von etwa 200 pm (in der Zeichnung sind die Schichtdicken aus Darstellungsgründen mit etwa der gleichen Dicke skizziert).

Figur 3 zeigt einen Querschnitt durch einen möglichen erfindungsgemäßen Abstandhalter I. Figur 5 zeigt den Ausschnitt A aus Figur 3 zur detaillierten Ansicht des Schichtaufbaus in der Verglasungsinnenraumwand 3 und der Außenwand 5. Der Abstandhalter I umfasst ein sich in Längsrichtung (X) erstreckendes co-extrudiertes Hohlprofil 1 mit einer ersten Seitenwand 2.1, einer zweiten Seitenwand 2.2, einer Verglasungsinnenraumwand 3 und einer parallel dazu verlaufenden Außenwand 5. Die Verglasungsinnenraumwand 3 verbindet die beiden Seitenwände 2.1 und 2.2. Die Außenwand 5 liegt gegenüber der Verglasungsinnenraumwand 3 und verbindet die beiden Seitenwände 2.1 und 2.2. Die erste Seitenwand 2.1 und die zweite Seitenwand 2.2 sind in Richtung des Hohlraums 8 gewölbt, sodass zwischen der ersten Seitenwand 2.1 und der ersten Scheibe eine erste Aussparung 10.1 für das primäre Dichtmittel vorgesehen ist und zwischen der zweiten Seitenwand 2.2 und der zweiten Scheibe eine zweite Aussparung 10.2 für das primäre Dichtmittel vorgesehen ist. Die Aussparungen bieten die Möglichkeit mehr primäres Dichtmittel einzubringen als bei einer vollständig planen Seitenwand. Dies verbessert die Stabilität der Abdichtung entlang der Seitenwände. Zudem wird verhindert, dass primäres Dichtmittel bei starker Sonneneinstrahlung in den inneren Scheibenzwischenraum fließt und dort sichtbar wird. Die beiden Seitenwände 2.1 und 2.2 sind in gleichem Maße in Richtung des Hohlraums 8 gewölbt, sodass die Aussparungen 10.1 und 10.2 gleich groß sind und der Abstandhalter einen symmetrischen Aufbau hat. Die Symmetrie ist dabei auf die Symmetrieachse S bezogen, wie in Figur 4 eingezeichnet.

Das Hohlprofil 1 ist ein co-extrudiertes Hohlprofil, das aus einem polymeren Grundmaterial 6 und einem Diffusionsbarrierematerial 7 co-extrudiert ist. Die erste Seitenwand 2.1 und die zweite Seitenwand 2.2 bestehen aus dem Grundmaterial 6. Dies ist kostengünstig und als symmetrischer Aufbau besonders stabil. In der Außenwand 5 und in der Verglasungsinnenraumwand 3 sind zwei Schichten des Diffusionsbarrierematerials und zwei Schichten des polymeren Grundmaterials jeweils abwechselnd angeordnet. Die Schichten des Diffusionsbarrierematerials in der Außenwand 5 und in der Verglasungsinnenraumwand 3 erstrecken sich über die gesamte Breite b des Hohlprofils und sorgen so für eine gute Abdichtung des Abstandhalters. Die einzelnen Lagen der Materialien in der Verglasungsinnenraumwand 3 und der Außenwand 5 sind durchgehend, das heißt ohne Unterbrechung, in Längsrichtung X angeordnet und verlaufen parallel zur jeweiligen Wand. Als Grundmaterial 6 wurde zum Beispiel Polyamid 6,6 eingesetzt und als Diffusionsbarrierematerial 7 wurde Polyamid 6,6 mit 25 Vol% Schichtsilikat verwendet. So wird ein vollständig metallfreier Abstandhalter erhalten. Dies sorgt für eine besonders geringe Wärmeleitung durch den Abstandhalter. Die innenliegende Schicht 6.2 der Außenwand und der Verglasungsinnenraumwand 3 besteht jeweils aus polymerem Grundmaterial. Der Hohlraum 8 ist somit vollständig von Grundmaterial 6 begrenzt und auf der zum äußeren Scheibenzwischenraum weisenden Seite des Hohlprofils 1 ist Diffusionsbarrierematerial 7 angeordnet. Da die äußere Schicht 7.1 aus Diffusionsbarrierematerial 7 besteht, wird ein maximaler Schutz gegen das Eindringen von Feuchtigkeit und gegen Gasverlust aus dem inneren Scheibenzwischenraum gewährleistet.

Auf der Außenwand 5 ist auf der zur äußeren Umgebung weisenden Seite eine Haftschicht 31 angeordnet. Die Haftschicht 31 steht in der fertigen Isolierglaseinheit in Kontakt mit dem sekundären Dichtmittel. Die Haftschicht 31 ist im Beispiel co-extrudiert mit dem Hohlprofil 1 und besteht im Wesentlichen aus PE mit 10 Gew.-% SiOx als Haftvermittleradditiv. Die Haftschicht 31 hat eine bessere Haftung zum sekundären Dichtmittel, sodass die Langzeitstabilität des Randverbunds dank des erfindungsgemäßen Aufbaus weiter verbessert wird. Die Dicke der Haftschicht 31 im Beispiel beträgt etwa 100 pm.

Die Wanddicke d des Hohlprofils beträgt etwa 1 mm. Die Wanddicke ist im Wesentlichen überall gleich. Dies verbessert die Stabilität des Hohlprofils und vereinfacht die Herstellung. Das Hohlprofil 1 weist beispielsweise eine Höhe h von 6,5 mm und eine Breite b von 12,5 mm auf. Die Breite erstreckt sich in Y-Richtung von der ersten Seitenwand 2.1 zur zweiten Seitenwand 2.2 gemessen an der breitesten Stelle des Hohlprofils entlang der Verglasungsinnenraumwand 3 oder der Außenwand 5. Die Breite b ist auf Höhe der Verglasungsinnenraumwand 3 und der Außenwand 5 gleich. Die Außenwand 5, die Verglasungsinnenraumwand 3 und die beiden Seitenwände 2.1 und 2.2 umschließen den Hohlraum 8. Der Hohlraum 8 kann ein Trockenmittel 11 aufnehmen. In der Verglasungsinnenraumwand 3 sind Perforierungen angebracht (hier nicht gezeigt), die in der Isolierglaseinheit eine Verbindung zum inneren Scheibenzwischenraum hersteilen. Über die Perforierungen in der Verglasungsinnenraumwand 3 kann das Trockenmittel 11 dann Feuchtigkeit aus dem inneren Scheibenzwischenraum 15 aufnehmen. Auf der Außenwand 5 ist keine zusätzliche Barrierefolie angeordnet, da die Schichten mit Schichtsilikat die Barrierefunktion vollständig übernehmen. Die Schichten aus Grundmaterial 6 haben jeweils eine Dicke von 250 pm und die Schichten aus Diffusionsbarrierematerial 7 haben jeweils eine Dicke von etwa 250 pm.

Figur 4 zeigt einen Abstandhalter, der in den Grundzügen so aufgebaut ist wie der in Figur 3 gezeigte Abstandhalter. Im Unterschied zu dem in Figur 3 gezeigten Abstandhalter umfassen im Beispiel alle Wände 3, 2.1, 2.2 und 5 des Hohlprofils 1 zwei Schichten aus Diffusionsbarrierematerial 7 und zwei Schichten aus Grundmaterial 6. Dieser Aufbau mit der gleichen Anzahl von Schichten in allen Wänden lässt sich besonders gut co-extrudieren. Die Schichten aus Grundmaterial 6 und die Schichten aus Diffusionsbarrierematerial 7 sind durchgehend um den Hohlraum 8 herum angeordnet, sodass jede Schicht sich von der Außenwand 5 über die erste Seitenwand 2.1 über die Verglasungsinnenraumwand 3 über die zweite Seitenwand 2.2 bis zur Außenwand 5 erstreckt. So entsteht eine ineinander gelagerte Zwiebel-artige Struktur mit abwechselnden Schichten aus den beiden Materialien. Dies hat sich als besonders stabil erwiesen und ist sehr gut zu co-extrudieren. Die auf der zum Hohlraum weisenden Seite angeordnete innere Schicht besteht im Beispiel aus Grundmaterial 6, sodass die äußere Schicht aus Diffusionsbarrierematerial 7 besteht. Dies bietet den maximalen Schutz gegen das Eindringen von Feuchtigkeit und gegen Gasverlust. Die Schichten aus Diffusionsbarrierematerial 7 haben eine Dicke von jeweils 200 pm und die Schichten aus dem polymeren Grundmaterial eine Dicke von 300 pm. Auf der zum Verglasungsinnenraum weisenden Seite der Verglasungsinnenraumwand 3 ist eine opake Dekorschicht 9 in Form einer schwarzen PET-Folie aufgeklebt, die den Blick auf das darunterliegende Hohlprofil 1 verbirgt. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn das Grundmaterial 6 im Beispiel ein recyceltes Polypropylen ist und das Diffusionsbarrierematerial 7 ein EVOH ist. Dann wird das recycelte Polypropylen effektiv verdeckt und für den Benutzer der Isolierglaseinheit entsteht ein optisch ansprechendes Bild. Zur Verbesserung der Haftung zum sekundären Dichtmittel ist auf der Außenwand 5 eine Haftschicht 31 in Form einer etwa 30 nm dicken Siliziumdioxid- Schicht angeordnet, die im Beispiel über das PYROSIL®-V aufgebracht ist.

Figur 6 zeigt einen Querschnitt des Randbereichs einer erfindungsgemäßen Isolierglaseinheit II mit dem in Figur 4 dargestellten Abstandhalter I. Die erste Scheibe 13 ist über ein primäres Dichtmittel 17 mit der ersten Seitenwand 2.1 des Abstandhalters I verbunden, und die zweite Scheibe 14 ist über das primäre Dichtmittel 17 an der zweiten Seitenwand 2.2 angebracht. Das primäre Dichtmittel 17 ist im Wesentlichen ein vernetzendes Polyisobutylen. Der innere Scheibenzwischenraum 15 befindet sich zwischen der ersten Scheibe 13 und der zweiten Scheibe 14 und wird von der Verglasungsinnenraumwand 3 des erfindungsgemäßen Abstandhalters I begrenzt. Der innere Scheibenzwischenraum 15 ist luftgefüllt oder mit einem inerten Gas wie Argon befüllt. Der Hohlraum 8 ist mit einem Trockenmittel 11, zum Beispiel Molsieb, gefüllt. Über Perforierungen 24 in der Verglasungsinnenraumwand 3 ist der Hohlraum 8 mit dem inneren Scheibenzwischenraum 15 verbunden. Durch die Perforierungen 24 in der Verglasungsinnenraumwand 3 findet ein Gasaustausch zwischen dem Hohlraum 8 und dem inneren Scheibenzwischenraum 15 statt, wobei das Trockenmittel 11 die Luftfeuchtigkeit aus dem inneren Scheibenzwischenraum 15 aufnimmt. Die erste Scheibe 13 und die zweite Scheibe 14 ragen über die Seitenwände 2.1 und 2.2 hinaus, sodass ein äußerer Scheibenzwischenraum 16 entsteht, der sich zwischen erster Scheibe 13 und zweiter Scheibe 14 befindet und durch die Außenwand 5 mit der Haftschicht 31 des Abstandhalters I begrenzt wird. Die Kante der ersten Scheibe 13 und die Kante der zweiten Scheibe 14 sind auf einer Höhe angeordnet. Der äußere Scheibenzwischenraum 16 ist mit einem sekundären Dichtmittel 18 verfüllt. Das sekundäre Dichtmittel 18 ist im Beispiel ein Polysulfid. Polysulfide nehmen die auf den Randverbund wirkenden Kräfte besonders gut auf und tragen so zu einer hohen Stabilität der Isolierglaseinheit II bei. Die Haftung von Polysulfiden zur Haftschicht des erfindungsgemäßen Abstandhalters ist ausgezeichnet. Die erste Scheibe 13 und die zweite Scheibe 14 bestehen aus Kalk-Natron-Glas mit einer Dicke von 3 mm.

In der Fig. 7 ist das Fließdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Isolierglaseinheit II dargestellt. In einem ersten Schritt I wird ein erfindungsgemäßer Abstandhalter I bereitgestellt. In einem zweiten Schritt II wird der Abstandhalter I zu einem Abstandhalterrahmen zusammengefügt. In einem dritten Schritt III werden eine erste Scheibe 13 und eine zweite Scheibe 14 bereitgestellt. Alternativ kann der dritte Schritt III auch vor dem ersten Schritt I erfolgen. In einem vierten Schritt IV wird der Abstandhalter I über ein primäres Dichtmittel 17 zwischen der ersten Scheibe 13 und der zweiten Scheibe 14 fixiert. In einem fünften Schritt V wird die Scheibenanordnung aus den Scheiben 13, 14 und dem Abstandhalter I in einer Isolierglaspresse verpresst. In einem sechsten Schritt VI wird der äußere Scheibenzwischenraum 16 mit einem sekundären Dichtmittel 18 zumindest teilweise gefüllt.

Bezugszeichenliste

I Abstandhalter

II Isolierglaseinheit, Isolierverglasung

I Hohlprofil

2.1 erste Seitenwand

2.2 zweite Seitenwand

3 Verglasungsinnenraumwand

5 Außenwand

5.1 , 5.2 die den Seitenwänden nächstliegenden Abschnitte der Außenwand

6 Grundmaterial, polymeres Grundmaterial

6.1 , 6.2 erste und zweite Schicht aus Grundmaterial

7 Diffusionsbarrierematerial

7.1 , 7.2 erste und zweite Schicht aus Diffusionsbarrierematerial

8 Hohlraum

9 Dekorschicht

10 Aussparung, Ausnehmung

10.1, 10.2 erste bzw. zweite Aussparung

I I Trockenmittel

13 erste Scheibe

14 zweite Scheibe

15 innerer Scheibenzwischenraum

16 äußerer Scheibenzwischenraum

17 primäres Dichtmittel

18 sekundäres Dichtmittel

24 Perforierung in der Verglasungsinnenraumwand

31 Haftschicht

X Längsrichtung, Erstreckungsrichtung des Hohlprofils

Y Querrichtung

Z Höhenrichtung d Wanddicke h Höhe des Grundkörpers b Breite des Grundkörpers