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Title:
SUPPORT SYSTEM SUITABLE FOR USE IN A SYSTEM FOR MOVEMENT AND/OR POSTURE CONTROL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/048956
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a support system suitable for use in a system for movement and/or posture control, comprising a mobile basic structure to be worn on the body and having mounting structures which are suitable for receiving components of a system for movement and/or posture control, wherein at least one mounting structure comprises a flexible strip and a flexible cover which covers at least sections of the flexible strip and wherein the flexible strip and the cover form a receiving space which is suitable to receive at least one component of the system for movement and/or posture control.

Inventors:
SEIDL JOHANN (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/073425
Publication Date:
March 12, 2020
Filing Date:
September 03, 2019
Export Citation:
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Assignee:
GBR JOHANN SEIDL UND CHRISTIAN BERRESHEIM (DE)
International Classes:
A61N1/04; A61N1/36
Domestic Patent References:
WO2017033058A12017-03-02
Foreign References:
US20150065843A12015-03-05
CA3035954A12018-03-15
US20180015284A12018-01-18
Attorney, Agent or Firm:
KELLER, Christian et al. (DE)
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Claims:
1

Patentansprüche:

1. Trägersystem geeignet für den Einsatz in einem System zur Bewegungs- und/oder Haltungskontrolle, umfassend eine mobil am Körper zu tragende Grundstruktur mit Anbringungsstrukturen, die zur Aufnahme von Komponenten eines Systems zur Bewegungs- und/oder Haltungskontrolle geeignet sind, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Anbringungsstruktur ein flexibles Band und eine flexible Abdeckung umfasst, die das flexible Band zumindest abschnittsweise bedeckt, wobei das flexible Band und die Abdeckung einen Aufnahmeraum bilden, welcher geeignet ist, wenigstens eine Komponente des Systems zur Bewegungs- und/oder Haltungskontrolle

aufzunehmen.

2. Trägersystem nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Band

zumindest abschnittsweise als verstärktes Band (2) ausgebildet ist, das wenigstens eine Aufnahme aufweist, die ausgelegt sind, Sensoren und/oder Aktoren des Systems zur Bewegungs- und/oder Haltungskontrolle aufzunehmen, und/oder an der Grundstruktur zumindest eine Tasche (7), die für die Aufnahme eines Auswerte- und Steuergeräts geeignet ist, angebracht ist.

3. Trägersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Bänder vorgesehen sind, wobei jeweils ein Band (2) über die Schulter hinweg sowohl im Brustbereich als auch im Rückenbereich verlaufend positioniert und mit der

Grundstruktur lösbar oder unlösbar verbunden ist.

4. Trägersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 oder 3 , dadurch

gekennzeichnet, dass in dem Band (2) im Bereich der wenigstens einen Aufnahme, die ausgelegt ist, Sensoren und/oder Aktoren des Systems zur Bewegungs- und/oder Haltungskontrolle aufzunehmen, wenigstens eine Ausnehmung angeordnet ist.

5. Trägersystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Ausnehmung mit einer Randverstärkung versehen ist, wobei die Randverstärkung vorzugsweise eine Öse (6) aus Metall oder Kunststoff oder eine im Wesentlichen kreisförmige Knopflochnaht (9) ist.

6. Trägersystem nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die

Ausnehmungen in den Bändern (2) in einem Abstand von 50 mm bis 150 mm vom 2

Scheitelbereich der Schulter sowohl am Brustbereich als auch am Rückenbereich angebracht sind.

7. Trägersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (2) unter einer vorzugsweisen wiederverschließbaren Abdeckung (3) liegt und das Band (2) zusammen mit der geschlossenen Abdeckung (3) ein

Schlauchsystem ein Kabel des Systems zur Bewegungs- und/oder Haltungskontrolle bildet, wobei vorzugsweise Reißverschlüsse (4) oder Klettverschlüsse (8) für die wiederverschließbaren Abdeckungen (3) eingesetzt sind.

8. Trägersystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der Abdeckung (3) wenigstens eine Ausnehmung zur Hindurchführung von Kabeln od. dgl. vorgesehen ist

9. Trägersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundstruktur ein am Körper anliegendes textiles Kleidungsstück ist, vorzugsweise ein T-Shirt (1 ), Achselshirt oder eine Radlerhose.

10. Trägersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundstruktur ein Gurtsystem (10) ist, bestehend zumindest aus zwei Schultergurten und einem Brust- und/oder Hüftgurt, wobei vorzugsweise der Brust- und/oder Hüftgurt durch Schlaufen an den Schultergurten geführt ist.

1 1. Trägersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tasche (7), die für die Aufnahme eines ein Auswerte- und Steuergerät geeignet ist lösbar, vorzugsweise mittels Druckknöpfen (14) oder Reißverschluss, am

Trägersystem angebracht ist.

12. System zur Bewegungs- und Haltungskontrolle umfassend ein Trägersystem nach

einem der vorhergehenden Ansprüche.

13. System nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Sensor oder ein Aktor vorgesehen ist, der in der Aufnahme angeordnet ist.

14. System nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Auswerte- und Steuergerät in der Tasche angeordnet ist. 3

15. System nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass

wenigstens ein Alarmgerät vorgesehen ist

16. System nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Alarmgerät wenigstens eines der folgenden Signale abgibt: ein Signal auf Basis von Vibration, ein optisches Signal ein akustisches Signal.

Description:
Trägersystem geeignet für den Einsatz in einem System zur Bewegungs- und/oder Haltungskontrolle

Beschreibung:

Technisches Gebiet:

Die Erfindung betrifft ein Trägersystem geeignet für den Einsatz in einem System zur

Bewegungs- und/oder Haltungskontrolle, umfassend eine mobil am Körper zu tragende Grundstruktur mit Anbringungsstrukturen, die zur Aufnahme von Komponenten eines Systems zur Bewegungs- und/oder Haltungskontrolle geeignet sind.

Stand der Technik:

Systeme zur Bewegungs- und/oder Haltungskontrolle, wie etwa Therapiesysteme zur

Gleichgewichtskontrolle, werden beispielsweise im medizinischen Bereich eingesetzt.

Um Patienten mit Gleichgewichtsstörungen nach Schlaganfällen oder aufgrund anderer medizinischer Ursachen, mit Hemiparese oder anderen krankheitsbedingten Symptomatiken, die eine gestörte Körperwahrnehmung bedingen, beim Wiedererlernen bzw. Ausführen der korrekten Bewegungen zu helfen, wurden externe Gerüstsysteme entwickelt, in welche die Patienten eingehängt werden, um deren Bewegungen zu ermitteln und entsprechende Rückmeldungen an die Patienten zu geben. Derartige Systeme sind jedoch nur für die kurze Nutzung während einer Behandlungssitzung gedacht und können auch keinerlei Unterstützung im täglichen Leben bieten.

Aus diesem Grund sind daher tragbare Systeme vorgeschlagen worden, die der Benutzer in Form eines Gurtsystems über der Kleidung trägt, und die über elektrische Reize dem Benutzer Rückmeldung über Bewegungen gibt, die von einer vordefinierten Körperhaltung oder einem vordefinierten Bewegungsmuster abweichen. Diese bekannten Gurtsysteme sind sehr voluminös und schwer und können daher auch nur über der Kleidung getragen werden.

Darstellung der Erfindung:

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Trägersystem, welches für den Einsatz in einem System zur Bewegungs- und/oder Haltungskontrolle, insbesondere welches für den Einsatz in einem Trainingssystem zur Gleichgewichtskontrolle nach einem Schlaganfall oder anderen medizinischen Ursachen geeignet ist, bereitzustellen.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist das eingangs beschriebene Trägersystem dadurch

gekennzeichnet, dass wenigstens eine Anbringungsstruktur ein flexibles Band, das

vorzugsweise an der Grundstruktur befestigt oder Teil der Grundstruktur ist, und eine flexible Abdeckung umfasst, die das flexible Band zumindest abschnittsweise bedeckt, wobei das flexible Band und die Abdeckung einen Aufnahmeraum bilden, welcher geeignet ist, wenigstens eine Komponente des Systems zur Bewegungs- und/oder Haltungskontrolle aufzunehmen. Vorzugsweise ist die flexible Abdeckung hierbei auch bandartig ausgebildet.

Dieses Trägersystem kann über lange Zeit auch unter normaler Kleidung getragen werden, was dem Benutzer eine dauerhafte Unterstützung seiner Bewegungen auch im täglichen Leben und außerhalb von kurzzeitigen Therapiesitzungen möglich macht. Darüber hinaus wird die

Komponente des Systems zur Bewegungs- und/oder Haltungskontrolle zum einem vor

Körperschweiß und zum anderen vor äußeren Einflüssen bzw. Beschädigungen geschützt.

Unter flexibles Band wird hier ein Band verstanden, das sich der beispielsweise textilen Grundstruktur des Trägersystems anpasst. Das flexible Band kann selbst aus einem textilen Material hergestellt sein. Eine Komponente des Systems zur Bewegungs- und/oder

Haltungskontrolle ist hier nicht nur ein Gehäuse mit einem Funktionselement sondern auch das Kabel, welches die sich in einem Gehäuse befindlichen Funktionselemente miteinander verbindet.

Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist das flexible Band wenigstens abschnittsweise als verstärktes Band ausgebildet, welches Aufnahmen aufweist, die ausgelegt sind, Sensoren und/oder Aktoren des Systems zur Bewegungs- und/oder Haltungskontrolle aufzunehmen. Zusätzlich oder alternativ ist an der Grundstruktur zumindest eine Tasche, die für die Aufnahme eines Auswerte- und Steuergeräts geeignet ist, angebracht.

Damit kann eine leichte, angenehm tragbare Grundstruktur geschaffen werden, die dennoch aufgrund der Verstärkungen eine sichere und positionsstabile Fixierung der wesentlichen aktiven Elemente des Therapie- bzw. Trainingssystems gewährleistet. Hierbei können als Aktoren sowohl Vibrationselemente als auch Elektroreizelemente zur Anwendung kommen, wobei die erste Variante bevorzugt ist, um auch Benutzern mit Herzschrittmacher oder ähnlichen elektrosensiblen Systemen die Anwendung des Trainings- oder Therapiesystems zu ermöglichen. Bevorzugt ist dabei jeweils eine Trägerstruktur mit einem Band, das über die Schulter hinweg sowohl im Brustbereich als auch im Rückenbereich verlaufend positioniert und mit der

Grundstruktur unlösbar oder lösbar verbunden ist. Diese Anordnung gestattet insbesondere die sichere, im Sinne von nicht lösbare, und positionssichere Fixierung von Sensoren und/oder Aktoren im Bereich des Oberkörpers, der als Körperbereich hoher Masse besonderer

Rückmeldung bei Abweichungen von den normalen Bewegungsmustern bedarf.

Besonders bevorzugt ist dabei eine Ausführungsform des Trägersystems, bei dem in dem Band im Bereich der Aufnahmen, die ausgelegt sind, Sensoren und/oder Aktoren des Systems zur Bewegungs- und/oder Haltungskontrolle aufzunehmen, wenigstens eine Ausnehmung vorgesehen ist. Damit ist das Anbringen aber auch das Abnehmen bzw. Entfernen der Aktoren bzw. Sensoren sehr erleichtert, wodurch die aktiven Elemente des Systems rasch und einfach abnehmbar bzw. entfernbar sind, um das Waschen bzw. Reinigen des Trägersystems zu ermöglichen.

Die Ausnehmungen können mit einer Randverstärkung versehen sein. Sehr vorteilhaft ist eine Ausführungsform, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass die Verstärkung eine Öse aus Metall oder Kunststoff oder eine im Wesentlichen kreisförmige Knopflochnaht ist, deren Durchmesser auf die Abmessungen der Sensoren und/oder Aktoren abgestimmt sind.

Ganz besonders vorteilhaft für eine optimale Rückmeldung der Aktoren an den Benutzer haben sich Trägersysteme gezeigt, bei welchen die Ausnehmungen in dem Band in einem Abstand von 50 mm bis 150 mm, vorzugsweise von etwa 100 mm vom Scheitelbereich der Schulter sowohl am Brustbereich als auch am Rückenbereich angebracht sind.

Den optimalen Schutz der aktiven Elemente des Therapie- und Trainingssystems, und insbesondere der diese Elemente verbindenden Verkabelung bietet eine bevorzugte

Ausführungsform, bei der das Band unter einer vorzugsweisen wiederverschließbaren

Abdeckung liegt und das Band zusammen mit der geschlossenen Abdeckung ein

Schlauchsystem für ein Kabel des Systems zur Bewegungs- und/oder Haltungskontrolle bildet.

Im Falle einer wiederverschließbaren Abdeckung können vorzugsweise Reißverschlüsse oder Klettverschlüsse für die wiederverschließbare Abdeckung eingesetzt werden. Damit ist eine sichere Kabelführung und Kabelfixierung auch beim Tragen des Systems unter normaler Kleidung gewährleistet. Die Reißverschlüsse und Klettverschlüsse sind selbst für Benutzer mit medizinisch verursachten Bewegungseinschränkungen rasch und einfach zu öffnen und zu schließen.

Die einfache Verbindung mit Auswerte- und/oder Steuergeräten ist bei optionaler Ausführung des Trägersystems in einer Weise gewährleistet, bei welcher in den Abdeckungen

Ausnehmungen zur Hindurchführung von Kabeln oder dergleichen vorgesehen sind.

Besonders bevorzugt und optimal für den täglichen Gebrauch des Therapie- und

Trainingssystems ist ein Trägersystem dann, wenn gemäß einer weiteren Ausführungsform des Trägersystems die Grundstruktur ein am Körper anliegendes textiles Kleidungsstück ist, vorzugsweise ein T-Shirt, Achselshirt oder eine Radlerhose. Prinzipiell kann aber jedes beliebige Kleidungsstück, welches vorzugsweise eng am Körper des Benutzers anliegend getragen wird, als Trägersystem verwendet werden. Besonders geeignet sind Kleidungsstücke, die direkt auf der Haut des Anwenders getragen werden.

Alternativ kann auch ein Trägersystem vorgesehen sein, dessen Grundstruktur ein Gurtsystem ist, bestehend zumindest aus zwei Schultergurten und einem Brust- und/oder Hüftgurt, wobei vorzugsweise der Brust- und/oder Hüftgurt durch Schlaufen an den Schultergurten geführt ist. Auch hier ist es von Vorteil, wenn das Gurtsystem direkt auf der Haut des Anwenders getragen wird. Es versteht sich, dass dieses Gurtsystem auch an einem Kleidungsstück befestigt sein kann.

Für diese alternative Ausführungsform ist es besonders von Vorteil, wenn die Tasche für ein Auswerte- und Steuergerät lösbar, vorzugsweise mittels Druckknöpfen oder Reißverschluss, am Gurtsystem angebracht ist.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft auch ein System zur Bewegungs- und

Haltungskontrolle mit einem erfindungsgemäßen Trägersystem gemäß der Ansprüche 1 1 bis 15.

Ein solches System zur Bewegungs- und Haltungskontrolle kann als Therapiegerät, als Sport- bzw. Trainingsgerät sowie als computergestütztes Spielgerät eingesetzt werden. Kurze Beschreibung der Zeichnungen:

Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung sowie den Zeichnungsfiguren zu entnehmen. Die Erfindung wird nun nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigen:

Figur 1 eine Ansicht eines als Trägersystem für den Einbau von Trainings- und/oder

Therapiesystemen gestalteten Kleidungsstückes von hinten, insbesondere eines T-Shirts,

Figur 2 die Innenseite des Kleidungsstückes der Fig.1 ,

Figur 3 das Kleidungsstück der Fig. 1 und 2 in aufgeschlagenem Zustand,

Figur 4 ein vergrößertes Detail aus Fig. 1 , mit einer Kabelführung in geschlossenem

Zustand,

Figur 5 das Detail der Fig. 4 in geöffnetem Zustand,

Figur 6 eine andere Ausführungsform der Kabelführung, in gleicher Weise vergrößert wie

Fig. 4,

Figur 7 ein weiteres Detail des Kleidungsstückes der Fig. 1 , nämlich die daran

vorgesehene Tasche für ein Steuer- und Auswertegerät,

Figur 8 eine Ansicht eines als T rägersystem gestalteten Achselshirts,

Figur 9 eine Vorderansicht eines als Trägersystem für den Einbau von Trainings- und/oder

Therapiesystemen gestalteten Oberkörper-Gurtsystems,

Figur 10 eine Vorderansicht einer anderen Ausführungsform eines Gurtsystems, und

Figur 1 1 ein vergrößertes Detail des Gurtsystems der Fig. 10, mit geöffneter Abdeckung der

Kabelführung. Wege zur Ausführung der Erfindung und gewerbliche Verwertbarkeit:

Fig. 1 zeigt ein T-Shirt 1 als Kleidungsstück, welches als Trägersystem für Trainings- und/oder Therapiesysteme für Menschen mit Gleichgewichtsproblemen, für Schlaganfallpatienten, welche an Hemiparese erkrankt sind, und für Patienten, die an ähnlichen medizinischen Symptomen leiden, ausgelegt ist.

Derartige Trägersysteme wie nachfolgend beschrieben, können aber auch im Bereich von PC- Spielen, Muskelstimulation und allgemein allen Anwendungen, bei welchen über diese Trägersysteme gewisse Wirkungen auf den Körper des Benutzers erzielt werden sollen, eingesetzt werden.

Prinzipiell können beliebige Kleidungsstücke als Trägersysteme dienen. Im Bereich von Systemen zur Verwendung am Oberkörper kommen beispielsweise ein Achselshirt (wie in Fig. 8 abgebildet), ein T-Shirt, ein Hemd, eine Weste oder dergleichen in Frage. Hierbei kann es sich um Oberwäsche oder Unterwäsche handeln.

Beim nur beispielhaft in Fig. 1 dargestellten T-Shirt 1 ist - wie in Fig. 2 zu sehen ist - an der Innenseite jeweils ein verstärktes Band 2 im Schulterbereich fixiert, vorzugsweise durch Vernähen mit dem Material des Kleidungsstücks 1 , allenfalls auch durch Befestigung mittels Reißverschlüssen, Klettverschlüssen oder Druckknöpfen. Dieses Band ist an der Außenseite des T-Shirts 1 unter einer Abdeckung 3 verborgen, welche mittels eines Reißverschlusses 4 geöffnet und wieder verschlossen werden kann. Zwischen Band 2 und Abdeckung 3 ist damit ein Kanal gebildet, in welchem Anbringungsstellen für Sensoren und/oder Aktoren (nicht dargestellt) vorgesehen sind und die zur Aufnahme von zu diesen Geräten führenden Kabeln (nicht dargestellt) vorgesehen sind. Als Sensoren können beispielsweise Bewegungssensoren vorgesehen sein, die die räumliche Lage des Trägers des Trägersystems erfassen.

Als Aktoren sind insbesondere Vibrationsmotoren oder Elektroden zur Verabreichung von Elektroimpulsen vorgesehen. Die Stromversorgung der Sensoren und/oder Aktoren kann über Batterien erfolgen, die in den Sensoren und/oder Aktoren vorgesehen sind.

Die Bänder 2 verlaufen sowohl über die linke als auch über die rechte Schulter und erstrecken sich vom höchsten Punkt des Schulterbereiches nach vorne auf die Brustseite als auch nach hinten auf den Rücken hin. Die Kabel zur Ansteuerung und Energieversorgung der Aktoren verlaufen geschützt zwischen der Abdeckung 3, die auch vorzugsweise aus dem Stoff des Shirts 1 gefertigt ist, und dem Band 2, so dass Kabel zur Ansteuerung und Energieversorgung der Aktoren geschützt sind. Sowohl an der Vorder- als auch auf der Rückseite können diese Bänder 2 durch eine Öffnung aus dem Shirt 1 herausgeführt sein und können dann mittels eines Klettbands, welches sowohl auf der Rückenseite als auch auf der Vorderseite in der Länge verstellbar ist, fixiert werden. Dieses ist deshalb so gemacht, damit die Aktoren im Wachstum einer Person immer an der gleichen Stelle bleiben und somit die Funktion immer gleichbleibt.

Die Aktoren sind vorzugsweise durch einen kleinen Klettverschluss auf dem Band fest verankert und werden so in der korrekten Position gehalten. Dazu sind in den Bändern 2 Öffnungen 5 ausgearbeitet und vorzugsweise durch Randverstärkungen wie beispielsweise Metallösen 6 gesichert. In zumindest einem Endbereich jedes Bandes 2 ist überdies in der Abdeckung 3 ebenfalls eine Öffnung 5 ausgearbeitet und vorzugsweise ebenfalls durch eine Metallöse 6 gesichert, um die Kabel (nicht dargestellt) aus dem Kanal zwischen Band 2 und Abdeckung 3 zu einem Auswerte- und/oder Steuergerät (nicht dargestellt) führen und daran anschließen zu können. Wie in Fig. 6 abgebildet ist, kann die Öffnung 5 auch durch eine Knopflochnaht 9 eingesäumt und gesichert sein.

Zur Aufnahme dieses Auswerte- und/oder Steuergeräts ist auf der Rückseite oder auch auf der Vorderseite des T-Shirt 1 eine kleine Tasche 7 angebracht, deren Position je nach Bedarf gewählt werden kann. Diese Tasche 7 kann - siehe Fig. 7 - vorteilhafterweise auch mittels Druckknöpfen, Reiß- oder Klettverschluss 8 oder durch einander überlappende Stoffbahnen verschlossen und geöffnet werden.

Der Vorteil besteht darin, dass sowohl das Auswerte- und/oder Steuergerät als auch die Tasche abnehmbar sind, um das Shirt zu waschen. Mittels der Reißverschlüsse und Klettverschlüsse können sowohl das Auswerte- und/oder Steuergerät als auch die Tasche wieder ohne Probleme an dem T-Shirt montiert werden. Gleiches gilt für die Aktoren und/oder Sensoren, die ebenfalls beispielsweise zum Waschen des T-Shirts von dem T-Shirt entfernt werden können.

Das gleiche Prinzip gilt auch für ein Kleidungsstück in Form einer vorzugsweise kurzen Hose, beispielsweise einer Radlerhose, wobei entweder nur an der Vorderseite oder der Rückseite der Oberschenkel jeweils zwei Aktoren auf jeder Beinseite angebracht werden. Die Tasche hierzu für die Auswerte- und Steuereinheit ist hierfür an der rechten oder linken Hüftseite angebracht.

Zu bemerken ist, dass das Grundprinzip der einzelnen Komponenten in jedes Kleidungsstück eingepasst werden kann. Eine etwas andere Ausführungsform eines Trägersystems zeigen die Fig. 9 bis 1 1. Hier ist als Träger für die Aktoren, Sensoren, Kabel und die Auswerte- und Steuereinheit ein Gurtsystem 10 vorgesehen.

Bei der in Fig. 9 dargestellten Ausführungsform umfasst das als Oberkörpergutsystem ausgestaltete Gurtsystem 10 zwei Schulterträger, wobei in die beiden Schulterträger Löcher 5 eingestanzt sind, in welche die Aktoren eingesetzt werden können. Die Kabel und auch die Aktoren (nicht dargestellt) liegen geschützt unter einer mittels Reißverschluss, Klettverschluss 8 oder anderen wiederverschließbaren Verschlussmitteln zu öffnenden oder zu schließenden Abdeckung 3.

Das Besondere an diesem Gurtsystem 10 ist, dass es sowohl vorne als auch hinten eine Beleuchtung, insbesondere unter Verwendung von LED Leuchtmitteln, aufweisen kann, die vorzugsweise mit wieder aufladbaren Batterien betrieben wird. Damit ist auch bei Dunkelheit die Sicherheit des Nutzers gegeben.

Die Taschen 7, in welche die Auswerte- und Steuereinheit eingesetzt wird, können sowohl unter als auch über dem Gurtsystem 10 angebracht werden. Der Verschluss des Gürtels ist wie bei einem Rucksack ein Schnappverschluss und kann verstellt werden.

Das in Fig. 9 dargestellte Gurtsystem 10 kann sowohl auf der Kleidung als auch unter der Kleidung getragen werden, da die Aktoren mit einem hautfreundlichen Klebestreifen auch direkt auf der Haut platziert werden können. Dieses entscheidet der Anwender selbst.

Bei der in den Fig. 10 und 1 1 dargestellten Ausführungsform umfasst das Gurtsystem 10 sowohl Hüft- als auch Oberkörpergurt. Der Hüft- als auch Oberkörpergurt kann ebenfalls sowohl auf der Kleidung als auch unter der Kleidung getragen werden, da die Aktoren mit einem hautfreundlichen Klebestreifen auch direkt auf der Haut platziert werden können.

Das Gurtsystem 10 kann bei der Ausführungsform der Fig. 10 und Fig. 1 1 mit einem

reflektierenden Aufsatz 1 1 versehen sein oder selbst aus reflektierendem Material angefertigt sein.

Das Gurtsystem 10 der Ausführungsform gemäß Fig. 10 und Fig. 1 1 besteht aus einem Gürtel 12 mit verstellbarem Druckverschluss (System Rucksack) und zwei Gurten 13, welche sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite durch Schlaufen am Gürtel 12 fixiert werden können und durch einen Klettverschluss verstellbar sind. In jedes Schulterband der Gurte 13 werden jeweils zwei Aktoren, vorzugsweise

Vibrationsmotoren oder Elektroden, eingebaut, die in einem Schlauchsystem liegen. Das heißt, dass durch einen wiederverschließbaren Verschluss, hier einen Klettverschluss 8, die

Abdeckung 3 des Bandes aufgeschlagen wird, um die Aktoren und die Kabel einzulegen, wobei die Abdeckung nach Einbau wieder verschlossen wird. Durch eine Öffnung an der Vorderseite oder auch Rückseite, also wie in einem Schlauch, wird nun das Kabel zur Auswerte- und Steuereinheit herausgeführt. Hierbei kann der Anwender wählen, ob er das Kabel über die Vorder- oder Rückseite herausführt.

Die Auswerte- und Steuereinheit befindet sich in einer kleinen Tasche 7, die mittels

Druckknöpfe am Gürtel 12 befestigt wird. Alternativ sind Druckknöpfe 14 auf der Rückseite des Gurtsystems 10 an einer Querverbindung 15, welche die beiden Schulterträger miteinander verbindet, vorgesehen. Darüber hinaus kann die Tasche auch anders am Gurtsystem befestigt sein, etwa mittels Reißverschluss, Klettverschluss oder durch Vernähen.

Bei dem Hüftgurt wird das bekannte Schlauchsystem angewendet, wobei hier die Aktoren mit einer hautfreundlichen Klebefolie direkt sowohl links als auch rechts auf die Hüfte unterhalb des Gürtels angebracht werden. Am Gürtel, sei es links oder rechts, wird nun wieder die

vorzugsweise ebenfalls wiederverschließbare Tasche für die Auswerte- und Steuereinheit angebracht.

Alles ist so konstruiert, dass die nicht waschbaren Teile zum Waschen entfernt und

anschließend wieder montiert werden können.

Die beschriebenen Trägersysteme sind sowohl für Geräte mit Elektroimpuls als auch mit Vibrationsimpuls verwendbar.

Die einzelnen Komponenten des Trägersystems können in alle Kleidungsstücke, welche direkt auf der Haut (Oberkörper und Beine) getragen werden, schon vorher eingearbeitet werden und somit vorgefertigt sein. Alternativ können die einzelnen Komponenten des Trägersystems gemäß den Wünschen des Kunden in ein Kleidungsstück des Kunden nachträglich

eingearbeitet werden. Die Größe der Kleidungsstücke, in welches das komplette Gerätesystem eingearbeitet werden kann, reicht von Kindergröße bis hin zu den gesamten

Erwachsenengrößen. Eine weitere Variante des Trägersystems ist ein Oberkörpergürtel (Rucksacksystem) oder ein Hüftgürtel. Bei diesen beiden Systemen werden in ein sogenanntes Schlauchsystem die Kabel mit den Vibrations- bzw. Elektrokontakten, welche direkt mit der Haut Kontakt haben, eingeführt und fixiert und dadurch auch gegen Beschädigung geschützt sind. Diese Systeme werden auf der Kleidung getragen und die Kontakte mit den zu verwendenden Motoren direkt auf der Haut befestigt.

Bei den Materialien der einzelnen Komponenten der Trägersysteme handelt es sich um hautfreundliche Stoffe, die keinerlei Reizung oder Druckstellen auf der Haut verursachen oder sonstige Einschränkungen für das Benutzen der Trägersysteme darstellen.

Sowohl die Kabel der Vibrations- oder Elektroimpulsgeräte als auch die verwendeten

Auswerteeinheiten oder Steuergeräte sind sowohl selbst montier- als auch demontierbar.

Sämtliche Trägersysteme, in welches ein aufgeführtes Gerät eingebaut und demontiert werden kann, sind aus hygienischen Gründen waschbar.

Um ein vorhandenes Trägersystem auf verschiedene Körpergrößen einzustellen, können entsprechende Größenverstellvorrichtungen vorgesehen sein. Dies kann beispielsweise ein Gürtel oder ein Schnürsystem vorgesehen sein. Im Falle der Ausführungsform eines

Gurtsystems kann der Gurt selbst mit verschiedenen Größeneinstellungen versehen sein.

Wenn auch nicht dargestellt, so ist das Trägersystem Teil eines Systems zur Bewegungs- und Haltungskontrolle.

Bei einer Ausführungsform des Systems zur Bewegungs- und Haltungskontrolle sind zusätzlich zu den oben angegebenen Aktoren wie etwa den Vibrationsmotoren, Alarmvorrichtungen vorgesehen sein, die den Träger optisch, beispielsweise mittels eines Armbands mit LED- Anzeige, oder akustisch darauf hinweisen, dass die vorgegebene Haltung bzw. Bewegung verlassen wurde und die Bewegung bzw. Halterung wieder geändert werden soll. Die vorgegebene Haltung bzw. die bestimmungsgemäße Bewegung kann mittels einer App oder einer Software von dem zuständigen Trainer oder Therapeuten vorgegeben werden.

Bei den Systemen zur Bewegungs- und Haltungskontrolle wird beispielsweise die Haltung des Trägers mittels eines Bewegungssensors erfasst. Liegt die Haltung außerhalb eines

vorgegebenen Bereichs, wird ein Signal an den Träger gegeben, die Haltung zu ändern. Die Systeme zur Bewegungs- und Haltungskontrolle bzw. Trägersysteme mit dem eingebauten Gerät sind zum privaten Gebrauch von Menschen außerhalb der Therapie gedacht, um das Gleichgewichtsverhalten des Oberkörpers oder auch der Beine zu trainieren. Hierdurch können die Menschen eine bessere Kontrolle für ein selbstständiges, schmerzfreies und unabhängiges Bewegen erreichen bzw. ein selbstständiges, schmerzfreies und unabhängiges Bewegen erlernen. Auch können diese Trägersysteme dazu dienen, Muskeln zu bearbeiten,

insbesondere anzuregen.

Wie bereits eingangs angeführt, können die beschriebenen Trägersysteme auch in

T rainingssystemen zur Verbesserung der Haltung bzw. des Bewegungsablaufs eingesetzt werden.

Eine weitere Einsatzmöglichkeit besteht im Bereich der Computerspiele, das diese

Trägersysteme neue Möglichkeiten bieten, Computerspiele realitätsnäher zu erleben. In diesem Fall können auch andere als die bisher genannten Sensoren oder Aktoren verwendet werden. Beispielsweise eignen sich hier auch Lautsprecher zur Erzeugung von Tönen oder Musik oder Wärmequellen.