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Patent Searching and Data


Title:
STOPPER FOR A SPRUE OF A CASTING MOULD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/104547
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a stopper for a sprue of a casting mould, said stopper having a through-passage for introducing casting material into the sprue of the casting mould and being designed such that it automatically closes the through-passage to prevent casting material from flowing out of the casting mould, and also to a method for filling a casting mould with casting material, having the steps of: inserting such a stopper into a sprue of a casting mould and introducing casting material into the through-passage.

Inventors:
TARTLER UDO (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/000072
Publication Date:
July 18, 2013
Filing Date:
January 11, 2013
Export Citation:
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Assignee:
TARTLER UDO (DE)
International Classes:
B22D17/22; B29C45/23; B29C45/28
Foreign References:
DE2129505A11972-02-10
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
SASSE, STEFAN (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Stopfen (2) für eine Angussöffnung (4) einer Gussform (6), der einen Durchgang (8) zum Einleiten von Gussmaterial in die Angussöffnung der Gussform aufweist und der so ausgebildet ist, dass er den Durchgang gegen Ausfließen von Gussmaterial aus der Gussform hinaus selbsttätig schließt.

2. Stopfen nach dem vorhergehenden Anspruch, gekennzeichnet durch ein Anschlussprofil (22), das in dem Durchgang (8) zum Anschließen einer Gussmaterial-Zuleitung ausgebildet ist.

3. Stopfen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stopfen einen Stopfenkörper (2) aus elastischem Werkstoff aufweist, der sich unter dem Druck des Gussmaterials beim Einleiten durch den Durchgang (8) in die Angussöffnung (4) der Gussform (6) elastisch verformt und dabei einen Verschluss (10) im Durchgang in die Angussöffnung öffnet.

4. Stopfen nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss (10) einen Schlitz (10) aufweist, dessen Wandungen im unverformten Zustand des Stopfenkörpers auf einander liegen und den Durchgang (8) verschließen.

5. Stopfen nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitz (10) im unverformten Zustand des Stopfenkörpers (2) radial bezüglich der Durchflussrichtung (9) durch den Durchgang sich durch ein Ende des Stopfenkörpers, in das der Durchgang (8) mündet, hindurch erstreckt und axial (9) sich in den Durchgang hinein erstreckt.

6. Stopfen nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen oder mehrere Schlitze (10), die um eine Achse (9) um gleiche Winkel zueinander verdreht sind.

7. Stopfen nach einem der drei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitz (10) eben ist.

8. Stopfen nach einem der vier vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stopfenkörper (2) oder der Stopfen (2) rotationssymmetrisch ist.

9. Stopfen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Montagevorrichtung (24), mittels der sich der Stopfen (2) in der Angussöffnung (4) der Gussform (6) lösbar befestigen lässt.

10. Verfahren zum Füllen einer Gussform (6) mit Gussmaterial mit den Schritten:

- Einsetzen eines Stopfens (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche in eine Angussöffnung (4) einer Gussform und dann

- Einleiten von Gussmaterial in den Durchgang (8).

Description:
STOPFEN FÜR EINE ANGUSSÖFFNUNG EINER GUSSFORM

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stopfen für eine Angussöffnung einer Gussform und ein Verfahren unter seiner Verwendung.

Historisch wurden in Gussformen die sogenannten Angüsse zunächst immer so orientiert, dass diese Eingießöffnungen von oben in die Gussform hineinführten, so dass sich Gussmaterial wie zum Beispiel Bronze oder später Gusseisen mittels Tiegeln von oben in die Gussform hineingießen ließ und dann flüssig bis zum Erstarren in der Form stehen blieb. Nicht zuletzt die Erfindung und Entwicklung von Kunststoff veränderte die Technologie des Gießens. Es entwickelten sich Varianten, bei denen das flüssige oder pastöse, also höherviskose Gussmaterial durch Zuleitungen ohne freien Fall (wie beim historischen „Gießen") in den Anguss geleitet wird. Spritzgießen, bei dem das Gussmaterial unter besonders hohem Druck von einer Spritzgussmaschine in die Angussöffnung der Gussform eingeleitet wird, ist hier nur ein besonders bekanntes von vielen Beispielen. Ein anderes Beispiel ist das Einleiten von Kunststoff durch eine Zuleitung in den Anguss irgendeiner Form (Gussform), wobei der Kunststoff aus mindestens zwei flüssigen Komponenten besteht. Diese werden in einer geeigneten Mischvorrichtung vor dem Einleiten so vermischt, dass sich das entstandene flüssige oder pastöse Gemisch vernetzt und in der Gussform„aushärtet". Die zum Einleiten an den Anguss anzukoppelnde Zuleitung ist dann verbreitet eine rohrartige Struktur (Mischer) mit Formelementen in ihrem Innenraum, die hindurchströmendes Gussmaterial verschiedentlich umlenken und so durchmischen. In diesen Mischer hinein fuhren verbreitet Schlauchleitungen in der Anzahl der Komponenten, aus denen der Kunststoff zusammenzumischen ist. So wird das Vermischen der Komponenten so spät wie möglich vor dem Einleiten in die Gussform gewährleistet. Dies ermöglicht die Verwendung auch von Kunststoff mit kurzer„Topfzeit", der also schon kurze Zeit nach dem Vermischen vernetzt und an Fließfähigkeit (Viskosität) verliert.

Wenn eine Zuleitung abgedichtet an den Anguss anschließt, ist das Orientieren der Angüsse von oben in die Gussformen hinein logischerweise nicht erforderlich, weil durch die Abdichtung jedenfalls verhindert wird, dass das eingeleitete Gussmaterial zurück nach draußen fließt.

Nach dem Einleiten des Gussmaterials in eine Gussform sollte die Zuleitung aber möglichst bald vom Anguss abgekoppelt werden können, um sie zum Beispiel für eine nächste Zuleitungsprozedur wieder zur Verfugung zu haben.

Das Ausfließen von noch nicht ausgehärtetem Gussmaterial aus der Gussform hinaus, das insbesondere nach dem Einleiten von Gussmaterial bei abgenommener Zuleitung und damit offenem Anguss droht, ist wiederum wegen so verursachter Verschmutzung und Materialverlust nachteilig.

BESTÄTIGUNGSKOPIE Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Gießverfahren sowie Hilfsmittel dazu zu schaffen, die die Effizienz des Gießverfahrens optimieren.

Diese Aufgabe wird von einem Stopfen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und von einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Erfindungsgemäß ist ein Stopfen für eine Angussöffnung einer Gussform, der einen Durchgang zum Einleiten von Gussmaterial in die Angussöffnung der Gussform aufweist. Erfindungsgemäß ist dieser Stopfen weiter so ausgebildet, dass er den Durchgang gegen Ausfließen von Gussmaterial zurück aus der Gussform hinaus selbsttätig schließt. Zum Beispiel ist dieser Stopfen so ausgebildet, dass er den Durchgang selbsttätig schließt, wenn zwischen dem Innenraum der Gussform und einer Umgebung der Gussform ein Druckgefälle herrscht, das das Gussmaterial aus dem Anguss hinausdrückt.

Dieses selbsttätige Schließen gegen ein Ausfließen aus der Gussform vermeidet insbesondere nach dem Einleiten von Gussmaterial Verschmutzung und Materialverlust, die durch das Ausfließen von noch nicht ausgehärtetem Gussmaterial verursacht würden, sobald nämlich zum Beispiel eine den Anguss zunächst abdichtende Zuleitung vom Anguss abgenommen wird. Zum Beispiel wenn der Anguss nicht von oben in die Gussformen hinein orientiert ist sondern irgendwie seitlich oder von unten, verhindert der erfindungsgemäße Stopfen, dass das Gussmaterial der Gravitationskraft folgend ausfließt - ermöglicht aber weiterhin das Einleiten des Gussmaterials, weil er nur gegen das Ausfließen selbsttätig schließt.

So kann nach dem Einleiten des Gussmaterials in die Gussform erfindungsgemäß vorteilhaft die Zuleitung vom Anguss, der mit dem erfindungsgemäßen Stopfen versehen ist, sofort abgekoppelt werden, um sie zum Beispiel für eine nächste Zuleitungsprozedur wieder zur Verfügung zu haben.

Damit das Anschließen einer Zuleitung für das Gussmaterial erleichtert wird, kann der Stopfen ein Anschlussprofil aufweisen, das zum Anschließen einer Gussmaterial-Zuleitung ausgebildet ist. Vorzugsweise ist dieses Profil an einer nach außerhalb der Gussform weisenden Seite des Stopfens angeordnet, wenn dieser in eine Gussform eingesetzt ist, und besonders bevorzugt im Durchgang. Dort können zum Beispiel radial umfänglich verlaufende Nuten komplementär zu radial umfänglich verlaufenden Stegen auf einer so also passend geformten Spitze eines Mischers ausgebildet sein, der dann systematisch zu diesem Anschlussprofil passt.

Zum Einsetzen in den Anguss einer Gussform weist der Stopfen vorzugsweise eine Montagevorrichtung auf, mittels der sich der Stopfen in der Angussöffnung der Gussform lösbar befestigen lässt. Auch die Gussform, für deren Anguss der erfindungsgemäße Stopfen vorgesehen ist, kann Strukturen aufweisen, durch die sie für das Einsetzen angepasst ist.

Die erfindungsgemäße Ausbildung des Stopfens so, dass er den Durchgang gegen Ausfließen von Gussmaterial zurück aus der Gussform hinaus selbsttätig schließt, ist erfindungsgemäß zum Beispiel und vorzugsweise durch erreicht, dass der Stopfen einen Stopfenkörper aus elastischem Werkstoff, insbesondere Elastomer wie zum Beispiel EPDM oder Vulkollan® der Firma Bayer® aufweist, der sich unter dem Druck des Gussmaterials beim Einleiten durch den Durchgang in die Angussöffnung der Gussform elastisch verformt und dabei einen Verschluss im Durchgang in die Angussöffnung öffnet, während der Verschluss bei unverformtem Körper verschlossen ist. Dazu weist der Verschluss vorzugsweise einen oder mehrere Schlitz auf, deren Wandungen im unverformten Zustand des Stopfenkörpers auf einander liegen und den Durchgang verschließen. Es sind aber auch andere „Rückschlagventilarten" wie zum Beispiel Kugelventile praktikabel und erfindungsgemäß ausführbar.

Der Schlitz ist vorzugsweise eben, er kann aber auch zum Beispiel gezackt oder gewellt sein. Mehrere Schlitze sind vorzugsweise um eine (gedachte) Achse um gleiche Winkel zueinander verdreht.

Erfindungsgemäß ist auch ein Verfahren zum Füllen einer Gussform mit Gussmaterial, Bei diesem Verfahren wird zunächst ein erfindungsgemäßer Stopfen der soweit beschriebenen Art in eine Angussöffnung einer Gussform eingesetzt und anschließend Gussmaterial in den Durchgang eingeleitet.

Diese und weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden anhand der folgenden Abbildungen von Ausführungsbeispielen der Erfindung weiter beschrieben. Darin zeigen

Fig. 1 eine räumliche Ansicht eines erfindungsgemäßen Stopfens,

Fig. 2 eine Seitenansicht des Stopfens nach Fig. 1 ,

Fig. 3 die Seitenansicht nach Fig. 2 des Stopfens geschnitten,

Fig. 4 die geschnittene Seitenansicht nach Fig. 3 des Stopfens eingesetzt in den

Anguss einer Gussform,

Fig. 5 eine geschnittene räumliche Ansicht der Anordnung nach Fig. 4 mit

Blickrichtung von außerhalb der Gussform und

Fig. 6 eine andere geschnittene räumliche Ansicht der Anordnung nach Fig. 4 mit

Blickrichtung entgegengesetzt zu der in Fig. 5 von innerhalb der Gussform. In allen Figuren ist ein Stopfen 2 für eine Angussöffnung 4 in der Schnittebene 5 einer Gussform 6 (Fig. 4 bis 6) abgebildet. Von der (angeschnitten dargestellten) Gussform 6 ist nur ein kegelförmiges Teilvolumen 6 sichtbar.

Der Stopfen 2 weist einen Durchgang 8 zum Einleiten von Gussmaterial (nicht dargestellt) in die Angussöffnung 4 der Gussform 6 auf. Der Stopfen 2 ist um die Achse 9 rotationssymmetrisch ausgebildet.

Erfindungsgemäß ist dieser Stopfen 2 so ausgebildet, dass er den Durchgang 8 gegen Ausfließen von Gussmaterial zurück aus der Gussform hinaus selbsttätig schließt. Dazu besteht der Stopfen 2 aus einem Stopfenkörper 2 aus elastischem Werkstoff, der sich unter dem Druck des Gussmaterials (nicht dargestellt) beim Einleiten durch den Durchgang 8 in die Angussöffnung 4 der Gussform 6 (Fig. 4) elastisch verformt (nicht dargestellt) und dabei einen Verschluss 10 im Durchgang 8 öffnet, während der Verschluss 10 bei unverformtem Körper verschlossen ist. Dazu weist der Verschluss vier Schlitze 10 auf (Fig. 1), deren Wandungen 12 (Fig. 2) im unverformten Zustand des Stopfenkörpers 2 auf einander liegen (in den Figuren sind der Schlitze 10 zur Erkennbarkeit der Wandungen 12 mit einer gewissen Weite 14 dargestellt) und den Durchgang 8 verschließen. Die Schlitze 10 sind eben und um die Symmetrieachse 9 des Stopfens 2 um 45° zueinander verdreht.

Im unverformten Zustand des Stopfenkörpers (gemäß allen Figuren) erstrecken sich alle vier Schlitze 10 radial bezüglich der Durchflussrichtung 9 (identisch mit der Symmetrieachse 9) durch das Ende 18 des Stopfenkörpers 2, das in die Gussform 6 hinein ragt (Fig. 4) und in das der Durchgang in Richtung der Gussform 6 mündet (Fig. 4), hindurch und axial von dem Ende 18 in den Durchgang 8 hinein.

Unter dem Druck eines eingeleiteten Gussmaterials (nicht dargestellt) spreizen sich die acht tortenstückförmigen Enden 20 (Fig. 1), in die die vier Schlitze 10 das Ende 18 teilen, radial nach außen auf und geben im Bereich der mittigen Symmetrieachse 9 den Durchgang 8 somit nun über die gesamte Länge des Stopfens 2 frei.

Damit das Anschließen einer Zuleitung (nicht dargestellt) für das Gussmaterial (nicht dargestellt) erleichtert wird, weist der Stopfen 2 ein Anschlussprofil 22 auf (Fig. 3), das zum Anschließen einer Gussmaterial-Zuleitung ausgebildet ist. Dieses Profil am nach außerhalb der Gussform 6 weisenden Ende im Durchgang 8 angeordnet, wenn dieser in eine Gussform 6 eingesetzt ist (Fig. 4). Dort sind radial umfänglich verlaufende Nuten 22 komplementär zu radial umfänglich verlaufenden Stegen (nicht dargestellt) auf einer so also passend geformten Spitze eines Mischers (nicht dargestellt) ausgebildet, der dann also systematisch zu diesem Anschlussprofil passt.

Zum Einsetzen in den Anguss 4 einer Gussform 6 weist der Stopfen 2 eine Montagevorrichtung 24 auf (Fig. 4 und 5), mittels der sich der Stopfen 2 in der Angussöffnung 4 der Gussform 6 durch vier Schrauben 26 lösbar befestigen lässt. Auch die Gussform 6, für deren Anguss 6 der Stopfen 2 vorgesehen ist, weist dazu Strukturen 28 auf, nämlich Bohrungen 28, durch die die Gussform 6 für das Einsetzen und lösbare Befestigen des Stopfens 2 angepasst ist. Die Montagevorrichtung 24 ist ein Überwurfkragen 24, der einen Flanschkragen 30 am Stopfen 2 übergreift (Fig. 4) und randdicht in die Angussöffnung 4 drückt. Die Vorrichtung 24 hält den Stopfen 2 fest und entlang seines Randes dicht in der Angussöffnung 4 und ist an den vier Schrauben 26 dennoch schnell lösbar.

Um die schnelle Auswechselbarkeit des Stopfens noch zu beschleunigen (zum Beispiel wenn dieser als „Wegwerfartikel" konzipiert und nach ein- oder mehrmaliger Verwendung auszutauschen ist), kann ein alternativer„Überwurfkragen" (nicht dargestellt) auch mittels eines Scharniergelenks (nicht dargestellt) an der Gussform 6 angelenkt sein, und ist dann sogar nur noch mit zum Beispiel einer oder zwei Schrauben in der Funktionsposition (im Übrigen entsprechend der abgebildeten Position des Überwurfkragens 24) zu befestigen, um seine Andrück- und Haltefunktion sicher zu gewährleisten.