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Patent Searching and Data


Title:
SYSTEM AND METHOD FOR MONITORING THE INTERIOR OF A VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/063523
Kind Code:
A1
Abstract:
The present disclosure relates to a system for monitoring the interior of a vehicle, in particular of a parked vehicle, comprising: a detection unit that is designed to detect a living being in an interior of the vehicle; and at least one control unit, wherein the control unit (120) is designed to actuate at least one vehicle function (20, 22, 24, 26) in order to influence at least one environmental condition in the interior of the vehicle (10) if: • (i) the detection unit (110) detects a living being in the interior of the vehicle (10), and • (ii) the at least one environmental condition in the interior of the vehicle (10) exceeds or falls below at least one predetermined threshold value; and/or wherein the control unit (120) is designed to actuate at least one vehicle function (20, 22, 24, 26) in order to influence at least one environmental condition in the interior of the vehicle (10) if: • (i) the detection unit (110) detects a living being in the interior of the vehicle (10), and • (ii) the at least one environmental condition in the interior of the vehicle (10) exhibits a rise or fall.

Inventors:
REHWINKEL MARCUS (DE)
WALDTHAUSEN JOHANNES (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/073872
Publication Date:
March 31, 2022
Filing Date:
August 30, 2021
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
G08B21/22; G08B21/18
Foreign References:
US20190057596A12019-02-21
US20090146813A12009-06-11
US20180065504A12018-03-08
US20190154282A12019-05-23
KR101768847B12017-08-18
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Claims:
Patentansprüche

1. System (100) zur Innenraumüberwachung eines Fahrzeugs (10), insbesondere eines geparkten Fahrzeugs (10), umfassend: eine Erfassungseinheit (110), die eingerichtet ist, um Lebewesen in einem Innenraum des Fahrzeugs (10) zu erfassen; und wenigstens eine Steuerungseinheit (120), wobei die Steuerungseinheit (120) eingerichtet ist, um wenigstens eine Fahrzeugfunktion (20, 22, 24, 26) zum Beeinflussen wenigstens einer Umweltbedingung im Innenraum des Fahrzeugs (10) anzusteuem, wenn:

(i) die Erfassungseinheit (110) ein Lebewesen im Innenraum des Fahrzeugs (10) erfasst, und

(ii) die wenigstens eine Umweltbedingung im Innerraum des Fahrzeugs (10) wenigstens einen vorbestimmten Schwellwert überschreitet oder unterschreitet; und/oder wobei die Steuerungseinheit (120) eingerichtet ist, um wenigstens eine Fahrzeugfunktion (20, 22, 24, 26) zum Beeinflussen wenigstens einer Umweltbedingung im Innenraum des Fahrzeugs (10) anzusteuern, wenn:

(i) die Erfassungseinheit (110) ein Lebewesen im Innenraum des Fahrzeugs (10) erfasst, und

(ii) die wenigstens eine Umweltbedingung im Innerraum des Fahrzeugs (10) einen Anstieg oder Abfall aufweist.

2. Das System (100) nach Anspruch 1, wobei die Erfassungseinheit (110) eingerichtet ist, um Lebewesen im Innenraum des Fahrzeugs (10) zu erfassen, wenn das Fahrzeug (10) in einem geparkten Zustand ist, und wobei die wenigstens eine Steuerungseinheit (120) weiter eingerichtet ist, um die wenigstens eine Fahrzeugfunktion (20, 22, 24, 26) zum Beeinflussen wenigstens einer Umweltbedingung im Innenraum des Fahrzeugs (10) bei Vorliegen der jeweiligen weiteren im Anspruch 1 genannten Bedingungen (i) und (ii) anzusteuern, wenn: (iii) das Fahrzeug (10) im geparkten Zustand ist.

3. Das System (100) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die wenigstens eine Umweltbedingung aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus einer Temperatur, einem Lichteinfall, einem Sauer stoffgehalt und einem Kohlenstoffdioxid-Gehalt besteht.

4. Das System (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die wenigstens eine Fahrzeugfunktion (20, 22, 24, 26) aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus einer Kühlfunktion, einer Heizfunktion, einer Schiebdachfunktion, einer Fensterfunktion, einer Türfunktion und einer Verschattungsfunktion besteht.

5. Das System (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die wenigstens eine Steuerungseinheit (120) eingerichtet ist, um den Anstieg oder Abfall der wenigstens einen Umweltbedingung zu überwachen und einen Zeitpunkt zu bestimmen, an dem die wenigstens eine Umweltbedingung den wenigstens einen vorbestimmten Schwellwert überschreitet oder unterschreitet bzw. überschreiten oder unterschreiten wird.

6. Das System (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Erfassungseinheit (110) eingerichtet ist, um sowohl Lebewesen als auch die wenigstens eine Umweltbedingung im Innerraum des Fahrzeugs (10) zu erfassen.

7. Das System (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Erfassungseinheit (110) wenigstens eine Kamera umfasst, und wobei die wenigstens eine Kamera einen integrierten Temperatursensor umfasst.

8. Das System (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Erfassungseinheit (110) eine Wärmebildkamera und/oder ein Mikrofon und/oder einen Sitzbelegungssensor umfasst.

9. Das System (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Erfassungseinheit (110) eingerichtet ist, um eine Position eines Lebewesens im Innenraum des Fahrzeugs (10) zu bestimmen, und wobei die wenigstens eine Steuerungseinheit (120) eingerichtet ist, um die wenigstens eine Fahrzeugfunktion (20, 22, 24, 26) basierend auf der erfassten Position anzusteuem.

10. Verfahren (200) zur Innenraumüberwachung eines Fahrzeugs, insbesondere eines geparkten Fahrzeugs, umfassend:

Erfassen (210), ob sich in einem Innenraum des Fahrzeugs wenigstens ein Lebewesen befindet; und

Erfassen (220) wenigstens einer Umweltbedingung im Innerraum des Fahrzeugs; wobei das Verfahren (230) ferner wenigstens einen der folgenden Schritte umfasst:

(a) Ansteuem (230) wenigstens einer Fahrzeugfunktion zum Beeinflussen der wenigstens einen Umweltbedingung, wenn sich ein Lebewesen im Innenraum des Fahrzeugs befindet und die wenigstens eine Umweltbedingung wenigstens einen vorbestimmten Schwellwert überschreitet oder unterschreitet;

(b) Ansteuem (230) wenigstens einer Fahrzeugfunktion zum Beeinflussen der wenigstens einen Umweltbedingung, wenn sich ein Lebewesen im Innenraum des Fahrzeugs befindet und die wenigstens eine Umweltbedingung einen Anstieg oder Abfall aufweist.

11. Speichermedium, umfassend ein Software-Programm, das eingerichtet ist, um auf einem oder mehreren Prozessoren ausgeführt zu werden, und um dadurch das Verfahren (200) gemäß Anspruch 10 auszuführen.

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Description:
System und Verfahren zur Innenraumüberwachung eines Fahrzeugs

Die vorliegende Offenbarung betrifft ein System zur Innenraumüberwachung eines Fahrzeugs, ein Fahrzeug mit einem solchen System, ein Verfahren zur Innenraumüberwachung eines Fahrzeugs und ein Speichermedium zum Ausführen des Verfahrens. Die vorliegende Offenbarung betrifft insbesondere eine Erkennung von Lebewesen in einem Innenraum des Fahrzeugs, insbesondere während des Parkens, und ein Herstellen einer lebensfreundlichen Umgebung im Innenraum des Fahrzeugs, wenn erkannt wurde, dass die Umweltbedingungen lebensbedrohlich zu werden scheinen. Stand der Technik

In modernen Fahrzeugen wird heutzutage immer umfangreichere und komplexere Elektronik verbaut. Damit steigt auch ein Energiebedarf des Fahrzeugs, was insbesondere bei längeren Standzeiten des Fahrzeugs zu einer Entleerung einer entsprechenden Stromversorgung, wie zum Beispiel einer Batterie, führt. Daher ist es oftmals ein Bestreben, einen Stromverbrauch des Fahrzeugs während der Standzeiten zu minimieren. Dies wird unter anderem durch den sogenannten Ruhemodus erreicht, in dem das Fahrzeug bzw. seine Elektronik heruntergefahren wird. Hierdurch gibt es jedoch keine Möglichkeit mehr, durch fahrzeugeigene Systeme eine Gefährdung von Lebewesen, die sich während der Standzeit im Fahrzeuginneren befinden, zu erkennen.

Offenbarung der Erfindung

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, ein System zur Innenraumüberwachung eines Fahrzeugs, ein Fahrzeug mit einem solchen System, ein Verfahren zur Innenraumüberwachung eines Fahrzeugs und ein Speichermedium zum Ausführen des Verfahrens anzugeben, die eine Gefährdung von Lebewesen in einem Fahrzeug vermeiden können. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, die Gefährdung von Lebewesen im Innenraum des Fahrzeugs zu vermeiden, beispielsweise während sich das Fahrzeug in einem Ruhemodus befindet.

Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Gemäß einem unabhängigen Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist ein System zur Innenraumüberwachung eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, angegeben. Das System umfasst eine Erfassungseinheit, die eingerichtet ist, um Lebewesen in einem Innenraum des Fahrzeugs zu erfassen; und wenigstens eine Steuerungseinheit, wobei die Steuerungseinheit eingerichtet ist, um wenigstens eine Fahrzeugfunktion zum Beeinflussen wenigstens einer Umweltbedingung im Innenraum des Fahrzeugs anzusteuem, wenn:

(i) die Erfassungseinheit ein Lebewesen im Innenraum des Fahrzeugs erfasst, und (ii) die wenigstens eine Umweltbedingung im Innerraum des Fahrzeugs wenigstens einen vorbestimmten Schwellwert überschreitet oder unterschreitet; und/oder wobei die Steuerungseinheit eingerichtet ist, um wenigstens eine Fahrzeugfunktion zum Beeinflussen wenigstens einer Umweltbedingung im Innenraum des Fahrzeugs anzusteuem, wenn:

(i) die Erfassungseinheit ein Lebewesen im Innenraum des Fahrzeugs erfasst, und

(ii) die wenigstens eine Umweltbedingung im Innerraum des Fahrzeugs einen Anstieg oder Abfall aufweist.

Vorzugsweise ist die Erfassungseinheit eingerichtet, um Lebewesen im Innenraum des Fahrzeugs zu erfassen, wenn das Fahrzeug in einem geparkten Zustand ist, wobei die wenigstens eine Steuerungseinheit weiter eingerichtet ist, um bei Vorliegen der jeweiligen weiteren im o.g. genannten Bedingungen (i) und (ii) die wenigstens eine Fahrzeugfunktion zum Beeinflussen wenigstens einer Umweltbedingung im Innenraum des Fahrzeugs anzusteuem, wenn: (iii) das Fahrzeug im geparkten Zustand ist.

Ein Überprüfen der Bedingungen (i), (ii) und (iii) kann zumindest teilweise gleichzeitig oder sequenziell ausgeführt werden. Zum Beispiel kann gemäß einer Ausführungsform hinsichtlich der Bedingung (ii) ein Überwachen der wenigstens eine Umweltbedingung kontinuierlich ausgeführt werden, während ein Überprüfen der Bedingungen (i) und (iii) erst dann ausgeführt wird, wenn der wenigstens eine vorbestimmte (erste) Schwellwert erreicht wurde (oder bald erreicht wird) und/oder wenn der Anstieg oder Abfall erkannt wurde. Gemäß einer alternativen Ausführungsform kann z.B. vorgesehen sein, dass die Bedingung (ii) nur bei Vorliegen der Bedingungen (i) und (iii), d.h. wenn ein Lebewesen im Innenraum des Fahrzeug erfasst wurde und das Fahrzeug geparkt ist, überprüft wird.

Es kann gemäß einer Ausführungsform auch vorgesehen sein, dass die o.g. möglichen Bedingungen (ii) für das Beeinflussen der Umweltbedingung additiv vorliegen müssen, d.h. dass die Steuerungseinheit eingerichtet sein kann, um wenigstens eine Fahrzeugfunktion zum Beeinflussen wenigstens einer Umweltbedingung im Innenraum des Fahrzeugs anzusteuem, wenn:

(i) die Erfassungseinheit ein Lebewesen im Innenraum des Fahrzeugs erfasst, und (ii) die wenigstens eine Umweltbedingung im Innerraum des Fahrzeugs wenigstens einen vorbestimmten Schwellwert überschreitet oder unterschreitet und die wenigstens eine Umweltbedingung im Innerraum des Fahrzeugs einen Anstieg oder Abfall aufweist.

Erfindungsgemäß kann zum Beispiel während der Standzeit des Fahrzeugs eine energieverbrauchsoptimierte Überwachung des Innenraums erfolgen. Dies kann z.B. insbesondere dadurch erreicht, dass lediglich Lebewesen sowie die wenigstens eine Umweltbedingung erfasst werden. Wenn die Umweltbedingungen in einem für Lebewesen gefährlichen Bereich liegen, können automatisch geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Zum Beispiel können Fenster geöffnet und/oder eine Klimaanlage eingeschaltet werden, wenn die Temperatur im Innenraum des Fahrzeugs eine bestimmte Schwelle überschreitet. Ähnlich können Fenster geschlossen und/oder eine Heizung aktiviert werden, wenn die Temperatur im Innenraum des Fahrzeugs eine bestimmte Schwelle unterschreitet. Hierdurch kann eine Gefährdung einer Gesundheit von Lebewesen insbesondere auch während der Standzeit des Fahrzeugs vermieden werden.

Der Begriff „Lebewesen“, wie er im Rahmen der vorliegenden Offenbarung verwendet wird, bezieht sich auf Menschen und Tiere. Insbesondere bezieht sich der Begriff „Lebewesen“ auf Insassen des Fahrzeugs.

Die Begriffe „Parken“ und „geparkter Zustand“, wie sie im Rahmen der vorliegenden Offenbarung verwendet werden, können sich gemäß einigen Ausführungsformen auf einen Fahrzeugzustand beziehen, in dem sich das Fahrzeug in einem definierten Ruhemodus befindet. Der Ruhemodus kann dabei ein Energiesparmodus sein, der auch als degradierter Modus bezeichnet werden kann. Insbesondere wird ein Fahrzeug bzw. dessen Elektronik im Allgemeinen nach dem Abstellen heruntergefahren und geht in den definierten Ruhemodus über. Der Ruhemodus kann dabei für unterschiedliche Fahrzeugtypen und/oder Fahrzeughersteller individuell definiert sein.

Beispielsweise kann im Einklang mit der vorliegenden Erfindung der Ruhemodus verlassen oder modifiziert werden (um ein Beeinflussen der Umweltbedingung zuzulassen), wenn die Erfassungseinheit ein Lebewesen im Innenraum des Fahrzeugs erfasst hat.

Die vorliegende Offenbarung ist jedoch nicht auf den geparkten Zustand beschränkt und das erfindungsgemäße Überwachen und Ansteuern zum Herstellen verbesserter Umweltbedingungen kann auch während des Betriebs (z.B. während einer Fahrt) des Fahrzeugs erfolgen.

Vorzugsweise ist die wenigstens eine Umweltbedingung aus der Gruppe ausgewählt, die eine Temperatur (Hitze und Kälte), einen Lichteinfall, einen Sauer stoffgehalt und einen Kohlenstoffdioxid-Gehalt umfasst, oder die daraus besteht. Die vorliegende Offenbarung ist jedoch nicht hierauf begrenzt und kann andere Umweltbedingungen umfassen, die ein Lebewesen bzw. eine Gesundheit eines Lebewesens beeinflussen.

Vorzugsweise ist die wenigstens eine Steuerungseinheit eingerichtet, um den Anstieg oder Abfall der wenigstens eine Umweltbedingung zu überwachen und einen Zeitpunkt zu bestimmen, an dem die wenigstens eine Umweltbedingung den wenigstens einen vorbestimmten Schwellwert überschreitet oder unterschreitet bzw. in absehbarer Zukunft überschreiten oder unterschreiten wird. Insbesondere können ein Gefälle oder Anstieg wenigstens einer Umweltbedingung erkannt und die Zeit bis zum Erreichen des Schwellwerts abgeschätzt werden. Mit anderen Worten können z.B. Messwerte bezüglich der Umweltbedingung in die Zukunft extrapoliert und mit einem Schwellwert verglichen werden.

In einigen Ausführungsformen kann das Fahrzeug beim Erkennen des Anstiegs oder Abfalls in erhöhte Sensibilität versetzt und/oder selbstständig aus dem Ruhezustand geweckt werden. Typischerweise erfolgt das Erfassen des geparkten Zustands und/oder das Erfassen der Lebewesen im Innenraum des Fahrzeugs erst dann, wenn der Anstieg oder Abfall erkannt wurde.

Vorzugsweise umfasst das System wenigstens einen Sensor, der eingerichtet ist, um die wenigstens eine Umweltbedingung zu erfassen. Zum Beispiel umfasst das System wenigstens einen Temperatursensor zum Erfassen einer Innenraumtemperatur und/oder einer Außenraumtemperatur. Ergänzend oder alternativ kann das System wenigstens einen Lichtsensor zum Erfassen eines Lichteinfalls z.B. in den Innenraum des Fahrzeugs umfassen. Aus dem Lichteinfall kann eine Energie, die auf das Fahrzeug und/oder den Innenraum eingetragen wird, abgeleitet werden. Ergänzend oder alternativ kann das System wenigstens einen Sauerstoffsensor zum Erfassen des Sauerstoffgehalts im Innenraum des Fahrzeugs umfassen. Ergänzend oder alternativ kann das System wenigstens einen CCh-Sensor zum Erfassen des CCh-Gehalts im Innenraum des Fahrzeugs umfassen. Ergänzend oder alternativ kann das System wenigstens einen Feuchtigkeitssensor zum Erfassen oder Ableiten eines Feuchtigkeitsgehalts im Innenraum des Fahrzeugs umfassen.

Der wenigstens eine Sensor kann zum Beispiel in der Erfassungseinheit integriert sein. Alternativ kann der wenigstens eine Sensor getrennt von der Erfassungseinheit bereitgestellt sein.

Die wenigstens eine Fahrzeugfunktion wird angesteuert, wenn die wenigstens eine Umweltbedingung im Innerraum des Fahrzeugs wenigstens einen vorbestimmten Schwellwert überschreitet oder unterschreitet bzw. außerhalb eines Normalbereichs liegt oder liegen wird. Für jede Umweltbedingung kann wenigstens ein entsprechender Schwellwert und/oder Normalbereich individuell festgelegt werden. Ergänzend oder alternativ wird die wenigstens eine Fahrzeugfunktion angesteuert, wenn die wenigstens eine Umweltbedingung ansteigt oder abfällt. Insbesondere kann ein Gradient über die Zeit ermittelt werden. Die wenigstens eine Fahrzeugfunktion kann basierend auf dem Gradienten angesteuert werden, und insbesondere basierend darauf, wann die wenigstens eine Umweltbedingung ein kritisches Niveau bzw. den wenigstens einen (ersten) Schwellwert erreicht.

In einigen Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung, die mit anderen hier beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden können, kann der wenigstens eine vorbestimmte Schwellwert ein einziger Schwellwert sein. Insbesondere kann die wenigstens eine Fahrzeugfunktion angesteuert werden, wenn die wenigstens eine Umweltbedingung im Innerraum des Fahrzeugs (a) gleich oder größer oder (b) gleich oder kleiner als der vorbestimmte Schwellwert ist. Beispielsweise kann bei einer Temperatur von 30°C oder mehr eine Klimaanlage des Fahrzeugs aktiviert werden, um den Innenraum zu kühlen. Ähnlich kann bei einer Temperatur von 15°C oder weniger eine Heizung des Fahrzeugs aktiviert werden, um den Innenraum zu heizen.

In einigen Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung, die mit anderen hier beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden können, kann der wenigstens eine vorbestimmte Schwellwert zwei Schwellwerte umfassen oder zwei Schwellwerte sein. Insbesondere kann die wenigstens eine Fahrzeugfunktion angesteuert werden, wenn die wenigstens eine Umweltbedingung im Innerraum des außerhalb eines Bereichs liegt, der durch einen ersten (oberen) Schwellwert und einen zweiten (unteren) Schwellwert definiert ist. Ein derartiger Bereich kann als „Normalbereich“ bezeichnet werden. Der Normalbereich kann dabei für jede Umweltbedingung individuell und geeignet festgelegt werden. Beispielsweise können entsprechende Normalbereiche für die Temperatur, den Lichteinfall, den Sauerstoffgehalt und/oder den Kohlenstoffdioxid-Gehalt festgelegt werden. In einigen Ausführungsformen ist der Normalbereich durch den ersten (oberen) Schwellwert und den zweiten (unteren) Schwellwert definiert (z.B. Temperatur in einem Bereich von 15°C bis 30°C).

Vorzugsweise ist die Erfassungseinheit eingerichtet, um Arten von Lebewesen zu erkennen. Insbesondere kann die Erfassungseinheit eingerichtet sein, um Menschen und Tiere zu erkennen bzw. zu unterscheiden. Ergänzend oder alternativ kann die Erfassungseinheit eingerichtet sein, um eine Identität von Personen zu erkennen. Beispielsweise können personenindividuelle Schwellwerte für die Umweltbedingungen festgelegt und verwendet werden.

In einigen Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung, die mit anderen hier beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden können, kann der wenigstens eine vorbestimmte Schwellwert global sein, d.h. der wenigstens eine vorbestimmte Schwellwert kann für alle Lebewesen gleichermaßen angewendet werden. Beispielsweise kann der Normalbereich für eine Temperatur im Bereich von 15°C bis 30°C definiert sein. Wenn die Innenraumtemperatur außerhalb dieses Bereichs liegt, können unabhängig von der erfassten Lebensform geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Beispielsweise kann bei einer Temperatur von mehr als 30°C eine Klimaanlage des Fahrzeugs aktiviert werden, um den Innenraum für das erfasste Lebewesen zu kühlen. Ähnlich kann bei einer Temperatur von weniger als 15°C eine Heizung des Fahrzeugs aktiviert werden, um den Innenraum für das erfasste Lebewesen zu heizen.

In weiteren Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung, die mit anderen hier beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden können, kann der wenigstens eine vorbestimmte Schwellwert individuell für Lebewesen definiert sein. Beispielsweise kann der Normalbereich für einen Menschen im Bereich von 15°C bis 30°C sein, und der Normalbereich für einen Hund kann im Bereich von 5°C bis 35°C sein. Wenn die Innenraumtemperatur außerhalb dieses Bereichs liegt, können abhängig von der Art der im Innenraum erfassten Lebensform (z.B. Mensch oder Hund) geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Optional kann auch für eine Luftbewegung im Innenraum des Fahrzeugs gesorgt werden, um lebensfreundlichere Umweltbedingungen herzustellen. Falls zwei Arten von Lebewesen im Innenraum des Fahrzeugs erfasst werden, kann eine Priorisierung erfolgen. Wenn zum Beispiel ein Mensch und ein Hund erfasst werden, kann dem Menschen Priorität eingeräumt werden. Die Ansteuerung der wenigstens einen Fahrzeugfunktion richtet sich dann nach dem für den Menschen gültigen wenigstens einen Schwellwert.

Vorzugsweise ist die wenigstens eine Fahrzeugfunktion aus der Gruppe ausgewählt, die eine Kühlfunktion (z.B. Klimaanlage), eine Heizfunktion (z.B. Heizung, Sitzheizung, Nackenheizung, etc.), eine Schiebdachfunktion (z.B. Öffnen oder Schließen des Schiebedachs), eine Fensterfunktion (z.B. Öffnen oder Schließen wenigstens eines Fensters), eine Türfunktion (z.B. Öffnen oder Schließen wenigstens einer Türe und/oder eines Kofferraums) und eine Verschattungsfunktion (z.B. Sonnenschutz an den Fenstern und/oder Schiebedächern) umfasst, oder die daraus besteht.

Vorzugsweise ist die Erfassungseinheit eingerichtet, um sowohl Lebewesen als auch die wenigstens eine Umweltbedingung im Innerraum des Fahrzeugs zu erfassen. Insbesondere kann eine einzige Einheit verwendet werden, um beide Aspekte zu erfassen. Hierdurch kann ein Energieverbrauch insbesondere im Ruhemodus des Fahrzeugs reduziert werden, da zum Beispiel nicht zwei separate Einheiten zum Erfassen des Lebewesens bzw. der wenigstens einen Umweltbedingung betrieben werden müssen.

Vorzugsweise umfasst, oder ist, die Erfassungseinheit wenigstens eine Kamera, und insbesondere wenigstens eine Innenraumkamera.

Vorzugsweise umfasst die Erfassungseinheit, wie z.B. die wenigstens eine Kamera, wenigstens einen integrierten Sensor, der für eine Erfassung der wenigstens einen Umweltbedingung eingerichtet ist. Beispielsweise umfasst die wenigstens eine Kamera wenigstens einen integrierten Temperatursensor.

Vorzugsweise umfasst die Erfassungseinheit wenigstens einen Feuchtigkeitssensor zum Erfassen oder Ableiten eines Feuchtigkeitsgehalts im Innenraum des Fahrzeugs. Insbesondere kann ein Anstieg der Luftfeuchtigkeit durch Ausatemluft ein Indiz für ein Lebewesen im Fahrzeug sein. Ergänzend oder alternativ kann die Erfassungseinheit eingerichtet sein, um einen Beschlag von Fahrzeugscheiben zu bestimmen. Eine derartige Detektion ist beispielsweise durch ein Regen-/Licht-/Solar-/Beschlag-Sensormodul auf der Rückseite des Innenspiegels möglich. Vorzugsweise ist der wenigstens eine integrierte Sensor ein für den Betrieb der Erfassungseinheit bereitgestellter Sensor, wie zum Beispiel ein Temperatursensor zum Erfassen einer Betriebstemperatur der Kamera. Dieser Sensor kann zusätzlich für die Erfassung der wenigstens einen Umweltbedingung verwendet werden, so dass kein zusätzlicher Sensor für diese Aufgabe bereitgestellt werden muss.

Vorzugsweise umfasst (oder ist) die Erfassungseinheit eine Wärmebildkamera. Die Wärmebildkamera kann in einigen Ausführungsformen eine Doppelfunktion erfüllen, nämlich die Erfassung der Fahrzeuginsassen sowie die Erfassung der wenigstens einen Umweltbedingung, und insbesondere einer Innenraumtemperatur. Beispielsweise kann die Wärmebildkamera eine Temperatur einer oder mehrerer Oberflächen erfassen (z.B. Lenkrad, Armaturenbrett, etc.), woraus Rückschlüsse auf die Innenraumtemperatur gezogen werden können.

Die Erfassungseinheit ist jedoch nicht auf die oben genannten Beispiele beschränkt und kann andere geeignete Mittel zum Erfassen des wenigstens einen Lebewesens umfassen, wie zum Beispiel wenigstens einen Sitzbelegungssensor und/oder wenigstens ein Mikrofon (z.B. Innenraummikrofon). In einigen Ausführungsformen können zwei oder mehr verschiedenartige Erfassungseinheiten verwendet werden, um die Lebewesen im Innenraum des Fahrzeugs zu erkennen. Insbesondere können mehrere Erfassungseinheiten vernetzt sein, um eine Erfassungsgenauigkeit zu verbessern.

Vorzugsweise ist die Erfassungseinheit eingerichtet, um eine Position eines Lebewesens im Innenraum des Fahrzeugs zu erfassen und/oder bestimmen. In einigen Ausführungsformen kann das Ansteuern der wenigstens einen Fahrzeugfunktion basierend auf der Position des erfassten Lebewesens erfolgen. Wenn zum Beispiel eine Person auf dem linken Rücksitz erfasst wird, kann bei einer hohen Temperatur im Innenraum das linke hintere Fenster geöffnet werden. Ergänzend oder alternativ kann ein Klimatisierungssystem des Fahrzeugs lokal angesteuert werden.

Vorzugsweise umfasst das System eine Fahrzeugzustand-Erkennungseinheit, die eingerichtet ist, um den geparkten Zustand des Fahrzeugs zu erkennen. Die Fahrzeugzustand- Erkennungseinheit kann beispielsweise erkennen, dass das Fahrzeug im Ruhemodus ist und daraus schließen, dass das Fahrzeug geparkt wurde. Ergänzend oder alternativ kann aus wenigsten einem weiteren Aspekt auf den geparkten Zustand geschlossen werden, wie zum Beispiel einer Position des Fahrzeugs (z.B. Garage), einem Abschalten des Motors, einem Aussteigen des Fahrers, etc.

Vorzugsweise ist die Fahrzeugzustand-Erkennungseinheit eingerichtet, um einen Batterie- Ladezustand und/oder einen Tankinhalt des Fahrzeugs zu erkennen. Die Fahrzeugzustand- Erkennungseinheit kann der wenigstens einen Steuerungseinheit des erfindungsgemäßen Systems (im geparkten Zustand und wenn ein Lebewesen erfasst wird) Informationen in Bezug auf schwindende Energiereserven melden. Zum Beispiel kann die Fahrzeugzustand- Erkennungseinheit der wenigstens einen Steuerungseinheit melden, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt x die Energiereserven erschöpft sein werden. Damit kann eine Restlaufzeit der lebenserhaltenden Maßnahmen abgeschätzt werden. In einigen Ausführungsformen kann das erfindungsgemäße System einen vorbestimmten Zeitraum (z.B. y Minuten) vor dem Erreichen des bestimmten Zeitpunkts x einen Notruf mittels einer Notruffunkti on absetzen.

Gemäß einem weiteren unabhängigen Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug, angegeben. Das Fahrzeug umfasst das System zur Innenraumüberwachung eines Fahrzeugs gemäß den Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung.

Der Begriff Fahrzeug umfasst PKW, LKW, Busse, Wohnmobile, Krafträder, etc., die der Beförderung von Personen, Gütern, etc. dienen. Insbesondere umfasst der Begriff Kraftfahrzeuge zur Personenbeförderung.

Gemäß einem weiteren unabhängigen Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist ein Verfahren zur Innenraumüberwachung eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, angegeben. Das Verfahren umfasst ein Erfassen, z.B. während das Fahrzeug in einem geparkten Zustand ist, ob sich in einem Innenraum des Fahrzeugs wenigstens ein Insasse befindet; und ein Erfassen wenigstens einer Umweltbedingung im Innerraum des Fahrzeugs. Das Verfahren umfasst ferner wenigstens einen der folgenden Schritte: (a) Ansteuem wenigstens einer Fahrzeugfunktion zum Beeinflussen der wenigstens einen Umweltbedingung, wenn sich ein Lebewesen im Innenraum des Fahrzeugs befindet und die wenigstens eine Umweltbedingung wenigstens einen vorbestimmten Schwellwert überschreitet oder unterschreitet; (b) Ansteuem wenigstens einer Fahrzeugfunktion zum Beeinflussen der wenigstens einen Umweltbedingung, wenn sich ein Lebewesen im Innenraum des Fahrzeugs befindet und die wenigstens eine Umweltbedingung einen Anstieg oder Abfall aufweist. Das Verfahren zur Innenraumüberwachung eines Fahrzeugs kann die Aspekte des in diesem Dokument beschriebenen Systems zur Innenraumüberwachung eines Fahrzeugs implementieren.

Gemäß einem weiteren unabhängigen Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist ein Software (SW) Programm angegeben. Das Software Programm kann eingerichtet werden, um auf einem oder mehreren Prozessoren ausgeführt zu werden, und um dadurch das in diesem Dokument beschriebene Verfahren zur Innenraumüberwachung eines Fahrzeugs auszuführen.

Gemäß einem weiteren unabhängigen Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist ein Speichermedium angegeben. Das Speichermedium kann ein SW Programm umfassen, welches eingerichtet ist, um auf einem oder mehreren Prozessoren ausgeführt zu werden, und um dadurch das in diesem Dokument beschriebene Verfahren zur Innenraumüberwachung eines Fahrzeugs auszuführen.

Gemäß einem weiteren unabhängigen Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist eine Software mit Programmcode zur Durchführung des Verfahrens zur Innenraumüberwachung eines Fahrzeugs auszuführen, wenn die Software auf einer oder mehreren softwaregesteuerten Einrichtungen bzw. Prozessoren abläuft.

Ein Prozessor ist ein programmierbares Rechenwerk, also eine Maschine oder eine elektronische Schaltung, die gemäß übergebenen Befehlen andere Elemente steuert und dabei einen Algorithmus (Prozess) vorantreibt.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Ausführungsbeispiele der Offenbarung sind in den Figuren dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen:

Figur 1 schematisch ein Fahrzeug mit einem System zur Innenraumüberwachung eines Fahrzeugs gemäß beispielhaften Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung, und

Figur 2 ein Flussdiagram eines Verfahrens zur Innenraumüberwachung eines Fahrzeugs gemäß beispielhaften Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung. Ausführungsformen der Offenbarung

Im Folgenden werden, sofern nicht anders vermerkt, für gleiche und gleichwirkende Elemente gleiche Bezugszeichen verwendet.

Figur 1 zeigt schematisch ein Fahrzeug 10 mit einem System 100 zur Innenraumüberwachung des Fahrzeugs 10 gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung. Das Fahrzeug kann in einigen Ausführungsformen ein geparktes Fahrzeug sein.

Das System 100 umfasst eine Erfassungseinheit 110, die eingerichtet ist, um Lebewesen in einem Innenraum des Fahrzeugs 10 zu erfassen, beispielsweise wenn das Fahrzeug 10 in einem geparkten Zustand ist; und wenigstens eine Steuerungseinheit 120, die eingerichtet ist, um wenigstens eine Fahrzeugfunktion 20, 22, 24, 26 zum Beeinflussen bzw. Ändern wenigstens einer Umweltbedingung im Innerraum des Fahrzeugs 10 anzusteuem, wenn:

(i) die Erfassungseinheit 110 ein Lebewesen, wie z.B. einen Insassen im Innenraum des Fahrzeugs 10 erfasst, und

(ii) die wenigstens eine Umweltbedingung im Innerraum des Fahrzeugs 10 wenigstens einen vorbestimmten Schwellwert überschreitet oder unterschreitet bzw. außerhalb eines Normalbereichs liegt, und/oder wenn die wenigstens eine Umweltbedingung einen Anstieg oder Abfall aufweist.

Die wenigstens eine Fahrzeugfunktion 20, 22, 24, 26 kann zum Beispiel eine Kühlfunktion 20 (z.B. eine Klimaanlage), eine Heizfunktion 22 (z.B. eine Heizung, Sitzheizung, Nackenheizung, etc.), eine Schiebdachfunktion 24 (z.B. zum Öffnen oder Schließen des Schiebedachs) oder eine Fensterfunktion 26 (z.B. zum Öffnen oder Schließen wenigstens eines Fensters) sein.

In einer beispielhaften Ausführungsform können fahrzeugeigene Sensoren während des Zustands „Parken“ zeitweise genutzt werden, um kamerabasiert durch Objekterkennung und/oder tonbasiert durch charakteristische Tonerkennung zu erkennen, ob sich Lebewesen im Fahrzeuginneren befinden. Die vorliegende Offenbarung ist jedoch nicht auf eine kamerabasierte Erkennung begrenzt und es können zum Beispiel eine Gasmessung (Sauerstoff, Kohlenstoff), eine Messung einer Luftfeuchtigkeit, etc. implementiert werden. Zeitgleich können zum Beispiel die Innenraumtemperatur (und optional die Außenraumtemperatur) gemessen werden, um zu entscheiden, ob die Fahrzeuginnenraumtemperatur lebensfeindlich ist. Die Messung der Innenraumtemperatur kann zum Beispiel durch die Kamera(s) zur Objekterkennung durchgeführt und/oder plausibilisiert werden. Hierzu kann beispielsweise ein Temperatursensor des Bildsensors verwendet werden. Ergänzend oder alternativ kann über ein Rauschen des Kamerabildes auf hohe Innenraumtemperaturen geschlossen werden.

Werden für den Insassen lebensfeindliche Umweltbedingungen im Fahrzeuginnenraum erkannt, kann die Fahrzeugklimatisierung den Fahrgastinnenraum auf eine minimal lebensnotwendige und/oder komfortable Temperatur regeln, insbesondere in Abhängigkeit eines Batterieladezustands des Fahrzeugs. Dies kann auch von einer komfortablen Temperatur zu einer minimal lebensnotwendigen Temperatur degradieren je näher eine Erschöpfung von Energiereserven des Fahrzeugs rückt.

In einem weiteren Beispiel kann eine CO2-Sensorik unabhängig von der Außen- und Innenraumtemperatur im Fahrzeuginnenraum bei Erkennen eines Triggers (z.B. Ton und/oder Objekt) für eine Aktivierung der Fahrzeugklimatisierung sorgen. Hier können in einigen Ausführungsformen Fenster und/oder Schiebedächer geöffnet werden, um schnellstmöglich für eine geeignete O2-Konzentration zu sorgen.

In einem noch weiteren Beispiel kann für die Aktivierung der Fahrzeugklimatisierung ein Lichtsensor dienen, der die von der Sonne auf das Fahrzeug und/oder den Innenraum eingestrahlte Energie (z.B. Watt pro Quadratmeter) messen kann.

Befindet sich nun zum Beispiel ein Baby, Kleinkind oder Haustier im Fahrzeug, während die Eltern bzw. der Tierhalter das Fahrzeug verlassen haben und über einen längeren Zeitraum, in dem sich die Umweltbedingungen im Fahrzeuginnenraum verschlechtern, nicht zum Fahrzeug zurückkehren, kann die Fahrzeugklimatisierung aktiviert werden. Beispielsweise kann die Innenraumtemperatur reduziert werden, so dass keine Gefährdung der Fahrzeuginsassen erfolgt.

Figur 2 zeigt schematisch ein Flussdiagramm eines Verfahrens 200 zur Innenraumüberwachung eines Fahrzeugs gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung. Das Verfahren 200 kann durch eine entsprechende Software implementiert werden, die durch einen oder mehrere Prozessoren (z.B. eine CPU) ausführbar ist.

Das Verfahren 200 umfasst im Block 210 ein Erfassen, ob sich in einem Innenraum des Fahrzeugs wenigstens ein Insasse befindet; im Block 220 ein Erfassen wenigstens einer Umweltbedingung im Innerraum des Fahrzeugs; und im Block 230 ein Ansteuem wenigstens einer Fahrzeugfunktion zum Beeinflussen bzw. Ändern der wenigstens einen Umweltbedingung, wenn sich ein Insasse im Innenraum des Fahrzeugs befindet und die wenigstens eine Umweltbedingung wenigstens einen vorbestimmten Schwellwert überschreitet oder unterschreitet oder außerhalb eines Normalbereichs liegt.

Erfindungsgemäß erfolgt zum Beispiel während der Standzeit des Fahrzeugs eine energieverbrauchsoptimierte Überwachung des Innenraums. Dies wird insbesondere dadurch erreicht, dass lediglich Lebewesen sowie die wenigstens eine Umweltbedingung erfasst werden. Wenn die Umweltbedingungen in einem für Lebewesen gefährlichen Bereich liegen, können automatisch geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Zum Beispiel können Fenster geöffnet und/oder eine Klimaanlage eingeschaltet werden, wenn die Temperatur im Innenraum des Fahrzeugs eine bestimmte Schwelle überschreitet. Ähnlich können Fenster geschlossen und/oder eine Heizung aktiviert werden, wenn die Temperatur im Innenraum des Fahrzeugs eine bestimmte Schwelle unterschreitet. Hierdurch kann eine Gefährdung einer Gesundheit von Insassen insbesondere auch während der Standzeit des Fahrzeugs vermieden werden.

Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterungen in der Beschreibung, definiert wird.