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Title:
SPRAY BAR, PATH AND METHOD FOR APPLYING A MEDIUM ONTO A PRODUCT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/127820
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a spray bar, a path and a method for applying a medium onto a product, in particular in hot strip mills, CSP facilities or other strip processing lines. The spray bar (1) used therefor comprises a housing (2) with outlet openings (3) from which the medium can be applied onto the product. To this end, the outlet openings (3) can be covered in a sealing manner or can be released by a pivotable cover (4) which is formed by at least one segment of a hollow cylinder and which is arranged on at least one of the two ends of the housing. In this way, no medium is conducted onto edge regions which are not to be treated and, simultaneously, an accurate adjustability of the treatment is ensured.

Inventors:
FONTAYNE ANNE-MARIE (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/002691
Publication Date:
November 11, 2010
Filing Date:
May 03, 2010
Export Citation:
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Assignee:
SMS SIEMAG AG (DE)
FONTAYNE ANNE-MARIE (DE)
International Classes:
B21B45/02
Foreign References:
JPS61162223A1986-07-22
JP2002361316A2002-12-17
KR100711400B12007-04-30
DE19805377A11999-08-12
EP1060805A22000-12-20
DE3230866C21985-07-18
JP2002361316A2002-12-17
KR100711400B12007-04-30
Attorney, Agent or Firm:
KLÜPPEL, Walter (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Spritzbalken zum Aufbringen eines Mediums auf ein Produkt, insbesondere innerhalb oder im Auslauf von Warmbandstraßen, CSP-Anlagen oder Bandprozesslinien, mit

- einem Gehäuse (2) im Wesentlichen in Form eines ersten Hohlzylinders (2), wobei das Gehäuse (2) Auslassöffnungen (3) für das Medium umfasst;

- mindestens einer innerhalb des Gehäuses (2) einstellbaren Blende (4) in Form eines Segmentes eines zweiten Hohlzylinders zum Freigeben oder abdichtenden Verdecken von einzelnen der Auslassöffnungen;

- mindestens einem Antrieb zum Einstellen der mindestens einen Blende durch Schwenken um die Längsachse und/oder Verschieben in Richtung der Längsachse des Gehäuses; und - einem Regelungssystem zum Ansteuern des Antriebs; dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des hohlzylinderförmigen Gehäuses, vorzugsweise im Bereich von den Enden des Gehäuses, mindestens zwei der Blenden unabhängig voneinander einstellbar gelagert sind; und dass das Regelungssystem, insbesondere auf Basis eines Prozessmodells, ausgebildet ist, die mindestens zwei Blenden mit Hilfe des Antriebs individuell derart einzustellen, dass die Freigabe der Auslassöffnungen und das Aufbringen des Mediums gezielt im Hinblick auf eine gewünschte Veränderung oder Einstellung der Eigenschaften des Produktes erfolgt.

2. Spritzbalken nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Messeinrichtung vorgesehen ist zum Erfassen und Verarbeiten von mindestens einem Ist-Wert bezüglich des Produktes, beispielsweise der Temperatur, der Abmessungen oder der Raumlage des Produk- tes, an zumindest einer Stelle auf der Oberfläche und/oder im Innern des

Produktes; und das Regelungssystem ausgebildet ist, die mindestens zwei Blenden mit Hilfe des Antriebs unter Berücksichtigung des erfassten Ist-Wertes individuell derart einzustellen, dass im Hinblick auf die gewünschte Veränderung oder Einstellung der Eigenschaften des Produktes eine erforderliche Soll- Wertverteilung, beispielsweise der Temperatur, in Längsrichtung des Spritz- balkens erreicht wird.

3. Spritzbalken nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Regelungssystem ausgebildet ist, die Blenden mit Hilfe des Antriebs unter Berücksichtigung der als Ist-Werte erfassten Abmessungen und Raum- läge des Produktes so einzustellen, dass die Auslassöffnungen (3) des Gehäuses, welche nach außerhalb der Breite des Produktes gerichtet spritzen, abgedichtet sind.

4. Spritzbalken nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Regelungssystem ausgebildet ist, die Blenden mit Hilfe des Antriebs nach Maßgabe der als Ist-Werte erfassten Abmessungen und Raumlage des Produktes derart einzustellen, dass die Kanten des Produktes nicht oder nur in reduziertem Maße - gegenüber einer maximalen Aufbringungsmenge - mit dem Medium beschickt werden.

5. Spritzbalken nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Antrieb ausgebildet ist, die Einstellung der Blenden nicht nur durch Schwenken der Blenden um einen vorbestimmten Winkel um die Längsachse des Gehäuses, sondern weiterhin wahlweise auch durch geeignete axiale Verschiebung der Blenden entlang der Längsachse durchzuführen.

6. Spritzbalken nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Antrieb ausgebildet ist, die beiden Blenden im Rahmen ihrer individuellen Einstellung sowohl in gleicher Richtung wie auch in entgegen gesetzten Richtungen zu schwenken oder zu ver- schieben.

7. Spritzbalken nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Regelungssystem ausgebildet ist, die Blenden innerhalb des Spritzbalkens mit Hilfe des Antriebs asynchron anzusteuern, so dass die Auslassöffnungen des Spritzbalkens im Bereich der beiden gegenüberliegenden seitlichen Kanten des Produktes in unterschiedlichem Maße freigegeben und mit dem Medium beaufschlagt werden.

8. Spritzbalken nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Regelungssystem ausgebildet ist, die Blenden innerhalb des

Spritzbalkens mit Hilfe des Antriebs synchron anzusteuern, so dass die Auslassöffnungen des Spritzbalkens im Bereich der beiden gegenüberliegenden seitlichen Kanten des Produktes in gleichem Maße freigegeben und mit dem Medium beaufschlagt werden.

9. Spritzbalken nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Antrieb und die Blenden mindestens ein Verbindungsmittel, vorzugsweise ein Übersetzungsgetriebe, mit einer geeignet wählbaren Übersetzung geschaltet ist, zum Realisieren der asyn- chronen oder synchronen Ansteuerung der Blenden.

10. Spritzbalken nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (6) auf der Außenseite des Gehäuses (2) und in Flucht mit einer Welle (5) entlang der Längsachse des Gehäuses an- geordnet und mit der Welle, auf weicher die Blenden sitzen, verbunden ist.

11. Spritzbalken nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blenden (4) in Längsrichtung des Gehäuses vie- lecksförmig, vorzugsweise dreiecksförmig ausgebildet sind.

12. Spritzbalken nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenseite des Gehäuses und/oder die der Innenseite des Gehäuses zugewandte Oberfläche der Blende in reibungsarmer, dichtungsoptimierter Weise gestaltet sind, beispielsweise durch eine reibungsarme Beschichtung, beispielsweise aus Kunststoff, mit Dichtfunktion gegenüber den Auslassöffnungen (3) des Gehäuses.

13. Strecke, insbesondere Laminarkühlstrecke, zum Aufbringen eines Mediums auf ein Produkt, welches sich in einer Relativbewegung zu der Strecke befindet, beispielsweise innerhalb oder hinter einer Warmbandstraße, einer CSP-Anlage oder einer Bandprozesslinie, mit

- einer Mehrzahl von Spritzbalken, wobei zumindest einer der Spritzbalken ein Gehäuse (2) in Form eines ersten Hohlzylinders aufweist mit Auslassöffnungen (3) für ein Medium, und mindestens eine innerhalb des Gehäuses (2) einstellbare Blende (4) aufweist in Form eines Segmentes eines zweiten

Hohlzylinders zum Freigeben oder abdichtenden Verdecken von einzelnen der Auslassöffnungen (3),

- mindestens einem Antrieb zum Einstellen der Blenden innerhalb der Mehrzahl von Spritzbalken durch Schwenken um die Längsachse und/oder Ver- schieben in Richtung der Längsachse des Gehäuses; und

- einem Regelungssystem zum Positionieren und Einstellen der Blenden mit Hilfe des mindestens einen Antriebs innerhalb der Mehrzahl von Spritzbalken derart, dass die Freigabe der Auslassöffnungen und das Aufbringen des Mediums gezielt im Hinblick auf eine gewünschte Veränderung oder Einstel- lung der Eigenschaften des sich in Relativbewegung zu der Strecke befindenden Produktes erfolgt.

14. Strecke nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Regelungssystem ausgebildet ist, die Blenden der in Richtung der Relativbewegung zwischen dem Produkt und der Strecke hintereinander angeordneten Spritzbalken sowohl in Richtung der Relativbewegung wie auch quer dazu, bei- spielsweise in Richtung der Längsausrichtung der einzelnen Spritzbalken, synchron oder asynchron einzustellen im Hinblick auf die gewünschte Veränderung oder Einstellung der Eigenschaften des Produktes.

15. Strecke nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Messeinrichtung vorgesehen ist zum Erfassen und Verarbeiten von mindestens einem Ist-Wert bezüglich des Produktes, beispielsweise der Temperatur, der Abmessungen oder der Raumlage des Produktes, an zumindest einer Stelle auf der Oberfläche und/oder im Innern des Produktes; und das Regelungssystem ausgebildet ist, die Blenden in der Strecke mit Hilfe des Antriebs unter Berücksichtigung des erfassten Ist-Wertes individuell derart einzustellen, dass im Hinblick auf die gewünschte Veränderung oder Einstellung der Eigenschaften des Produktes eine erforderliche Soll- Wertverteilung, beispielsweise der Temperatur, in Längsrichtung der ReIa- tivbewegung und/oder quer dazu bei dem Produkt erreicht wird.

16. Strecke nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Regelungssystem ausgebildet ist, die Blenden mit Hilfe des Antriebs unter Berücksichtigung der als Ist-Werte erfassten Abmessungen und Raum- läge des Produktes so einzustellen, dass die Auslassöffnungen (3) der Gehäuse der Spritzbalken, welche nach außerhalb der Produktbreite gerichtet spritzen, abgedichtet sind.

17. Strecke nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Regelungssystem ausgebildet ist, die Blenden mit Hilfe des Antriebs nach Maßgabe der als Ist-Werte erfassten Abmessungen und Raumlage des Produktes derart einzustellen, dass die Kanten des Produktes nicht oder nur in reduziertem Maße gegenüber einer maximalen Ausbringungsmenge mit dem Medium beschickt werden.

18. Strecke nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Antrieb ausgebildet ist, die Einstellung der Blenden nicht nur durch Schwenken der Blenden um einen vorbestimmten Winkel um die Längsachse der Gehäuse, sondern weiterhin wahlweise auch durch geeignete axiale Verschiebung der Blenden entlang der Längsachse der Gehäuse durchzuführen.

19. Strecke nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Antrieb ausgebildet ist, die Blenden im Rahmen ihrer individuellen Einstellung sowohl in gleicher Richtung wie auch in ent- gegen gesetzten Richtungen zu schwenken oder zu verschieben.

20. Strecke nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Regelungssystem ausgebildet ist, die Blenden mit Hilfe des Antriebs asynchron anzusteuern, so dass die Auslassöffnungen der Spritzbal- ken im Bereich der beiden gegenüberliegenden seitlichen Kanten des Produktes in unterschiedlichem Maße freigegeben und mit dem Medium beaufschlagt werden.

21. Strecke nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Regelungssystem ausgebildet ist, die Blenden mit Hilfe des Antriebs synchron anzusteuern, so dass die Auslassöffnungen der Spritzbalken im Bereich der beiden gegenüberliegenden seitlichen Kanten des Produktes in gleichem Maße freigegeben und mit dem Medium beaufschlagt werden.

22. Strecke nach einem der Ansprüche 20 oder 21 , dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Antrieb und die Blenden mindestens ein Verbindungsmittel, vorzugsweise ein Übersetzungsgetriebe, mit einer geeignet wählbaren Übersetzung geschaltet ist, zum Realisieren der asynchronen oder synchronen Ansteuerung der Blenden.

23. Strecke nach einem der Ansprüche 13 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Spritzbalken oder jeder Blende ein separater Antrieb (6) zugeordnet ist zum individuellen Einstellen der jeweiligen Blenden (4).

24. Strecke nach einem der Ansprüche 13 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Blenden in der Strecke zumindest teilweise vielecksförmig, vorzugsweise dreiecksförmig ausgebildet sind.

25. Strecke nach einem der Ansprüche 13 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass bei zumindest einem der Spritzbalken die Innenseite des Gehäuses und/oder die der Innenseite des Gehäuses zugewandte Oberfläche der

Blende in reibungsarmer, dichtungsoptimierter Weise gestaltet ist, beispielsweise durch eine reibungsarme Beschichtung, beispielsweise aus Kunststoff, mit Dichtfunktion gegenüber den Auslassöffnungen (3) des Gehäuses.

26. Strecke nach einem der Ansprüche 13 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass weitere Antriebe vorgesehen sind zum Schwenken oder Verfahren der Spritzbalken in die Linie der Strecke hinein oder aus der Linie heraus.

27. Verfahren zum Aufbringen eines Mediums auf ein Produkt, wie es beispielsweise in einem Walzwerk, einer CSP-Anlage oder einer Bandbehandlungsanlage erzeugt wird, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist: Freigeben oder abdichtendes Verdecken von Auslassöffnungen für das Me- dium in der Wand des hohlzylinderförmigen Gehäuses mindestens eines

Spritzbalkens durch geeignetes Einstellen mindestens einer komplementär zu zumindest einem Abschnitt der Innenwand des hohlzylinderförmigen Gehäuses ausgeformten Blende im Innern des Gehäuses des Spritzbalkens; dadurch gekennzeichnet, dass durch die freigegebenen Auslassöffnungen das Medium unmittelbar auf das

Produkt aufgebracht wird; und die Freigabe der Auslassöffnungen und das Aufbringen des Mediums, insbesondere quantitativ, gezielt im Hinblick auf eine gewünschte Veränderung oder Einstellung der Eigenschaften des Produktes erfolgt.

28. Verfahren nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Ist-Wert bezüglich des Produktes, beispielsweise die Temperatur, die Abmessungen oder die Raumlage des Produktes, an zumindest einer Stelle auf der Oberfläche und/oder im Innern des Produktes erfasst wird; und die mindestens eine Blende unter Berücksichtigung des erfassten Ist-Wertes individuell derart eingestellt wird, dass im Hinblick auf die gewünschte Veränderung oder Einstellung der Eigenschaften des Produktes eine erforderliche ein- oder mehrdimensionale Soll-Wertverteilung, beispielsweise der Temperatur, bei dem Produkt erreicht wird.

29. Verfahren nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass die Blende unter Berücksichtigung der als Ist-Werte erfassten Abmessungen und Raumlage des Produktes so eingestellt wird, dass die Auslassöffnungen (3) des Gehäuses, welche nach außerhalb der Breite des Produktes gerichtet spritzen, abgedichtet sind.

30. Verfahren nach Anspruch 28 oder 29, dadurch gekennzeichnet, dass die Blende mit Hilfe des Antriebs nach Maßgabe der als Ist-Werte erfassten Abmessungen und Raumlage des Produktes derart eingestellt wird, dass die Kanten des Produktes nicht oder nur in reduziertem Maße mit dem Medium beschickt werden.

31. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche 27 bis 30, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung der Blende nicht nur durch Schwenken der Blende um einen vorbestimmten Winkel um die Längsachse des Ge- häuses, sondern weiterhin wahlweise auch durch geeignete axiale Ver- Schiebung der Blende entlang der Längsachse erfolgt.

32. Verfahren nach einem der Ansprüche 27 bis 31 , dadurch gekennzeichnet, dass die Blende im Rahmen ihrer individuellen Einstellung sowohl in gleicher Richtung wie auch in entgegen gesetzten Richtungen geschwenkt und/oder verschoben werden kann.

33. Verfahren nach einem der Ansprüche 27 bis 32, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei der Blenden asynchron angesteuert werden, so dass die Auslassöffnungen des Spritzbalkens im Bereich der beiden gegenüber- liegenden seitlichen Kanten des Produktes in unterschiedlichem Maße freigegeben und mit dem Medium beaufschlagt werden.

34. Verfahren nach einem der Ansprüche 27 bis 32, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei der Blenden synchron angesteuert werden, so dass die Auslassöffnungen des Spritzbalkens im Bereich der beiden gegenüberliegenden seitlichen Kanten des Produktes in gleichem Maße freigegeben und mit dem Medium beaufschlagt werden.

35. Verfahren nach einem der Ansprüche 27 bis 34, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung der Blende während der Aufbringung des Medium auf das Produkt zeitlich verändert werden kann, zum gezielten Einstellen oder Verändern der Eigenschaften des Produktes.

36. Verfahren nach einem der Ansprüche 27 bis 35, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbringen des Mediums auf der Ober- und/oder Unterseite des

Produktes erfolgt.

37. Verfahren nach einem der Ansprüche 27 bis 36, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung der Blenden vorzugsweise automatisch erfolgt.

38. Verwendung eines Spritzbalkens mit einem Gehäuse (2) in Form eines ersten Hohlzylinders, wobei das Gehäuse in seiner Längsrichtung mindestens eine Reihe von Auslassöffnungen (3) für ein Medium aufweist, und mit einer innerhalb des Gehäuses (2) gelagerten, sich mit einer konkaven Randkontur in Längsrichtung des Gehäuses erstreckenden Blende (4) in Form eines Segmentes eines zweiten Hohlzylinders, welche geeignet ist je nach Einstellung in Bezug auf das Gehäuse bestimmte der Auslassöffnungen freizugeben oder abdichtend zu verdecken, zum Aufbringen des Mediums durch die freigegebenen Auslassöffnungen hindurch unmittelbar auf ein insbesondere bezüglich seiner Eigenschaften zu behandelndes Produkt, bei- spielsweise innerhalb einer Laminarkühlstrecke.

39. Computerprogramm zum Ablaufen auf einem Prozessor, dadurch gekennzeichnet, dass das Computerprogramm ausgebildet ist zur Ausführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 27 bis 37.

Description:
Spritzbalken, Strecke und Verfahren zum Aufbringen eines Mediums auf ein Produkt

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung bewegt sich auf dem Gebiet der Aufbringung eines Mediums auf ein Produkt, insbesondere der Kühlung von Metallbändern, und weiter insbe- sondere in Warmbandstraßen, CSP-Anlagen oder anderen Bandprozesslinien. Dabei wird über einen Spritzbalken das Medium auf das Produkt aufgebracht. Ein solcher Spritzbalken besitzt ein Gehäuse mit Auslassöffnungen aus denen das Medium auf das Produkt gegeben wird. Zur Qualitätsverbesserung des Walz- bzw. Gießproduktes werden Vorrichtungen zur Vermeidung einer Kan- tenüberspritzung bzw. zum sogenannten Edge-Masking verwendet.

Stand der Technik

Aus dem Stand der Technik sind diverse Vorrichtungen bekannt, die auf verschiedene Arten und Weisen das Medium, z.B. Kühlwasser auf ein Produkt, z.B. ein Band aufbringen und gleichzeitig ausgebildet sind, eine Kantenüber- spritzung zu vermeiden, durch die die Qualität des produzierten Bandes, bspw. aufgrund der Bildung von Rissen, herabgesetzt werden würde.

Die Patentanmeldung EP 1 060 805 A2; offenbart eine Vorrichtung, bei der zwei über einem Metallband mit einem aufwändigen Gestänge angeordnete Abschirmelemente vorgesehen sind. Solche Vorrichtungen haben den Nachteil, dass viel Kühlwasser ungenutzt verloren geht und zudem seitlich des Bandes in der Anlage abgeführt werden muss. Dabei müssen insbesondere das Personal und auch viele Maschinenelemente der Anlage vor dem seitlich austretenden Kühlwasser geschützt werden. Solche Vorrichtungen erfordern daher auch einen hohen finanziellen und konstruktiven Aufwand.

Die Patentschrift DE 32 30 866 C2 offenbart ein ähnliches System zur Vermeidung einer Kantenüberspritzung beim Kühlen einer Stahlblechtafel. Dieses Sys- tem verfügt über Abschirmelemente, die in der Nähe der Düsen horizontal verschiebbar gelagert sind. Allerdings geht auch hier eine große Menge an Wasser ungenutzt verloren und muss seitlich abgeleitet werden. Zudem verfügt diese Konstruktion über einen kostenintensiven und aufwändigen Verstellmechanismus.

Die Patentschrift JP 2002-361316 offenbart einen Spritzbalken, der im Wesentlichen die Form eines Hohlzylinders aufweist und in dem eine Reihe von Wasserauslasslöchern angeordnet ist. Innerhalb dieses Hohlzylinders befindet sich ein weiterer kleinerer Hohlzylinder, in dem mehrere Längsschlitze entlang der Längsachse des kleineren Zylinders vorgesehen sind. Wird nun der Spritzbalken mit Wasser beschickt, kann der kleinere, geschlitzte Hohlzylinder durch einen Hebelmechanismus rotatorisch bewegt werden und so als Blende fungieren, um gewisse Auslasslöcher zu verdecken.

Der Nachteil dieser Anordnung besteht unter anderem darin, dass für eine möglichst genaue Einstellbarkeit der Kühlbreite eine große Vielzahl von Schlitzen in der Blende benötigt wird. Zudem existieren bei Drehung der Blende immer wieder Positionen in denen kein Wasser mehr auf den Strang gelangt. Während des Walzbetriebes kann die Blende also nicht kontinuierlich verstellt werden, ohne dass der Wasserfluss zwischenzeitlich aussetzt. Zudem ist die Breitenein- stellbarkeit der Wasserkühlung durch die eingeschränkte Anzahl an Schlitzen nicht kontinuierlich bzw. nicht immer fein genug möglich, wodurch das Walzgut unter Umständen nicht optimal gekühlt werden kann.

Die koreanische Patentschrift KR 10-0711400 offenbart eine Kühlvorrichtung für eine Walze mit einem Gehäuse in Form eines ersten Hohlzylinders, wobei das Gehäuse in seiner Längsrichtung mindestens eine Reihe von Auslassöffnungen für ein Medium aufweist, und mit einer innerhalb des Gehäuses gelagerten, sich mit einer konkaven Randkontur in Längsrichtung des Gehäuses erstreckenden Blende in Form eines Segmentes eines zweiten Hohlzylinders, welche geeignet ist je nach Einstellung in Bezug auf das Gehäuse bestimmte der Auslassöff- nungen freizugeben oder abdichtend zu verdecken.

Die technische Aufgabe, die sich aus dem Stand der Technik ergibt, ist es, einen Spritzbalken, eine Strecke, und ein Verfahren zum Beaufschlagen eines Produktes mit einem Medium sowie eine zugehörige Verwendung und ein zu- gehöriges Computerprogramm dahingehend weiterzubilden, dass Medium und damit Kosten weiter eingespart werden können.

Offenbarung der Erfindung

Die genannte technische Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Dieser Gegenstand ist gebildet durch einen Spritzbalken zum Aufbringen eines Mediums auf ein Produkt, insbesondere innerhalb oder im Auslauf von Warmbandstraßen, CSP-Anlagen oder Bandprozesslinien, mit - einem Gehäuse im Wesentlichen in Form eines ersten Hohlzylinders, wobei das Gehäuse in Längsrichtung mindestens eine Reihe von Auslassöffnungen für ein Medium umfasst;

- mindestens einer innerhalb des Gehäuses einstellbaren Blende in Form eines Segmentes eines zweiten Hohlzylinders zum Freigeben oder abdichtenden Ver- decken von einzelnen der Auslassöffnungen;

- mindestens einem Antrieb zum Einstellen der mindestens einen Blende durch Schwenken um die Längsachse und/oder Verschieben in Richtung der Längsachse des Gehäuses; und

- einem Regelungssystem zum Ansteuern des Antriebs; wobei innerhalb des hohlzylinderförmigen Gehäuses, vorzugsweise im Bereich von den Enden des Gehäuses, mindestens zwei der Blenden unabhängig von- einander einstellbar gelagert sind; und wobei das Regelungssystem, insbesondere auf Basis eines Prozessmodells, ausgebildet ist, die mindestens zwei Blenden mit Hilfe des Antriebs individuell derart einzustellen, dass die Freigabe der Auslassöffnungen und das Aufbringen des Mediums gezielt im Hinblick auf eine gewünschte Veränderung oder Einstellung der Eigenschaften des Produk- tes erfolgt.

Durch die beanspruchte Möglichkeit zur individuellen Einstellung der Blenden gelingt vorteilhafterweise neben der gewünschten Veränderung oder Einstellung der Eigenschaften des Produktes auch die Einsparung von Medium und damit von Kosten. Durch diese Vorrichtung ist es nun möglich, nur die Mediumauslässe mit Medium zu versorgen, die wirklich benötigt werden, um bspw. einen zentralen Bereich des Produkts in Breitenrichtung zu kühlen. So wird zum einen kein Medium ungenutzt abgeleitet und zum anderen müssen auch keine weiteren Maschinenkomponenten oder das Personal vor überschüssigem Me- dium geschützt werden. Weiterhin erlaubt die konstruktive Ausführung der Blende ein kontinuierliches Verdecken oder Freigeben der Mediumauslässe, wodurch die Genauigkeit der Einstellung erhöht ist.

Definitionen:

Produkt im Sinne dieser Erfindung meint jegliche Vor- und/oder Fertigprodukte, beispielsweise Produkte der Hütten- und Walzwerksindustrie und hier insbesondere Walzgut, Brammen, Bänder, Bleche oder Knüppel, vorzugsweise aus Metall. Zugleich schließt Produkt im Sinne dieser Erfindung auch die gleichzeitige und gezielt geregelte Einwirkung des mindestens einen Spritzbalkens auf eine Mehrzahl von Einzelprodukten im Sinne einer Gruppenbildung mit ein.

Der Begriff Kante des Produktes kann insbesondere bei Fehlen einer ausge- prägten Kante auch dessen seitlichen Randbereich in Bezug auf die Raum- und/oder Transportlage des Produktes meinen. Schwenken im Sinne der Erfindung meint eine Drehbewegung um einen begrenzten vorgegebenen Winkel in einer Drehrichtung. Es meint nicht notwendigerweise eine Hin- und Herbewegung.

Der Begriff Einstellen meint insbesondere schwenken und/oder verschieben.

Medium im Sinne dieser Erfindung meint jegliches Medium aus flüssigen und/oder festen und/oder gasförmigen Komponenten oder Bestandteilen. Das Medium kann beispielsweise ein Kühlmittel, eine Flüssigkeit mit Feststoffen, oder ein Schmiermittel, oder eine Kombination der genannten Mittel sein. Optional kann den genannten Mitteln auch ein Reinigungsmittel beigemengt sein.

Das Aufbringen des Mediums kann mit beliebigen Drücken, auch drucklos erfolgen.

Das Aufbringen des Mediums kann hinsichtlich der Anforderungen, insbesondere der Besonderheiten des Produktes und/oder der Erfordernisse der Einstellung der Produkteigenschaften von allen Seiten auf das Produkt aufgebracht werden, insbesondere von oben und/oder unten.

Die Zuführung des Mediums an den Spritzbalken kann dabei an beliebigen Stellen des Spritzbalkens durch mindestens eine Zuführvorrichtung erfolgen.

Hinsichtlich der Anforderungen, insbesondere der Besonderheiten des Produk- tes und/oder der Erfordernisse der Einstellung der Produkteigenschaften kann der Druck zur Aufbringung des Mediums auf das Produkt auf beliebige Weise erzeugt werden, insbesondere durch mindestens eine Pumpe.

Regelungssystem im Sinne dieser Erfindung meint jegliche Form der Erfassung von Ist-Werten, insbesondere durch Messung und/oder Bereitstellung, und der Rückkopplung der Ist-Werte zwecks Vergleich mit vorgegebenen Soll-Werten zwecks Ausführung der Regelfunktion mit Mitteln der Datenverarbeitung. Die Durchführung der Regelfunktion erfolgt nach Regelalgorithmen, wobei diese Algorithmen vorrichtungsseitig und programmseitig in beliebigen Kombinationen von zentralen, dezentralen bzw. hierarchischen Automatisierungsstrukturen realisiert werden können. Hinsichtlich der Anforderungen, insbesondere der Be- Sonderheiten des Produktes und/oder der Erfordernisse der Einstellung der Produkteigenschaften kann das Regelungssystem zusammenwirken mit Regelungseinrichtungen in vor-, parallel oder nachgelagerten Produktionsstufen und auch hinsichtlich der Anforderungen des Produktionsprozesses unterstützt werden, insbesondere durch mathematisch-technologisch-physikalische Prozeß- modeile.

Hinsichtich des mindestens einen Antriebs sind vorteilhafterweise auch beliebige Synergien durch Kombinationen mit anderen Antrieben, insbesondere mit räumlich direkt benachbarten Antrieben, denkbar.

Eigenschaften des Produktes im Sinne der Erfindung meint jegliche Eigenschaften im Hinblick auf seine weitere Verarbeitung und/oder Endverwendung, wie beispielsweise Werkstoffeigenschaften, insbesondere Gefügeeigenschaften, aber auch geometrische oder Oberflächeneigenschaften.

Hinsichtlich der Anforderungen, insbesondere der Besonderheiten des Produktes und/oder der Erfordernisse der Einstellung der Produkteigenschaften, aber auch im Hinblick auf Montage/Demontage, Wartung und Instandhaltung, kann der mindestens eine Spritzbalken und die zu seinem Betrieb erforderlichen Hilfseinrichtungen modular konzipiert werden, insbesondere hinsichtlich Wech- selbarkeit, Vormontage und Vorabtests.

Der Spritzbalken ist typischerweise quer zur Laufrichtung oder Längsrichtung des Produktes angeordnet.

- Ende der Definitionen - Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiei ist der Spritzbalken vorteilhafterweise dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Messeinrichtung vorgesehen ist zum Erfassen und Verarbeiten von mindestens einem Ist-Wert bezüglich des Produktes, beispielsweise der Temperatur, der Abmessungen oder der Raumlage des Produktes, an zumindest einer Stelle auf der Oberfläche und/oder im Innern des Produktes; und das Regelungssystem ausgebildet ist, die mindestens zwei Blenden mit Hilfe des Antriebs unter Berücksichtigung des erfassten Ist-Wertes individuell derart einzustellen, dass im Hinblick auf die gewünschte Veränderung oder Einstellung der Eigenschaften des Produktes eine erforderliche Soll-Wertverteilung, beispielsweise der Temperatur, in Längsrichtung des Spritzbalkens erreicht wird. Insbesondere ist auf diese Weise bei einer Relativbewegung des Produkts gegenüber den Spritzbalken die Einstellung eines beliebigen Temperatur-Gebirges auf der Oberfläche oder im Innern des Produktes in Abhängigkeit der Zeit und damit die Einstellung der gewünschten Eigenschaften bei dem Produkt sehr einfach möglich.

Relativbewegung im Sinne dieser Erfindung findet statt zwischen dem Produkt und dem Spritzbalken oder der Strecke und schließt den Fall, daß diese Relativbewegung zumindest zeitweise gleich Null ist, mit ein. Hinsichtlich der Anfor- derungen insbesondere der Besonderheiten des Produktes und/oder der Erfordernisse der Einstellung der Produkteigenschaften kann die hierzu erforderliche Relativbewegung durch jegliche Bewegungskombinationen des mindestens einen Spritzbalkens und des Produktes erfolgen, insbesondere durch Vorbeiführen des Produktes an dem mindestens einen Spritzbalken. Diese Bewe- gungskombinationen schließen jegliche Haupt- und Nebenprozesse mit ein, insbesondere auch Bewegungen zu Zwecken der Montage/Demontage, Inspektion, Wartung und Störfallbeseitigung.

Vorteilhafterweise ist das Regelungssystem ausgebildet, die Blenden mit Hilfe des Antriebs unter Berücksichtigung der als Ist-Werte erfassten Abmessungen und Raumlage des Produktes so einzustellen, dass die Auslassöffnungen des Gehäuses, welche nach außerhalb der Breite des Produktes gerichtet spritzen, abgedichtet sind. Durch diese Möglichkeit zur Anpassung an die Abmessungen, insbesondere die Breite, des Produktes können vorteilhafterweise zum Teil erhebliche Mengen des Mediums und damit an Kosten eingespart werden.

Vorteilhafterweise ist das Regelungssystem ausgebildet, die Blenden mit Hilfe des Antriebs nach Maßgabe der als Ist-Werte erfassten Abmessungen und Raumlage des Produktes derart einzustellen, dass die Kanten des Produktes nicht oder nur in reduziertem Maße - gegenüber einer maximalen Ausbringungsmenge - mit dem Medium beschickt werden. Auf diese Weise werden, wenn als Medium ein Kühlmittel verwendet wird, die Kanten beispielsweise weniger stark gekühlt als die Mitte des Produktes.

Vorteilhafterweise ist der Antrieb ausgebildet, die Einstellung der Blenden nicht nur durch Schwenken der Blenden um einen vorbestimmten Winkel um die Längsachse des Gehäuses, sondern weiterhin wahlweise auch durch geeignete axiale Verschiebung der Blenden entlang der Längsachse durchzuführen.

Vorteilhafterweise ist der Antrieb ausgebildet, die beiden Blenden im Rahmen ihrer individuellen Einstellung sowohl in gleicher Richtung wie auch in entgegen gesetzten Richtungen zu schwenken und/oder zu verschieben.

Vorteilhafterweise ist das Regelungssystem ausgebildet, die Blenden innerhalb eines Spritzbalkens mit Hilfe des Antriebs asynchron anzusteuern, so dass die Auslassöffnungen des Spritzbalkens im Bereich der beiden gegenüberliegen- den seitlichen Kanten des Produktes in unterschiedlichem Maße freigegeben und mit dem Medium beaufschlagt werden. Die asynchrone Ansteuerung ist zum Beispiel dann sinnvoll, wenn ein parallel zur Längserstreckung des Spritzbalkens verlaufendes Temperaturgefälle bei dem Produkt ausgeglichen werden soll. Die asynchrone Ansteuerung der Blenden ermöglicht dann eine stärkere Beaufschlagung der wärmeren Seite des Produktes mit dem Medium in Form eines Kühlmittels im Vergleich zu der kälteren Seite. Vorteilhafterweise ist das Regelungssystem alternativ ausgebildet, die Blenden innerhalb des Spritzbalkens mit Hilfe des Antriebs synchron anzusteuern, so dass die Auslassöffnungen des Spritzbalkens im Bereich der beiden gegenüberliegenden seitlichen Kanten des Produktes in gleichem Maße freigegeben und mit dem Medium beaufschlagt werden. Diese Betriebsweise empfiehlt sich z. B. dann, wenn die gegenüberliegenden Kanten des Produkts in gleichem Maße vor Abkühlung geschützt werden sollen.

Vorteilhafterweise ist zwischen den Antrieb und die Blenden mindestens ein Verbindungsmittel, vorzugsweise ein Übersetzungsgetriebe, mit einer geeignet wählbaren Übersetzung geschaltet, zum Realisieren der asynchronen oder synchronen Ansteuerung der Blenden.

Vorteilhafterweise ist der Antrieb alternativ auf der Außenseite des Gehäuses und in Flucht mit einer Welle entlang der Längsachse des Gehäuses angeordnet und mit der Welle, auf weicher die Blenden sitzen, verbunden. Der Antrieb kann über eine Welle direkt rotatorisch auf die Blende wirken. Dies kann kontinuierlich geschehen. Es ist dann kein Verbindungsmittel, insbesondere kein Übersetzungsgetriebe wie im Stand der Technik notwendig, welches nur relativ aufwändig durch einen Antrieb betrieben werden kann. Die erfindungsgemäße Anordnung kann insgesamt kompakt ausgeführt werden. Bei dieser Ausführungsform kann der Antrieb kosten- und gewichtssparend auf eine Antriebseinheit beschränkt werden.

Vorteilhafterweise sind die Blenden in Längsrichtung des Gehäuses vielecks- förmig, vorzugsweise dreiecksförmig ausgebildet.

Vorteilhafterweise ist die Innenseite des Gehäuses und/oder die der Innenseite des Gehäuses zugewandte Oberfläche der Blende in reibungsarmer, dich- tungsoptimierter Weise gestaltet, beispielsweise durch eine reibungsarme Be- schichtung, beispielsweise aus Kunststoff, mit Dichtfunktion gegenüber den Auslassöffnungen (3) des Gehäuses.

Die oben genannte Aufgabe der Erfindung wird weiterhin durch eine Strecke, insbesondere eine Kühlstrecke, gemäß den Ansprüchen 13 bis 26, ein Verfahren gemäß den Ansprüchen 27 bis 37, eine Verwendung gemäß Anspruch 38 sowie ein Computerprogramm gemäß Anspruch 39 gelöst. Die Vorteile dieser weiteren Lösungen entsprechen den oben mit Bezug auf den Spritzbalken genannten Vorteilen.

Die erfindungsgemäße Strecke umfasst eine Mehrzahl von Spritzbalken. Alle oben beschriebenen Ausführungsbeispiele für den Spritzbalken gelten für die Spritzbalken in der Strecke gleichermaßen und sind auch Gegenstand des erfindungsgemäßen Verfahrens. Hinsichtlich der Anforderungen, insbesondere der Besonderheiten des Produktes und/oder der Erfordernisse der Einstellung der Produkteigenschaften, kann die Mehrzahl der Spritzbalken innerhalb der Strecke in beliebigen Anordnungen beweglich oder fest montiert realisiert werden, insbesondere in Gruppen oder einzeln.

Innerhalb der beanspruchten Strecke kann eine unterschiedliche Einstellung der Blenden verschiedener Spritzbalken erfolgen. Somit ist vorteilhafterweise die Einstellung einer beliebigen Werte-Verteilung, beispielsweise eine beliebige Temperatur- oder Rauhigkeitsverteilung bei dem Produkt möglich. Insbesondere kann in Richtung der Relativbewegung des Produktes die Breite der Kühlung verstellt werden, zum Beispiel in Laufrichtung zunehmend schmäler eingestellt werden, was für den Abkühlvorgang des Produktes vorteilhaft sein kann.

Die Blenden von vorzugsweise allen Spritzbalken in der Strecke sind individuell verstellbar für eine synchrone oder asynchrone Ansteuerung, wie oben mit Bezug auf einen Spritzbalken beschrieben. Bei der Strecke kann zum Einstellen der Blenden in den Spritzbalken entweder jeder Blende ein eigener Antrieb zu- geordnet sein oder es kann ein zentraler Antrieb einer Mehrzahl von Blenden zugeordnet sein. Insbesondere in letztgenanntem Fall sind die Blenden dann jeweils vorzugsweise über Verbindungsmittel, z. B. ein Übersetzungsgetriebe, mit dem Antrieb verbunden. Entweder über den Direktantrieb oder über den zentralen Antrieb mit Zwischenschaltung der Verbindungsmittel werden die Blenden in jeweils gewünschter Weise individuell synchron oder asynchron angesteuert. Im Einzelfall kann die eine oder andere Lösung kostengünstiger und gewichtssparender sein. Durch eine solche Anordnung wird eine hohe Flexibilität in der Einstellung der Kühlung des Bands erreicht.

Kurze Beschreibung der Figuren

Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der drei beigefügten Figuren beschrieben. Die Ausführungsbeispiele beziehen sich auf den Fall, dass der Spritzbalken zu Kühlzwecken mit Wasser als Medium verwendet wird. Wie oben beschrieben, ist die Erfindung jedoch keinesfalls darauf beschränkt.

Es zeigen:

Figur 1 einen von oben gesehenen Querschnitt eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels eines Spritzbalkens zur Kühlung eines Metallbandes; und

Figur 2 den Spritzbalken aus Figur 1 , jedoch in einer seitlichen Teilquer- schnitts-Ansicht; und

Figur 3 eine schematische, perspektivische Ansicht der Blende auf einer

Welle nach dem Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 2.

Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele Die Figuren 1 bis 3 zeigen ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Spritzbalkens 1. Figur 1 zeigt dabei einen horizontalen Querschnitt durch den Spritzbalken 1. Im Wesentlichen besteht der Spritzbalken 1 aus einem zylinderförmigen Gehäuse 2, welches hohl ist (Hohlzylinder) und mit Wasser versorgt bzw. gefüllt werden kann. Diese Versorgung erfolgt vorzugsweise durch eine oder mehrere Öffnungen am linken oder rechten Ende des Hohlzylinders 2, in diesem Fall am rechten Ende. Diese Öffnungen können jedoch auch an anderen Stellen des Gehäuses vorgesehen werden, zum Beispiel in der Mantelfläche. In dem Gehäuse 2 ist mindestens eine Reihe von Auslassöffnungen 3 vorgesehen. In diesem beispielhaften Fall sind es zwei Reihen mit jeweils äquidis- tanten Auslassöffnungen 3, wobei die Reihen gegeneinander verschoben sind, so dass sich in Längsrichtung A des Gehäuses 2 die Anzahl der Auslassöffnungen 3 gegenüber nur einer Reihe an Öffnungen 3 verdoppelt. Es sind auch andere Anordnungen von Auslassöffnungen 3 möglich, diese hängen von dem jeweiligen Einsatz der Vorrichtung ab. Die Auslassöffnungen 3 können von ei- ner Blende 4 verdeckt oder freigegeben werden, in dem die Blende 4 schwenkt wird.

Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist der Spritzbalken mindestens eine, vorzugsweise jedoch 2 Blenden auf, welche jeweils durch ge- eignete individuelle Einstellung vorzugsweise in die Kantenbereiche des Produkts eingestellt werden können.

Im Ausführungsbeispiel der Figur 1 ist die Blende 4 durch zwei im Wesentlichen dreieckförmige Segmente eines (zweiten) Hohlzylinders gebildet. Dreieckförmig sollte allerdings nicht einschränkend verstanden werden: Die Kanten des Segmentes können auch gebogene bzw. geschwungene Formen aufweisen, insbesondere konvex oder konkav ausgebildet sein. Auch können sämtliche Ecken rund ausgebildet sein. Da die Blende innerhalb des Gehäuses 2 angeordnet ist, ist der Durchmesser des zweiten Hohlzylinders kleiner als der des Gehäuses 2 zu wählen. Der genaue Durchmesser richtet sich dabei nach der spezifischen Art der Abdichtung, für die es, wie weiter unten beschrieben, vielfältige Möglich- keiten gibt und kann vom Fachmann entsprechend gewählt werden. Das beispielhaft im Wesentlichen dreieckförmige Segment des zweiten Hohlzylinders kann auch in Umfangsrichtung geschlossen sein und/oder auch eine (radiale) Dicke aufweisen, die in der Größenordnung des Durchmessers des Gehäuses liegt, so dass der Hohlraum des zweiten Hohlzylinders lediglich einer Bohrung entspricht. Darüberhinaus muss die Manteldicke des Hohlzylinders in radialer Richtung nicht konstant sein, sondern kann in Umfangsrichtung bzw. Winkelrichtung variieren. So muss dessen Hohlraum nicht zwingend spiegelsymmetrisch zur Längsachse A des Gehäuses 2 liegen, sondern kann auch asymmetrisch zur Längsachse A verlaufen. Es ist insbesondere auch denkbar, dass der Hohlzylinder lediglich einen zur Längsachse A des Gehäuses 2 spiegelsymmetrischen Hohlraum aufweist, der im Wesentlichen der Dicke einer Welle 5 entspricht. Die Zufuhr des Wassers in das Gehäuse 2 kann dann entweder über eine einfache Längsbohrung in der Blende 4 erfolgen oder über eine beliebige andere Zuleitung in das Gehäuse 2. Hierfür gibt es eine Vielzahl von einfachen Möglichkeiten, die der Fachmann frei wählen kann.

Die Blende 4 ist in Figur 1 mit einer Welle 5 verbunden. Diese Verbindung kann z. B. auch über einen oder mehrere Stege erfolgen. Die Welle 5 ist in Figur 1 mit einem Antrieb 6 verbunden. Ein solcher Antrieb 6 ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Die Welle 5 ist drehbar im Gehäuse 2 gelagert. Werden die Welle 5, bzw. die Blende 4 geschwenkt und/oder verschoben, so können in Längsrichtung A äußeren Auslassöffnung 3 an den Enden des Gehäuses 2 abgedichtet werden oder geöffnet werden. Daher ist das Material der Blende 4 oder deren Beschichtung vorzugsweise aus einem abdichtenden Material, z. B. einem Kunststoff oder einem Gummi gebildet. Auch Metalle kommen in Frage. Es können aber auch entsprechende Dichtungen um die Auslassöffnungen 3 angeordnet werden. Alternativ kann auch der Abstand zwischen Blende 4 und Auslassöffnungen 3 so dicht gewählt werden, dass je nach Material der Blende 4 oder der Öffnung 3 kein Wasser bei geschlossener Blende 4 durch die Öff- nungen 3 hindurch dringen kann. Die erfindungsgemäße Blende 4 ist dabei stufenlos bzw. kontinuierlich schwenkbar bzw. verstellbar und kann zudem aufgrund ihrer Form bzw. Gestalt stufenlos bzw. kontinuierlich Öffnungen, unabhängig von deren Form, Anordnung oder Anzahl, freigeben oder verdecken.

In Figur 1 existieren zudem Kanäle, die jeweils von den Auslassöffnung 3 (bogenförmig) zu weiteren Öffnungen verlaufen (oben und unten in der Figur 1 zu sehen, siehe auch Figur 2). Diese, wie auch andere, spezielle Anordnungen solcher Kanäle sind dem Fachmann bereits bekannt und liegen nicht im Fokus der Erfindung.

Figur 2 zeigt den gleichen Spritzbalken 1 , wie Figur 1 , jedoch in einem von der Seite gesehenen Teilquerschnitt. Figur 2 zeigt im Wesentlichen ebenfalls die oben beschriebenen Merkmale. Im oberen Teil der Figur 2 sind die nicht im Rahmen der Erfindung beanspruchten, bekannten Kanäle sichtbar.

Figur 3 ist eine schematische, perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Blende nach dem Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 2. Gezeigt sind insbesondere die Welle 5 sowie die Segmente der Blende 4.

Ferner ist es im Allgemeinen möglich, einzelne oder mehrere der erfindungsgemäßen Spritzbalken in einer Warmbandstraße, CSP-Anlage (Compact Strip Production) oder in einem anderen Bandprozess vorzusehen. Darüber hinaus ist es innerhalb einer Strecke möglich, einen Spritzbalken mit einem Antrieb 6 für eine Blende 4 zu versehen und die mindestens eine Blende in anderen Spritzbalken derselben Strecke bspw. über Riemen, Ketten oder andere Verbindungsmittel mit dem Antrieb zu verbinden, so dass durch einen Antrieb mehrere Spritzbalken (z. B. 4 Spritzbalken) bzw. deren Blenden miteinander verbunden werden können. Dabei kann ein Getriebe mit einer festen oder auch verstellbaren Übersetzung als Verbindungsmittel zwischengeschaltet werden, so dass mit einem Antrieb die Einstellung der Blenden an verschiedenen Spritzbalken bei Schwenken des einen Antriebs mit verschiedenen Winkeln ausgeführt wird. Der Antrieb kann auch mit einem Messsystem gekoppelt sein, das die Breite des Bandes misst bzw. bestimmt. Dem Messsystem kann vorzugsweise ein Regeisystem nachgeschaltet werden, das Information über den Winkel der Einstellung einer Blende an den Antrieb leitet.

Alternativ können bei Vorhandensein mehrerer Spritzbalken 1 sämtliche Spritzbalken 1 bzw. deren Blenden mit einem eigenen Antrieb angesteuert werden.

Der Spritzbalken 1 kann als Teil einer Laminarkühlung vorgesehen sein, die mit Drücken für das Medium von beispielsweise unter einem Bar arbeitet. Es ist aber auch denkbar, dass die Auslassöffnungen 3 für das Medium über Kanäle mit Düsen verbunden sind, wobei das Medium unter Druck auf das Band aufgebracht wird.

Generell können alle oben aufgeführten Merkmale beliebig miteinander kombi- niert werden. Darüberhinaus können konstruktive Details von einem Fachmann auch anders als genau beschrieben erfindungsgemäß realisiert werden.

Bezugszeichenliste

1. Spritzbalken

2. Gehäuse

3. Auslassöffnung

4. Blende

5. Welle

6. Antrieb

A. Längsachse des Gehäuses