BOECKER THOMAS (DE)
NENTWIG GUENTHER (DE)
MCBEATH JUSTIN (AU)
EINAM JEFFERY (AU)
GUTSMANN VOLKER (DE)
BOECKER THOMAS (DE)
NENTWIG GUENTHER (DE)
MCBEATH JUSTIN (AU)
EINAM JEFFERY (AU)
WO2005092092A1 | 2005-10-06 |
US20040057976A1 | 2004-03-25 | |||
EP0084310A1 | 1983-07-27 |
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Patentansprüche:
1. Ameisenköder, enthaltend mindestens einen insektizid wirkenden Wirkstoff und Zuckersirup.
2. Ameisenköder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ameisenköder zusätzlich mindestens ein Vergällungsmittel enthält.
3. Ameisenköder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ameisenkörper aus dem mindestens einen insektizid wirkenden Wirkstoff, Zuckersirup und gegebenenfalls dem Vergällungsmittel besteht.
4. Ameisenköder nach einem der Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuckersirup ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus Invertzuckersirupen, Kornsirupen oder Glucosesirupen.
5. Ameisenköder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuckersirup aus Invertzuckersirupen besteht.
6. Ameisenköder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als insektizid wirkender Wirkstoff Imidacloprid verwendet wird und der Gehalt an Imidacloprid in dem Ameisenköder 0,001 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf den Ameisenköder, beträgt.
7. Verfahren zur Herstellung eines Ameisenköders gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man Imidacloprid, gegebenenfalls unter Zusatz des Vergällungsmittels, mit einem Zuckersirup vermischt.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuckersirup ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus Invertzuckersirupen, Kornsirupen oder Glucosesirupen.
9. Verwendung von Ameisenköder gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 zur Bekämpfung von Ameisen.
10. Verwendung von Zuckersirupen in Ameisenködern. |
Köder auf Zuckerbasis
Die vorliegende Erfindung betrifft Ameisenköder auf der Basis von Zuckersirupen, ein Verfahren zur Herstellung dieser Ameisenköder und deren Verwendung.
Es ist bekannt, dass Insektizide bei der Bekämpfung von Ameisen in den verschiedensten Zubereitungsformen eingesetzt werden können. Beispielsweise genannt seien Spritzmittel, Stäube, Sprühdosen und Köder. Da Ameisen häufig im näheren Wohnbereich von Menschen und von Haustieren anzutreffen sind und dort bekämpft werden müssen, gewinnen Köderpräparate sowohl wegen ihrer vergleichsweise geringen Gefährdung von Mensch und Haustier als auch wegen ihrer ganz allgemein hohen Umweltfreundlichkeit zunehmend an Bedeutung. Ferner ermöglichen Köder mit einem langsam wirkenden Insektizid die Eintragung durch die Ameisen ins Nest. Die Verfütterung an weitere Arbeiterinnen, Königin(en) und Larven (Trophallaxie) führet zu einer kompletten Eradika- tion der Kolonie, was mit anderen Verfahren kaum zu erreichen ist.
Die Zahl der insektiziden Wirkstoffe, die für die Verwendung in einem Ameisenköder in Betracht kommen, ist jedoch sehr gering, da die sehr empfindlich reagierenden Ameisen ihre Annahme meist verweigern. Besonders gilt dies dann, wenn die Köder Wirkstoffe in hohen Konzentrationen enthalten müssen, um eine genügende hohe Wirkung zu erreichen.
Als insektizid und akarizid wirksame Stoffe, die zur Bekämpfung von Ameisen eingesetzt werden können, sind beispielsweise 0,0-Diethylthionophosphoryl-α-oximino-phenylessigsäurenitr il (Pho- xim) und 0,0-Diethylthionophosphoryl-α-oximino-(2-chlorphenyl)-essig säurenitril (Chlorphoxim) schon seit vielen Jahren bekannt (vgl. DE-PS 1 238 902). Diese Substanzen lassen sich in Form von Sprüh- und Stäubemitteln anwenden.
Ferner ist versucht worden, Phoxim in Form einer Köderformulierung zur Bekämpfung von Ameisen einzusetzen (vgl. "Toxicological and Biological Studies of Odorous House Ant, Tapinoma sessile" in Journ, of econ. Ent. Vol. 63, 1971-1973 (1970)). Dabei ergab sich, dass durch Köder, die 0,05 Gew.-% Phoxim im Gemisch mit Brombeersirup oder Brombeermarmelade enthalten, eine vollständige Kontrolle der Ameisen erzielt werden kann. Nachteilig ist aber, dass Köder mit einem so niedrigen Gehalt an Phoxim keine für praktische Zwecke ausreichend lange Lagerstabilität besitzen. Analoge Köder, in denen das Phoxim in einer Konzentration von 0,5 Gew.-% bis 1 Gew.-% vorhanden ist, weisen zwar eine für die Praxis genügende Stabilität und Wirkungsdauer auf, zeigen jedoch eine Repellentwirkung, so dass die Ameisen nicht an diesen Ködern fressen. Der Einsatz von Ködern, die Phoxim enthalten, hat also bisher bei der Ameisenbekämpfung nicht den gewünschten Erfolg erbracht. Letztendlich wirkt Phoxim relativ schnell, so dass die oben beschriebene Trophallaxie nicht oder nur in geringem Maße auftritt.
Aus der EP-Al-O 084 310 sind femer Ameisenköder bekannt, welche neben Phoxim- bzw. Chlorphoxim auch noch Glycerin und/oder Honig enthalten, welche die vorstehend beschriebenen Nachteile jedoch auch nicht zufrieden stellend lösen.
Eine zusätzliche Schwierigkeit bei der Herstellung von Ködern auf Phoxim- bzw. Chlorphoxim- Basis liegt darin, dass die Wirkstoffe relativ temperaturempfindlich sind. Daher verbietet sich die Durchführung der üblichen Herstellungsmethode, die darin besteht, dass die Komponenten vermengt und erwärmt werden, um so die Viskosität des entsprechenden Gemisches herabzusetzen und es leichter rührbar zu machen.
Darüber hinaus hat sich herausgestellt, dass Ameisen in besonderem Maße flüssige Köder bevorzugen. Die Aufnahme flüssiger Köder ist für die auf die Nahrungssuche und -aufnähme spezialisierte Arbeiterin am einfachsten, und somit bevorzugt. Ein Nachteil flüssiger Köder ist allerdings, dass der Wasseranteil nach Ausbringung durch Verdunstung bis auf Null sinken kann (Austrocknung). Dieses Phänomen wirkt sich nachteilig auf den Verzehr des Köders durch die Ameise aus, bedingt durch die Verfestigung des Köders und auch durch Aufkonzentrierung des enthaltenden Wirkstoffes (Repellier-Effekt). Aus den genannten Gründen sind flüssige Köder zwar zunächst (24 h) sehr attraktiv, sie verlieren aber danach rapide an Wirkung.
Damit besteht weiterhin Bedarf nach Ameisenköder, welche die zuvor beschriebenen Nachteile nicht aufweisen. Insbesondere besteht Bedarf nach Ameisenköder, die gleichzeitig von einer Vielzahl an unterschiedlichen Ameisen gerne gefressen werden, nach Ausbringung über einen genügend langen Zeitraum für die Ameisen attraktiv und damit hochwirksam sowie lagerstabil sind, kostengünstig und einfach herzustellen sind.
Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Ameisenkörper, der mindestens einen insektizid wirkenden Wirkstoff und Zuckersirup enthält.
Erfindungsgemäß wurde herausgefunden, dass Ameisenköder, die neben mindestens einem insekti- ziden Wirkstoff auch Zuckersirup enthalten zur Bekämpfung von Ameisen hochwirksam sind und gleichzeitig über einen langen Zeitraum für die Ameisen attraktiv bleiben.
In einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält der Ameisenkörper zusätzlich einen Vergällungsstoff, wie beispielsweise Bitrex ® .
In einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht der erfindungsgemäße A- meisenkörper im Wesentlichen aus dem mindestens einen insektizid wirkenden Wirkstoff, Zuckersirup und gegebenenfalls dem Vergällungsstoff.
Der insektizide Wirkstoff, welcher in den erfindungsgemäßen Ameisenködern verwendet wird, unterliegt grundsätzlich keiner Beschränkung, soweit er in der Lage ist, Ameisen abzutöten. Der insektizide Wirkstoff ist daher vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus
Acetylcholinesterase (AChE) Inhibitoren,
Carbamate, zum Beispiel Alanycarb, Aldicarb, Aldoxycarb, Allyxycarb, Aminocarb, Bendiocarb, Ben- furacarb, Bufencarb, Butacarb, Butocarboxim, Butoxycarboxim, Carbaryl, Carbofuran,
Carbosulfan, Cloethocarb, Dimetilan, Ethiofencarb, Fenobucarb, Fenothiocarb, Formetana- te, Furathiocarb, Isoprocarb, Metam-sodium, Methiocarb, Methomyl, Metolcarb, Oxamyl,
Pirimicarb, Promecarb, Propoxur, Thiodicarb, Thiofanox, Trimethacarb, XMC, Xylylcarb,
Triazamate
Organophosphate, zum Beispiel Acephate, Azamethiphos, Azinphos (-methyl, -ethyl), Bromophos-ethyl, Bromfenvinfos (-methyl), Butathiofos, Cadusafos, Carbophenothion, Chlorethoxyfos, Chlorfenvinphos, Chlormephos, Chlorpyrifos (-methylAethyl), Coumaphos, Cyanofenphos, Cyanophos, Chlorfenvinphos, Demeton-S-methyl, Demeton-S-methylsulphon, Dialifos, Diazinon, Dichlofenthion, Dichlorvos/DDVP, Dicrotophos, Dimethoate, Dimethylvinphos, Dioxabenzofos, Disulfoton, EPN, Ethion, Ethoprophos, Etrimfos, Famphur, Fenamiphos, Fenitrothion, Fensulfothion, Fenthion, Flupyrazofos, Fonofos, Formothion, Fosmethilan, Fosthiazate, Heptenophos, Iodofenphos, Iprobenfos, Isazofos, Isofenphos, Isopropyl O- salicylate, Isoxathion, Malathion, Mecarbam, Methacrifos, Methamidophos, Methidathion, Mevinphos, Monocrotophos, Naled, Omethoate, Oxydemeton-methyl, Parathion (-methyl/- ethyl), Phenthoate, Phorate, Phosalone, Phosmet, Phosphamidon, Phosphocarb, Phoxim, Pirimiphos (-methylAethyl), Profenofos, Propaphos, Propetamphos, Prothiofos, Prothoate, Pyraclofos, Pyridaphenthion, Pyridathion, Quinalphos, Sebufos, Sulfotep, Sulprofos, Te- bupirimfos, Temephos, Terbufos, Tetrachlorvinphos, Thiometon, Triazophos, Triclorfon, Vamidothion
Natrium-Kanal-Modulatoren / Spannungsabhängige Natrium-Kanal-Blocker
Pyrethroide, zum Beispiel Acrinathrin, Allethrin (d-cis-trans, d-trans), Beta-Cyfluthrin, Bifenthrin, Bio- allethrin, Bioallethrin-S-cyclopentyl-isomer, Bioethanomethrin, Biopeπnethrin, Biores- methrin, Chlovaporthrin, Cis-Cypermethrin, Cis-Resmethrin, Cis-Permethrin, Clocythrin, Cycloprothrin, Cyfluthrin, Cyhalothrin, Cypermethrin (alpha-, beta-, theta-, zeta-), Cy-
phenothrin, Deltamethrin, Empenthrin (lR-isomer), Esfenvalerate, Etofenprox, Fenfluthrin, Fenpropathrin, Fenpyrithrin, Fenvalerate, Flubrocythrinate, Flucythrinate, Flufenprox, FIu- methrin, Fluvalinate, Fubfenprox, Gamma-Cyhalothrin, Imiprothrin, Kadethrin, Lambda- Cyhalothrin, Metofluthrin, Permethrin (eis-, trans-), Phenothrin (lR-trans isomer), Pral- lethrin, Profluthrin, Protrifenbute, Pyresmethrin, Resmethrin, RU 15525, Silafluofen, Tau- Fluvalinate, Tefluthrin, Terallethrin, Tetramethrin (-1R- isomer), Tralomethrin, Transfluthrin, ZXI 8901, Pyrethrins (pyrethrum)
DDT
Oxadiazine, zum Beispiel Indoxacarb
Semicarbazon, zum Beispiel Metaflumizon (BAS3201)
Acetylcholin-Rezeptor-Agonisten/-Antagonisten
Chloronicotinyle, zum Beispiel Acetamiprid, Clothianidin, Dinotefuran, Imidacloprid, Nitenpyram, Ni- thiazine, Thiacloprid, Thiamethoxam
Nicotine, Bensultap, Cartap
Acetylcholin-Rezeptor-Modulatoren
Spinosyne, zum Beispiel Spinosad
GABA-gesteuerte Chlorid-Kanal-Antagonisten
Organochlorine, zum Beispiel Camphechlor, Chlordane, Endosulfan, Gamma-HCH, HCH, Heptachlor, Lin- dane, Methoxychlor
Fiprole, zum Beispiel Acetoprole, Ethiprole, Fipronil, Pyrafluprole, Pyriprole, Vaniliprole
Chlorid-Kanal-Aktivatoren
Mectine, zum Beispiel Abamectin, Emamectin, Emamectin-benzoate, Ivermectin, Lepimectin, MiI- bemycin
Juvenilhormon-Mimetika, zum Beispiel Diofenolan, Epofenonane, Fenoxycarb, Hydroprene, Kinoprene, Methoprene, Pyriproxifen, Triprene
Ecdysonagon i sten/d i sruptoren
Diacylhydrazine, zum Beispiel Chromafenozide, Halofenozide, Methoxyfenozide, Tebufenozide
Inhibitoren der Chitinbiosynthese
Benzoylharnstoffe, zum Beispiel Bistrifluron, Chlofluazuron, Diflubenzuron, Fluazuron, Flucycloxuron, FIu- fenoxuron, Hexaflumuron, Lufenuron, Novaluron, Noviflumuron, Penfluron, Teflubenzu- ron, Triflumuron
Buprofezin
Cyromazine
Inhibitoren der oxidativen Phosphorylierung, ATP-Disruptoren
Diafenthiuron
Organozinnverbindungen, zum Beispiel Azocyclotin, Cyhexatin, Fenbutatin-oxide
Entkoppler der oxidativen Phoshorylierung durch Unterbrechung des H-Protongradienten
Pyrrole, zum Beispiel Chlorfenapyr
Dinitrophenole, zum Beispiel Binapacyrl, Dinobuton, Dinocap, DNOC
Seite-I-Elektronentransportinhibitoren
METI's, zum Beispiel Fenazaquin, Fenpyroximate, Pyrimidifen, Pyridaben, Tebufenpyrad, Tolfen- pyrad
Hydramethylnon
Dicofol
Seite-II-EIektronentransportinhibitoren
Rotenone
Seite-III-Elektronentransportinhibitoren
Acequinocyl, Fluacrypyrim
Mikrobielle Disruptoren der Insektendarmmembran
Bacillus thuringiensis-Stämme
Inhibitoren der Fettsynthese
Tetronsäuren,
zum Beispiel Spirodiclofen, Spiromesifen
Tetramsäuren,
zum Beispiel Spirotetramat
Carboxamide,
zum Beispiel Flonicamid
Oktopaminerge Agonisten,
zum Beispiel Amitraz
Inhibitoren der Magnesium-stimulierten ATPase,
Propargite
Nereistoxin-Analoge,
zum Beispiel Thiocyclam hydrogen Oxalate, Thiosultap-sodium
Agonisten des Ryanodin-Rezeptors,
Benzoesäuredicarboxamide,
zum Beispiel Flubendiamid
Anthranilamide,
zum Beispiel DPX E2Y45 (3-bromo-N-{4-chloro-2-methyI-6-
[(methylamino)carbonyl]phenyl}-l-(3-chloropyridin-2-yl)-l H-pyrazole-5-carboxamide)
Biologika, Hormone oder Pheromone
Azadirachtin, Bacillus spec, Beauveria spec, Codlemone, Metarrhizium spec, Paecilomy- ces spec, Thuringiensin, Verticillium spec.
Wirkstoffe mit unbekannten oder nicht spezifischen Wirkmechanismen
Milbenwachstumsinhibitoren, zum Beispiel Clofentezine, Etoxazole, Hexythiazox
Amidoflumet, Benclothiaz, Benzoximate, Bifenazate, Bromopropylate, Buprofezin, Chino- methionat, Chlordimeform, Chlorobenzilate, Chloropicrin, Clothiazoben, Cycloprene, Cyflumetofen, Dicyclanil, Fenoxacrim, Fentrifanil, Flubenzimine, Flufenerim, Flutenzin, Gossyplure, Hydramethylnone, Japonilure, Metoxadiazone, Petroleum, Piperonyl butoxide, Potassium oleate, Pyridalyl, Sulfluramid, Tetradifon, Tetrasul, Triarathene,Verbutin.
Neben einzelnen Wirkstoffen können auch Kombinationen von 2 oder mehr Wirkstoffen eingesetzt werden.
Daneben ist eine Kombination mit Synergisten, z.B Piperonylbutoxid, MGK 264 (Octacide) oder Sesam ex möglich.
Ferner können Lockstoffe wie Sexualpheromone, Aggregationspheromone und Aromastoffe (künstlich, naturidentisch oder natürlich) eingesetzt werden.
Unter den insektiziden Wirkstoffen sind Vertreter der Chloronicotinyle und der Fiprole besonders bevorzugt. Ganz besonders bevorzugt als insektizide Wirkstoffe sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung Imidacloprid (l-(6-C hlor-3-pyridinylmethyl)-N-nitroimidazoIidin-2-ylidenarnin) und
Fipronil (5-Amino-l -[2,6-dichlor- 4-(trifluoromethyl)phenyl]-4-[(trifluoromethyl)sulfinyl]-lH- pyrazoI-3-carbonitril).
Der Gehalt an insektizidem Wirkstoff in dem erfindungsgemäßen Ameisenkörper ist abhängig von der Art des Wirkstoffes und kann daher in großen Bereichen variieren. Im Allgemeinen wird soviel insektizider Wirkstoff verwendet, wie erforderlich ist, um Ameisen abzutöten. Insbesondere hinsichtlich Imidacloprid hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der Gehalt an Imidacloprid 0,001 bis 0,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,001 bis 0,3 Gew.-%, insbesondere 0,001 bis 0,1 Gew.-%, jeweils bezogen auf den Ameisenköder, beträgt.
Grundsätzlich unterliegt der Zuckersirup, der in den erfindungsgemäßen Ameisenköder verwendet wird, keinen Beschränkungen und es können alle möglichen Formen an Zuckersirup verwendet werden.
Es hat sich als bevorzugt herausgestellt, wenn der verwendete Zuckersirup Saccharose und/oder die Monosaccharide Glukose und Fruktose enthält und/oder deren Dimere, Oligomere, Polymere. Die Mischungsverhältnisse der zuvor genannten Kohlehydratkomponenten sind in weitem Maße variabel. Mögliche Mischungsverhältnisse werden anhand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert, sind jedoch keinesfalls auf diese Beispiele beschränkt: für einen Invertsirup in der Trockenmasse 34 % Saccharose, 33 % Fruktose, 33 % Glukose; für ein Kornsirup in der Trockenmasse Glukose 36 %, Maltose 31 %, Maltotriose 13 %, Oligosaccharide 20 %; für einen enzymatischen modifizierten Kornsirup Fructose 42 %, Glukose 52 %, Maltose 3 %, Oligosaccharide 3 %.
Es hat sich zusätzlich als bevorzugt herausgestellt, wenn der verwendete Zuckersirup einen Gehalt an Trockensubstanz von vorzugsweise 50 % bis 95 %, besonders bevorzugt 60 bis 90 %, insbesondere 65 bis 90 % aufweist. Der pH- Wert des Zuckersirups liegt vorzugsweise in einem Bereich von 2 bis 8, besonders bevorzugt 2,5 bis 7,5, insbesondere 3,0 bis 7,0.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter einem Zuckersirup ein wässriger Zuckersirup verstanden, der neben dem Trockengewicht an Zucker zusätzlich noch Wasser enthält.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können beispielsweise Invertzucker und Glucosesirupe, vorzugsweise mit den zuvor definierten Spezifikationen, verwendet werden.
Im Allgemeinen werden verschiedene Zuckersirupe von verschiedenen Ameisenarten auch unterschiedlich gerne gefressen. Daher hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn als Zuckersirup Grundin- vertsirupe verwendet werden, Besonders bevorzugt davon sind die Grundinvertsirupe INVERTIX ® 72,7/66 und INVERTIX ® 81/55, welche insbesondere von den meisten Ameisenarten bevorzugt
wird. In diesem Zusammenhang ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders interessant, dass Monomorium pharaonis (Pharaoameise) diesen Sirup sehr gut annimmt, da man bei dieser Art im Allgemeinen von Proteinpräferenz ausgeht.
Ein weiterer Zuckersirup, der bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, ist Kornsirup, beispielsweise Karo ® Light Com Syrup der Fa. Karo. Bei diesem Zuckersirup handelt es sich um Zuckersirup, der leichten Kornsirup (light com syrup), hohen Fructosekornsirup (high fructose com syrup), Salz(e) und Vanillearoma enthält.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Ameisenköder unterliegt im Rahmen der vorliegenden Erfindung keiner besonderen Beschränkung. Im Allgemeinen erfolgt die Herstellung dergestalt, dass der insektizide Wirkstoff, gegebenenfalls unter Zusatz der erfindungsgemäß vorgesehenen Menge an Vergällungsstoff, gegebenenfalls der erfindungsgemäßen Synergisten und/oder der gegebenenfalls erfindungsgemäß vorgesehenen Lockstoffe, in den Ameisensirup eingerührt wird.
Die erfindungsgemäßen Ameisenköder weisen den Vorteil auf, dass sie von einer Vielzahl an unterschiedlichen Ameisen gefressen werden. Gleichzeitig sind die erfindungsgemäßen Ameisenköder nach dessen Ausbringung über einen langen Zeitraum stabil, was in den Ausführungsbeispielen exemplarisch belegt ist. Gleichzeitig ist ihre Herstellung einfach und kostengünstig.
Die erfindungsgemäßen Ködermaterialien können bei der Bekämpfung von Ameisen in allen für derartige Köderformulierungen üblichen Formen ausgebracht werden. Als Beispiele für die verschiedenen Ausbringungsformen seien genannt: Offene Ausbringung der Flüssigkeit aus einer Spritze oder Tube in die Nähe einer Ameisenstrasse oder eines Ameisennestes; versteckte Ausbringung der Flüssigkeit aus einer Spritze oder Tube in Ritze und Spalten in der Nähe einer Ameisenstrasse oder eines Ameisennestes (Mauerspalten, Pflastersteinspalten, Holzspalten, etc) und geschützte Ausbringungen in einer Köderstation. Als Köderstationen werden alle in der Branche üblichen Behältnisse bezeichnet, welche den Anwender vor dem Kontakt mit insektizid-haltigen Produkten schützt, vor der Benutzung hermetisch verschlossen ist und nach der Benutzung für die Ameisen leicht zugänglich ist und durch geeignete Konstruktion das Heraustreten der Formulierung verhindert.
Ebenfalls erfindungsgemäß möglich ist eine offene Ausbringung der Flüssigkeit aus einer Spritze oder Tube in ein Ameisennest.
Mit Hilfe der oben genannten Ausbringungsformen lassen sich Ameisen sowohl im Haushalts- und Hygiene-Bereich als auch in der Landwirtschaft und im Gartenbau an allen Stellen bekämpfen, wo
sie unerwünscht sind. Man geht dabei so vor, dass man die erfindungsgemäßen Köder an den von Ameisen befallenen Orten ausbringt.
Der Hygiene-Bereich umfasst insbesondere auch die Schädlingsbekämpfung durch professionelle Schädlingsbekämpfer.
Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung von Zuckersirupen in Ameisenködern. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung von Zuckersirupen in Ameisenköder, die zum Abtöten von Ameisen eingesetzt werden. Hinsichtlich der spezifischen Auswahl an Zuckersirupen gelten die vorstehend gemachten Ausführungen für den Zuckersirup in den erfindungsgemäßen Ameisenködern.
Die vorliegende Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert, ist jedoch keinesfalls auf diese Beispiele beschränkt.
Beispiel 1: Aufnahme unterschiedlicher Ameisensirupe durch verschiedene Ameisenarten
Es werden unterschiedliche Ameisenköder, die sich in der Auswahl des Zuckersirups unterscheiden, zur Aktivitätsermittlung an unterschiedlichen Ameisen verwendet. Die erhaltenen Resultate sind in der nachstehenden Tabelle 1 dargestellt
Tabelle 1
Die in der Tabelle 1 dargelegten Ergebnisse zeigen, dass verschiedene Sirupe von den verschiede ¬ nen Ameisenarten unterschiedlich stark gefressen werden. Der erfindungsgemäß bevorzugt ver ¬ wendete Invertsirup 72,7/66 wird allerdings von allen Ameisenarten bevorzugt. Besonders interes ¬ sant ist auch die Tatsache, dass Monomorium pharaonis (Pharao-Ameise) diesen Sirup sehr gut annimmt, da man bei dieser Art im Allgemeinen von einer Proteinpräferenz ausgegangen wird.
Auch der erfindungsgemäß bevorzugt verwendete Invertsirup 81/55 wird von allen Ameisenarten gut angenommen.
Versuch 2: Attraktivität der erfindungsgemäßen Ameisenköder nach Ausbringung
Tabelle 2
Die Tabelle 2 zeigt, dass der erfindungsgemäß bevorzugte Invertsirup auch nach 2 Wochen offener Ausbringung noch gut von zwei wichtigen Ameisenarten angenommen wird.
Tabelle 3
Die Tabelle 3 zeigt, dass der ebenfalls erfindungsgemäß bevorzugte Invertsirup 81/55 auch nach einer Woche offener Ausbringung noch gut von zwei wichtigen Ameisenarten angenommen wird.
Lasius niger - Schwarze Wegameise
Linepithema humile - Argentinische Ameise
Monomorium pharaonis - Pharaoameise
Tapinoma melanocephalum - Schwarzkopfameise
Tabelle 4
Feldversuch gegen Pharao-Ameisen
Invertix 81/55 mit 0.05 % Imidacloprid
Tage nach Anzahl von Anzahl von Ameisen
Behandlung Fallen mit Ameisen je Falle
-15 Tage 9 19
0 12 24
14 Tage 0 0
36 Tage 0 0
65 Tage 0 0
99 Tage 0 0
Das Beispiel in Tabelle 4 zeigt, dass der ebenfalls erfindungsgemäß bevorzugte Invertsirup 81/55 auch in Feldversuchen eine rasche und nachhaltige Kontrolle von Ameisen, in diesem Falle Mo- nomorium pharaonis, bewirkt. Ein mit Pharao-Ameisen befallener Wohnblock wurde untersucht. Ameisenfallen wurden ausgelegt, um eine Befallsermittlung durchzuführen. 14 Tage nach der Behandlung wurden keine Ameisen mehr gefangen. Dieser Zustand änderte sich nicht im Beobachtungszeitraum. Der Behandlungserfolg war damit 100%.
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