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Patent Searching and Data


Title:
SPACER COMPRISING AN INTERRUPTED ADHESIVE LAYER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/151705
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a spacer (I) for insulating glass units, said spacer comprising at least: - a polymeric hollow profile (1) which extends in the longitudinal direction (X) and comprises a first side wall (2.1), a second side wall (2.2) arranged parallel thereto, and a glazing interior wall (3) which connects the side walls (2.1, 2.2) to one another; - an outer wall (5) which is arranged substantially parallel to the glazing interior wall (3) and connects the side walls (2.1, 2.2) to one another; - a cavity (5) which is enclosed by the side walls (2.1, 2.2), the glazing interior wall (3), and the outer wall (5); and - a moisture barrier (30) on the first side wall (2.1), the outer wall (5), and on the second side wall (2.2) of the polymeric hollow body (1), the moisture barrier (30) comprising at least - a multi-layer system having a barrier function (33) and comprising at least one polymeric layer (35) and an inorganic barrier layer (34), - a metallic or ceramic external adhesive layer (31), the adhesive layer (31) having a thickness d of at least 5 nm, - and the adhesive layer (31) is interrupted in the transverse direction (Y) by uncoated regions (36).

Inventors:
SACU EROL-ERTUGRUL (DE)
JANSSEN DAVID (DE)
CARRE FLORIAN (DE)
BOURONE SVENJA (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/050922
Publication Date:
August 05, 2021
Filing Date:
January 18, 2021
Export Citation:
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Assignee:
SAINT GOBAIN (FR)
International Classes:
B32B7/14; B32B9/00; B32B15/08; B32B15/09; B32B15/20; B32B27/36; E06B3/663
Domestic Patent References:
WO2019134825A12019-07-11
WO2015043626A12015-04-02
WO2013104507A12013-07-18
WO2016139180A12016-09-09
Foreign References:
EP2719533A12014-04-16
EP2802726A12014-11-19
US20180073292A12018-03-15
EP2719533A12014-04-16
Attorney, Agent or Firm:
KOENIGS, Dana, Anniela (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Abstandhalter (I) für Isolierglaseinheiten, mindestens umfassend

- ein sich in Längsrichtung (X) erstreckendes polymeres Hohlprofil (1), umfassend eine erste Seitenwand (2.1) und eine parallel dazu angeordnete zweite Seitenwand (2.2), eine Verglasungsinnenraumwand (3), die die Seitenwände (2.1, 2.2) miteinander verbindet; eine Außenwand (5), die im Wesentlichen parallel zur Verglasungsinnenraumwand (3) angeordnet ist und die Seitenwände (2.1, 2.2) miteinander verbindet; einen Hohlraum (5), der von den Seitenwänden (2.1, 2.2), der Verglasungsinnenraumwand (3) und der Außenwand (5) umschlossen wird, eine Feuchtigkeitsbarriere (30) auf der ersten Seitenwand (2.1), der Außenwand (5) und auf der zweiten Seitenwand (2.2) des polymeren Hohlkörpers (1), wobei die Feuchtigkeitsbarriere (30) mindestens umfasst

- ein Mehrschichtensystem mit Barrierefunktion (33) umfassend mindestens eine polymere Schicht (35) und eine anorganische Barriereschicht (34),

- eine metallische oder keramische außenliegende Haftschicht (31), wobei die Haftschicht (31) eine Dicke d von mindestens 5 nm aufweist,

- die Haftschicht (31) in Querrichtung (Y) unterbrochen ist durch unbeschichtete Bereiche (36).

2. Abstandhalter (I) nach Anspruch 1 , wobei die Haftschicht (31) eine Fläche von 30% bis 95% der Feuchtigkeitsbarriere (30) bedeckt, bevorzugt eine Fläche von 35% bis 90%, besonders bevorzugt eine Fläche von 40% bis 85% bedeckt.

3. Abstandhalter (I) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Haftschicht (31) eine Dicke d zwischen 10 nm und 1000 nm, bevorzugt eine Dicke von 15 nm bis 100 nm hat. 4. Abstandhalter (I) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Haftschicht (31) in Form eines regelmäßigen Musters angeordnet ist, bevorzugt ein regelmäßiges Muster aus Linien und / oder Punkten.

5. Abstandhalter (I) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Haftschicht (31) in Form von Linien angeordnet ist, bevorzugt in Form von Linien, die parallel zu den Seitenwänden verlaufen, angeordnet ist.

6. Abstandhalter (I) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Haftschicht (31) in Form von Flocken mit einem Durchmesser zwischen 5 nm und 50 mm, bevorzugt zwischen 0,5 mm und 40 mm angeordnet ist.

7. Abstandhalter (I) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Flocken unregelmäßig angeordnet sind.

8. Abstandhalter (I) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die unbeschichteten Bereiche eine Dicke von 0 nm haben.

9. Abstandhalter (I) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Haftschicht (31) eine keramische Haftschicht ist und SiOx umfasst oder aus SiOx besteht.

10. Abstandhalter (I) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Haftschicht (31) eine metallische Haftschicht ist und Aluminium, Titan, Nickel, Chrom, Eisen, Legierungen davon und / oder Oxide davon umfasst oder daraus besteht.

11. Abstandhalter (I) nach Anspruch 10, wobei die Haftschicht (31) im Wesentlichen aus einem Metalloxid besteht, bevorzugt aus Aluminiumoxid, Chromoxid oder Titanoxid besteht.

12. Abstandhalter (I) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die Haftschicht (31) mittels chemischer Gasphasenabscheidung (CVD) oder physikalischer Gasphasenabscheidung (PVD) aufgebracht ist. 13. Isolierglaseinheit (II), mindestens umfassend eine erste Scheibe (13), eine zweite Scheibe (14), einen zwischen erster Scheibe (13) und zweiter Scheibe (14) umlaufend angeordneten Abstandhalter (I) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei

- die erste Scheibe (13) über ein primäres Dichtmittel (17) an der ersten Seitenwand (2.1) angebracht ist,

- die zweite Scheibe (14) über ein primäres Dichtmittel (17) an der zweiten Seitenwand (2.2) angebracht ist,

- ein innerer Scheibenzwischenraum (15) von der Verglasungsinnenraumwand (3), der ersten Scheibe (13) und der zweiten Scheibe (14) begrenzt wird,

- ein äußerer Scheibenzwischenraum (16) von der auf der Außenwand (5) angebrachten Feuchtigkeitsbarriere (30) und der ersten Scheibe (13) und der zweiten Scheibe (14) begrenzt wird,

- im äußeren Scheibenzwischenraum (16) ein sekundäres Dichtmittel (18) angeordnet ist, wobei das sekundäre Dichtmittel (18) mit der außenliegenden Haftschicht (31) in Kontakt steht.

14. Verwendung der Isolierglaseinheit (II) nach Anspruch 13 als Gebäudeinnenverglasung, Gebäudeaußenverglasung und/oder Fassadenverglasung.

Description:
Abstandhalter mit unterbrochener Haftschicht

Die Erfindung betrifft einen Abstandhalter für Isolierglaseinheiten, eine Isolierglas einheit und deren Verwendung.

Isolierverglasungen enthalten in der Regel mindestens zwei Scheiben aus Glas oder polymeren Materialien. Die Scheiben sind über einen vom Abstandhalter (Spacer) definierten Gas- oder Vakuumraum voneinander getrennt. Das Wärmedämmvermögen von Isolierglas ist deutlich höher als das von Einfachglas und kann in Dreifachverglasungen oder mit speziellen Beschichtungen noch weiter gesteigert und verbessert werden. So ermöglichen beispielsweise silberhaltige Beschichtungen eine verringerte Transmission von infraroter Strahlung und senken so die Abkühlung eines Gebäudes im Winter.

Neben der Beschaffenheit und dem Aufbau des Glases sind auch die weiteren Komponenten einer Isolierverglasung von großer Bedeutung. Die Dichtung und vor allem der Abstandhalter haben einen großen Einfluss auf die Qualität der Isolierverglasung. In einer Isolierverglasung wird ein umlaufender Abstandhalter zwischen zwei Glasscheiben befestigt, sodass ein gasgefüllter oder luftgefüllter innerer Scheibenzwischenraum entsteht, der gegen das Eindringen von Feuchtigkeit abgedichtet ist und für die wärmeisolierenden Eigenschaften sorgt.

Die wärmeisolierenden Eigenschaften von Isolierverglasungen werden ganz wesentlich vom Wärmeleitvermögen im Bereich des Randverbunds, insbesondere des Abstandhalters beeinflusst. Bei metallischen Abstandhaltern kommt es durch die hohe thermische Leitfähigkeit des Metalls zur Ausbildung einer Wärmebrücke am Rand des Glases. Diese Wärmebrücke führt einerseits zu Wärmeverlusten im Randbereich der Isolierverglasung und andererseits bei hoher Luftfeuchtigkeit und niedrigen Außentemperaturen zur Bildung von Kondensat auf der Innenscheibe im Bereich des Abstandhalters. Um diese Probleme zu lösen, werden vermehrt thermisch optimierte, sogenannte „Warme-Kante“-Systeme eingesetzt, bei denen die Abstandhalter aus Materialien mit geringerer Wärmeleitfähigkeit, insbesondere Kunststoffen bestehen.

Die Verbindung zwischen Scheibe und Abstandshalter wird über eine Klebeverbindung aus einem sogenannten primären Dichtmittel, beispielsweise Polyisobutylen, erzeugt. Bei einem Versagen dieser Klebeverbindung ist dies eine Eintrittsstelle für Feuchtigkeit. Auf der nach außen weisenden Seite des Abstandshalters im äußeren Scheibenzwischenraum ist als Randversiegelung in der Regel ein sekundäres Dichtmittel angebracht, das mechanische Belastung durch Klimalasten aufnimmt und so die Stabilität der Isolierverglasung sicherstellt. Die Außenseite des Abstandshalters muss so beschaffen sein, dass eine gute Haftung zum sekundären Dichtmittel gewährleistet ist. Aufgrund der Temperaturänderungen im Laufe der Zeit, beispielsweise durch Sonneneinstrahlung, dehnen sich die einzelnen Komponenten der Isolierverglasung aus und ziehen sich bei einer Erkaltung wieder zusammen. Das Glas dehnt sich dabei stärker aus als der Abstandhalter aus einem polymeren Material. Diese mechanische Bewegung dehnt oder staucht daher die Klebeverbindung und die Randversiegelung, welche diese Bewegungen nur in einem begrenzten Maße durch eigene Elastizität ausgleichen können. Im Laufe der Betriebsdauer der Isolierverglasung kann der beschriebene mechanische Stress eine teil- oder ganzflächige Ablösung einer Klebeverbindung bedeuten. Diese Ablösung der Verbindung zwischen Dichtmittel und Abstandhalter kann ein Eindringen von Luftfeuchtigkeit in die Isolierverglasung ermöglichen, was einen Beschlag im Bereich der Scheiben und ein Nachlassen der Isolierwirkung nach sich zieht. Die Seiten des Abstandhalters, die in Kontakt mit einem Dichtmittel stehen, sollten daher eine möglichst gute Haftung zum Dichtmittel aufweisen. Ein Ansatz zur Verbesserung der Haftung zum Dichtmittel ist die Anpassung der Eigenschaften einer auf der Außenseite des Abstandhalters angeordneten Dampfsperrfolie.

Das Dokument EP2719533 A1 offenbart hierzu einen Abstandhalter mit einer Folie, die an der zum sekundären Dichtmittel weisenden Seite eine dünne Haftschicht aus SiOx oder AlOy aufweist. Die Folie enthält außer der dünnen Haftschicht nur polymere Schichten, die auch die feuchtigkeitsabdichtende Funktion übernehmen. Als Sperrschicht gegen Feuchtigkeit dienen unter anderem orientierte EVOH-Schichten.

Das Dokument WO2019134825 A1 offenbart eine Folie für einen Abstandhalter, die eine äußere Haftschicht in Form eines organischen Primers aufweist.

Das Dokument WO2015043626 A1 offenbart eine Folie für einen Abstandhalter mit einer äußeren SiOx-Schicht als Haftgrund für Kleb- und Dichtstoffe. Weiterhin ist eine innere, mit dem Grundkörper verschweißbare Schicht aus orientiertem Polypropylen offenbart. Neben der im Stand der Technik beschriebenen optimierten Haftung zum sekundären Dichtmittel sind auch die Haftung der aufgebrachten Folie am Abstandhalter sowie die innere Stabilität der Folie von großer Bedeutung. Für eine hohe Langzeitstabilität eines Abstandhalters in einer Isolierverglasung muss sowohl die Haftung zum sekundären Dichtmittel und primären Dichtmittel hoch sein als auch die Folie selbst langzeitstabil sein.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen verbesserten Abstandhalter bereitzustellen, der die oben genannten Nachteile nicht aufweist, sowie eine verbesserte Isolierglaseinheit bereitzustellen.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird erfindungsgemäß durch einen Abstandhalter für Isolierglaseinheiten nach dem unabhängigen Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.

Eine erfindungsgemäße Isolierglaseinheit und deren erfindungsgemäße Verwendung gehen aus weiteren unabhängigen Ansprüchen hervor.

Der erfindungsgemäße Abstandhalter für Isolierglaseinheiten umfasst mindestens ein sich in Längsrichtung erstreckendes polymeres Hohlprofil mit einer ersten Seitenwand, einer parallel dazu angeordneten zweiten Seitenwand, einer Verglasungsinnenraumwand, einer Außenwand und einem Hohlraum. Der Hohlraum wird von den Seitenwänden, der Verglasungsinnenraumwand und der Außenwand umschlossen. Die Verglasungsinnenraumwand ist dabei im Wesentlichen senkrecht zu den Seitenwänden angeordnet und verbindet die erste Seitenwand mit der zweiten Seitenwand. Die Seitenwände sind die Wände des Hohlprofils, an denen die äußeren Scheiben der Isolierglaseinheit angebracht werden. Die Verglasungsinnenraumwand ist die Wand des Hohlprofils, die nach Einbau in die fertige Isolierglaseinheit zum inneren Scheibenzwischenraum weist. Die Außenwand ist im Wesentlichen parallel zur Verglasungsinnenraumwand angeordnet und verbindet die erste Seitenwand mit der zweiten Seitenwand. Die Außenwand weist nach Einbau in die fertige Isolierglaseinheit zum äußeren Scheibenzwischenraum.

Der Abstandhalter umfasst weiterhin eine Feuchtigkeitsbarriere auf der Außenwand, der ersten Seitenwand und der zweiten Seitenwand des polymeren Hohlprofils. Die Feuchtigkeitsbarriere dichtet den inneren Scheibenzwischenraum gegen das Eindringen von Feuchtigkeit ab und verhindert den Verlust eines im inneren Scheibenzwischenraum enthaltenen Gases. Die Feuchtigkeitsbarriere hat die Form einer Folie mit mehreren Schichten und umfasst ein Mehrschichtensystem mit Barrierefunktion. Dieses Mehrschichtensystem umfasst mindestens eine polymere Schicht und eine anorganische Barriereschicht. Das Mehrschichtensystem übernimmt die Barrierefunktion der Feuchtigkeitsbarriere und verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit in den inneren Scheibenzwischenraum. Zusätzlich umfasst die Feuchtigkeitsbarriere eine metallische oder eine keramische außenliegende Haftschicht, die eine Dicke d von mindestens 5 nm aufweist. Die außenliegende Haftschicht weist in Richtung des außenliegenden Scheibenzwischenraums und steht in der fertigen Isolierglaseinheit in Kontakt mit dem sekundären Dichtmittel. Die Haftschicht dient insbesondere der Verbesserung der Haftung zum sekundären Dichtmittel. Die Haftschicht ist dabei in Querrichtung (Y) unterbrochen durch unbeschichtete Bereiche. Unbeschichtet bedeutet, dass in diesem Bereich der Feuchtigkeitsbarriere keine Haftschicht angeordnet ist. Die Querrichtung ist dabei senkrecht zur Längsrichtung und erstreckt sich von der ersten Seitenwand zur zweiten Seitenwand. Die Längsrichtung ist die Erstreckungsrichtung des polymeren Hohlprofils. Da die Haftschicht mit Unterbrechungen angeordnet ist, wird je nach Herstellungsverfahren vorteilhaft wenig Material benötigt im Vergleich zu einer durchgehenden Haftschicht. Zudem werden die wärmeisolierenden Eigenschaften des Randverbunds verbessert, da die Wärmeleitung von einer an der ersten Seitenwand anliegenden Scheibe zu einer an der zweiten Seitenwand anliegenden Scheibe durch die unbeschichteten Bereiche unterbrochen wird. Überraschend verbessert die unterbrochene Haftschicht die Haftung des Abstandhalters zum sekundären Dichtmittel, sodass eine verbesserte Langzeitstabilität einer Isolierverglasung mit erfindungsgemäßem Abstandhalter erreicht wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Haftschicht direkt angrenzend an eine polymere Schicht des Mehrschichtensystems mit Barrierefunktion angeordnet. Damit liegt auf der nach außen in Richtung des äußeren Scheibenzwischenraums weisenden Seite des Abstandhalters eine polymere Schicht mit der unterbrochenen Haftschicht. Somit werden die darunterliegende(n) anorganische(n) Barriereschicht(en) durch die polymere Schicht geschützt.

In einerweiteren bevorzugten Ausführungsform bedeckt die Haftschicht mit der Dicke d eine Fläche von 30% bis 95% der Feuchtigkeitsbarriere, bevorzugt eine Fläche 35% bis 90%, besonders bevorzugt eine Fläche von 40% bis 85%. Der zu 100 % fehlende Anteil entfällt auf die unbeschichteten Bereiche mit einer Dicke von 0 nm. Bei diesen Bedeckungsgraden wird eine Verbesserung der Haftung zum sekundären Dichtmittel erzielt und gleichzeitig die Kosten für das Material der Haftschicht optimiert.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform hat die Haftschicht eine Dicke d zwischen 5 nm und 1000 nm, bevorzugt zwischen 10 nm und 1000 nm, besonders bevorzugt eine Dicke von 15 nm bis 500 nm. Besonders bevorzugt hat die Haftschicht eine Dicke d zwischen 10 nm und 300 nm, bevorzugt eine Dicke von 15 nm bis 100 nm, besonders bevorzugt von 20 nm bis 50 nm. Da die Haftschicht nicht zur Verbesserung der Barrierewirkung der Feuchtigkeitsbarriere dient, ist eine vergleichsweise geringe Dicke ausreichend. Die bevorzugten Dickenbereiche stellen gleichzeitig sicher, dass die Haftschicht ausreichend dick ist, um sicher an der Folie und an dem sekundären Dichtmittel zu haften.

In einer bevorzugten Ausführungsform hat die Haftschicht der Dicke d die Form eines regelmäßigen Musters. Eine regelmäßige Verteilung der Haftschicht stellt eine gleichmäßig starke Haftung über die gesamte Fläche der Feuchtigkeitsbarriere sicher. Dies führt zu hervorragenden Ergebnissen in Bezug auf die Langzeitstabilität der Isolierverglasung mit erfindungsgemäßem Abstandhalter. Bevorzugt ist das regelmäßige Muster ein regelmäßiges Muster aus Linien und / oder Punkten. Regelmäßig bedeutet, dass sich das Muster aus gleichmäßig wiederkehrenden Elementen zusammensetzt.

Handelt es sich um ein Punktmuster können die Punkte sowohl aus der Haftschicht der Dicke d bestehen oder aus einem im Wesentlichen unbeschichteten Bereich bestehen. Punkte bezeichnen hier im Wesentlichen kreisförmige Flecken. Der Durchmesser eines Punktes ist unter anderem abhängig von der Breite des Abstandhalters und kann zwischen 0,5 mm und 50 mm liegen. Handelt es sich um ein Linienmuster, verlaufen die Linien bevorzugt parallel zu den Seitenwänden in Erstreckungsrichtung (X) des polymeren Hohlprofils. Dabei sind Linien aus der Haftschicht der Dicke d abwechselnd angeordnet mit Linien ohne Beschichtung. Die Linienbreite (gemessen in Querrichtung) ist dabei unter anderem abhängig von der Breite des Abstandhalters und kann zwischen 0,5 mm und 25 mm liegen.

In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform ist die Haftschicht in Form eines unregelmäßigen Musters angeordnet. Das bedeutet, die Verteilung der einzelnen Elemente, zum Beispiel einzelner Punkte oder Linien ist zufällig. Unregelmäßige Muster können leicht ohne die Anwendung von spezifischen Masken hergestellt werden. Trotz eines unregelmäßigen Musters sind die unbeschichteten Bereiche beziehungsweise die Haftschicht so angeordnet, dass die Unterbrechung in Querrichtung (Y-Richtung) entlang des gesamten polymeren Hohlprofils realisiert ist.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Haftschicht in Form von Flocken mit einem Durchmesser zwischen 5 nm und 50 mm, bevorzugt zwischen 0,5 mm und 40 mm angeordnet. Die Bezeichnung Flocken bezieht sich auf Flecken, die von Linien und Punkten verschiedene Konturen haben. Dabei kann die Fläche sich innerhalb einer Beschichtung von Flocke zu Flocke ändern oder gleichbleiben. Die Flocken können näherungsweise zum Beispiel elliptisch geformt sein, rechteckig geformt sein, dreieckig geformt sein, kreuzförmig sein oder die Form eines beliebigen weiteren Vielecks haben. Der Durchmesser einer Flocke wird an ihrer breitesten Stelle bestimmt. Die Breite bezieht sich auf die Querrichtung (Y-Richtung).

Bevorzugt ist die Verteilung der Flocken regelmäßig, da eine regelmäßige Verteilung der Haftschicht eine besonders gleichmäßige Haftung gewährleistet. Alternativ bevorzugt sind die Flocken unregelmäßig angeordnet. Diese Variante ist besonders gut ohne Maske herstellbar.

In einer bevorzugten Ausführungsform hat die Haftschicht in den unbeschichteten Bereiche eine Dicke von 0 nm. So wird eine besonders gute Verbesserung der Wärmeisolierung im Bereich der Feuchtigkeitsbarriere erzielt und zudem wird Material für die Haftschicht gespart. Diese Ausführungsform ist besonders gut in einem Verfahren mit einer Maske herstellbar.

In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Unterbrechung durch unterbrochene Bereiche in der Breite (in Y-Richtung) über mindestens 5 nm, bevorzugt über mindestens 0,5 mm und besonders bevorzugt mindestens 2 mm. Bei breiteren unterbrochenen Bereichen ist die Wärmeleitung durch die Haftschicht deutlich unterbrochen, sodass die wärmeisolierenden Eigenschaften des Abstandhalters weiter verbessert werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Haftschicht eine keramische Haftschicht und umfasst SiOx oder besteht aus SiOx. SiOx weist eine besonders gute Haftung auf zu den Materialien des sekundären Dichtmittels und hat eine geringe Wärmeleitung, was die wärmeisolierenden Eigenschaften des Abstandhalters weiter verbessert. Bevorzugt eingesetzt wird SiOx mit x zwischen 0,7 und 2,1, bevorzugt zwischen 1 und 1,5.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Haftschicht eine metallische Haftschicht. Eine metallische Haftschicht kann erfindungsgemäß sowohl reine Metalle als auch deren Oxide sowie deren Legierungen umfassen. Bevorzugt umfasst die metallische Haftschicht Aluminium, Titan, Nickel, Chrom, Eisen oder Legierungen oder Oxide davon oder besteht daraus. Diese weisen eine gute Haftung zum angrenzenden Dichtmittel auf. Bevorzugte Legierungen sind Edelstahl und TiNiCr.

Besonders bevorzugt umfasst die metallische Haftschicht ein Oxid von Aluminium, Titan, Nickel, Chrom, Eisen oder besteht daraus. Die Metalloxide zeichnen sich durch eine besonders gute Haftung zum angrenzenden Dichtmittel aus und sind besonders langzeitstabil. Besonders gute Ergebnisse in Bezug auf die Langzeitstabilität wurden mit einer metallischen Haftschicht aus Aluminiumoxid, Chromoxid oder Titanoxid erzielt.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die metallische oder keramische Haftschicht mittels chemischer Gasphasenabscheidung (CVD) oder physikalischer

Gasphasenabscheidung (PVD) direkt auf eine polymere Schicht des Mehrschichtensystems mit Barrierewirkung aufgebracht. Somit wird eine besonders gute Haftung zwischen der polymeren Schicht und der Haftschicht erzielt.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die metallische oder keramische Haftschicht mithilfe einer Maske in Form eines durch die Maske vorgegebenen Musters auf eine polymere Schicht des Mehrschichtensystems aufgebracht. Besonders vorteilhaft ist diese Herstellungsweise für regelmäßige Muster.

Bevorzugt wird eine Maske über ein Rolle-zu-Rolle-Verfahren auf eine polymere Schicht aufgebracht. Die polymere Schicht kann bereits als Teil des

Mehrschichtensystems mit Barrierefunktion vorliegen oder einzeln vorliegen. Die mit der Maske versehene polymere Schicht kann dann in einem PVD- oder CVD-Verfahren mit einer Haftschicht beschichtet werden. Dieses Verfahren eignet sich beispielsweise besonders gut zur Herstellung eines Linienmusters. Die Maske wird nach Ende des Verfahrens wieder abgelöst. Bevorzugt wird eine Maske in Form einer wiederablösbaren selbstklebenden Folie mit Aussparungen auf die zu beschichtende polymere Schicht aufgebracht. Die polymere Schicht kann bereits als Teil des Mehrschichtensystems mit Barrierefunktion vorliegen oder als einzelne polymere Schicht vorliegen, die in einem weiteren Verfahrensschritt mit dem restlichen Teil des Mehrschichtensystems mit Barrierefunktion verbunden wird. Die mit der selbstklebenden Folie versehene polymere Schicht wird anschließend mit dem Material der Haftschicht in einem PVD- oder CVD-Verfahren beschichtet. Die Haftschicht verbleibt nur an den Stellen, wo sich eine Aussparung in der selbstklebenden Folie befindet. Nach dem Sputter-Verfahren wird die selbstklebende Folie wieder abgelöst. Da wo sich die selbstklebende Folie befunden hat, ist nun ein unbeschichteter Bereich mit der Dicke 0 nm, sodass die Wärmeleitung durch die Haftschicht unterbrochen ist.

Bevorzugt wird eine Maske in Form einer abwaschbaren Farbe auf die polymere Schicht aufgebracht. Anschließend wird die polymere Schicht in einem CVD- oder PVD-Verfahren beschichtet. Die Bereiche ohne die abwaschbare Farbe werden so mit der Haftschicht versehen und die übrigen Bereiche bleiben nach dem Abwaschen der Farbe unbeschichtet mit der Dicke 0 nm. Das heißt, da dort keine Haftschicht angeordnet ist, hat diese eine Dicke von 0 nm. Dieses Verfahren ist besonders flexibel und kann leicht genutzt werden um die verschiedensten Muster herzustellen, da die Farbe in jedem beliebigen Muster gedruckt werden kann.

In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform wird die Haftschicht ohne die Unterstützung durch eine Maske aufgebracht. Dies ist besonders kostengünstig, da keine besondere Maske angefertigt werden muss.

Bevorzugt wird zum Beispiel ein Sputter-Prozess für sehr dünne Schichten verwendet mit einer Schichtdicke im Bereich von höchstens 10 nm. Dabei bildet sich eine Haftschicht in Form von Flocken mit einer Dicke d von weniger als 10 nm und unbeschichtete Bereiche ohne anorganische Beschichtung. Somit bildet sich eine Haftschicht mit unregelmäßiger Verteilung von Flocken und unbeschichteten Bereichen aus. Der Abstand zwischen den einzelnen Flocken liegt bevorzugt im Nanometerbereich.

Als Mehrschichtsystem mit Barrierefunktion kommen Folien aus dem Stand der Technik in Frage, wie zum Beispiel beschrieben in der WO 2013/104507 A1. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Haftschicht direkt angrenzend an eine polymere Schicht des Mehrschichtensystems mit Barrierefunktion angeordnet und daran angrenzend eine anorganische Barriereschicht, sodass die Schichtenabfolge ausgehend von der zum äußeren Scheibenzwischenraum weisenden Seite wie folgt aussieht: Haftschicht - polymere Schicht - anorganische Barriereschicht. Damit liegt auf der nach außen in Richtung des äußeren Scheibenzwischenraums weisenden Seite des Abstandhalters eine polymere Schicht mit der unterbrochenen Haftschicht. Somit werden die darunterliegende(n) anorganische(n) Barriereschicht(en) durch die polymere Schicht geschützt.

In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Mehrschichtensystem mit

Barrierefunktion mindestens zwei polymere Schichten und mindestens zwei anorganische Barriereschichten. Die anorganischen Barriereschichten tragen wesentlich zur Barrierefunktion des Mehrschichtensystems bei. Die polymeren Schichten dienen zum einen als Trägermaterial und als Zwischenschichten zwischen den anorganischen Barriereschichten. Zum anderen können auch die polymeren Schichten einen wesentlichen Beitrag zur Barrierefunktion leisten. Insbesondere orientierte polymere Folien verbessern die Dichtigkeit des Abstandhalters.

In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Mehrschichtensystem mit

Barrierefunktion genau zwei polymere Schichten und drei anorganische Barriereschichten. Durch eine dritte anorganische Barriereschicht wird die Barrierewirkung der Feuchtigkeitsbarriere weiter verbessert.

In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Mehrschichtensystem mindestens drei polymere Schichten und mindestens drei anorganische Barriereschichten. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Mehrschichtensystem mit

Barrierefunktion genau drei polymere Schichten und genau drei anorganische

Barriereschichten. Eine derartige Feuchtigkeitsbarriere lässt sich gut aus drei einfach beschichteten Folien fertigen.

In einer bevorzugten Ausführungsform sind einzelne Schichten des Mehrschichtensystems zu einem Schichtstapel angeordnet mit der Schichtenfolge anorganische Barriereschicht / polymere Schicht / anorganische Barriereschicht. Je nach Herstellungsverfahren können die Schichten direkt verbunden sein oder durch eine dazwischen angeordnete Verklebungsschicht verbunden sein. Durch die Anordnung einer polymeren Schicht zwischen zwei anorganischen Barriereschichten wird die interne Stabilität der Feuchtigkeitsbarriere verbessert, da ein Ablösen einzelner Schichten weniger häufig auftritt als bei einer Anordnung, bei der alle anorganischen Barriereschichten aneinander angrenzend angeordnet sind.

Eine polymere Schicht des Mehrschichtensystems umfasst bevorzugt Polyethylenterephthalat, Ethylenvinylalkohol, orienterten Ethylenvinylalkohol, Polyvinylidenchlorid, Polyamide, Polyethylen, Polypropylen, orientiertes Polypropylen, biaxial orientiertes Polypropylen, orientiertes Polyethylenterephthalat, biaxial orientiertes Polyethylenterephthalat oder besteht aus einem der genannten Polymere. Orientierte Polymere tragen zusätzlich zur Barrierewirkung bei.

Eine polymere Schicht hat bevorzugt eine Dicke von 5 pm bis 24 pm, bevorzugt von 10 pm bis 15 pm, besonders bevorzugt von 12 pm. Diese Dicken führen zu einem insgesamt besonders stabilen Mehrschichtensystem.

Eine Verklebungsschicht zum Verkleben von beschichteten oder unbeschichteten Folien zu einem Mehrschichtensystem hat bevorzugt eine Dicke von 1 pm bis 8 pm, bevorzugt von 2 pm bis 6 pm. Dies gewährleistet eine sichere Verklebung.

Eine anorganische Barriereschicht des Mehrschichtensystems ist bevorzugt eine metallische oder eine keramische Barriereschicht. Die Dicke einer einzelnen anorganischen Barriereschicht ist bevorzugt im Bereich von 20 nm bis 300 nm, besonders bevorzugt im Bereich von 30 nm bis 100 nm.

Eine metallische Barriereschicht enthält bevorzugt Metalle, Metalloxide oder Legierungen davon oder besteht daraus. Bevorzugt enthält die metallische Barriereschicht Aluminium, Silber, Kupfer, deren Oxide oder Legierungen oder besteht daraus. Diese Barriereschichten zeichnen sich durch eine besonders hohe Dichtigkeit aus.

Eine keramische Barriereschicht umfasst bevorzugt ein Siliciumoxid und/oder Siliciumnitrid oder besteht daraus. Diese Schichten haben bessere wärmeisolierende Eigenschaften als metallische Barriereschichten und können zudem auch transparent ausgeführt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Mehrschichtensystem mit Barrierefunktion als anorganische Barriereschichten ausschließlich metallische Barriereschichten. Dies verbessert die Langzeitstabilität des Abstandhalters, da thermische Spannungen aufgrund unterschiedlicher Materialien innerhalb der Feuchtigkeitsbarriere besser ausgeglichen sind, als bei der Kombination unterschiedlicher Barriereschichten. Ganz besonders bevorzugt umfasst das Mehrschichtensystem mit Barrierefunktion ausschließlich Aluminium-Schichten als metallische Barriereschichten. Aluminium-Schichten haben besonders gute abdichtende Eigenschaften und lassen sich gut verarbeiten.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Mehrschichtensystem mit Barrierefunktion als anorganische Barriereschichten ausschließlich keramische Barriereschichten aus SiOx oder SiN. Eine solche Feuchtigkeitsbarriere zeichnet sich durch besonders gute wärmeisolierende Eigenschaften aus. Besonders bevorzugt ist die außenliegende Haftschicht aus SiOx. Eine solche Feuchtigkeitsbarriere ist besonders gut als transparente Folie ausführbar.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Mehrschichtensystem sowohl eine oder mehrere keramische Barriereschichten als auch eine oder mehrere metallische Barriereschichten. Durch eine Kombination der unterschiedlichen Barriereschichten und deren unterschiedlicher Eigenschaften kann eine optimale Abdichtung gegen das Eindringen von Feuchtigkeit als auch gegen den Verlust einer Gasfüllung aus dem inneren Scheibenzwischenraum erzielt werden.

Die Feuchtigkeitsbarriere ist bevorzugt durchgehend in Längsrichtung des Abstandhalters angeordnet, damit in der Isolierverglasung entlang des gesamten umlaufenden Abstandhalterrahmens keine Feuchtigkeit in den inneren Scheibenzwischenraum gelangen kann.

Die Feuchtigkeitsbarriere ist bevorzugt so aufgebracht, dass die an die Verglasungsinnenraumwand grenzenden Bereiche der beiden Seitenwände frei von Feuchtigkeitsbarriere sind. Durch die Anbringung auf der gesamten Außenwand bis auf die Seitenwände wird eine besonders gute Abdichtung des Abstandhalters erreicht. Der Vorteil der von Feuchtigkeitsbarriere freibleibenden Bereiche auf den Seitenwänden liegt in einer Verbesserung des optischen Erscheinungsbilds im verbauten Zustand. Bei einer Feuchtigkeitsbarriere, die bis an die Verglasungsinnenraumwand grenzt, wird dieses in der fertigen Isolierglaseinheit sichtbar. Dies wird zum Teil als ästhetisch unschön wahrgenommen. Bevorzugt beträgt die Höhe des von der Feuchtigkeitsbarriere freibleibenden Bereichs zwischen 1 mm bis 3 mm. In dieser Ausführungsform ist die Feuchtigkeitsbarriere in der fertigen Isolierglaseinheit nicht sichtbar.

In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform ist die Feuchtigkeitsbarriere auf den gesamten Seitenwänden angebracht. Optional kann die Feuchtigkeitsbarriere zusätzlich noch auf der Verglasungsinnenraumwand angeordnet sein. Dadurch wird die Abdichtung des Abstandhalters weiter verbessert.

Der Hohlraum des erfindungsgemäßen Abstandhalters führt zu einer Gewichts reduktion im Vergleich zu einem massiv ausgeformten Abstandhalter und steht zur Aufnahme von weiteren Komponenten, wie beispielsweise eines Trockenmittels, zur Verfügung.

Die erste Seitenwand und die zweite Seitenwand stellen die Seiten des Abstandhalters dar, an denen beim Einbau des Abstandhalters die Montage der äußeren Scheiben einer Isolierglaseinheit erfolgt. Die erste Seitenwand und die zweite Seitenwand verlaufen parallel zueinander.

Die Außenwand des Hohlprofils ist die der Verglasungsinnenraumwand gegenüberliegende Wand, die vom Innenraum der Isolierglaseinheit (innerer Scheiben zwischenraum) weg in Richtung des äußeren Scheibenzwischenraums weist. Die Außenwand verläuft bevorzugt im Wesentlichen senkrecht zu den Seitenwänden. Eine plane Außenwand, die sich in ihrem gesamten Verlauf senkrecht zu den Seiten wänden (parallel zur Verglasungsinnenraumwand) verhält, hat den Vorteil, dass die Dichtfläche zwischen Abstandhalter und Seitenwänden maximiert wird und eine einfachere Formgebung den Produktionsprozess erleichtert.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandhalters sind die den Seitenwänden nächstliegenden Abschnitte der Außenwand in einem Winkel a (alpha) von 30° bis 60° zur Außenwand in Richtung der Seitenwände geneigt. Diese Ausführung verbessert die Stabilität des polymeren Hohlprofils. Bevorzugt sind die den Seitenwänden nächstliegenden Abschnitte in einem Winkel a (alpha) von 45° geneigt. In diesem Fall ist die Stabilität des Abstandhalters weiter verbessert. Die gewinkelte Anordnung verbessert die Verklebung der Feuchtigkeitsbarriere.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Feuchtigkeitsbarriere auf das polymere Hohlprofil über einen nichtgasenden Kleber aufgeklebt. Der Unterschied in der Längenausdehnung zwischen Feuchtigkeitsbarriere und polymerem Grundkörper kann zu thermischen Spannungen führen. Durch die Anbringung der Feuchtigkeitsbarriere über einen Kleber können über die Elastizität des Klebers gegebenenfalls Spannungen aufgenommen werden. Als Kleber kommen thermoplastische Kleber, aber auch reaktive Kleber, wie Mehrkomponentenkleber in Frage. Bevorzugt wird als Kleber ein thermoplastisches Polyurethan oder ein Polymethacrylat verwendet. Dieses hat sich in Versuchen als besonders geeignet erwiesen.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandhalters hat das polymere Hohlprofil eine im Wesentlichen einheitliche Wandstärke d. Die Wandstärke d liegt bevorzugt im Bereich von 0,5 mm bis 2 mm. In diesem Bereich ist der Abstandhalter besonders stabil.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abstandhalters enthält das Hohlprofil biobasierte Polymere, Polyethylen (PE), Polycarbonate (PC), Polypropylen (PP), Polystyrol, Polyester, Polyethylenterephtalate (PET), Polyethylenterephtalat-Glykol (PET-G), Polyoxymethylen (POM), Polyamide, Polyamid- 6,6, Polybutylenterephthalat (PBT), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Acrylester-Styrol- Acrylnitril (ASA), Acrylnitril-Butadien-Styrol - Polycarbonat (ABS/PC), Styrol-Acrylnitril (SAN), PET/PC, PBT/PC, oder Copolymere davon. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform besteht das Hohlprofil im Wesentlichen aus einem der gelisteten Polymere.

Das polymere Hohlprofil ist bevorzugt glasfaserverstärkt. Durch die Wahl des Glasfaseranteils im polymeren Hohlprofil kann der Wärmeausdehnungskoeffizient des polymeren Hohlprofils variiert und angepasst werden. Durch Anpassung des Wärmeausdehnungskoeffizienten des Hohlprofils und der Feuchtigkeitsbarriere lassen sich temperaturbedingte Spannungen zwischen den unterschiedlichen Materialien und ein Abplatzen der Feuchtigkeitsbarriere vermeiden. Das polymere Hohlprofil weist bevorzugt einen Glasfaseranteil von 20 Gew.-% bis 50 Gew.-%, besonders bevorzugt von 30 Gew.-% bis 40 Gew.-% auf. Der Glasfaseranteil im polymeren Hohlprofil verbessert gleichzeitig die Festigkeit und Stabilität.

Glasfaserverstärkte Abstandhalter sind in der Regel starre Abstandhalter, die beim Zusammenbau eines Abstandhalterrahmens für eine Isolierglaseinheit aus einzelnen geraden Stücken zusammengesteckt oder geschweißt werden. Die Verbindungsstellen müssen dabei separat mit einem Dichtmittel abgedichtet werden, um eine optimale Abdichtung eines Abstandhalterrahmens zu gewährleisten. Der erfindungsgemäße Abstandhalter lässt sich aufgrund der hohen Stabilität der Feuchtigkeitsbarriere und der besonders guten Haftung zum Dichtmittel besonders gut verarbeiten.

In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform enthält das Hohlprofil keine Glasfasern. Die Anwesenheit von Glasfasern verschlechtert die wärmeisolierenden Eigenschaften des Abstandhalters und machen den Abstandhalter starr und spröde. Hohlprofile ohne Glasfasern können besser gebogen werden, wobei das Abdichten der Verbindungsstellen entfällt. Während des Biegens ist der Abstandhalter besonderen mechanischen Belastungen ausgesetzt. Insbesondere in den Ecken eines Abstandhalterrahmens wird die Feuchtigkeitsbarriere stark gedehnt. Der erfindungsgemäße Aufbau des Abstandhalters mit Feuchtigkeitsbarriere ermöglicht auch das Biegen des Abstandhalters ohne die Abdichtung der Isolierglaseinheit zu beeinträchtigen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform besteht das polymere Hohlprofil aus einem geschäumten Polymer. Dabei wird während der Herstellung des polymeren Hohlprofils ein Schäumungsmittel zugesetzt. Beispiele für geschäumte Abstandhalter sind offenbart in W02016139180 A1. Die geschäumte Ausführung führt zu einer verringerten Wärmeleitung durch das polymere Hohlprofil und einer Material- und Gewichtseinsparung im Vergleich zu einem massiven polymeren Hohlprofil.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Verglasungsinnenraumwand mindestens eine Perforierung auf. Bevorzugt sind mehrere Perforierungen in der Verglasungsinnenraumwand angebracht. Die Gesamtzahl der Perforierungen hängt dabei von der Größe der Isolierglaseinheit ab. Die Perforierungen in der Verglasungsinnenraumwand verbinden den Hohlraum mit dem inneren Scheibenzwischenraum einer Isolierglaseinheit, wodurch ein Gasaustausch zwischen diesen möglich wird. Dadurch wird eine Aufnahme von Luftfeuchtigkeit durch ein im Hohlraum befindliches Trockenmittel erlaubt und somit ein Beschlagen der Scheiben verhindert. Die Perforierungen sind bevorzugt als Schlitze ausgeführt, besonders bevorzugt als Schlitze mit einer Breite von 0,2 mm und einer Länge von 2 mm. Die Schlitze gewährleisten einen optimalen Luftaustausch ohne dass Trockenmittel aus dem Hohlraum in den inneren Scheibenzwischenraum eindringen kann. Die Perforierungen können nach Herstellung des Hohlprofils einfach in die Verglasungsinnenraumwand gestanzt oder gebohrt werden. Bevorzugt werden die Perforierungen warm in die Verglasungsinnenraumwand gestanzt.

In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform ist das Material der Verglasungsinnenraumwand porös oder mit einem diffusionsoffenen Kunststoff ausgeführt, sodass keine Perforierungen erforderlich sind.

Das polymere Hohlprofil weist bevorzugt entlang der Verglasungsinnenraumwand eine Breite von 5 mm bis 55 mm, bevorzugt von 10 mm bis 20 mm auf. Die Breite ist im Sinne der Erfindung die sich zwischen den Seitenwänden erstreckende Dimension. Die Breite ist der Abstand zwischen den voneinander abgewandten Flächen der beiden Seitenwände. Durch die Wahl der Breite der Verglasungsinnenraumwand wird der Abstand zwischen den Scheiben der Isolierglaseinheit bestimmt. Das genaue Abmaß der Verglasungsinnenraumwand richtet sich nach den Dimensionen der Isolierglaseinheit und der gewünschten Scheibenzwischenraumgröße.

Das Hohlprofil weist bevorzugt entlang der Seitenwände eine Höhe von 5 mm bis 15 mm, besonders bevorzugt von 6 mm bis 10 mm, auf. In diesem Bereich für die Höhe besitzt der Abstandhalter eine vorteilhafte Stabilität, ist aber andererseits in der Isolierglaseinheit vorteilhaft unauffällig. Außerdem weist der Hohlraum des Abstandhalters eine vorteilhafte Größe zur Aufnahme einer geeigneten Menge an Trockenmittel auf. Die Höhe des Abstandhalters ist der Abstand zwischen den voneinander abgewandten Flächen der Außenwand und der Verglasungsinnenraumwand.

Im Hohlraum ist bevorzugt ein Trockenmittel enthalten, bevorzugt Kieselgele, Molekularsiebe, CaCL, Na2SC>4, Aktivkohle, Silikate, Bentonite, Zeolithe und/oder Gemische davon.

Die Erfindung umfasst des Weiteren eine Isolierglaseinheit mit mindestens einer ersten Scheibe, einer zweiten Scheibe, einem umlaufenden zwischen erster und zweiter Scheibe angeordneten erfindungsgemäßen Abstandhalter, einem inneren Scheibenzwischenraum und einem äußeren Scheibenzwischenraum. Der erfindungsgemäße Abstandhalter ist zu einem umlaufenden Abstandhalterrahmen angeordnet. Die erste Scheibe ist dabei an der ersten Seitenwand des Abstandshalters über ein primäres Dichtmittel angebracht, und die zweite Scheibe ist an der zweiten Seitenwand über ein primäres Dichtmittel angebracht. Das bedeutet, zwischen der ersten Seitenwand und der ersten Scheibe sowie zwischen der zweiten Seitenwand und der zweiten Scheibe ist ein primäres Dichtmittel angeordnet. Die erste Scheibe und die zweite Scheibe sind parallel und bevorzugt deckungsgleich angeordnet. Die Kanten der beiden Scheiben sind daher im Randbereich bevorzugt bündig angeordnet, das heißt sie befinden sind auf gleicher Höhe. Der innere Scheibenzwischenraum wird von der ersten und zweiten Scheibe und der Verglasungsinnenraumwand begrenzt. Der äußere Scheibenzwischenraum ist definiert als der Raum, der durch die erste Scheibe, die zweite Scheibe und die Feuchtigkeitsbarriere auf der Außenwand des Abstandhalters begrenzt ist. Der äußere Scheibenzwischenraum ist mindestens teilweise mit einem sekundären Dichtmittel verfüllt, wobei das sekundäre Dichtmittel in direktem Kontakt steht mit der außenliegenden Haftschicht. Das sekundäre Dichtmittel trägt zur mechanischen Stabilität der Isolierglaseinheit bei und nimmt einen Teil der Klimalasten auf, die auf den Randverbund wirken.

In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Isolierglaseinheit bedeckt das primäre Dichtmittel den Übergang zwischen polymerem Hohlprofil und Feuchtigkeitsbarriere, sodass eine besonders gute Abdichtung der Isolierglaseinheit erzielt wird. Auf diese Weise wird die Diffusion von Feuchtigkeit in den Hohlraum des Abstandhalters an der Stelle, wo die Feuchtigkeitsbarriere an den Kunststoff grenzt, verringert (weniger Grenzflächendiffusion).

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Isolierglaseinheit ist das sekundäre Dichtmittel entlang der ersten Scheibe und der zweiten Scheibe so aufgebracht, dass ein mittlerer Bereich der Außenwand frei von sekundärem Dichtmittel ist. Der mittlere Bereich bezeichnet den in Bezug auf die beiden äußeren Scheiben mittig angeordneten Bereich, im Gegensatz zu den beiden äußeren Bereichen der Außenwand, die benachbart zur ersten Scheibe und zweiten Scheibe sind. Auf diese Weise wird eine gute Stabilisierung der Isolierglaseinheit erzielt, wobei gleichzeitig Materialkosten für das sekundäre Dichtmittel gespart werden. Gleichzeitig lässt sich diese Anordnung leicht hersteilen, indem zwei Stränge aus sekundärem Dichtmittel jeweils auf die Außenwand im äußeren Bereich angrenzend an die äußeren Scheiben aufgebracht werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das sekundäre Dichtmittel so angebracht, dass der gesamte äußere Scheibenzwischenraum vollständig mit sekundärem Dichtmittel gefüllt ist. Dies führt zu einer maximalen Stabilisierung der Isolierglaseinheit.

Bevorzugt enthält das sekundäre Dichtmittel Polymere oder silanmodifizierte Polymere, besonders bevorzugt organische Polysulfide, Silikone, Hotmelt, Polyurethane, raumtemperaturvernetzenden (RTV) Silikonkautschuk, peroxidischvernetzten Silikonkautschuk und/oder additions-vernetzten Silikonkautschuk. Diese Dichtmittel haben eine besonders gute stabilisierende Wirkung.

Das primäre Dichtmittel enthält bevorzugt ein Polyisobutylen. Das Polyisobutylen kann ein vernetzendes oder nicht vernetzendes Polyisobutylen sein.

Die erste Scheibe und die zweite Scheibe der Isolierglaseinheit enthalten bevorzugt Glas, Keramik und/oder Polymere, besonders bevorzugt Quarzglas, Borosilikatglas, Kalk-Natron-Glas, Polymethylmethacrylat oder Polycarbonat.

Die erste Scheibe und die zweite Scheibe verfügen über eine Dicke von 2 mm bis 50 mm, bevorzugt 3 mm bis 16 mm, wobei beide Scheiben auch unterschiedliche Dicken haben können.

In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Isolierglaseinheit besteht der Abstandhalterrahmen aus einem oder mehreren erfindungsgemäßen Abstandhaltern. Es kann sich zum Beispiel um einen erfindungsgemäßen Abstandhalter handeln, der zu einem vollständigen Rahmen gebogen ist. Es kann sich auch um mehrere erfindungsgemäße Abstandhalter handeln, die über einen oder mehrere Steckverbinder miteinander verknüpft sind. Die Steckverbinder können als Längsverbinder oder Eckverbinder ausgeführt sein. Derartige Eckverbinder können beispielsweise als Kunststoffformteil mit Dichtung ausgeführt sein, in dem zwei mit einem Gärungsschnitt versehene Abstandhalter Zusammenstößen. Grundsätzlich sind verschiedenste Geometrien der Isolierglaseinheit möglich, beispielsweise rechteckige, trapezförmige und abgerundete Formen. Zur Herstellung runder Geometrien kann der erfindungsgemäße Abstandhalter beispielsweise im erwärmten Zustand gebogen werden.

In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Isolierverglasung mehr als zwei Scheiben. Dabei kann der Abstandhalter zum Beispiel Nuten enthalten, in denen mindestens eine weitere Scheibe angeordnet ist. Es könnten auch mehrere Scheiben als Verbundglasscheibe ausgebildet sein.

Die Erfindung umfasst weiterhin die Verwendung der erfindungsgemäßen Isolierglaseinheit als Gebäudeinnenverglasung, Gebäudeaußenverglasung und / oder Fassadenverglasung.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen sind rein schematische Darstellungen und nicht maßstabsgetreu. Sie schränken die Erfindung in keiner Weise ein. Es zeigen:

Figur 1 einen Querschnitt einer möglichen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Abstandhalters,

Figur 2a, b jeweils eine Draufsicht auf die Feuchtigkeitsbarriere einer möglichen

Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Abstandhalters,

Figur 3 einen Querschnitt entlang der Linie A - A‘ durch die

Feuchtigkeitsbarriere gezeigt in Figur 2a,

Figur 4a, b eine Draufsicht auf die Feuchtigkeitsbarriere einer möglichen

Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Abstandhalters (a) und einen Querschnitt entlang der Linie B - B‘ durch die

Feuchtigkeitsbarriere gezeigt in Figur 4a,

Figur 5a, b eine Draufsicht auf die Feuchtigkeitsbarriere einer möglichen

Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Abstandhalters (a) und einen Querschnitt entlang der Linie C - C‘ durch die

Feuchtigkeitsbarriere gezeigt in Figur 5a,

Figur 6 einen Querschnitt einer möglichen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Isolierglaseinheit. Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch einen möglichen erfindungsgemäßen Abstandhalter I. Der Abstandhalter umfasst ein sich in Längsrichtung (X) erstreckendes polymeres Hohlprofil 1 mit einer ersten Seitenwand 2.1, einer parallel dazu verlaufenden Seitenwand 2.2, einer Verglasungsinnenraumwand 3 und einer Außenwand 5. Die Verglasungsinnenraumwand 3 verläuft senkrecht zu den Seitenwänden 2.1 und 2.2 und verbindet die beiden Seitenwände. Die Außenwand 5 liegt gegenüber der Verglasungsinnenraumwand 3 und verbindet die beiden Seitenwände 2.1 und 2.2. Die Außenwand 5 verläuft im Wesentlichen senkrecht zu den Seitenwänden 2.1 und 2.2. Die den Seitenwänden 2.1 und 2.2 nächstliegenden Abschnitte 5.1 und 5.2 der Außenwand 5 sind jedoch in einem Winkel a (alpha) von etwa 45 ° zur Außenwand 5 in Richtung der Seitenwände 2.1 und 2.2 geneigt. Die abgewinkelte Geometrie verbessert die Stabilität des Hohlprofils 1 und ermöglicht eine bessere Verklebung mit einer Feuchtigkeitsbarriere 30. Das Hohlprofil 1 ist ein polymeres Hohlprofil, das im Wesentlichen aus Polypropylen mit 20 Gew.-% Glasfasern besteht. Die Wandstärke des Hohlprofils beträgt 1 mm. Die Wandstärke ist im Wesentlichen überall gleich. Dies verbessert die Stabilität des Hohlprofils und vereinfacht die Herstellung. Das Hohlprofil 1 weist beispielsweise eine Höhe h von 6,5 mm und eine Breite von 15,5 mm auf. Die Breite erstreckt sich in Y-Richtung von der ersten Seitenwand 2.1 zur zweiten Seitenwand 2.2. Die Außenwand 5, die Verglasungsinnenraumwand 3 und die beiden Seitenwände 2.1 und 2.2 umschließen den Hohlraum 8. Eine gasdichte und feuchtigkeitsdichte Feuchtigkeitsbarriere 30 ist auf der Außenwand 5 und einem Teil der ersten Seitenwand 2.1 und einem Teil der zweiten Seitenwand 2.2 angeordnet. Die an die Verglasungsinnenraumwand 3 grenzenden Bereiche der ersten Seitenwand 2.1 und der zweiten Seitenwand 2.2 bleiben frei von Feuchtigkeitsbarriere 30. Von der Verglasungsinnenraumwand 3 gemessen, ist dies ein 1,9 mm breiter Streifen, der freibleibt. Die Feuchtigkeitsbarriere 30 kann beispielsweise mit einem Polymethacrylat-Klebstoff auf dem polymeren Hohlprofil 1 befestigt werden. Als Feuchtigkeitsbarriere 30 eignen sich die in den folgenden Figuren gezeigten Ausführungsformen. Der Hohlraum 8 kann ein Trockenmittel 11 aufnehmen. In der Verglasungsinnenraumwand 3 sind Perforierungen 24 angebracht, die in der Isolierglaseinheit eine Verbindung zum inneren Scheibenzwischenraum hersteilen. Über die Perforierungen 24 in der Verglasungsinnenraumwand 3 kann das Trockenmittel 11 dann Feuchtigkeit aus dem inneren Scheibenzwischenraum 15 aufnehmen. Figur 2a zeigt eine Draufsicht auf die nach außen, in Richtung des äußeren Scheibenzwischenraums, weisende Seite einer Feuchtigkeitsbarriere 30, wie sie auf dem Abstandhalter I in Figur 1 aufgebracht sein kann. Die Feuchtigkeitsbarriere 30 weist eine außenliegende Haftschicht 31 auf, die durch mehrere unbeschichtete Bereiche 36 unterbrochen ist, in denen das Material der darunterliegenden polymeren Schicht 35 freiliegt. Die polymere Schicht 35 besteht in diesem Fall aus PET. In Figur 3 ist ein Querschnitt entlang der Linie A - A‘ gezeigt. Die außenliegende Haftschicht 31 hat eine Dicke d von 30 nm und besteht aus einer SiOx-Schicht, die in einem PVD- Verfahren unter Verwendung einer Maske aufgebracht wurde. Die Haftschicht 31 der Dicke d ist unterbrochen durch unbeschichtete Bereiche 36. In den unbeschichteten Bereichen ist keine Haftschicht angeordnet. Die Maske wird während des Verfahrens bevorzugt aufgeklebt, sodass kein Beschichtungsmaterial zwischen Maske und polymere Schicht dringen kann. Da die Haftschicht 31 über ein PVD-Verfahren mit Maske hergestellt wurde, ist die Dicke der Haftschicht 31 der Dicke d im Wesentlichen über die gesamte Fläche der Feuchtigkeitsbarriere gleich. Die Haftschicht 31 ist in Querrichtung (Y) durch die unbeschichteten Bereiche 36 unterbrochen. Wie in Figur 2a gezeigt ist, hat die Haftschicht 31 die Form eines regelmäßigen Punktmusters. Die regelmäßige Anordnung der Haftschicht 31 sorgt für eine besonders gleichmäßige Haftung zum sekundären Dichtmittel. Die Punkte haben einen Durchmesser von etwa 4 mm.

In Figur 2b ist eine Draufsicht wie in Figur 2a auf eine weitere Ausführungsform einer Feuchtigkeitsbarriere 30 gezeigt. Anstelle eines regelmäßigen Punktmusters hat die Haftschicht 31 hier die Form eines unregelmäßigen Punktmusters. In diesem Fall haben die unbeschichteten Bereiche 36 die Form von Punkten mit einem Durchmesser von 3 mm, die unregelmäßig verteilt sind. In den unbeschichteten Bereichen 36 hat die Haftschicht eine Dicke von 0 nm. Die Herstellung erfolgt durch Aufbringen einer abwaschbaren Farbe an den Stellen, wo die unbeschichteten Bereiche 36 vorgesehen sind, auf eine PET-Schicht 35. Die mit der Farbe versehene PET-Schicht wurde anschließend mit einer 10 nm dicken Aluminiumoxidschicht besputtert. Nach dem Sputterprozess wurde die abwaschbare Farbe wieder abgewaschen, sodass eine Haftschicht 31 mit unbeschichteten Bereichen 36 entsteht. Da in den unbeschichteten Bereichen aufgrund des verwendeten Herstellungsverfahrens keine Aluminiumoxid- Schicht angeordnet ist, ist die Wärmeleitung von der ersten Seitenwand 2.1 zur zweiten Seitenwand 2.2 unterbrochen, was zur Verbesserung der wärmeisolierenden Eigenschaften des Abstandhalters beiträgt. Trotz der unregelmäßigen Verteilung der unbeschichteten Bereiche ist sichergestellt, dass die Haftschicht 31 in Querrichtung (Y- Richtung) unterbrochen ist durch die unbeschichteten Bereiche. Entlang des gesamten Hohlprofils in Längsrichtung ist diese Unterbrechung durch unbeschichtete Bereiche realisiert.

Figur 4a und Figur 4b zeigen ein Beispiel für eine Feuchtigkeitsbarriere 30, die in einem CVD-Verfahren mit einer Aluminiumoxid-Schicht 31 mit einer Dicke d von 30 nm beschichtet wurde. Dabei wurde eine Maske mit einem regelmäßigen Linienmuster von 1 mm breiten Linien aus Haftschicht und unbeschichteten Bereichen auf die polymere Schicht aus PET aufgeklebt und die mit der Maske versehene PET-Schicht 35 beschichtet. Nach dem Beschichtungsverfahren wurde die Maske wieder entfernt, sodass ein gleichmäßiges Linienmuster erhalten wurde, das im Wesentlichen über die gesamte Feuchtigkeitsbarriere die gleiche Dicke der Haftschicht d aufweist. Dies ist vorteilhaft für eine gleichmäßige Haftung an das sekundäre Dichtmittel. Als Mehrschichtensystem 33 eignen sich verschiedene Barrierefolien aus dem Stand der Technik, wie zum Beispiel beschrieben in der WO 2013/104507 A1, wobei die an die Haftschicht angrenzende polymere Schicht 35 eine PET-Schicht ist.

Figur 5a und 5b zeigen eine Feuchtigkeitsbarriere 30 eines erfindungsgemäßen Abstandhalters I. Als äußere Haftschicht 31 ist eine ungleichmäßig dicke Aluminium- Schicht 31 über einen Sputterprozess aufgetragen. Dabei variiert die Dicke d der Haftschicht zwischen 5 nm und 10 nm. Dazwischen liegen unbeschichtete Bereiche 36. Die einzelnen Flocken haben unterschiedliche Geometrien, wie durch verschiedene geometrische Flächen angedeutet ist. Daran angrenzend ist ein Mehrschichtensystem mit Barrierefunktion 33 angeordnet, das aus vier polymeren Schichten 35.1, 35.2, 35.3 und 35.4 und drei anorganischen Barriereschichten 34.1, 34.2 und 34.3 besteht. Die anorganischen Barriereschichten sind jeweils 50 nm dicke Aluminiumschichten. Die polymeren Schichten 35.1, 35.2, 35.3 und 35.4 sind jeweils 12 pm dicke PET- Schichten. Die polymeren Schichten 35.2, 35.3 und 35.4 sind jeweils direkt mit einer Aluminiumschicht verbunden. Zwischen der ersten polymeren Schicht 35.1 und der ersten Aluminiumschicht 34.1 ist eine 3 pm dicke Verklebungsschicht aus einem Polyurethankleber angeordnet. Zwischen der zweiten Aluminiumschicht 34.2 und der zweiten polymeren Schicht 35.2 ist ebenfalls eine Verklebungsschicht angeordnet. Zwischen der dritten Aluminiumschicht 34.3 und der dritten polymeren Schicht 35.3 ist ebenfalls eine Verklebungsschicht angeordnet. Somit sind im gesamten Stapel der Feuchtigkeitsbarriere 30 drei Verklebungsschichten angeordnet. Die Herstellung der Feuchtigkeitsbarriere kann somit durch kaschieren von vier einseitig beschichteten Polymerfolien erfolgen: eine einseitig strukturiert beschichtet PET-Folie mit drei einseitig flächig beschichteten PET-Folien. Durch die Orientierung der dritten Aluminiumschicht 34.3 zum Schichtstapel hingewandt wird die dritte Aluminiumschicht 34.3 vor mechanischen Beschädigungen geschützt. Die drei dünnen Aluminiumschichten sorgen für eine hohe Feuchtigkeitsdichte der Feuchtigkeitsbarriere und somit des Abstandhalters.

Figur 6 zeigt einen Querschnitt des Randbereichs einer erfindungsgemäßen Isolierglaseinheit II mit dem in Figur 1 dargestellten Abstandhalter I. Die erste Scheibe 13 ist über ein primäres Dichtmittel 17 mit der ersten Seitenwand 2.1 des Abstandhalters I verbunden, und die zweite Scheibe 14 ist über das primäre Dichtmittel 17 an der zweiten Seitenwand 2.2 angebracht. Das primäre Dichtmittel 17 ist im Wesentlichen ein vernetzendes Polyisobutylen. Der innere Scheibenzwischenraum 15 befindet sich zwischen der ersten Scheibe 13 und der zweiten Scheibe 14 und wird von der Verglasungsinnenraumwand 3 des erfindungsgemäßen Abstandhalters I begrenzt. Der innere Scheibenzwischenraum 15 ist luftgefüllt oder mit einem inerten Gas wie Argon befüllt. Der Hohlraum 8 ist mit einem Trockenmittel 11, zum Beispiel Molsieb, gefüllt. Über Perforierungen 24 in der Verglasungsinnenraumwand 3 ist der Hohlraum 8 mit dem inneren Scheibenzwischenraum 15 verbunden. Durch die Perforierungen 24 in der Verglasungsinnenraumwand 3 findet ein Gasaustausch zwischen dem Hohlraum 8 und dem inneren Scheibenzwischenraum 15 statt, wobei das Trockenmittel 11 die Luftfeuchtigkeit aus dem inneren Scheibenzwischenraum 15 aufnimmt. Die erste Scheibe 13 und die zweite Scheibe 14 ragen über die Seitenwände 2.1 und 2.2 hinaus, sodass ein äußerer Scheibenzwischenraum 16 entsteht, der sich zwischen erster Scheibe 13 und zweiter Scheibe 14 befindet und durch die Außenwand 5 mit der Feuchtigkeitsbarriere 30 des Abstandhalters begrenzt wird. Die Kante der ersten Scheibe 13 und die Kante der zweiten Scheibe 14 sind auf einer Höhe angeordnet. Der äußere Scheibenzwischenraum 16 ist mit einem sekundären Dichtmittel 18 verfüllt. Das sekundäre Dichtmittel 18 ist im Beispiel ein Polysulfid. Polysulfide nehmen die auf den Randverbund wirkenden Kräfte besonders gut auf und tragen so zu einer hohen Stabilität der Isolierglaseinheit II bei. Die Haftung von Polysulfiden zur Haftschicht des erfindungsgemäßen Abstandhalters ist ausgezeichnet. Die erste Scheibe 13 und die zweite Scheibe 14 bestehen aus Kalk-Natron-Glas mit einer Dicke von 3 mm. Bezugszeichenliste

I Abstandhalter

II Isolierglaseinheit, Isolierverglasung

I Hohlprofil

2.1 erste Seitenwand

2.2 zweite Seitenwand

3 Verglasungsinnenraumwand

5 Außenwand

5.1 , 5.2 die den Seitenwänden nächstliegenden Abschnitte der Außenwand 8 Hohlraum

I I Trockenmittel

13 erste Scheibe

14 zweite Scheibe

15 innerer Scheibenzwischenraum

16 äußerer Scheibenzwischenraum

17 primäres Dichtmittel

18 sekundäres Dichtmittel

24 Perforierung in der Verglasungsinnenraumwand

30 Feuchtigkeitsbarriere

31 Haftschicht

33 Mehrschichtensystem mit Barrierefunktion

34 anorganische Barriereschicht

35 polymere Schicht

36 unbeschichtete Bereiche der Feuchtigkeitsbarriere d Dicke der Haftschicht

X Längsrichtung, Erstreckungsrichtung des Hohlprofils

Y Querrichtung