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Title:
STOCK TAKING ASSISTANT METHOD AND SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/160773
Kind Code:
A1
Abstract:
A method which comprises the following method steps, namely: automatically capturing a product location using a camera and producing a digital image of the product location using the camera, the product location serving for placing at least one product; automatically detecting that the product location is empty by computerized evaluation of the product location image; and digitally documenting any absence of the product from the product location.

Inventors:
UNMÜSSIG MICHAEL (DE)
SCHWARZ THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/054465
Publication Date:
August 31, 2023
Filing Date:
February 22, 2022
Export Citation:
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Assignee:
CAPTANA GMBH (DE)
International Classes:
G06Q10/08; H04W4/029; G06V20/50; H04W4/35
Domestic Patent References:
WO2009027835A22009-03-05
Foreign References:
US20200005225A12020-01-02
US20190087772A12019-03-21
Attorney, Agent or Firm:
SCHNEIDER, Michael (AT)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren, das die nachfolgend angeführten Verfahrensschritte aufweist, nämlich:

- ein automatisches Erfassen eines Produktplatzes (5A - 51) mit Hilfe einer Kamera (2) und Erzeugung eines digitalen Produktplatz-Abbilds des Produktplatzes (5A - 51) mit Hilfe der Kamera (2), wobei der Produktplatz (5A

- 51) zum Platzieren von zumindest einem Produkt (6) dient,

- ein automatisches Erkennen, dass der Produktplatz (5A - 51) leer ist, durch computerisiertes Auswerten des Produktplatz-Abbilds,

- ein digitales Dokumentieren des Fehlens des Produkts (6) am Produktplatz (5A - 51).

2. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei das automatische Erfassen mit Hilfe einer fix installierten Kamera (2) erfolgt, deren Erfassungsbereich, insbesondere permanent, auf zumindest den einen Produktplatz (5A - 51) ausgerichtet ist.

3. Verfahren gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das automatische Erkennen, dass der Produktplatz (5A - 51) leer ist, ein Beziehen einer Produktinformation aufweist.

4 Verfahren nach Anspruch 3, wobei das Beziehen der Produktinformation das Empfangen von, insbesondere von einem Server (7) bereitgestellten, Produktinformationsdaten beinhaltet.

5. Verfahren nach Anspruch 3, wobei das Beziehen der Produktinformation autonom in der Kamera (2) mit Hilfe eines Computers der Kamera (2), insbesondere unter dem Einsatz von „Computer Vision", erfolgt.

6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das digitale Dokumentieren ein unveränderbares Speichern umfasst, insbesondere für eine vordefinierte Zeitspanne. 7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei mit Hilfe von zumindest einer elektronischen Anzeigeeinheit (4A - 41), insbesondere mit Hilfe aller elektronischer Anzeigeeinheiten (4A - 41), eine Statusanzeige visualisiert wird, die den in der Vergangenheit als leer erkannten Produktplatz (5A - 51) identifizierbar macht.

8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei von einer elektronischen Anzeigeeinheit (4A - 41) oder von einem tragbaren Benutzergerät (9) aus ein Inventurstatus für einen bestimmten Produktplatz (5A - 51) bereitgestellt wird.

9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 7 bis 8, wobei für ein Produkt (6), für das automatisch erkannt wurde, dass der Produktplatz (5A - 51) leer ist, das digital dokumentierte Fehlen des Produkts (6) am Produktplatz (5A - 51) als ein Inventurstatus gespeichert wird.

10. System (1), insbesondere elektronisches Produkt- und/oder Preisanzeige-System (1), das aufweist:

- Kameras (2), wobei die Kameras (2) zum Erfassen von Produktplätzen (5A - 51) vorgesehen sind, wobei jeder Produktplatz (5A - 51) zum Platzieren von zumindest einem Produkt (6) dient, und wobei die Kameras (2) zum Erzeugen von Produktplatz-Abbildern für die erfassten Produktplätze (5A - 51) vorgesehen sind, wobei das System (1) durch computerisiertes Auswertung des Produktplatz- Abbilds zum automatischen Erkennen, dass zumindest einer der Produktplätze (5A - 51) leer ist, ausgebildet ist, und wobei das System (1) zum digitalen Dokumentieren des Fehlens des Produkts (6) am Produktplatz (5A - 51), der als leer erkannt wurde, ausgebildet ist.

11 System (1) nach Anspruch 10, wobei das System (1) elektronische Anzeigeeinheiten (4A - 41) aufweist, wobei jede dieser Anzeigeeinheiten (4A

- 41) zur Anzeige einer Produkt- und/oder Preisinformation für ein Produkt (6) vorgesehen ist und korrespondierend zu einem Produktplatz (5A - 51) positioniert ist, wobei das System (1), insbesondere die elektronischen Anzeigeeinheiten (4A - 41) derart ausgebildet sind, dass mit Hilfe von zumindest einer elektronischen Anzeigeeinheit (4A - 41), insbesondere mit Hilfe aller elektronischer Anzeigeeinheiten (4A - 41), eine Statusanzeige visualisierbar ist, die den in der Vergangenheit als leer erkannten Produktplatz (5A - 51) identifizierbar macht.

Description:
Titel

Verfahren und System zur Inventurunterstützung

Beschreibung

Technisches Feld

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zur Inventurunterstützung.

Hintergrund

Bei der gesetzlich vorgeschriebenen jährlichen Inventur in einem Geschäft muss üblicherweise jeder Artikel in dem Geschäft gezählt werden und die ermittelte Anzahl der jeweiligen Produkte hinterlegt werden. Dieser Vorgang ist jedoch extrem aufwendig, insbesondere dann, wenn er in Geschäften durchgeführt werden muss, die mehrere 1000 Artikel im Sortiment haben.

Die Erfindung hat sich vor diesem Hintergrund die Aufgabe gestellt, ein Verfahren und ein System bereitzustellen, womit ein effizienterer Inventurvorgang ermöglicht ist.

Zusammenfassung der Erfindung

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Der Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren, das die nachfolgend angeführten Verfahrensschritte aufweist, nämlich ein automatisches Erfassen eines Produktplatzes mit Hilfe einer Kamera und Erzeugung eines digitalen Produktplatz-Abbilds des Produktplatzes mit Hilfe der Kamera, wobei der Produktplatz zum Platzieren von zumindest einem Produkt dient, ein automatisches Erkennen, dass der Produktplatz leer ist, durch computerisiertes Auswerten des Produktplatz-Abbilds, und ein digitales Dokumentieren des Fehlens des Produkts am Produktplatz.

Diese Aufgabe wird weiterhin durch ein System gemäß Anspruch 10 gelöst. Der Gegenstand der Erfindung ist daher ein System, insbesondere ein elektronisches Produkt- und/oder Preisanzeige-System, das aufweist: Kameras, wobei die Kameras zum Erfassen von Produktplätzen vorgesehen sind, wobei jeder Produktplatz zum Platzieren von zumindest einem Produkt dient, und wobei die Kameras zum Erzeugen von Produktplatz-Abbildern für die erfassten Produktplätze vorgesehen sind, wobei das System durch computerisiertes Auswertung des Produktplatz-Abbilds zum automatischen Erkennen, dass zumindest einer der Produktplätze leer ist, ausgebildet ist und wobei das System zum digitalen Dokumentieren des Fehlens des Produkts am Produktplatz, der als leer erkannt wurde, ausgebildet ist.

Das Verfahren bzw. das System erlauben also das automatische Erkennen und Dokumentieren eines Erreichens einer Nullmenge im Lagerstand des Produkts am betreffenden Produktplatz, also ein automatisches Erkennen und Dokumentieren, dass der Lagerbestand des Produkts am betroffenen Produktplatz zu einem Zeitpunkt Null beträgt. Das Produkt, für das unterjährig (also zu einem anderen Zeitpunkt als dem Zeitpunkt, zu dem die Gesamtinventur durchgeführt wird) das Erreichen der Nullmenge festgestellt wurde, muss daher - in jenen Ländern, in denen die rechtlichen Rahmenbedingungen der Inventur dies zulassen - bei der Gesamt- bzw. Hauptinventur nichtmehr berücksichtigt werden. Dies wird mitunter im Fachjargon als Null-Inventur bezeichnet. Die technischen Maßnahmen des Verfahrens wie auch des Systems erleichtern daher im Weiteren die Gesamt- bzw. Hauptinventur maßgebend, weil dieses Produkt, für welches das Erreichen einer Nullmenge festgestellt wurde, nicht mehr manuell erfasst werden muss.

Mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen geht also der Vorteil einher, dass die benötigte Zeit zum Durchführen einer Gesamt- bzw. Hauptinventur drastisch reduziert werden kann, weil in der Vergangenheit als leer erkannte Produktplätze für die Gesamt- bzw. Hauptinventur automatisch identifiziert und dokumentiert werden. Damit wird auch die Sicherheit des Inventurvorgangs maßgebend erhöht, weil ja ein leerer Produktplatz automatisch erkannt und die entsprechende Information automatisch dokumentiert wurden. Potenzielle durch Menschen verursachte Fehler werden dadurch vollständig ausgeschlossen und die nötige fehlerfreie Dokumentation gewährleistet.

Das erfindungsgemäße Verfahren wie auch das System lässt sich vortrefflich und vor allem mit geringem Zusatzaufwand in Waren-Lagern oder in Geschäftslokalen Anwendung implementieren, um dort den Inventurvorgang effizienter ablaufen zu lassen und folglich zu vereinfachen.

Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung.

Insbesondere im Fall eines Geschäftslokals aber auch im Fall eines Lagers, sind meist Anzeigeeinheiten an den Regalen angebracht, wobei die Anzeigeeinheiten Produkt- und/oder Preisinformationen anzeigen. Bei den Anzeigeeinheiten kann es sich um konventionelle papierbasierte Anzeigeeinheiten handeln. Heutzutage kommen jedoch häufig elektronische Anzeigeeinheiten, die im Fach-Jargon meist mit ihrer englischen Bezeichnung als „Electronic Shelf Labels", kurz ESL, bezeichnet werden, zum Einsatz. Diese werden von einem Server oder einer cloudbasierten Software-Applikation üblicherweise unter Zuhilfenahme eines Netzwerks aus Access-Points angesteuert und dabei z.B. mit Produkt- und/oder Preisinformation versorgt.

Die für die automatische Erfassung verwendete Kamera weist ein Objektiv und einen Bildsensor auf, wobei sich in einem Erfassungsbereich der Kamera befindliche Objekte durch das Objektiv hindurch auf den Bildsensor projiziert bzw. abgebildet werden. Der Bildsensor erzeugt auf Basis dieser Projektion ein digitales Abbild des Objekts bzw. der im Erfassungsbereich der Kamera befindlichen Szene. Dabei kann es sich z.B. um ein Regal handeln, in dem ein Produktplatz oder mehrere Produktplätze enthalten sein können. Das digitale Abbild enthält dann zumindest ein digitales Produktplatz-Abbild, welches den jeweiligen Produktplatz repräsentiert.

Die Kamera kann frei beweglich ausgeführt sein. So kann es sich um eine frei bewegliche Kamera handeln, die als eigenständige Einheit oder angebracht an bzw. integriert in eine Kamera-Tragevorrichtung, beispielsweise einer Brille, einem Einkaufswagen, oder einem Handgerät wie einem Mobiltelefon oder einem Tablet-Computer, durch den zu inventierenden Raum, wie beispielsweise das Geschäftslokal oder das Lager, bewegt wird. Eine frei bewegliche Kamera erlaubt die Erfassung mehrerer Produktplätze an unterschiedlichen Stellen des Raumes in zeitlicher Folge. Somit lassen sich mit möglichst wenigen Kameras im Laufe der Zeit auch große Raumbereiche sogar vollständig erfassen, jedoch nicht zeitgleich. Daher hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, dass das automatische Erfassen mit Hilfe einer fix installierten Kamera erfolgt, deren Erfassungsbereich, insbesondere permanent, auf zumindest den einen Produktplatz ausgerichtet ist.

Je nach örtlicher Gegebenheit, verwendetem Objektiv oder auch Zoom-Funktion der Kamera kann sich daher eine Szene mit mehreren Produktplätzen oder eben nur einem einzigen Produktplatz im Erfassungsbereich der Kamera befinden. Die Kamera kann übrigens auch so betrieben werden, dass sie sukzessive auf unterschiedliche Bereiche ihres maximalen Erfassungsbereiches fokussiert bzw. zoomt und damit Ausschnitte ihres Erfassungsbereiches für die weitere Bildverarbeitung bereitstellt.

Die fix installierte Kamera kann beispielsweise an der Decke des Raumes, im Regal, in Regaltrennern oder in der elektronischen Anzeigeeinheit positioniert sein, und von dort aus einen oder mehrere Produktplätze automatisch erfassen. Bei einer entsprechend hohen Anzahl an Kameras kann durch geeignete Positionierung und Ausrichtung sichergestellt werden, dass in einem Lager oder einem Geschäft alle Produktplätze automatisch erfasst werden, insbesondere zeitgleich. Änderungen im Produktbestand an einem Produktplatz können aufgrund der permanent gleichbleibenden Ausrichtung der Kameras einfach erkannt werden, womit sich das Fehlen eines Produkts am jeweiligen Produktplatz zuverlässig feststellen lässt. Besonders vorteilhaft ist insbesondere jener Aspekt, dass der Zeitpunkt des Auftretens der Nullmenge am jeweiligen Produktplatz eindeutig festlegbar ist, also im Wesentlichen eine zeitsynchrone Erfassung für alle Produktplätze sichergestellt ist.

Es sei angemerkt, dass auch eine gemischte Konfiguration aus fix installierten und beweglichen Kameras zum automatischen Erfassen Anwendung finden kann.

Weiterhin hat es sich als besonders vorteilhaft erweisen, dass das automatische Erkennen, dass der Produktplatz leer ist, ein Beziehen einer Produktinformation aufweist. Durch das Beziehen der Produktinformation wird festgelegt, welches Produkt am als leer identifizierten Produktplatz fehlt, also welches Produkt sich dort befinden sollte.

Dabei kann das Beziehen der Produktinformation direkt im Server geschehen. Für diesen Zweck steht die Kamera funktechnisch oder kabelgebunden (mit Hilfe einer Kommunikationseinheit der Kamera) mit dem Server, in Verbindung. Die Kamera übermittelt die in ihrem Erfassungsbereich vorliegende Szene, in der sich ein Produktplatz oder mehrere Produktplätze befinden können, als erfassten Produktplatz-Abbild an den Server, wo einerseits automatisch, softwarebasiert festgestellt wird, ob ein Produktplatz leer ist, und andererseits automatisch, software basiert festgestellt wird, um welchen Produktplatz es sich handelt. Letzteres kann in diesem Fall beispielsweise durch Bilderkennung erfolgen, wobei benachbarte Produktplätze, die nicht als leer erkannt werden, oder auch die betreffende(n) Anzeigeeinheit(en), insbesondere jene des als leer erkannten Produktplatzes, mitberücksichtigt wird/werden, um das zum leeren Produktplatz gehörige Produkt zu identifizieren. Für die Identifizierung des Produkts wird das Abbild, bzw. die darin identifizierten Objekte bzw. digital auswertbaren Informationsinhalte (die lesbaren Inhalte der Anzeigeeinheit(en)) per Software analysiert.

Es hat sich jedoch als besonders vorteilhaft erweisen, wenn im vorangehenden Absatz erörterte Funktionalität des Servers direkt durch die Kamera bzw. den Computer der Kamera bereitgestellt wird. Somit kann das an den Server zu übermittelnde Datenvolumen erheblich gesenkt werden, weil nicht fortlaufend Bilddaten an den Server zu übertragen sind und die Rechenleistung des Computers der Kamera voll ausgeschöpft wird, also eine dezentrale Bildverarbeitung direkt in der Kamera eingesetzt wird.

Daher hat es sich als besonders vorteilhaft erweisen, wenn das Beziehen der Produktinformation das Empfangen von, insbesondere von einem Server bereitgestellten, Produktinformationsdaten bei der Kamera beinhaltet, wobei die zuvor erwähnte Kommunikationseinheit der Kamera zum Einsatz kommt, mit deren Hilfe die Produktinformationsdaten vom Server an die (jeweilige) Kamera übermittelt werden.

Das Beziehen der Produktinformation vom Server erlaubt nun ein vollautomatisches - dezentrales - Identifizieren des am als leer erkannten Produktplatz vorgesehenen Produkts, weil ja die Produktinformation angibt, um welches Produkt es sich an dem betroffenen leeren Produktplatz handelt.

Dem Server ist hierfür der jeweilige Erfassungsbereich der Kamera bekannt, also die darin enthaltenen Produktplätze, was vorab ermittelt und gespeichert wurde, und die Belegung der Regale, also die Identität der Produkte an den ihnen planmäßig zugewiesenen Produktplätzen bekannt, wobei diese Belegung in einer Belegungs-Datenstruktur hinterlegt, also gespeichert ist. Für die sich im jeweiligen Erfassungsbereich der Kamera befindlichen Produktplätze werden von dem Server also die zutreffenden Produktinformationen und ggf. auch die erwartetet, weil zuvor ja gespeicherte Anordnung der Produkte übermittelt.

Eine solche Belegungs-Datenstruktur kann beispielsweise als ein sogenannter dreidimensionaler (3D) „Floor-Plan" realisiert sein. Mit Hilfe des „3D-Floor-Plan" kann beispielswiese jeder Produktplatz durch seine drei Raumkoordinaten (oder durch einen Koordinaten-Bereich, der den jeweiligen Produktplatz beschreibt) und einer Produktidentifikationsnummer (z.B. eine digitale Repräsentation eines EAN Codes oder dergleichen), die das Produkt identifiziert, welches dem Produktplatz zugeordnet ist, repräsentiert werden bzw. gekennzeichnet sein.

Durch den Bezug der Produktinformation bei der Kamera, was grundsätzlich nur dann nötig ist, wenn sich die Produktkonfiguration im Regal ändert, also üblicherweise erst nach längeren Betriebszeiten, wird der Kamera (letztendlich ihrem Computer) also die Identität des für den betreffenden Produkt-Platz vorgesehenen Produkts bekannt gemacht. Sobald die Kamera nun einen leeren Produktplatz in ihrem Erfassungsbereich automatisch erkennt, kann sie dies zusammen mit der zutreffenden Angabe des fehlenden Produkts an den Server übermitteln.

Gemäß einer weiteren Ausbildungsform der Erfindung erfolgt das Beziehen der Produktinformation autonom in der Kamera mit Hilfe des Computers der Kamera, insbesondere unter dem Einsatz von „Computer Vision".

In dieser Ausbildungsform ist die Kamera dazu ausgebildet, autonom auf automatische Weise zu erkennen, ob ein Produktplatz in ihrem Erfassungsbereich leer ist, und auch autonom auf automatische Weise zu bestimmen, welches Produkt an diesem als leer erkannten Produktplatz betroffen ist.

Unter „Computer Vision" ist im vorliegenden Fall eine Software zu verstehen, die es erlauben, digitale Bilder dahingehen zu analysieren, um Informationsinhalte der realen Szene, welche durch das digitale Abbild repräsentiert sind, zu extrahieren. Dies steht auch im Einklang mit dem ebenfalls als „Computer Vision" bezeichneten wissenschaftlichen Fachgebiet. Bevorzugt kann diese Software im Sinne künstlicher Intelligenz auch selbstlernend sein. Selbstverständlich können auch andere software- und / oder hardwarebasierte Lösungen für die Realisierung des autonomen Betriebes der Kamera zur Anwendung kommen.

Die Software der Kamera erlaubt es also vollständig kameraseitig (dezentral) durch automatisierte Bildauswertung zunächst festzustellen, welches Produkt an dem betreffenden Produktplatz steht, was das Beziehen der Produktinformation betrifft, und im zeitlichen Verlauf auch das Auftreten des Fehlens des Produkts am betreffenden Produktplatz festzustellen, was das automatische Erkennen, dass der Produktplatz leer ist, betrifft.

Zum Beziehen der Produktinformation kann die Software beispielsweise mit der Erscheinungsform des Produkts oder der Produkte, die sich üblicherweise am Produktplatz oder in den erfassten Produktplätzen befinden, mit entsprechenden Daten-Sätzen vorab trainiert werden.

Ein leerer Produktplatz kann z.B. einerseits anhand des Erkennens des vollflächigen Produktplatzes erfolgen und andererseits anhand des Fehlens des Produkts, das sich bei einer Erfassung des Produktplatzes zu einem früheren Zeitpunkt auf diesem Produktplatz befand.

Eine besonders zuverlässige Identifizierung des Produktplatzes, was das Beziehen der Produktinformation betrifft, ist beispielsweise gegeben, wenn sich im Erfassungsbereich der Kamera zumindest ein Produkt- oder Produktplatz-Code (nachfolgend kurz Code genannt) befindet, der einen Rückschluss auf das Produkt, das sich auf dem Produktplatz befinden sollte, und/oder den Produktplatz selbst zulässt. Ein solcher Code kann beispielsweise in Form eines Strichcodes, eines QR-Codes, eines Symbols oder einer Symbol-Kombination, eines Textes oder eines Musters Anwendung finden. Dieser Code kann durch den Computer der Kamera im Produktplatz- Abbild aufgefunden und interpretiert, also insbesondere decodiert, werden.

Der Code kann beispielsweise auf dem Regalboden des Regals angebracht werden, sodass dieser für die Kamera erfassbar wird, sobald der Regalplatz leer ist. Der Computer der Kamera erkennt also den Code, überprüft, ob sich im restlichen Produktplatz tatsächlich keine Produkte mehr befinden, also dass der Regalplatz leer ist, und interpretiert den Code um die entsprechende Produktinformation zu beziehen, weil diese Beziehung z.B. vorab in einer in der Kamera verfügbaren Tabelle gespeichert wurde.

Der Code kann beispielsweise auch auf dem freien Ende des Regalbodens, also beispielsweise auf einer daran angebrachten Anzeigeeinheit (wie z.B. einem Regaletikett), angebracht sein. Dieses Regaletikett, dass sich in unmittelbarer Nähe des Produktplatzes befindet, wird von der Kamera miterfasst und erscheint als Bestandteil des digitalen Produktplatz-Abbilds. In diesem Fall überprüft der Computer der Kamera das Produktplatz-Abbild einerseits auf den Code, um festzustellen, welches Produkt sich im Produktplatz befinden sollte. Andererseits führt der Computer eine Objekterkennung durch, bei der überprüft wird, ob sich das entsprechende Produkt am Produktplatz befindet bzw. ob der Produktplatz leer ist.

Wie eingangs erörtert, werden heutzutage vermehrt elektronische Anzeigeeinheiten verwendet. Das Verfahren lässt sich hierbei besonders vorteilhaft anwenden, wenn die elektronischen Anzeigeeinheiten genutzt werden, um den Code anzuzeigen. Der Code kann hierbei in Form eines Textes, beispielsweise des Produktnamens, eines Strichcodes oder ähnlichem realisiert sein. Der Code kann hierbei dem Identifikationscode der elektronischen Anzeigeeinheit oder des hiermit logisch verknüpften Produkts entsprechen. Der Code, also die Produktinformation, kann hier also einfach auf einem Bildschirm der elektronischen Anzeigeeinheit angezeigt werden. Üblicherweise wird ein solcher Code, nachdem die elektronische Anzeigeeinheit am Regal befestigt wurde, per Funk oder leitungsgebunden an die Anzeigeeinheit übermittelt. Auch kann als Code, der angezeigt wird, einfach der das Produkt beschreibende Klartext zur Anwendung kommen.

Zusammengefast kann also die Identität des Produkts, das dem Produktplatz zugeordnet ist, bzw. die Identität des Produktplatzes selbst, mit Hilfe des Computers der Kamera durch automatisches Auswerten einer korrespondierend zu dem Produktplatz positionierten Produktinformation erfolgen.

Wird festgestellt, dass der Produktplatz leer ist, wird dies digital dokumentiert. Zu diesem Zweck wird bevorzugt das Produktplatz-Abbild, insbesondere als Bilddatei oder als Videodatei, gespeichert. Weiterhin können in einer solchen Dokumentations-Datenstruktur in der das Produktplatz-Abbild dokumentiert ist, die Uhrzeit, das Datum, und/oder der Ort der Erfassung und/oder eine Kamera-ID wie auch die Produktidentität usw. hinterlegt sein, um eine eindeutige Dokumentation und Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten.

Allgemein ist es vorteilhaft, dass das digitale Dokumentieren ein unveränderbares Speichern umfasst.

Dies erlaubt ein (rechts-)sicheres Nachweisen des Erreichens der Nullmenge. Somit bietet die digitale Dokumentation eine vertrauensvolle Grundlage für die Inventur unter Einbeziehung der Nullmenge an einem bestimmten Produktplatz, bei der getrost jene Produkte ignoriert werden können, für die das Fehlen des Produkts am Produktplatz in der Vergangenheit bereits digital dokumentiert wurde.

Hierbei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, dass das digitale Dokumentieren ein unveränderbares Speichern für eine vordefinierte Zeitspanne umfasst. Bevorzugt wird hierbei die digitale Dokumentation zumindest für eine Zeitspanne bis zur tatsächlichen Inventur aufbewahrt bzw. gespeichert. Besonders bevorzugt erstreckt sich die vordefinierte Zeitspanne jedoch darüber hinaus. Die vordefinierte Zeitspanne kann sich nach den jeweiligen geltenden Vorschriften und Gesetzen eines Landes richten, sodass sichergestellt ist, dass die Nullmenge zumindest so lange gespeichert bzw. nachverfolgbar digital dokumentiert bleibt, wie dies für eine ordnungsgemäße rechtsbeständige Dokumentation der Inventur vorgeschrieben ist.

Es wird also bei Erreichen einer Nullmenge an einem Produktplatz dies automatisch erkannt und dokumentiert, sodass jene Produkte, die eine Nullmenge erreicht haben, bei der weiteren Inventur nichtmehr berücksichtigt werden müssen. Für das Durchführen der tatsächlichen Inventur hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, dass mit Hilfe von zumindest einer elektronischen Anzeigeeinheit, insbesondere mit Hilfe aller elektronischer Anzeigeeinheiten, eine Statusanzeige visualisiert wird, die den in der Vergangenheit als leer erkannten Produktplatz identifizierbar macht. Zur Realisierung dieses Verfahrensmerkmals weist das System elektronische Anzeigeeinheiten auf, wobei jede dieser Anzeigeeinheiten zur Anzeige einer Produkt- und/oder Preisinformation für eine Produkt vorgesehen ist und korrespondierend zu einem Produktplatz positioniert ist, wobei das System, insbesondere die elektronischen Anzeigeeinheiten derart ausgebildet sind, dass mit Hilfe von zumindest einer elektronischen Anzeigeeinheit, insbesondere mit Hilfe aller elektronischer Anzeigeeinheiten, die Statusanzeige visualisierbar ist, die den in der Vergangenheit als leer erkannten Produktplatz identifizierbar macht.

Somit ist für einen die Inventur durchführenden Mitarbeiter sofort ersichtlich, welche Produkte in der Vergangenheit bereits eine Nullmenge erreicht hatten und somit bereits digital automatisch dokumentiert wurden, sodass der Mitarbeiter diese Produkte ignorieren kann, womit der Inventur- Prozess wesentlich schneller vonstatten geht.

Die Statusanzeige kann hierbei beispielsweise durch einen Text, ein Muster oder eine Farbe am Bildschirm der elektronischen Anzeigeeinheit oder durch das Leuchten oder Blinken einer LED der elektronischen Anzeigeeinheit visualisiert sein.

Hierbei können jene elektronischen Anzeigeeinheiten eine Statusanzeige visualisieren, bei deren zugehörigem Produktplatz eine Nullmenge festgestellt wurde, also jene elektronischen Anzeigeeinheiten deren zugehörige Produkte nichtmehr für die Inventur zu berücksichtigen sind. Komplementär dazu können jedoch auch jene elektronischen Anzeigeeinheiten eine Statusanzeige visualisieren, bei deren zugehörigem Produktplatz keine Nullmenge festgestellt wurde, also jene elektronischen Anzeigeeinheiten deren zugehörige Produkte noch für die Inventur zu berücksichtigen sind. Auch können jene elektronischen Anzeigeeinheiten deren zugehörige Produkte nichtmehr für die Inventur zu berücksichtigen sind, eine Statusanzeige visualisieren, beispielsweise einen Text mit „OK" auf dem Bildschirm, während jene elektronischen Anzeigeeinheiten, deren zugehörige Produkte noch für die Inventur zu berücksichtigen sind, eine andere Statusanzeige, wie beispielsweise einen Text mit „TO-DO" auf dem Bildschirm und/oder ein Blinken der LED oder eben keine spezielle Statusanzeige, sondern lediglich die typischerweise vorhandene Produktinformation, visualisieren. Der Server entscheidet also, welche elektronischen Anzeigeeinheiten, eine Statusanzeige anzeigen sollen oder eben keine Statusanzeige anzeigen sollen.

Damit die elektronische Anzeigeeinheit die Statusanzeige visualisieren kann, wird die Information des Erkennens der Nullmenge, also dass der Produktplatz leer ist, von der Kamera an die elektronische Anzeigeeinheit übermittelt. Diese Übermittlung kann funkbasiert direkt von der Kamera zur elektronischen Anzeigevorrichtung erfolgen. Es hat sich jedoch als besonders vorteilhaft erwiesen, dass die Information über den Server, an die elektronische Anzeigeeinheit übermittelt wird, weil ja der gesamte Inventur-Prozess über den Server abgewickelt wird.

Es wird also eine Steuerinformation an die elektronische Anzeigeeinheit übermittelt, sodass die elektronische Anzeigeeinheit die Statusanzeige visualisiert, sodass für einen in die Inventur involvierten Mitarbeiter erkennbar ist, ob ein Produktplatz bzw. ein Produkt für die Inventur zu berücksichtigen ist oder eben nicht zu berücksichtigen ist.

Der Mitarbeiter muss also nur noch einen Teil der Produktplätze inventieren. Hierbei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass von einer elektronischen Anzeigeeinheit oder von einem tragbaren Benutzergerät aus ein Inventurstatus für einen bestimmten Produktplatz bereitgestellt wird.

Bei dem tragbaren Benutzergerät kann es sich um ein Gerät handeln, das dem die Inventur durchführenden Mitarbeiter erlaubt, die Inventur bzw. den Inventurfortschritt zu dokumentieren. Es kann sich beim tragbaren Benutzergerät daher beispielsweise um einen Tablet-Computer oder ein Mobiltelefon mit einer entsprechenden Software bzw. Applikation handeln.

Der Inventurstatus beschreibt hierbei die Anzahl der sich am Produktplatz befindlichen Produkte bzw. der gezählten Produkte (Menge). Der Inventurstatus kann hierbei weitere Informationen wie die Zeit und den Ort der Inventurstatus-Erstellung beinhalten. Der Mitarbeiter kann also die gezählte (oder sonstig ermittelte, beispielsweise gewogene) Menge (oder sonstige korrespondierende Größe) des jeweiligen Produkts in das tragbare Benutzergerät eintragen.

Diese Maßnahme erlaubt also eine automatische Quittierung der Inventur-Erfassung des Produkts. Hierfür kann beispielsweise als Folge einer NFC-Kommunikation eine Verknüpfung zwischen dem tragbaren Benutzergerät und der elektronischen Anzeigeeinheit hergestellt werden, sodass die eingetragene Größe (Menge) sofort der elektronischen Anzeigeeinheit zuordenbar ist. Die Verknüpfung kann jedoch auch dadurch zustande kommen, dass mittels tragbarem Benutzergerät ein optischer Code, beispielsweise ein Strichcode oder ein QR-Code der elektronischen Anzeigeeinheit, erfasst wird. Bei diesem optischen Code kann es sich auch um die Statusanzeige handeln, die dem Mitarbeiter darüber informiert, dass das zu dieser elektronischen Anzeigeeinheit gehörende Produkt noch inventiert werden muss. Auch kann eine manuelle Auswahl des zutreffenden Produkts oder Produktplatzes vorgenommen werden.

Der Inventurstatus kann also vom tragbaren Benutzergerät und/oder von der elektronischen Anzeigeeinheit bereitgestellt werden, also ausgesendet werden und von dem Server empfangen und verarbeitet werden. Beim Server wird der Inventurstatus der einzelnen Produkte bevorzugt in einer Inventurstatus-Datenstruktur digital gespeichert. Die Inventurstatus- Datenstruktur repräsentiert also nach vollendeter Inventur mit ihren einzelnen Einträgen beispielsweise die Menge oder die Masse der einzelnen Produkte.

Gemäß einem weiteren Aspekt hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass die elektronische Anzeigeeinheit, wenn der zugehörige Produktplatz in der Vergangenheit als leer erkannt wurde, entweder eine Kommunikation mit dem tragbaren Benutzergerät verweigert oder diesem einen Hinweis- Datensatz übermittelt. Der Hinweis-Datensatz veranlasst das tragbare Benutzergerät zur Anzeige einer Information, die den Mitarbeiter darüber informiert, dass für das zugehörige Produkt bereits automatisiert in der Vergangenheit eine Nullmenge festgestellt wurde. Auch kann die elektronische Anzeigeeinheit selbst diesen Hinweis anzeigen.

In diesem Zusammenhang können auch verschiedene Berechtigungen für den Mitarbeiter vorgesehen sein. So kann vorgesehen sein, dass für Mitarbeiter ohne besondere Berechtigung die manuelle Eingabe zu diesem Produkt, bei dem die Nullmenge bereits in der Vergangenheit festgestellt wurde, verhindert ist. Auch kann eine Bestätigung vom Mitarbeiter verlangt werden, dass er einen bereits erfassten Datensatz bearbeiten oder ergänzen möchte. Hierfür kann eine höhere Berechtigung erforderlich sein. Es sei angemerkt, dass auch bei einer solchen Bearbeitung oder Ergänzung bevorzugt das Bearbeiten oder Löschen des in Bezug auf die erfasste Nullmenge erstellten digitalen Produkt-Abbild selbst ausgeschlossen ist.

Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird für ein Produkt, für das automatisch erkannt wurde, dass der Produktplatz leer ist, das digital dokumentierte Fehlen des Produkts am Produktplatz als der Inventurstatus für das betreffende Produkt gespeichert. Es wird also die Dokumentations-Datenstruktur, die das Produktplatz-Abbild und die Produktidentität und ggf. weitere Informationen wie Zeit und Ort beinhaltet, als Inventurstatus für das betroffene Produkt in der Inventur-Datenstruktur gespeichert.

Somit wird die Inventurstatus-Datenstruktur derart gestaltet, dass diese bei jenen Produkten, für die eine Nullmenge in der Vergangenheit vorlag, das digitale Produktplatz-Abbild (als solches oder mittels eines Links) hinterlegt ist, aus dem das tatsächliche Erreichen der Nullmenge ersichtlich ist und somit belegbar ist. Für die restlichen Produkte wird hingegen der Produkt-Stand, also beispielsweise die während der manuellen Inventur ermittelte Menge, Masse, usw. gespeichert.

Abschließend sei noch allgemein erwähnt, dass die erörterten elektronischen Einrichtungen und Geräte natürlich eine Elektronik aufweisen. Die Elektronik kann diskret oder durch integrierte Elektronik oder auch eine Kombination aus beiden aufgebaut sein. Auch können Microcomputer, Micro Controller, Application Specific Integrated Circuits (ASICs), ggf. in Kombination mit analogen oder digitalen elektronischen Peripheriebausteinen zum Einsatz kommen. Viele der erwähnten Funktionalitäten der Geräte werden - ggf. im Zusammenwirken mit Hardwarekomponenten - mit Hilfe einer Software realisiert, die auf einem Prozessor der Elektronik ausgeführt wird. Zur Funkkommunikation ausgebildete Geräte weisen üblicherweise als Bestandteil eines Transceiver-Moduls eine Antennenkonfiguration zum Senden und Empfangen von Funk-Signalen wie auch einen Modulator und/oder einen Demodulator auf. Die elektronischen Geräte können zudem eine interne elektrische Leistungsversorgung aufweisen, die beispielsweise mit einer austauschbaren oder aufladbaren Batterie realisiert sein kann. Auch können die Geräte leitungsgebunden, entweder durch ein externes Netzteil oder auch mittel „Power over LAN" versorgt werden. Ebenso kann eine funkbasierte Leistungsversorgung mittels „Power over WiFi" vorgesehen sein. Batteriebetriebene elektronische Anzeigeeinheiten sind bevorzugt mit energiesparenden elektrophoretischen Bildschirmen ausgerüstet.

Diese und weitere Aspekte der Erfindung ergeben sich durch die nachfolgend erörterten Figuren.

Figurenkurzbeschreibung Die Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügte Figur anhand von Ausführungsbeispielen noch einmal näher erläutert, auf welche die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist. Es zeigt auf schematische Weise:

Fig. 1 eine Kamera die ein Regal für die Inventurunterstützung erfasst.

Beschreibung der Ausführungsbeispiele

Die Figur 1 zeigt einen Ausschnitt eines Geschäftslokals mit einem einzigen Regal 3, das drei Regalebenen 3A, 3B und 3C aufweist. In dem Geschäftslokal ist auch ein System 1 zum Ausführen eines Verfahrens zur Inventurunterstützung installiert. Das System 1 weist eine Kamera 2 mit integriertem Computer auf, die das Regal 3 in ihrem Erfassungsbereich erfasst. Jede Regalebene 3A, 3B und 3C weist an ihrer Vorderseite, also ihrer zu der Kamera hin gewandten Seite, jeweils drei elektronische Anzeigeeinheiten, nachfolgend kurz als ESL 4A bis 41 bezeichnet auf. Jedes ESL 4A bis 41 weist einen Bildschirm 11 zum Anzeigen von Information (wie etwa Produkt- und/oder Preisinformation) und eine LED 12 (stellvertretend für alle ESLs 4A - 41 nur an einem einzigen ESL 4A angezeigt) zur Signalisierung auf. Jedes ESL 4A bis 41 ist korrespondierend zu einem in der jeweiligen Regalebene 3A - 3C darüber befindlichen Produktplatz 5A bis 51 angebracht. Mit Ausnahme des mittleren Produktplatzes 5E der mittleren Regalebene 3B befindet sich an der Position jedes Produktplatzes 5A bis 51 jeweils zumindest ein, dem betreffenden ESL 4A - 41, also dem Produktplatz 5A bis 51 zugeordnetes Produkt 6. Das dem mittleren Produktplatz 4E zugeordnete Produkt 6 fehlt also, sodass der Produktplatz 4E unbesetzt, also leer ist.

Weiterhin weist das System 1 einen Server 7 auf, der mit einem Access-Point 8 gekoppelt ist, über den der Server 7 funktechnisch mit der Kamera 2 und den ESLs 4A bis 41 verbunden ist, was strukturell durch zwei Antennenkonfigurationen Al und A2 angedeutet ist.

Weiterhin weist das System 1 ein als Tablet-Computer, kurz Tablet 9, ausgeführtes tragbares Benutzergerät auf, das von einem nicht dargestellten Mitarbeiter bedienbar ist. Das Tablet 9 ist ebenfalls mit dem Server 7 über den Access-Point 8 funktechnisch verbunden.

Im vorliegenden Fall sei angenommen, dass in der hier dargestellten Szene das Tablet 9 bereits dazu genutzt wurde, eine logische Verknüpfung der ESLs 4A bis 41 mit den korrespondierend zu ihnen positionierten Produkten 6 herzustellen. Zum Zeitpunkt der Erstellung der logischen Verknüpfung waren natürlich alle Produktplätze 5A - 51 mit Produkten 6 besetzt, wie z.B. nach dem erstmaligen Platzieren der Produkte. Für die Erstellung der logischen Verknüpfung wurde mit einer Kamera des Tablets 9 ein Strichcode des jeweiligen Produkts 6 und ein am Bildschirm 11 des zugehörigen ESLs 4A bis 41 dargestellter Strichcode gescannt und beide Strichcodes an den Server 7 übermittelt und dort die logische Verknüpfung generiert und gespeichert. Der Strichcode des Produkts 6 beinhaltet die das Produkt identifizierende Produktidentität oder Produktinformation oder erlaubt seine Identifizierung. Alternativ zum Scannen des Strichcodes vom Bildschirm 11 des ESLs 4A bis 41 kann sich das jeweilige ESL 4A bis 41 auch mittels Nahfeldkommunikation (NFC) 10 identifizieren. Der Server 7 erstellt aus diesen zusammengehörigen Informationspaaren (einerseits die Information betreffend die Identität des jeweiligen ESLs und andererseits die Information betreffend die Identität des jeweiligen Produkts) eine Verknüpfung- Datenstruktur, die repräsentiert, welches ESL 4A bis 41 mit welchem Produkt 6 verknüpft ist, also die logische Verbindung.

Weiterhin sei angenommen, dass mit Hilfe der Kamera 2 und einer Bildauswertung des digital erfassten Abbilds der Szene ermittelt wurde, wo sich die Produktplätzen 5A bis 51 der Produkte 6 befinden. Dabei kann die Bildauswertung direkt in der Kamera 2 erfolgen oder die (im Wesentlichen) von der Kamera generierten Rohdaten an den Server 7 übermittelt werden, wo dann die Bildauswertung erfolgt. Die Festlegung der Produktplätze 5A -51 kann jedoch auch händisch, wie z.B. mit Hilfe des Tablets 9 erfolgen. Mit Hilfe der so ermittelten Verortung der Produkte 6 an ihren Produktplätzen wird eine Belegungs-Datenstruktur generiert, welche die Verknüpfung-Datenstruktur um Ortsinformationen bereichert, die angeben, wo sich der betreffende Produktplätze 5A - 51 für die jeweiligen Produkte 6 befinden und davon abgeleitet auch der Ort des jeweiligen ESLs 4A - 41 befindet.

Zum Unterstützen bei der Inventur erfasst nun die Kamera 2 das Regal 3 und die darin befindlichen Produktplätze 5A bis 51 (z.B. im Wesentlichen kontinuierlich, um Veränderungen in der Belegung des jeweiligen Produktplatzes feststellen zu können) und generiert Produktplatz- Abbilder. Mittels „Computer Vision" werden die Produktplatz-Abbilder durch den Computer der Kamera 2 ausgewertet.

Weiterhin sei nun angenommen, dass im Laufe der Zeit alle Produkte vom Produktplatz 5E entnommen wurden. Sobald diese Situation eingetreten ist, stellt der Computer der Kamera 2 beim Auswerten der Produktplatz-Abbilder fest, dass der mittlere Produktplatz 5E der mittleren Regalebene 3B leer ist. Dies wird daraufhin dokumentiert, indem das bzw. eine Folge der betreffenden Produktplatz-Abbilder, welche den Leerstand zeigen, unveränderbar gespeichert werden. Hierfür werden die Produktplatz- Abbilder an den Server 7 übermittelt und dort in einem unveränderbaren Speicher 7A gemeinsam mit der Produktidentifikation (ggf. auch der ESL- Identifikation), der Uhrzeit und dem Datum der Generierung der Produktplatz-Abbilder sowie einer Kamera-ID, welche die das Produktplatz- Abbild generierende Kamera 2 eindeutig identifiziert, in einer Dokumentation- Datenstruktur gespeichert.

Wird nun - wie im Einzelhandel üblich zu einem bestimmten Zeitpunkt eine jährlich zu erfolgende - Inventur durchgeführt, startet der Mitarbeiter über das Tablet 9 ein entsprechendes Programm, woraufhin das Tablet 9 den Server 7 über den Start des Inventurvorgangs informiert und woraufhin der Server 7 die ESLs 4A bis 41 in einen Inventur-Modus versetzt. Die ESL 4A - 41 visualisieren in diesem Inventur-Modus ihren Status, der ihnen zuvor vom Server 7 übermittelt wurde, in einer Statusanzeige mit Hilfe ihrer Bildschirme 11.

Für jene Produkte 5A - 51, für die bereits ein Eintrag in der Dokumentation-Datenstruktur existieret, wird vom Server veranlasst, dass der Bildschirm des zugehörigen ESLs 4A - 41 ein großes „X" als die Statusanzeige anzeigt. Dies trifft im vorliegenden Fall für das ESL 4E zu, dessen zugehöriger Produktplatz 5E bereits in der Vergangenheit als leer identifiziert wurde.

Für jene Produkte 5A - 51, für die noch kein Eintrag in der Dokumentation-Datenstruktur existieret, wird vom Server 7 veranlasst, dass sie die zutreffende Produktinformation mit ihren Bildschirmen 11 anzeigen und dass ihre LED 12 blinkt. Dies trifft im vorliegenden Fall auf die ESL 4A bis 4D und 4F bis 41 zu, für die in der Vergangenheit eben noch kein leerer Produktplatz 5A - 5D und 5F - 51 identifiziert wurde. Gleichzeitig mit dem Start des Inventur-Modus wird die durch die Dokumentations-Datenstruktur repräsentierte Information durch den Server 7 in eine Inventurstatus-Datenstruktur übernommen. In dieser Inventur- Datenstruktur wird grundsätzlich die durch Mitarbeiter manuell erfasste Mengen der jeweiligen Produkte 6 sowie die Identifikation der Produkte 6 dokumentiert, also gespeichert. Beim Übernehmen der durch die Dokumentations-Datenstruktur repräsentierten Information in die Inventurstatus-Datenstruktur wird jedoch für jene Produkte 6, zu denen ein Eintrag in der Dokumentation-Datenstruktur existiert, eine Verknüpfung zu den unveränderbaren Produktplatz-Abbildern gespeichert. Somit wird automatisch für jene Produkte 6, für die schon ein Eintrag in der Dokumentation-Datenstruktur existiert, ein Eintrag in der Inventur- Datenstruktur generiert, sodass eine manuelle Erfassung der betreffenden Mengen dieser Produkte 6 obsolet ist. Die so generierte Inventur- Datenstruktur, enthält also nach vollendeter Inventur neben dem Inventurstati der manuell eingetragenen Produkte 6 die automatisch erstellten Inventurstati für jene Produkte 6, für die in der Vergangenheit bereits zumindest einmal ein leerer Produktplatz festgestellt wurde, was ja mit dem betreffenden Produktplatz-Abbild dokumentiert wurde und auf das nun aus der Inventur-Datenstruktur durch die erwähnte Verknüpfung verweisen wird.

Im Verlauf der Inventuraktivitäten erkennt das Personal nun anhand der Statusanzeige visualisiert durch die ESL 4A bis 51 sofort, welche Produktplätze bereits in der Inventurstatus-Datenstruktur hinterlegt sind, weil am Bildschirm der zugehörigen ESLs (im Vorliegenden Fall des ESLs 4E) ein großes „X" angezeigt wird. Für diesen Produktplatz 5E führt sie/er keine manuelle Inventur durch. Für alle andern Produktplätze wird die manuelle Inventur jedoch durchgeführt.

Wie in der Figur 1 beispielhaft links unten für den Produktplatz 5G dargestellt, hält der Mitarbeiter zum manuellen Inventieren der dort befindlichen Produkte 6 das Tablet 9 zum ESL 4G. Das ESL 4G und das Tablet 9 starten hierbei eine Nahfeldkommunikation 10 bei der die Identität des ESLs 4G an das Tablet 9 übermittelt wird. Der Mitarbeiter gibt daraufhin die Anzahl der Produkte, die sich an jenem dem ESL 4G zugeordneten Produktplatz 5G befinden am Tablet 9 ein. In diesem Fall befinden sich zwei Produkte 6 auf diesem Produktplatz 5G. Nach Bestätigung der Eingabe übermittelt das Tablet 9 die Daten an den Server 7, wo diese in die Inventurstatus-Datenstruktur eingespielt werden. Der Server 7 instruiert daraufhin das ESL 4G einen angepassten Status anzuzeigen, wobei nun die LED 12 des ESLs 4G durchgehend leuchtet, sodass der Mitarbeiter weiß, dass dieses ESL 4G, bzw. der zugehörige Produktplatz 5G bereits inventiert wurde. Auch wird das betreffende ESL 4G für eine weitere, potenziell fehlerhafte, weil doppelte Inventur des ihm zugeordneten Produkts 6 deaktiviert.

Nach vollständiger Inventur leuchten also alle LEDs 12 der ESL4A bis 4D bzw. 4E bis 41, für welche ein Inventurstatus eingetragen wurde, durchgehend auf. Alternativ können die LEDs natürlich auch zur Vermeidung von Energieverschwendung im Verlauf der Inventur sukzessive nach dem inventurmäßigen Erfassen der jeweiligen Produkte 6 deaktiviert werden. Das Tablet 9 erhält nach Erfassung aller manuell zu erfassenden Produktplätze 5A - 5D und 5F - 51 vom Server 7 die Information, dass die Inventur vollendet ist. Der Mitarbeiter kann dies nun am Tablet 9 bestätigen, womit die Inventur abgeschlossen ist. Dann werden alle ESLs 4A - 41 vom Server 7 in ihren normalen Betriebsmodus versetzt und zeigen wieder die jeweilige Produkt- und/oder Preisinformation an.

Gemäß einer weiteren Ausbildungsform kann auch die automatisch generierte Dokumentation-Datenstruktur um die Ergebnisse der manuellen Inventur ergänzt werden und so die Inventurstatus-Datenstruktur geschaffen werden, insbesondere auch gleich in dem unveränderbaren Speicher.

Gemäß einer weiteren Ausbildungsform kann die LED 12 auch genutzt werden, um den Status der automatisch bereits in der Dokumentation-Datenstruktur erfasster Produkte mit Hilfe der zugehörigen ESLs 4A - 41 zu visualisieren, wohingegen die LEDs 12 für jene Produkte, die bei der manuellen Inventur noch zu berücksichtigen sind, ausgeschaltet sind.

Gemäß einer weiteren Ausbildungsform kann auf die Verwendung der LEDs 12 verzichtet werden und die gesamte Statusanzeige mit Hilfe der Bildschirme erledigt werden. Es können also auch ESL 4A -41 zum Einsatz kommen, die keine LEDs 12 aufweisen.

Abschließend sei noch erwähnt, dass in Geschäftslokalen oder Lagerräumen natürlich beliebig viele Produktplätze und Kameras zur Anwendung kommen können, mit denen das erfindungsgemäße Verfahren umgesetzt wird. Insbesondere in großen Geschäften mit mehreren tausend, oft zigtausend, verschiedenen Produkten, beschleunigt das hier präsentierte Verfahren die Inventur erheblich, weil nicht mehr alle, sondern nur mehr ein Bruchteil der Produktplätze manuelle erfasst werden muss. Es wird abschließend noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei der vorangehend detailliert beschriebenen Figur nur um ein Ausführungsbeispiel handelt, welches vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert werden kann, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Es wird der Vollständigkeit halber auch darauf hingewiesen, dass die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein" bzw. „eine" nicht ausschließt, dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können.