SONNENNACHFÜHRUNG
Die Erfindung bezieht sich auf' eine Sonnennachführung, d. h. eine Vorrichtung, die solartechnische Anwendungsgeräte (Solarmontierungen) in Abhängigkeit vom Sonnenstand bewegt. Es sind Systeme mit mehreren Sonnennachführungen
(Nachführungen) bekannt, ' deren hydraulische Stellglieder von einer gemeinsamen' Druckquelle angetrieben werden. Dabei muß jede Nachführung separat gesteuert werden, was nur mit einer aufwendigen Steuerung realisierbar ist. Des weiteren ist der Energieverbrauch durch ein solches System sehr groß (vgl. DE 2715334). Es sind auch hydraulische Nachführungen mit einem Gegengewicht bekannt, das beim Absinken der Solarmontierung Energie zur Wiederverwendung beim Anheben speichert. Dieses Gegengewicht ermöglicht zwar einen sehr sparsamen Antrieb, verursacht jedoch zusätzliche Herstellkosten (vgl. DE 4240541).
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die vorgenannten Probleme zu eliminieren.
Diese Aufgabe wird im Prinzip dadurch gelöst, daß Stell- glieder von zwei Nachführungen über eine hydraulische direkte Kraftübertragung unmittelbar miteinander gekoppelt werden. Es ist somit ausreichend, nur eine Solarmontierung dem Sonnenstand entsprechend zu bewegen, damit sich die andere Solarmontierung auch dem Sonnenstand entsprechend bewegt, und dies ohne zusätzliche Steuerung. Wird die Solar- montiering und/oder Teile mit einer veränderlichen Höhenlage einer von diesen Nachführungen als energiespeichemdes Gegengewicht für die andere benutzt, so ergibt sich ein System aus zwe.i Nachführungen mit äußerst geringem Energie- verbrauch, was insbesondere bei schweren Solarmontierungen zu erheblichen Systemvorteilen führt.
Verbesserungen und besondere Ausführungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Einheiten aus zwei einachsigen Sonnennachführungen, Fig. 2 Einheit aus zwei zweiachsigen Sonnennachführungen, Fig. 3 Anlagen aus mehreren Einheiten.
Fig. la, lb zeigen jeweils eine Nachführung (Ia, Ib) , welche einen in einem Führungsrohr (4, 22) gleitenden Mast (2, 20) aufweist, der oben eine Solarmontierung (1) trägt, unten von einem einfachwirkenden Zylinder (12, 27) getragen wird, und mit einem als Energiespeicher wirkenden Gegenge- wicht nach Art einer hydraulischen Waage durch eine hydrau¬ lische Kraftübertragung, bestehend aus einem einfachwirken¬ den Zylinder (12, 27), einer hydraulischen Leitung (13, 14) und einem zweiten einfachwirkenden Zylinder (12', 27') gekoppelt ist, wobei statt der hydraulischen eine mechani- sehe Kraftübertragung auch sinnvoll wäre. Als Gegengewicht dienen die Solarmontierung und Teile mit einer veränderli¬ chen Höhenlage einer zweiten, jeweils baugleichen Nachfüh¬ rung (Ha, Ilb). Die Nachführungen sind derart miteinander gekoppelt, daß wenn der Mast (2, 2', 20, 20') einer der beiden Nachführungen sich im Senkvorgang befindet, sich der andere gleichzeitig hebt, wobei die Drehrichtungen beider Solarmontierungen übereinstimmen. Eine gleichsinnige Drehung wird bei Nachführungen mit einer vorzugsweise senkrechten Drehachse gemäß Fig.la durch zueinander entgegengerichtet gewendeltε Führungen (16 und 16') (im Bild Wendelnuten (16, 16') mit Bolzen (15, 15')) erreicht, welche eine lineare Bewegung der Masten in eine entsprechende Drehung umwandeln. Bei Nachführungen mit einer vorzugsweise waagerechten Dreh¬ achse gemäß Fig.lb wird eine gleichsinnige Drehung durch Stangen (21, 21') bewirkt, die einerseits an tragenden
Konstruktionen (28, 28') der Solarmontierungen über jeweils ein Drehgelenk angekoppelt sind, und zwar an verschiedenen Seiten der Koppelpunkten, die die Masten (20, 20') mit den entsprechenden Konstruktionen (28, 28') verbinden. Anderer- jf≥its sind die Stangen (21, 21') schwenkbar mit dem
Führüngsrohr (22,.22') oder einem anderen Fixpunkt verbun¬ den. Als Ausführungsvariante werden die Stangen (21, 21')
unbeweglich und die Führungsrohre (22, 22') schwenkbar am Boden befestigt; oder es ist zwischen dem Mast (20, 20') und der Konstruktion (28, 28') jeweils eine zusätzliche schwenk- bare Stange angeordnet, wobei die Führungsrohre (22, 22') und die Stangen (21, 21') unbeweglich sind. Die Bewegung beider Solarmontierungen in eine Richtung (z.B. Tagsüber) erfolgt, weil die Solarmontierung und Teile mit veränderli¬ cher Höhenlage einer Nachführung (Ia, Ic) (Fig.la) etwas schwerer sind als' die der anderen (Ha); die Bewegung beider Solarmontierungen in andere Richtung (z.B. nachts) wird beispielsweise von einer Pumpe (26) bewirkt. Die Steuerung nach Fig.lb erfolgt z.B. durch Verschiebung eines einzigen Gewichtes (29), das mit der Konstruktion (28) der Nachfüh¬ rung (Ib) verbunden ist und z.B. einen elektrischen Antrieb hat; die andere Nachführung (Ilb) bewegt sich dabei zwangs¬ läufig richtig.
Fig. 2 zeigt zwei miteinander gekoppelte zweiachsige Nachführungen, die eine Kombination aus der in Fig. la und Fig. lb beschriebenen einachsigen Nachführungen darstellen. Ein innerer Mast (20) ist verschiebbar in einem äußeren Mast (2) angeordnet, der sich seinerseits im Führungsrohr (4) bewegt. Auf jedem, dem äußeren Mast zugeordneten Kolben (11, 11') ist am Umfang ein ringförmiger Raum (18, 18') vorge¬ sehen, die über die hydraulische Leitung (14) miteinander und über die hydraulische Leitung (25, 25') mit einem entsprechenden, dem inneren Mast (20, 20') zugeordneten Zylinder (27, 27') verbunden sind. Oberhalb und unterhalb des ringförmigen Raumes (18, 18'), dessen minimale Länge der Hublänge des Mastes (2) entspricht, befinden sich Kolben- dichtungen (23). Die hydraulische Kraftübertragung (12, 13, 12') zwischen den Masten (2, 2') und die hydraulische Kraftübertragung (27, 25, 18, 14, 18', 25*, 27') zwischen den Masten (20, 20') sind somit in jeder Position der Masten voneinander entkoppelt. Die Stangen (21, 21') sind an die Konstruktionen (28, 28') und an die äußeren Masten (2, 2') schwenkbar entsprechend gleichsinniger Drehung der Solarmontierungen angekoppelt.
Fig. 3a und Fig. 3b zeigen jeweils eine Anlage aus drei Einheiten (a, b, c), wobei jede Einheit zwei Nachführungen gemäß Fig. la oder Fig. lb umfaßt. Die Masten (2, 2', 20, 20') werden hier.von doppeltwirkenden Zylindern (17, 17', 37, 37') getragen. Die Einheiten (a, b, c) sind miteinander über die oberen Kammern der doppeltwirkenden Zylinder gekop¬ pelt, wobei jeweils eine obere Kammer der Nachführung (I) einer Einheit mit nur einer oberen Kammer der Nachführung (II) einer anderen Einheit über eine hydraulische Leitung (19, 39) in Verbindung steht. Somit ist es notwendig, nur eine Nachführung zu steuern, z.B. so, wie für Fig.l beschrieben; alle anderen bewegen sich dabei zwangsläufig richtig. Im allgemeinen ist das Gesamtgewicht der bewegli¬ chen Teile aller Nachführungen (I) in Fig.3a größer, als das aller Nachführungen (II).