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Title:
SYSTEM FOR THE FURTHER TREATMENT OF PREFORMS PRODUCED BY MEANS OF INJECTION MOLDING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/030293
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a system for the further treatment of hollow-body preforms produced by means of injection molding, comprising i) a holding plate which has at least one holding cavity for holding a preform (9), ii) a post-treatment system which has a) a post-treatment plate, b) at least one impression pin (10) provided for changing the inner contour of the preform in that the at least one impression pin either comes in contact with the inside of the preform during the post-treatment or closes the perform, admits a pressurized fluid into the inner space, whereby the preform is inflated, and c) at least one post-treatment element provided for plunging into the interior of a preform held in the holding cavity or coming into contact with said preform, and iii) a movement device, by means of which the holding plate can be moved back and forth in relation to the post-treatment plate between a first position in which the impression pin is positioned within the holding cavity, a second position in which the post-treatment element is positioned within the holding cavity or comes in contact with a preform held in the holding cavity, and a third position in which neither the impression pin nor the post-treatment element is positioned within the holding cavity or comes in contact with a preform accommodated in the holding cavity.

Inventors:
WAGNER CHRISTIAN (DE)
THÖMMES HELMUT (DE)
PETRY RAINER (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/069250
Publication Date:
March 03, 2016
Filing Date:
August 21, 2015
Export Citation:
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Assignee:
MHT MOLD & HOTRUNNER TECH AG (DE)
International Classes:
B29C49/12; B29C45/00; B29C49/64; B29B11/06; B29B11/12; B29C35/16; B29C43/50; B29C45/72; B29C49/06; B29C49/42; B29C71/00; B29K67/00; B29K105/00
Domestic Patent References:
WO2007062973A12007-06-07
WO2010066308A12010-06-17
WO2012075578A12012-06-14
Foreign References:
DE102012004613A12013-07-11
EP3186063A12017-07-05
DE102012004613A12013-07-11
US20030214077A12003-11-20
EP3186063A12017-07-05
EP3186063A12017-07-05
DE102012004613A12013-07-11
US20030214077A12003-11-20
Other References:
See also references of EP 3186063A1
Attorney, Agent or Firm:
WSL Patentanwälte Partnerschaft mbB (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

System zur Weiterbehandlung von mittels Spritzgießen hergestellter Hohlkörpervor- formlinge mit

i) einer Aufnahmeplatte, welche zumindest eine Aufnahmekavität zur Aufnahme eines Vorformlings aufweist,

ii) einem Nachbehandlungssystem, welches aufweist

a) eine Nachbehandlungsplatte,

b) zumindest einen Prägestift, der dafür vorgesehen ist, die Innenkontur des Vorformlings zu verändern, indem er entweder mit der Innenseite des Vorformlings während der Nachbehandlung in Kontakt tritt oder den Vorformling verschließt, den Innenraum mit einem unter Druck stehenden Fluid beaufschlagt, wodurch der Vorformling aufgeblasen wird, und

c) zumindest ein Nachbehandlungselement, das dafür vorgesehen ist, in das Innere eines in der Aufnahmekavität aufgenommenen Vorformling einzutauchen oder mit diesem in Kontakt zu treten,

und

iii) einer Bewegungsvorrichtung, mit der die Aufnahmeplatte relativ zur Nachbehandlungsplatte zwischen einer ersten Position, in der der Prägestift innerhalb der Aufnahmekavität positioniert ist, einer zweiten Position, in der das Nachbehandlungselement innerhalb der Aufnahmekavität positioniert ist oder mit einem darin aufgenommenen Vorformling in Kontakt tritt, und einer dritten Position, in der weder der Prägestift noch das Nachbehandlungselement innerhalb der Aufnahmekavität positioniert ist oder mit einem in dieser aufgenommenen Vorformling in Kontakt tritt, hin- und herbewegt werden kann.

System nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Nachbehandlungselement ein Auswurfelement, welches eine Halteeinrichtung zum wahlweisen Halten eines Vorformlings aufweist, ist.

System nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Nachbehandlungselement ein Nachbehandlungsstift mit einem Fluidkanal ist, durch welchen Fluid in das Innere eines in der Aufnahmekavität aufgenommenen Vorformlings eingebracht oder daraus abgesaugt werden kann.

System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Prägestift ein Abdichtelement, welches mit der Öfnung des Hohlkörpervorformlings in Kon- takt treten und diese abdichten kann, und eine Fluidzufuhr zur Einbringung eines unter Druck stehenden Fluids in den Hohlkörpervorformling.

System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Prägestift relativ zur Nachbehandlungsplatte bewegbar ist.

System nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeplatte zumindest zwei, vorzugsweise drei Gruppen von Aufnahmekavitaten besitzt, wobei jede Gruppe eine Vielzahl, z.B. 192, Aufnahmeelemente aufweist, und die Gruppen voneinander mit einem Abstand a angeordnet sind.

System nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zum Bewegen der Aufnahmeplatte derart ausgebildet ist, dass sie die Aufnahmeplatte in mindestens zwei unterschiedlichen Positionen, der ersten Entnahmeposition und einer zweiten Entnahmeposition, zwischen zwei geöffneten Werkzeughälften bewegen kann, welche mit dem Abstand a voneinander beabstandet sind.

System nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zum Bewegen der Aufnahmeplatte derart ausgebildet ist, dass sie die Aufnahmeplatte in mindestens zwei unterschiedlichen Positionen, der ersten Nachbehandlungsposition und der zweiten Nachbehandlungsposition, außerhalb der Werkzeughälften bewegen kann, welche mit dem Abstand a voneinander beabstandet sind.

System nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Nachbehandlungssystem eine Gruppe Prägestifte und eine Gruppe Nachbehandlungselemente aufweist, die mit einem Abstand a voneinander beabstandet sind, die derart ausgebildet sind, dass in der ersten Position, die Prägestifte innerhalb der ersten Gruppe von Aufnahmekavitäten positioniert sind und die Nachbehandlungselemente innerhalb der zweiten Gruppe von Aufnahmekavitäten positioniert sind oder mit darin aufgenommenen Vorformlingen in Kontakt treten, und in der zweiten Position die Prägestifte innerhalb der zweiten Gruppe von Aufnahmekavitäten positioniert sind und die Nachbehandlungselemente innerhalb der ersten Gruppe von Aufnahmekavitäten positioniert sind oder mit darin aufgenommenen Vorformlingen in Kontakt treten.

System nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Nachbehandlungssystem zumindest eine weitere Gruppe Nachbehandlungselemente aufweist, wobei die eine Gruppe Nachbehandlungselemente durch Auswurfelemente gebildet wird und die andere Gruppe Nachbehandlungselemente durch Nachbehandlungsstifte mit Flu- idkanal gebildet wird. System nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachbehandlungsplatte eine Prägeplatte aufweist, welche relativ zur Nachbehandlungsplatte bewegbar ist, wobei der Prägestift oder die Gruppe Prägestifte an der Prägeplatte befestigt ist, wobei vorzugsweise Nachbehandlungsplatte und Prägeplatte über eine Säulenführung miteinander verbunden sind und besonders bevorzugt sich der Prägestift oder die Gruppe Prägestifte durch eine oder mehrere Öffnungen in der Nachbehandlungsplatte erstreckt.

System nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Prägestift oder die Gruppe Prägestifte eine oder mehrere Öffnungen zur Zufuhr von Fluid in das Innere des Vorformlings aufweist, wobei der Prägestift ein Abdichtelement aufweist, welches derart ausgebildet ist, dass, wenn der Prägestift innerhalb des Vorformlings angeordnet ist, den Vorformling abdichten kann, so dass durch die Zufuhr von Fluid ein Überdruck im Inneren des Vorformlings erzeugt werden kann.

System nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verriegelungseinrichtung vorgesehen ist, welche in einem aktivierten Zustand eine formschlüssige Verbindung zwischen Aufnahmeplatte und Nachbehandlungsplatte in der ersten und zweiten Position bereitstellt, die deaktiviert werden muss, wenn die Aufnahmeplatte relativ zur Nachbehandlungsplatte in die dritte Position bewegt werden soll.

System zur Weiterbehandlung von mittels Spritzgießen hergestellter Hohlkörpervor- formlinge mit

i) einer Aufnahmeplatte, welche zumindest eine Aufnahmekavität zur Aufnahme eines Vorformlings aufweist,

ii) einem Nachbehandlungssystem, mit zumindest einen Prägestift, der dafür vorgesehen ist, die Innenkontur des Vorformlings zu verändern, indem er entweder mit der Innenseite des Vorformlings während der Nachbehandlung in Kontakt tritt o- der den Vorformling verschließt, den Innenraum mit einem unter Druck stehenden Fluid beaufschlagt, wodurch der Vorformling aufgeblasen wird,

iii) einer Bewegungsvorrichtung, mit der die Aufnahmeplatte relativ zur Nachbehandlungsplatte zwischen einer Kontaktposition, in der der Prägestift innerhalb der Aufnahmekavität positioniert ist, und einer Bereitstellungsposition, in der der Prägestift außerhalb der Aufnahmekavität positioniert ist, hin- und herbewegt werden kann, und iv) einer Verriegelungseinrichtung, welche in einem aktivierten Zustand eine formschlüssige Verbindung zwischen Aufnahmeplatte und Nachbehandlungsplatte in der Kontaktposition bereitstellt, die deaktiviert werden muss, wenn die Aufnahmeplatte relativ zur Nachbehandlungsplatte in die Bereitstellungsposition bewegt werden soll.

15. Spritzgießsystem mit einem Formwerkzeug bestehend aus zwei Werkzeughälften, wobei die eine Werkzeughälfte eine Mehrzahl von Kavitäten aufweist, und die andere Werkzeughälfte eine Mehrzahl von Kernen aufweist, und einem Weiterbehandlungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 14.

16. Spritzgießsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmekavitäten zumindest im Bodenbereich größer als die Kavitäten des Formwerkzeuges sind.

17. Spritzgießsystem nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die

Nachbehandlungsplatte mit einer Werkzeughälfte verbunden ist, wobei die Nachbehandlungsplatte vorzugsweise mit der Werkzeughälfte verbunden ist, welche die Mehrzahl von Kerne aufweist.

Description:
System zur Weiterbehandlung von mittels Spritzgießen hergestellter Vorformlinge

Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Weiterbehandlung von mittels Spritzgießen hergestellter Vorformlinge.

Beispielsweise werden handelsübliche PET-Flaschen im Allgemeinen durch Streckblasformen des Hohlkörper-Vorformlings hergestellt. Dabei wird der Hohlkörper-Vorformling in einem ersten Schritt mittels Spritzgießen hergestellt. Das sich an den Spritzgießvorgang anschließende Streckblasformen erfolgt im Allgemeinen zu einem späteren Zeitpunkt. Bei der Herstellung der entsprechenden Spritzgießformen ist ein hoher Aufwand vonnöten, da die Spritzgießform einerseits für sehr hohe Drücke ausgelegt sein muss und andererseits auch entsprechende beheizte und/oder gekühlte Kanäle aufweisen muss.

Üblicherweise besteht ein Spritzgießwerkzeug zur Herstellung von PET-Vorformlingen aus einer Vielzahl, zum Beispiel 192, Kavitäten, in die entsprechend ausgebildete Werkzeugkerne eingeführt werden. Bei geschlossenem Werkzeug, d.h. wenn der Kern in die entsprechende Kavität eingesetzt ist, wird zwischen dem Kern einerseits und der Kavität andererseits ein Raum, der sogenannte Formraum, gebildet. In diesen Raum wird dann der plastifizierte Kunststoff, zum Beispiel PET, unter hohem Druck eingespritzt. Sobald der PET-Vorformling genügend abgekühlt ist, kann die Form geöffnet und der Vorformling entnommen werden.

Um die Zykluszeiten, d.h. die Zeit von einem Spritzvorgang bis zu dem nächsten Spritzvorgang, zu reduzieren, ist es bereits üblich, den Vorformling zu einem sehr frühen Zeitpunkt aus der Form zu entnehmen, zu dem der Vorformling an seinen Außenflächen bereits fest ist, dessen innerer Bereich jedoch noch flüssig ist. In diesem Zustand wird der Vorformling im Allgemeinen in ein Aufnahmeelement überführt, welches meist eine Aufnahmekavität aufweist, in welche der Vorformling aufgenommen werden kann. In der Regel kommt eine sogenannte Aufnahmeplatte zum Einsatz, welche meist aus einer Gruppe von Aufnahmekavitäten besteht, wobei jede Aufnahmekavität einen Vorformling aufnehmen kann.

So ist es beispielsweise bei den sogenannten Vertikalwerkzeugen, d.h. denjenigen Spritzgießwerkzeugen, die sich durch eine vertikale Bewegung des einen Werkzeugteils gegenüber dem anderen öffnen, möglich, die Werkzeugform bereits nach zum Beispiel zehn Sekunden zu öffnen, eine Aufnahmeplatte mit entsprechenden Aufnahmekavitaten in die Form einzufahren, die einzelnen Vorformlinge in die Aufnahmekavitaten mittels Schwerkraft hineinfallenzulassen, die Aufnahmeplatte mit den Vorformlingen aus dem Werkzeug herauszufahren, die Form wieder zu schließen und den nächsten Spritzgießvorgang zu beginnen. Während des nächsten Spritzgieß- Vorgangs verbleiben die vorherigen Vorformlinge in der Aufnahmekavität, die üblicherweise gekühlt wird.

Die Aufnahmeplatte hat somit zumindest eine Aufnahmekavität zur Aufnahme eines Vorformlings und eine Vorrichtung zum Bewegen der Aufnahmeplatte zwischen zwei Werkzeughälften einer geöffneten Spritzgießform in eine erste Entnahmeposition und zum Bewegen der Aufnahmeplatte aus der geöffneten Spritzgießform heraus in eine erste Nachbehandlungsposition.

Bei dieser Ausführungsform wird die Aufnahmeplatte zwischen die Formwerkzeughälften des geöffneten Formwerkzeuges bewegt, um die Vorformlinge direkt vom Formwerkzeug in die Auf- nahmekavitäten der Aufnahmeplatte zu übergeben. Alternativ dazu kann auch eine zusätzliche Entnahmevorrichtung vorgesehen sein, welche die Vorformlinge von dem Formwerkzeug aufnimmt und an die Aufnahmeplatte übergibt.

Da der Vorformling zur Abkühlung in der Aufnahmekavität eine verhältnismäßig lange Zeit ver- weilen muss, sodass in der Regel bereits der nächste Vorformling aus dem Spritzgießwerkzeug entnommen werden kann, bevor der Vorformling in der Aufnahmekavität soweit abgekühlt ist, dass er ohne die Gefahr einer Beschädigung entnommen werden kann, ist es bereits üblich, Aufnahmeplatten zu verwenden, die mehrere Gruppen von Aufnahmekavitäten besitzen, wobei jede Gruppe so viele Aufnahmekavitäten aufweist, wie das Spritzgießwerkzeug Vorformlinge pro Spritzzyklus bereitstellt. Die einzelnen Aufnahmekavitätengruppen werden dann nacheinander mit Vorformlingen bestückt, sodass der einzelne Vorformling länger als einen Spritzgießzyklus in der Aufnahmekavität verbleiben kann.

Um die Nachbehandlungszeit in der Aufnahmeplatte weiter zu reduzieren, ist bereits in der EP 2 358 513 B1 vorgeschlagen worden, einen Nachbehandlungsstift in den Vorformling einzubringen, über dessen Spitze Kühlfluid aus dem Bodenbereich des Vorformlings abgesaugt wird. Dabei wird Kühlfluid über einen ringförmigen Spalt, der sich zwischen dem Kühlstift und der Innenwand des Vorformlings bildet, zugeführt. Somit wird der Vorformling nicht nur von außen, sondern auch von innen gekühlt.

Die bekannten Verfahren haben jedoch den Nachteil, dass sie lediglich die Nachbehandlung eines Vorformlings erlauben, dessen Außenkontur im Wesentlichen durch die Innenkontur der Ka- vität des Spritzgießwerkzeuges vorgegeben ist. Die Kontur des Vorformlings muss jedoch dann auch auf strömungstechnische Besonderheiten Rücksicht nehmen, die beim Befüllen des Formraums mit der plastifizierten Schmelze zu beachten sind. In der Regel wird der Formraum bei geschlossener Spritzgießform über den Boden des Vorformlings befüllt. Dies hat zur Folge, dass insbesondere im Bodenbereich der effektive Querschnitt relativ groß gewählt werden muss, da über den Bodenbereich der komplette Formraum befüllt werden muss.

Dies hat zur Folge, dass der Boden des Vorformlings häufig mehr PET enthält als notwendig und zudem die Krümmung im Bodenbereich auf fließtechnische Besonderheiten angepasst sein muss.

In der DE 10 2012 004 613 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung einer optimierten Bodenkontur beschrieben, bei dem ein Druckkörper die Kuppe des Vorformlings mechanisch ausformt und verstreckt.

In der WO 2010/149522 ist ein Verfahren zur Herstellung von Vorformlingen beschrieben, bei dem der Vorformling innerhalb einer Kavität aufgeblasen wird. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Nachbehandlungssystem für Vorformlinge bereitzustellen, welches die Herstellung von Vorformlingen mit einer Außenkontur, die von der Innenkontur der Werkzeugkavität abweicht, erlaubt.

Erfindungsgemäß wird dies dadurch gelöst, dass das System neben der bereits beschriebenen Aufnahmeplatte auch eine Nachbehandlungsplatte aufweist, die zumindest einen Prägestift hat, der dafür vorgesehen ist, die Innenkontur des Vorformlings zu verändern, indem er entweder mit der Innenseite des Vorformlings während der Nachbehandlung in Kontakt tritt und/oder den Vorformling verschließt und den Innenraum mit einem unter Druck stehenden Fluid beaufschlagt, wodurch der Vorformling aufgeblasen wird, und zumindest ein weiteres Nachbehandlungsele- ment aufweist, das dafür vorgesehen ist, in das Innere eines in der Aufnahmekavität aufgenommenen Vorformling einzutauchen oder mit diesem in Kontakt zu treten.

Mit Hilfe des Prägestiftes wird somit der Vorformling entweder durch direkten Kontakt verformt und/oder durch Zuführung von Fluid aufgeblasen.

Darüber hinaus ist erfindungsgemäß eine Bewegungsvorrichtung vorgesehen, mit der die Aufnahmeplatte relativ zur Nachbehandlungsplatte zwischen einer ersten Position, in der der Prägestift innerhalb der Aufnahmekavität positioniert ist, einer zweiten Position, in der das Nachbe- handlungselement innerhalb der Aufnahmekavität positioniert ist oder mit einem darin aufgenommenen Vorformling in Kontakt tritt, und einer dritten Position, in der weder der Prägestift noch das Nachbehandlungselement innerhalb der Aufnahmekavität positioniert ist oder mit einem in dieser aufgenommenen Vorformling in Kontakt tritt, hin- und herbewegt werden kann.

Erfindungsgemäß wird somit innerhalb eines Nachbehandlungssystems ein Prägestift verwendet, der zumindest die Innenseite des Vorformlings verformt. Dies kann zum einen dadurch bewirkt werden, dass der Prägestift mit der Innenseite des Vorformlings in Kontakt tritt, sodass während des Nachbehandelns der Vorformling aufgrund der über den Prägestift auf den Vorformling aus- geübten Kraft gestreckt wird. Zum anderen kann dies dadurch erfolgen, dass der Prägestift den Hohlkörpervorformling abdichtet und ein Druckfluid in den Vorformling einbringt, wodurch eine Kraft auf die Innenflächen des Vorformlings ausgeübt wird und dieser aufgeblasen wird. Zumindest für die letztere Alternative - vorzugsweise aber auch bei der ersten Alternative - ist die Aufnahmekavität so ausgebildet, dass deren Innenkontur zumindest abschnittsweise größer als die Außenkontur des nachzubehandelnden Vorformlings ist. Selbstverständlich können aber auch beide Alternativen kombiniert werden, so dass der Prägestift sowohl mit dem Vorformling verformend in Kontakt tritt als auch ein Fluid in das Innere des Vorformlings leitet, um den Vorformling aufzublasen. Zweckmäßigerweise ist hierzu das Aufnahmeelement derart ausgebildet, dass dessen Innenkontur zumindest im Bodenbereich des Vorformlings deutlich größer ist als die Außenkontur des aus der Spritzgießform entnommenen Vorformlings, sodass mit Hilfe des Prägestiftes die Form des Vorformlings zumindest im Bodenbereich derart geändert werden kann, dass nach der Bearbeitung mit Hilfe des Prägestiftes die Außenkontur des Vorformlings mit der Innenkontur des Auf- nahmeelementes übereinstimmt.

Da in der Regel während des Spritzgießvorgangs die flüssige Schmelze über den Bodenbereich des Vorformlings zugeführt wird, wird die Dicke des Vorformlings im Bodenbereich nicht nur durch die Anforderungen an die herzustellende Flasche bestimmt, sonderen auch durch die strömungstechnischen Anforderungen der Werkzeugform. Mit anderen Worten muss die Wanddicke des Vorformlings im Bodenbereich häufig dicker ausgeführt werden als für die herzustellende Flasche notwendig, da durch diesen Bereich während des Spritzgießens die Schmelze für den gesamten Vorformling geführt werden muss. Durch das erfindungsgemäße Bearbeiten mittels des Prägestiftes kann die Wanddicke des Vorformlings nach dem Spritzgießens weiter reduziert werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Prägestift relativ zur Nachbehandlungsplatte beweglich. Dies kann beispielsweise dadurch verwirklicht werden, dass der Prägestift mit Hilfe einer Feder in Richtung des Aufnahmeelementes vorgespannt ist. Alternativ dazu kann dies beispielsweise dadurch erfolgen, dass der Prägestift einen Kolben aufweist, welcher mit einem Druckfluid beaufschlagt werden kann, um den Prägestift in Richtung Aufnahmeelement zu bewegen. Das Nachbehandlungselement kann beispielsweise ein Auswurfelement sein, welches eine Halteeinrichtung zum wahlweisen Halten eines Vorformlings aufweist. Alternativ dazu kann das Nachbehandlungselement ein Nachbehandlungsstift mit einem Fluidkanal sein, durch welchen Fluid in das Innere eines in der Aufnahmekavität aufgenommenen Vorformlings eingebracht oder daraus abgesaugt werden kann. In diesem Fall ist der Nachbehandlungsstift möglichst derart ausgebildet, dass er nicht oder zumindest nicht im Bodenbereich mit dem aufgenommenen Vor- formling in Kontakt tritt.

Des Weiteren kann eine Vorrichtung zum Bewegen der Aufnahmeplatte zwischen zwei Werkzeughälften einer geöffneten Spritzgießform in eine erste Entnahmeposition und zum Bewegen der Aufnahmeplatte aus der geöffneten Spritzgießform heraus in eine erste Nachbehandlungsposition vorgesehen sein. Alternativ dazu könnte eine separate Überführungsvorrichtung vorgesehen sein, mit welcher die Vorformlinge von dem Formwerkzeug in die Aufnahme- kavitäten der Aufnahmeplatte überführt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Aufnahmeplatte zumindest zwei, vorzugsweise drei Gruppen von Aufnahmeelementen auf, wobei jeder Gruppe eine Vielzahl, zum Beispiel 192, Aufnahmeelemente aufweist, und die Gruppen voneinander mit einem Abstand a angeordnet sind, wobei die Vorrichtung zum Bewegen der Aufnahmeplatte derart ausgebildet ist, dass sie die Aufnahmeplatte in mindestens zwei unterschiedlichen Positionen, der ersten Entnahmeposition und einer zweiten Entnahmeposition, zwischen zwei geöffneten Werkzeughälften bewegen kann, welche mit dem Abstand a voneinander beabstandet sind.

Durch das Bereitstellen von mehreren Gruppen von Aufnahmeelementen können mehrere Gruppen von Vorformlingen nacheinander aus der Spritzgießform entnommen werden, ohne dass die vorherige Vorformlinggruppe das Nachbehandlungswerkzeug verlassen muss.

Die Verweildauer eines Vorformlings im Nachbehandlungssystem ist daher länger als ein Spritzgießzyklus. In einer weiteren Ausführungsform ist die Vorrichtung zum Bewegen der Aufnahmeplatte derart ausgebildet, dass sie die Aufnahmeplatte in mindestens zwei unterschiedlichen Positionen, der ersten Entnahmeposition und einer zweiten Entnahmeposition, zwischen zwei geöffneten Werkzeughälften bewegen kann, welche mit dem Abstand a voneinander beabstandet sind. In einer weiteren Ausführungsform ist die Vorrichtung zum Bewegen der Aufnahmeplatte derart ausgebildet, dass sie die Aufnahmeplatte in mindestens zwei unterschiedlichen Positionen, der ersten Nachbehandlungsposition und der zweiten Nachbehandlungsposition, außerhalb der Werkzeughälften bewegen kann, welche mit dem Abstand a voneinander beabstandet sind.

In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Nachbehandlungssystem eine Gruppe Prägestifte und eine Gruppe Nachbehandlungselemente aufweist, die mit einem Abstand a voneinander beabstandet sind, die derart ausgebildet sind, dass in der ersten Position, die Prägestifte innerhalb der ersten Gruppe von Aufnahmekavitäten positioniert sind und die Nachbehandlungselemente innerhalb der zweiten Gruppe von Aufnahmekavitäten positioniert sind oder mit darin aufgenommenen Vorformlingen in Kontakt treten, und in der zweiten Position die Prägestifte innerhalb der zweiten Gruppe von Aufnahmekavitäten positioniert sind und die Nachbehandlungselemente innerhalb der ersten Gruppe von Aufnahmekavitäten positioniert sind oder mit darin aufgenommenen Vorformlingen in Kontakt treten.

Mit anderen Worten kann die Nachbehandlungsplatte entweder in eine erste Nachbehandlungsposition relativ zur Aufnahmeplatte gebracht werden, in der die Prägestifte mit dem ersten Gruppe Aufnahmeelemente in Kontakt tritt, während z.B. die Auswurfelemente mit der zweiten Gruppe Aufnahmeelemente in Kontakt treten, oder in eine zweite Nachbehandlungsposition gebracht werden, in der die Gruppe Prägestifte mit der zweiten Gruppe Aufnahmeelemente in Kontakt gebracht wird, während die Gruppe Auswurfelemente mit der ersten Gruppe Aufnahmeelemente kooperiert. In der ersten Nachbehandlungsposition werden somit die Vorformlinge, welche sich in der ersten Gruppe der Aufnahmeelemente befinden, mittels der Prägestifte nachbehandelt, d.h. insbesondere deren Bodenbereich wird aufgrund der Einwirkung des Prägestiftes innerhalb des Nachbehandlungselementes gestreckt. Gleichzeitig greifen die Auswurfelemente, die beispielsweise als in die Vorformlinge eintauchbare Hülsen ausgebildet sein können, in die zweite Gruppe von Vorformlingen, die sich innerhalb der zweiten Gruppe von Entnahmeelementen befinden. Die Auswurfelemente können dann betätigt werden, d.h. sie können beispielsweise mit einer Vaku- umquelle verbunden werden, sodass dann, wenn sich die Aufnahmeplatte von der Nachbehandlungsplatte wegbewegt, die Vorformlinge, die mit den Auswurfelementen verbunden sind, auf den Auswurfelementen verbleiben, während die Vorformlinge, die gerade von den Prägestiften bearbeitet worden sind, innerhalb der Nachbehandlungselemente verbleiben. Die Aufnahmeplatte wird dann wieder in die geöffnete Spritzgießform gefahren, um die nächste Gruppe von Vorform- lingen aufzunehmen. Während der Aufnahme werden die sich an den Auswurfelementen befindlichen Vorformlinge ausgeworfen, indem beispielsweise die Hülse mit einem Überdruck beaufschlagt wird. Dann wird die Aufnahmeplatte wieder aus dem Werkzeug herausgefahren und dieses Mal in die andere Nachbehandlungsposition gebracht, sodass jetzt diejenigen Vorformlinge, die zuvor mit Hilfe des Prägestiftes bearbeitet worden sind, von den Auswurfelementen ergriffen werden können, während die gerade aus der Spritzgießform entnommenen Vorformlinge nun mit Hilfe der Prägestifte bearbeitet werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Nachbehandlungssystem eine Gruppe Prägestifte und eine Gruppe Nachbehandlungselemente aufweist, die mit einem Abstand a voneinander beabstandet sind, die derart ausgebildet sind, dass in der ersten Position, die Prägestifte innerhalb der ersten Gruppe von Aufnahmekavitäten positioniert sind und die Nachbehandlungselemente innerhalb der zweiten Gruppe von Aufnahmekavitäten positioniert sind oder mit darin aufgenommenen Vorformlingen in Kontakt treten, und in der zweiten Position die Prägestifte innerhalb der zweiten Gruppe von Aufnahmekavitäten positioniert sind und die Nachbehandlungselemente innerhalb der ersten Gruppe von Aufnahmekavitäten positioniert sind oder mit darin aufgenommenen Vorformlingen in Kontakt treten.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Nachbehandlungssystem zumindest eine weitere Gruppe Nachbehandlungselemente auf, wobei die eine Gruppe Nachbehandlungselemente durch Auswurfelemente gebildet wird und die andere Gruppe Nachbehandlungsele- mente durch Nachbehandlungsstifte mit Fluidkanal gebildet wird.

In diesem Fall sollte die Aufnahmeplatte zumindest drei Gruppen von Aufnahmeelementen aufweisen. Dadurch wird sichergestellt, dass jede Vorformlinggruppe zunächst mit Hilfe der Prägestifte bearbeitet wird, anschließend mit Hilfe der Nachbehandlungsstifte mit Fluidkanal bearbeitet wird und zum Schluss mit Hilfe des Auswurfelementes aus der Aufnahmeplatte entnommen wird. Mit Hilfe der Nachbehandlungsstifte kann entweder Fluid in die Vorformlinge eingeblasen oder aus diesen abgesaugt werden. Ziel dabei ist es, einen Kühlfluidstrom innerhalb des Vorformlings zu erzeu- gen, der entlang des hohlzylinderförmigen Kanals strömt, welcher sich zwischen den Nachbehandlungsstiften und dem Vorformling bildet, um eine effektive Kühlung der Innenseite des Vorformlings zu erreichen.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Nachbehandlungsplatte eine Prägeplatte auf, welche relativ zur Nachbehandlungsplatte bewegbar ist, wobei der Prägestift oder der Gruppe Prägestifte an der Prägeplatte befestigt ist und sich der Prägestift oder der Gruppe Prägestifte durch eine oder mehrere Öffnungen in der Nachbehandlungsplatte erstreckt, wobei vorzugsweise Nachbehandlungsplatte und Prägeplatte über eine Säulenführung miteinander verbunden sind. Alternativ kann natürlich auch die Prägeplatte Öffnungen aufweisen, durch welche sich die weiteren Nachbehandlungselemente erstrecken.

Es hat sich gezeigt, dass eine Bewegung der Prägestifte relativ zu den Vorformlingen, die unab- hängig von der Bewegung der Nachbehandlungsstifte relativ zu den Vorformlingen ist, von Vorteil ist. So kann es beispielsweise nützlich sein, wenn sich der Prägestift während eines kompletten Spritzgusszyklus langsam axial bewegt, um den Boden des Vorformlings zu strecken. Gleichzeitig ist jedoch eine Bewegung des Nachbehandlungsstiftes und/oder des Auswerferelementes, welches ebenfalls an der Nachbehandlungsplatte befestigt ist, nicht erwünscht.

Zudem erlaubt diese Konfiguration, dass die Nachbehandlungsplatte mit der beweglichen Hälfte des Spritzgießwerkzeuges verbunden ist. Dies hat nämlich zur Folge, dass immer dann, wenn das Spritzgießwerkzeug geschlossen wird, sich die Nachbehandlungsplatte in Richtung der entsprechend positionierten Aufnahmeplatte bewegt. Bei geschlossenem Spritzgießwerkzeug kann dann, falls gewünscht, der Prägestift separat bewegt werden.

Im Grunde genommen gibt es drei bevorzugte Möglichkeiten, über den die Prägestifte Kraft auf das Innere des Vorformlings auszuüben und diesen zu verformen: 1.) Vorsehen gegenüber der Nachbehandlungsplatte unbeweglicher Prägestifte und Bewegen der Nachbehandlungsplatte in die erste oder zweite Position,

2. ) Vorsehen gegenüber der Nachbehandlungsplatte beweglicher Prägestifte mit individuellem Antrieb, wie z.B. einem pneumatischen Antrieb, und individuelle Bewegung der Prägestifte relativ zur Nachbehandlungplatte in der ersten oder zweiten Position der Entnah- meplatte oder

3. ) Vorsehen gegenüber der Nachbehandlungsplatte beweglicher Prägestifte mit gemeinsamen Antrieb, beispielsweise durch Montage der Prägestifte auf gemeinsamer beweglicher Platte. Insbesondere in den Fällen 2.) und 3.) kann nach Beendigung der Bearbeitung durch die Prägestifte, der Antrieb verwendet werden, um die Prägestifte gegenüber den Vorformlingen wieder zurückzuziehen.

Insbesondere im Fall 2.) kann eine Sensorvorrichtung, welche die korrekte Bearbeitungsposition der einzelnen Prägestifte überwacht, von Vorteil sein.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform hat der Prägestift oder die Gruppe Prägestifte eine oder mehrere Öffnungen, durch welche Fluid in das Innere des Vorformlings zugeführt wer- den kann. Dabei ist der Prägestift mit einem Abdichtelement vorgesehen, sodass, wenn der Prägestift innerhalb des Vorformlings angeordnet ist, der Vorformling abgedichtet wird, sodass durch die Zufuhr von Fluid ein Überdruck im Inneren des Vorformlings erzeugt werden kann. Durch den Überdruck kommt es zu einer Blasverformung des Vorformlings. Prinzipiell wäre es daher mög- lieh, die Aufnahmeelemente mit Kavitäten auszustatten, deren Innenkontur der Außenkontur der herzustellenden PET-Flaschen entsprechen. Bei einer solchen Vorrichtung könnte somit im Nachbehandlungssystem zugleich der sich im Allgemeinen an die Herstellung der Vorformlinge anschließende separate Streckblasformvorgang integriert werden. Praktikabel wird eine solche Anordnung jedoch in der Regel nur dann sein, wenn der Außendurchmesser der herzustellenden PET-Flasche nicht deutlich größer als der Außendurchmesser der Vorformlinge ist, da ansonsten der Abstand der Kerne und Kavitäten des Spritzgießwerkzeuges größer gewählt werden müsste als notwendig, um Platz für die zwischen zwei benachbarten Kernen angeordneten Aufnahmeelemente zu lassen.

Des Weiteren kann es von Vorteil sein, wenn die Aufnahmekavität eine Aufnahmeöffnung, über welche ein Vorformling in die Aufnahmekavität eingesetzt werden kann, und einen Fluidkanal aufweist, der derart angeordnet ist, dass ein Fluid bei verschlossener Aufnahmeöffnung über den Fluidkanal in die Aufnahmekavität eingebracht oder aus der Aufnahmekavität entnommen werden kann, wobei die Aufnahmekavität sich entlang einer Längsachse erstreckt und der Fluidkanal eine Kanalöffnung aufweist, die auf oder in der Nähe der Längsachse angeordnet ist und der Aufnahmeöffnung gegenüber angeordnet ist, wobei im Fluidkanal im Bereich der Kanalöffnung eine Stützelement mit einer Stützfläche angeordnet ist, welche dafür vorgesehen ist, bei in die Aufnahmekavität eingesetztem Vorformling mit diesem in Kontakt zu treten

Beispielsweise kann die Nachbehandlungsplatte mit der beweglichen Werkzeughälfte des Spritz- giesswerkzeuges verbunden sein, so dass beim Öffnen der Spritzgießform die Nachbehandlungsplatte relativ zur Entnahmeplatte bewegt wird. In der Regel ist diejenige Werkzeughälfte beweglich, welche die Formkerne aufweist, da über die Formkavitäten die plastifizierte PET- Schmelze zugeführt wird und daher der Aufwand zur Bewegung der Kavitätenseite des Werkzeuges größer ist.

Insbesondere dann, wenn die Nachbehandlungsplatte nur an einer Seite mit der beweglichen Werkzeughälfte verbunden ist, ist in einer bevorzugten Ausführungsform eine Verriegelungseinrichtung vorgesehen, welche in einem aktivierten Zustand eine formschlüssige Verbindung zwi- sehen Aufnahmeplatte und Nachbehandlungsplatte in der ersten und zweiten Position bereitstellt, die deaktiviert werden muss, wenn die Aufnahmeplatte relativ zur Nachbehandlungsplatte in die dritte Position bewegt werden soll. Durch diese Maßnahme wird eine ausweichende Bewegung der Nachbehandlungsplatte gegenüber der Entnahmeplatte aufgrund der durch die Prägestifte auf die Entnahmeplatte aufgebrachte Kraft verhindert.

Alternativ dazu könnte auch ein Abstützelement oder ein Anschlag vorgesehen sein, der die Nachbehandlungsplatte an der der Befestigung an der Werkzeughälfte abgewandten Seite abstützt.

Die beschriebene Verriegelungseinrichtung kann auch erfindungsgemäß verwendet werden in einem System zur Weiterbehandlung von mittels Spritzgießen hergestellter Hohlkörpervorform- linge mit

i) einer Aufnahmeplatte, welche zumindest eine Aufnahmekavität zur Aufnahme eines Vor- formlings aufweist,

ii) einem Nachbehandlungssystem, mit zumindest einen Prägestift, der dafür vorgesehen ist, die Innenkontur des Vorformlings zu verändern, indem er entweder mit der Innenseite des Vorformlings während der Nachbehandlung in Kontakt tritt oder den Vorformling verschließt, den Innenraum mit einem unter Druck stehenden Fluid beaufschlagt, wodurch der Vorformling aufgeblasen wird,

iii) einer Bewegungsvorrichtung, mit der die Aufnahmeplatte relativ zur Nachbehandlungsplatte zwischen einer Kontaktposition, in der der Prägestift innerhalb der Aufnahmekavität po- sitioniert ist, und einer Bereitstellungsposition, in der der Prägestift außerhalb der Aufnahmekavität positioniert ist, hin- und herbewegt werden kann, und

iv) einer Verriegelungseinrichtung, welche in einem aktivierten Zustand eine formschlüssige Verbindung zwischen Aufnahmeplatte und Nachbehandlungsplatte in der Kontaktposition bereitstellt, die deaktiviert werden muss, wenn die Aufnahmeplatte relativ zur Nachbehandlungs- platte in die Bereitstellungsposition bewegt werden soll.

Dieses System unterscheidet sich von dem zuerst beschriebenen lediglich dadurch, dass die Nachbehandlungsplatte kein zusätzliches Nachbehandlungselement aufweist. Alle anderen in Verbindung mit der zuerst beschriebenen Ausführungsform erwähnten Merkmale können selbst- verständlich auch mit der Ausführungsform ohne zusätzliches Nachbehandlungselement verwirklicht werden. In diesem Fall könnte der Prägestift auch als Auswerfelement ausgebildet sein.

In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass Vorformlinge nach der Bearbeitung durch den Prägestift nicht in der Kavität der Entnahmeplatte verbleiben, sondern am Prägestift hängenbleiben. Dies hat zur Folge, dass der hängengebliebene Vorformling in den nachfolgenden Vorformling gepresst wird, was die Zerstörung beider Vorformlinge zur Folge hat. Um dies zu verhindern ist in einer bevorzugten Ausführungsform eine Sensoreinrichtung vorgesehen, welche den Prägestift überwacht, wodurch festgestellt werden kann, ob ein Vorformling auf dem Prägestift hängengeblieben ist. Die Sensoreinrichtung kann beispielsweise eine Lichtschranke aufweisen, deren Lichtstrahl unterbrochen ist, wenn sich ein Vorformling auf dem Prä- gestift befindet.

Alternativ oder in Kombination dazu kann die Nachbehandlungsplatte eine Abstreifervorrichtung aufweisen, mit deren Hilfe Vorformlinge, wenn die Aufnahmeplatte aus der ersten oder der zweiten Position in die dritte Position gebracht wird, den Vorformling kontaktiert und von dem Präge- stift entfernt. Die Abstreifervorrichtung kann beispielsweise aus einem federndem Ring bestehen, der mittels einer Feder auf die Vorformlingöffnung gedrückt wird. Wenn sich die Nachbehandlungsplatte von der Aufnahmeplatte wegbewegt, wird dann der federnd vorgespannte Ring den Vorformling von dem Prägestift schieben. Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform. Es zeigen:

Figur 1 eine schematische Darstellung eines PET-Spritzgießsystems mit Nachbehandlungseinheit,

Figur 2 eine Schnittansicht einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform.

Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines PET-Spritzgießsystems mit Nachbehandlungseinheit. Die Spritzgießform besteht aus zwei relativ zueinander beweglichen Platten 1 , 2, wobei in der gezeigten Ausführungsform eine Platte 1 stationär und eine Platte 2 beweglich ist.

Die eine Platte weist Kerne 3 auf, während die andere Platte entsprechende Kavitäten (nicht gezeigt) besitzt. Die beiden Platten können relativ zueinander von einer geöffneten Position, die in der Fig. 1 gezeigt ist, in eine geschlossene Position bewegt werden, in der die Kerne 3 der beweglichen Platte 2 in den entsprechenden Kavitäten der stationären Platte 1 angeordnet sind. Zwischen den Kavitäten der stationären Platte 1 und den Kernen 3 der beweglichen Platte 2 bildet sich dann der sogenannte Formraum, der mit plastifiziertem PET gefüllt wird, um einen Vorformling auszubilden.

Sobald die äußeren Flächen des Vorformlings abgekühlt, d.h. fest geworden sind, wird die Form geöffnet und ein als Platte ausgebildetes Entnahmeelement 4 wird zwischen die geöffneten Platten 1 , 2 gefahren. Die auf den Kernen 3 der sich bewegenden Platte sitzenden Vorformlinge werden dann in entsprechende ebenfalls als Kavitäten ausgebildete Aufnahmeelemente übergeben. Im gezeigten Beispiel weist das Spritzgießwerkzeug sechs Kerne auf, d.h. im Spritzgießzyklus werden sechs Vorformlinge hergestellt. Das entsprechende Entnahmeelement 4 weist jedoch 18 (3x6) Aufnahmeelemente 5 auf, die jeweils einen Vorformling aufnehmen können. Das Entnahmeelement 4 weist somit drei Gruppen von Aufnahmekavitäten auf, die nacheinander mit ent- sprechenden Vorformlingen bestückt werden. Sobald die Vorformlinge von den Kernen 3 auf die Aufnahmeelemente 5 des Entnahmeelementes 4 übergeben worden sind, wird das Entnahmeelement 4 wieder in die in Fig. 1 gezeigte Position gefahren, und die Spritzgießform, bestehend aus den beiden Platten 1 , 2 kann wieder geschlossen werden. Da in der gezeigten Ausführungsform das Entnahmeelement mit der stationären Platte 1 verbunden ist, bewegt sich das mit der sich bewegenden Platte 2 verbundene Nachbehandlungselement 6 auf das Entnahmeelement 4 zu. Das Nachbehandlungselement 6 weist eine Reihe von Nachbehandlungsstiften 7 auf, die, während die Form geschlossen ist, in die im Entnahmeelement 4 gehaltene Vorformlinge eintauchen.

Die einzelnen Nachbehandlungsstifte sind auf einer Stiftplatte montiert. Weiterhin sind Übergabeelemente 8 bzw. Auswurfelemente an der Stiftplatte befestigt, die für die Übergabe der nachbehandelten Vorformlinge von der Aufnahmeplatte 4 auf die Übergabeelemente 8 bzw. das Nachbehandlungselement 6 dienen. An dem Nachbehandlungselement 6 ist ein Gebläse 27 befestigt, mit dem in einer Druckkammer 26 Überdruck oder Unterdruck erzeugt werden kann. Die gesamte Nachbehandlungsplatte 6 ist um die Welle 12 drehbar gestaltet, sodass das Nachbehandlungselement um 90° gedreht werden kann, sodass durch die Schwerkraft die auf dem Übergabeelement 8 sitzenden Vorformlinge abgeworfen werden können.

Man erkennt, dass das Nachbehandlungselement 6 mehr Stifte aufweist als die Aufnahmeplatte 4 Aufnahmekavitäten aufweist. Die Aufnahmeplatte kann daher in mehreren unterschiedlichen Positionen (im gezeigten Beispiel drei) relativ zum Nachbehandlungselement 6 positioniert werden. Die entsprechenden Positionen werden nacheinander, nachdem jeweils ein neuer Gruppe von Vorformlingen aus der Spritzgießform entnommen worden ist, eingenommen, sodass jeweils die am längsten in der Aufnahmeplatte 4 gehaltene Vorformlinggruppe gegenüber den Übergabeelementen 8 positioniert wird und daher entnommen werden kann.

In Figur 2 ist eine Schnittansicht einer Ausführungsform der Erfindung gezeigt. An der Stiftplatte 6 ist hier ebenfalls ein Übergabe- bzw. Auswurfelement 8 sowie ein Nachbehandlungselement 7 gezeigt. Zusätzlich weist die Stiftplatte 6 hier einen Prägestift 10 auf. In der Figur 2 ist ebenso das Aufnahmeelement 5 dargestellt, welches über die Kühlkanäle 22 über spiralförmige Kanäle gekühlt wird. Am Boden des Aufnahmeelementes 5 kann über die Zuführung 23 wahlweise Druckluft oder Vakuum zugeführt werden, um den Vorformling 9 entweder innerhalb der Aufnahmekavi- tät 5 zu halten oder aus dieser herauszustoßen. Der Nachbehandlungsstift 7 ist konzentrisch von einer Hülse 1 1 umgeben, über die Kühlluft ins Innere des Vorformlings geleitet wird, welche u. a. über die Spitze 19 des Nachbehandlungsstiftes abgeführt wird. Weiterhin sind Kühlkanäle 22 vorgesehen, mit deren Hilfe die Nachbehandlungsplatte gekühlt, vorzugsweise wassergekühlt, werden kann.

Des weiteren weisen die Aufnahmekavitäten 5 der Nachbehandlungsplatte in der gezeigten Ausführungsform der Aufnahmeöffnung, über die ein Vorformling eingesetzt werden, gegenüberliegend einen Fluidkanal auf, der auf der zentralen Achse der Aufnahmekavitat 5 angeordnet ist. Im Fluidkanal ist ein Stützelement 20 mit einer Stützfläche positioniert, welche bei in die Aufnahme- kavität eingesetztem Zustand mit diesem zumindest nach der Bearbeitung mit dem Prägestift in Kontakt tritt.

Während der Nachbehandlung wird somit in jeden Vorformling nacheinander der Prägestift 10, der Nachbehandlungsstift 7 und das Übergabeelement 8 eingeführt. Der Prägestift 10 dient dabei dazu, zumindest den Bodenbereich des Vorformlings zu strecken, d.h. in eine Form zu bringen, die durch den Boden der Aufnahmekavität und der Außenkontur des Kontaktelementes 30, das am Prägestift 10 befestigt ist, definiert wird.

Bezuqszeichenliste

1 , 2 Platte

3 Kerne

4 Entnahmeelement

5 Aufnahmeelement

6 Nachbehandlungselement

7 Nachbehandlungsstift

8 Übergabeelement

9 Vorformling

10 Prägestift

1 1 Hülse

12 Welle

19 Spitze

20 Stützelement

22 Kühlkanäle

23 Zuführung

30 Kontaktelement