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Patent Searching and Data


Title:
SPACING SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/232357
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a spacing system for ships with respect to other objects, with at least one fender which can be positioned at least in the region of the ship side wall and can be moved out of a rest position into a functional position. Here, the at least one fender is attached to a boom frame, wherein the boom frame has one supporting arm or two supporting arms which run approximately in parallel. The fender is provided at the outer end of the supporting arm or between the outer ends of the supporting arms, wherein the supporting arm or supporting arms is or are connected to the ship so as to be able to be lowered and raised.

Inventors:
LILLIESKÖLD JOHAN (SE)
BINZ MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/061080
Publication Date:
December 07, 2023
Filing Date:
April 27, 2023
Export Citation:
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Assignee:
TECH GMBH HANDELS UND BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT FUER TECHIE (DE)
BERNHARD SCHULTE GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
B63B59/02; B63B35/00; B65B25/08
Foreign References:
DE8806733U11988-07-21
US3585959A1971-06-22
KR101205345B12012-11-28
US3585958A1971-06-22
KR20110092004A2011-08-17
ES2265217A12007-02-01
FR2810624A12001-12-28
US1127901A1915-02-09
DE102012019440A12014-04-10
Attorney, Agent or Firm:
WUNDERLICH & HEIM (DE)
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Claims:
ANSPRÜCHE

1. Abstandssystem (1 ) für Schiffe (10) gegenüber anderen Objekten (50), mit mindestens einem Fender (7), der mindestens im Bereich der Schiffsseitenwand (11) platzierbar und aus einer Ruheposition (30) in eine Funktionsstellung (21) bringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Fender (7), insbesondere im Wesentlichen horizontal, an einem Auslegerrahmen (5) angebracht ist, dass der Auslegerrahmen (5) einen oder zwei etwa parallel verlaufende Tragarme (6) aufweist, die Querversteifungen (14) aufweisen können, dass der Fender (7) am äußeren Ende des Tragarms (6) oder zwischen den äußeren Enden (27) der Tragarme (6) vorgesehen ist, wobei der oder die Tragarme (6) absenkbar und anhebbar mit dem Schiff (10) verbunden sind.

2. Abstandssystem nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Tragarme (6) mittels am Schiffsrumpf (12) befestigter mechanischer Elemente, insbesondere mittels Hydraulikzylinder (8), absenkbar und anhebbar sind.

3. Abstandssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Fender (7) zylinderförmig in Art einer Tonne ausgebildet ist. Abstandssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Fender (7) rotativ und/oder axial verschiebbar an dem Ende des Tragarms (6) oder zwischen den Enden (27) der Tragarme (6) angeordnet ist. Abstandssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslegerrahmen (5) in abgesenkter Funktionsstellung (31) für eine Abstandslänge A von der Schiffsseitenwand (11) von etwa 2 m bis 12 m, insbesondere etwa von 10 m, bis zur Achse des Fenders (7), ausgelegt ist. Abstandssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Fender (7) aus einem Elastomer, einem Vollgummi, ausgebildet oder als Pneu-Fender ausgelegt ist. Abstandssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Tragarme (6) längenverstellbar und/oder abgewinkelt ausgebildet sind. Abstandssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Tragarme (6) im Außenbereich des Schiffsrumpfes (12), insbesondere etwas oberhalb der Wasserlinie (33) des Schiffes (10), drehbar gelagert sind. Abstandssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Angriffspunkt (37) der mechanischen Mittel oder der Hydraulikzylinder (8) an dem oder den Tragarmen (6) etwa bei 1/3 bis 1/6 der Länge der Tragarme (6) beabstandet von der Schiffswand (11) liegt. Abstandssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Fender (7) und Auslegerrahmen (5) in die Ruheposition (30) einschwenkbar sind, in der mindestens der Fender (7) in einer Aufnahme (15) am Schiffsrumpf (12) oder den Schiffsaufbauten (3) platzierbar ist. Abstandssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Querversteifungen (14) des Auslegerrahmens (5) als Diagonalversteifungen zwischen den Tragarmen (6) ausgelegt sind. Abstandssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zwei Systeme (1) auf jeder Seite eines Schiffes (10) vorgesehen sind.

Description:
ABSTANDSSYSTEM

Die Erfindung betrifft ein Abstandssystem für Schiffe gegenüber anderen Objekten, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 .

Abstandssystem sind bei Schiffen und Booten hinreichend bekannt, wobei in den üblichen Fällen beim Festmachen an Kaimauern oder beim Anlegen an anderen Schiffen an der entsprechenden Schiffsseitenwand Fender platziert werden, die die Bewegungskräfte des Schiffes gegenüber dem anderen Objekt dämpfend aufnehmen können, so dass größere Reibungskräfte und Beschädigungen an der oder den Schiffswänden vermieden werden können.

Nachteilige bei diesen Fendersystemen ist jedoch, dass die Größe beziehungsweise der Durchmesser derartiger Fender sehr begrenzt ist und üblicherweise im Bereich von etwa 0,5 m bis 1 ,5 m liegt.

Neben den vorausgehend angeführten Fendern kennt man bei Booten und Schiffen auch Auslegersysteme, die normalerweise anderen Zwecken als der Aufnahme von Bewegungskräften zwischen Schiffen oder anderen Objekten wie Kaimauern betreffen.

So ist beispielsweise aus der FR 2 810 624 A1 ein System bekannt, bei dem zur Verbesserung und Erhöhung des Verdrängungsvolumens des Schiffskörpers an den Seitenwänden ausfahrbare oder einfahrbare Stabilisatoren vorgesehen sind, die dem gesamten Schiff ein größeres Verdrängungsvorlumen zur Verfügung stellen, so dass die Stabilität des Schiffes verbessert wird.

Ein anderes Beispiel eines Auslegersystems bei Booten ist in der US 1 ,127,901 gezeigt. Hier kann auf der gewünschten Bootsseite eine schwimmfähige Platte zwi- sehen zwei Führungsstäben ausgebracht werden, so dass dieses System die Krängungsstabilität des Bootes verbessert.

Weitere Auslegersysteme sind beispielsweise von polynesischen Booten bekannt. Diese Systeme sind jedoch starr mit dem Boot verbunden und bestehen in der Regel aus im Durchmesser kleineren Baumstämmen, so dass damit im Wesentlichen die Krängungsstabilität des Bootes verbessert werden kann.

Aus der JPH 10 10 92 A ist ein ausklappbarer Fender zum Abhalten des Schiffes gegenüber anderen Objekten bekannt, wobei mit dieser Lösung nur ein relativ kleiner Abstand zwischen dem Schiff und dem anderen Objekt erreicht wird.

Auch die DE 10 2012 019 440 A1 zeigt ein System von ausfahrbaren Fendern, wobei der Abstand zwischen Schiffsseitenwand und einem anderen Objekt durch die Größe des Fenders bestimmt wird.

Bei Tank- und Bunker-Schiffen besteht das Problem und die Anforderung, dass der Abstand zwischen der Schiffsseitenwand des Tankschiffes und dem anderen Objekt, zum Beispiel einem Kreuzfahrschiff, insbesondere sicherheitstechnisch erheblich größer sein muss als dies bisher mit einfachen Fendern erreicht werden konnte.

Speziell bei LNG-Bunkerschiffen (Liquid Natural Gas) besteht das Erfordernis, einen größeren Abstand zwischen dem LNG-Bunker-Schiff und dem zu betankenden Schiff zu haben. Zum Beispiel einen Abstand zwischen etwa 2 m und 12 m.

Die A u f g a b e der Erfindung kann daher darin gesehen werden, ein Abstandssystem für Schiffe gegenüber anderen Objekten zu schaffen, bei dem Fender eingesetzt werden können, aber schiffstechnisch und sicherheitsbedingt erheblich größere Abstände zwischen einem Schiff, zum Beispiel einem LNG-Bunkerschiff, und einem zu betankenden Schiff, zum Beispiel einem Kreuzfahrtschiff, erreicht werden können.

Zur Lösung dieses Problems und der Aufgabe schlägt die vorliegende Erfindung ein Abstandssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vor.

Hierbei wird der mindestens eine Fender an einem Auslegerrahmen, im Wesentlichen insbesondere horizontal, angebracht.

Um das Gewicht des Fenders und die darauf einwirkenden Kräfte sowie die Ein- und Ausfahrbarkeit des Fenders aus seiner Ruheposition in seine Funktionsstellung durchzuführen, wird ein Auslegerrahmen mit einem oder zwei etwa parallel verlaufenden Tragarmen vorgesehen, der Querversteifungen aufweisen kann. Der oder die Tragarme sind aus der Ruheposition in eine Funktionsstellung absenkbar und zum Beispiel nach Beendigung des Bunkervorgangs wieder aus der Funktionsstellung in die Ruheposition anhebbar. Der Auslegerrahmen ist hierzu fest, aber verschwenkbar mit dem Schiff verbunden.

Der mindestens eine Fender, der zweckmäßigerweise zylinderförmig und in Art einer Tonne ausgebildet ist, wird hierbei am äußeren Ende des Tragarmes oder zwischen den äußeren Enden der Tragarme angeordnet.

Die Auslegung dieses Abstandssystems ermöglicht daher Abstände zwischen einem Bunkerschiff und einem übernehmenden anderen Schiff im Bereich von etwa 2 m bis etwa 12 m oder mehr, was unter Berücksichtigung der entsprechenden schiffstechnischen Auflagen speziell durch das Gesamtgewicht des Abstandssystems und der Länge des Auslegerrahmens einschließlich des Fenderdurchmessers bestimmt wird.

Das erfindungsgemäße Abstandssystem eignet sich insbesondere für Schiffe, die zum Beispiel bei einer Gefahrgut-Abgabe an andere Schiffe, etwa beim Bunkern von LNG zu einem aufnehmenden Schiff wie etwa einem Kreuzfahrtschiff, einen größeren Abstand von beispielsweise 10 m zwischen den Schiffsseitenwänden einhalten müssen. So können zum Beispiel bei Kreuzfahrtschiffen die schiffstechnische Auslegung oder über die seitliche Bordwand hinausragende Rettungsboote das Erfordernis eines größeren Abstandes ergeben. Speziell bei LNG-Bunker-Schiffen ist durch die Abgabe von LNG und das gebotene Einhalten einer Sicherheitszone ein großer Abstand zwischen den Schiffen ein zwingendes Erfordernis.

Zweckmäßigerweise können der oder die Tragarme des Auslegerrahmens mit Hilfe von am Schiffsrumpf befestigten mechanischen Mitteln, insbesondere mittels Hydraulikzylindern, absenkbar und anhebbar ausgebildet werden.

Dies ermöglicht in vorteilhafter Weise auch eine neigungsmäßige Anordnung des Auslegerrahmens, so dass mit dieser Maßnahme eine bessere Ausrichtung des Auslegerrahmens einschließlich des Fenders möglich ist. Durch diese Maßnahme kann auch der Anliegepunkt des Fenders am anderen Objekt oder Schiff genauer ausgerichtet werden. Bevorzugt werden bei Schiffen, die mit erfindungsgemäßen Abstandssystemen ausgestattet sind, je Schiffsseite zwei Systeme vorgesehen. Hierbei ist je Schiffsseite sowohl im vorderen Seitenbereich als auch im achterlichen Seitenbereich je ein Abstandssystem berücksichtigt. Im Hinblick auf die bei dem erfindungsgemäßen Abstandssystem zu berücksichtigenden Gewichte und Kräfte sei nur beispielhaft ein LNG-Bunker-Schiff angeführt mit einer Schiffslänge von etwa 80 m bis 90 m. Ein bei dem Abstandssystem eingesetzter Fender kann zweckmäßigerweise aus einem Elastomer bestehen oder auch aus Vollgummi ausgebildet sein. Ebenfalls eignen sich Pneu-Fender. Das Gewicht eines solchen Pneu-Fenders bei einer Schiffslänge von 90 m kann etwa 2 t betragen.

Bei einer Schiffstonnage von circa 6.0001 muss ein entsprechender Fender eine minimale Energie von 1.100 kNm aufnehmen können. Die von einem Fender bei dem angesprochenen Beispiel mindestens sichergestellte Energieabsorption sollte etwa bei 1.300 kNm liegen.

Vorteilhaft ist die Anbringung des Fenders am äußeren Ende des Tragarms oder zwischen den beiden äußeren Enden der parallelen Tragarme rotativ ausgelegt, so dass ein besserer Ausgleich des in der Höhe schwankenden Wasserstandes möglich ist. Auch die Anordnung mit geringfügiger axialer Verschiebung lässt Bewegungen des Schiffes in Längsrichtung leichter ausgleichen.

Der Auslegerrahmen ist in seiner abgesenkten Funktionsstellung für eine Abstandslänge von der Schiffsseitenwand zum anderen Schiff oder Objekt mit etwa 2 m bis 12 m ausgelegt. Im vorausgehend angeführten Beispiel eines LNG-Bunker-Schiffes mit ca. 90 m Länge kann die Länge des Auslegerrahmens etwa 10 m bis zur Achse des Fenders betragen.

Besonders vorteilhaft ist die Ausbildung der Tragarme mit Längenverstellbarkeit und/oder mit Abwinklung. Auf diese Weise kann der Abstand zwischen zwei Schiffseitenwänden oder gegenüber einer Kaimauer noch besser eingestellt werden.

Im Hinblick auf die Verschwenkbarkeit des Auslegerrahmens inklusive des entsprechenden Fenders sind der oder die Tragarme im Außenbereich des Schiffsrumpfes, insbesondere etwas oberhalb der Wasserlinie des Schiffes, drehbar gelagert. Hierzu werden vorteilhafterweise zwei Lager im Seitenbereich des Schiffsrumpfes vorgesehen, wobei dies etwas über der Wasserlinie erfolgt. So ist das Abschwenken des Auslegerrahmens etwa horizontal oberhalb der Wasserfläche mit großem Abstand zum Schiff möglich.

Der Angriffspunkt der mechanischen Mittel oder der Hydraulikzylinder an dem oder den Tragarmen ist so gewählt, dass er etwa bei 1/3 bis 1/6 der Länge der Tragarme beabstandet von der Schiffwand liegt. Mit dieser Auslegung können die Gewichte und Kräfte, die vom Auslegerrahmen ausgehen, gut aufgenommen und bewältigt werden.

Die erfindungsgemäße Konstruktion des Abstandssystems mit Auslegerrahmen und Fender sieht vor, dass in den Phasen, in denen das Abstandssystem nicht gebraucht wird, der Fender und der Auslegerrahmen in ihre Ruheposition einschwenkbar sind, wobei mindestens der Fender in einer Aufnahme, die etwa taschenartig ausgelegt ist, am Schiffsrumpf oder den Schiffsaufbauten platzierbar und ablegbar ist.

Die Querversteifungen des Auslegerrahmens sind zweckmäßigerweise als Diagonalversteifungen, etwa kreuzförmig, zwischen den Tragarmen ausgelegt, so dass eine verbesserte Steifigkeit des Auslegerrahmens im Hinblick auf das Gewicht des Fenders und der entsprechenden Kraft- und Energieaufnahme erreicht wird.

Das erfindungsgemäße Abstandssystem, das auch als Auslegersystem oder Outrigger- System bezeichnet werden kann, schafft gerade für Bunkerschiffe mit gefährlichen Flüssigkeiten oder Gasen, die einen erforderlichen großen Abstand zu den übernehmenden Schiffen halten müssen, eine sehr flexibel einsetzbare Vorrichtung, die den Vorschriften und Erfordernissen bei der Übergabe von Gefahrgut gerecht wird.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Schiffes, speziell eines LNG-Bunker- Schiffes mit zwei Abstandssystemen auf der Steuerbordseite;

Fig. 2 eine Draufsicht auf ein einzelnes Abstandssystem mit einem Fender zwischen zwei Tragarmen;

Fig. 3 eine Teilansicht eines vertikalen Querschnitts des Schiffes nach Fig. 1 in Längsrichtung des Schiffes betrachtet mit ausgefahrenem Abstandssystem;

Fig. 4 einen schematischen Vertikalschnitt durch ein Schiff nach Fig. 1 mit ausgeschwenktem Abstandssystem gegenüber der Seitenwand eines bruchstückartig dargestellten Schiffes, insbesondere eines Kreuzfahrtschiffes; und Fig. 5 eine bruchstückartige Draufsicht auf das Schiff nach Fig. 4 mit ausgeschwenktem Abstandssystem.

Im schematischen Beispiel nach Fig. 1 wird in perspektivischer Darstellung ein Schiff 10, insbesondere ein LNG-Bunker-Schiff mit auf der Steuerbordseite abgeschwenkten zwei Abstandssystemen 1 dargestellt. Am Achterschiff sind Schiffsaufbauten mit Brücke 3 gezeigt. Weitere Schiffsaufbauten sind in Richtung zum Bug oberhalb von entsprechenden Tanks 21 erkennbar, die von einer umlaufenden Reling umrandet sind.

Das erfindungsgemäße Abstandssystem 1 weist im Wesentlichen zwei parallel nach außen verlaufende Tragarme 6 auf, die durch eine kreuzartige Querversteifung 14 (Fig. 2) zu einem Auslegerrahmen 5 verstärkt werden. Dieser Auslegerrahmen 5 ist einerseits über entsprechende Lager 35 schwenkbar mit dem Schiffsrumpf 12 verbunden (Fig. 3). Andererseits sind die beiden parallel verlaufenden Tragarme 6 an einem Angriffspunkt 37 (Fig. 3) mit Hydraulikzylindern 8 verbunden, die am Schiff 10 fixiert sind.

Am Endbereich des Auslegerrahmens 5 weist das Abstandssystem 1 einen tonnenförmigen zylindrischen Fender 7 auf. In der in Fig. 1 gezeigten Situation sind die beiden steuerbordseitig vorgesehenen Abstandssysteme 1 abgesenkt und in Funktionsstellung 31 beziehungsweise Arbeitsstellung gezeigt. Aus der in Fig. 1 gezeigten Funktionsstellung des Abstandssystems 1 kann dieses mittels der am Auslegerrahmen 5 angreifenden Hydraulikzylinder 8 angehoben beziehungsweise aufgeschwenkt werden, so dass insbesondere der Fender 7 in eine taschenartige Aufnahme 15 angehoben werden kann und in eine Ruheposition 30 (Fig. 4) gelangt.

Funktionsübereinstimmend können auch weitere Abstandssysteme 1 aus ihrer Funktionsstellung 31 in eine entsprechende Ruheposition auf- und eingeschwenkt werden.

Entsprechend der Draufsicht nach Fig. 2 auf ein Abstandssystem 1 ist erkennbar, dass ein Fender 7 an einer Achse 9 zwischen den vorderen Enden 27 der Tragarme 6 vorgesehen ist. Bei der eingangs beispielhaft genannten Schiffslänge von ca. 90 m und zwei Abstandssystemen 1 , wie in Fig. 1 gezeigt, kann die Länge des Fenders 7 circa 5,5 m sein, und die Länge der Fenderachse eine Abmessung von ca. 6,5 m haben. Der Abstand A beziehungsweise die Länge der entsprechenden Tragarme 6 kann zwischen der Achse 9 des Fenders 7 und den Drehlagern 35 (Fig. 3) ca. 10 m betragen.

Im vorausgehend genannten Beispiel kann das Gewicht des Fenders, als Pneu- Fender etwa im Bereich von 2 t liegen.

Fig. 3 zeigt eine Teilansicht eines Vertikalschnittes durch das Schiff 10 in Längsrichtung des Schiffes betrachtet, vor dem vorderen Abstandssystem 1 aus Fig. 1 . Die Tragarme 6 des Auslegerrahmens 5 sind hierbei ausgeschwenkt und tragen an den vorderen Enden einen entsprechenden Fender 7 in Funktionsstellung 31. Die Hydraulikzylinder 8 sind hier in den Angriffspunkten 37 an den Tragarmen 6 angelenkt. Beim Einfahren der Hydraulikzylinder 8 wird dementsprechend der Auslegerrahmen 5 einschließlich des Fenders 7 in eine etwa vertikale Stellung angehoben. Über weitere mechanische Einrichtungen kann dann ein weiteres Einschwenken des Auslegerrahmens 5 einschließlich Fender 7 bis in die Ruheposition 30 (Fig. 4) ermöglicht werden.

Die Lager 35 des Auslegerrahmens 5 sind so platziert, dass sie etwas oberhalb der Wasserlinie 33 im Außenbereich des Schiffsrumpfes 12 vorgesehen sind. Dies ermöglicht auch ein Ausschwenken des Auslegerrahmens 5 einschließlich Fender 7in eine im Wesentlichen horizontale Lage. Ebenso erlaubt diese Anordnung ein relativ einfaches Auf- und Einschwenken des Auslegerrahmens 5 in seine Ruheposition 30 in einer entsprechenden Aufnahme 15.

Die Ansicht nach Fig. 4 in Längsrichtung der zwei Schiffe 10 und 50 stellt einen schematischen Vertikalschnitt durch das LNG-Bunker-Schiff 10 mit einem in weitgehend horizontaler Stellung ausgeschwenktem Abstandssystem 1 mit endseitigem Fender 7 dar.

Bruchstückartig ist zum Beispiel ein Kreuzfahrtschiff 50 dargestellt, dessen Rettungsboote 52 erheblich über die Schiffsseitenwand hinausragen. Gerade bei einem Gefahrengut wie LNG und der Versorgung eines derartigen Schiffes 50 im Hafen oder auf See, wird ein größtmöglicher Abstand A zwischen den beiden Seitenwänden 11 und 51 der Schiffe 10, 50 gefordert.

Im Beispiel nach Fig. 4 stützt sich daher das Abstandssystem 1 des LNG-Bunker- Schiffes 10 mit den zwei über die Länge des Schiffes 10 gesehenen Fendern 7 an der Schiffwand 51 des Schiffes 50 ab. Der Abstand A zwischen den Schiffen kann hierbei beispielsweise 10 m oder mehr betragen.

Nach Fig. 4 ist auf der rechten Seite des Schiffes 10 ein in seine Ruheposition 30 aufgeschenktes Abstandssystem 1 zu sehen, wobei der Fender 7 etwa in der Aufnahme 15 platzierbar ist.

Eine Position 19 des Fenders 7 kann mittels der Hydraulik 8 eingestellt und bestimmt werden.

Die bruchstückartige Draufsicht nach Fig. 5 zeigt einen Ausschnitt auf das in Fig. 4 dargestellte LNG-Bunker-Schiff. Es ist hierbei das erfindungsgemäße Abstandssystem 1 mit endseitigem Fender 7 zu sehen.

Der Fender 7 sollte aus einem schwimmfähigen Material bestehen, so dass eine ergänzende Auftriebskraft für das Abstandssystem 1 im Fall des Eintauchens des Fenders 7 ins Wasser, als eine entlastende Kraft auf das Abstandssystem 1 , wirken kann.

Das erfindungsgemäße Abstandssystem 1 kann prinzipiell bei sehr unterschiedlichen Schiffsarten, zum Beispiel direkt bei Kreuzfahrtschiffen oder Versorgungsschiffen eingesetzt werden. Es wird somit eine elegante technische Lösung für Anwendungszwecke geschaffen, bei denen ein besonders großer Abstand zwischen Schiffen oder gegenüber anderen Objekten erforderlich ist.