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Title:
SUCTION DEVICE FOR EXTRAORALLY SUCTIONING OFF AEROSOLS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/136372
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a suction device for extraorally suctioning off aerosols, comprising an intake funnel element and a hose present on the intake funnel element, characterized in that the suction device, in particular the intake funnel element, has a fastening element, which in particular is suitable for fastening the suction device to a holding element that can be placed on a patient. The invention also relates to the use of such a suction element and to a method for suctioning off aerosols.

Inventors:
WINKELMANN WOLFGANG (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/086995
Publication Date:
June 30, 2022
Filing Date:
December 21, 2021
Export Citation:
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Assignee:
WINKELMANN WOLFGANG (DE)
International Classes:
A61C17/06; A61B90/40
Foreign References:
US20200360122A12020-11-19
RO131094A22016-05-30
US20190381265A12019-12-19
EP2609889A12013-07-03
Attorney, Agent or Firm:
WOHLFAHRT, Jan et al. (DE)
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Claims:
ANSPRÜCHE

1. Ab saugvorrichtung zur extraoralen Absaugung von Aerosolen, umfassend ein Ansaugtrichterelement und einen am Ansaugtrichterelement befindlichen Schlauch, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugvorrichtung, insbesondere das Ansaugtrichterelement, ein Befestigungselement aufweist, insbesondere geeignet zum Befestigen der Ab saugvorrichtung an einem an einem Patienten anlegbaren Halterungselement.

2. Absaugvorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Ab saugvorrichtung, insbesondere das Ansaugtrichterelement, ein Befestigungselement aufweist, geeignet zum Befestigen der Absaugvorrichtung an einer Brille, einem Stirnband oder einer Auffangschale.

3. Ab saugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Befestigungselement eine Klemme, eine Nut, ein Druckknopf, eine Schraubverbindung oder eine Klettverbindung ist.

4. Ab saugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Schlauch an das Absaugelement eines Behandlungsstuhls anschließbar ist, insbesondere angeschlossen ist.

5. Ab saugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Schlauch an ein separates Absaugelement anschließbar ist, insbesondere angeschlossen ist.

6. Ab saugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Schlauch eine Schl auch weiche aufweist.

7. Ab saugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der

Ab saugvorrichtung eine Brille, ein Stirnband oder eine Auffangschale zugeordnet ist.

8. Absaugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das

Halterungselement, insbesondere die Brille, das Stirnband oder die Auffangschale ein Schutzschild aufweist.

9. Verwendung einer Absaugvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zum Absaugen von Aerosolen während einer medizinischen oder kosmetischen Behandlung im Kopfbereich eines Menschen, insbesondere während einer zahnmedizinischen Behandlung. Verfahren zum Absaugen von Aerosolen im Kopfbereich eines Menschen, wobei eine Ab saugvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 mit dem Befestigungselement an einem an einem Patienten angelegten Halterungselement befestigt wird, insbesondere an einer auffangschale oder an einem Stirnband oder Brillengestell.

Description:
BESCHREIBUNG

Absaugvorrichtung zur extraoralen Absaugung von Aerosolen

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Absaugvorrichtung zur extraoralen Absaugung von Aerosolen, umfassend ein Ansaugtrichterelement und einen am Ansaugtrichterelement befindlichen Schlauch, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugvorrichtung, insbesondere das Ansaugtrichterelement, ein Befestigungselement aufweist, insbesondere geeignet zum Befestigen der Absaugvorrichtung an einem an einem Patienten anlegbaren Halterungselement, die Verwendung einer solchen Ab saugvorrichtung und Verfahren zum Absaugen von Aerosolen.

Bei der kosmetischen oder medizinischen Behandlung einer Person im Kopfbereich, insbesondere bei der zahnärztlichen Behandlung einer Person im Mundraum, besteht die Gefahr der Übertragung von Keimen durch Aerosole von der behandelten Person auf den Behandler, beispielsweise Zahnärzte und Zahnarzthelferinnen. Zwar werden bei der zahnärztlichen Behandlung Feuchtigkeit, insbesondere Speichel, und ein kleiner Teil der Aerosole durch übliche Absauger im Mundraum entfernt, jedoch ist dies zur Verhinderung von Keimübertragungen durch Aerosole unzureichend. Bisher wurde bei der zahnärztlichen Behandlung also nur im Mund des Patienten abgesaugt, vornehmlich mit dem Ziel der Entfernung von Speichel, Kühlwasser von Turbinen, Winkelstücken und Pulverstrahlgeräten sowie zum Absaugen entstandener Bohrstäube, Schleifpartikel und so weiter. Das Absaugen geschieht dabei an allen Behandlungseinheiten grundsätzlich mit zwei verschiedenen, genormten Saugkanülen mit unterschiedlichem Durchmesser. Beide Sauger führen über entsprechende Saugschläuche zu zwei Anschlüssen an der Helferinnen-Seite des Behandlungsstuhls seitlich am so genannten Speibecken und werden von dort im Stuhlinneren zunächst über Vorfilter weitergeleitet für Saugleitungen, die verdeckt im Boden des Behandlungszimmers zu einer meist in Nebenräumen der Praxis gelegenen zentralen Anlage führen, die die Absaugung meist mehrerer Behandlungszimmer gemeinsam übernimmt.

Aerosole entstehen sowohl beim normalen Ausatmen, als auch insbesondere bei vielen zahnärztlichen Behandlungsmaßnahmen, wie zum Beispiel bei der Verwendung wassergekühlter oder luftbetriebener Hand- und Winkelstücke, Turbinen, Multifunktionsspritzen sowie durch luft- /wasserbetri ebene Pulverstrahlgeräte etc., die die Aerosolwolken und damit Keime aus dem Mund des Patienten heraus in die Umgebungsluft verteilen, wo sie im Gegensatz zu Tröpfchen, die schnell zu Boden fallen, als kleinste Schwebeteilchen teilweise über mehrere Stunden in der Luft schweben und damit sowohl für das Behandlungspersonal als auch für andere Patienten der Praxis eine wesentliche Infektionsgefahr darstellen.

Insbesondere durch die pandemische Ausbreitung neuartiger Coronaviren hat die Verhinderung der Übertragung von Keimen durch Aerosole bei der zahnärztlichen Behandlung deutlich an Gewicht gewonnen.

Zusätzlich sind seit neuerem so genannte „ Stand-Alone“ -Absauganlagen auf dem Markt, die ähnlich einem senkrechtstehenden konventionellen Staubsauger als Einzelgerät mit separatem Stromanschluss neben dem Behandlungsstuhl aufgestellt werden, konstruktiv und Platz bedingt bevorzugt auf der linken Seite des Patienten, ohne integrierte oder sonstige Verbindung zum Stuhleigenen Absaugsystem. Von diesem Stand-Al one-Anlagen sind im Wesentlichen zwei Typen bekannt, zum einen mit individuell einstellbarem Rohrsystem und zum anderen mit Hand gehaltenen Ansaugtrichtern. Nachteilig an diesen Stand-Alone-Systemen ist eine unzureichende Absaugleistung, eine relativ hohe Geräuschentwicklung, eine Rückführung der eingesaugten und gefilterten Luft in den Behandlungsraum, eine regelmäßig erforderliche Wartung, eine separate Ansteuerung und störender Kabelanschluss und eine bei der Behandlung störende Positionierung. Um eine annähernd genügende Ab Saugleistung zu haben, muss der Ab saugtrichter nahe am Mund des Patienten positioniert werden, was zugleich den Bewegungsfreiraum bei der Behandlung stört.

Das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende technische Problem ist die Verbesserung der Ab saugvorrichtungen aus dem Stand der Technik und die Überwindung der genannten Nachteile, insbesondere die Bereitstellung einer Absaugvorrichtung, die gleichzeitig eine genügend hohe Ab Saugleistung zur Entfernung von Aerosolen hat und dennoch den Zugang zum Mund und zum behandelnden Zahn räumlich nicht stark oder gar nicht beeinträchtigt.

Die vorliegende Erfindung löst das ihr zugrunde liegende technische Problem durch eine Ab saugvorrichtung zur extraoralen Absaugung von Aerosolen, umfassend ein Ansaugtrichterelement und einen am Ansaugtrichterelement befindlichen Schlauch, dadurch gekennzeichnet, dass die Ab saugvorrichtung, insbesondere das Ansaugtrichterelement, ein Befestigungselement aufweist, insbesondere geeignet zum Befestigen der Ab saugvorrichtung an einem an einem Patienten anlegbaren Halterungselement.

Es zeigte sich, dass sich eine Absaugvorrichtung mit einem Ansaugtrichterelement und einem Schlauch in vorteilhafter Weise so an an einen Patienten anlegbare Halterungselemente wie Brillen, Stirnbänder oder Auffangschalen befestigen lassen, dass sie zum einen die Aerosole besonders gut absaugen und zum anderen bei der Behandlung nicht im Weg sind. Insbesondere kann durch die erfindungsgemäße Vorrichtung auf im Weg stehende Gelenkarme zur Positionierung des Ab saugtrichters oder auf ein manuelles Halten durch das Behandlungspersonal verzichtet werden.

Dem Fachmann sind eine Vielzahl von geeigneten Halterungselementen, die an einem Patienten anlegbar sind, bekannt, beispielsweise Brillengestelle, Stirnbänder oder Auffangschalen. In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Ab saugvorrichtung, insbesondere das Ansaugtrichterelement, ein Befestigungselement auf, geeignet zum Befestigen der Ab saugvorrichtung an einer Brille, einem Stirnband oder einer Auffangschale.

In einer ersten Ausführungsform kann das Halterungselement oberhalb des Mundes befestigt werden, beispielsweise in Form eines Brillengestells oder Stirnbands. Dadurch kann der Ansaugtrichter oberhalb der Mundöffnung positioniert werden.

In einer alternativen, bevorzugten Ausführungsform kann die Ab saugvorrichtung an einem unterhalb des Mundraums anlegbaren Halterungselements befestigt werden, beispielsweise an einer Auffangschale. Bevorzugt ist die Auffangschale eine nicht verformbare Auffangschale, beispielsweise aus Kunststoff. Eine solche vorteilhafte Auffangschale ist beispielsweise in der EP 2 609 889 Al beschrieben. In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei der Auffangschale um eine Auffangschale wie sie in der EP 2 609 889 Al beschrieben ist, also insbesondere um eine Auffangschale, die einen als Ablagefläche gestalteten Schalenboden umfasst, der von einem umlaufenden Rand umgeben ist, wobei die Auffangschale eine Aufnahmeaussparung aufweist, welche sich von einem Teilbereich des umlaufenden Randes in Richtung eines Zentralbereichs der Schale erstreckt und derart geformt ist, dass sie den Hals eines auf dem Rücken liegenden Patienten mit geringem Abstand zum Patienten beidseitig etwa bis in den Bereich der Ohren umgibt, wobei der an die Aufnahmeaussparung anschließende Zentralbereich der Auffangschale sich im aufgelegten Zustand der Schale zumindest über einen Teil der Brust des Patienten erstreckt, wobei die Aufnahmeaussparung von zwei Auslegern begrenzt ist, die sich links und rechts des liegenden Patienten im aufgelegten Zustand der Schale zu beiden Seiten seines Halses erstrecken, wobei die Ausleger in einem Bereich zwischen der Aufnahmeaussparung und dem vom Patienten abgewandten Rand der Schale eine Ablagefläche bilden, wobei der vom Schalenboden und dem umlaufenden Rand gebildete muldenartige Anlagebereich jeweils an den beiden Auslegern in dem im aufgelegten Zustand der Schale den Schultern des Patienten benachbarten Bereich seine größte Tiefe aufweist, und wobei der vom Schalenboden und dem umlaufenden Rand gebildete Anlagebereich in dem ihm aufgelegten Zustand der Schale auf der Brust des Patienten aufliegendem Bereich eine gegenüber dem umgebenden Schalenboden tiefere Mulde bildet. Bevorzugt ist die Auffangschale aus Kunststoff, insbesondere sterilisierbarem Kunststoff, gebildet.

Bevorzugt wird das Ansaugtrichterelement der Absaugvorrichtung am Rand der Auffangschale befestigt. Bevorzugt weist die Ab saugvorrichtung, insbesondere das Ansaugtrichterelement der Ab saugvorrichtung, ein Befestigungselement auf, das eine Nut aufweist, in die der Rand der Auffangschale gesteckt werden kann.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Befestigungselement eine Klemme, eine Nut, ein Druckknopf, eine Schraubverbindung oder eine Klettverbindung. Dem Fachmann sind geeignete Befestigungselemente bekannt. Die Absaugvorrichtung, insbesondere das Ansaugtrichterelement, kann an das Halterungselement angesteckt, angeschraubt, angeklettet, angeklebt oder anderweitig befestigt werden. Bevorzugt ist die Befestigung reversibel.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Schlauch an das Absaugelement eines Behandlungsstuhls anschließbar, insbesondere ist angeschlossen. Wenn die Absaugvorrichtung an eine Behandlungseinheit angeschlossen ist, liegt eine bevorzugte integrierte Ausführung vor. In dieser integrierten Ausführung kann die Absaugvorrichtung in vorteilhafter Weise, beispielsweise mittels einer zugeordneten Schlauchweiche, an jeden Stuhl direkt an das in jedem zahnärztlichen Behandlungsstuhl bereits vorhandene Absaugsystem angeschlossen werden, wodurch durch die bevorzugte Schl auch weiche eine gleichzeitige Nutzung mit dem herkömmlichen großen Sauger gewährleistet ist. In vorteilhafter Weise werden dann dabei die eingesaugten Aerosole mit den anderen Ab saugprodukten aus der Mundhöhle in die meist in Neben- oder Kellerräume in der Praxis befindlichen zentralen Absauganlage befördert und entsorgt. Eine Rückführung der gefilterten Luft in den Behandlungsraum ist somit ausgeschlossen. Vorteile einer Integration in eine zahnärztliche Behandlungseinheit sind, dass kein separates Ein- und Ausschalten notwendig ist, dass keine zusätzliche Stromversorgung und Stromführung notwendig ist, dass kein zusätzlicher Motor notwendig ist, was zu einer zusätzlichen Lärmbelästigung führen würde, und dass es keine Rückführung der gefilterten Luft in den Behandlungsraum gibt, sodass eine sichere und wartungsfreie Entsorgung über das bestehende Absaugsystem des Behandlungsstuhls ermöglicht wird. In einer alternativen Ausführungsform ist der Schlauch an ein separates Absaugelement anschließbar, insbesondere ist an dieses angeschlossen. In einer alternativen Ausführungsform kann die erfindungsgemäße Absaugvorrichtung auch als „ Stand-Alone“ -Vorrichtung vorgesehen sein und somit an ein separates Absaugelement anschließbar sein oder an dieses angeschlossen sein. Geeignete Absaugelemente sind dem Fachmann bekannt. In dieser Ausführungsform kann die erfindungsgemäße Absaugvorrichtung und das Absaugelement, das wie ein Staubsauger die Luft ansaugt, als Einheit vorhanden sein. Diese Einheit ermöglicht eine Absaugung getrennt von dem zahnärztlichen Behandlungsstuhl und beispielsweise ein Transport der Ab saugvorrichtung von einer Behandlungseinheit zu einer anderen.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Schlauch eine Schlauchweiche auf. Eine integrierte Schl auch weiche ermöglicht es in bevorzugter Weise die erfindungsgemäße Absaugvorrichtung ohne größeren Aufwand an eine Behandlungseinheit anzuschließen.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Absaugvorrichtung eine Brille, ein Stirnband oder eine Auffangschale zugeordnet. Die vorliegende Erfindung betrifft somit auch eine Absaugvorrichtung umfassend ein Ansaugtrichterelement, einen am Ansaugtrichterelement befindlichen Schlauch, ein Befestigungselement, das entweder dem Ansaugtrichterelement oder dem Schlauch zugeordnet ist, und ein Halterungselement, das dem Befestigungselement zugeordnet ist, wobei das Halterungselement bevorzugt eine Auffangschale, eine Brille oder ein Stirnband ist.

In einer weiteren Ausführungsform weist das Halterungselement, insbesondere die Brille, das Stirnband oder die Auffangschale ein Schutzschild auf. Es zeigte sich, dass das Halterungselement sich nicht nur zur Befestigung der erfindungsgemäßen Ab saugvorrichtung eignet, sondern das Halterungselement gleichzeitig oder alternativ noch ein Schutzschild aufweisen kann, das als Spritzschutz fungiert. In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Halterungselement einen in Länge, Höhe und Neigung verstellbaren Steg auf, an dem ein bevorzugt austauschbares und/oder transparentes Schutzschild angebracht werden kann. Damit kann in vorteilhafter Weise in etwa 10 bis 20 cm Abstand über dem Mund des Patienten ein individuell einstellbarerer zusätzlicher Spritzschutz für das Behandlerteam bereitgestellt werden, der aus dem Mund des Patienten austretende Aerosole möglichst früh nach dem Austritt aus dem Mund abfangen kann, damit diese nicht in den Gesichtsbereich des Behandlers oder seiner Assistenz gelangen. In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform kann das Schutzschild, insbesondere über den bevorzugten Steg, auch ohne die erfindungsgemäße Absaugvorrichtung an das Halterungselement, insbesondere an ein Brillengestell oder ein Stirnband, aber auch an eine Auffangschale montiert werden.

Die vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung einer erfmdungsgemäßen Absaugvorrichtung zum Absaugen von Aerosolen während einer medizinischen oder kosmetischen Behandlung im Kopfbereich eines Menschen, insbesondere während einer zahnmedizinischen Behandlung.

Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Absaugen von Aerosolen im Kopfbereich eines Menschen, wobei eine erfmdungsgemäße Absaugvorrichtung mit dem Befestigungselement an einem an einem Patienten angelegten Halterungselement befestigt wird, insbesondere an einer Auffangschale oder an einem Stirnband oder Brillengestell.

Die erfmdungsgemäßen Verwendungen und Verfahren betreffen den Schutz des Behandlungspersonals vor Aerosolen, betreffen also nicht die Behandlung selber und sind somit keine medizinischen Behandlungsverfahren.

Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die vorliegende Erfindung wird an den folgenden Beispielen und den Figuren 1 bis 4 näher erläutert, wobei diese nicht einschränkend zu verstehen sind.

Figur 1 zeigt eine erfmdungsgemäße Ab saugvorrichtung, die einer Auffangschale zugeordnet ist.

Figur 2 zeigt eine erfmdungsgemäße Absaugvorrichtung, die einem Brillengestell zugeordnet ist.

Figur 3 zeigt in Seitenansicht zwei verschiedene Ausführungsformen der erfmdungsgemäßen Ab saugvorrichtung.

Figur 4 zeigt ein erfindungsgemäßes Halterungselement mit Schutzschild. Figur 1 zeigt einen Patienten (P), mit einer als Halterungselement dienenden Auffangschale (20). Bei der Auffangschale (20) handelt es sich um eine Auffangschale, wie sie in der EP 2 609 889 Al beschrieben ist. Die Auffangschale (20) weist eine Umrandung (21) auf. An dieser ist über eine nicht sichtbare Nut die erfindungsgemäße Absaugvorrichtung (10) befestigt. Die Absaugvorrichtung (10) umfasst ein Ansaugtrichterelement (11), einen Schlauch (12) und eine Schl auchwei ehe (13). Durch die Schlauchweiche (13) kann gleichzeitig eine allgemein bekannte intraorale Absaugvorrichtung (30) angeschlossen sein.

Das Ansaugtrichterelement (11) ist mit der Auffangschale (20) an deren Rand (21) reversibel verbunden. Durch diese einfache Verbindungsmöglichkeit ergibt sich eine Positionierung des Ansaugtrichterelements (11), die zum einen eine gute Absaugung von Aerosolen im Bereich des Mundes des Patienten (P) ermöglicht, und zum anderen dennoch eine gute Zugänglichkeit zum Mund für die Behandelnden erlaubt.

Gezeigt ist also eine „integrierte“ Version der erfindungsgemäßen Absaugvorrichtung, die an eine Behandlungseinheit angeschlossen ist. In der „integrierten“ Ausführung kann die erfmdungsgemäßen Absaugvorrichtung mittels mitgelieferter Schlauchweiche (13) an jedem Stuhl mit wenigen Handgriffen direkt an das in jedem zahnärztlichen Behandlungsstuhl bereits vorhandene Absaugsystem in der Regel seitlich unterhalb des sog. Speibeckens auf der Helferinnenseite mittels Schl auchwei ehe zur gemeinsamen Nutzung mit dem „normalen“ großen Sauger angeschlossen werden und mit der Entnahme des „normalen“ Saugers aus seiner Halterung automatisch mit ein- und ausgeschaltet geschaltet werden. Die eingesaugte Luft /Spraynebel /Aerosole werden dabei mit den anderen Ab saugprodukten aus der Mundhöhle aus den „normalen“ Saugschläuchen zusammen in die meist in Neben- oder Kellerräumen der Praxis befindliche zentrale Absauganlage befördert und entsorgt. Eine Rückführung der gefilterten Luft in den Behandlungsraum wie bei den motorbetriebenen, separaten „Staubsauger-ähnlichen“ Stand-Alone Systemen, mit der Gefahr des Ausstoßens eventuell nicht gefilterter Restkeime in den Behandlungsraum ist somit ausgeschlossen.

Figur 2 zeigt eine alternative Ausführungsform der erfmdungsgemäßen Absaugvorrichtung (10a). Zu sehen ist wieder ein Patient (P) mit anliegender Auffangschale (20) und deren Umrandung (21). Die Ab saugvorrichtung (10a) ist hier jedoch nicht an der Auffangschale (20) befestigt, sondern über ein alternatives Ansaugtrichterelement (11a) an einem Brillengestell (40). Der Schlauch (12) ist wie in Figur 1 an einer Schlauchweiche (13) mit der herkömmlichen intraoralen Absaugvorrichtung (30) verbunden, sodass beide gleichzeitig über ein in einem Behandlungsstuhl integrierten Absaugelement verwendet werden können. Auch die Positionierung der alternativen Ausführungsform des Ansaugtrichterelements (11a) erlaubt zugleich eine gute Absaugung von Aerosolen, als auch eine gute Zugänglichkeit zum Mundraum.

Figur 3 zeigt zwei alternative Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Absaugvorrichtung (10,10b) in Seitenansicht. Dem Patienten (P) ist wieder eine Auffangschale (20) mit Umrandung (21) angelegt. An die Umrandung (21) ist eine erfindungsgemäße Ab saugvorrichtung (10) mit Ansaugtrichterelement (11) und Schlauch (12) befestigt, und zwar über ein als Nut ausgebildetes Befestigungselement (14), wobei die Umrandung (21) der Auffangschale (20) in die Nut (14) eingeschoben ist. Somit ist eine einfache und reversible Befestigungsmöglichkeit der Ab saugvorrichtung (10) gegeben, die eine ideale Positionierung des Ansaugtrichterelements (11) ermöglicht. In der alternativen Ausführungsform ist die Absaugvorrichtung (10b) mit Ansaugtrichterelement (11b) und Schlauch (12b) über das Ansaugtrichterelement (11b) an einem Stirnband (50) befestigt. Auch dies ermöglicht eine ideale Positionierung des Ansaugtrichterelements (11b), wobei die Positionierung zum einen reversibel ist, zum anderen über ein drehbares Befestigungsgegenelement (51) des Stirnbands (50) gut positionierbar ist.

Die beiden Absaugvorrichtungen (10) und (10b) können alternativ, aber auch zusammen verwendet werden.

Die erfindungsgemäße Ab saugvorrichtung verfügt also über mehrere Varianten von unterschiedlich platzierten und unterschiedlich geformten Ansaugtrichtern, die gleichzeitig oder alternativ betrieben werden können, und die beide aus kürzest möglicher Distanz oberhalb des Mundes bzw. vor dem Mund die aus dem Patientenmund austretenden Aerosole einsaugen können.

In der unteren Ausführung der erfindungsgemäßen Ab saugvorrichtung wird der Ansaugtrichter vor dem Mund des Patienten bevorzugt auf einer auf dem Hals-Brustbereich des liegenden Patienten aufliegenden Auffangschale (Dentotray®) platziert und durch eine Steckverbindung fixiert. Dadurch ergibt sich eine nahest mögliche Platzierung des Trichters in lediglich ca 10-15 cm vor dem Mund des liegenden Patienten, ohne Beeinträchtigung der Bewegungsfreiheit des Behandlerteams. Die aus dem Patientenmund austretenden Aerosole können so aus kürzester Distanz eingesaugt und in die zentrale Absauganlage entsorgt werden. Zudem bietet die Befestigung der in verschiedenen Größen und Breiten bereitstellbaren Ansaugtrichter an der Auffangschale eine stabile Basis, die freihändig funktioniert, also keine weitere Hand benötigt wie bei anderen Systemen. In einer anderen Ausführung können die „unteren“ Ansaugtrichter auch am sog. „Schwebetisch“ eines Behandlungsstuhls im Bereich vor dem Kopf bzw. Brustbereich des Patienten befestigt sein, oder an einer anderen Befestigung im Bereich vor dem Mund bzw. auf dem Brust-ZHalsbereich des Patienten. Die Formen der „unteren“ Ansaugtrichter können unterschiedlich sein. In einer Standardausführung besitzen die „vorderen“ Ansaugtrichter auf der Vorderseite eine ca. 15-25 cm breite und z.B. 5-10 mmm schmale An Säugöffnung. An der Rückseite des Ansaugtrichters befindet sich eine Steckverbindung zu einem normalen, genormter Absaugschlauch (ca. 17-20 mm) der zu einer Schlauchweiche führt, die bevorzugt direkt zum Anschlussstutzen des Zahnarztstuhls führt, (idR an der Helferinnenseite unterhalb des sog. Speibeckens) und dort mit einer Schl auch weiche gleichzeitig mit dem größeren der beiden stuhleigenen Absaugschläuche gekoppelt wird und mit der normalen Absaugung automatisch mit ein und ausgeschaltet wird. In einer alternativen Ausführung kann der Absaugschlauch statt zum Anschlussstutzen der stuhleigenen Absauganlage auch zu einer freistehenden „stand-alone“- Absauganlage mit eigener Filterung und eigener Stromversorgung (s.o.) geführt werden. In einer dritten Ausführung kann der angesteckte Absaugschlauch auch zu einer Sauganlage geführt werden, die das eingesaugte Aerosol -mit oder ohne Filterung/Desinfektion- durch ein Fenster oder eine Wandöffnung direkt aus dem Behandlungszimmer nach draußen ins Freie herausführt.

Die gleichen drei verschiedenen Anschlussmöglichkeiten gelten auch für oberhalb des Mundes platzierte Ansaugtrichter. In einer alternativen “oberen“ Ausführung wird bevorzugt ein speziell geformter, der Anatomie des Gesichts angepasster Ansaugtrichter oberhalb des Patientenmundes auf dem Gesicht des Patienten positioniert, mit unterschiedlichen Befestigungsmöglichkeiten. Dieser vom Bereich oberhalb des Mundes des Patienten Richtung Stirn verlaufende flache Ansaugtrichter mündet dabei ebenfalls in einen Saugschlauch, der entweder direkt an die Stuhlabsaugung gekoppelt ist, oder in einer anderen Ausführung an ein separates „stand-alone“ System angeschlossen werden kann. Der oder die oberen Ansaugtrichter können mit verschiedenen Haltesystemen am Kopf des Patienten befestigt werden.

In einer Ausführung wird dieser „obere Ansaugtrichter“ entweder an einem „Brillengestell“ befestigt, d.h. mit Abstützung auf der Nasenwurzel und mit seitlichen Bügeln, die sich -ähnlich einem Brillengestell- hinter den Ohren abstützen. In einer anderen Ausführung wird der gleiche „obere“ Ansaugtrichter an einem Stirnband befestigt, Bei beiden „oberen“ Befestigungsvarianten wird der an den Ansaugtrichter angesteckte Absaugschlauch nach hinten über den Kopf des Patienten wie beim „unteren“ Ansaugtrichter entweder zum Anschlussstutzen der Absauganlage geführt, oder an eine freistehende, separate sog. „stand-alone“-Absauganlage, bzw. in einer dritten Ausführung zu einer Sauganlage die das eingesaugte Aerosol -mit oder ohne Filterung/Desinfektion- durch ein Fenster oder eine Wandöffnung direkt aus dem Behandlungszimmer ins Freie herausführt.

Bei allen Varianten, den „oberen“ wie auch den „unteren“ Ansaugtrichtem werden diese bevorzugt durch eine Steckverbindung mit dem Absaugschlauch verbunden, und können so nach jeder Behandlung mit wenigen Handgriffen gelöst, ausgetauscht und zusammen mit den anderen Behandlungsinstrumenten und Saugkanülen dem Desinfektions- und Sterilisationszyklus der Praxis zugeführt werden.

Figur 4 zeigt ein Brillengestell (40), an das über ein beweglich gelagertes Verbindungselement (41), das als in Länge, Höhe und Neigung verstellbarer Steg ausgebildet sein kann, ein

Schutzschild (42) verbunden ist. Dabei kann das Schutzschild (42) reversibel mit dem Verbindungselement (41) verbunden sein, sodass es austauschbar ist. Somit können Schutzschilde verschiedener Größe eingesetzt werden und die Schutzschilde können zur Reinigung abgenommen werden. An dem Brillengestellt (40) kann in vorteilhafter Weise zusätzlich oder alternativ zu dem Schutzschild (42) eine erfindungsgemäße Ab saugvorrichtung (10a), wie in Figur 2 gezeigt, angebracht werden.