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Patent Searching and Data


Title:
SWITCHING ASSEMBLY FOR A SWITCHGEAR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/032919
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a switching assembly (1) for a switchgear, in particular a medium voltage switchgear, comprising: a housing (2) formed from an insulating material, at least one load switch or power switch (5) arranged in the housing (2), at least one isolator (11), arranged in the housing (2) and connected in series upstream of the load or power switch (5), at least one current rail connection (12), arranged on the housing (2) and connected in series upstream of the isolator (11), and at least one discharge connection (18), arranged on the housing (2) and connected in series downstream of the load or power switch (5), characterized in that the load or power switch (5) and the isolator (11) are arranged in chambers (8, 16), which are separate from each other and sealed from each other, and connected to each other in series by at least one current lead (20), wherein one end of the current lead (20) forms a switching member of the isolator (11).

Inventors:
BLECHER UWE (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/068988
Publication Date:
March 12, 2015
Filing Date:
September 05, 2014
Export Citation:
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Assignee:
BLECHER UWE (DE)
International Classes:
H01H33/666; H01H33/53; H02B13/01; H02B13/035
Foreign References:
DE19502061A11996-07-18
DE3313192A11984-10-18
EP0678956A11995-10-25
DE202005020937U12006-10-19
US20050219804A12005-10-06
DE3330550A11984-10-18
US3823346A1974-07-09
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
BOURGEOIS, CHRISTIAN (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Schaltanordnung (1 ) für eine Schaltanlage, insbesondere Mittelspannungsschaltanlage, aufweisend

ein aus einem Isolierwerkstoff gebildetes Gehäuse (2),

wenigstens einen in dem Gehäuse (2) angeordneten Last- oder Leistungsschalter (5),

wenigstens einen in dem Gehäuse (2) angeordneten, in Reihe dem Last- oder Leistungsschalter (5) vorgeschalteten Trennschalter (1 1 ),

wenigstens einen an dem Gehäuse (2) angeordneten, in Reihe dem Trennschalter (1 1 ) vorgeschalteten Stromschienenanschluss (12) und

wenigstens einen an dem Gehäuse (2) angeordneten, dem Last- oder Leistungsschalter (5) in Reihe nachgeschalteten Abgangsanschluss (18), dadurch gekennzeichnet, dass der Last- oder Leistungsschalter (5) und der Trennschalter (1 1 ) in voneinander getrennten und gegeneinander abgedichteten Kammern (8, 16) angeordnet und über wenigstens ein Stromband (20) in Reihe zueinander geschaltet sind, wobei ein Ende des Strombandes (20) ein Schaltglied des Trennschalters (1 1 ) ausbildet.

2. Schaltanordnung (1 ) gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Last- oder Leistungsschalter (5) in einer Vakuumkammer (8) angeordnet ist.

3. Schaltanordnung (1 ) gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer (16), in der der Trennschalter (1 1 ) angeordnet ist, wenigstens teilweise mit einer Isolierflüssigkeit gefüllt ist.

4. Schaltanordnung (1 ) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine an dem Gehäuse (2) angeordnete Betätigungseinrichtung (17) zum manuellen oder wenigstens teilweise automatisierten Betätigen des Trennschalters (1 1 ). Schaltanordnung (1 ) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Trennschalter (1 1 ) derart ausgebildet ist, dass er zusätzlich als Erdungsschalter einsetzbar ist.

Schaltanordnung (1 ) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch wenigstens zwei an dem Gehäuse (2) angeordnete, verschiedenen Stromschienen (33, 37) zugeordnete Stromschienenanschlüsse (12) und wenigstens einen in einer separaten Kammer (23) in dem Gehäuse (2) angeordneten, dem Trennschalter (1 1 ) in Reihe vorgeschalteten Wahlschalter

(24) , über den der Trennschalter (1 1 ) wahlweise mit einem der Stromschienenanschlüsse (12) verbindbar ist, wobei der Wahlschalter (24) und der Trennschalter (1 1 ) über wenigstens ein weiteres Stromband (25) in Reihe zueinander geschaltet sind, wobei ein Ende des weiteren Strombandes

(25) ein Schaltglied des Wahlschalters (24) ausbildet.

Schaltanordnung (1 ) gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer (23), in der der Wahlschalter (24) angeordnet ist, wenigstens teilweise mit einer Isolierflüssigkeit gefüllt ist.

Schaltanordnung (1 ) gemäß Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch eine an dem Gehäuse (2) angeordnete weitere Betätigungseinrichtung (27) zum manuellen oder wenigstens teilweise automatisierten Betätigen des Wahlschalters (24).

Schaltanlage, insbesondere Mittelspannungsschaltanlage, gekennzeichnet durch wenigstens eine Schaltanordnung (1 ) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8.

Description:
Schaltanordnung für eine Schaltanlage

Die Erfindung betrifft eine Schaltanordnung für eine Schaltanlage, insbesondere Mittelspannungsschaltanlage, aufweisend

ein aus einem Isolierwerkstoff gebildetes Gehäuse,

wenigstens einen in dem Gehäuse angeordneten Last- oder Leistungsschalter,

wenigstens einen in dem Gehäuse angeordneten, in Reihe dem Last- oder Leistungsschalter vorgeschalteten Trennschalter,

wenigstens einen an dem Gehäuse angeordneten, in Reihe dem Trennschalter vorgeschalteten Stromschienenanschluss und

wenigstens einen an dem Gehäuse angeordneten, dem Last- oder Leistungsschalter in Reihe nachgeschalteten Abgangsanschluss.

Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Schaltanlage, insbesondere Mittelspannungsschaltanlage.

Schaltanlagen werden in der Regel zum Schalten und Verteilen von elektrischer Energie in Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetzen eingesetzt, wobei Schaltanlagen Knotenpunkte in solchen Spannungsnetzen ausbilden. Schaltanlagen können zur Verbindung von Kraftwerken, regenerativen Energiequellen, wie Windkraftanlagen, Photovoltaikanlagen, Wasserkraftanlagen, Biomasseanlagen oder dergleichen, Umspannstationen, Ortsnetzstationen oder dergleichen mit Spannungsnetzen verwendet werden.

Eine Schaltanlage weist üblicherweise wenigstens einen mit einer Stromschiene verbindbaren Stromschienenanschluss und mehrere Schaltgeräte auf, wobei von der Schaltanlage abzweigenden Leitungen über die Schaltgeräte mit der Strom-schiene verbindbar sind. Die abzweigenden Leitungen können zur Einspeisung von elektrischer Energie in ein Spannungsnetz, zur verbraucherseitigen Abgabe von elektrischer Energie oder als Verbindung zu weiteren Knotenpunkten eines Spannungsnetzes dienen. Über eine geeignete (Fern-)Betätigung der Schaltgeräte erlaubt eine Schaltanlage insbesondere ein Freischalten und eine Erdung von mit elektrisch leitend mit der Schaltanlage verbundenen elektrischen Einrichtungen, was insbesondere für gefahrlose Wartungsarbeiten an solchen elektrischen Einrichtungen erforderlich ist.

Die Schaltgeräte weisen üblicherweise einen Last- oder Leistungsschalter, einen separaten Trennschalter und einen separaten Erdungsschalter auf, wobei jede dieser Schaltkomponenten herkömmlich als eigenständiges Gerät aufgebaut ist, welche zur Ausbildung einer Schaltanlage miteinander zu verbinden sind. Diese modulare Bauweise herkömmlicher Schaltgeräte ist mit einer raumgreifenden Ausgestaltung der Schaltgeräte und somit einer entsprechend ausgestatteten Schaltanlage verbunden.

Um die genannten Schaltanlagenkomponenten einer herkömmlichen Schaltanlage elektrisch zu isolieren, ist es bekannt, Luft zur Isolierung zu verwenden. Dies hat jedoch den Nachteil, dass entsprechende Schaltanlagenkomponenten und somit entsprechende Schaltanlagen relativ groß ausgebildet werden müssen, um eine ausreichende elektrische Isolierung zu erreichen. Des Weiteren ist eine elektrische Isolierung von Schaltanlagenkomponenten unter Verwendung eines elektrisch isolierenden Gases, insbesondere Schwefelhexafluorid (SFÖ), bekannt, wodurch entsprechend isolierte Schaltanlagenkomponenten bzw. entsprechend ausgebildete Schaltanlagen kompakter als mittels Luft elektrisch isolierte Schalt-anlagen ausgebildet werden können. Ferner ist eine elektrische Isolierung von Schaltanlagenkomponenten über Feststoffe bekannt.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine als kompakte Baueinheit ausgebildete Schaltanordnung mit mehreren Schaltfunktionen für eine Schaltanlage bereitzustellen.

Diese Aufgabe wird durch eine Schaltanordnung gemäß Anspruch 1 und eine Schaltanlage gemäß Anspruch 9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben, welche jeweils für sich genommen oder in verschiedener Kombination miteinander einen Aspekt der Erfindung darstellen können. Mit Anspruch 1 wird eine Schaltanordnung für eine Schaltanlage, insbesondere Mittelspannungsschaltanlage, vorgeschlagen, aufweisend

ein aus einem Isolierwerkstoff gebildetes Gehäuse,

wenigstens einen in dem Gehäuse angeordneten Last- oder Leistungsschalter,

wenigstens einen in dem Gehäuse angeordneten, in Reihe dem Last- oder Leistungsschalter vorgeschalteten Trennschalter,

wenigstens einen an dem Gehäuse angeordneten, in Reihe dem Trennschalter vorgeschalteten Stromschienenanschluss und

wenigstens einen an dem Gehäuse angeordneten, dem Last- oder Leistungsschalter in Reihe nachgeschalteten Abgangsanschluss,

dadurch gekennzeichnet, dass der Last- oder Leistungsschalter und der Trennschalter in voneinander getrennten und gegeneinander abgedichteten Kammern angeordnet und über wenigstens ein Stromband in Reihe zueinander geschaltet sind, wobei ein Ende des Strombandes ein Schaltglied des Trennschalters ausbildet.

Gemäß der Erfindung sind der Last- oder Leistungsschalter und der Trennschalter in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet. Durch die elektrische Verbindung von Last- oder Leistungsschalter und Trennschalter über das wenigstens eine flexible Stromband, welches gleichzeitig die Funktion des Schaltgliedes des Trennschalters übernimmt, können der Last- oder Leistungsschalter und der Trennschalter unter Verwendung von möglichst wenigen elektrischen Bauteilen in einem relativ klein und somit kompakt ausgebildeten Gehäuse angeordnet werden. Im Gegensatz hierzu sind ein Last- oder Leistungsschalter und ein Trennschalter herkömmlich als separate Geräte angeordnet, was mit einer weniger platzsparenden Gesamtanordnung aus Last- oder Leistungsschalter und Trennschalter einhergeht und gleichzeitig eine Montage erfordert, um den Last- oder Leistungsschalter mit dem Trennschalter bzw. deren Gehäuse miteinander zu verbinden.

Die erfindungsgemäße Schaltanordnung kann als kompakte Baueinheit vorgefertigt und herstellerseitig gegebenenfalls einer - eventuell vorgeschriebenen - technischen Prüfung unterzogen werden. Dies macht eine entsprechende technische Prüfung am Aufstellungsort einer mit erfindungsgemäßen Schaltanordnungen ausgestatteten Schaltanlage überflüssig, was den Montageaufwand bei der Aufstellung und Wartung einer entsprechenden Schaltanlage verringert.

Der Isolierwerkstoff des Gehäuses kann ein duroplastischer Kunststoff, beispielsweise ein Epoxidharz, sein. Das Gehäuse kann in einem Spritzgießverfahren hergestellt sein. Des Weiteren kann das Gehäuse einteilig oder aus zwei oder mehreren miteinander verbindbaren Gehäuseteilen ausgebildet sein.

In dem Gehäuse können je nach Anwendungsfall auch zwei, drei oder mehrere Lastoder Leistungsschalter und Trennschalter voneinander getrennt angeordnet sein, insbesondere um die Schaltanordnung mit den drei Phasen einer Stromschiene verbinden zu können und um mehrere elektrische Abzweigungen mit einer Stromschiene verbinden zu können. Vorzugsweise sind in dem Gehäuse lediglich ein einziger Last- oder Leistungsschalter und ein einziger Trennschalter angeordnet, welche über einen Stromschienenanschluss mit einer Phase einer Stromschiene verbindbar sind. Der Last- oder Leistungsschalter kann ein Keramikgehäuse aufweisen und über eine Isolierflüssigkeit in dem Gehäuse angeordnet sein, so dass die unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten des Gehäuses und des Keramikgehäuses nicht zu einer Rissbildung in dem Gehäuse führen, was bei einem unmittelbaren Kontakt zwischen Gehäuse und Keramikgehäuse nicht zuverlässig verhindert werden könnte.

Die Schaltanordnung bzw. deren Gehäuse kann je nach Anwendungsfall auch zwei oder mehrere in Reihe dem Trennschalter vorgeschaltete Stromschienenanschlüsse aufweisen. Zudem kann die Schaltanordnung bzw. deren Gehäuse je nach Anwendungsfall zwei oder mehrere dem Last- oder Leistungsschalter in Reihe nachgeschalteten Abgangsanschlüsse aufweisen. Vorzugsweise sind an dem Gehäuse lediglich ein einziger Stromschienenanschluss und ein einziger Abgangsanschluss angeordnet. Der Abgangsanschluss und/oder der Stromschienenanschluss können als konusförmige Kabelanschlüsse ausgebildet sein. An dem Abgangsanschluss kann eine Sicherung angeordnet sein. Die Kammer des Last- oder Leistungsschalters und die Kammer des Trennschalters sind vorzugsweise gegeneinander elektrisch isoliert und fluiddicht gegeneinander abgedichtet.

Je nach Anwendungsfall kann der Last- oder Leistungsschalter auch über zwei oder mehrere, insbesondere miteinander zu einem Bauteil kombinierte, Strombänder in Reihe zu dem Trennschalter geschaltet sein. Das Ende des Strombandes, welches ein Schaltglied des Trennschalters ausbildet, kann mit einem Kontaktelement, beispielsweise mit einem angeschweißten Kupferelement, versehen sein, welches aus demselben oder einem anderen Material als das Stromband gebildet sein kann. Zudem kann das Stromband bzw. das Kontaktelement mit einem Kontaktmaterial versehen sein, um Kontaktverschwei ßungen zu verhindern. Das das Schaltglied ausbildende Ende des Strombandes kann geschlitzt ausgebildet sein, wodurch ein Toleranzausgleich eine Mehrpunktauflage zum Gegenkontakt realisiert werden. Das Stromband kann zumindest teilweise lamelliert aufgebaut sein, um dem Stromband eine ausreichende Beweglichkeit zu verleihen. Das Stromband kann als Flachband ausgebildet sein, dass, beispielsweise um 90°, verdreht in dem Gehäuse angeordnet ist, insbesondere um die jeweilige Stellung des Strombandes bzw. des daraus gebildeten Schaltgliedes von außen sichtbar machen zu können.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Last- oder Leistungsschalter in einer Vakuumkammer angeordnet. Der Last- oder Leistungsschalter kann zu seinem Öffnen und Schließen einen linear bewegbar in der Vakuumkammer angeordneten Stößel aufweisen, der mittels des flexiblen Strombandes elektrisch leitend mit dem Trennschalter verbunden ist. Es sind jedoch auch andere Möglichkeiten zur Anordnung des Last- oder Leistungsschalters realisierbar, bei denen der Last- oder Leistungsschalter zuverlässig und dauerhaft betrieben werden kann, ohne in einer Vakuumkammer angeordnet zu sein. Die Verwendung einer Vakuumkammer hat jedoch gegenüber einer Verwendung eines elektrisch isolierenden, in der Regel schädlichen Gases den Vorteil, dass keine schädlichen bzw. giftigen Substanzen zur Ausbildung der Schaltanordnung verwendet werden müssen. Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Kammer, in der der Trennschalter angeordnet ist, wenigstens teilweise mit einer Isolierflüssigkeit gefüllt. Hierdurch lässt sich diese Kammer kleiner ausbilden, als es der Fall wäre, wenn statt der Isolierflüssigkeit beispielsweise ein elektrisch isolierendes Gas oder Luft in der Kammer angeordnet werden würde. Der Einsatz der elektrisch isolierenden Isolierflüssigkeit ermöglicht somit die Schaffung einer sehr kompakt ausgebildeten Trennschalterkammer und folglich einer sehr kompakt ausgebildeten Schaltanordnung.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Schaltanordnung eine an dem Gehäuse angeordnete Betätigungseinrichtung zum manuellen oder wenigstens teilweise automatisierten Betätigen des Trennschalters aufweist. Zum automatisierten Betätigen des Trennschalters kann die Betätigungseinrichtung einen mechanisch mit dem Schaltglied des Trennschalters bzw. mit dem dieses Schaltglied bildenden Ende des Strombandes verbundenen Aktuator aufweisen, welcher fernsteuerbar sein kann. Die durch eine Kombination von Betätigungseinrichtung und übriger Schaltanordnung gebildete Baugruppe kann als technisch geprüfte Baugruppe angeboten und am jeweiligen Einsatzort ohne zusätzliche technische Prüfungen installiert werden.

Es wird weiter als vorteilhaft erachtet, wenn der Trennschalter derart ausgebildet ist, dass er zusätzlich als Erdungsschalter einsetzbar ist. Hiernach ist der Trennschalter als 3-Wege-Trennschalter mit den Schaltstellungen „Verbinden", „Trennen" und „Erden" ausgebildet. Diese Kombination von Funktionen in einem einzigen elektrischen Bauteil, nämlich dem Trennschalter, macht eine sehr kompakte Ausbildung der Schaltanordnung möglich.

Nach einer weiteren vorteilhafte Ausgestaltung weist die Schaltanordnung wenigstens zwei an dem Gehäuse angeordnete, verschiedenen Stromschienen zugeordnete Stromschienenanschlüsse und wenigstens einen in einer separaten Kammer in dem Gehäuse angeordneten, dem Trennschalter in Reihe vorgeschalteten Wahlschalter auf, über den der Trennschalter wahlweise mit einem der Stromschienenanschlüsse verbindbar ist, wobei der Wahlschalter und der Trennschalter über wenigstens ein weiteres Stromband in Reihe zueinander geschaltet sind, wobei ein Ende des weiteren Strombandes ein Schaltglied des Wahlschalters ausbildet. Hierdurch lässt sich der Last- oder Leistungsschalter wahlweise mit einem der Stromschienenanschlüsse verbinden, um mit der Schaltanordnung verschiedene Verschaltungsarten realisieren zu können. Das Stromband kann entsprechend dem den Last- oder Leistungsschalter mit dem Trennschalter verbindenden Stromband ausgebildet sein.

Vorteilhafterweise ist die Kammer, in der der Wahlschalter angeordnet ist, wenigstens teilweise mit einer Isolierflüssigkeit gefüllt. Hierdurch lässt sich auch diese Kammer kleiner ausbilden, als es der Fall wäre, wenn statt der Isolierflüssigkeit beispielsweise ein elektrisch isolierendes Gas oder Luft in der Kammer angeordnet werden würde. Der Einsatz der elektrisch isolierenden Isolierflüssigkeit ermöglicht somit die Schaffung einer sehr kompakt ausgebildeten Wahlschalterkammer und folglich einer sehr kompakt ausgebildeten Schaltanordnung.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Schaltanordnung eine an dem Gehäuse angeordnete weitere Betätigungseinrichtung zum manuellen oder wenigstens teilweise automatisierten Betätigen des Wahlschalters auf. Zum automatisierten Betätigen des Wahlschalters kann auch diese Betätigungseinrichtung einen mechanisch mit dem Schaltglied des Wahlschalters bzw. mit dem dieses Schaltglied bildenden Ende des weiteren Strombandes verbundenen Aktuator aufweisen, welcher fernsteuerbar sein kann. Die durch eine Kombination von Betätigungseinrichtungen und übriger Schaltanordnung gebildete Baugruppe kann als technisch geprüfte Baugruppe angeboten und am jeweiligen Einsatzort ohne zusätzliche technische Prüfungen installiert werden.

Die Schaltanlage, insbesondere Mittelspannungsschaltanlage, gemäß Anspruch 9 weist erfindungsgemäß wenigstens eine Schaltanordnung gemäß einer der vorgenannten Ausgestaltungen oder einer beliebigen Kombination derselben auf. Hiermit sind die oben mit Bezug auf die Schaltanordnung genannten Vorteile entsprechend verbunden. Im Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Figuren anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten Merkmale sowohl jeweils für sich genommen als auch in unterschiedlicher Kombination miteinander einen Aspekt der Erfindung darstellen können. Es zeigen

Figur 1 : eine schematische Schnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels für eine erfindungsgemäße Schaltanordnung,

Figur 2: eine schematische Schnittdarstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels für eine erfindungsgemäße Schaltanordnung,

Figur 3: eine schematische Schnittdarstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels für eine erfindungsgemäße Schaltanordnung,

Figur 4A: eine schematische Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels für eine Betätigungseinrichtung einer erfindungsgemäßen Schaltanordnung, und

Figur 4B: eine schematische Draufsicht auf die in Figur 4A gezeigte Betätigungseinrichtung.

Figur 1 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels für eine erfindungsgemäße Schaltanordnung 1 für eine nicht gezeigte Schaltanlage.

Die Schaltanordnung 1 umfasst ein aus einem Isolierwerkstoff gebildetes Gehäuse 2, welches aus einem Gehäuseteil 3 und einem Gehäuseteil 4 gebildet ist, wobei die Gehäuseteile 3 und 4 fluiddicht miteinander verbunden sind.

Die Schaltanordnung 1 umfasst des Weiteren einen in dem Gehäuse 2 angeordneten Last- oder Leistungsschalter 5 mit einem ortsfesten Stößel 6 und einem linear beweglich gelagerten Stößel 7, wobei die Stößel 6 und 7 in einer als Vakuumkammer ausgebildeten Kammer 8 angeordnet sind. Die Vakuumkammer 8 bzw. der Lastoder Leistungsschalter 5 sind von einer rückseitigen Gehäuseöffnung 19 aus zugänglich. Der Last- oder Leistungsschalter 5 ist in Figur 1 in einer geöffneten Stellung gezeigt. Der Stößel 6 ist elektrisch leitend mit einem an dem Gehäuse 2 angeordneten, dem Last- oder Leistungsschalter 5 in Reihe nachgeschalteten, konusförmigen Abgangsanschluss 18 verbunden. Der Stößel 7 ist an einem Ende mechanisch mit einer einen Betätigungshebel 9 aufweisenden Betätigungseinrichtung 10 verbunden, über die der Stößel 7 zur Betätigung bzw. Schaltung des Last- oder Leistungsschalter 5 bewegbar ist. Zur Betätigung des Betätigungshebels 9 bzw. der Betätigungseinrichtung 10 ist in einer Kammer 28, welche fest mit dem Gehäuse 2 verbunden ist, eine nicht näher dargestellte Antriebseinrichtung angeordnet, über die die Betätigungseinrichtung 10 und der Lastoder Leistungsschalter 5 antreibbar sind.

Des Weiteren umfasst die Schaltanordnung 1 einen in dem Gehäuse 2 angeordneten, in Reihe dem Last- oder Leistungsschalter 5 vorgeschalteten Trennschalter 1 1 und einen an dem Gehäuse 2 angeordneten, in Reihe dem Trennschalter 1 1 vorgeschalteten Stromschienenanschluss 12. Der Trennschalter 1 1 befindet sich in Figur 1 in seiner Trennstellung. Über den Stromschienenanschluss 12 ist die Schaltanordnung 1 mit einer Phase 30, 31 oder 32 einer Stromschiene 33 verbindbar, wobei die Stromschiene 33 in der gezeigten Ausführungsform durch das Gehäuseteil 4 verläuft.

Der Trennschalter 1 1 weist einen Schaltkontakt 13 auf, welcher elektrisch leitend mit dem Stromschienenanschluss 12 verbunden ist. Des Weiteren weist der Trennschalter 1 1 einen Schaltkontakt 14 auf, welcher mit einem an dem Gehäuse 2 angeordneten Erdungsanschluss 15 elektrisch leitend verbunden ist. Folglich ist der Trennschalter 1 1 derart ausgebildet ist, dass er zusätzlich als Erdungsschalter einsetzbar ist.

Die geschlossene Kammer 16, in der der Trennschalter 1 1 angeordnet und die durch das Verbinden der Gehäuseteile 3 und 4 ausgebildet ist, ist mit einer Isolierflüssigkeit gefüllt. Der Last- oder Leistungsschalter 5 und der Trennschalter 1 1 sind ersichtlich in voneinander getrennten und gegeneinander abgedichteten Kammern 8 bzw. 16 angeordnet. An dem Gehäuse 2 ist eine Betätigungseinrichtung 17 zum manuellen oder wenigstens teilweise automatisierten Betätigen des Trennschalters 1 1 angeordnet, von der in Figur 1 lediglich Getriebekomponenten zu sehen sind.

Der Last- oder Leistungsschalter 5 und der Trennschalter 1 1 sind über ein flexibles Stromband 20 in Reihe zueinander geschaltet. Hierzu ist der Stößel 7 des Last- oder Leistungsschalter 5 elektrisch leitend mit einem Ende des Strombandes 20 verbunden, während das andere Ende des Strombandes 20 ein Schaltglied des Trennschalters 1 1 ausbildet. Das Stromband 20 ist durch eine Öffnung 21 in dem Gehäuseteil 3 geführt. An der dem Gehäuseteil 4 zugewandten Unterseite des die Öffnung 21 umgebenden Abschnitts des Gehäuseteils 3 ist eine Dichtplatte 22 angeordnet, über die die Kammern 8 und 16 gegeneinander abgedichtet sind. Durch die Flexibilität des Strombandes 20 können der Last- oder Leistungsschalter 5 und der Trennschalter 1 1 unabhängig voneinander betätigt bzw. geschaltet werden. An dem das Schaltglied des Trennschalters 1 1 bildenden Abschnitt des Strombandes 20 ist ein Kontaktelement 29 aus Kupfer angeordnet.

An dem Gehäuse 2 kann zudem ein nicht gezeigtes Sichtfenster angeordnet sein, über das die jeweilige Schaltstellung des Trennschalters von außen erkennbar ist. Um ein solches Sichtfenster an der in Figur 1 rechts gezeigten Vorderwand des Gehäuses 2 anordnen zu können, kann in der Kammer 16 ein nicht gezeigter Spiegel angeordnet sein, so dass die jeweilige Schaltstellung des Trennschalters 1 1 durch das Sichtfenster erkennbar ist.

Figur 2 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels für eine erfindungsgemäße Schaltanordnung 1 . Dieses Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem in Figur 1 gezeigten dadurch, dass der Stromschienenanschluss 12 konusförmig ausgebildet ist und dass keine Stromschiene 33 durch das Gehäuse 2 verläuft.

Figur 3 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels für eine erfindungsgemäße Schaltanordnung 1 . Ein wesentlicher Unter- schied zu dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel besteht darin, dass an dem Gehäuse 2 zwei separaten Stromschienen 33 und 37 zugeordnete Stromschienenanschlüsse 12 und ein in einer separaten Kammer 23 in dem Gehäuse 2 angeordneter, dem Trennschalter 1 1 in Reihe vorgeschalteter Wahlschalter 24, über den der Trennschalter 1 1 wahlweise mit einem der Stromschienenanschlüsse 12 verbindbar ist, angeordnet sind. Der Wahlschalter 24 und der Trennschalter 1 1 sind über ein weiteres flexibles Stromband 25 in Reihe zueinander geschaltet. Hierzu ist ein Ende des Strombandes 25 elektrisch leitend mit dem Schaltkontakt 13 des Trennschalters 1 1 verbunden, während das andere Ende des weiteren Strombandes 25 ein Schaltglied des Wahlschalters 24 ausbildet. Die geschlossene Kammer 23, in der der Wahlschalter 24 angeordnet und welche durch Verbinden eines weiteren Gehäuseteils 26 mit dem Gehäuseteil 4 ausgebildet ist, ist mit einer Isolierflüssigkeit gefüllt.

An dem Gehäuse 2 ist eine weitere Betätigungseinrichtung 27 zum manuellen oder wenigstens teilweise automatisierten Betätigen bzw. Schalten des Wahlschalters 24 angeordnet, von der in Figur 2 lediglich Getriebekomponenten zu sehen sind.

Figur 4A zeigt eine schematische Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels für eine Betätigungseinrichtung 17, 27 einer erfindungsgemäßen Schaltanordnung 1 . Die Betätigungseinrichtung 17, 27 umfasst ein an dem Stromband 20, 25 angreifendes Betätigungsglied 38, welches gelenkig mit der übrigen Betätigungseinrichtung 17, 27 verbunden ist. An dem Betätigungsglied 38 ist eine Öffnung 39 angeordnet, durch die das Stromband 20, 25 geführt ist. In der Öffnung 39 ist das Stromband 20, 25 zwischen zwei Druckfedern 40 und 41 eingespannt. Mittels der Betätigungseinrichtung 17 und eines damit bewirkten Überhubs wird das Strom-band 20 derart bewegt, dass das Stromband 20 bei in seiner Schaltstellung„Verbinden" bzw. in seiner Schaltstellung „Erden" die Druckfeder 41 bzw. die Druckfeder 40 zusammendrückt und hierdurch sicher mit Kraft gegen den Schaltkontakt 13 bzw. 14 beaufschlagt ist. Mittels der Betätigungseinrichtung 27 und eines damit bewirkten Überhubs wird das Stromband 25 derart bewegt, dass das Stromband 25 bei in einer seiner Wahlstellungen Druckfeder 41 bzw. die Druckfeder 40 zusammendrückt und hierdurch sicher mit Kraft gegen den Schaltkontakt 42 bzw. 43 beaufschlagt ist. Figur 4B zeigt eine schematische Draufsicht auf die in Figur 4A gezeigte Betätigungseinrichtung 17, 27 gemäß dem in Figur 4A gezeigten Pfeil 44. Es ist zu er-kennen, dass das das Schaltglied des Trennschalters 1 1 bzw. des Wahlschalters 24 bildende Teil des Strombandes 20, 25 geschlitzt ausgebildet ist, wobei in dem gezeigten Ausführungsbeispiel vier Schlitze 45 an dem Stromband 20, 25 ausgebildet sind.

Bezugszeichenliste:

1 Schaltanordnung

2 Gehäuse

3 Gehäuseteil

4 Gehäuseteil

5 Last- oder Leistungsschalter

6 Stößel

7 Stößel

8 Kammer

9 Hebel

10 Betätigungseinrichtung

1 1 Trennschalter

12 Stromschienenanschluss

13 Schaltkontakt

14 Schaltkontakt

15 Erdungsanschluss

16 Kammer

17 Betätigungseinrichtung

18 Abgangsanschluss

19 Gehäuseöffnung

20 Stromband

21 Öffnung

22 Dichtplatte

23 Kammer

24 Wahlschalter

25 weiteres Stromband

26 Gehäuseteil

27 Betätigungseinrichtung

28 Kammer

29 Kontaktelement

30 Phase Phase

Phase

Stromschiene

Phase

Phase

Phase

Stromschiene

Betätigungsglied

Öffnung

Druckfeder

Druckfeder

Schaltkontakt

Schaltkontakt

Pfeil

Schlitz